• Keine Ergebnisse gefunden

Titel: Die besondere Würde des menschlichen Lebens. Reihe: Portfolio Abiturfragen: Christliches Handeln in der Nachfolge Jesu

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Titel: Die besondere Würde des menschlichen Lebens. Reihe: Portfolio Abiturfragen: Christliches Handeln in der Nachfolge Jesu"

Copied!
8
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

E-Mail: info@School-Scout.de

Titel: Die besondere Würde des menschlichen Lebens

Reihe: Portfolio Abiturfragen: Christliches Handeln in der Nachfolge Jesu Bestellnummer: 69375

Kurzvorstellung: Das vorliegende Portfolio befasst sich mit der besonderen Würde des menschlichen Lebens passend zum Inhaltsfeld „Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation“, wie dieses im Material der Evangelischen Kir- che „Gott ist ein Freund des Lebens“ ausgeführt wird. Das Portfolio formu- liert verschiedene Kompetenzbereiche. So beginnt es mit der Vorstellung des Menschen als dem „Bild Gottes“. Es fährt fort mit dem unbedingten Lebensrecht eines jeden Menschen und dem Begriff der Person. Sodann wird auf die Würde des vorgeburtlichen Lebens eingegangen sowie auf die Würde des durch Krankheit, Behinderung und Tod gezeichneten Lebens. In einem nächsten Schritt wird darauf das Leben anderer Menschen als Segen herausgestellt und schließlich die Zumutbarkeit und Erträglichkeit von Be- lastungen thematisiert.

Inhaltsübersicht:  Didaktisches Vorwort und Kompetenzraster

 Fragen zu den Kompetenzfeldern

 Ausführliche Musterlösungen

(2)

DIDAKTISCHE HINWEISE ZUM EINSATZ DIESES M ATERIALS:

PORTFOLIOS UND IHR ANSATZ

Portfolios stellen eine konzentrierte Sammlung der wichtigsten Informa- tionen aller Kompetenzbereiche dar und sind so unverzichtbar für eine gelungene Abiturvorbereitung. Gerade im Fach Philosophie, in dem viel

gelesen und gesprochen wird, darf der Überblick nicht verloren gehen. Deshalb sollte im Vorfeld das Wichtigs- te vergegenwärtigt und auf Dauer fixiert werden.

Ihre Schülerinnen und Schüler (SuS) werden Ihnen dankbar sein, wenn Sie sie bei dieser Herausforderung un- terstützen. Wir wiederum unterstützen Sie dabei! Denn die Portfolios von School-Scout liefern Einsicht in zent- rale Fragestellungen und die entsprechenden Zusammenhänge eines Textes oder einer Problemstellung.

In den Portfolios geht es dabei nicht um Vollständigkeit – vielmehr soll die Liste von Fragen nur all jene Felder andeuten, auf denen man sich bewegen können sollte. So sollen sich die SuS mit Hilfe der Liste weitere Fragen und Antworten überlegen und werden somit zur weiteren Vertiefung angeregt.

ZUM PRAKTISCHEN EINSATZ IM UNTERRICHT

Die Antworten sind in erster Linie für die Hand des Lehrers gedacht – keineswegs müssen SuS all das wissen, was hier aufgeführt ist! Natürlich können Sie Ihren SuS die ausführlichen Lösungen an die Hand geben, wenn es Ihnen für deren Vorbereitung sinnvoll erscheinen sollte. Dabei können die Antworten zu den Leitfragen einen wichtigen Beitrag zur Kontrolle und Wiederholung der eigenen Lernfortschritte liefern. Die SuS können selbstständig und eigenverantwortlich ihr Wissen zur Lektüre vervollständigen.

Am sinnvollsten ist der Einsatz der Portfolios am Ende einer Unterrichtsreihe – so kann schnell festgestellt werden, welche Dinge vielleicht noch nicht behandelt worden sind, weil andere Akzente wichtiger waren. Die- se Aspekte könnten zum Beispiel in Referaten oder Projekten nachgeholt werden. Außerdem können die Port- folios effektiv bei der Abiturvorbereitung genutzt werden, wenn die Schüler verstärkten Bedarf an konkreten Informationen haben. Das hat den Vorteil, dass sie noch kurz vor dem Abitur abgerufen und „gelernt“ werden können.

