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Oxfam Deutschland e.V. Tätigkeitsbericht für den Zeitraum vom 01.01.2002 – 31.12.2002

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Oxfam Deutschland e.V.

Tätigkeitsbericht für den Zeitraum vom 01.01.2002 – 31.12.2002

Vorwort

2002 war das Jahr der Flutkatastrophe in Mittel- und Osteuropa. Das Unglück traf Menschen aus hei- terem Himmel, die mit einem derartigen Unglück nie und nimmer gerechnet hatten. Um so tiefer das Entsetzen und die Verzweiflung, schienen doch solche Katastrophen immer nur weit entfernte, arme Länder zu betreffen. Hunderttausende bangten um ihre Existenz. Solidarität und Hilfsbereitschaft in Deutschland waren groß, insbesondere von Seiten der „alten“ zugunsten der flutgeschädigten „neuen“

Bundesländer. So mancher im letzten Jahrzehnt entstandene gesellschaftliche Graben wurde dadurch überbrückt.

Nach reiflicher Überlegung kam Oxfam zu der Überzeugung, dass wir in diesem Fall nicht sinnvoll helfen konnten: An Sachspenden aus den Oxfam Shops bestand bei den Flutopfern wenig Bedarf, und in der Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen in Deutschland fehlt uns die Erfahrung. Das Spendenaufkommen der Bevölkerung war ohnehin riesengroß und die Bundesregierung leistete groß- zügige Finanzhilfe. Wir beschlossen daher, unsere begrenzten Ressourcen zur Unterstützung armer Menschen im Süden einzusetzen, denen oft weder ihre Mitbürger noch ihre Regierungen Hilfe leisten können.

2002 war auch das Jahr, in dem Oxfam seine neue Kampagne „Make Trade Fair“ zum entwicklungs- gerechten Welthandel startete. Diese Kampagne wird unsere Arbeit in den nächsten drei Jahren maß- geblich prägen. An verschieden Themen werden wir aufzeigen, dass die gegenwärtigen Handelsregeln die Kluft zwischen Arm und Reich weltweit vergrößern und werden konkrete Veränderungen fordern.

Die Kampagne zur Lösung der Kaffeekrise, die im September begann, ist ein erstes wichtiges Bei- spiel.

Einen Teilerfolg konnten wir in unserer Kampagne „Bildung für alle“ erreichen. Sowohl die Welt- bank, als auch die G8 haben ihre Unterstützung für dieses Ziel bekräftigt und gute Arbeitsdokumente vorgelegt. Oxfam wird darauf achten, dass diese Pläne in die Tat umgesetzt werden.

Auch in unserem Tochterunternehmen Oxfam Deutschland Shops GmbH geht es voran: 2002 wurden drei neue Oxfam Shops eröffnet, und die Zusammenführung mit den Shops in Bonn und Köln wurde abgeschlossen.

Schließlich wurde Oxfam Deutschland e. V. mit Wirkung von 2003 als Vollmitglied von Oxfam Inter- national aufgenommen. Das ist Anerkennung für unsere Leistungen, zugleich aber auch Ansporn, weiterhin konsequent für eine gerechte Welt einzutreten.

Jörn Kalinski

Oxfam Deutschland e.V.

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Der Verein und die Hintergründe seiner Tätigkeit

Oxfam ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation, deren Aktivitäten sich auf die Gebiete Not- und Ka- tastrophenhilfe, Unterstützung von langfristigen Entwicklungsprojekten zur Selbsthilfe sowie Öffent- lichkeits- und entwicklungspolitische Bildungsarbeit erstrecken.

Der Verein Oxfam Deutschland e. V. wurde am 05.04.1995 in Berlin gegründet. Sitz des Vereins ist Berlin. Er wurde am 12.06.1995 im Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter der Nummer 15702 Nz eingetragen.

Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar mildtätige und gemeinnützige Zwecke. Er ist selbstlos tätig und verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

Satzungsmäßiger Zweck ist die Bekämpfung von Armut, sozialer Ungerechtigkeit und Leiden überall in der Welt, unabhängig von Nationalität, Rasse, Gesellschaftsordnung, Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung der Betroffenen.

Oxfam Deutschland e.V. gehört zu Oxfam International, einem Verbund von 12 unabhängigen natio- nalen Hilfsorganisationen, die in über 80 armen Ländern mit Nothilfe, mit langfristigen Projekten zur Selbsthilfe sowie in der entwicklungspolitischen Lobby- und Kampagnenarbeit tätig sind. Zu Oxfam International gehören außer Deutschland: Oxfam Amerika, Oxfam Kanada, Oxfam Quebec, Oxfam Irland, Oxfam Großbritannien, NOVIB Oxfam Niederlande, Oxfam Belgien, Intermon Oxfam Spa- nien, Oxfam Hongkong, Oxfam Community Aid Abroad (Australien) und Oxfam Neuseeland.

Mitgliederversammlungen

Am 29.05. fand, erstmals in Berlin, eine Mitgliederversammlung des Oxfam Deutschland e.V. statt.

Die Mitarbeiter/innen der Geschäftsstelle berichteten den Vereinsmitgliedern über die Entwicklung in den Bereichen Finanzen, Shops, Fundraising und Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit. Der Tätigkeitsbe- richt für 2001 wurde verabschiedet. Außerdem fand eine Diskussion zu den Projektauswahlkriterien statt. Es wurde beschlossen, die bisherigen Kriterien im Sinne einer Konzentrierung auf Themen/ Re- gionen und der Durchführung von Anschlussprojekten zu überarbeiten

Am 18.10. fand in Frankfurt die Jahresversammlung des Oxfam Deutschland e.V. statt. Nach dem Bericht der Kassenprüfer erfolgte die Feststellung des Jahresabschlusses 2001. Der alte Vorstand wurde entlastet. Wyndham James schied aus dem Vorstand aus. Neu in den Vorstand gewählt wurde Bernd Thalmann. Als neue Kassenprüfer wurden Babette Neumann und Wyndham James bestimmt.

Karl Friedrich schied als e.V.-Mitglied aus. Markus Frieauff vom Weltladendachverband wurde ein- geladen, als neues Mitglied dem e.V. beizutreten. Neben den Berichten über die in 2002 geleistete Arbeit wurden einige Vorhaben für 2003 vorgestellt und neue Projektauswahlkriterien festgelegt.

Beraterkreistreffen

Am 19.10. fand, ebenfalls in Frankfurt, ein Treffen des Beraterkreises statt. Es wurde über die bisheri- gen Ergebnisse der Oxfam-Handelskampagne berichtet und die nächsten Schritte beraten. Shehnilla Mohamed vom Oxfam-GB-Büro aus Südafrika berichtete über die Umsetzung der Kampagne im süd- lichen Afrika und über die Hungersnot und Oxfams Hilfsprojekte in der Region. Héloise Gruber ver- anschaulichte, wie Oxfam auf dem UN-Gipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg konkrete Medienarbeit zur Unterstützung der Handelskampagne leistete. Danach wurden in Arbeitsgruppen viele Vorschläge für Oxfams weitere Kampagnenarbeit in Deutschland entwickelt und anschließend im Plenum vorgestellt.

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Fundraising

Spendenaufrufe

Im Zusammenhang mit der Jahreszuwendungsbestätigung 2001 wurde ein kurzer Rückblick auf die Projektarbeit 2001 und ein Spendenaufruf für Afghanistan-Projekte in 2002 verschickt. Wegen der Hochwasserkatastrophe in Mittel- und Osteuropa und der verständlichen Fokussierung der Medien und der Öffentlichkeit auf die Notlage in Deutschland und seinen Nachbarländern wurde ein für Sep- tember geplanter Spendenaufruf zugunsten der Hungeropfer im südlichen Afrika erst im November durchgeführt.

Folgende weitere Spendenaufrufe fanden im Berichtszeitraum statt:

• Aufklärung über die Gefahren Landminen im Sudan

• Starthilfen für nach Afghanistan zurückkehrende Flüchtlinge

• Hilfe für arme Kaffeebauern, die durch die Kaffeekrise in den Ruin getrieben werden

• Hilfe für Hungeropfer im südlichen Afrika

Münzsammlung

Unter dem Motto „Geben Sie uns den Rest!“ sammelte Oxfam Deutschland e.V. ab 13.08.01 in allen Oxfam Shops Münzen und Banknoten künftiger EURO-Länder, die ab Januar 2002 ihre Gültigkeit verloren. Die Resonanz war außerordentlich gut. Das Endergebnis lag mit 46.586 € deutlich höher als ursprünglich erwartet.

Trailwalker - Ausdauer gegen Armut

Trailwalker ist ein Wohltätigkeitsmarsch über 100 km innerhalb von 48 Stunden. Auch 2002 nahmen Oxfam-Mitarbeiter/innen und –Mitglieder an diesem Ausdauermarsch gegen Armut teil. Karin Gierszewski, e.V.-Mitglied, Hannah Ruether, Praktikantin und Dirk Horn, Referent für Shop-Ma- nagement, marschierten/joggten 100 km am Stück für einen guten Zweck. Sie nahmen am 6. und 7.

Juli auf eigene Kosten am Oxfam-Trailwalker in England teil. Dabei „erliefen“ sie mehr als 4.000 € für AIDS-Hilfe im Südlichen Afrika und Armutsbekämpfung in Nepal.

