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David C. Hopkins (Hrsg.): Across the Anatolian Plateau. Readings in the Archaeology

of Ancient Turkey. Boston, Mass.: American Schools of Oriental Research 2002. IX,

209 S. (Annual of the American Schools of Oriental Research. 57.) ISBN 0-89757-053-7.

$ 84,95.

Das vorliegende Buch enthält 16 Einzelbeiträge unterschiedlicher Autoren, die der Anato¬

lischen Archäologie und Kulturgeschichte von der Frühen Bronzezeit bis zur klassischen Antike gewidmet sind: R.L. Gorney, „An Overview of Anatolian Archaeology" (S. 1-4);

M. Nesbitt, „Plants and People in Ancient Anatolia" (S. 5-18); T. Matney, „Urban Plan¬

ning and the Archaeology of Society at Early Bronze Age Titri§ Höyük" (S. 19-34); K.A.

Yener, „Swords, Armor, and Figurines: A Metalliferous View from the Central Taurus"

(S. 35-42); R.L. Gorney, „Environment, Archaeology, and History in Hittite Anatolia"

(S. 43-58); G. McMahon, „The History of the Hhthes" (S. 59-75); P Neve, „The Great Temple in Bogazköy-Hattusa" (S. 77-98); A. Ünal, „The Power of Narrative in Hittite Literature" (S. 99-121); R.C. Henrickson, „Hittite Pottery and Potters: The View from Late Bronze Age Gordion" (S. 123-132); G. Beckman, „The Religion of the Hittites"

(S. 133-143); I. Singer, „A Hittite Seal from Megiddo" (S. 145-147); P. Zimansky, „An

Urartian Ozymandias" (S. 149-156); E.R.M. Dusinberre, „King or God? Imperial

Iconography and the ,Tiarate Head' Coins of Achaemenid Anatolia" (S. 157-171); N. Ca¬

hill, „Lydian Houses, Domestic Assemblages, and Household Size" (S. 173-185); M.M.

Voigt, „Gordion: The Rise and Fall of an Iron Age Capital" (S. 187-196); Ch. Ratte,

„New Research on the City Plan of Ancient Aphrodisias" (S. 197-203). Hinzu kommt eine kurze Einführung durch den Herausgeber sowie ein Index, der Orts- und Personen¬

namen sowie Schlagworte gemeinsam aufführt (S. 205-209).

Den Kern des Buches bilden Aufsätze, die in zwei Ausgaben der amerikanischen, populärwissenschaftlichen Zeitschrift Biblical Archaeologist 1986 und 1993 erstmalig ver¬

öffentlicht worden sind. Die 1986 publizierten Beiträge (Beckman, Gorney, McMahon, Ünal) wurden von den Autoren für die Zweitveröffentlichung nochmals überarbeitet,

während die Aufsätze aus der Ausgabe von 1993 (Henrickson, Nesbitt, Singer, Yener,

Zimanski) weitgehend unverändert übernommen wurden. Die restlichen sieben Beiträge

(Cahill, Dusinberre, Matney, Neve, Ratte, Voigt) werden in vorliegendem Buch

erstmalig publiziert.

Der Band ist reichlich illustriert und hat ein gefälliges Layout, das demjenigen der 1993er Ausgabe des Biblical Archaeologist entspricht. Jedem Beitrag ist ein eigenes Literatur¬

verzeichnis sowie eine Kurzcharakterisierung des jeweiligen Autors beigefügt. In einigen Aufsätzen finden sich zudem optisch abgesetzte Exkurse zu Einzelthemen, die im Haupt¬

text nur angeschnitten werden. All dies verleiht dem Buch ein ansprechendes Erscheinungs¬

bild und eine klare, abwechslungsreiche Struktur, die dem Lesefluss zugute kommt.

Im Hinblick auf den Inhalt zeigt sich einmal mehr, dass Einzelbeiträge in Sammelbänden in Qualität und Informationsgehalt nicht unerheblich divergieren. In vorliegendem Fall gilt

(2)

dies sogar in besonderem Maße: Während einige Artikel den Charakter anspruchsvoller wissenschaftlicher Abhandlungen aufweisen und in ihnen z.T. neues und unbekanntes Material vorgelegt wird, bieten andere allenfalls einen brauchbaren Überblick über ein bestimmtes Spezialthema. Der Grund hierfür liegt in der Entstehungsgeschichte des Bu¬

ches: Aufsätze, die primär für eine Zeitschrift wie den Biblical Archaeologist geschrieben wurden, zielen auf eine andere Leserschaft und sind folglich allgemeiner gehalten als solche, die von vornherein für eine wissenschaftliche Publikation gedacht waren. Man würde folglich den Autoren unrecht tun, würde man ihnen die jeweilige Konzeption ihres Beitrags vorwerfen (weswegen an dieser Stelle auf eine detaillierte Auseinandersetzung mit den einzelnen Aufsätzen verzichtet wird). Dennoch stellt sich dem Leser unweiger¬

lich die Frage nach der Absicht, die mit der Publikation verfolgt wird: Soll dem Laien ein genereller Überblick über die Archäologie Anatoliens vermittelt werden? Warum wird dann aber beispielsweise die Frühbronzezeit durch einen verhältnismäßig unbekannten Ort wie Titri§ Höyük repräsentiert und nicht etwa durch das für den Laien allemal inte¬

ressantere Alaca Höyük? Oder sollen detailliertere, wissenschaftliche Berichte über die Arbeiten amerikanischer Archäologen in Anatolien vorgelegt werden? Warum bettet man

diese dann aber in sehr allgemein gehaltene kulturgeschichtliche Aufsätze wie z.B. die¬

jenigen über die Flora Anatoliens oder die Geschichte und Religion der Hethiter ein? Hier erweist sich die Konzeption des Buches sicherlich als zu inhomogen.

Das Abfassungsdatum einiger Aufsätze führt weiterhin dazu, dass diese nicht mehr in allen Punkten aktuell sind und einiges an neuerer, auch grundlegender Literatur nicht zitiert oder zumindest nicht berücksichtigt wird. Dies gilt vor allem im Hinblick auf die

Archäologie und Kulturgeschichte des Hethitischen Reiches: Neue Ausgrabungen und

neue Texteditionen sorgen gegenwärtig für eine rasche Zunahme an Informationen.'

Ein ganz anderes Problem offenbart sich bei der Lektüre der diversen Literatur¬

verzeichnisse: In nicht wenigen Beiträgen fehlt der Verweis auf nicht-englischsprachige Veröffentlichungen völlig oder ist zumindest stark unterrepräsentiert. Und das, obgleich

die Standardliteratur insbesondere zur archäologischen und philologischen Forschung über die Hethiter nach wie vor überwiegend auf deutsch und französisch, zum Teil auch auf italienisch und türkisch verfasst ist. Wirklich repräsentativ wird ein Überblick über

die Literatur zu Sachthemen durch die Akzentuierung englischsprachiger Veröffent¬

lichungen nicht, ganz zu schweigen von den Informationslücken, die sich durch die Un¬

kenntnis entsprechender Arbeiten in den betroffenen Aufsätzen selbst einstellen. Hierbei handelt es sich jedoch um eine ganz generelle Entwicklung, die keineswegs auf das vor¬

liegende Buch beschränkt ist.

Ungeachtet der genannten Kritikpunkte ist festzuhalten, dass mit dem vorliegenden Band die Sammlung von Aufsätzen einer dauerhafteren wissenschaftlichen Nutzbarkeit zugeführt wird, als dies durch ein Organ wie den Biblical Archaeologist gewährleistet wäre. Der wesentliche Gewinn des Bandes liegt darin, dass man sich mit seiner Hilfe zu

verschiedenen Sachthemen einen schnellen Überblick verschaffen kann. Zudem bieten ei¬

nige der Beiträge wichtige Informationen zu Ausgrabungen oder Forschungsarbeiten, die bislang weitgehend unpubliziert sind. Daher sei dem Herausgeber herzlich gedankt.

Mirko Noväk, Tübingen

' Man denke nur an die neuen Ausgrabungen in Kufakh, die eine eindrucksvolle Archi¬

tektur und neue hethitische Texte hervorgebracht haben. Der Ort wird jedoch im gesamten Buch nur in den Beiträgen von P. Neve und A. Ünal jeweils einmal kurz erwähnt.

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Andrews R. George: The Babylonian Gilgamesh Epic. Introduction, Critieal Edition

and Cuneiform Texts. Oxford: Oxford Univershy Press 2003. Vol. I: XXXV, 741 S.

Vol. II: S. 742-9 8 6; pl. 1-147. ISBN 0-19-814922-0. £ 184,-.

Neben dem Kodex-Hammurabi ist es das Gilgamesch-Epos (GE), das von allen altorien¬

talischen Texten am bekanntesten ist und von einem gebildeten Publikum wahrgenom¬

men wird. Das liegt nicht nur an seiner allgemein menschlichen Thematik, der Frage nach

dem Sinn des Lebens angesichts der allgegenwärtigen Ubermacht des Todes, sondern

auch an dem darin enthaltenen Sintflutbericht und seiner engen Verwandtschaft zum

biblischen Bericht. Es sollte deshalb vornehmste Pflicht der Assyriologie sein, dieses große Literaturwerk angemessen zu erschließen. Das wurde deshalb auch in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen Büchern, Aufsätzen und Übersetzungen häufig versucht (vgl.

die Bibliographie bei George, S. 906-949), doch liegt die letzte Textedition (von R.C.