Didaktischer Überblick

Kompetenzen Differenzierungsmöglichkeiten

 Analyse und Rekonstruktion religiöser Dokumente in ihren Grundgedanken

 Erklärung grundlegender religiöser Begriffe

 Bewertung religiöser Ansätze

 Erörterung von Voraussetzungen und Konsequen- zen religiöser Ansätze

 Beurteilung der inneren Stimmigkeit religiöser An- sätze

 kompakte Übersicht der wesentlichen Merkmale eines Themas zum Nacharbeiten und Vertiefen

 das Material dient als Basis einer Unter- richtsdiskussion, aber vor allem auch als Orientierungshilfe für das selbstorganisier- te Lernen zu Hause und zur Ermittlung des eigenen Lernstandes

 vorgegebene Fragen führen gezielt zu den wesentlichen Aspekten des Themas hin

(3)

PORTFOLIO

Mit Hilfe der folgenden Übersicht können Sie überprüfen, was Sie bereits wissen und welche Fragen noch offen sind bzw. wo noch Klärungsbedarf besteht.

 Gehen Sie die Punkte einfach einmal durch. Wenn Ihnen spontan etwas dazu ein- fällt, notieren Sie es auf diesem Arbeitsblatt oder separat auf einem anderen Blatt.

 Wenn eine Frage unklar erscheint oder Sie überhaupt keine Ahnung haben, schrei-

ben Sie einfach ein Minus-Zeichen daneben. Auf diese Punkte wird noch einmal explizit mit der ganzen Klasse eingegangen.

KOMPETENZBEREICHE DER MENSCH – DAS „BILD GOTTES“

 Was verbirgt sich hinter der Vorstellung vom Menschen als dem „Bild Gottes“?

 In welchem Zusammenhang steht die Gotteben- bildlichkeit des Menschen mit der besonderen Würde des menschlichen Lebens?

 Was steht im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland über die menschliche Würde?

 Was genau unter Gottebenbildlichkeit verstan- den werden soll, ist vor allem von zwei Interpre- tationen geprägt. Beschreiben Sie kurz diese beiden Ansätze.

 „Ich glaube, dass Gott mich und mein Leben will.“ Erläutern Sie diesen Satz.

DAS UNBEDINGTE LEBENSRECHT JEDES EINZEL- NEN MENSCHEN

 An welchem Gebot lässt sich erkennen, dass bereits die biblische Urgeschichte das unbeding- te Lebensrecht jedes einzelnen Menschen als besonders bedeutsam herausstellt?

 Welche Formulierung im Grundgesetz deutet auf die Relevanz des unbedingten Lebensrechtes hin?

 Was verbirgt sich hinter der Aussage, mit der Würde des Menschen gehe ein prinzipielles Selbstbestimmungsrecht einher?

DER MENSCH ALS PERSON: EINE BEGRIFFSER- KLÄRUNG

 Wie lässt sich der Begriff der Person erläutern?

 Inwiefern steht eine Person in ständiger Span- nung zwischen Vorgegebensein und Aufgege- bensein?

 Inwiefern steht eine Person stets zwischen Indi- vidualität und Sozialität?

DIE WÜRDE DES VORGEBURTLICHEN LEBENS

 Wie hat die embryologische Forschung gezeigt, dass es sich bei vorgeburtlichem Leben um indi- viduelles menschliches Leben handelt?

 Was hat die Individualität eines noch nicht gebo- renen Kindes mit dem Problem der Abtreibung zu tun?

 Welche Schlussfolgerung kann man aus diesen Überlegungen hinsichtlich der Individualität ei- nes noch nicht geborenen Kindes ziehen?

 Wieso ist psychologisch betrachtet die Schwelle zur Tötung eines ungeborenen Menschen fak- tisch niedriger als im Falle eines bereits gebore- nen oder heranwachsenden Menschen?

