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Basismodul II - Dozent: Roland Swoboda

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Basismodul II - Dozent: Roland Swoboda

Die Bedeutung der

Wahrnehmungsgesetze für meinen Arbeitsalltag am Beispiel von zwei ausgewählten Wahrnehmungsgesetzen

Simona Kleckers - Helios Marien Klinik Duisburg

24.07.2013

Eine Erläuterung des „Gesetzes der Nähe“ und des „Gesetzes der Ähnlichkeit“ mit Hilfe von praxisorientierten Beispielen aus der Psychiatrisch- psychotherapeutischen Tagesklinik der Helios Marien Klinik Duisburg

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Die Bedeutung der

Wahrnehmungsgesetze für meinen Berufsalltag am Beispiel von zwei

ausgewählten Wahrnehmungsgesetzen

Inhaltsverzeichnis

1. Die allgemeine Bedeutung der Wahrnehmungsgesetze ... 2

2 Zwei ausgewählte Wahrnehmungsgesetze mit praktischen Beispielen ... 3

2.1 Gesetz der Nähe ... 3

2.1.1 Erläuterung des Gesetzes ... 3

2.1.2 Praktisches Beispiel ... 4

2.2 Gesetz der Ähnlichkeit ... 4

2.2.1 Erläuterung des Gesetzes ... 4

2.2.2 Praktisches Beispiel ... 5

3 Fazit ... 6

4 Literaturverzeichnis ... 7

5 Abbildungsverzeichnis ... 8

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2

1 Die allgemeine Bedeutung der Wahrnehmungsgesetze

Die Wahrnehmungsgesetze beruhen auf Erkenntnissen der Gestaltpsychologie (Wahrnehmungslehre). Die Gestaltpsychologen versuchten Gesetze zu finden, mit deren Hilfe man erklären konnte, warum wir von den vielen unterschiedlichen Interpretationen einer Szene oder eines Bildes immer nur bestimmte wahrnehmen. Diese Wahrnehmungsgesetze nennt man auch Gestaltgesetze der Organisation.

Man kann mit ihrer Hilfe verstehen, warum bestimmte Lösungen gut oder weniger gut gelungen sind. Es wurden relativ alltägliche Erfahrungen genau beobachtet und geordnet, sodass eine Systematik von Regeln entstand. Erst dadurch wurden Verstehen und praktische Nutzung der Erfahrungen möglich.

Die Wahrnehmungsgesetze beziehen sich nicht auf Inhalte, sondern auf abstrakte Muster, Zusammenhänge, Eigenschaften und Verhältnisse. Sie beschreiben, wie wir Dinge wahrnehmen.1 Diese Gesetze sind als eine Bestandsaufnahme oder Beschreibung von Wahrnehmungsphänomenen aufzufassen und das Rohmaterial für künftige Wahrnehmungsgesetze.

Erst die Strukturmodelle der Kybernetik und die neueren Ergebnisse der Neurophysiologie lassen ein besseres, wissenschaftliches Verständnis der Gestaltphänomene erwarten.2

1 KommDesign.de — Texte — Wahrnehmung — Gestaltpsychologie (1). Abgerufen am 14.07.2013 von http://www.kommdesign.de/texte/gestaltpsychologie1.htm

2 Legewie, H., & Ehlers, W. (1992). Knaurs Moderne Psychologie. München:

Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., S.86.

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2 Zwei ausgewählte Wahrnehmungsgesetze mit praktischen Beispielen

In der vorliegenden Arbeit möchte ich anhand von zwei ausgewählten Wahrnehmungsgesetzten aus dem Bereich der Gestaltpsychologie die eigene Arbeitsweise theoretisch untermauern und mithilfe von zwei Praxisbeispielen erläutern. Das Ziel ist es Verbesserungspotenzial zu erkennen und meine eigene Wahrnehmung dadurch zu schulen.

2.1 Gesetz der Nähe

Dinge, die räumlich nahe beieinander liegen, werden von unserer Wahrnehmung gruppiert, also als zusammengehörig aufgefasst. Dinge, die weit voneinander entfernt liegen, werden als getrennt und unabhängig wahrgenommen

2.1.1 Erläuterung des Gesetzes

Das Gesetz der Nähe besagt, dass Elemente (eines Reizmerkmals) mit geringen Abständen zueinander als zusammengehörig wahrgenommen werden. In Abbildung 1 wird bei a eine Anordnung der Punkte (Reize) in vertikalen Spalten wahrgenommen, da der Abstand der Punkte zueinander vertikal kleiner ist als horizontal; bei b ist es genau umgekehrt.

Abbildung 1: Gesetz der Nähe

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4 2.1.2 Praktisches Beispiel

Wir haben in der Tagesklinik ein gruppentherapeutisches Konzept und ich erlebe, dass ich zum beispielsweise Menschen türkischer Abstammung in einer Gruppe als zusammengehörig bzw. als „näher“ wahrnehme, wenn sie zusammen agieren wie gemeinsam frühstücken oder Gesellschaftsspiele veranstalten. Eine ähnliche Gruppe mit gemischten Nationalitäten, würde ich als weniger zusammengehörig wahrnehmen obwohl sie am gleichen Tisch sitzen.