Thompson, 1930) viele Jahrzehnte zurück, ist längst vergriffen und war schon bei ihrem Erscheinen in mancher Hinsicht überholt. Seitdem sind außerdem nicht nur zahlreiche Texte der 12-Tafel-Rezension neu gefunden worden, sondern auch viele Vorläufer-Texte aus Babylonien, aus Emar, Megiddo und Bogazköy, und unsere Kenntnis der sumerischen Einzelerzählungen, die z.T. in das GE eingeflossen sind, hat sich beträchtlich erweitert. So war es ein dringendes Desiderat, dass der gewaltige Stoff erneut aufgearbeitet und nach

den inzwischen auch in der Assyriologie eingezogenen kritischen Methoden der Text¬

edition vorgelegt würde. Das ist nun mit dem magistralen Werk von Andrew George

geschehen und uneingeschränktes Lob und Dank für sein inhaltlich wie formal gleich

gutes Buch ist ihm gewiss.

Basis für jede Beschäftigung mit dem Epos ist der Keilschrifttext. Deshalb ist bei der neuen Edition besonders erfreulich, dass alle Tafeln und Fragmente übersichtlich und unter Angabe des Maßstabes sowie meist nach eigenen Kopien, also in einem einheitlichen Duktus, im 2. Band zusammengefasst sind, so dass sie neben die Textbearbeitung gelegt bzw. zur Kontrolle konsultiert werden können. Im Haupttext (Vol. I) sind auch Fotos von einzelnen Tafeln und Fragmenten, z. B. von den bisher unbekannten altbabylonischen Texten der Scheyen-collection, zu finden, die sich auch in der Vergrößerung besser lesen lassen, als man auf den ersten Blick vermutet.

Die „Vorläufer"-Versionen werden in den Kapiteln 5-7 einzeln bearbeitet, ehe dann in den Kapiteln 8-11 „The Standard Babylonian Epic", d.h. das 12-Tafel-Epos auf immerhin 362 Seiten behandelt wird. In drei Einleitungskapiteln werden zunächst die Textzeugnisse in ihrer Zuordnung und historischen Genese vorgestellt. Danach wird eine Einleitung in

die Rezensionen und Textvarianten innerhalb des Standard Textes gegeben, wobei auch

alle grammatischen und lexikalischen Varietäten aufgeführt werden. Schließlich werden die einzelnen Tafeln entsprechend ihrem Inhalt vorgeführt, ehe im 11. Kapitel die Tafeln mit Apparat transkribiert und übersetzt werden. Eine generelle Einleitung, in der die literarhistorischen Probleme des GE, der Name des Helden und seine historische Bezeu¬

gung, seine literarische und religiöse Überlieferung und schließlich die anderen Akteure

vorgestellt werden, steht am Anfang (Kap. 1-4). Hier, in den Anmerkungen und in den

vielen Seiten des Kommentars zu den einzelnen Texten und zum Gesamtepos, offenbart sich die umfassende Gelehrsamkeit des Verfassers, der in erstaunlicher Breite alle Facet¬

ten assyriologischer Forschung kritisch und nüchtern, kaum je polemisch zu präsentieren

vermag, und der auch noch die jüngsten Publikationen eingearbeitet hat. So kann man

diese Kommentare, die keinesfalls in trockener Diktion einher kommen, als Kompendien

der mesopotamischen Kultur- und Religionsgeschichte lesen, denn man wird in ihnen

auch viele Texte verarbeitet finden, die entfernt etwas mit dem GE zu tun haben, sich

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aber in diesem Kontext besser verstehen lassen. Das ist in jeder Hinsicht interessant und anregend und lädt dazu ein, sich nicht allein mit dem Text des Epos, seiner Überlieferung und textlichen Gestalt zu beschäftigen, sondern ihn in den Kontext zu stellen, in den er offenbar gehört, nämlich die altorientalische Religions- und Geistesgeschichte überhaupt.

Insofern setzt die Arbeit einen Standard, den man sich für viele Bearbeitungen literari¬

scher Keilschrifttexte wünscht.

Einige Besonderheiten aus der großen Menge des Neuen, die die Bände enthalten, seien kurz angemerkt: Der Beginn der I.Tafel des 12-Tafel-Epos (hier: Standard Babylonian Epic) war uns zwar schon aus dem Kolophon und von bab. Katalogen von Literaturwerken bekannt, doch nur die beiden Anfangszeilen (vgl. C. Wilcke, ZA 67 [1977], S. 200-211).

George ist es nun gelungen, die ersten 10 Zeilen fast vollständig zu rekonstruieren, so dass sich auch hier eine literarische Fügung ergibt, wie sie den meisten akkadischen Lite¬

raturwerken eigen ist, dass nämlich in der Anfangszeile anonym, erst in der 3. Zeile mit dem Namen des Helden formuliert ist.

Die neuen Tafeln der Schoyen-collection, bes. die gut erhaltene 2. Tafel, machen uns besser mit den Vorläufern der 4. Tafel der Standard Bab. Version bekannt, den Träumen des Gilgamesch auf dem Wege zum Zedernwald. Hier gibt es u.a. die interessante Vari¬

ante, dass der Weg zum Zedernwald die beiden Helden über Ebla führt (S. 234,26) - sicher nicht nach Ebla, wie George vermutet, der den Zedernwald dann im Amanus sucht. Zwei Träume sind es hier, die den Helden heimsuchen und die beide von Enkidu positiv gedeutet werden, ehe der Wächter des Zedernwaldes erreicht wird. In dem ersten wird Huwawa als

ein Berg geschildert, der den Helden fast erschlägt. Das entspricht dem 1 .Traum der 4. Tafel, während der Vergleich mit einem Gewittersturm dem 3. Traum der Standard-Version ent¬

spricht. Daraus wird erneut klar, dass es nicht möglich ist, die altbabylonischen Vorläufer- Versionen direkt zur Ergänzung der ninevitischen Standard-Version einzusetzen.

Der in Sultantepe gefundene Text „Assyrian MS e" (Erstpublikation durch O.R. Gur¬

ney in JCS 8 [1954], S. 91), eine Auszugstafel, wird wegen seiner merkwürdigen Vokal¬

schreibung gesondert behandelt (S. 369ff.), wobei diese Besonderheit „can probably be put down to the influence of Aramaie writing practices". Das wäre, wenn es sich tatsächlich beweisen ließe, der erste Hinweis auf eine mündliche Überlieferung des GE im aramäi¬

schen Umfeld.

Wie ersichtlich, ist die neue Edition des Gilgamesch-Epos eine Fundgrube in vielerlei Hinsicht und ein Buch, das für viele Jahre die Forschung stimulieren wird.

Wolfgang Röllig, Tübingen

Walter Sallaberger/Konrad Volk/Annette Zgoll (Hrsg.): Literatur, Politik und

Recht in Mesopotamien. Festschrift für Claus Wilcke. Wiesbaden: Harrassowitz

2003. XII, 386 S. (Orientalia Biblica et Christiana. 14.) ISBN 3-447-04659-7. € 98,-.

Die Festschrift für den verdienten und vielseitigen Kollegen in Leipzig nimmt bereits im Titel Bezug auf seine breiten Interessen, die sich auf Sumer und Babylonien im 3. und 2. Jahr¬

tausend v.Chr. konzentrieren. Insofern ist die Aufnahme des Bandes in die von E. Otto

und S. Uhlig herausgegebene Reihe etwas verwunderlich. Andererseits handelt es sich

bei den 24 Beiträgen durchgängig um sehr anregende und innovative Aufsätze, so dass es bedauerlich ist, dass man im Rahmen einer Rezension nicht auf jeden einzelnen eingehen kann. Die meisten sind dem ersten Stichwort des Titels, der „Literatur" gewidmet und

legen überwiegend neue, z.T. hochbedeutsame Texte vor: A. Cavigneau (S. 53-62) ein

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Fragment zu „Palme und Tamariske", zur „Einführung der Gerste in Sumer" und eine

kurze akkadische Beschwörung. W. und G. Farber publizieren (S. 99-114) eine Tafel

mit 6 sumerischen Beschwörungen zur „Reinigung eines gudu-Priesters", M.J. Geller (S. 115-134) die sumerische Beschwörung BL 3 aus Edinburgh gegen den „Bösen Blick", M. Krebernik (S. 151-180) einige Fara-Texte zum Thema „Amausumgalana", St. Maul (S. 181-194) eine mittelassyrische Tafel (VAT 10038) des mispi-Kkuals. Jeder der Autoren belässt es nicht bei der Textvorlage, sondern stellt sie in den Rahmen einer z.T. ausführlichen

Diskussion des Textgenres. J. Oelsner legt zur Tummal-Chronik Kollationen und eine

neue Kopie der Rückseite von HS 1454 vor (S. 209-236) und fügt eine Partitur-Umschrift dieses interessanten Textes hinzu. Sensationell ist die Publikation der oberen Hälfte einer sonst vorzüglich erhaltenen 3 -Kolumnen-Tafel der Ur-lll-Zeit(!) mit wichtigen Teilen des Textes der Sumerischen Königsliste durch P. Steinkeller (S. 267-292). K.R. Veenhof

bearbeitet (S. 313-332) eine neue altbab. Rechtsurkunde aus Sippar (BM 96998) mit einer Vaterschaftsklage. Darüber hinaus werden Bearbeitungen von wichtigen Texten wie z.B.

der Nungal-Hymne (P. Attinger), der „Istar-Klage Baghdad" (M. P. Streck), des Gottes¬

briefes an Nintinugga (W.H.Ph. Römer) vorgelegt, so dass ein Band entstanden ist, der Autoren, Herausgebern und vor allem dem Geehrten Ehre macht.