Kofinanzierungen durch das Auswärtige Amt

Im Jahr 2002 erhielt Oxfam Deutschland zwei Kofinanzierungen vom Arbeitsstab humanitäre Hilfe /GF-07 des Auswärtigen Amtes: Für Nothilfemaßnahmen im Wasser- und Sanitärbereich für interne Flüchtlinge in der Provinz Huambo in Angola in Höhe von €143.000 sowie für ein Nahrungsmittel- programm für Kinder von Farmarbeitern in Simbabwe in Höhe von €125.000.

Öffentlichkeits-, Lobby- und Kampagnenarbeit

Die Öffentlichkeits-, Lobby- und Kampagnenarbeit sind ein wichtiger Tätigkeitsbereich von Oxfam.

Sie dienen dazu, über Oxfams Hilfsprojekte zu informieren, über Ursachen von Armut aufzuklären und, soweit möglich, diese Ursachen zu beseitigen. Außerdem helfen sie, finanzielle Mittel für die Projektarbeit zu mobilisieren.

Folgende Hintergrundinformationen und Positionspapiere wurden 2002 veröffentlicht und – teils auf deutsch übersetzt – an die Medien, die Bundesregierung, Parlamentarier sowie an weitere Organisatio- nen und Institutionen verschickt (Auswahl):

- Rigged Rules and Double Standards – Trade, Globalisation and the Fight against Poverty - Was macht den Kaffee nur so bitter ? - Armut in der Kaffeetasse

- Stop the Dumping!- How EU agricultural subsidies are damaging livelihoods in the dev. world - Cultivating Poverty - The Impact of US Cotton Subsidies on Africa

- Boxing match in agricultural trade - Will WTO negotiations knock out the world’s poorest farmers?

- Time for Coherence - CAP Reform and Developing Countries - The Great EU Sugar Scam

- Milking the CAP – How Europe’s dairy regime is devastating livelihoods in the dev. world - Forgotten Villages - Struggling to survive under closure in the West Bank

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- Last Chance in Monterrey - Meeting the Challenge of Poverty Reduction - Broken Promises? Why donors must deliver on the EFA Action Plan - Every Child In School - A Challenge to Finance and Development Ministers - EFA Action Plan - Briefing for Development and Finance Ministers

- Every Child in School - Will G7 finance ministers deliver?

- Every Child in School- Are the G8 serious?

- G8: Time for Action on Africa

- November 27th Donor Consortium - The future of 16 million children is at stake - TRIPS and Public Health - The next battle

- US bullying on drug patents: one year after Doha

- False hope or new start? The Global Fund to Fight HIV/AIDS, TB, and Malaria.

- Generic competition, price and access to medicines. The case of antiretrovirals in Uganda.

- Beyond Philanthropy: the pharmaceutical industry, corporate social responsibility and the dev. world - Africa at the Crossroads - Time to deliver

- Taking Action on Africa: Proposals for G8 Leaders - Crisis in Southern Africa

- Poverty in the Midst of Wealth – The Democratic Republic of Congo

- The War in the Democratic Republic of Congo is at a Critical Juncture, Submission to the UNSC - Afghanistan’s crisis is far from over

Handelskampagne „Make Trade Fair“

Am 11. April startete Oxfam International weltweit seine neue, mehrjährige Kampagne zum „entwick- lungsgerechten Welthandel“. Oxfam ist der Überzeugung, dass der internationale Handel ein gewalti- ges Potenzial für die Überwindung der weltweiten Armut in sich birgt. Allerdings führen die gegen- wärtig unfairen Regeln des Welthandels und zweierlei Maß für arme und reiche Länder dazu, dass internationale Handelsbeziehungen die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößern. Darum fordert Oxfam: „Make Trade Fair“! Diese Kampagne wird die Arbeit von Oxfam in den nächsten drei Jahren wesentlich prägen.

Grundlage der Kampagne bildet die 270-seitige Oxfam-Studie „Rigged Rules and Double Standards.

Trade, Globalisation, and the Fight against Poverty”. Um die Medien vor dem Start der Kampagne in die komplexe Thematik einzuführen, organisierte Oxfam am 27.03. in Berlin ein Presse-Hintergrund- gespräch mit dem Autor der Studie, Kevin Watkins. An dieser Einführung nahmen u.a. Vertreter/innen von ARD, FAZ, der Süddeutschen Zeitung, des Tagesspiegel und des Evangelischen Pressedienstes teil. In Deutschland wurde die Studie am 11. April offiziell vorgestellt und am 18.04. durch Paul Bendix an den Sherpa der Bundesregierung, Dr. Alfred Tacke, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, übergeben. Außerdem wurde die Studie an alle zuständigen Bundes- ministerien verschickt.

Die deutsche Zusammenfassung der Studie steht auf unserer Website www.oxfam.de und kann über die Geschäftsstelle bezogen werden. Auf einer speziellen Website zur Kampagne www.maketradefair.com gibt es auch die Möglichkeit, sich direkt an der Kampagne zu beteiligen, indem man in den „Big Noise“ (Riesen-Lärm) einstimmt. Je mehr Menschen sich dort eintragen und damit gegen Armut und für gerechten Handel stimmen, desto eher wird der Protest in der Welt erhört.

Der Start der Oxfam-Kampagne zum entwicklungsgerechten Welthandel und die Veröffentlichung des Reports riefen auch in Deutschland ein breites Medienecho hervor. Das Entwicklungshilfeministerium veröffentlichte dazu eine eigene Pressemitteilung. Die Kampagne hat eine intensive und durchaus kontroverse Diskussion zum Thema Globalisierung, Welthandel und Armutsbekämpfung angestoßen.

So hat allein die Europäische Kommission mit einer 32-seitigen Antwort auf Oxfams Studie reagiert.

Auf der Kampagnen-Website www.maketradefair.com. können unter „the report“ und dann „reactions to the report“ bzw. ausführlicher unter „debates around trade“ auch die wichtigsten Diskussionsbei- träge und Reaktionen auf die Studie nachgelesen werden.

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Lobbyarbeit zur Handelskampagne

Am 14.01.02 führten Celine Charveriat, Oxfam-Handelsspezialistin aus Genf, und J. Kalinski Gesprä- che im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, um die Bundesregierung über Oxfams Position bezüglich der nächsten Schritte der WTO-Verhandlungen zu informieren.

Am 16.01.02 sprachen Gonzalo Fanjul von Intermon Oxfam Spanien und J. Kalinski mit dem Parla- mentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft über Oxfams bevorstehende Kampagne und die darin enthaltenen Forderungen zum Abbau der europäischen Agrarsubventionen zu informieren. Diese Subventionen und Einfuhrbeschränkungen für Produkte aus Entwicklungsländern behindern die Entwicklung der Landwirtschaft in vielen armen Ländern.

Kevin Watkins, Autor der 270-seitigen Oxfam-Studie zum entwicklungsgerechten Welthandel und Mitarbeiter von Oxfam GB, nahm in Deutschland an zwei wichtigen Konferenzen teil: an der Konfe- renz der Bundesregierung und der DSE zu „Entwicklungsdimensionen des Welthandels“ am 25./26.04. in Berlin und an der Kieler-Woche-Konferenz „Global Governance“ des Instituts für Welt- wirtschaft am 24.06., wo er zum Referat von Professor Jagdish Bhagwati (Columbia University, New York) das Korreferat hielt.

Am 17.05. nahmen Vertreter/innen aller europäischer Oxfams (Großbritannien, Spanien, Niederlande, Belgien, Irland und Deutschland) in Brüssel an einer Diskussion mit der Europäischen Kommission, Generaldirektion Handel, zum Oxfam Trade Report teil.

Auf Einladung von Intermon/Oxfam-Spanien nahm ein Vertreter des deutschen Landwirtschafts- ministeriums an einem vom Oxfam am 06.06. in Madrid organisierten Seminar zur Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik teil. Oxfam hat wiederholt scharf kritisiert, dass die EU-Agrarpolitik nega- tive Auswirkungen auf ländliche Gebiete in den Entwicklungsländern hat, weil sie Überproduktion und Exportdumping stimuliert, die Weltmarktpreise drückt und destabilisiert und lokale Märkte, von denen Millionen von Kleinproduzent/innen abhängen, zerstört. Dies wiederum führt zu wirtschaftli- cher Schwächung, geringeren Einkommen und verlorenen Möglichkeiten für Armutsbekämpfung.

Am 18.11. sandten die Direktoren der europäischen Oxfams einen offenen Brief an die Landwirt- schaftsministerinnen und -minister der Europäischen Union, so auch an Ministerin Künast, in dem Besorgnis darüber ausgedrückt wurde, dass das Problem des Exportdumpings bei der Diskussion zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik keine Rolle spielt.

Oxfam Deutschland beteiligte sich am Rande des EU-Gipfels in Kopenhagen an einer Aktion von Oxfam International, bei der eine überlebensgroße Kuh aus Pappmasche durch die Straßen von Ko- penhagen geführt und auf dem Rathausplatz eine riesige Milchverpackung aufgestellt wurde, um die verheerenden Auswirkungen der Gemeinsamen Agrarpolitik auf die Lebenssituation von kleinen Milchbauern in Entwicklungsländern zu verdeutlichen.

