• Keine Ergebnisse gefunden

(1)145 / Bemerkung zu dem Aufsatz von Hrn

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "(1)145 / Bemerkung zu dem Aufsatz von Hrn"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

145

/

Bemerkung zu dem Aufsatz von Hrn. Dr. J. Baarmann:

Abhandlung über das Licht von Ibn al Haitam.

Von Eilhard Wiedemann.

Im Band 36 p. 196 dieser Zeitschrift findet sich eine Publikation

eines Werkes von Ibn al Haitam syjal\ j. von Herm Baarmann,

mit dessen Bearbeitung ich mich schon seit längerer Zeit beschäftigt

habe und aus dem ich auch einige besonders interessante Stellen

dem Inhalte nach und in Uebersetzung pubhcirt habe'), was wohl

Herm Baarmann entgangen zu sein scheint. Zu der obigen Ab¬

bandlung erlaube ich mir zunächst einige sachhche Bemerkungen.

Auf pg. 222 wird der Name von Abü Sa'd al Alä ibn Subail

als des Verfassers einer Abhandlung genannt, in welcher die Frage

nach den Grenzen der Durchsichtigkeit behandelt ist.

Diese Scbrift ist uns noch erhalten und zwar in St. Petersburg

in der Handscbriftensammlung des Orientalischen Institutes. Baron

von Rosen theilt in seinem Catalog der betrefienden Handschriften pg. 126 folgendes mit:

Cod. 192 Nr. 132 f. 148 u. 149 ^,5UUJt ..,! JLc ..,Lj>_*Jl

u L> *J •

cV-jLC J. { *m ^y) !iL«Jt l)J>y^\XM\ LftAlit iuLc ,^ ^ fjH^

(?) »JL4-£> X * ♦ >a j ^1 Ol^tj ^LLtJt ^ ^J„yJ~^X^^ oLXS' lk;$\suaJ

o'LÄ)üt tvj^ xwiLi^t ÄJLäJÜ ^Ä>axl\

Demnach hat Abü Sa'd AI 'Alä ben Sahl bei der Durchsicht

des Buches des Ptolemaeus über die Optik einen Beweis gegeben,

dass der Aether nicht den äussersten Grad der Durchsichtigkeit

besitzt und er hat dies in seiner Erörteraug zn dem betreffenden

Werk genau behandeln wollen.

1) Bulletino von Boncompagni, April 1881.

Bd. XXXVIII.

t ♦ *

10

(2)

146 Wiedemann, Bemerkung zu d. Aufsatz v. Hrn. Dr. J, Baarmann.

Die Schrift fängt an : Er sagt. Es sei die Kugel der Elemente

Jl und ihr Mittelpunkt der Punkt und die Oberfläche des

Himmels .

Wir wissen nun, dass das fünfte Buch der Optik des Ptolemäus die Lehre von der Lichtbrechung behandelt, also gerade Gegenstände,

die mit den von Abü Sa'd erörterten sich nahe berühren.

Interessant ist die obige Stelle noch desshalb, weil sie uns

einen neuen Beweis dafür liefert, dass die Araber die Optik des

Ptolemäus studirt und citü"t haben, worauf ich nach der Schrift

^5 schon früher hingewiesen habe.

Ein kurzer Auszug der Schrift j5 ist in dem Leydner

Codex 201 Gol. ') enthalten und lautet dort ^ ■■-->\\ äJuLv« jJys=Ci

Darlegung der Abhandlung über das Licht. Der Traktat reicht

von fol. 316v bis 318r und ist nicht in dem Catalog mit auf¬

geführt. Er giebt in Kiü-ze dasselbe wieder, was die Schrift

jjcoJ! selbst mit ziemhcher Weitschweifigkeit enthält

Noch möchte ich mir einige sprachliche Bemerkungen erlauben.

Bei der Uebersetzung von Texten, in denen technische Ausdrücke

vorkommen, sollte man bei der Wiedergabe der letzteren doch so

vorsichtig wie möglich sein ; ist dies uicht der Fall, so ist die Ver¬

werthung der betreffenden Arbeit für den Pachmann uud den Philo¬

logen in hohem Grade erschwert. Ersterer wird bei historischen

Studieu in die Irre geführt imd letzterem fehlt meist die Möglichkeit,

die Richtigkeit der Uebersetzuug zu controUiren. Die dann einmal

falsch gegebenen Bedeutungen werden fort und foi"t wieder benutzt.

Bei den Angaben werde ich stets den arabischen Text citiren.

p. 199 Z. 1 von oben wird ^Ux>t JUc mit ,im Augenbhck

der Sammlung" übersetzt, es muss wohl heissen ,au dem Ort wo

die Strahlen zusammenkommen".

p. 199 Z. 6 V. 0. muss \yo^\ „Lichterscheinungen" übersetzt

werden durch Lichtaiien, wie der Plural Salzarten bedeutet.

