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Stabile Reduktion II

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Stabile Reduktion II

AG Deligne-Mumford, Winter 2014/2015 Fabian Januszewski

6 Blow-Downs

Im Folgenden seiX →S stets eine regul¨are gefaserte Fl¨ache ¨uber einem Dedekind- schema S der Dimension 1. Wir bezeichnen mit KX/S ∈ Div(X) den kanonischen Divisor.

Definition 6.1. Ein irreduzibler Divisor E ∈Div(X) heißt exzeptionell, oder auch (−1)-Kurve, wenn es eine regul¨are gefaserte Fl¨acheY →S gibt und einen Pfeil

f : X →Y von S-Schemata, sodaß

(i) f(E) ist ein Punkt,

(ii) f :X\E →Y\f(E) ist ein Isomorphismus.

Bemerkung. Da f(E) ein Punkt ist, ist das Bild von E inS ebenfalls ein Punkt, mithin istE vertikal. Weiterhin ist f :X →Y automatisch der Blow-up von Y bei f(E). Dies ergibt sich aus dem

Theorem 6.2. Ist f: X → Y ein birationaler Morphismus regul¨arer gefaserter Fl¨achen ¨uber S, dann ist f eine endliche Komposition von Blow-ups entlang abge- schlossener Punkte.

Zentral f¨ur uns ist

Theorem 6.3(Castelnuovo’s Kriterium, Lichtenbaum, Shafarevich). Es seiE ⊆Xs ein irreduzibler vertikaler Divisor auf X und k0 := H0(E,OE). Dann ist E genau dann eine (−1)-Kurve, wenn E ∼=P1k0 und

E2 = −[k0 :k(s)].

Bemerkung. Der Name (−1)-Kurve resultiert aus folgender Beobachtung: F¨ur das Normalenb¨undel von E in X gilt

NE/X ∼= OX(E)|E ∼= OE(−1),

d.h. sein Grad ist−1 (in unserer normalisierten Definition −[k0 :k(s)]).

In der Praxis relevant ist

Proposition 6.4. Es sei E ⊆Xs ein irreduzibler Divisor aufX. Dann gilt:

(a) E ist genau dann exzeptionell, wenn

KX/S ·E < 0 und E2 < 0.

(b) Falls pa(Xη)≥1, dann ist E genau dann exzeptionell, wenn KX/S ·E < 0.

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7 Minimale Modelle

Definition 7.1. Eine regul¨are gefaserte Fl¨ache X →S heißtrelativ minimal, wenn X keine (−1)-Kurve enth¨alt.

Bemerkung. Nach Theorem 6.2 ist X → S genau dann relativ minimal, wenn jeder birationale Morphismus X → Y regul¨arer gefaserter Fl¨achen ¨uber S ein Iso- morphismus ist.

Definition 7.2. Eine regul¨are gefaserte Fl¨ache X → S heißt minimal, wenn jede birationale Abbildung Y → X regul¨arer gefaserter Fl¨achen ¨uber S ein Morphismus ist.

Bemerkung. Minimale regul¨ar gefaserte Fl¨achen sind stets relativ minimal.

Beispiel. Wenn X → S glatt ist, dann ist es relativ minimal. Wenn pg(Xη) ≥ 1, istX →S damit sogar minimal, siehe Korollar 7.9 weiter unten.

Definition 7.3. Es seiX →Seine normale gefaserte Fl¨ache. Ein(regul¨ares) Modell von X besteht aus einer regul¨aren gefaserten Fl¨ache Y →S und einer birationalen AbbildungY →X. Dabei heißtY →Sein(relativ) minimales Modell, wennY →S (relativ) minimal.

Bemerkung. Da Xη eine Kurve ist, induziert die birationale Abbildung Y → X einen IsomorphismusYη ∼=Xη. Weiterhin ist ein minimales Modell bis auf eindeutige Isomorphie eindeutig, wenn es existiert.

Lemma 7.4. Es sei X → S eine regul¨are gefaserte Fl¨ache. Dann enthalten nur endlich viele FasernXs, s∈S, exzeptionelle Divisoren.

Dank des Lemmas k¨onnen wir alle (−1)-Kurven in X in endlich vielen Schritten kollabieren und erhalten

Proposition 7.5. Es sei X →S eine regul¨are gefaserte Fl¨ache. Dann existiert ein birationaler Morphismus f :X →Y mit Y →S relativ minimal.

