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Kommunikation mit der Gesellschaft

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Academic year: 2022

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(1)

BFE-Tagung in Baden, 23. September 2009

Sachplan geologische Tiefenlager

Kommunikation mit der Gesellschaft

Ergebnisse eines international vergleichenden Forschungsprojekts

Walter Schenkel, Dr., Politologe, synergo, Mobilität - Politik - Raum

(2)

Inhalt

† Forschungsziele, -fragen, -verständnis

† Projektorganisation, -ablauf

† Untersuchungsmodelle, Evaluationskriterien

† Ausgewählte Fallbeispiele

† Ländervergleich: Stärken, Schwächen, Thesen

† Kommunikationsgrundsätze

(3)

Forschungsziele

† Grundlagen für eine zweckmässige Informations- und Kommunikationstätigkeit der Behörden

† Theoriegeleitete Analyse der Schweizer Verhältnisse im Vergleich mit ausländischen Fallbeispielen

† Aus den Fallbeispielen abgeleitete Stärken und Schwächen der Kommunikation

† Nutzbare wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis in den Standortregionen

(4)

† Für die Schweiz verwertbare Erfahrungen und

Kommunikationskonzepte bezüglich Standortfindungsprozesse in Vergleichsstaaten?

† Einfluss wissenschaftlicher Argumente auf den Dialog mit der Gesellschaft? Umgang mit den Unterschieden zwischen der

Risikobewertung von „Laien“ und „Experten“?

† Wie lässt sich Misstrauen abbauen und Vertrauen in Behörden und wissenschaftliche Expertise erhöhen?

† Beitrag von Information und Kommunikation, damit Lösungen nachvollzieh-, akzeptier- und legitimierbar werden?

Forschungsfragen

(5)

† Risikokommunikation

„Zielgerichteter Austausch von Informationen über mögliche stark negative Auswirkungen von Ereignissen, Handlungen und

Techniken, mit dem Ziel, Vertrauen zu schaffen.“

† Risikowahrnehmung

„Intuitiver Prozess, der Menschen ohne Rückgriff auf Expertise dazu befähigt, Risiken abzuschätzen. Für Experten stehen

Wahrscheinlichkeiten, für Laien das Bedrohungspotenzial und das unmittelbare Umfeld im Vordergrund.“

† Riskiomanagement

„Alle Massnahmen zur Reduzierung, Regulierung und Steuerung von Risiken.“

Forschungsverständnis

(6)

Projektorganisation

† Auftragnehmende:

synergo (Walter Schenkel)

Dialogik/Uni Stuttgart (Ortwin Renn, Diana Gallego)

† Begleitgruppe:

Lukas Gutzwiller (BFE) Stefan Jordi (BFE),

Lena Poschet (ARE) Meinert Rahn (HSK), Heinz Bonfadelli (IPMZ) Anne Eckhardt (Risicare)

Ellinor v. Kauffungen (Elkman Communications) Elisabeth Veya (Science et Cité)

Rolf Schenk/Verena Strasser (Zürcher Weinland)

(7)

Theorie, Konzept, Länder-Screening

- Literatur, Hypothesen, Untersuchungsmodell

- Bewertungskriterien, Übersicht/Auswahl der Fallstudien

Herbst 2007

Fallstudien, Szenarien

- Dokumenten-, Medienanalyse, Interviews, teilnehmende Beobachtung - Kriterienvergleich, SWOT, Leitlinien

Schlussbericht Synthese Arbeitshilfe Validierung, Produkte

- Diskussionsgrundlagen, Leitfaden-Entwurf, Validierung - Handlungsoptionen, Empfehlungen, Projektkommunikation

Schweden, Belgien,

Deutschland Schweiz

Frühjahr / Sommer 2008

System. Vergleich

Projektablauf

Herbst / Winter 2008 / 2009

(8)

Generelle Rahmen- bedingungen

Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, industrielle und kulturelle Werte

