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Archiv "PTS: Weiterhin evidenzbasiert" (16.05.2014)

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E-MAIL

PTS

Ob Kompressionsstrümpfe die Entwicklung ei- nes PTS bei tiefen Venenthrombosen verhin- dern, ist erstmals in einer Studie in Kanada und den USA untersucht worden (DÄ 10/2014: „Pro- phylaxe des postthrombotischen Syndroms:

Der Nutzen von Kompressionsstrümpfen ist fraglich“ von Rüdiger Meyer).

Weiterhin evidenzbasiert

Wir meinen, diese Publikation weist gra- vierende Fehler auf, so dass daraus valide Ergebnisse nicht abgeleitet werden dürfen.

Im Folgenden werden nur einige Defizite aufgeführt.

Die Erstautorin der Studie, Susan Kahn, schreibt zusammen mit Kollegen in einer früheren Publikation (2006): Mittels der Ginsberg-Klassifikation können nur 8,3 Prozent der PTS-Patienten erfasst werden.

Dennoch wendet sie in der aktuellen Publi- kation diese Klassifikation an, und das nur unvollständig: So werden zwar die subjekti- ven Parameter abgefragt, jedoch nicht die

objektiven gemessen. Ergebnisse der Photo- plethysmographie liegen in keinem Fall vor, die Duplexsonographie wurde lediglich bei 574 Patienten eingesetzt (Refluxnachweis).

Die Autoren berichten über Patienten mit proximaler tiefer Beinvenenthrombo- se. Tatsächlich sind es aber 307 Patienten mit iliakaler oder femoraler-com-Throm- bose und 488 Patienten mit femoraler oder poplitealer Thrombose. Daraus muss ge- schlossen werden, dass es sich um Ein- Etagen-Thrombosen handelt, die extrem selten sind. So fand Feuerstein phlebogra- phisch bei insgesamt 380 PTS-Patienten keine einzige isolierte Poplitealvenen- thrombose und nur in 2,9 Prozent der Fäl- le eine isolierte Femoral-Venenthrombose.

Er konnte zeigen, dass mehr als 50 Pro- zent der Thrombosen im Unterschen- kel und in der Poplietalregion und im Oberschenkel lokalisiert sind (Mehr-Eta- gen-Thrombosen). Es muss deshalb die Frage erlaubt sein: Wie konnten die Auto- ren 800 Patienten regenerieren, die nur in einer Etage eine Thrombose erlitten?

Die Strumpflänge wird nicht angege- ben, ist aber von Bedeutung. Patienten mit Schenkelstrümpfen erleiden in 32,6 Pro- zent ein PTS, mit Wadenstrümpfen in 35,6 Prozent der Fälle (Prandoni et al.).

Über die Compliance, einen Kompressi- onsstrumpf zu tragen, wird ausführlich be- richtet, leider aber nicht, auf welche Weise die Werte ermittelt wurden. Sind sie nur vom Patienten erfragt worden (ungenau)

B R I E F E

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A 898 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 20

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16. Mai 2014 doch als Steuerzahler auch die GKV mit-

subventioniert haben und nun auf der glei- chen Stufe stehen wie die Flüchtlinge be- züglich ihrer medizinischen Situation (ich habe bereits zwei solcher Patienten auf goodwill behandelt, es gibt sie also!) . . .

Ulrike Röhlig, 80634 München

Geben und Nehmen

Ihr Autorinnen-Duo mit dem ausgestreck- ten moralischen Zeigefinger vergaß nur zu erwähnen, dass sich die Leistungsein- schränkungen für Asylbewerber auf eines der besten und umfassendsten Gesund- heitsversorgungssysteme der Welt bezie- hen. Sogar Kollegen aus anderen EU-Län- dern klappt der Unterkiefer herunter, wenn ich ihnen erzähle, dass Akupunktur in Deutschland eine Kassenleistung ist. Und selbst die eingeschränkten Leis- tungen für Asylbewerber bewegen sich auf einem Niveau, von dem deren daheim- gebliebene Landsleute aus den meisten Herkunftsländern nicht einmal zu träumen wagen. Noch bis dato gab es selbst in den USA viele hart arbeitende Menschen, die sich überhaupt keine Krankenversiche- rung leisten konnten. Ist das gerecht? Es ist also alles eine Frage der Maßstäbe, die den Autorinnen auf ihrem hohen morali- schen Ross gänzlich abhanden gekommen zu sein scheinen.

Ein Solidarsystem kann nur funktionieren, wenn sich innerhalb einer definierten Gruppe Geben und Nehmen die Waage halten. Das gilt auch für einen Staat wie Deutschland insgesamt, man komme mir also nicht mit dem Vorschlag, der Staat müsse mit Steuergeldern helfen, wenn nachgeordnete Solidarsysteme in die Schieflage geraten. Solche simplen Zu- sammenhänge sollten auch dem von Ihren Autorinnen wohlwollend zitierten Kölner Diözesan-Caritasdirektor bekannt sein.