O

Lichterschemungen giebt an der betreffenden Stelle einen ganz

falschen Sinn.

Das oft vorkommende ^aJI ^1*^ ist statt mit Augenstrahl

besser mit Lichtstrahl oder Gesichtstrahl wiederzugeben , u5LLs

besser dm-ch Aether als durch Himmel. j_j-UJ! ^->a!l pg. 217 u. flg.

würde wohl durch secundäi'es Licht übersetzt werden können. Es

1) Catal. cod. orient. Lugd. liatav. 3 p. d'i. ITcborsotzt vun E. Wiedemann.

Wied. Ann. 20 p. 337, 1883.

1 * *

(3)

Wiedemann, Bemerkung zu d. Aufsatz Vt Hrn. Dr. J. Baarmann. \ 47

ist wohl darunter das, was wir mit dilfus reflectirtem Licht be¬

zeichnen, zu verstehen.

Dieses wird in der That, freilich aus andem Gründen als Ibn

al Haitam annimmt, besonders bei imdurchsichtigen und trüben

Körpern bemerkbar. (Zu letzteren gehört z. B. bei schmutzigen

Flüssen das fliessende Wasser, welches in dem _^>iiJ| iJti*

zu den trüben Flüssigkeiten gezahlt wird, wahrend das Meerwasser

als durchsichtiges betrachtet wird). Bei durchsichtigen Körpern

überwiegt nämlich das von den hinter ihnen liegenden Gegenständen

kommende diffuse Licht so sehr über das bei durchsichtigen Körpem

von den kleinen Unebenheiten der Oberfläche und Unreinigkeiten

innerhalb derselben diffus reflectirte , dass letzteres nur schwierig

wahrgenommen wird.

^Lbjü^l »Jjt^ übersetzt Herr Baarmann einmal mit Brechungs¬

winkel pg. 226 und mit Ablenkungswinkel pg. 227 a. a. 0.; es

muss stets Ablenkungswinkel heissen. Ablenkung ist ja auch der

ursprünghche Sinn von ol-inü^l.

Ich habe schon früher ') einmal für diese und dio damit zu¬

sammenhängenden Ausdrücke die richtigen Bedeutungen mitgetheilt.

Geht ein Strahl aus Luft in Glas, das von einer ebenen Ober¬

fläche begrenzt ist und enichten wir da wo er die Grenzfläche

schneidet ein Loth , so entstehen zwischen dem einfaUenden Strahl

AE, dem Gebrochenen ED und dem Einfallsloth ETH folgende

Winkel :

1) Wiodem. Ann 7 p. C79, 1879. BuUetino von Boncompngni XII 1879.

Docemberlieft.

10-

(4)

148 Wiedemann, Bemerkung zu d. Aufsatz *. Hrn. Dr. J. Baarmann.

refractionis.

Die Verwechselung zwischen Ablenkungs- und Brechungswinkel

hat schon mehrfach falsche Auffassungen hervorgerufen. Der erstere

Winkel, gehildet von dem verlängertem einfaUenden Strahl und dem

gebrochenen, wxurde im Altertbum und Mittelalter fiir die Ab¬

lenkung und damit für die optische Verschiedenheit zweier Körper

als der massgebende betrachtet, weü er die Eichtungsänderung der

Strahlen beim Uebergang von einem Medium in ein anderes be¬

stimmt. Wir Modemen legen bekannthch den Brechungswinkel

unseren Untersuchungen zu Grunde nnd gelangen dadurch zu dem

einfachen Brechungsgesetz, das den Alten verschlossen bleiben musste.

Steht ._» ! t-..; \ii allein, so mag man es, um sich unserer gewöhn¬

lichen Bezeichnungsweise anzupassen, mit Brechung wiedergeben.

OiiLüt , das sich vielfach findet , soUte stets durch „das

fortschreitende Licht' und nicht durch „das eindringende Licht'

übersetzt werden. Deun es hängt z. B. nicht das Eindringen wohl

aber das Portschreiten mit der Durchsichtigkeit im Sinne Ibn AI Hai- tams zusammen.

Sollte auf pg. 217 die Lesung ^j\:>. richtig sein, der Lon¬

doner Codex hat ^^SjOus», so lässt sich die betreffende Stelle, nach

der die Luft zwischen zwei Wänden dünner sein soU , als die um¬

gebende in folgender Weise erklären. Betracbten wir zvrischen

zwei Wänden hindurch einen Gegenstand, so erscheint uns derselbe

heller, als wenn wir üm obne die Wände sehen; im ersten Fall

ist aUes seithche Licht abgeblendet. Auf demselben Princip beruhen

die Opemguckerartigen Pappkästen ohne Linsen, durch welche man

in BUdergallerien die Gemälde besieht. Die Dünnheit der Luft hat

natürlich mit der obigen Erscheimmg nichts zu thun.

j_jJu muss fast stets mit Bergkrystall übersetzt werdeu, be¬

sonders wenn es neben _L>; Glas steht. Unter KrystaU kann man

(L ' ^ gar verschiedenerlei verstehen.