Theorem 7.6. Es sei X →S eine regul¨are gefaserte Fl¨ache mit pa(Xη)≥1. Dann existiert ein bis auf Isomorphie eindeutiges minimales Modell ¨uberS.

Der Beweis des Theorems basiert auf

Lemma 7.7. Es sei Y → S eine normale gefaserte Fl¨ache mit regul¨aren Modellen X1, X1 ohne Dominanzrelation zwischenX1 und X2. Dann existiert ein X1 und X2 dominierendes regul¨ares Modell Z von Y und ein exzeptioneller Divisor E auf Z, welcher im exzeptionellen Locus von Z →X1 liegt, mit:

(i) Entweder ist das Bild von E unter Z →X2 ist ein exzeptioneller Divisor, (ii) oder es existiert ein weiterer exzeptioneller Divisor E2 auf Z und eine ganze

Zahl µ mit

(E1+µE2)2 ≥0.

Wenn weiterhin X1 und X2 die Fl¨ache Y dominieren, dann liegen E1 und ggf. E2 im exzeptionellen Locus vonZ →Y.

Korollar 7.8. Wenn X →S eine relativ minimale regul¨are gefaserte Fl¨ache ist mit pa(Xη)≥1, so ist X →S bereits minimal.

Korollar 7.9. Es sei X →S eine regul¨are gefaserte Fl¨ache mit pa(Xη)≥ 1. Dann ist X → S genau dann minimal, wenn der kanonische Divisor KX/S numerisch effektivist, d.h. daßKX/S·C ≥0 f¨ur jeden irreduziblen vertikalen DivisorC aufX.

(3)

8 Desingularisierung

Definition 8.1.Es seiY ein reduziertes lokal noethersches Schema. Ein eigentlicher birationaler Morphismusπ :Z →Y mit Z regul¨ar heißtDesingularisierung von Y, oder auch eine Aufl¨osung der Singularit¨aten in Y. Wenn π ¨uber allen regul¨aren Punkten von Y ein Isomorphismus ist, heißt π eine starkeDesingularisierung. Eine Desingularisierung π :Z →Y heißt minimal, wenn jede weitere Desingularisierung π0 :Z0 →Y ¨uberπ faktorisiert.

Die Standard-Prozedur zur Desingularisierung von Y im Fall eines exzellenten reduzierten noetherschen Schemas der Dimension 2 ist folgende. Es sei Y1 → Y die Normalisierung von Y, und Yi+1 →Yi induktiv definiert als die Normalisierung des Blow-ups von Yi entlang des singul¨aren Locus Sing(Yi) := Yi −Reg(Yi). Da Y exzellent ist, ist Yi exzellent, Sing(Yi) ist daher abgeschlossen, und die Kette

· · · →Yi+1 →Yi → · · · →Y1 →Y (1) bricht ab, bei i = n, wenn Yn regul¨ar ist. Unter den obigen Voraussetzungen hat Lipman gezeigt, daß (1) tats¨achlich nach endlich vielen Schritten abbricht. Das ErgebnisXn→Y ist dann sogar eine starke Desingularisierung von Y.

In unserem Fall ergibt sich f¨ur gefaserte Fl¨achen folgendes, einfacheres Resultat.

Theorem 8.2. Es sei X → S eine gefaserte Fl¨ache ¨uber einem Dedekind-Schema der Dimension 1 mit regul¨arer generischer Faser Xη. Dann sind folgende Aussagen

¨

aquivalent:

(i) X besitzt eine Desingularisierung.

(ii) X besitzt eine starke Desingularisierung.

(iii) Die Kette (1) bricht nach endlich vielen Schritten ab.

(iv) Die Menge Sing(X) ist ein einer endlichen Menge abgeschlossener Fasern Xs1, . . . , Xsr enthalten und die Kurve

SSpec Quot(ObS,si) ist f¨ur jedes 1≤i≤r regul¨ar.

Wenn ferner S affin ist, so ist die starke Desingularisierung Z →Y projektiv.

Korollar 8.3. Es seiX→S eine gefaserte Fl¨ache mit glatter generischer FaserXη. Dann besitztX eine starke Desingularisierung.

Proposition 8.4. Es sei X → S eine normale gefaserte Fl¨ache. Wenn Y → X eine Desingularisierung ist, sodaß der exzeptionelle Locus vonY →X keinen exzep- tionellen Divisor enth¨alt, dann ist Y →X eine minimale Desingularisierung.