2.2 Gesetz der Ähnlichkeit

Dinge, die ähnlich sind, werden von unserer Wahrnehmung gruppiert, also als zusammengehörig aufgefasst. Umgekehrt werden Dinge, die sich in wichtigen Merkmalen unterscheiden, als voneinander getrennt oder unabhängig wahrgenommen.1

2.2.1 Erläuterung des Gesetzes

Abbildung 2 illustriert noch ein weiteres Phänomen der Gestaltgesetze, nämlich dass in der gleichen Reizvorlage mehrere Gestaltgesetze ihre Anwendung finden können.

Wirken sie dabei in die gleiche Richtung, so verstärken sie sich gegenseitig, wirken sie jedoch entgegengesetzt, d.h. sie widersprechen sich, so setzt sich meist eins, das "stärkere", gegenüber dem/den anderen durch. Letzteres ist auch in Abbildung 2 der Fall, in der sich das Gesetz

1 Irtel, P. H. (Sommersemester 98). Seminar : Visuelle Wahrnehmung.

Abgerufen am 14. 07 2013 von http://psychologie.fernuni-hagen.de/lernportal/

Externe_Materialien/Brennd_Objektwahrnehmung/Objektwahrnehmung.html#6

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der Ähnlichkeit - bezogen auf die Farbe der Reize - gegenüber dem Gesetz der Nähe durchsetzt.

zur beschriebenen Wahrnehmung, dass die Elemente in Spalten gruppiert sind.

2.2.2 Praktisches Beispiel

Es kommen vermehrt türkische, bzw. kurdische Menschen in die psychiatrisch- psychotherapeutische Behandlung. Um Ihnen diesen Schritt zu erleichtern, berichtete ich ihnen, dass in der Tagesklinik immer wieder Menschen mit Migrationshintergrund behandelt werden.

Ich konnte mit diesem Vorgehen allerdings nur teilweise gute Erfahrungen sammeln. Trotz alledem kamen bei diesen Menschen Bedenken in Bezug auf eigenes Umfeld auf, wie: „Es könnte jemand hier sein, der mich kennt“.

Die Themen Angst, Schuld und Scham standen im Raum.

Ich bin von der Ähnlichkeit dieser Menschen im Aussehen und ihrer Sozialisation ausgegangen und habe daraus interpretiert, dass sie auch gleiche Bedürfnisse verspüren.

Zudem überlegte ich, wie ich mich fühlen würde, wenn ich in einem fremden Land, mit einer fremden Sprache und einer anderen Kultur krank wäre und was mir in dieser Situation vielleicht helfen könnte.

Die Reizelemente sind horizontal näher angeordnet als vertikal, also müsste man bei Alleingültigkeit des Gesetzes der Nähe eine Anordnung in Reihen empfinden. Durch die Farbgebung gelangt man aber

Abbildung 2: Gesetz der Ähnlichkeit

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3 Fazit

Das Gesetz der Nähe und das Gesetz der Ähnlichkeit haben miteinander sehr viel gemeinsam und bedingen sich zudem gegenseitig. Ich habe mir vorgenommen, Menschen aus anderen Sozialisationen erst einmal

„ankommen“ zu lassen und dann nachzuspüren, ob ihnen der Hinweis darauf, dass auch andere Menschen aus ihrem Kulturkreis in Behandlung sind, eine Hilfe sein kann.

Voreilige Wertungen und Interpretationen, die ich vornehme, können teilweise hinderlich sein und ich werde versuchen erst einmal den Menschen zu sehen, der Hilfe braucht. Was mir persönlich vielleicht in dieser Situation helfen könnte, muss nicht zwangsläufig auch auf andere Menschen zutreffen.

In Bezug auf Nähe, muss ich bei Gruppengesprächen ein wenig genauer differenzieren, um nicht mit der Vorannahme

„Migrationshintergrund“ schon eine bestimmte Sichtweise bei mir festzulegen.

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4 Literaturverzeichnis

Dr. Thomas Wirth Kommunikationsdesign. (09. 07 2009). KommDesign.de — Texte — Wahrnehmung — Gestaltpsychologie (1). Abgerufen am 14. 07 2013 von http://www.kommdesign.de/texte/gestaltpsychologie1.htm

Irtel, P. H. (Sommersemester 98). Seminar : Visuelle Wahrnehmung.

Abgerufen am 14. 07 2013 von http://psychologie.fernuni-

hagen.de/lernportal/Externe_Materialien/Brennd_Objektwahrnehmung/Objektwah rnehmung.html#6

Legewie, H., & Ehlers, W. (1992). Knaurs Moderne Psychologie. München: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf.

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5 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Gesetz der Nähe ... 3 Abbildung 2: Gesetz der Ähnlichkeit ... 5

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