Möglichkeiten und Bereitschaft für Infoaustausch und Dialog

Bisherige Risiko- wahrnehmung

zB geprägt durch negative Erfah- rungen und Stigmatisierung

Möglichkeiten und Bereitschaft für Vertrauen und Risikoakzeptanz

Wirkungsbeitrag

- Lernbereitschaft

- Kooperationsbereitschaft - Verfahrensakzeptanz - Programm-Effektivität - langfristige Zielerreichung

Risikokommunikation

- klare Strategie mit klaren Zielen - klare Zuständigkeiten

- transparent, fair und glaubwürdig - auf Zielgruppen angepasste Sprache - offen und responsiv

Untersuchungsmodell

(9)

Senderbezogene Kriterien:

† Transparente Kommunikationsführung?

† Wahrnehmung als legitimer Gesprächspartner?

† Fairness in der Informationsbereitstellung?

† Verständlichkeit von Argumenten (Sprache)?

† Glaubwürdigkeit der Information?

Empfängerbezogene Kriterien:

† Urteilsfähigkeit des Rezipienten?

† Lernfähigkeit des Gesprächspartners?

† Verständigungsbereitschaft?

Evaluationskriterien

Verständlichkeit, Transparenz

Glaubwürdigkeit, Vertrauen,

Legitimität

Urteilsfähigkeit Konflikt-

verständigung Akzeptanz

Fairness

(10)

† Vertrauen in

Behörden gering, Vertrauen in

NGOs gross

† Standortfindungs- prozess stark

„verpolitisiert“

† Negativbeispiel für Kommunikation

zB. Deutschland

36 44

28 32

41 36

10 8 0

5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Wiss. Experte NGO Nationale Behörde Nuklear Industrie

Vertrauensquelle Informationen radioaktives Management 2002 Vertrauensquelle Informationen radioaktives Management 2005

% Ergebnisse der Eurobarometerstudien für die Deutsche Bevölkerung 2002/05

(11)

zB. Schweden

† Vertrauen in Behörden und NGOs ist hoch

† Freiwillige Standort- gemeinden mit Exit- Option

† Kommunikation lokal ausgerichtet,

Informationsdefizite auf nationaler Ebene

(12)

Beispielhafte Aussagen

† „Ist es ganz sicher oder einfach sicher genug? Dies wurde bisher nie klar gesagt“

Folge: transparente und verständliche Kommunikation

† „Ohne Kommunikation kann das Problem nicht gelöst werden. Mit der falschen noch weniger.“

Folge: regelmässige und langfristig ausgelegte Kommunikation

† „Die betroffenen Menschen sorgen sich weniger um ihre Sicherheit, sondern um das, was vor ihrem Haus geschieht.“

Folge: bedürfnisgerechte, aber nicht simplifizierende Kommunikation

† „Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist schwieriger als jene mit kritischen Umweltschutzgruppen“

Folge: zielgruppenspezifische Kommunikation

† „Wichtiger als Informationsveranstaltungen ist die Bereitschaft zuzuhören, alle Fragen zu beantworten und die Sorgen ernst zu nehmen.“

Folge: faire und ehrliche Kommunikation, die „ein Gesicht hat“

(13)

Kriterien D B S CH Rahmen Atomkritisch,

Ausstieg möglich

Wenig atomkritisch, Ausstieg möglich

Atomkritisch, Ausstieg möglich

Atomkritisch, kein Ausstieg Verständlichkeit,

Transparenz Generell gering Sehr hoch Zunehmend hoch Zunehmend Vertrauen Behörden /

Industrie gering Sehr hoch Zunehmend hoch Tief, aber zunehmend Fairness Nicht gegeben,

z.T. Verweigerung

Regional gegeben, sonst indifferent

Regional gegeben, sonst zunehmend

Zunehmend, z.T.