 Welche Konsequenzen ergeben sich aus diesen Überlegungen für das staatliche Handeln?

DIE WÜRDE DES DURCH KRANKHEIT, BEHINDE- RUNG UND TOD GEZEICHNETEN LEBENS

 Es gibt keinen Grund, auch dem durch Krankheit, Behinderung oder Tod gezeichneten Leben eine unverlierbare Würde zuzuschreiben. Was macht es so wichtig, dies ausdrücklich festzustellen?

DAS LEBEN ANDERER MENSCHEN ALS SEGEN

 Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Segen“?

 Inwiefern können Kranke, Behinderte und Alte als Segen betrachtet werden?

 Inwiefern sind auch Kinder ein Segen?

ZUMUTBARKEIT UND ERTRÄGLICHKEIT VON BELASTUNGEN

 „Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch“ (Ps 68,20f in der Fassung der Lutherbibel), Erläutern Sie diesen Satz.

(4)

Der Mensch – das „Bild Gottes“

Was verbirgt sich hinter der Vorstellung vom Menschen als dem „Bild Gottes“?

Hinter der Vorstellung vom Menschen als dem „Bild Gottes“ verbirgt sich nach der heute vorherrschenden Deutung der Gedanke, dass der Mensch Repräsen- tant und Statthalter Gottes ist.

In welchem Zusammenhang steht die Gottebenbildlichkeit des Menschen mit der besonderen Würde des menschlichen Lebens?

Diese Idee des Menschen als Repräsentant und Statthalter Gottes ist nicht die einzige Vorstellung, die mit dem Begriff der Gottebenbildlichkeit verbunden wird.

Vielmehr verbindet man mit jener auch weiter gefasste Inhalte. Im Christentum ist sie mithin ein zentraler Begriff, wenn es darum geht, die besondere Würde des Menschen zu beschreiben.

Was steht im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland über die menschli- che Würde?

Direkt zu Beginn des Grundgesetzes wird die besondere Stellung der menschli- chen Würde hervorgehoben, indem sie als „unantastbar“ bestimmt und hier gleichsam deutlich wird, dass sich staatliches Handeln an ihr zu orientieren hat.

Der genaue Wortlaut lautet: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ (Art. 1 Abs. 1 GG)

Was genau unter Gottebenbildlichkeit verstanden werden soll, ist vor allem von zwei Interpretationen geprägt. Hierbei spielt zum einen das griechische Denken eine entscheidende Rolle, zum anderen sind hier die Überlegungen von Immanuel Kant bedeutsam. Beschreiben Sie kurz diese beiden Ansätze.

In Anlehnung an das griechische Denken sind für die inhaltliche Fassung der Gottebenbildlichkeit Schlagworte wie Geistigkeit und Rationalität besonders re- levant sowie die Freiheit des Menschen und seine Individualität. Kant hingegen stellt die Fähigkeit des Menschen zu seiner sittlichen Selbstbestimmung als be- deutsam heraus.

„Ich glaube, dass Gott mich und mein Leben will.“ Erläutern Sie diesen Satz.

In dem Satz „Ich glaube, dass Gott mich und mein Leben will“ lässt sich erkennen, dass jeder einzelne Mensch einen bestimmten Eigenwert hat. Jeder Mensch darf sich als von Gott geschaffen und gewollt verstehen. Jeder Mensch ist wichtig.

Besonders hervorzuheben ist dabei, dass der Mensch diese besondere Stellung niemals verlieren kann: Ihm ist also immer dieser bestimmte Wert und Sinn inne und er wird es auch immer sein, ganz gleich, wie eingeschränkt der Mensch in seinen Lebensäußerungen sein mag.

Das unbedingte Lebensrecht jedes einzelnen Men- schen

An welchem Gebot lässt sich erkennen, dass bereits die biblische Urgeschichte das unbedingte Lebensrecht jedes einzelnen Menschen als besonders bedeut- sam herausstellt?