Wolfgang Röllig, Tübingen

Anke Ilona Blöbaum/Jochem Kahl/Simon D. Schweitzer (Hrsg.): Ägypten - Mün¬

ster. Kulturwissenschaftliche Studien zu Ägypten, dem Vorderen Orient und verwand¬

ten Gebieten. Donum natalicum viro doctissimo Erharto Graefe sexagenario ab amicis collegis discipulis ex aedibus Schlaunstr. 2/Rosenstr. 9 oblatum. Wiesbaden: Harrasso¬

witz Verlag 2003. XVIII, 287 S., 12 Tafeln. ISBN 3-447-04633-3. € 78,-.

Aus Anlaß des 60. Geburtstages des Münsteraner Ägyptologen Erhart Graefe wurde

die vorliegende Festschrift zusammengestellt, die sich dadurch auszeichnet, daß sie spe¬

ziell von Forschern bestritten wird, die enge persönliche Verbindungen zu Graefe und seiner Wirkungsstätte an der Universität Münster haben. Für den Geehrten wird mit die¬

sem Kreis von Gratulanten wohl ein spezieller Charme verbunden sein.

Am Anfang steht, nach dem Vorwort der Herausgeber, die Bibliographie des Jubilars bis 2002 (S. IX-XVIII). Es folgen in alphabetischer Ordung der Autoren die Einzelbeiträge.

Th. Bauer: „Die Leiden eines ägyptischen Müllers: Die Mühlen-Maqäme des IbrähTm

al Mi'mär (st. 749/13 48)", S. 1-16. Im Werk des Dichters al Mi'mär aus der Mamelukenzeit gibt es einen ironisch-witzigen Text über den Müller und seine Arbeit, den der Autor in arabischem Text, Ubersetzung und Kommentar vorlegt.

P. Beylage: „Ich war ein Vorbild für die Kinder, ein ruhig Sprechender und Geduldi¬

ger S. 17-32. Die Stele London UC 14333 wird vor allem hinsichtlich der formalen

Struktur analysiert. An die Gliederung, bei welcher der Autor sich ofTenbar vorrangig auf Fechts Metrik stützt, können wohl noch leichte Fragezeichen gesetzt werden, so würde der Rezensent dazu neigen, Vers 20 zu teilen, dagegen Vers 79f. zusammenzuziehen. Vers 40 lies „Regierungsjahr 25", nicht „25 Jahre"; Vers 74 dürfte anders aufzufassen sein, da das vom Autor angesetzte passive iw scm=f mit präsentischer Bedeutung kaum existiert.

A.l. Blöbaum: „Einige Bemerkungen zur Adoptionsstele der Nitokris", S. 33-44. Die Autorin macht zu zwei Stellen der Adoptionsstele neue Vorschläge, wobei vor allem die zu Z. 10 unter Hinzuziehung segeltechnischer Fachliteratur bemerkenswert sind. Z. 4 ist

dagegen die weitgehend Caminos folgende Auffassung kaum zutreffend. Der Rezensent

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würde vielmehr vorschlagen, minn iri.t=s n sn.t n.t iti=s „wie das, was sie (nämlich Ame- nirdis) für die Schwester ihres Vaters (nämlich Schepenupet) getan hat (nämlich ihr als Adoptivtocher dienen)" zu verstehen.

M.L.G. Dietrich: „Der Ugariter Sumijänu an der südsyrischen Front gegen den Pha¬

rao: Zu den Nachweisen der Schlacht bei Qades 1275 v.Chr.", S. 45-74. Es geht um den bekannten „Brief des Generals" RS 20.33, den der Autor mit einer Argumentation mehr nach inhaltlichen als nach sprachlichen Kriterien in die Zeit kurz nach der Schlacht von Qades datieren will. Eine ausführlichere Untersuchung wird für UF 33 angekündigt.

M. Eaton-Krauss: „Encore: The Coffins of Ahhotep, Wife of Seqeni-en-Re Tao and

Mother of Ahmose", S. 75-81. Die Autorin schreibt die beiden schon öfters diskutierten Särge Kairo CG 28501 und 61006 derselben Besitzerin zu. Sie nimmt an, daß sie ursprüng¬

lich als Ensemble aus innerem und äußerem Sarg verwendet wurden und Grabräuber den

kleineren Sarg CG 28501 benutzten, um die Beute abzuschleppen. Dann hätten sie ihn

versteckt, seien aber nicht mehr dazu gekommen, dorthin zurückzukehren, so daß er samt Inhah erst im 19. Jahrhundert wieder zutage trat.

St. Emmel: „Immer erst das Kleingedruckte lesen: .Die Pointe verstehen'. Zu dem

koptischen Panegyrikos auf Makarios von Tköou", S. 91-104. Im Enkomion auf den

Bischof Makarios wird nach der überzeugenden Analyse des Autors berichtet, wie man

beim Konzil von Chalzedon versucht hat, die koptischen Bischöfe durch einen Trick zur Unterschrift zu bewegen, indem man sie oben auf einem Dokument „unter"schreiben ließ, das harmlos mit dem Glaubensbekenntnis von Nikäa begann, auf dem aber hinten der den Monophysiten verhaßte Tomus Leonis zusätzlich angeklebt war.

E.-M. Engel: „Virtuelle Archäologie im Niltal am Beispiel der großen Nischenmastaba in Naqada", S. 105-111, T. 1-2. Im Rahmen eines Projektes „virtuelles Niltal" sollen für das Internet abrufbare Computermodelle archäologischer Stätten erstellt werden. Die Autorin führt dies am Beispiel der Mastaba von Naqada aus, für die sie einen neuen Re¬

konstruktionsvorschlag unterbreitet.

M. von Falck: „Eine Landschenkungsstele des Königs Bokchoris im Gustav-Lübcke Museum Hamm", S. 113-124, T. 3-4. Die Stele Hamm Inv. 5770 stelh den oberen Teil einer Landschenkungsstele dar, der untere Teil ist wohl schon antik abgemeißelt worden.

Der Autor beschäftigt sich aufgrund stilistischer Ähnlichkeiten auch mit der von Munro als Gruppe I, B bezeichneten Klasse später Totenstelen, für die er gegenüber Munro einen ca. 100 Jahre früheren Zeitansatz vorschlägt. Als Herkunftsort der Hammer Stele ver¬

mutet er das Ostdelta, speziell den 19. oder 20. Gau.

G. Gabra: „Die Münzschätze aus dem Schenute-Kloster bei Sohag", S. 125-128, T. 5-6.

Bei Ausgrabungen des ägyptischen Antikendienstes in den 80er Jahren kamen nahe dem

Kloster von Sohag zwei große Münzschätze von jeweils ca. 400 Goldmünzen zutage, von

denen einer im koptischen, einer im islamischen Museum deponiert wurde. Jedoch wurden weder diese Objekte noch der Fundzusammenhang bislang publiziert. Der Autor klagt über die schädlichen Folgen einer Vernachlässigung der koptischen Archäologie durch Ägypten.

H. Gratzfeld: „Das Unbehagen an der Vergangenheit. Zur Rezeption des pharaoni¬

schen Altertums durch das islamische Ägypten", S. 129-136. Der Autor beschreibt die

zunächst eher negative Haltung gegenüber den pharaonischen Hinterlassenschaften im

islamischen Ägypten sowie den modern aufgekommenen „Pharaonismus". Nachzutragen wäre M. Wood: ..The Pharaonic Past as a Component of Modern Egyptian Nationalism."

In: Journal of the American Research Center in Egypt 35 (1998), S. 179-196.

J. Hein: „.Theater-Juden und Judenfiguren, insbesondere auf dem Wiener Volks¬

theater", S. 137-147, T. 7. Im Wiener Volkstheater werden Juden auffällig selten auf der Bühne zur Erscheinung gebracht, meist tragen sie ein eher positives, idealisierendes Bild.

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J. Kahl: „Zwei änigmatische Reheffragmente aus Beit KhaUaf", S. 149-166, T. 8-9.

Zwei bislang unpublizierte Relieffragmente aus Garstangs Grabung in Beit Khallaf wer¬

den eingehend behandelt. Das eine zeigt eine Göttin, die der Autor plausibel als Seschat identifiziert, das andere Reste eines Uräenfrieses sowie darunter eine Gottheit mit Son¬

nenscheibe und Kuhhörnern. Der Fund in einer nichtköniglichen Mastaba ist auffällig und spricht für die Zugehörigkeh des Bestatteten zu einer kleinen Eliteschicht.

M. Krause: „Das koptische Antiphonar aus dem Handschriftenfund von Hamuli", S. 167-185. Vorbericht über eine im Manuskript abgeschlossene Edition des einzigen erhaltenen saidischen Antiphonars.

O. Loretz: „ ,Gerechtigkeit und Unsterblichkeit' in ägyptischer und westsemitischer Sicht", S. 187-195. In Krhik an J. Assmann: Tod und Unsterblichkeit im Alten Ägypten (München 2001), S. 521-525, will der Autor nachweisen, daß eine eigene westsemhische Tradition vorliegt, die Konzepte Gerechtigkeit und Unsterblichkeit zu verbinden. Die zitierten Beispiele sind oft nicht unmittelbar evident, zudem nennt der Autor zwar KTU 1.16 I 2-23 als angeblichen Kronzeugen dafür, daß in Ugarit der König unsterblich sei, gibt den Wortlaut des Textes aber nicht an.

J. Moje: „Die angebliche phönizische Umseglung Afrikas im Auftrag des Pharaos

Necho. Der Wahrheitsgehalt der Textstelle Herodot IV, 42", S. 197-211. Der Autor geht eher skeptisch an den berühmten Bericht heran, es habe damals im Auftrag des Pharao eine Fahrt phönizischer Schiffe um Afrika gegeben. Er sieht im ägyptischen Weltbild einen begrenzenden Faktor, der die Idee zu derartigen Forschungsreisen verhindert habe.