Korollar 8.5. Es sei X → S eine normale gefaserte Fl¨ache mit glatter generischer Faser Xη. Dann besitztX eine minimale Desingularisierung.

Bemerkung. Es l¨aßt sich zeigen, daß im Fall von Korollar 8.5 auch eine Desin- gularisierung existiert, welche minimal ist unter allen Desingularisierungen mit der Eigenschaft, nur normale ¨Uberkreuzungen zu haben (vgl. Teil I, Theorem 4.4 bzw.

Korollar 4.5).

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9 Kanonische Modelle

Nachdem wir in einer regul¨aren Fl¨ache alle (−1)-Kurven kollabiert haben und damit das minimale regul¨are Modell produziert haben, kollabieren wir nun in letzterem alle (−2)-Kurven, um das kanonische Modell zu erhalten.

Theorem 9.1. [Artins Kontrahierbarkeitskriterium] Es sei X → S eine regul¨are gefaserte Fl¨ache und

∆ = X

i

Γi

ein reduzierter effektiver vertikaler Divisor aufX, welcher in einer abgeschlossenen Faser Xs enthalten ist. Es gelte:

(i) Die Schnittmatrix (Γi·Γj)ij istnegativ definit, und

(ii) F¨ur jeden Divisor Z >0 mit Tr¨ager in ∆ gilt Pic0(Z) = 1.

Dann existiert ein Kontraktionsmorphismusc:X →Y zu ∆.

Korollar 9.2. Es sei X → S eine regul¨are gefaserte Fl¨ache und Γ1, . . . ,Γr ⊆ Xs irreduzible vertikale Divisoren in einer abgeschlossenen Faser mit

KX/S ·Γi = 0, 1≤i≤r. (2) Weiterhin gelte f¨ur die Schnittmatrix

i·Γj)1≤i,j≤r ist negativ definit. (3)

Dann existiert ein Kontraktionsmorphismus c : X → Y, welcher Γ1, . . . ,Γr kon- trahiert, wobei Y →S eine gefaserte Fl¨ache ist.

Bemerkung. Im Allgemeinen ist die kontrahierte Fl¨acheY →Snicht mehr regul¨ar.

Daf¨ur hat die FaserYsjedoch eine einfachere Struktur als die FaserXs. In der Praxis haben wir folgendes Kriterium f¨ur Bedingung (2).

Proposition 9.3. In der Situation des Korollars (9.2) gilt die Bedingung (2) f¨ur Γ = Γi genau dann, wenn eine der folgenden Bedingungen gilt:

(i) H1(Γ,OΓ) = 0 und Γ2 =−2[k0 :k(s)].

(ii) Γ ist ein Kegelschnitt ¨uber k0 und Gradk0OX(Γ)|Γ =−2.

(iii) pa(Xη) = 1 und Γ ist eine Zusammenhangskomponente von Xs. Hierbei seik0 :=H0(Γ,OΓ). Weiterhin sind (i) und (ii) ¨aquivalent.

Definition 9.4. Ein Divisor Γ auf einer regul¨are gefaserte Fl¨acheX →S, welcher Bedingung (i) bzw. (ii) aus Proposition 9.3 gen¨ugt und ¨uberk0 glatt ist, heißt (−2)- Kurve auf X.

Proposition 9.5. Sei in der Situation von Theorem 9.1 der Divisor ∆ Zusam- menh¨angend. Dann istc(∆) ={y}ein Punkt und wir haben f¨ur den Tangentialraum von Y beiy die Dimensionsformel

dimk(y)TY,y = (−Z2)/[k(y) :k(s)] + 1.

(5)

Korollar 9.6. Es seiX →S eine regul¨are gefaserte Fl¨ache und Γ1, . . . ,Γr irreduzi- ble vertikale Divisoren auf X mit KX/S·Γi = 0 und negativ definiter Schnittmatrix (Γi·Γj)ij. Es sei c:X →Y der Kontraktionsmorphismus der Γi. Dann gilt:

(i) F¨ur jedes y∈Y gilt dimk(y)TY,y ≤3.

(ii) Y ist lokal vollst¨andiger Schnitt ¨uberS.

(iii) F¨ur jedes n∈Z gilt

cX/S⊗n ) = ω⊗nY /S und c⊗nY /S) = ωX/S⊗n .