Dass das unbedingte Lebensrecht eines jeden Menschen besonders relevant sein soll, lässt sich vor allem an dem Gebot „Du sollst nicht töten“ (Ex/2 Mose 20,13) erkennen.

(5)

Das unbedingte Lebensrecht jedes einzelnen Men- schen

Welche Formulierung im Grundgesetz deutet auf diese Relevanz des unbeding- ten Lebensrechtes hin?

Auch das Grundgesetz stellt die besondere Bedeutsamkeit des unbedingten Le- bensrechtes jedes einzelnen Menschen heraus, und zwar indem es garantiert:

„Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit […]. Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ (Art. 2 Abs. 1 und 2 GG) Was verbirgt sich hinter der Aussage, mit der Würde des Menschen gehe ein prinzipielles Selbstbestimmungsrecht einher?

Wenn man sagt, mit der Würde des Menschen gehe ein prinzipielles Selbstbe- stimmungsrecht einher, so ist damit gemeint, dass jeder Mensch zeigen können darf, dass er selbst etwas sein kann, dass er selbst etwas Besonderes ist. Damit verbunden ist der Gedanke, dass nur der einzelne Mensch selbst tatsächlich be- stimmen kann, was sein Leben lebenswert macht und was für ihn selber wesent- lich ist.

Der Mensch als Person: eine Be- griffserklärung

Wie lässt sich der Begriff der Person erläutern?

Den Begriff der Person genau zu definieren, mag schwerlich möglich sein. Wohl aber lässt sich die hinter ihm stehende Idee erläutern. In diesem Begriff kon- zentriert sich nämlich all das, was die christliche Tradition über das Sein und die Würde des Menschen zu sagen hat. Damit ist insbesondere gemeint, dass das menschliche Leben einmalig ist, erstens allein im Hinblick auf die eigene Beschaf- fenheit des Menschen, zweitens auch im Hinblick auf jene Besonderheiten, die ihn von dem Rest der göttlichen Schöpfung unterscheiden.

Inwiefern steht eine Person in ständiger Spannung zwischen Vorgegebensein und Aufgegebensein?

Auf der einen Seite ist die Person Natur- und Kulturwesen. Damit ist gemeint, dass sie in das Leben eingebunden ist und aufgrund ihrer körperlichen Beschaf- fenheit gewissen Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten unterliegt. Sie nimmt also an natürlichen und geschichtlichen Begebenheiten teil. Auf der anderen Seite kann es ganz unterschiedlich sein, wie sich verschiedene Personen in verschiede- nen Situationen verhalten. Insofern steht sie also in ständiger Spannung zwischen Vorgegebensein und Aufgegebensein.

Inwiefern steht eine Person stets zwischen Individualität und Sozialität?

Jede Person ist einmalig. Sie ist also stets als Individuum zu betrachten. Dies be- deutet allerdings nicht, dass sie alleine als ein solches „funktionieren“ kann. Tat- sächlich ist sogar das Gegenteil der Fall: Wir stehen aktiv mit anderen Individuen in Kontakt, wir interagieren, wir sind nicht nur „für uns“, sondern immer „für andere“ und „mit anderen“. Und dass wir dies tun, geschieht nicht ohne Grund.

Vielmehr ist es so, dass wir auf die Anerkennung anderer angewiesen sind, dass wir der Solidarität und der Liebe anderer benötigen, um zu uns selber zu finden.

Man kann also sagen: Durch eben diese zwischenmenschlichen Beziehungen befriedigen wir unsere natürlichen Bedürfnisse.

(6)

Die Würde des vorgeburtlichen Lebens

Wie hat die embryologische Forschung gezeigt, dass es sich bei vorgeburtlichem Leben um individuelles menschliches Leben handelt?

Die embryologische Forschung hat durch insgesamt drei einschlägige Erkenntnis- se gezeigt, dass es sich bei vorgeburtlichem Leben um individuelles menschliches Leben handelt.

Die erste Erkenntnis ist die, dass man es von der Verschmelzung von Ei- und Sa- menzelle an mit einem Lebewesen zu tun hat, das gar nichts anderes werden kann als ein Mensch.