Verweigerung Urteils-/

Lernfähigkeit (Noch) gering Regional hoch, sonst indifferent

Regional hoch, sonst zunehmend

Regional

unterschiedlich Konflikt-

verständigung Stark konfliktiv Wenig konfliktiv Abnehmend

konfliktiv (Noch) konfliktiv Akzeptanz Generell tief Generell hoch Regional hoch,

sonst kritisch Offen

Ländervergleich: Übersicht

(14)

Stärken

+ lokale Partnerschaften, klare Rollenverteilung

+ unabhängiges Finanzierungs- modell mit Mittel für NGOs

+ Vertrauensaufbau, Imagepflege

+ klare Spielregeln, klare Verfahrensziele, Vetorecht

+ Zugänglichkeit zu Dokumenten, Transparenz

+ Alltagsbezüge geschaffen

+ Sichtbare Ansprechpartner vor Ort

Schwächen

– Diskrepanz zwischen nationaler und lokaler Diskussion

– ungleiche Ressourcenverteilung, Ausschluss oder Marginalisierung von Gruppen

– Risiken klein geredet, nur positive Informationen

– unklare Rollenverteilung, zu viele Kommunikationsinstanzen

– Diskontinuität in der Kommunikation

– fehlende oder weit entfernte Ansprechpersonen, keine Personifizierung

Ländervergleich: Stärken, Schwächen

(15)

† These 1: Kommunikation ist primär lokal bzw. regional ausgerichtet und liegt in der Verantwortung der lokalen Partnerschaften.

† These 2: Kampagnen über Medien, Werbung, etc. sind eher wirkungslos. Im Vordergrund stehen direkt

erfahrbare Aktionen wie offene Veranstaltungen, Führungen, und Bildungsprogramme.

† These 3: Zentral für eine wirkungsvolle Kommunikation ist das Vertrauen. Wird möglichen Standorten das

Vetorecht zuerkannt, ist eine sehr gute Vertrauensbasis geschaffen.

Ländervergleich: verwertbare Thesen (1)

(16)

† These 4: Für die Rückkoppelung muss die

Kommunikation personifiziert sein. Der Kommunikator ist vor Ort präsent und kennt „jede Küche“.

† These 5: Für Teilhabe und Expertise stehen genügend und neutral verteilte finanzielle Ressourcen zur

Verfügung. Der Zugang zur Dokumentation ist für alle offen.

† These 6: Der Kommunikationsplan ist auf das Problem und nicht auf die Lösung ausgerichtet. Ziel ist nicht die Akzeptanz für das Tiefenlager, sondern die Akzeptanz für die jeweils nächsten Schritte.

Ländervergleich: verwertbare Thesen (2)

(17)

† ...gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse.

† ...Vermittlung und Diskurs, kein PR und/oder Marketing.

† ...langfristig und zentral im Prozess integriert.

† ...glaubwürdig, transparent und schafft Vertrauen durch Verfahrensakzeptanz.

† ...persönlich, unbürokratisch und nimmt Bezug auf das vertraute Umfeld.

† ...auf lokaler Ebene offen für alle (Ressourcen, Schulung, Coaching).

Kommunikation ist...

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† ...auf Emotionen Rücksicht nehmen.

Medien tragen dazu bei, dass früher gemachte Erfahrungen präsent sind.

† ...die Umweltsensibilität deutschsprachiger Medien anerkennen.

Umweltfragen haben einen hohen Nachrichtenwert.

† ...„kritische Pfade“ frühzeitig erkennen.

Konfliktpotentiale haben hohen Nachrichtenwerten, was positiv zu nutzen ist.

† ...lokale Medien als Stimme der Region für den Prozess gewinnen.

† ...no news are good news.

Langfristig ist es positiv zu bewerten, wenn die Medien wenig berichten.

Exkurs: Umgang mit den Medien heisst...

(19)

Arbeitshilfe für die Kommunikation in den Standortregionen

Wissenschaftlicher Bericht und Grundlagenpapier

Vorliegende Produkte

Referenzen

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