Oxfam kritisierte auch die Agrarpolitik der USA. Am 25.09. veröffentlichte Oxfam ein Hintergrund- papier zu den negativen Auswirkungen der US-Subventionen für Baumwolle. Diese Subventionen tragen zur Massenarmut in einigen der ohnehin ärmsten Länder bei. Die jährlichen Subventionen der Bush-Administration für US-amerikanische Baumwolle betragen US$ 3,9 Mrd., das ist dreimal so viel wie die US-Entwicklungshilfe für Afrika. Sie haben den realen Weltmarktpreis für Baumwolle auf den niedrigsten Stand seit der Großen Depression gedrückt. Oxfam hat berechnet, dass Afrika dadurch jährlich US$ 300 Mio. verloren gehen.

Ende November unterzeichnete Oxfam International den Aufruf “Unsere Welt ist keine Ware - Our World is not for Sale“, in dem sich viele internationale Organisationen gegen die von der WTO betrie- bene „konzerngesteuerte Globalisierung“ und für einen Welthandel, der den Interessen aller dient, aussprechen. (siehe www.ourworldisnotforsale.org)

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Chris Martin, Lead-Sänger der Erfolgsband Coldplay, unterstützt unsere Handelskampagne. Auf einer von Oxfam organisierten Reise nach Haiti informierte er sich vor Ort über die Auswirkungen der un- fairen Handelsregeln auf die armen Länder. Am Rande der drei Deutschland-Konzerte von Coldplay in Köln, München und Berlin organisierte Oxfam Informationsstände und verteilte Aktionskarten zur Handelskampagne. Außerdem konnten sich Interessenten für den Bezug eines Make-Trade-Fair-T- Shirts eintragen.

Start der Kaffeekampagne “Was macht den Kaffee nur so bitter?“

Als wichtige Etappe der Kampagne „Make Trade Fair“ hat Oxfam das Thema der gesunkenen und instabilen Rohstoffpreise aufgegriffen und die sich daraus ergebenden negativen Folgen für die Le- bens- und Erwerbsgrundlagen armer Produzent/innen am Beispiel des landwirtschaftlichen Rohstoffs Kaffee dargestellt. Dazu wurde am 18. September weltweit die Oxfam-Kaffeekampagne gestartet, in Deutschland unter dem Motto “Was macht den Kaffee nur so bitter?“ In der dazugehörigen Studie

„Bitter! Armut in der Kaffeetasse“, fordert Oxfam einen Kaffee-Rettungsplan, um 25 Millionen kleine Kaffeeproduzent/innen vor dem Ruin zu bewahren. Die Studie wurde zum Start der Kampagne in Berlin auf einer Pressekonferenz vorgestellt, an der auch Bundesministerin Renate Künast, der Staats- sekretär im BMZ, Erich Stather, und der Weltladen-Dachverband teilnahmen. Die Bundesregierung sprach sich dabei für eine Stärkung des fairen Kaffeehandels und für den Schutz der Kleinbauern im Kaffeeanbau aus.

Viele der Oxfam Shops führten an diesem Tag eine Verkostung von fair gehandeltem Kaffee durch und gestalteten ihre Schaufenster mit entsprechenden Plakaten. Die Studie und ein Info-Faltblatt zur Kaffeekampagne sind in allen Oxfam Shops erhältlich. In Potsdam wurde die Aktion vom Stadtfern- sehen übertragen. Insgesamt hat der Start der Kaffee-Kampagne weltweit große Aufmerksamkeit in den Medien gefunden. Auch in Deutschland wurde, trotz Bundestagswahl, in vielen Zeitungen und im Rundfunk darüber berichtet.

Im Vorfeld des Kampagnenstarts sprach Oxfam mit vielen Verbänden und Organisationen in Deutschland, die ebenfalls zum Thema Kaffee und Fairer Handel arbeiten (z.B. TransFair, gepa, Verbraucherinitiative e.V., Importkooperative MITKA, Christliche Initiative Romero), um Möglich- keiten der Zusammenarbeit bei der Kampagne zu finden. Am 11.09. stellte Oxfam die Studie und die Kampagne bei der AG Umwelt und Entwicklung in Bonn vor.

Gemeinsam mit Vertretern von Kaffeebauern aus Indien und Guatemala, führten wir am 25.11. Ge- spräche mit BMZ-Staatssekretärin Uschi Eid, mit Experten der der Rohstoffabteilung des BMWA, und veranstalteten mit der Heinrich-Böll-Stiftung eine öffentliche Podiumsdiskussion „Wege aus der Kaf- feekrise“, an der die Vertreter der Kaffeebauern, das BMZ sowie der Deutsche Kaffeeverband teil- nahmen. Außerdem informierten wir am 03.12. in einem Gespräch Vertreter des Entwicklungspoliti- schen Ausschusses des Bundestages über die Kaffeekampagne.

Über unsere Website www.oxfam.de wurden zahlreiche E-mails an die großen Kaffeekonzerne geschrieben, um sie aufzufordern, ernsthaft an einer Lösung der Kaffeekrise mitzuarbeiten. Auch in den deutschen Medien ist das Echo auf die Kaffeekampagne beachtlich: Viele Zeitungsartikel, meh- rere Radio-Interviews, TV-Beiträge auf n24 und im ORB.

Bildung jetzt – Das Ende der Armut beginnt im Klassenzimmer

125 Millionen Kinder im schulfähigen Alter besuchen keine Schule, für viele weitere Millionen ist der Unterricht zu kurz und zu schlecht, als dass sie ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben könnten. 870 Millionen erwachsene Menschen auf der Welt sind Analphabeten. - Diese Zahlen ver- deutlichen das Ausmaß der Bildungskrise, die sich vor allem auf die armen Länder erstreckt. Ohne Überwindung dieser Krise wird auch die Armut auf der Welt nicht beseitigt werden können, denn im Kampf gegen Armut steht Bildung im Mittelpunkt. Oxfam hat daher im Frühjahr 1999 die Kampagne

„Bildung jetzt – das Ende der Armut beginnt im Klassenzimmer“ gestartet. Darauf aufbauend wurde im Oktober 1999, gemeinsam mit der Bildungs-Internationale und ActionAid, eine Globale Kampagne

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ins Leben gerufen. Dieser Global Campaign for Education schlossen sich bisher über 200 Organisatio- nen und nationale Koalitionen aus mehr als 90 Ländern an.

Ziel der Kampagne ist es, Regierungen in Nord und Süd, UN-Organisationen, internationale Finanz- institutionen, den privaten Sektor und die Zivilgesellschaft auf der Grundlage eines Globalen Aktions- planes für Bildung zusammenzubringen. Am 10.02.02 nahm Oxfam an einer Beratung des Arbeits- kreises Bildung in der Entwicklungszusammenarbeit und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zur Vorbereitung der deutschen Regierungsposition für ein Treffen der Arbeitsgruppe Bildung der G8-Industrieländer teil.

Das Thema „Bildung für Alle“ stand 2002 auf der Tagesordnung einiger wichtiger politischer Treffen, so bei den Frühjahrstagungen von Weltbank und IWF in Washington und auf dem G8-Gipfeltreffen in Kananaskis in Kanada. Dadurch bot sich die Chance, in unserer seit 1999 laufenden Kampagne „Bil- dung Jetzt! – Das Ende der Armut beginnt im Klassenzimmer“ greifbare Ergebnisse zu erzielen. Dafür schrieben wir zahlreiche Briefe an unterschiedliche Entscheidungsträger, so am 05.04., im Vorfeld der Frühjahrstagungen von IWF/Weltbank, an Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul in ihrer Funktion als deutsche Gouverneurin der Weltbank, um für ihre Unterstützung des Bildungs- Aktionsplans der Weltbank zu werben, und am 10.06., im Vorfeld des G7-Finanzministertreffens in Halifax, an Finanzminister Eichel, um die finanzielle Unterstützung für den Bildungs-Aktionsplan der Weltbank zu erreichen.

Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Gemeinsam mit anderen Organisationen haben wir erreicht, dass das Development Committee der Weltbank im Frühjahr in Washington einen allgemein anerkannt guten Aktionsplan „Bildung für Alle“ beschlossen hat. Viele von Oxfams Forderungen und Vorschlä- gen sind in diesen Aktionsplan eingeflossen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Washington bezog Weltbankpräsident Wolfensohn mit einigen Finanz- und Entwicklungshilfeminister/innen sowie mit Oxfam International zu diesem Plan Stellung. Nahezu alle Gouverneur/innen der Weltbank, darunter auch Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul, unterstützen diesen Plan in vollem Um- fang. Die deutsche Regierung hat außerdem versprochen, die Aufwendungen für Grundbildung in den armen Ländern in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln.

Oxfam bat seine Unterstützer/innen, einen Brief an Bundeskanzler Schröder zu schreiben und ihn auf- zufordern, den Aktionsplan der Weltbank und die darin vorgesehene „Fast Track Initiative“ voll zu unterstützen und einen wesentlichen Teil der angekündigten Erhöhung der Entwicklungshilfe in „Bil- dung für Alle“ zu investieren.

Außerdem brachten wir das Thema der Finanzierung des Aktionsplanes am Rande der Herbsttreffen von IWF und Weltbank im September in Washington in zwei kurzen Treffen von Bundesministerin Wieczorek-Zeul mit Nichtregierungsorganisationen zur Sprache. Vor dem ersten Treffen des Geber- konsortiums des Aktionsplanes sprach Oxfam zum gleichen Thema mit Dr. Hofmann, dem Abtei- lungsleiter für globale und sektorale Aufgaben im BMZ, sowie mit Eva-Maria Stange, der Vorsitzen- den der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

Oxfam versuchte auch, das Thema in den Medien zu platzieren, um auf diese Weise weiteren Druck auf die politischen Entscheidungsträger auszuüben. So gaben wir am 08.04. den Entwurf des Bil- dungs-Aktionsplans der Weltbank an die Presse. Gleiches geschah mit dem Berichtsentwurf der G8- Arbeitsgruppe zum Thema Bildung im Vorfeld des G8-Gipfels in Kanada. Außerdem wurde ein Arti- kel von Nelson Mandela und Graça Machel zum Thema Bildung an „Die Zeit“ vermittelt.