Die zweite Erkenntnis ist die, dass auch die nachträgliche Zellteilung nichts an der Individualität menschlichen Lebens ändert.

Die dritte Erkenntnis ist schließlich die, dass der weitere Entwicklungsprozess kontinuierlich vonstattengeht, dass es hier also keine Einschnitte gibt, an denen etwas Neues hinzukommen könnte.

Was hat die Individualität eines noch nicht geborenen Kindes mit dem Problem der Abtreibung zu tun?

Die Individualität eines noch nicht geborenen Kindes ist gerade der Grund dafür, dass sich das Problem der Abtreibung überhaupt erst stellt. Zwar ist das ungebo- rene Kind Teil der Mutter, zwar ist es abhängig von ihr – sowohl vor als auch nach der Geburt –, dennoch ist es als eigenständiger Mensch zu betrachten. Das Prob- lem der Abtreibung würde nicht existieren, wenn dies nicht der Fall wäre.

Welche Schlussfolgerung kann man aus diesen Überlegungen hinsichtlich der Individualität eines noch nicht geborenen Kindes ziehen?

Die wohl wichtigste Schlussfolgerung, die man aus diesen Überlegungen ziehen kann, ist die, dass die Aussagen über die Gottebenbildlichkeit und die Würde des Menschen auch auf das vorgeburtliche Leben bezogen werden müssen. Auch das ungeborene Leben hat also einen Anspruch auf entsprechenden Schutz, den man ihm zu gewähren hat.

Wieso ist psychologisch betrachtet die Schwelle zur Tötung eines ungeborenen Menschen faktisch niedriger als im Falle eines bereits geborenen oder heran- wachsenden Menschen?

Die Schwelle ist vor allem aus zwei Gründen niedriger. Zum einen weil man sich im Falle des noch nicht geborenen Menschen nicht vorstellt, dass man tatsächlich ein Lebewesen tötet. Man führt sich dies nicht vor Augen. Es ist einem einfach nicht oder zumindest nicht offensichtlich bewusst. Zum anderen ist man sich im Falle des Ungeborenen seiner Schutzwürdigkeit nicht voll im Klaren, ist diese doch in der Vergangenheit immer schon strittig gewesen und ist sie es bis heute noch.

Welche Konsequenzen ergeben sich aus diesen Überlegungen für das staatliche Handeln?

Aus diesen Überlegungen folgt für das staatliche Handeln allem voran die Aufga- be, einen entsprechenden Schutz vorgeburtlichen Lebens in hinreichendem Ma- ße zu gewährleisten. In diesem Schutz ist nicht nur eine individuelle, sondern vielmehr eine solidarische und öffentliche Aufgabe zu sehen.

(7)

Die Würde des durch Krankheit, Behinderung und Tod gezeichneten Lebens

Es gibt keinen Grund, nicht auch dem durch Krankheit, Behinderung oder Tod gezeichneten Leben eine unverlierbare Würde zuzuschreiben. Was macht es so wichtig, dies ausdrücklich festzustellen?

Dies ausdrücklich festzustellen machen insbesondere die Verbrechen schwer, die in Deutschland mit den Schlagworten „lebensunwertes Lebens“ oder „Ballastex- istenzen“ in Verbindung gebracht werden. Damit sind insbesondere die Verbre- chen zu Zeiten des Nationalsozialismus unter Adolf Hitler gemeint. Doch auch heute, so argumentiert der vorliegende Text, ließen sich Anzeichen für das er- neute Aufkommen des Ungeistes beobachten, denen es Einhalt zu gebieten gel- te.

Das Leben anderer Menschen als Se- gen

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Segen“?

Der Begriff „Segen“ wird meist synonym verwendet mit „Lebensbereicherung“

oder „Lebensfülle“. Die Bibel allerdings betont hierbei insbesondere, dass es sich bei einem Segen nicht um eine selbständige Macht handelt, sondern vielmehr um etwas, das dem Wirken Gottes zu- und untergeordnet ist. Damit entzieht er sich also jeglicher menschlichen Kontrolle.