Wenn überhaupt, sei das Unternehmen in rein phönizischer Auftraggeberschaft gestar¬

tet, Herodot beruhe wohl auch auf Informanten aus Tyros. Offen bleibt dabei allerdings,

warum man dann Necho II. die Urheberschaft zugeschoben hätte, zudem ist die Argu¬

mentation mit dem Weltbild kaum besonders tragfähig.

H. Neumann: „Ein Ur III-Text aus Münsteraner Privatbesitz", S. 213f Eine kurze Notiz aus dem Jahre 6 Amar-Suenas berichtet vom Empfang eines verendeten Zickleins.

M. Omar: „Zwei napatanische Schreibungen für sbi , Feind'?", S. 215-219. In der

Schreibung J'^, für die Peust eine Lesung sbi vorgeschlagen hatte, will der Autor

vielmehr ^/iti „Feind" erkennen. Da der Wechsel von/und b jedoch erst im Koptischen, noch nicht im Demotischen möglich ist, bleibt der Rezensent skeptisch, zudem spricht die Stellung des t hinter dem Determinativ dagegen, daß es sich um einen Teil des Wort¬

stammes handelt.

S. Richter: „Beobachtungen zur dritten persischen Eroberung und Besetzung Ägyp¬

tens in den Jahren 618/19 bis 629 n.Chr.", S. 221-232. Die erhaltenen nichtliterarischen Dokumente, die der Autor vorführt, können in Übereinstimmung mit der literarischen Überlieferung gebracht werden bzw. ihr zusätzliche Informationen und Schlaglichter hinzufügen.

S.D. Schweitzer: „Verbalklassen und Verbalklassenwechsel am Beispiel des kop¬

tischen Stativs KhKV, S. 233-248. Der Autor verfolgt, wie Verben durch Lautwandel

und Lautreduktion die Verbalklasse wechseln und dabei teilweise durch Analogie die

Qualitativbildung der ursprünglich zweiradikaligen Verben übernommen wird. Gegen

S. 240 Anm. 24 dürfte kopt. NOYXe doch auf äg. ncrj zurückgehen, s. die demotische Glosse nwcy zu diesem Wort im Tebtynis-Onomastikon, s.J. Osing: Hieratische Papyrus aus Tebtunis I (Kopenhagen 1998), S. 201 Anm. g). Gegen S. 240 Anm. 28 geht ^COOY nicht auf äg. >w.t zurück, sondern auf '-'(■w), zudem ist der Tonvokal innerkoptisch ursprüng¬

lich kurz, s. J. F. Quack in Enchoria 23 (1996), S. 62f.

A. Verbovsek: „Eine erhabene Kultstätte in der Art des Himmelshorizontes, ein Ruhe¬

ort der beiden Horizonte, an dem die Herren von Heliopolis verweilen", S. 249-257. Das

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bekannte TempelmodeU New York, Brooklyn Museum 49.183 wird als sw.t-R'^ („Sonnen¬

schatten") gedeutet, es dürfte eher eine Votivgabe als ein Kultgerät gewesen sein.

P. Vomberg: „Das Ostrakon AF 12443 mit einem weiteren Beleg für T2AAA2HTHC", S. 259-265, T. 10. Pubhkation einer Geschäftsnotiz, in der es möglicherweise um Holz¬

lieferungen geht. Bei diesem kurzen, aber schwierigen Stück würde der Rezensent eher der alternativen Deutung durch Krause zustimmen, die S. 260f. Anm. 3 angegeben wird (abgesehen allerdings von der Annahme von Sägefischen). Zumindest wäre in Z. 5 eine Lesung als Mi^Be Nüje, wenn paläographisch irgend möglich, als Parallele zum XOYCDT Nü)e in Z. 7 vorzuziehen.

G. Wurst: „,Pharao' auf einer Liste {P. Berol. 9539)", S. 267-277, T. 11-12. In einer kop¬

tischen Liste wohl von Erntearbeitern taucht „Pharao" als Personen- oder Spitzname auf.

Indices (S. 279-287) runden das Buch ab.

Joachim Friedrich Quack, Heidelberg

Peter F. Dorman: Faces in Clay. Technique, Imagery, and Allusion in a Corpus of Ce¬

ramic Sculpture from Ancient Egypt. Mainz: von Zabern 2002. XXI, 202 S., 38 Tafeln.

(Münchener Ägyptologische Studien. 52.) ISBN 3-8053-2992-X. € 65,50.

Ausgangspunkt für das vorliegende Buch ist die Existenz von Kanopendeckeln mit mensch¬

lichen Gesichtszügen, die aus Keramik hergestellt sind. Die Art, wie dabei vorgegangen wurde, stellt den Autor vor die Grundfrage, ob es im Alten Ägypten eine Skulpturen¬

herstellung in Keramik bereits vor den Terakotten der griechisch-römischen Zeit gegeben hat und ob die Menschenköpfe aus Ton Kunstwerke gleichen Ranges wie Steinplastik sind. Die materielle Basis für die Untersuchung stellt ein Katalog der einschlägigen Ob¬

jekte dar, der vom Autor bewußt als selektiv bezeichnet worden ist. Er basiert auf dem Material einiger bedeutender ägyptischer Museen. Dabei profitiert die Beschreibung der Einzelobjekte besonders davon, daß der Autor viele technische Details anführt, die er durch Autopsie gewonnen hat. Die Arbeit beschränkt sich auf die 18. Dynastie, weil für

die Zeit davor das Material für genauere Studien zu wenig umfangreich schien und in

späteren Epochen menschenköpfige Kanopen gegenüber tierköpfigen in die Minderheit

geraten. Die Beschränkung auf die anthropomorphen Formen wird damit begründet, daß

die technischen Prozesse bei der Herstellung der theriomorphen Stücke (Affe, Schakal

und Falke) zu abweichend gewesen seien. Mancher wird diese Auslassung bedauern bzw.

darauf hoffen, daß der Autor diese Stücke in einer eigenen Studie vorlegt.

Der Ansatz des Autors ist primär technologisch. Er beginnt mit einem Überblick

über verschiedene Objektgruppen, bei denen in Ton Figuren modelliert werden. Neben Gefäßen, bei denen Figuren appliziert werden, kann er auch einige Fälle echter Keramik¬

skulpturen nachweisen und damit sicher manche Fachkollegen überraschen. Anschließend wird eine Typologie der Kanopendeckel erstellt, die sich an der Herstellungsart orientiert.

Typ A (Accretion) zeichnet sich durch eine Hinzufügung von Tonmasse innen oder

außen auf einer vorher hergestellten Schalen- oder Becherform aus, die dann zum Heraus¬

drücken des Gesichtes genutzt wird. Bei Typ D (Distention) werden ohne zusätzliche

Substanz die Grundzüge direkt in die Schalenwand hingedrückt. Typ M (Modelling)

schließlich kommt ohne Verformungen aus, hier werden (meist in relativ massiven Ob¬

jekten) die Gesichtszüge direkt durch Abarbeiten in der vorhanden Tonmasse produziert.

Eine wichtige Fragestellung des Autors betrifft die beteiligten Handwerker. Ent¬

sprechend charakterisiert er die Arbeit des Töpfers genauer und bringt auch den Bildhauer

(9)

ins Spiel. Er argumentiert plausibel, daß zwar die Grundformung in Ton in den Kompe¬

tenzbereich eines Töpfers fällt, aber etliche Objekte so qualitätvolle Arbeiten sind, daß man die Mitarbeit eines spezialisierten Bildhauers erwarten muß. Zudem kommt oft noch ein Maler hinzu. In etlichen Fällen lassen sich Parallelen zwischen den Gesichtszügen der Tonkanopen und Königs- und Privatskulptur der 18. Dynastie ziehen.

Anzuerkennen und zu begrüßen ist, daß der Autor sich nicht mit einer rein archäolo¬

gischen Aufarbeitung des Themas begnügt, sondern auch eine umfangreiche Studie zum

BegrifT des Töpfers und der Rolle der Töpferscheibe in Literatur und Religion vorlegt. Der Rezensent möchte hierzu einen zusätzlichen Hinweis geben, gerade weil der Autor eine Unterbringung von Töpfern im Tempelbereich vermutet. Im „Buch vom Tempel", einem

umfangreichen ägyptischen Handbuch über den Betrieb eines idealen ägyptischen Tem¬

pels, werden in Bereichen außerhalb der eigentlichen Umfassungsmauer, aber im Umfeld des Tempels, einige funktional relevante Einrichtungen erwähnt. Dort findet sich zwi¬

schen einem Speicher für Matten und Hölzer sowie dem Abfallhaufen (s.t bw.t) auch

der Ort der Töpfer (s.t n.t ikt.w ncs.t).

Eine gewisse Skepsis möchte der Autor gegenüber der S. 104f. und S. 119 vorgetragenen Übersetzung und Interpretation von PT 1184-1186 anmelden. Auch CT VII 212 g ist pro¬

blematisch, die Übersetzung „he has cared for me" ist weder im Tempus noch hinsichthch der lexikalischen Bedeutung für s'b(i)n=f wi unmittelbar plausibel und bedürfte ausführ¬

licher Begründung - vielleicht ist in der vorangehenden Lücke eine Negation zu ergänzen.

Ein besonderes Augenmerk des Autors gilt dem göttlichen Töpfer. Teilaspekte dieser Frage hat er bereits gesondert in etwas umfangreicherer Form publiziert: P.E. Dorman:

„Creation on the Potter's Wheel at the Eastern Horizon of Heaven." In: E. Teeter/J.A.