Proposition 9.7. Es sei X → S eine minimale regul¨are gefaserte Fl¨ache mit pa(Xη) ≥ 2 und S affin (der Dimension 1). Wir bezeichnen mit E die Menge der irreduziblen vertikalen DivisorenE ∈Div(X) mit

Gradk(s)ωX/S|E = 0. (4)

Dann gilt:

(i) Die Menge E ist endlich.

(ii) Es existiert ein Kontraktionsmorphismus c:X →Y zu E. (iii) Die Garbe ωY /S ist ampel.

(iv) Es existiert einn ≥1 sodaß ω⊗nX/S von globalen Schnitten erzeugt wird.

(v) Mit n ≥ 1 wie in (iv) seien s0, . . . , sN ∈ H0(X, ω⊗nX/S) Erzeuger des OS(S)- Moduls der globalen Schnitte von ωX/S⊗n und

ϕ: X →PNS

der zugeh¨orige Morphismus. Dann giltY ∼=ϕ(X) und der Pfeilϕ:X →ϕ(X) stimmt mit c:X →Y ¨uberein.

Definition 9.8.Es seiX →Seine minimale regul¨are gefaserte Fl¨ache mitpa(Xη)≥ 2 undf :X →Y die Kontraktion der irreduziblen vertikalen DivisorenE mit

KX/S ·E = 0. (5)

Dann heißtf :X →Y das kanonische Modell von X.

Bemerkung. Aufgrund der Minimalit¨at vonX istY singul¨ar sobald einE mit (5) existiert. Per definitionem sind (4) und (5) ¨aquivalent und ein kanonisches Modell Y existiert stets (vgl. Proposition 9.7).

Die abgeschlossenen Fasern ¨uber (singul¨aren) abgeschlossenen Punkten s ∈ S sind in folgendem Sinne gutartig.

Proposition 9.9 (Eigenschaften des kanonischen Modells). Es sei X → Y das kanonische Modell einer minimalen regul¨aren gefaserten Fl¨acheX →Smitpa(Xη)≥ 2. Dann gilt:

(i) Y →S ist lokal vollst¨andiger Schnitt.

(ii) F¨ur jedes y∈Y gilt dimk(y)TY,y ≤3.

(iii) Jede abgeschlossene Faser Ys hat h¨ochstens 2pa(Xη)−2 irreduzible Komponenten.

(6)

10 Minimale und Kanonische Modelle von Kur- ven

Im Folgenden seiSein Dedekindschema der Dimension 1 undCeine normale zusam- menh¨angende projektive Kurve ¨uber dem Funktionenk¨orper K :=K(S) von S.

Definition 10.1. EinModellvonC ¨uberSist eine normale gefaserte Fl¨acheC → S zusammen mit einem ausgezeichneten Isomorphismus

Cη ∼= C. (6)

Morphismen von Modellen respektieren per definitionem die Isomorphismen (6).

Beispiel 1. Die Fermat-Gleichung

xq+yq+zq ∈ Z[x, y, z]

definiert ein Modell der Fermat-KurveV(xq+yq+zq)⊆P2Q uber¨ S = SpecZ.

Beispiel 2. Wenn C durch homogene Polynome F1, . . . , Fm ∈ K[T0, Tn] definiert wird und S = SpecA, dann d¨urfen wir ohne Einschr¨ankung der Allgemeinheit annehmen, daß die Koeffizienten von F1, . . . , Fm in A liegen. Dann ist C0 :=

ProjA[T0, . . . , Tm]/(F1, . . . , Fm) ein Modell vonC uber¨ S, sofernC0 normal ist. Ins- besondere erhalten wir durch Desingularisierung von C0 → S stets ein regul¨ares Modell vonC wennC glatt ist (vgl. Korollar 8.3).

Bemerkung. Im Allgemeinen gibt es glatte Modelle, welche als Modelle nicht isomorph sind.

Eine direkte Konsequenz von Beispiel 2, Korollar 8.3 und Theorem 10.2 ist das Theorem 10.2. Es sei S affin und C eine glatte projektive Kurve vom Geschlecht pg(C)≥1. Dann existiert ein minimales regul¨ares Modell Cmin →S.

Definition 10.3. Das kanonische ModellCcan →S von Cmin →S heißt das kanon- ische Modellvon C ¨uberS.

11 Reduktion von Kurven

Definition 11.1. Es sei C → S ein Modell einer Kurve C uber¨ K = K(S). Dann heißt f¨ur einen abgeschlossenen Punkt s∈S die Faser Cs eine Reduktionvon C bei s.