Inwiefern können Kranke, Behinderte und Alte als Segen betrachtet werden?

Vermutlich stellen kranke, behinderte und alte Menschen für die meisten ande- ren lediglich eine Belastung und Erschwerung dar. Der Kontakt zu ihnen wird sodann auf den ersten Blick eher negativ wahrgenommen. Diese Konfrontation mit Krankheit, Behinderung und Tod kann aber insofern einen Segen darstellen, als sie uns all die Dinge vor Augen führt, über die wir uns freuen und für die wir dankbar sein können.

Dies wird gerade durch die beinahe naive Lebensfreude geistig behinderter Men- schen unterstrichen im starken Kontrast zu der oft vorherrschenden Übellaunig- keit der Menschen, die wohlauf sind.

Inwiefern sind auch Kinder ein Segen?

Ebenso wie alte und kranke Menschen mögen auch Kinder von vielen oft als Be- lastung wahrgenommen werden: Man ist verantwortlich für sie, man muss sich um sie kümmern. Kinder stellen im Alltag einfach eine starke Beanspruchung dar, der man als Eltern gewachsen sein muss. Diese negativen Aspekte bleiben jedoch weit hinter den positiven zurück, denn auch Kinder sind ein Segen, insofern als sie das Leben bereichern: Sie eröffnen insbesondere den Eltern eine neue Di- mension gemeinsamer Sorge und Liebe, die diese zuvor auf keine andere Art und Weise erfahren haben. Kinder sind aufgeschlossen und offen. Sie hinterfragen gewohnte und alltägliche Dinge. Dadurch werden auch die Erwachsenen dazu gebracht, sich an solch einem Verhalten zu orientieren. Auch sie werden also dazu gebracht, Vertrautes zu hinterfragen und zu überprüfen und sich somit viel- leicht von veralteten Denkmustern zu lösen.

(8)

Zumutbarkeit und Erträglichkeit von Belastungen

„Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch“ (Ps 68, 20f in der Fassung der Lutherbibel). Erläutern Sie diesen Satz.

Durch diesen Satz wird ausgedrückt, dass wir Belastungen auch immer etwas Positives abgewinnen können. Gott „hilft“ uns dadurch, dass er sie uns auferlegt.

Damit ist vor allem gemeint, dass wir, wann immer wir mit Lasten zu kämpfen haben, diese als Herausforderungen sehen müssen, an denen wir wachsen kön- nen.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wehe den Menschen, wehe unserem deutschen Volke, wenn das heilige Gottesgebot: 'Du sollst nicht töten' nicht nur übertreten wird, sondern wenn diese Übertretung sogar ge-..

zu seiner letzten Rettung solange bezwungen bleiben, bis in ihm eine Erkenntnis für die unbedingte Richtigkeit des weisen Gotteswillens aufersteht; Richtigkeit auch für ihn,

„Keep it stupid simple“ (KISS) ist selbst für eine einfache Prozessbeschreibung eine Herausforderung, es sollte immer wieder die Frage gestellt werden: „Wie wendet der Mitar-

Die Größe von Max Webers Entdeckung der Ursprünge des Kapitalismus ist ja gerade der Nachweis, daß eine durchaus diesseitige ungeheuere Aktivität möglich ist, ohne daß die

Außerdem wird untersucht, wie diese Versöhnung in einer auch von Sünde gezeichneten Kirche erfahr- bar werden kann.. Dabei wird sowohl auf die Gestalt wie auf das Handeln der

Das ist der Grund, warum wir in Bezug auf Mord einen kurzen Blick auf den Buchstaben des Gesetzes geworfen haben, damit wir uns über die Tatsache, dass Mord eine

geschenkt hat, und Pfingsten schließlich heißt, daß dies alles nicht nur ein Schauspiel, ein geschichtliches Ereignis, ein Drama geblieben ist, bei dem wir Zuschauer sind und das

Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, euch zu versuchen, damit ihr's vor Augen habt, wie er zu fürchten sei, und ihr nicht sündigt.. So stand