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Was will die IG Metall?

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Academic year: 2022

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Herausgeber: IG Metall Vorstand - Wirtschaft, Technologie, Umwelt - 60519 Frankfurt am Main - 18. November 2005 Kontakt: wi@igmetall.de - www.igmetall.de/download- Tel.: +49(69)6693-2641 - Fax: +49(69)6693-80-2641

Wirtschaft aktuell

18 / 2005 - Aktuelle wirtschaftspolitische Analysen der IG Metall

Klimaschutz und Energiemix

Koalitionsvertrag setzt auf Zukunftstechnologien

Der Koalitionsvertrag orientiert sich in der Klima- und Energiepolitik am Leitbild der nachhaltigen Entwick- lung. Die neue Bundesregierung will die ehrgeizigen Ziele beim Klimaschutz weiter vorantreiben. Die Er- neuerbaren Energien sollen dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Die Bundesregierung sieht in der Steige- rung der Energieeffizienz von Gebäuden, Geräten, Fahrzeugen, Kraftwerken und Industrieanlagen eine technologische Herausforderung für Forschung und Industrie. Sie will mit modernen Energietechnologien die Wettbewerbsfähigkeit auf wichtigen Zukunftsmärkten stärken und Arbeitsplätze schaffen. Über eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke wurde keine Einigung erzielt. Die IG Metall fordert die Bundesre- gierung auf, am Atomausstieg festzuhalten.

Was will die IG Metall?

IG Metall für Energiewende

Die IG Metall unterstützt eine Politik der Energiewen- de. Sie fordert darauf aufbauende langfristige und ver- lässliche energiepolitische Rahmenbedingungen. Da- bei orientiert sich die energiepolitische Konzeption der IG Metall am Zieldreieck:

Schutz der natürlichen Ressourcen - Klima- und Umweltpolitik

Sicherung und Schaffung zukunftsfähiger Arbeits- plätze - Beschäftigungspolitik

Entwicklung effizienter Energietechniken zur Si- cherung der Wettbewerbsfähigkeit - Innovations- und Technologiepolitik

Den Energiemix weiterentwickeln

Zu den zentrale Themen für die Weiterentwicklung des Energiemix gehört für die IG Metall die Reduzierung der CO²-Emissionen bei der Energieerzeugung.

Dazu ist es notwendig, die längst überfällige Er- neuerung des Kraftwerksparks weiter voranzu- treiben.

Gleichzeitig muss der Ausbau der Erneuerbaren Energien weitergehen. Ihr Anteil am Energiemix muss bis 2020 auf mindestens 20 Prozent steigen und kann bis 2050 50 Prozent erreichen. Auch hier sind die technologische Weiterentwicklung und Ef- fizienzsteigerungen wichtige Voraussetzungen.

Die energetische Gebäudesanierung muss ei- nen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz leisten. Viele der Sanierungs- maßnahmen werden vom lokalen Handwerk durchgeführt und sind beschäftigungsintensiv.

Struktur des Primärenergieverbrauchs im Jahr 2004

Erdgas 22,4%

Mineralöl 36,4%

Braunkohle 11,4%

Sonstige 0,1%

Kernenergie 12,6%

Steinkohle 13,4%

Erneuerbare Energien 3,6%

Quelle: BMU

Der Koalitionsvertrag setzt die rich- tigen Weichenstellungen:

Der Koalitionsvertrag setzt auf Klimaschutz und Ener- giemix und benennt die richtigen Instrumente, mit de- nen die neue Bundesregierung diese Ziele erreichen will. Dabei wird sie von der IG Metall unterstützt.

Energiepolitisches Gesamtkonzept

Die Bundesregierung will ein energiepolitisches Ge- samtkonzept erstellen. Darin will sie - im Hinblick auf weltweit knapper werdende fossile Ressourcen - eine Vorsorgestrategie entwickeln. Außerdem strebt sie ei- nen ausgewogenen Energiemix an. Sie will die Ener- gieforschung ausweiten. Damit soll die Wettbewerbs- fähigkeit unserer Wirtschaft gestärkt und moderne E- nergietechnologien schneller auf den Markt gebracht werden.

Atomausstieg bleibt bestehen

Bei der Nutzung der Kernenergie gibt es keine Einigung zwi- schen den Koalitionsparteien. Deshalb bleiben die bisherigen gesetzlichen Regelungen zum Atomausstieg bestehen. Die IG Metall fordert die Bundregierung auf, am Atomaus- stieg festzuhalten!

Vorstand Wirtschaft

Technologie Umwelt

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07/2005 Wirtschaft aktuell: Klimaschutz und Energiemix

Herausgeber: IG Metall Vorstand - Wirtschaft, Technologie, Umwelt - 60519 Frankfurt am Main - 18. November 2005 Kontakt: wi@igmetall.de - www.igmetall.de/download- Tel.: +49(69)6693-2641 - Fax: +49(69)6693-80-2641

Erneuerbare Energien

Die ambitionierten Ziele für den Ausbau der Erneuer- baren Energien wird die Bundesregierung überneh- men. Der Anteil an der Stromerzeugung soll bis 2010 auf mindestens 12,5 Prozent und bis 2020 auf mindes- tens 20 Prozent steigen.