Cut the Cost – Patientenrecht vor Patentrecht

Die Pharma-Kampagne zielt darauf, den Menschen in den armen Ländern des Südens Zugang zu be- zahlbaren Medikamenten zu gewährleisten. Bislang galt in der Welthandelsorganisation WTO, dass arme Länder des Südens nicht sogenannte Nachahmerpräparate zur Bekämpfung wichtiger Krankhei- ten herstellen oder einführen durften. Oxfam forderte eine Änderung dieser WTO-Regelungen und von den Pharmakonzernen eine Preisgestaltung, die sowohl die Bedürfnisse als auch die Zahlungsfähigkeit

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der armen Länder berücksichtigt sowie eine drastische Erhöhung der Forschungsmittel für die Be- kämpfung der wichtigsten, in den armen Ländern vorkommenden Krankheiten.

Am 29.01. forderten Ärzte ohne Grenzen, die südafrikanische NRO Treatment Action Campaign (TAC) und Oxfam die südafrikanische Regierung auf, in ihrem Kampf gegen AIDS den Schwerpunkt nicht nur auf Vorbeugung zu legen, sondern auch die Behandlung der bereits infizierten Menschen zu verbessern. Inzwischen hat das höchste südafrikanische Gericht die Regierung Südafrikas dazu verur- teilt, die Gesundheitspolitik entsprechend zu ändern. Im Vorfeld der HIVS/AIDS-Konferenz in Bar- celona (05.07.-09.07.) versandte Oxfam Deutschland Pressemitteillungen und Positionspapiere an die Medien. Am 17.07., verschickte Oxfam Deutschland eine gemeinsame Studie von Oxfam, Save the Children und des Voluntary Service Overseas zur sozialen Verantwortung der Pharmaindustrie in den Entwicklungsländern („Beyond Philanthropy: the pharmaceutical industry, corporate social responsi- bility and the developing world") an die Medien, ans BMZ, BMWi, BMVEL und an Bayer, Boehrin- ger/Ingelheim, VCI (Verband der Chemischen Industrie), BDI, Greenpeace und Pax Christi sowie andere NRO.

Der Gesundheitsminister von Brasilien hat sich bei Oxfam für die Hilfe im Kampf für bezahlbare AIDS-Medikamente bedankt. Durch die kostenlose Vergabe von „Nachahmerpräparaten“ zur AIDS- Behandlung war es in Brasilien gelungen, die HIV-Neuinfizierungsrate um 50 % zu senken. Weil der Einsatz solcher Präparate aber als ein Bruch des WTO-Patentrechts angesehen wurde, war Brasilien von vielen Pharmakonzernen und der US-Regierung unter massiven Druck gesetzt worden.

Kampagne gegen bewaffnete Konflikte und Krieg - Kleinwaffen

Als humanitäre Hilfsorganisation sieht sich Oxfam in seiner Arbeit täglich mit den Auswirkungen von Kriegen und Bürgerkriegen auf die Lebensbedingungen der Menschen konfrontiert. Langfristig ange- legte Projekte zur Selbsthilfe werden zerstört, Menschen werden von ihrem Grund und Boden vertrie- ben und können sich nicht mehr selbst ernähren. Krieg erzeugt Armut, und Armut sowie soziale Unge- rechtigkeit sind der Nährboden für politische Instabilität und neue Konflikte. Dies ist ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss.

Aus diesem Grund startete Oxfam 1998 eine Kampagne gegen bewaffnete Konflikte und Krieg, mit dem Ziel, den politischen Willen zur Konfliktprävention zu stärken und Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, Journalisten und Multiplikatoren im öffentlichen Kommunikationsprozess auf dieses Problem aufmerksam zu machen. In der Kampagne erhebt Oxfam vier konkrete Forderungen:

• Strikte Reglementierung und Eindämmung des legalen sowie Bekämpfung des illegalen Waffenhandels

• Strafrechtliche Verfolgung von Kriegsverbrechen

• Friedensförderung durch Konfliktrisikoprüfung und Kohärenz aller Bereiche der Außenpolitik

• Garantie der Rechte von Flüchtlingen und der Zivilbevölkerung in Konfliktregionen

Frauen im Kreuzfeuer

Im Rahmen seiner Kampagne gegen bewaffnete Konflikte und Krieg zeigte Oxfam seine Foto-Wan- derausstellung „Frauen im Kreuzfeuer“ wieder in mehreren Städten, u.a. in Wismar, Stralsund und Güstrow. Die von der Fotografin Jenny Matthews zur Verfügung gestellten Fotos behandeln das Thema Frauen und kriegsbezogene Gewalt. Tamara Wyss, Vereinsmitglied von Oxfam Deutschland e.V., führte am 20.03.02, bei der Eröffnung der Ausstellung in den Räumen der Heinrich-Böll-Stiftung in Rostock, am Beispiel „Frauen in Afghanistan“ in das Thema ein.

Konflikt Israel / Palästina

Am 14.05. führten Vertreter von Oxfam GB und Oxfam Deutschland im Auswärtigen Amt Gespräche zur Lage im Nahen Osten.

Afghanistan

Die Situation in Afghanistan spielte auch 2002 eine wichtige Rolle in unserer Arbeit. Am 08.01.02 nahm Oxfam am Koordinierungstreffen von NRO und dem Arbeitsstab Humanitäre Hilfe des Aus-

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wärtigen Amtes zum Thema Wiederaufbau in Afghanistan teil und am 14.03.02 an einer vom Aus- wärtigen Amt einberufenen Sondersitzung von deutschen NRO mit dem Leiter der afghanischen Inte- rimsverwaltung, Dr. Hamid Karsai, der Bildungsministerin Frau Dr. Samara und dem Minister für Wiederaufbau Herrn Farhan.

Oxfam leistete auch einen Beitrag zur öffentlichen Information über die humanitäre Situation in Af- ghanistan. Journalisten aus mehreren Ländern nahmen an einer Reise in entlegene Gebiete West-Af- ghanistans teil, die Oxfam organisiert hatte, um auf die nach wie vor verzweifelte Lage der Menschen außerhalb Kabuls aufmerksam zu machen.

DR Kongo

In einem im Januar veröffentlichten Hintergrundpapier “Poverty in the Midst of Wealth - The Democ- ratic Republic of Congo” macht Oxfam auf den seit Jahren andauernden, von der Weltöffentlichkeit aber nahezu vergessenen, Konflikt in diesem Land aufmerksam, der in den letzten vier Jahren mehr als 2,5 Mio. Menschenleben gekostet hat. Einer der Gründe für diesen blutigen Krieg sind die reichen Naturressourcen des Landes. - Aus Anlass des Vulkanausbruchs in Goma forderte Oxfam neben un- mittelbarer humanitärer Hilfe, ein langfristiges Engagement der internationalen Gemeinschaft, ein- schließlich langfristiger Entwicklungshilfe, Kontrolle des Waffenhandels und Unterbindung der Aus- plünderung der Naturreichtümer, um Frieden und Wiederaufbau in diesem Land zu erreichen. Das Papier wurde dem Auswärtigen Amt auf einer Sondersitzung des Koordinierungsausschusses Huma- nitäre Hilfe für die Opfer des Vulkanausbruchs, an der Oxfam Deutschland am 15.01. in Berlin teil- nahm, übergeben. - Am 15.11. führte Oxfam Deutschland und Anneke Van Woudenberg von Oxfam GB Gespräche im Auswärtigen Amt über die Beteiligung deutscher Firmen an der unethischen Aus- beutung von Coltan in der DR Kongo, um auf politische Maßnahmen gegen diese Firmen zu drängen..

Kampagne für ein Verbot von Landminen

Oxfam Deutschland ist seit 1995 Mitglied des deutschen Initiativkreises für ein Verbot von Land- minen. Diesem Initiativkreis gehören außerdem an: Brot für die Welt, Christoffel Blindenmission, Deutsche Kommission Justitia et Pax, Deutsche Welthungerhilfe, Deutscher Caritasverband, Diako- nisches Werk der EKD, Eirene-International, Handicap International (Deutschland), Jesuitenflücht- lingsdienst, Kindernothilfe, medico international, Misereor, Solidaritätsdienst International (SODI), terre des hommes, Pax Christi, UNICEF-Deutschland.

Neben der Oxfam-Fotoausstellung „Der heimtückische Feind – Leben mit Landminen in Kambod- scha“, die im Rahmen einer größeren Ausstellung durch Deutschland tourt, unterstützt Oxfam Deutschland die Arbeit des gemeinsamen Büros und die Website (www.landmine.de) des Initiativ- kreises, auf der umfangreich über das Ausmaß und die humanitären Folgen des Minenproblems und die Ziele der Kampagne informiert wird.