^L*aJ \yo pg. 218 Z. 6 v. 0. dürfte besser statt durch Morgen¬

licht durch Morgendämmemng wiederzugeben sein.

Leipzig, Juh 1883.

(5)

149

/

Altorientalische Metallurgie.

Von E. Reyer.

Bei den Egyptem reicht die Bronzemetallurgie in frühe Zeit,

doch hat man meines Wissens bisher keine Bronzegeräthe auf-

geftmden, welche über die 6. Dynastie zurückdatirten. Trotzdem

wird behauptet, die Egypter hätten die Hartmetalle schon in der

ältesten Zeit gekannt. Die Steinbauten und der bekannte Fund

einer eisemen Klammer in der von Vyse eröf&ieten Pyramide sollen

als Beweise dienen. Ich bestreite die Stichhaltigkeit beider Argu¬

mente : Die Steinarbeiten können , wie ich anderwärts nachweise,

sehr wohl mittels Steinwerkzeugen vollzogen werden. Die Eisen¬

klammer aber ist aus zwei Ursachen nicht beweiskräftig. Erstens

gesteht Vyse, nur das Loch im Steine gesehen zu haben, in welchem

die Klammer nach Aussage der arabischen Steinmetzen gesteckt

haben sollte. Zweitens wäre selbst ein echter Eisenfimd bedeutungs¬

los. Das Eisen mochte inmierhin in früher Zeit bekaimt gewesen

sein ; so lauge die Völker es nicht verstanden, das Metall zu reinigen und (mittels der Kohlung) in Stahl zu verwandeln, war das Material

als Nutz- und Hai-tmetaU nicht zu verwerthen, es konnte weder die

Steinwerkzeuge, noch die guteu Bronzewaffen verdrängen.

Diese Einwendungen sind sdso uicht beweiskräftig. Aus zwei

imderen Argumenten scbeint aber in der That zu folgeu , dass die

Egypter schon vor Beginn der Monumental-Kultur ein Hartmetall

und zwar die Bronze allgemein verwertheten. Erstens werden in

den Göttersagen Steinwafifen nicht erwähnt '), zweitens erscheint für die Begriffe Bronze und Lanze schon in den ältesten Zeiten dasselbe Wort (Chomt) verwendet.

Im alten Reiche trifft man dm'chweg (roth gemalte) Bronze¬

waffen im Gebrauch. Unter den grossen Eroberem des neuen Reiches

wird auch Eisen als kostbare Beute iinportüt, der Handel vermittelt

1) Während in den indogerinanischou Göttorsagou diu Steiuwaffeu Alimau und Mjöluii' geuanut werdeu.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Fee heißt Lilo� Sie ist jung und noch klein� Sie hat einen zarten Körper und einen länglichen Kopf� Ihre langen, braunen Haare sind gewellt� Lustig sind

ein schleimiges Monster, ein böser Magier, eine alte Hexe, ein grüner Kobold, ein dreiköpfiger Hund, ein schwarzer Sensenmann, eine giftige Monsterschlange, ein

Zur Interpretation gehört es, die Textinhalte zu deuten und die Wirkung der Formelemente zu erklären – und zwar so, dass der Leser eines Analyse- und Interpretationsaufsatzes

In Abbildungen und Tabellen können keine Fußnoten gesetzt werden; bitte platzieren Sie ggf.. notwendige Erläuterungen stattdessen mittels eines *-Hinweises am Fuß der Übersicht (als

Michaela sollte in die Schule kommen. „Vorher musst du aber lernen, alleine mit deinem Rollstuhl zu fahren“, sagte die Mutter. Michaela wollte nicht. Weil sie den Rollstuhl hasste.

c) Jana hat scheinbar nicht gewusst, dass ihr Freund am Wochenende eine Reise gebucht hat, denn sonst hätte Jana uns nicht zugesagt.. d) Er hat anscheinend kein Handy dabei.

Diesem Zwang, dieser Verknüpfung, dieser Folgerichtigkeit, dieser Verfolgungsjagd läßt sich genausowenig entgehen, wie es einem in Berlin nicht freigestellt ist, nachts nach Hause

Im Sinne der Gefährdungsbeurteilung sind bei Tätigkeiten im Bereich abwassertechnischer Anlagen sowohl Gefährdungen durch Schmierinfektionen beim Umgang mit kontaminierten