Larson (ed.): Gold of Praise. Studies on Ancient Egypt in Honor of Edward F. Wente.

Chicago 1999 (Studies in Ancient Oriental Civilization. 58), S. 83-99. Ungeachtet der Sorgfalt und des Gedankenreichtums, mit dem diese Sektion behandelt ist, möchte der Re¬

zensent hinsichtlich der vorgeschlagenen Deutung eine gewisse Skepsis einnehmen. Kern¬

problem ist der Ausdruck wby nhp, den der Autor als „spin the potter's wheel" verstehen möchte. Da aber die Grundbedeutung von wbi nun einmal „öffnen" ist, wäre eine solche idiomatische Ableitung nicht unproblematisch. Hinzu kommt, daß der Prozeß der Geburt

der Sonne am Morgen in den von Dorman herangezogenen Quellen (insbesondere König

als Sonnenpriester, Buch vom Tage, Buch von der Nacht und Nutbuch) ansonsten rein im Rahmen biologischer Metaphern geschildert wird. Die Einfügung des technologischen Bildes der Töpferscheibe als erster Schritt dazu wäre ein harter Bruch. Der Rezensent

würde daher den Gegenvorschlag machen, vielmehr im Ausdruck wb> nhp das Offnen

der Fruchtblase zu verstehen, was inhaltlich hervorragend paßt und um so angemessener wirkt, als ja nach Esna 320, 21 das nhp-Oh]ekl vom Schöpfergott in den Körper der Frauen überführt wird. Eine ausführlichere Diskussion muß an anderer Stelle erfolgen.

Das Buch ist insgesamt optisch angenehm produziert, auch wenn der koptische Font

(S. 98) ästhetisch inakzeptabel ist. Die Phototafeln sind hervorragend. Bei ihrer Be¬

schriftung ist T. 24B u. 25A jeweils „Naville" in „Newberry" zu korrigieren, Tafel 37A zeigt tatsächlich ein Detail aus dem Grab Ramses' VI. (KV 9), nicht Ramses' IX. (KV 6).

Hier liegt eine ausführliche und gut durchdachte Studie zu einer Objektgruppe vor, die bislang wenig untersucht worden ist. Über die direkt damit assoziierten Fragen hinaus bietet der Autor manches, was man nicht unbedingt vom Titel her erwartet hätte, dessen

Behandlung man aber ebenfalls dankbar anerkennt - und vieles regt, durchaus der In¬

tention des Autors gemäß, zum Weiterdenken an.

Joachim Friedrich Quack, Heidelberg

(10)

Markus Rahn: Die Entstehung des Armenischen Patriarchats von Konstantinopel. Mün¬

ster: LIT Verlag 2000. 245 S. (Studien zur orientalischen Kirchengeschichte. 20.) ISBN 3-8258-6207-0. €20,90.

In seiner Studie über die Entstehung des Armenischen Patriarchat von Konstantinopel

versucht Markus Rahn der von Mik'ayel C'amc'ean vertretenen historischen und in der

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wissenschaftlich oftmals angezweifelten Sicht nach¬

zugehen, dass der osmanische Sultan Mehmed II. den armenischen Bischof Yovakim von

Brusa 1461 zum Patriarchen von Konstantinopel ernannt hat.

Im ersten, einführenden Kapitel geht Rahn auf die Version der Gründungsgeschichte in C'amc'eans 3. Band der „Patmut'iwn Hayoc'" (Geschichte der Armenier), erschienen 1786 in Venedig ein und zeigt auch gleich, wo der Hauptansatzpunkt für die Zweifel an C'amc'eans Version liegen: a) in den von G'amc'ean nicht näher genannten Quellen, b) in der um 1950 von Babinger neu entdeckten osmanischen Quelle, die das Einsetzen des ar¬

menischen Bischofs Yovakim um drei Jahre vordatierte und c) den Untersuchungen Hayk Berberians über die tatsächliche Verwendung des Patriarchentitels durch Yovakim.

Die Hauptproblemstellung Rahns ist es folglich, C'amc'eans zeitgenössische Quellen zu finden und diese eingehend auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.

Im zweiten Kapitel geht Rahn auf die in vier Gruppen unterteilten Quellen ein, die vorwiegend armenische Zeugnisse über die Biographie Yovakims und kirchengeschicht¬

liche Chroniken zwischen 1307 und 1753 beinhalten, aber auch die Minderheitenpolitik

Mehmed II. und dessen durch griechische, italienische und osmanische Dokumente

überlieferte Aufenthalte in Brusa beleuchten. Ein Blick in zeitgenössische armenische Kolophone soll den neu gewonnenen historischen Eindruck abrunden.

Die ersten Hinweise auf ein armenisches Bistum in Konstantinopel stammen von dem

Chronisten Clemens Galanus, werden auf 1307 datiert, können jedoch sprachlicher Un¬

gereimtheiten wegen nicht eindeutig zugeordnet werden, weitere Schlüsse können daher

nur aus verschiedenen armenischen Kolophonen und Briefwechseln gewonnen werden.

Von Bedeutung sind somit Quellen und Kolophone aus dem Jahr 1438, die loachim von

Bera und Hovakim von Konstantinopel mit dem ersten Patriarchen von Konstantinopel gleichsetzen wollen, aber auch literarische Zeugnisse wie eine Elegie aus dem Jahre 1453

oder verschiedene Kolophone aus der Feder einer der bedeutendsten armenischen Heil¬

kundigen des Mittelalters, Amirtovlat' von Anasia. (1459,1474,1478 usw.), in denen nicht nur Yovakim als Erzbischof, sondern auch ein Armenisches Patriarchat und eine Diözese

von Konstantinopel erwähnt wurden. Weitere, jüngere Kolophone bestätigen die Rei¬

henfolge der Nachfolger Yovakims als Patriarchen von Konstantinopel, einschließlich

den 1608 entstandenen deutschsprachigen Reisebericht von Salomon Schweigger und

die Verzeichnisse der Patriarchen von Konstantinopel von Malak'ia und Solomon

Cevahircean (1713-1753).

Die nachfolgenden griechischen, jüdischen und osmanischen Quellen zur Situation der christlichen Untertanen des Osmanischen Reiches des 15. Jahrhunderts schildern ein¬

drucksvoll deren Situation zwischen Anerkennung und Duldung einerseits (Eigentum, freie Religionsausübung, politische Selbstverwaltung) und staatlichen Repressalien (Ver¬

bot öffentlicher Religionsbekundung und neuer Kirchenbauten, Kopfsteuer) andererseits, aber auch vergleichsweise die Einsetzung griechischer Patriarchen und jüdischer Rabbis

in Konstantinopel, sowie Daten der 1478 durchgeführten Volkszählung in Konstanti¬

nopel und Galata. Historisch aufschlussreich sind auch die vornehmlich griechischen

Quellen über Feldzüge und Aufenthalte Mehmed II. in den verschiedenen Gebieten sei¬

nes Osmanischen Reiches. Die Quellen über die Katholikate von Ejmiacin (ab 1441) und

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Ah'amar runden das historische Bild über den armenischen Klerus und dessen Aufgaben und Aktivitäten ab.

Das dritte Kapitel setzt sich mit dem für die armenische Kirchengeschichte typischen

Faktum der mehrköpfigen Kirchenlehung und den historisch-kirchenpohtischen Moti¬

ven für die Entstehung der Patriarchate von Jerusalem und Konstantinopel auseinander, die Rahn zum einen in den inneren Streitigkeiten um das Verhältnis zu Rom, zum ande¬

ren in den weit auseinander klaffenden armenischen Siedlungs- und Herrschaftsgebieten der Armenier begründet sieht. So ist es sehr wahrscheinlich, dass schon lange vor der ver¬

meintlichen Einrichtung des Konstantinopler Patriarchats 1461 im Osmanischen Reich, vor allem auch im westlichen Teil des Osmanischen Reiches, sich armenische Gemeinden organisiert hatten, damit auch in Konstantinopel. Die ersten zuverlässig bezeugten Bi¬

schöfe von Konstantinopel sind Johannes und Isaias, die im Auftrage des damaligen Ka¬

tholikos Köstandin VI., ihr Herrschaftsgebiet auf Konstantinopel und Umgebung, unter anderem Galata, Pera und Brusa, erstreckten. Vor 1461 sind daneben noch drei weitere Bistümer nachweisbar: Ankara, Amasya und Siwas (Sebaste).

Aufschlussreich ist auch Rahns Blick in die politischen und ethnisch-konfessionellen Grundsätze des als offener und innovativer Herrscher beschriebenen Sultan Mehmed II.

Ein Herrscher, der scheinbar am Wohlergehen aller Bürger seines Reiches, unabhängig von Ethnie und konfessioneller Zugehörigkeit, interessiert war und sogar als Freund der Chris¬

ten bezeichnet werden kann. Er versuchte, die verschiedenen christlichen Minderheiten seines Sultanats im Rahmen des sogenannten, auf dem Koran basierenden dimmä-Modelh zu organisieren. Die Armenier waren unter dieser Minderheitengruppe vermutlich die ein¬

zige, die nicht „politisch", d.h. weltlich organisiert war, was dem Sultan auch nahe legte, den Armeniern ein kirchliches Oberhaupt im Zentrum des Sultanats des Osmanischen Reiches als Repräsentant und ordnende Kraft zu geben. Um seine minderheitenpolitische Ziele umzusetzen, griff Mehmed II. jedoch auch zu Zwangsdeportationen.

