Institut f¨ur Theoretische Physik der Prof. Dr. Joachim Krug Universit¨at zu K¨oln, Sommersemester 2018 Benjamin Schmiegelt
Theoretische Physik II (Lehramt)
7. ¨ Ubung
http://www.thp.uni-koeln.de/~schmiegb/sose18/
Abgabe: Dienstag, 5. Juni 2018 bis 12:00 Uhr im Kasten vor der Theoretischen Physik
23. Wasserstoffatom
4+6+10=20 PunkteWie aus der Vorlesung bekannt, wird das Wasserstoffatom durch die Quantenzahlenn,`und m charakterisiert. Die zugeh¨origen orthonormalen Eigenzust¨ande seien durch |n, `, mi bezeichnet.
Betrachten Sie im Folgenden ein Wasserstoffatom im Zustand
|ψi=N(|1,0,0i+ 3|4,1,0i −i|4,1,−1i+ 4|5,2,1i).
a) Bestimmen Sie die Normierungskonstante N. b) Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird
i) bei einer Energiemessung die Grundzustandsenergie
ii) bei einer Messung des Betragsquadrats des Drehimpulses 2~2 iii) bei einer Messung der z-Komponente des Drehimpulses ~ gemessen?
c) Betrachten Sie nun ein Wasserstoffatom im Grundzustand. Die entsprechende Wellenfunk- tion lautet
φ1,0,0(r, ϑ, ϕ) = s 1
πr30e−r/r0.
Bestimmen Sie die Erwartungswerte hri und hr2i sowie das Schwankungsquadrat ∆r2 als Vielfache vom Bohrschen Radius r0 bzw.r02.
Hinweis: F¨urn∈Ngilt: R∞
0 xne−x dx=n! = 1·2· · ·(n−1)·n.
24. Vom Zwei- zum Eink¨ orperproblem
Pr¨asenz¨ubung Ein wasserstoff¨ahnliches Atom besteht aus einem Elektron der Massemein Wechselwirkung mit einem Kern der Massemnund LadungZe. Der Hamilton-Operator dieses Zweiteilchen-Systems lautetHˆ = ~pe2 2me
+ p~n2 2mn
− Ze2
4π0|~re−~rn|, (1) wobei~pe bzw.p~n den Impuls vom Elektron bzw. dem Kern und~re bzw.~rn den Ort der entspre- chenden Teilchen bezeichnet. Um das Zweiteilchen- auf ein Einteilchenproblem zu reduzieren, f¨uhren wir die SchwerpunktskoordinatenP~ =~pe+~pn und R~ = (me~re+mn~rn)/(me+mn) sowie die Relativkoordinaten~r =~re−~rn und ~p= (mn~pe−me~pn)/(me+mn) ein.
a) Zeigen Sie, dass die Komponenten der Schwerpunkts- und Relativkoordinaten die Vertau- schungsrelationen
[ ˆRa,Pˆb] = [ˆra,pˆb] =i~δab und [ ˆRa,pˆb] = [ˆra,Pˆb] = 0 f¨ur a, b∈ {x, y, z} (2) erf¨ullen.
b) Zeigen Sie, dass der Hamilton-Operator aus Gleichung (1) in den neuen Koordinaten die Form
Hˆ = ~p2 2µ+ P~2
2M − Ze2
4π0|~r| (3)
annimmt, wobei M =me+mn die Gesamtmasse und µ= memn/M die reduzierte Masse ist.
c) Zeigen Sie, dass die Eigenfunktionen von Gleichung (3) von der Produktform U(~r, ~R) =u(~r)φ(R) sind, wobei~ φ(R) die freie Bewegung des Schwerpunktes beschreibt und~ u(~r) die in der Vorlesung behandelte Einteilchen-Schr¨odingergleichung l¨ost.
25. Radialsymmetrisches Potential
10+10=20 Punkte a) Ein Teilchen der Masse m bewegt sich in einem beliebigen radialsymmetrischem PotentialV(~r) =V(r). Wir suchen station¨are L¨osungen mit dem Ansatz u(~r) = 1
rχ`(r)Y`m(ϑ, ϕ),
wobeiY`m(ϑ, ϕ) Kugelfl¨achenfunktionen sind, also die Eigenfunktionen zum Drehimpulsope- ratorL~2op zum Eigenwert ~2`(`+ 1). Leiten Sie die aus der Vorlesung bekannte Schr¨odinger- gleichung
−~2
2mχ00`(r) +Veff(r)χ`(r) =Eχ`(r) (4) f¨urχ` her, wobei
Veff(r) =~2`(`+ 1)
2mr2 +V(r).
Hinweis: Verwenden Sie den Impuls-Operator in Kugelkoordinaten:~pop2 =−~2 1r ∂
2
∂r2r+L~
2op
r2 . b) Betrachten Sie nun ein Teilchen in einem kugelf¨ormigen Hohlraum mit Radius R. Das ent-
sprechende Potential lautet
V(r) =
(0 f¨ur 0≤r≤R ,
∞ f¨urr > R .
L¨osen Sie Gleichung (4) f¨ur `= 0 und bestimmen Sie dabei insbesondere die Energieeigen- werteEn.
Hinweis: Gehen Sie vor wie beim eindimensionalen Kastenpotential und achten Sie auf die Randbedingung bei r =R. Welchen Wert muss χ0(r) bei r= 0 annehmen?