Eine neue Phase der Kampagne hat zum Ziel, auf das Problem der Antifahrzeugminen aufmerksam zu machen. Solche Minen, die z. B. nicht zwischen einem Schulbus und einem Panzer unterscheiden können, sind nach der Ottawa- Minenkonvention immer noch erlaubt. Am 01.03.02 führte der Deut- sche Initiativkreis für ein Verbot von Landminen in Berlin eine Pressekonferenz durch, auf der Anne Will, Sprecherin der Tagesthemen, ein Plakat vorstellte, auf dem sie für ein Verbot von Antifahrzeug- minen wirbt. Weitere Prominente, die sich für die Plakataktion zur Verfügung gestellt haben, sind die

„Tatortkommissarin“ Ulrike Folkerts, Marius Müller-Westernhagen und Cosma Shiva Hagen. Eine Informationsbroschüre „Für ein Verbot aller Landminen – Die Kampagne geht weiter“ ist in der Ge- schäftsstelle von Oxfam Deutschland und in den Oxfam Shops erhältlich.

Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Monterrey

Auf der Konferenz „Financing for Development“ vom 18.03. bis 22.03 in Monterrey/ Mexiko war auch eine Delegation von Oxfam International mit Kolleg/innen von Oxfam GB, Intermon Oxfam Spanien und NOVIB Oxfam Niederlande vertreten; sie führten umfangreiche Medienarbeit durch.

Oxfam Deutschland war in Monterrey nicht vertreten, hatte aber das entsprechende Oxfam-Hinter- grundpapier „Last Chance in Monterrey. Meeting the Challenge of Poverty Reduction“ bereits vorher an die Bundesregierung und die Medien versandt. Im Vorfeld der Konferenz zur Entwicklungsfinan-

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zierung in Monterrey organisierte Oxfam eine Reise für den Lateinamerikakorrespondenten der Frank- furter Allgemeinen Zeitung nach Honduras, um auf konkrete Weise die Auswirkungen von Armut auf das Leben der Menschen in diesem Land zu veranschaulichen. (Artikel in der FAZ vom 23.03.2002, und 03.04.2002) Oxfam begrüßte die in Monterrey beschlossene Erhöhung der Entwicklungshilfe als einen richtigen Schritt, wies aber darauf hin, dass die EU-Länder selbst nach der angestrebten Erhö- hung ihrer Entwicklungshilfe auf 0,33 % Anteil am BSP immer noch weit von ihrem vor Jahren selbstgesteckten Ziel entfernt sind, 0,7 % des BSP als Entwicklungshilfe einzusetzen.

G8-Gipfel in Kanada / Aktionsplan für Afrika

Am 18.04. nahm P. Bendix an einem Treffen von Nichtregierungsorganisationen mit dem Sherpa der Bundesregierung, Dr. Alfred Tacke, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Tech- nologie teil, auf dem es um die Vorbereitung des G8-Gipfels in Kanada und die Forderungen der NRO ging. Oxfam hat sich vor allem für eine diplomatische und finanzielle Unterstützung des Aktionsplans für Bildung und für eine neue Qualität der Unterstützung Afrikas durch die G8 ausgesprochen.

Am 30.05. führten Oxfam Deutschland und Jeremy Hobbs, Direktor von Oxfam International, ein Gespräch mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Entwicklungshilfeministerium, Uschi Eid.

Dabei ging es um den auf dem G8-Gipfel zur Diskussion stehenden Aktionsplan für Afrika. Oxfam legte seine Ansichten zu folgenden Fragen dar: Erhöhung der Entwicklungshilfe, nötige Verbesserun- gen beim Schuldenerlass, Beilegung von bewaffneten Konflikten in Afrika und die dazu nötigen Maß- nahmen zur Kontrolle multinationaler Konzerne, Ausbeutung wertvoller Rohstoffe in Konfliktgebieten Afrikas, Notwendigkeit, faire Handelsbeziehungen zwischen den reichen Länder und Afrika herzu- stellen.

Beim G8-Gipfeltreffen in Calgary in Kanada selbst war Oxfam Deutschland mit Vertreter/innen von Oxfam International, Oxfam Amerika, Oxfam Kanada, Oxfam Quebec und Oxfam GB bei Medien- aktionen vertreten. Oxfam Kanada organisierte eine von allen anwesenden TV-Stationen übertragene friedliche Protestaktion, bei der den G8-Staatschefs, dargestellt als Fußballmannschaft, vom Schieds- richter (Afrika) die gelbe und dann die rote Karte gezeigt wurde, als Symbol für den völlig enttäu- schenden Aktionsplan für Afrika, den die G8-Staatschefs in Kanada beschlossen. Die Aktion war u. a.

in den Nachrichtensendungen von ARD, ZDF und RTL sowie im ARD/ZDF-Morgenmagazin zu se- hen.

Weltsozialgipfel in Johannesburg (WSSD)

Am UN-Gipfel für nachhaltige Entwicklung, der vom 26.08. - 04.09. in Johannesburg stattfand, nahm auch eine kleine Delegation von Oxfam International teil. „Nur Krümel für die Armen“ so Oxfams Fazit, denn die Staats- und Regierungschefs haben sich zu keinen neuen Absichtserklärungen in der Armutsbekämpfung verpflichtet..

Oxfam hat den Gipfel genutzt, um vor allem auf die verheerenden Folgen des ungerechten Welthan- dels aufmerksam zu machen. Wir verdeutlichten dies am Beispiel der Agrarsubventionen in den rei- chen Ländern und der daraus resultierenden negativen Auswirkungen für die Landwirtschaft der ar- men Länder. So wird z.B. in der EU die Zuckerproduktion massiv subventioniert und der Zucker an- schließend zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt geworfen. Gleichzeitig wird Ländern wie Mosam- bik, das den Zucker viel billiger produziert, der Export auf die europäischen Märkte verboten. Zu die- sem Thema hat das ZDF vor Ort mit Heloise Gruber, die zum Oxfam Team in Johannesburg gehörte, eine längere Reportage gedreht und mehrmals gesendet. Neben der Medienaufmerksamkeit, die Ox- fam auf dem Gipfel erzielte, war vor allem die Zusammenarbeit mit anderen NROs wie Greenpeace und WWF in der „Eco-Equity-Coalition“ sehr erfolgreich. Die gemeinsame Abschlusserklärung dieser Koalition wurde von allen Nachrichtenagenturen verbreitet.

Hungersnot im südlichen Afrika

Im südlichen Afrika bahnte sich Mitte des Jahres eine Hungerkatastrophe an. Oxfam Deutschland befasste sich insbesondere mit der kritischen Situation in Simbabwe. Grund für die dramatische Lebensmittelknappheit war, neben ausbleibenden Regenfällen, der allgemeinen Verschlechterung der

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wirtschaftlichen Lage und der hohen Rate an HIV/Aids-Erkrankten auch die verfehlte Landwirt- schaftspolitik der Mugabe-Regierung, die Zehntausende von Farmarbeiter/innen in die Erwerbslosig- keit gestürzt hat.

Für uns als humanitäre Hilfsorganisation war allerdings klar: Die Not leidende Bevölkerung Simbab- wes kann nicht für die Politik ihrer Regierung verantwortlich gemacht werden. Humanitäre Hilfe für die hungernde Bevölkerung muss bedingungslos sein. Gleichzeitig setzte sich Oxfam Deutschland auf politischer Ebene - in der Öffentlichkeitsarbeit und in den Koordinierungsgesprächen zwischen dem Auswärtigem Amt und humanitären Organisationen - dafür ein, dass internationaler Druck auf die Mugabe-Regierung ausgeübt wird, ihre verfehlte Politik zu korrigieren. Am 01.08. schickte Oxfam einen Artikel ans BMZ, in dem die EU aufgefordert wird, einen größeren Beitrag zur Verhinderung der sich abzeichnenden Hungersnot im südlichen Afrika zu leisten. Am 27.08. nahm Oxfam an einer Sondersitzung im Auswärtigen Amt zur Lageeinschätzung bezüglich der sich anbahnenden Hungers- not im südlichen Afrika teil. (Siehe auch Projektarbeit)

Globalisierung

Teilnahme von Paul Bendix am 11.03.02 an einem Meinungsaustausch zwischen deutschen NRO und Vertretern der Bundesregierung über die Folgen der Globalisierung, auf Einladung von Ludger Volmer, Staatsminister im Auswärtigen Amt.

Öffentlichkeitsarbeit

Viermal im Jahr produzierte Oxfam seinen Newsletter „Oxfam aktuell“ der an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter der Shops, an wichtige Geldspender und an sonstige Unterstützer von Oxfam Deutschland geschickt wird. In unregelmäßigen Abständen verschickten wir auch einen E-newsletter, in dem wir in sehr kurzer Form über wichtige Aktionen und Neuigkeiten aus Oxfams Arbeit berichten. Die Adres- sen-Datenbank für den E-newsletter wächst beständig und stand Ende 2002 bei ca. 1.500 Empfängern.

Seit längerem benutzen wir für Veranstaltungen der Öffentlichkeitsarbeit einen Original-10.000 Liter- Oxfam-Wassertank, wie er in vielen Flüchtlingslagern und Katastrophengebieten der Welt zur Trink- wasserversorgung zum Einsatz kommt. Der Tank eignet sich bestens, um das Motto „Wir machen Überflüssiges flüssig“ konkret zu veranschaulichen. So diente er als Blickfang unserer Informations- stände auf dem Berliner Umweltfestival und Ökomarkt Unter den Linden (02.07.) beim Tag des Ehrenamtes in Potsdam (08.07). und auf dem traditionellen Solidaritätsbasar der Berliner Journalisten auf dem Alexanderplatz (24.08.).