Bemerkung. Die Reduktion von C bei S h¨angt vom Modell ab!

Definition 11.2. Wir sagen, daßC bei s∈S

gute Reduktion hat, wenn es ein glattes Modell ¨uber SpecOS,s gibt.

semi-stabile Reduktion hat, wenn es ein Modell C ¨uber SpecOS,s gibt, sodaß Cs nur gew¨ohnlichen Doppelpunkte hat.

stabile Reduktion hat, wenn es ein ModellC uber Spec¨ OS,s gibt, sodaß Cs eine stabile Kurve ist.

(7)

12 Der Satz von Deligne-Mumford

Definition 12.1. Einstabiles Modelleiner KurveC¨uberK(S) ist ein ModellC → S von C uber¨ S, sodaß alle abgeschlossenen Fasern Cs,s ∈S, stabile Kurven sind.

Theorem 12.2. [Mumford, Deligne-Mumford] Es sei S ein Dedekindschema der Dimension 1 und C eine projektive glatte geometrisch zusammenh¨angende Kurve

¨

uber K(S) vom Geschlecht pg(C) ≥ 2. Dann existiert ein Dedekindschema S0, endlich und flach ¨uberS, und sodaßK(S0)/K(S) separabel ist, mit der Eigenschaft, daß C×SpecK(S)SpecK(S0) ein eindeutiges stabiles Modell ¨uberS0 besitzt.

In Charakteristik 0 erfolgt der Beweis von Theorem 12.2 mittels

Lemma 12.3. Theorem 12.2 ist wahr, wenn es f¨ur den FallS = SpecOK, wobeiOK ein vollst¨andiger diskreter Bewertungsring mit algebraisch abgeschlossenem Restk- lassenk¨orper k(s) gilt.

Nach Korollar 8.3 besitzt in diesem Fall C ein regul¨ares Modell, und daher hat C nach Proposition 5.2 aus Teil I semi-stabile Reduktion ¨uber einer endlichen separablen Erweiterung L/K bei jedem abgeschlossenen Punkt s∈SpecOL, wobei OL die Normalisierung von OK in L ist.

Nach Theorem 10.2 besitztC0 :=C×SpecOK SpecOLein minimales Modell ¨uber OL, und daher auch ein kanonisches Modell ¨uberOL.

Theorem 12.2 ergibt sich daher aus

Theorem 12.4. Es sei S ein affines Dedekind-Schema der Dimension 1 undC eine projektive glatte Kurve ¨uber K(S) vom Geschlecht pg(C) ≥ 1 mit semi-stabiler Reduktion ¨uber S. Dann gilt:

(i) Das minimale Modell Cmin →S ist ein semi-stabiles Modell ¨uberS.

(ii) Das kanonische Modell Ccan →S ist das eindeutige stabile Modell ¨uberS.

Zum Beweis von Theorem 12.4 ben¨otigen wir das

Lemma 12.5. Es sei X → S eine semi-stabile Kurve, s ∈ S abgeschlossen und x∈Xs singul¨ar in Xs. Dann gilt:

(a) Es existiert ein Dedekind-Schema S0, ´etal ¨uberS, und einx0 ∈X0 :=X×SS0

¨

uber x, sodaß x0 ein zerlegter gew¨ohnlicher ordin¨arer Doppelpunkt in Xs00 → k(s0) ist.

(b) In (a) haben wir einen Isomorphismus

ObX0,x0 ∼= ObS0,S0[[u, v]]/(uv−c) mit einem c∈ms0OS0,s0. Wenn Xη glatt ist, dann giltc6= 0.

(c) Die normalisierte Bewertung ex ∈ N von c in OS0,s0 ist von S0, s0 und x0 unabh¨angig.

Definition 12.6. Die Bewertung ex ≥1 heißt dieDicke von x in X.

Korollar 12.7. Es seiX →S eine semi-stabile projektive Kurve mit glatter gener- ischer Faser Xη und π: X0 → X die minimale Desingularisierung, x ∈ Xs ein zer- legter gew¨ohnlicher Doppelpunkt der Dickeex. Dann bestehtπ−1(x) aus einer Kette von ex−1 projektiven Geraden ¨uberk(s), welche sich transveral in k(s)-rationalen Punkten schneiden. Diese Geraden haben Multiplizit¨at 1 in Xs0 und Selbst-Schnitt- Zahl −2 in X0.

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