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wird als Förderinstrument weiter fortgeführt. Bei der Windener- gie sollen sich weitere Maßnahmen auf das Repowe- ring, die Offshore-Windstromerzeugung und den Aus- bau der Stromnetze konzentrieren.

Die EEG-Härtefallregelung wird zu Gunsten der strom- intensiven Industrie umgestaltet. Die EEG-Umlage soll transparenter werden, damit die Endverbraucher nur mit den tatsächlichen Kosten der EEG- Stromeinspeisung belastet werden.

Die Marktpotentiale der Erneuerbaren Energien im Wärmebereich sollen durch die Fortsetzung des Marktanreizprogramms und ein regeneratives Wärme- gesetz besser erschlossen werden.

Biokraftstoffe und Antriebssysteme

Die Bundesregierung wird ihre Kraftstoffstrategie mit dem Ziel weiterentwickeln, den Anteil von Biokraftstof- fen am gesamten Kraftstoffverbrauch bis 2010 auf 5,75 Prozent zu erhöhen. Deshalb wird die Mineral- ölsteuerbefreiung für Biokraftstoffe durch eine Beimi- schungspflicht ersetzt.

Die Zusammenarbeit mit der Industrie wird intensiviert, um alternative Kraftstoffe und Antriebstechnologien mit dem Ziel „weg vom Öl“ zu entwickeln.

Die Nachrüstung von Partikelfiltern wird steuerlich ge- fördert. Die Mautgebühren für schwere LKW mit hohen Emissionen sollen erhöht werden.

Innovationsoffensive „Energie für Deutschland“

Mit einer Innovationsoffensive will die Bundesregie- rung erreichen, dass Deutschland bei modernen Ener- gietechnologien Weltspitze bleibt. Sie will die Ausga- ben für Energieforschung schrittweise verstärken.

Den Oligopolen im deutschen Strom- und Gasmarkt soll durch eine Intensivierung des Wettbewerbs und die konsequente Anwendung der Instrumente des

Kostenanteile am Strompreis 2005: 19,8 Cent pro KW

Kraft-Wärme- Kopplung 1,7 %

EEG 2,7 % Messkosten 4,8 %

Vertrieb 5,1 %

Netzentgelt 31,3 %

Quelle: BEE Stromerzeugung 20,2 %

Umsatzsteuer 13,8%

Stromsteuer 10,4%

Konzessionsabgabe 10,1%

neuen Energiewirtschaftsgesetzes entgegen gewirkt werden.

Energieeffizienz

Ziel der Bundesregierung ist es, die volkswirtschaftli- che Energieproduktivität bis 2020 gegenüber 1990 zu verdoppeln.

Das Energetische Gebäudesanierungsprogramm wird auf ein Fördervolumen von mindestens 1,5 Mrd. Euro pro Jahr erhöht und ein Gebäudeenergiepass einge- führt. Jedes Jahr sollen fünf Prozent der vor 1978 ge- bauten Gebäude energetisch saniert werden.

Die Modernisierung des Kraftwerksparks soll vorange- trieben und dezentrale, hocheffiziente KWK-Anlagen gefördert werden.

Anteile an den energiebedingten CO²- Emissionen im Jahr 2003

Quelle: UBA Kraft- und Fernheizwerke 43,1%

Verkehr 20,2%

Industrie 15,3%

Haushalt und Klein- verbraucher 21,4%

Klimaschutz

Die Bundesregierung will weiter eine führende Rolle beim Klimaschutz einnehmen und zusätzliche Maß- nahmen ergreifen, um die Kyoto-Ziele für 2008 bis 2012 zu erreichen.

Bis 2009 soll ein internationales Klimaschutzabkom- men für die Zeit nach 2012 auf der Basis des Kyoto- Protokolls geschaffen werden. Ziel ist es, die Treib- hausgasemissionen in der EU bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren.

Klimaziele müssen ehrgeizig bleiben

Auf dieser Basis wird Deutschland eine darüber hinaus ge- hende Reduzierung seiner Emissionen anstreben. Die IG Metall fordert die Bundesregierung auf, die eigenen ehrgeizi- gen Klimaziele nicht aufzuweichen!

Eine Partnerschaft zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern soll vorangetrieben werden, die auf eine Steigerung der Energieeffizienz und den Aus- bau der Erneuerbaren Energien setzt.

Emissionshandel

Der Emissionshandel wird als wichtiges Instrument des Klimaschutzes ökologisch und ökonomisch effi- zienter gestaltet.

Der Nationale Allokationsplan für die Periode 2008 bis 2012 wird auf der Basis des Zuteilungsgesetzes von 2005 aufgestellt werden. Das Zuteilungssystem soll transparenter und unbürokratischer gestaltet werden.

Zusätzlich sollen Anreize für den Neubau von effizien- ten und klimafreundlichen Kraftwerken gegeben wer- den.

Referenzen

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