Im vierten Kapitel seines Buches wertet Rahn die zahlreichen Quellen aus. So wird

ein Bischof Yovakim/Ioachim/Ovakim als Patriarch von Konstantinopel in sieben zeit¬

genössischen Quellen genannt, wobei es aber nicht mit Sicherheit festzustellen ist, ob es sich hier um ein- und denselben Geistlichen handelt. Es ist allerdings aufgrund der Quellen relativ eindeutig zu erschließen, dass der Amtssitz der Armenischen Kirchen¬

leitung von Konstantinopel einst die armenische Kirche „Surb Astuacacin" oder „Surb Gevorg" und das später osmanisierte „sulumanastir" (Sulu-Kloster) gewesen sein muss.

In seinen Schlussfolgerungen über die möglichen Quellen der Geschichte von C'amc'ean führt Rahn die Verzeichnisse der Cevahirceans, aber auch einige lateinische Briefe des Katholikos Köstandin VI. an, auch einige der von ihm behandelten Kolophone. Rahn fol¬

gert weiters aus den ihm vorliegenden Quellen wesentliche Gründe gegen die Einrichtung

eines Armenischen Patriarchats im Jahre 1461 mit dem damit verbundenen Titel eines

Patriarchen, aber auch einige Gründe dafür, die vor allem sozio-politisch betrachtet wer¬

den müssen. Rahn kann zusammenfassend im Werk C'amc'eans keine historische Fehler

nachweisen, sondern, im Gegenteil, mehrere Angaben C'amc'eans durch zusätzliche

Quellen untermauern, manche als nicht eindeutig aber sehr wahrscheinlich ausweisen

und insgesamt das Geschichtswerk C'amc'eans über die Gründungsüberlieferung des

Armenischen Patriarchats von Konstantinopel als zuverlässig und hochgradig wahr¬

scheinlich bewerten.

Im letzten, dem fünften Kapitel, versucht Rahn aufgrund des Quellenbefundes den ver¬

mutlichen Hergang der Gründung nachzuzeichnen. Während schon seit frühester Zeit Ar¬

menier Konstantinopel und das Umland besiedelt hatten und sogar eigene Kirchen errich¬

ten konnten, hatten sie kein eigenständiges Kirchenwesen bzw. eine Kirchenverwaltung

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in der osmanischen Hauptstadt. 1433 scheinen urkundhch die zwei ersten armenischen Bischöfe von Konstantinopel auf, und es war tatsächlich Yovakim von Brusa, der nach einem Zusammentreffen mit Sultan Mehmed 1453 in Brusa später von ihm als Vorsteher der Armenier von Konstantinopel und als Oberhaupt aller Armenier im Osmanischen Reich eingesetzt wurde. Vermutlich kam es aber erst unter den Nachfolgern Yovakims zu einer tatsächlichen Entwicklung eines Patriarchats in sensu stricto und auch zu einer Anerkennung des klerikalen Titels eines Armenischen Patriarchen von Konstantinopel,

denn Yovakim scheint von der Verwendung dieses Titels abgesehen zu haben. Rahn

argumentiert auch, dass dieses Patriarchat auch als ein „antirömischer", politischer Gegenpol zum Katholikat von Ejmiacin gesehen werden könnte. Das Konstantinopler Patriarchat konnte sich jedoch in den nachfolgenden Jahrhunderten zu einer der mäch¬

tigsten und kulturell einflussreichsten armenischen Geisteszentren außerhalb des arme¬

nischen Mutterlandes entwickeln.

Der Aufbau von Rahns Buch ist übersichtlich, die Authentizität der Quellen ist durch die Wiedergabe in der Originalsprache (Lateinisch, Armenisch, Griechisch, Hebräisch, Arabisch usw.) gegeben. Rahn hätte allerdings für das Armenische die mittlerweile inter¬

national anerkannte, armenologische Transliteration der armenischen Schrift der Revue des Etudes Armeniennes wählen und nicht auf etwaige phonetische Realisationsunter¬

schiede im West- und Ostarmenischen eingehen sollen, die den Leser nur verwirren. Lei¬

der ist die Übersetzung des Armenischen nicht immer fehlerlos und häufig sehr holprig, obwohl die meisten Fehler für die tatsächliche kirchengeschichtliche Studie unbedeutend sind. Allerdings wäre es vorteilhaft gewesen, hätte sich Rahn intensiver mit den klerika¬

len Hierarchien der armenisch-apostolischen Kirche auseinandergesetzt, dann wären ihm in der entsprechenden deutschen Titulatur der betreffenden Ämter weniger Unklarheiten unterlaufen. Besonders irreführend ist die von Rahn häufig verwendete Bezeichnung der armenisch-apostolischen Kirche als armenisch-orthodoxe Kirche.

Besonders hilfreich für eine weitere Beschäftigung mit armenischer Kirchengeschichte

sind die im Anhang angeführten Verzeichnisse der armenischen Katholikoi von Sis,

Ähamar, Ejmiacin, aber auch jene der Patriarchen von Jerusalem und Konstantinopel.

Ein umfangreiche Bibliographie regt ebenfalls zu einer weiteren Auseinandersetzung mit diesem Thema an.

Rahns „Entstehung des Armenischen Patriarchats von Konstantinopel" ist alles in allem eine sehr gelungene, informative kirchengeschichtliche Studie über Entstehungsge¬

schichte des Armenischen Patriarchats von Konstantinopel, obgleich sie ob der häufigen Quellenzitate nicht immer einfach zu lesen ist, und ihr als Quellenstudie manchmal die philologische Exaktheit fehlt.

Jasmine Dum-Tragut, Salzburg

Harald Motzki (Hrsg.): The Biography of Muhammad: The Issue of the Sourees. Leiden:

Brill 2000. xvi, 330 S. (Islamic History and Civihzation, Studies and Texts. 32.) ISBN 90-04-11513-7. € 71,-.

This volume - dedicated to the memory of Albrecht Noth (1937-1999) - publishes

papers given in 1997 at a colloquium held at the University of Nijmegen, The Nether¬

lands. The book consists of two parts, each with five chapters: part one is devoted to The Development of the Sira Tradition, part two to The Historical Reliability of Biographical Source Material.

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Harald Motzki, the editor of this substantial publication, correctly states in his in¬

troduction that "many books and articles have been written on ... [the topic of the biogra¬

phy of the Prophet of Islam], but even so, it seems that at the end of the twentieth century Muhammad's life is as opaque and controversial as it was a century earlier - a situation which has a parallel in the study of Jesus and other founders of great religions" (p. ix). Two

main aspects at issue here relate, first, to the historical reliability of the textual sources available for the study of the origins and of the early history of Islam and, second, to the approaches taken to examine these texts. The book under review focuses above all on the first question: i.e. on whether early Muslim sources - the earliest of which date from the seventh to the ninth centuries CE - reflect more or less accurately historical reahty, or are, rather, to be seen as expressions of a salvation history generated by Muslims of later centuries, with only limited value for historical research. Naturally, issues relating to the

method and methodologies used when approaching texts from early Islamic times are

implicit in any such textual-historical research. The editor draws attention to this latter fact by stating that this book hopes also to "offer insights into various approaches which scholars are using today when studying ... the sources of Muhammad's biography" and to open up new horizons for future research in this regard (pp. xv-xvi).

There is good reason to believe that the volume will achieve these goals: The Biography of Muhammad is fascinating reading. It is a book that is intriguing in the materials and topics it deals with; it is rich in the views and ideas it offers; and it is carefully produced.

The fact that the individual contributions are not all of equal value does not in any way detract from the overall excellent impression that this volume gives.

The editor's thematic introduction merits a few remarks: First, it insightfully surveys some major steps taken by Western scholarship in the study of the life of Muhammed in¬

cluding: Gustav Weil's first scholarly biography (published in 1843); Ignaz Goldziher's critical attitudes towards the value of the prophetic traditions as a historical source (as evident, for example, in his Muhammedanische Studien, 1889-1890); along with similarly

skeptical views expressed later by Leone Caetani (1905), Henri Lammens (1910) and,

more vehemently, by Joseph Schacht (1950). Mention is made of the comprehensive

study of Muhammad's biography by William Montgomery Watt, who - ahhough

speaking of a "tendentious shaping" of the traditions - argues that, with a critical mind,

"it is possible to find out what really had happened" (pp. xii-xiii). This latter opinion well represents those Western scholars who credit early Islamic texts with a 'historical kernel,'

on which modern historians can rely when the methods and methodologies of source-

criticism and literary criticism are applied properly.

Second, the introduction shows that the approaches of Western scholarship more ap¬

preciative of the early Islamic sources have benefited greatly from the debates provoked by the more skeptical and, in part, revisionist studies from the seventies and the eighties

(John Wansbrough, Patricia Crone, Michael Cook, and others). As is known, this

group of scholars was of the opinion that the hadith - and the qur'änic - text material has little or no value at all as historical sources; they thus rejected (early) Muslim sources altogether as a basis for historical research and used only sources external to the Muslim tradition to sketch an alternative picture of early Islam.'

' For a survey of the various approaches current in Western scholarship, see now also F. Donner: Narratives of Islamic Origins: The Beginnings of Islamic Historiographical Writing Princeton 1998, pp. 1-35, esp. pp. 25-31; 282-290; and A. Elad's extended review article of this book, "Community of Believers of 'Holy Men' and 'Saints' or Community of Mushms? The Rise and Development of Early Muslim Historiography." In: JSS 47/1 (2002), pp. 241-308, esp. pp. 242-247.

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Third, the introduction categorizes and briefly annotates the various approaches to¬

ward the Arabic texts from early Islamic and medieval times relating to: 1. textual history, 2. transmission history, 3. reconstruction of sources, and 4. unearthing of unorthodox tradi¬

tions (pp. xv-xvi).

