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Belastung hoch – Einkommen gering

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416 Bayerisches Ärzteblatt 8/2002

KVB informiert

Während des Ärztetages in Rostock Ende Mai wurde eine Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) vorgelegt. Titel:

„Kostenstrukturanalyse in der psychotherapeuti- schen Praxis 1999“. Das Papier enthält viele ge- sellschafts- und sozialpolitisch brisante Aussa- gen.

„Wer die Musik bestellt, der bezahlt sie auch“, mit dieser allgemeingültigen Weisheit kommentierte Dr. Birgit Clever, Vorsitzende des Bundesverbandes der Vertragspsychothe- rapeuten, die derzeitige Situation bei der Fi- nanzierung psychotherapeutischer Leistun- gen. Ihre Forderung: Die Krankenkassen müssen genehmigte Psychotherapiestunden außerhalb der Gesamtvergütung bundesweit mit festen Punktwerten bezahlen. Es könne nicht so sein, dass die Fachärzte die Finanzie- rungslücken „ausbaden“ müssten. Besonders bezeichnend für die schwierige Situation der Psychotherapeuten ist laut Dr. Clever, dass von den rund 10 000 Ärztlichen, Psychologi- schen sowie Kinder- und Jugendlichen-

Psychotherapeuten nicht einmal 4 % im Osten Deutschlands niedergelassen sind.

Dies macht deutlich, welch große Lücken in der Versorgung existieren, obwohl die in der Bedarfsplanung nicht ausgewiesen sind.

Die Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) fasste in der Über- schrift prägnant die Kernaussagen der ZI- Studie zusammen: „Hohe Arbeitsbelastung, geringes Einkommen“. So erreichten Inhaber umsatzstarker Praxen in Westdeutschland monatlich ein verfügbares Einkommen von 3882 Mark. Angesichts des unternehmeri- schen Risikos und jahrelanger Ausbildung sei das zu wenig, meinte der KBV-Chef Dr.

Manfred Richter-Reichhelm.

Der Landshuter Psychologe Benedikt Wald- herr, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) hat die ZI-Stu- die genauer unter die Lupe genommen. Sein Fazit: In Bayern ist die Situation zwar ein klein wenig besser als in vielen anderen Bun-

desländern, aber dennoch keineswegs zufrie- denstellend.

Die Vergleiche des ZI mit anderen Arztgrup- pen seien durchaus aussagekräftig, wenn man die gleichen Honorarklassen von Allgemein- ärzten bzw. Nervenärzten und Psychothera- peuten in der Kategorie „Praxis mit mittlerem Umsatz“ miteinander vergleicht. Während Allgemeinärzte in dieser mittleren Honorar- klasse über ein monatliches Einkommen von 5732 Mark verfügen und Nervenärzte im- merhin 5175 Mark erwirtschaften, steht Psychotherapeuten und psychotherapeutisch tätigen Ärzten in der mittleren Honorar- klasse nur ein monatliches Einkommen von 2459 Mark zur Verfügung.

Abgesehen von den ungünstigen Vergleichen, die das ZI angestellt hat, ist die Untersu- chung laut Waldherr „statistisch relativ gut fundiert“. Gerade was die Kostensätze anbe- langt, sei dem ZI eine treffende Analyse ge- lungen. So liegt der durchschnittliche Kos- tensatz bei mittleren und größeren Praxen zwischen 37 und 42 %. Bei kleineren Praxen (mit einem Umsatz von 60 000 Mark oder weniger) liegen die Praxiskosten sogar noch höher. „Einzelne Verantwortliche in der KBV haben diese Höhe der Kosten immer wieder bestritten. Durch die ZI-Analyse haben wir das nun Schwarz auf Weiß“, so Waldherr.

Martin Eulitz (KVB)

Belastung hoch – Einkommen gering

Fortschreibung des Bedarfsplanes für die vertragsärztliche Versorgung mit

Stand 29. November 2001 –

Bis zur Realisierung des gemäß den Bedarfsplanungs-Richtli- nien-Ärzte zu erstellenden Bedarfsplanes wird die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) übergangsweise in regelmäßigen Abständen die Übersichtsblätter gemäß Anlage 4 der Bedarfs- planungs-Richtlinien-Ärzte als den „zu veröffentlichenden Bedarfsplan“ erstellen. In diesem wird der „Bedarf nach Prüfung vor Ort“ für Arztgruppen mit einem Versorgungsgrad kleiner als 100 % ausgewiesen. Wegen des erheblichen Umfanges erfolgt keine Veröffentlichung. Einsichtnahme ist jedoch in den Bezirksstellen der KVB möglich.

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