Der Wassertank wurde auch zur Eröffnung der Oxfam-Shops in Potsdam, in Berlin Prenzlauer Berg und in Berlin-Spandau aufgebaut. Laminiertes Informationsmaterial - Fotos und Texte - zum Thema Oxfam und Wasser, das am Tank befestigt werden kann, wurde von Praktikantinnen in der Oxfam- Geschäftsstelle angefertigt.

Sieben Schüler der Berliner Comeniusschule, Mitglieder der Redaktion der Schülerzeitung „Comeni- ker“, besuchten am 23.05. den Oxfam Shop am Kurfürstendamm und berichteten darüber in einer Sondernummer der Schülerzeitung. Außerdem rührten sie darüber hinaus auf dem Sommerfest der Schule die Werbetrommel für die Oxfam Shops.

Am 24.10. hielt Paul Bendix auf dem Projekttag der Internationalen Schule Berlin-Brandenburg in Kleinmachnow einen englischsprachigen Vortrag über Oxfam.

Am 07.12. sprach Isabel Scholes im Rahmen einer von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft organi- sierten Seminarreihe "Grundlagen der Zivilgesellschaft" vor 60 teilnehmenden Stipendiaten, „die aus- geprägte Potenziale in den Bereichen gesellschaftliches Engagement und unternehmerisches Denken erkennen lassen“, über die Prinzipien von Oxfams Arbeit.

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Pressearbeit

Es wurde eine Vielzahl von Pressemitteilungen zu unterschiedlichen Themen, z.B. Mary Robinson wird Ehrenpräsidentin von Oxfam International; die Popband Coldplay unterstützt Oxfams Handels- kampagne; US-Agrarsubventionen schädigen Kleinbauern in Westafrika; EU-Milchdumping ruiniert Bauern in armen Ländern; Shoperöffnungen; Shopgeburtstage; Modenschauen; Märchenstunde und Basar für weniger Armut; Ergebnis der Münzsammlung; zur Handels- und Kaffeekampagne; zu Er- gebnissen des WSSD in Johannesburg und der IWF/WB Tagungen; zum Vulkanausbruch in Goma;

Welt-Aidstag und Hungersnot im südlichen Afrika;, Nestlé fordert Millionen von Äthiopien usw., versandt. Dies schlug sich in zahlreichen Artikeln nieder, so z.B. über den Start der Handelkampagne in der FAZ und FR, in einem Interview mit Paul Bendix in „Die Welt“ zur Rolle des IWF, über die Kaffeekrise und Oxfams Kaffee-Rettungsplan über Shopgeburtstage und Neueröffnungen.

Oxfam im Radio und Fernsehen (Auswahl)

In einem Beitrag für das Schulfernsehen porträtierte der WDR vier Nichtregierungsorganisationen, darunter auch Oxfam Deutschland, in jeweils 15-minütigen Filmen. Die Beiträge liefen im WDR- Schulfernsehen und werden auch in anderen dritten Programmen wiederholt.

Oxfam gab einen 5-minütigen Werbefilm über die vier Berliner und den Potsdamer Oxfam Shop und über die Oxfam als Hilfsorganisation in Auftrag. Der Film lief 14 Mal zwischen Weihnachten und Neujahr auf dem Berliner Sender „Spreekanal“.

Am 02.09. sendete Wiesbadener Lokalradio „Radio Quer“ einen einstündigen Beitrag über Oxfam mit Shopreferent Dirk Horn und Shopleiterin Christa Wolpert live im Studio.

Im Hessischen Rundfunk lief am 07.09. im Umweltmagazin „Service Natur“ zum Thema nachhaltige Entwicklung ein 7-minütiger TV-Beitrag über Oxfam, der zum Teil im Darmstädter Mixshop gedreht wurde.

Das ZDF sendete am 08.09. bei „ZDF-Umwelt“, Zankapfel Agrarsubventionen, einen Beitrag mit unserer Mitarbeiterin Heloise Gruber über Oxfams Zuckerstudie. Dieser Beitrag wurde während des Weltgipfels für Nachhaltige Entwicklung in Johannesburg gedreht, wo Oxfam die Studie vorgestellt hatte.

Paul Bendix gab mehrere Radiointerviews zur Kaffeekampagne, so am 18.09. im Hörfunk des WDR, in Deutsche Welle und im Hessischen Rundfunk.

Außerdem war Oxfam mit seiner Aktion zum G8-Gipfel in Kanada in den Nachrichtensendungen von ARD, ZDF und RTL sowie im ARD/ZDF-Morgenmagazin zu sehen.

Jörn Kalinski gab Radiointerviews zu Oxfams Arbeit in Afghanistan und zu den Auswirkungen des Dumpings von subventionierten EU-Milchprodukten auf die Märkte armer Länder und zur Kaffee- krise, sowie ein Fernsehinterview für n24 zur Kaffekrise

Projektarbeit

Auf Vorschlag des zuständigen Referenten für Projekte des e.V. entscheidet der Vorstand des Oxfam Deutschland e.V., welche Hilfsprojekte in der Dritten Welt mit den Einnahmen des Vereins finanziell unterstützt werden. Die zweckbestimmte Verwendung der Gelder innerhalb der Projektarbeit wird durch regelmäßige Berichterstattung von vor Ort befindlichen Mitarbeiter/innen und durch Inspek- tionsreisen überprüft und gewährleistet. Hierbei greift Oxfam Deutschland zum großen Teil auf die Unterstützung von Mitarbeiter/innen anderer Oxfam-Organisationen zurück.

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Am 01.04.2002 nahm mit Karin Mlodoch auf einer Halbtagsstelle eine neue Projektreferentin ihre Arbeit bei Oxfam Deutschland auf. Im August war Karin Mlodoch im Rahmen eines Gutachterauftrags der Heinrich-Böll-Stiftung in Afghanistan und hatte dort auch Gelegenheit, ein von Oxfam Deutschland unterstütztes Projekt, einen Trainingskurs für afghanische Ingenieurinnen, zu besuchen.

Die im Jahr 2002 erhaltenen Spenden wurden ausschließlich für mildtätige Zwecke ausgegeben und entsprechend bescheinigt. Die von Oxfam Deutschland e.V. im Jahr 2002 unterstützten Hilfsprojekte fielen in den Bereich der Katastrophen- und Nothilfe, wie sie z. B. als Folge von bewaffneten Ausein- andersetzungen, Bürgerkriegen, Naturkatastrophen oder Hungersnöten erforderlich wird und waren darauf angelegt, unmittelbar die elementaren Grundbedürfnisse besonders hilfsbedürftiger Bevölke- rungsgruppen zu befriedigen.

Im Jahr 2002 stellte Oxfam Deutschland Mittel in Höhe von 699.318,87 für die Förderung von Pro- jekten bereit (incl.. Kofinanzierung durch das Auswärtige Amt: 268.000,00 €, Förderverein Oxfam Bonn/Köln e.V.: 143.000,00)

Wasser- und Sanitärversorgung für Bürgerkriegsflüchtlinge in Angola (161.635 €, davon 125.000 € Kofinanzierung durch das Auswärtige Amt)

Angola ist vom jahrzehntelangen Bürgerkrieg zerstört und zerrissen. Hunderttausende von Menschen - die so genannten IDPs (internally displaced people, interne Flüchtlinge) - haben auf der Flucht vor dem Krieg ihre Dörfer verlassen und am Rande von Provinzstädten Zuflucht gesucht. Nun, nach Kriegsende, können sie in ihre ursprünglichen Gebiete zurückkehren. Allein in der Provinz Huambo wird mit einer Million Rückkehrer/innen gerechnet. Außerdem werden Zehntausende von ehemaligen UNITA-Kämpfern mit ihren Familien in ihren Heimatgebieten zurück erwartet. Den vom Krieg zer- störten Dörfern und Städten fehlt jedoch die Kapazität, diese Flüchtlingsströme aufzunehmen und zu versorgen. Insbesondere die Trinkwasser- und sanitären Anlagen sind vollkommen unzureichend.

Durch verschmutztes Trinkwasser und fehlende Hygiene verbreiten sich Krankheiten unter den Flücht- lingen und führen insbesondere unter Kindern zu zahlreichen Todesfällen.

Oxfam Deutschland hatte bereits im Jahr 2001 ein von Oxfam Großbritannien durchgeführtes Nothil- feprogramm in der Provinz Huambo unterstützt. Hier wurde für 120.000 Menschen der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen gesichert. In 2002 wurde die Trinkwasserversorgung für 30.000 weitere Menschen gesichert: es wurden vorhandene Wasserstellen gesäubert und befestigt, Brunnen instand gesetzt, Trinkwasser chloriert und neue Brunnen gebaut. Latrinen für einzelne Fami- lien – nicht mehr für mehrere Familien gemeinsam - wurden aus lokalen Baumaterialien errichtet, da dies die Verantwortlichkeit des einzelnen für den Unterhalt der Latrinen fördert.. Gleichzeitig wurden lokale Wasser- und Sanitärteams zusammengestellt und ausgebildet, die für die kontinuierliche Instandhaltung der Wasser und Sanitäranlagen gesorgt haben und auch in Zukunft sorgen werden und die Bevölkerung über Hygiene und gesundheitliche Prävention aufklären.