Due to the breadth and complexity of the topics dealt with in this book, only a few main points from each chapter can be presented here.

Chapter One, "The Life of Muhammad and the Islamic Self-Image", by Uri Rubin (Tel Aviv), traces a single episode in the Prophet Muhammad's sira from the Medinan period, i.e. a war council that Muhammad is reported to have held with his companions. In some traditions, this episode is linked with the events at al-Hudaybiya (6 ah/628 ce), in others with Badr (2/624), whereas each tradition provides different and sometimes contradic¬

tory details. Instead of studying the authenticity of individual pieces of information, the textual history of this episode is put into focus. Rubin proposes "to demonstrate that, by comparing [the] various versions [of this episode], insights can be gained into the manner in which the story of Muhammad's life developed and was transmitted through the ages"

(p. 3). It is a major methodological characteristic of Rubin's article (adopted from his The Eye of the Beholder, 1995) to pay special attention to the interpolations of allusions to the Qur'än to be found in these hadith texts, which all deal with the Israelites. Among other things, this evidence leads Rubin to state that (in the case of traditions relating to al-Hudaybiya) "the Islamic war waged by the Arab believers represents a renewal of an ancient command of God that has already been enjoined upon the Children of Israel,"

and that "this link of the Arabian battle to the ancient Israelite exodus serves the initial historiographical aim of Muhammad's biographers" (p. 8). On the basis of the traditions relating to Badr, he says that "the entire Arabian umma as one collective group constitutes here the new chosen community that replaces the Children of Israel" (p. 16).

The analytical presentation of data in this paper will certainly attract the attention of scholars. It is to be regretted, though, that the paper breaks off without any kind of synopsis or summary of what was discussed so that the readers are left to draw their own conclusions.

Chapter Two, "STra and TafsTr: Muhammad al-KalbT on the Jews of Medina", by

Marco Schöller (Cologne), studies Muhammad's conflict with the Jews of Medina as

recounted in traditions attributed to the ShT'T genealogist and historian Muhammad ibn Sä'ib al-KalbT (d. 146/763 in Kufa), with a focus on this medieval scholar's incomplete Tafsir ('an Ihn 'Abbäs). This exegetical work has been preserved in the MS Ar. 4224,

Chester Beatty Library, Dublin, and in some passages quoted by later scholars. How¬

ever, Schöller notes that al-KalbT's Tafsir displays "the typical piecemeal-approach of exegesis that offers unconnected bits of information, lacking any outspoken statements as to chronological and causal sequences" (p. 23). Based on a comparative analysis of the narrative traditions in al-KalbT's exegetical work, the textual (literary) history of these traditions is then targeted rather than their authenticity. Among other things, the analysis concludes by observing that the major part of al-KalbT's sira account contains 'unortho¬

dox' elements that are paralleled or echoed in reports transmitted from al-ZuhrT and Müsä ibn 'Uqba, but that are largely absent from Ibn Ishäq's Maghäzi und later 'orthodox' traditions. This situation, as Schöller proposes, is due to the - legal - implications of these episodes of conflict between the Prophet Muhammad and the Jews, as recounted by al-KalbT - a notion that would explain why these texts eventually became more significant to the Muslim scholars concerned with the sira as it developed in the Medinan milieu, and less important to those devoting themselves to tafsir (p. 42). As for the Tafsir al-Kalbi, it is suggested that, "notwithstanding its late redaction or literary form, [it] indeed contains

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a core of old material that can be attributed to al-Kalbi or, at least to his generation," and that "the bulk of this material" would consist of 'unorthodox' tradhions which "can be cross-checked with quotations in other sources" (p. 44).

In the context of these important conclusions of Schöller's, two more points should be noted: a) although al-Kalbi was known for his close relations with the 'Alid family and his Shi'i tendencies, his exegetical work was transmitted mainly in Sunni and other non-Shi'i circles (such as the Karrämiyya); and b) al-Kalbi's interpretations "were later considered, especially in Khurasan, as sound and authentic, including their transmission of the exegetical traditions of Ibn 'Abbäs".'

Chapter Three, "Sira and the Question of Tradition", by Adrien Leites (Paris), re¬

views again some features of the Western treatment of the sira and of the sira 'tradition'.

This includes parameters for source-criticism and literary analysis such as the comparison of divergent accounts, the reconstruction of sources, etc. The chapter offers a number of thoughts on methodology and terminology to be applied in the analysis of Islamic texts/traditions. Among other things, he discusses terms such as: report (defined as 'ver¬

bal unit') and tradition ('unit of meaning'); and Tradition (here referring to the 'technical process of transmission') and memory ('the operation of selection involved in each indi¬

vidual act of transmission'). The latter term is then determined to mean more specifically:

"the selection among associations uniformly operated by either Sunni or Shi'I scholars during a certain period" (p. 54).

These methodological notions are applied eventually to what is called in this study "the shooting stars tradition": i.e. a group of texts evident in both early and late Arabic works that seems to be carrying the idea of an old order collapsing and a new order emerging.

The examination of these texts leads the author to confirm, if this reviewer understands the article correctly, that it is possible to determine and reconstruct Tradition, granted that the texts under discussion are approached dynamically - an argument first made by Kister (1971, 1994) as is noted in the concluding remarks of this contribution (p. 64).

Chapter Four, "Müsä b. 'Uqba's Maghäzi", by Gregor Schoeler (Basel) - published in German, followed by a five-page summary in English - deals with a Berlin MS contain¬

ing a passage of some nineteen prophetic traditions that were allegedly compiled by Müsä ibn 'Uqba (d. 141/758), i.e. an early Muslim scholar and historian from Medina who is known in the Islamic tradition for his expertise on the Prophet Muhammad's expeditions.

On various levels, Schoeler examines - and convincingly refutes - J. Schacht's claims a) that his theory on Islamic legal traditions could be applied without restrictions to his¬

torical traditions (including his idea on isnäds "growing backwards"), and b) that Müsä's material on maghäzi was inauthentic (for it was, according to Schacht, the product of later times, showing "unmistakably Abbasid traces"). Schoeler makes it very clear that Schacht's "revaluation of Islamic traditions" itself needs to be re-evaluated and shows in his article how this can be achieved.

Chapter Five, "'Sirat Ahl al-Kisä": The Early Shi'i Sources on the Biography of the Prophet" by Maher Jarrar (Beirut), turns the reader's attention towards a topic largely uninvestigated thus far: the Shi'i slra-maghäzi traditions. The main focus of this article, however, is on the Imämi sira-maghäzi tra.6.\i\ov)., tackling it in three steps: first, its begin¬

nings are traced on the basis of the data available in the various literary sources (includ¬

ing the biographical literature). Second, the reports (akhbär) of one individual Imämi

' Cl. Gilliot: "Exegesis of the Qur'än: Classical and Medieval." In: The Encyclopie¬

dia of the Qur'än. Vol. II. Leiden 2002, pp. 99-124, esp. p. 106; see also J. van Ess: Theo¬

logie und GeseUschaft im 2. und 3. Jahrhundert Hidschra. I. Berlin 1991, p. 299.

(16)

compiler - Abän b. 'Uthmän al-Ahmar (d. between 790-815 CE in Iraq) - are singled out and studied in comparison whh the traditions preserved in the works of well-known authors such as Ibn Ishäq (d. ca. 150/767) and al-Wäqidl (d. 207/822-823). Third, the materials used by one of the earliest Imämi exegetes - 'All b. Ibrähim al-Qumml (d. after 919 ce) - are examined based on his Tafsir. In the conclusions, this particularly rich and original study highlights the importance which the "Holy Family" (i.e. the ahi al-kisä' and their descendants, the nine Imäms) is granted within a specifically Shi'i 'salvation history' - as opposed to the Sunni tradition, for which the community of the Muslims, the umma, is the focal point and for which the traditions on the Prophet's sirä-maghäzi play a much more crucial role.

Chapter Six, "Did the Quraysh Conclude a Treaty with the Ansär prior to the Hijra?", by Michael Lecker (Jerusalem), deals with three "unusual reports on the aftermath

of the great (also known as the second, or third, or last) 'Aqaba meeting between

Muhammad and the Ansär" (p. 157). These reports refer to a treaty between the Quraysh and the Ansär which is said to have prevented bloodshed and allowed the Prophet and his companions to travel (several months later) from Mecca to Medina. It is particularly indicative that these accounts are to be found in late medieval compilations (from 16''' c.

ce) whose Muslim authors, however, copied them from much earlier, now lost works (in one case, from an 8''' c. ce text). These reports from outside of what is widely considered as 'the mainstream of the sira literature' suggest that the Prophet's way to Medina - the hijra - was paved by political compromise rather than persecution and humiliation. In addition, the clear and straightforwardly argued data in this article highlight one more point: the fact that even late sources can make an original contribution to research on the very beginnings of Islam, given the peculiarities of Muslim scholarship and Arabic text transmission in medieval times.

Chapter Seven, "The Murder of Ibn AbT 1-Huqayq: On the Origins and the Reliability of Some Maghäzi-Kepons", by Harald Motzki (Nijmegen), sets out "to explore what the historical reality that could be reconstructed from the available sources looks like, and to test the methods which can be used for such a reconstruction" (p. 170). This plain state¬

ment introduces an article that is a delight to read; for it combines the researcher's intimate knowledge of the Arabic primary sources with a clear theoretical-philosophical approach and a thorough discussion of the material. From a source-critical point of view (using the isnäd-cum-matn analysis, as Motzki calls it),' it closely examines several accounts relat¬

ing one particular event: the assassination of "the Jew Abü RäfT' [Ibn AbT 1-Huqayq who]

had hurt the Prophet and had assisted [his enemies] against him" - as the relevant report in al-BukhärT's al-Sahih (p. 182) begins. In addition, this chapter touches upon many more issues that are of general importance to the student of early Islam.

Chapter Eight, "The Historical Tradition about al-Hudaybiya: A Study of 'Urwa b.

al-Zubayr's Account", by Andreas Görke (Hamburg), at first summarizes the events of al-Hudaybiya in 6/628 based on some major sources (such as Ibn Hishäm, al-WäqidT, Ibn

' For the idea of paying similar close attention to both the isnäds and the texts to which the chains of transmitters are being attached - thus taking actual circumstances and the nature of transmission of knowledge In early Islam Into proper consideration - see also my source-critical study of Abü 1-Faraj al-IsfahänT's Maqätil al-Tälibiyyin: Quellen¬

untersuchungen zu den "Maqätil at-Tälibiyyin" des Abü 'l-Farag al-Isfahänl (gest. 356/

967). Hildesheim 1991, esp. pp. 74-91; and my "Assessing the Sourees of Classical Arabic Compilations: The Issue of Categories and Methodologies." In: The British Journal of Middle Eastern Studies 32.1 (2005), pp. 75-98.

(17)

Sa'd, al-Tabarl, and the Qur'än). It then deals at length whh hs main topic: the account on those events by 'Urwa b. al-Zubayr (d. 94/712), an eminent early Muslim scholar from Medina whom G. Schoeler calls the "founder of historical study in Islam" (EP, vol. X, 910). Based on the various versions of 'Urwa's account found in later works, the attempt is made to meticulously reconstruct 'Urwa's report (by far the longest and apparently most detailed early descriptions of the al-Hudaybiya events). The study inquires into the various changes the 'Urwa text seems to have been exposed to at the various levels of its transmission: i.e. changes due to 'Urwa's own lectures and editorial work in drafting his work, but also additions, abridgments, attempts at harmonization, and inventions etc., for which later transmitters and editors of the text need to be counted responsible - as Görke's study has now credibly proven.

Chapter Nine, "The Earliest Christian Writings on Muhammad: An Appraisal", by Robert G. Hoyland (Oxford), puts forward the idea that the early Eastern Christian writings about Muhammad are a most valuable source for our understanding of certain of the Prophet's attributes, deeds, and doctrines (which recur for centuries in medieval European - polemical - works) (p. 276). Based on some very early Christian portrayals of Muhammad from the first two centuries of Islam (ca. 622-815 ce), Hoyland tackles the issues epitomized in the following sub-headings of his article: Muhammad the Initiator of the Conquest; the Trader; the King; the Monotheist Revivalist; the Lawgiver; and the [True] Prophet/False Prophet. He also deals with the earliest Christian polemic against,

and with Christian knowledge of, Muhammad - thus covering aspects in the study of

Muhammad significant for both the book under discussion and the study of Islam in

general. In addition, the examination of these early accounts can "help to elucidate the provenance of medieval and even contemporary Western (mis)conceptions" of Islam and its prophet (p. 276).

Chapter Ten, "Muhammad in the Qur'än: Reading Scripture in the 2V Century", by

Andrew Rippin (Victoria, BC), profoundly challenges both the view that the Qur'än is

"our primary historical source for the life of the Prophet and the origins of the Muslim community ..." (A.T. Welch 1983; see Rippin, p. 298) and the idea that "history and Muhammad are the 'obvious' ways of interpreting the Qur'än" (p. 299). This - in Rippin's view: conventional - understanding and approach (held, as it is known, by a number of Western scholars in common with the earliest Muslim exegetes) is then confronted with Rippin's remarks on "the choice as to a reading strategy" which today's scholars of the Qur'än are said to be making and by which they are often imposing "consistency upon text stemming from our desires to 'make sense' of things" (p. 301). The article argues,

then, that much of the seemingly coherent picture of Muhammad thought to be emerg¬

ing from the Qur'än becomes ambiguous and unwarranted as soon as, for example, the

assumed reader/reciter - that is, the addressee - of the text is not restricted to the person of the "prophet" or "messenger" anymore (p. 303). This idea is elaborated on in various ways (for example, in examining critically the qur'änic passages in which the singular, dual, and plural forms of "you" occur). Among other things, the article concludes in stat¬

ing that "[i]t would seem excessive to argue that the Qur'än provides no evidence on the life of Muhammad," but that "it does seem that in no sense can the Qur'än be assumed to be a primary document in constructing the life of Muhammad" - a radical skepticism not tangible in any of the other chapters of the volume under discussion.

Biographical information on the contributors to this book and a general index round off this important publication.

Sebastian Günther, Toronto

(18)

Abbas Poya: Anerkennung des Igtihäd - Legitimation der Toleranz. Möglichkeiten innerer und äußerer Toleranz im Islam am Beispiel der Igtihäd-Diskussion. Berhn:

Klaus Schwarz Verlag 2003. 160, 18 S. (Islamkundhche Untersuchungen. 250.) ISBN

3-87997-306-7. € 38,50.

Ein Vorzug dieser Hamburger Dissertation liegt in ihrer Kürze und knappen Diktion.

Der Autor versteht sich darauf, sein Thema in sachgerechte Module zu zerlegen, mit wohl dosiertem Material zu belegen und zielbewußt - nach einer dreiseitigen (!) Schlußdebatte (S. 145-148) - im letzten Satz des Buches die im Titel erzeugte Spannung rhetorisch aufzu¬

lösen: „Ausgehend von dieser Prämisse, der taswib-Sicht, ist es möglich, durch den igtihäd

im Islam zu einem uneingeschränkten Toleranzverständnis zu gelangen, in dem unter¬

schiedliche Meinungen gleichrangig akzeptiert werden." Am anderen Ende (S. 16) dieser Quintessenz steht der programmatische Entwurf der Untersuchung: „In der vorliegenden Arbeit wird nun dieser Ansatz zur Toleranzbegründung [Hasan Hanafis reformistische fgti^d£;(-Interpretation in Ilm usül ad-dln, S. 44ff.; U.R.] aufgegriffen, der in der musli¬

mischen Rechtsmethodologie (usül al-fiqh) herangewachsene Begriff igtihäd untersucht und vor allem der Frage nachgegangen, ob überhaupt und inwieweit der Terminus igtihäd Diskussionsmöglichkeiten bietet, die zu einem modernen Toleranzverständnis im Sinne

der Anerkennung des Anderen, nicht nur einer anderen Islamauffassung, sondern auch

anderer Glaubensüberzeugungen, beitragen können."

Der Nebeneffekt des eingangs erwähnten Vorzugs ist die Zeitersparnis für den Leser, dem Mißverständnis im Titel aufzusitzen. P. geht es nicht um die Analyse (rechtlicher) To¬

leranz - daran ändert auch die krude typologische Einteilung in der Einleitung in formale/

inhaltliche, vertikale/horizontale und innere/äußere Toleranz (S. 9) nichts. Ihn beschäfti¬

gen die begrifllichen (I.Kapitel, S. 19-43) und methodischen (2. Kaphel, S. 45-144) Kom¬

plemente des Phänomens igtihäd in der speziellen Literaturgattung usül al-fiqh. Dabei will er den „Islam in seiner ganzen Bedeutungsbreite" (S. 10) abdecken. Deshalb kommen si'itische {Ahbärlyün versus Usüliyün) und sunnitische (Zähiriten versus LJsüliyün) Au¬

toren zu Wort. Meist liefern klassische Autoren den Ausgangspunkt: In den sl'itischen usül al-Mufid und al-Murtadä als Protagonisten der usüliya und al-Astaräbädi als ahbäri;

Ibn Hazm vertritt die zähiritische Position der Sunna, im Zentrum ihrer usüliya-Tndi- tion steht al-Gazzäll. Die paarigen Traditionsstränge werden jeweils durch neuzeitliche und zeitgenössische Autoren (u.a. Muhammad Ridä al-Muzaffar bzw. Wahba az-Zuhaill) weiterverfolgt. Das Vorgehen P.s läßt vermuten, daß sich ihm in der Greifbarkeit dieser

arabischen und persischen Sekundärliteratur auch sein Untersuchungsprogramm erschloß.

Entsprechend zufällig geraten die Verweise auf westliche islamwissenschaftliche Beiträge.

Die reduktionistische Arbeitsweise P.s tritt „im zweiten Teil, dem Hauptteil" (S. 17), noch deutlicher hervor. Unter dem Titel „Aspekte der igtihäd-Diskussion" unterscheidet er zwischen „textbezogener" und rationaler igtihäd-Begründung, hinterfragt er das un¬

vermeidliche bäb al-igtihäd-Problem sowie das hermeneutische Verhältnis von igtihäd zu den Meinungen der ashäb al-madähib und der sahäba, zu igmä' und nass, und zerlegt darauf den igtihäd in seine unterschiedlich akzeptierten Anwendungsformen ra'y, qiyäs, maslaha, istihsän und 'aql. Ans Kapitelende stellt P. schließlich unter dem Begriffspaar taswib - tahti'a die Diskussion um die dogmatische Fehlbarkeitsformel kull mugtahid musib im Bereich „endgültigen" (qat'i) und „nicht endgültigen" (zanni) Wissens.

So trennt die Matrixsäge P.s säuberlich die igtihäd-Glieder vom Rumpf eines komplexen Instituts islamischer Rechtsgewinnung. Ohne Ansehen von Zeit und Person - immerhin:

Ibn Hazm wird als „fanatische[r] Verfechter" (S. 36) der zähiritischen Reehtsauffassung erkannt - werden Gelehrtenmeinungen zu Zählwerten in einer Tabelle zur Akzeptanz

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