Nahrungsmittelhilfe für Kinder von Farmarbeiter/innen in Simbabwe (157.389 €, davon 143.000 € Kofinanzierung durch das Auswärtige Amt)

Von der akuten Nahrungsmittelkrise im südlichen Afrika ist Simbabwe am stärksten betroffen. 6,7 Millionen Menschen, die Hälfte der Bevölkerung, waren Ende 2002 auf Lebensmittelhilfe angewiesen.

Gründe für die akute Verschlechterung der Versorgungssituation in Simbabwe stellten ausbleibende Regenfälle in 2002, die Folgen der Landreform der Mugabe-Regierung und die anhaltende Ver- schlechterung der wirtschaftlichen Lage dar.

Ziel des Projekts war die Deckung des Grundbedarfs an Vitaminen, Mineral- und Nährstoffen und damit die Vermeidung von Gesundheitsschäden durch Mangelernährung bei ca. 22.000 Kindern von FarmarbeiterInnen im Alter von 0-5 Jahren, die auf 140 Großfarmen in den Regionen Ost-, West-, Zentralmashona- und Manicaland leben. Seit Oktober verteilte dielokale Organisation „Farm Commu- nity Trust Zimbabwe“ an diese Kinder in den von ihnen besuchten Betreuungszentren an fünf Tagen in der Woche eine mit Nährstoffen angereicherte Mahlzeit (Soja-Mais-Mischung), die die vom Welter- nährungsprogramm verteilten Grundnahrungsmittel ergänzte. Gleichzeitig erwarben die Mitarbei-

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terInnen der Betreuungszentren, der FCTZ sowie in die Hilfsmaßnahmen involvierte Eltern durch Trainingsmaßnahmen und Mitarbeit im Projekt theoretische und praktische Kenntnisse über die Vor- beugung von Mangelerscheinungen von Kindern sowie über die Methoden der regelmäßigen Überwachung der Ernährungssituation

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Saatgutverteilung an landwirtschaftliche Kleinstbetriebe in Simbabwe (100.000 € aus Mitteln des Fördervereins Oxfam Bonn / Köln)

Neben der Überlebenshilfe war für die Bevölkerung von Simbabwe wichtig, dass die nächste Ernte im Frühjahr 2003 ertragreich wird. Die letzte Ernte 2002 konnte aufgrund der ausbleibenden Regenfälle in 2002 nur 20% des Nahrungsmittelbedarfs decken, in manchen Gegenden war sie vollständig aus- gefallen. Dadurch haben die Farmer in Simbabwe keine Vorräte an Saatgut anlegen können.

Um höhere Erträge bei der nächsten Ernte im Mai 2003 zu sichern und damit eine dauerhafte Abhän- gigkeit von Lebensmittelhilfe zu verhindern, verteilte die lokale Organisation FCTZ parallel zu der Nahrungsmittelhilfe für Kinder Saatgutpakete, die Saatgut für Mais, Sorghum, Hirse, Zuckerbohnen, Wassermelonen, Erdnüsse und Kürbisse enthielten, an 60.000 Kleinstbetriebe in 19 Distrikten Sim- babwes. Die FCTZ unterstützte die Bauern außerdem bei der Lagerung des Saatguts und beriet sie in Fragen der Ertragsverbesserung.

HIV/AIDS-Projekt in Südafrika (23.054 €)

Die Verbreitung von HIV/AIDS ist eines der größten Probleme in Südafrika. Neben den persönlichen Tragödien und Verlusten für die betroffenen Familien zerstört die Krankheit auch die soziale Infra- struktur und die Erwerbsgrundlage zahlloser Menschen. In der Provinz KwaZulu-Natal leisten fünf Oxfams (Australien, Irland, Niederlande, Kanada und Deutschland) seit 2001 in einem gemeinsamen Projekt Hilfe für die Betroffenen. Ziel war es zum einen, in lokalen Partnerorganisationen Kapazitäten für den positiven Umgang mit HIV/AIDS auf den verschiedensten Gebieten (Prävention, medizinische Betreuung, Forschung, juristische Unterstützung, Lobbyarbeit) aufzubauen. Zum anderen wurden kon- krete Initiativen lokaler NGO’s unterstützt: Aufklärungsmaßnahmen, vermittelt durch Theater, Musik, Sport und Diskussionsrunden in Gesundheitszentren, Schulung von (oftmals unentgeltlich arbeiten- den) Gesundheitsarbeiterinnen, Unterstützung von HIV-Infizierten und ihren Familien in allen Fragen des täglichen Lebens, juristischer Kampf gegen die Ächtung von HIV-Infizierten/AIDS-Kranken im nationalen Rahmen der Republik Südafrika.

Nothilfe für Opfer des Vulkanausbruchs in Goma, DR Kongo (24.898 €)

Nach dem Vulkanausbruch am 17. Januar 2002 in der Demokratischen Republik Kongo waren Hun- derttausende von Menschen aus der Stadt Goma vor den Lavaströmen in das Nachbarland Ruanda ge- flohen und nach wenigen Tagen in eine vollkommen zerstörte Stadt zurückgekehrt. Sie benötigten Unterstützung beim Wiederaufbau ihrer Häuser, der Infrastruktur und ihrer Erwerbsgrundlagen. Ziel dieses von Oxfam Großbritannien durchgeführten Projektes war die Durchführung eines gemeinde- basierten Gesundheitsprogramms, das die Verbesserung der Wasserversorgung, der sanitären und hygienischen Bedingungen für die Menschen, aber auch den Aufbau lokaler Kapazitäten und die Ver- breitung von Wissen über Hygiene mit einschloss. Der Anteil von Oxfam Deutschland bestand in der Unterstützung des Baus einer neuen Wasserpumpenstation und der Einrichtung neuer Füllstationen (für Trinkwasser) sowie, in Weiterführung des Projektes, in der Instandsetzung des Zugangs zum Wassersystem der REGEDISO für eine Schule und zwei Gesundheitszentren.

Minenaufklärung für Kinder in Malakal, Sudan (25.070 €)

Die Stadt Malakal im Süd-Sudan steht seit Jahren im Zentrum der bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Rebellenarmee und zählt zu den am stärksten verminten Gebieten des Landes. Die Minen haben verheerende Auswirkungen auf die Lebensgrundlage der in der Region le- benden Nomaden. Weite Teile des Landes können nicht für Landwirtschaft und Viehzucht genutzt werden, die Mobilität der Bevölkerung ist stark eingeschränkt. Jährlich sterben über 30 Menschen in der Region durch Minenunfälle, zahlreiche andere werden verletzt. Kinder sind besonders gefährdet, weil sie Minen bzw. nichtexplodierte Sprengkörper nicht von Spielzeug unterscheiden können.

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Seit Jahren bemüht sich Oxfam, durch Aufklärungsmaßnahmen, insbesondere unter Kindern, die Zahl der Minenunfälle zu verringern. Mit Hilfe der Medien, über Theatergruppen, Workshops, Fußballtur- niere sowie im Schulunterricht informierte Oxfam Kinder und Jugendliche über Gefahren und Möglichkeiten der Prävention. Ein Erfolg des Projektes ist die Aufnahme des Themas Minenaufklä- rung in Lehrpläne und Schulbücher. Lehrkräfte wurden zudem in Minenaufklärung geschult.

Instandsetzung von Schulen in Kinshasa, DR Kongo (46.038 €)

Von dem immer wieder aufflammenden Bürgerkrieg in der DR Kongo sind nicht nur die unmittelbar in Kampfgebieten lebenden Menschen, sondern auch die Bewohner/innen der Hauptstadt Kinshasa be- troffen. Eine Studie von Oxfam GB zu den Wasser- und Sanitärverhältnissen in den besonders bedürf- tigen Kommunen Kimbanseke, Kinsenso und Ndjili in Kinshasa hat gezeigt, dass Zehntausende Men- schen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und keine ausreichenden Mittel zur Instand- haltung von Schulen und öffentlichen Gebäuden zur Verfügung stehen. So mussten sich z.B. 1.500 Menschen eine Wasserstelle, die zudem oftmals mit Bakterien (z.B. E.Coli) verseucht waren, teilen.

Die Schulen in den Kommunen selbst befinden sich in einem absolut inadäquaten Zustand. Die Mehr- zahl der Gebäude ist alt; es fehlen Dächer, die Klassenräume sind eng, schlecht beleuchtet und ohne Ventilation. Atemwegserkrankungen unter den Kindern grassieren. Die Ausbildung in Hygienefragen ist nahezu nutzlos, da die Schulen über keine oder wenige Latrinen, keine Gelegenheit zum Händewa- schen sowie keine Müllentsorgung verfügen. Zudem beherbergt ein Schulgebäude zwei Schulen, die ihren Unterricht entweder vor- oder nachmittags durchführen.

Da Kinder und damit die Schulen einen nicht unwichtigen Faktor in der Gesundheitspraxis spielen, wurden zehn Schulen in den genannten Gemeinden als Ausgangspunkt für dieses Projekt ausgewählt, dessen Ziel die Verbesserung der Basisgesundheit ist. Oxfam Deutschland hat die Instandsetzung dieser 10 Schulen, die Reparatur der schulischen Trinkwassersysteme und den Bau von Latrinen an den Schulen gefördert. Neben den 18.000 Schüler/innen und 580 Lehrkräften haben nun auch weitere 27.000 Menschen in den betroffenen Stadtteilen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen.

Nahrungsmittelhilfe in der Provinz Ost-Harrarghe, Äthiopien (43.000 € aus Mitteln des Fördervereins Oxfam Bonn / Köln)

In Äthiopien drohte aufgrund von nur sporadisch gefallenen bzw. ganz ausgebliebenen Regenfällen er- neut eine dramatische Hungerkatastrophe. Die Vereinten Nationen schätzten, dass im Jahr 2003 bis zu 11,3 Millionen Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen sein werden. Die Provinz Ost-Hararrghe gilt ist eine der am meisten von der Hungersnot betroffenen Region, da hier selbst bei normalen Regenfällen eine Eigenversorgung der Bewohner mit Lebensmitteln nicht gewährleistet ist. Oxfam Großbritannien begann bereits im Sommer 2002 mit der Verteilung von Lebensmitteln an 38.000 Menschen in dieser Provinz. Oxfam Deutschland stellte Mittel zur Verfügung, um ergänzend nähr- stoffangereicherte Nahrung an Kinder unter fünf Jahren, Schwangere und stillende Mütter zu verteilen (insgesamt ca. 8.000 Menschen). Die Bedürftigen wurden drei Monate lang (von November bis Januar) an vier Verteilzentren mit 4,5 kg Zusatznahrung( pro Person pro Monat) versorgt. Der Erfolg des Projekts liegt nicht unwesentlich in der Tatsache begründet, dass die lokalen Gemeindevertreter in entscheidendem Maße an seiner Planung und Organisation beteiligt waren.

Trainingskurs für Ingenieurinnen, Kabul, Afghanistan (51.297 €)

Nach 23 Jahren Krieg und Unterdrückung hat Afghanistan nach dem Sturz des Taliban-Regimes nun eine Chance, mit internationaler Unterstützung das zerstörte Land wiederaufzubauen und die Grund- steine für eine Zukunft in Frieden und Demokratie zu legen.

Für die Frauen in Afghanistan waren die letzten Jahre unter der Taliban-Herrschaft eine schwarze Zeit.

Sie waren mit einem Arbeitsverbot belegt, hatten keinen Zugang zu Bildung und ihr öffentlicher Bewegungsspielraum war durch Burka und Ausgehverbot extrem eingeschränkt. Die afghanischen Frauen drängen nun jedoch mit Macht in gesellschaftliche, politische und berufliche Positionen. Bei der Bewerbung um Arbeitsplätze sind sie allerdings häufig gegenüber ihren männlichen Kollegen im

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Nachteil, weil sie in den letzten Jahren durch das Arbeitsverbot der Taliban Bildungschancen und be- rufliche Erfahrungen verpasst haben.

Im Sommer 2002 führte Oxfam an der Universität Kabul eine achtwöchige berufliche Fortbildung für 53 afghanische Ingenieurinnen durch. Alle haben einen universitären Abschluss, verbrachten aber die letzten Jahre aufgrund des Arbeitsverbots zu Hause. In dem Intensivkurs wurden sie durch afghanische und internationale Fachkräfte an die aktuellen Erfordernisse der Berufspraxis herangeführt und erhiel- ten zum Abschluss ein Zeugnis, das ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht.

Schon vor Beginn des Kurses hatten im Wiederaufbau Afghanistans tätige Organisationen den Absolventinnen Arbeitsplätze angeboten. Das Projekt hat die Zukunftschancen für 53 Ingenieurinnen verbessert und die Rolle von Frauen im Wiederaufbauprozess Afghanistans gestärkt.

Wiederaufbau der vom Hurrikan betroffenen Gemeinde Hopelchén, Mexiko (40.080 €)

Der Hurrikan Isidore, der am 22. September über Mexiko hinwegfegte, war eine der "kleineren Kata- strophen" des Jahres 2002. Er forderte nur wenige Menschenleben und war nur kurz in den internatio- nalen Schlagzeilen. Auf der Halbinsel Yucatan aber hat er die Erwerbsgrundlagen zahlreicher Fami- lien zerstört: Ackerland, Gemüsebeete und andere Einkommensquellen wie die Bienenzucht wurden vernichtet. Außerdem hat der Hurrikan zu einem Anwachsen der Gesundheitsrisiken durch die Ver- schlechterung der Wasser- und Sanitärsysteme und die starke Zunahme der Zahl von Dengue-Mücken geführt.

Nachdem die unmittelbaren Gefahren für die Bevölkerung durch die Verteilung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie die Bekämpfung der Dengue-Erreger eingedämmt waren, ging es nun um den Wiederaufbau der betroffenen Gemeinden. Oxfam Deutschland unterstützte die lokale Organisation COMADEP konkret beim Wiederaufbau der Gemeinde Hopelchén. Das insgesamt neun Monate währende Projekt umfasste die Verteilung von Lebensmitteln, die parallele dazu verlaufene Rehabili- tation von Obstgärten, Trinkwasserbrunnen und Bienenstöcken sowie die Verteilung von Saatgut und landwirtschaftlichen Werkzeugen. Dadurch soll die Selbstversorgung der betroffenen Bevölkerung (ca. 5.000 Menschen) ab der nächsten Ernte im September 2003 sichergestellt werden.

Service-Stelle für Kleinstbetriebe in Gorazde, Bosnien-Herzegowina (5.137 €)

Eine undurchschaubare Bürokratie und extrem langsame Verwaltungsabläufe stellen ein Hindernis für den Wiederaufbau bzw. die Entwicklung ökonomischer Strukturen in Bosnien-Herzegowina dar.

Insbesondere für Menschen aus armen und wenig gebildeten Bevölkerungsgruppen sind die büro- kratischen Hindernisse und der mit den Verwaltungsprozeduren verbundene zeitliche und finanzielle Aufwand bei der Gründung von kleinen, Kleinst- sowie Handwerksbetrieben und -geschäften ein schier unüberwindbares Hindernis.

Die lokale Organisation ALDI gibt durch den Aufbau einer Beratungs- und Service-Stelle Menschen aus armen Bevölkerungsgruppen Hilfestellung bei der Überwindung dieser Hindernisse und fördert so den Aufbau existenzsichernder Kleinst- und Handwerksbetriebe. Es wurden mit der lokalen Verwal- tung Verhandlungen über den Abbau der bürokratischen Hindernisse führt, Workshops und Infor- mationsveranstaltungen für die Betroffenen durchgeführt sowie eine Beratungsstelle aufgebaut. Diese wird nach vier Monaten Projektlaufzeit in das laufende ALDI-Beratungsprogramm eingegliedert und sich dann über geringe finanzielle Beiträge der Ratsuchenden selbst tragen können.

Sonstige Projekte

Unterstützung des Asian Social Forum in Indien (5.014 €)

Beteiligung am Aufbau eines Oxfam-Büros in Kabul/Afghanistan zur Begleitung lokaler Partnerorga- nisationen (10.028 €)

Verwendung der deutschen Spenden für den Trailwalker Hongkong 2001: Projekte in Afghanistan (2.610 €)

Verwendung der deutschen Spenden für den Trailwalker Großbritannien 2002: Projekte in Nepal und AIDS/Südafrika (4.089 €)

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Oxfam Deutschland Shops GmbH

Das Prinzip der ehrenamtlich geführten Oxfam Shops lautet: „Wir machen Überflüssiges flüssig!“

Zweck der Shops ist es, durch den Verkauf gespendeter Secondhand-Waren finanzielle Mittel für die gemeinnützige Tätigkeit von Oxfam Deutschland e.V. zu erzielen. Neben dieser wichtigen Funktion dienen die Shops auch der öffentlichen Information über Oxfams Projekt-, Lobby- und Kampagnen- arbeit, so z.B. bei der Kaffeekampagne. Weitere Gelegenheiten für diese Informationsarbeit ergaben sich anlässlich der jeweiligen Shop-Geburtstage, durch die Teilnahme an zahlreichen Straßenfesten und durch besondere Aktionen (Modenschauen, Märchenstunde, Verkostung von fair gehandeltem Kaffee, Buchmesse im Oxfam Shop, usw.). Bei der Sammlung der auslaufenden Münzen der Länder der Euro-Währungszone fungierten die Shops als effektives Sammelstellennetz.

2002 wurden neue Shops in Potsdam, Berlin-Prenzlauer Berg und Berlin-Spandau eröffnet. Zu den Eröffnungen erschienen z.T. hochrangige Gäste, z.B. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse zur Er- öffnung des Oxfam Shops in Berlin-Prenzlauer Berg. Seit dem 01.01.2002 arbeitet mit Susanne Treis eine weitere Shopreferentin am Aufbau neuer Shops.

Zum Oktober 2002 hat die Oxfam Deutschland Shops GmbH den Vertrag als Lizenznehmerin des Dachverbandes FairWertung e.V. gekündigt. Seit unserem Beitritt hatten wir ca. 70 t Kleidung, die für unsere Shops von zu geringer Qualität waren, an eines der Werke verkauft. Wir erzielten aber keine nennenswerten Gewinne, da die Einnahmen zunehmend von den steigenden Transportkosten aufge- zehrt wurden. Glücklicherweise gibt es mit der KAB (Kath. Arbeitnehmerbewegung) einen anderen größeren Lizenznehmer von FairWertung e.V., der die Kleidung zukünftig auf eigene Rechnung ab- holt und an ein zertifiziertes Sortierwerk liefert. Wir erhalten keine Einnahmen mehr für unsere Ware, haben aber auch keine Transportkosten mehr zu entrichten. Dies ist für uns der einfachste und ver- nünftigste Weg, da der logistische Aufwand sehr viel unserer Zeit in Anspruch genommen hat.

Referenzen

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