Seine Forderung nach „vollem Zugang zum Gesundheitswesen“ für „jeden Flücht- ling“ liefe darauf hinaus, dass die Sozial- leistungen Deutschlands mit gerade mal einem Prozent Weltbevölkerungsanteil im Rahmen der „Willkommenskultur“ auch den übrigen 99 Prozent zur Verfügung stünden. Auch schlichtere Gemüter als die- ser Herr wissen genau, wohin das führt . . .

Dr. med. Jürgen Horn, 35510 Butzbach

Leserbriefe per E-Mail richten Sie bitte an leserbriefe

@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln. Die Redaktion wählt Briefe zur Veröffentlichung aus und behält sich Kürzungen vor.

oder, wie üblich, durch ein entsprechendes Tagebuch des Patienten gewonnen?

Der verwendete Placebo-Strumpf hatte nur weniger als 5 mmHg Anpressdruck im Fesselbereich. Ein solcher Strumpf muss im proximalen Bereich rutschen, weist keinen Druck mehr auf, ganz zu schwei- gen von der Passgenauigkeit.

Der Nachweis der wirksamen Präventi- on eines PTS mittels eines Kompressions- strumpfs ist nicht nur in zwei Studien (Prandoni et al. und Brandjes et al.), son- dern auch in einer Metaanalyse (Musani et al.), einem systematischen Review (Gian- noukas et al.) und internationalen Leitlini- en (z. B. Jaff et al. und Kearon et al.) er- bracht worden.

Literatur bei den Verfassern

Prof. Dr. Volker Wienert, 52072 Aachen Prof. Dr. Markward Marshall, 83684 Tegernsee

FLÜCHTLINGE

Asylsuchende, Bürgerkriegsflüchtlinge oder ge- duldete Ausländer werden nur eingeschränkt medizinisch angemessen versorgt (DÄ 13/

2014: „Asylleistungen in Deutschland: Flücht- linge sind Patienten dritter Klasse“ von Gisela Klinkhammer und Heike Korzilius).

Große Erwartungshaltung

Mit Interesse habe ich Ihren Artikel gele- sen, der das Dilemma der Ärzte gut be- schreibt. Dennoch halte ich den Vorschlag, sämtliche medizinischen Kosten dieser Pa- tienten zu übernehmen, für kurzsichtig und mittel- bis langfristig nicht finanzierbar.

Wie beschrieben, kommen viele dieser Menschen mit einer großen Erwartungshal- tung, der nicht entsprochen werden kann.

Wenn jedoch begonnen wird, alles zu be- handeln, wird diese Erwartungshaltung noch zunehmen, und mehr Kranke werden versuchen, hierher zu kommen. Es handelt sich bei unserem System um eine Solidar- gemeinschaft, die nur funktioniert, wenn genügend Leute einbezahlen und weniger krank sind. Das heißt bei 1 000 oder 10 000 Flüchtlingen, die krank sind und nie etwas einbezahlen, geht es vielleicht gerade noch, irgendwann bricht das System jedoch zu- sammen. Bereits jetzt wird bei regulär Ver- sicherten einiges nicht mehr bezahlt. Au- ßerdem ist es kaum verständlich, dass zum Beispiel ehemalige PKV-Versicherte sich gar nicht mehr versichern können (weder GKV noch PKV), weil sie die teuren PKV- Prämien nicht zahlen können, früher je-

Medizin/Naturwissenschaft

Georg Hopfinger, Richard Greil (Hrsg.):

Aktuelle Diagnostik und Therapieoptio- nen bei aggressiven Lymphomen. Uni- Med, Bremen 2013, 80 Seiten, gebunden, 29,80 Euro

Erika von Mutius, Monika Gappa, Ernst Eber, Urs Frey (Hrsg.): Pädiatrische Pneumologie. 3. Auflage, Springer, Berlin 2014, 923 Seiten, gebunden, 179,99 Euro

Stephan Schmidt, Ulrike Kopf-Löchel:

CTG-Praxis. Thieme, Stuttgart 2014, 232 Seiten, kartoniert, 29,99 Euro

Jarg-Erich Hausamen, Egbert Mach- tens, Jürgen F. Reuther, Harald Eufinger, Alexander Kübler, Henning Schliephake (Hrsg.): Traumatologie des Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereichs. Springer, Berlin 2014, 115 Seiten, gebunden, 49,99 Euro

Robert Krämer, Jan Matussek, Theodo- ros Theodoridis: Bandscheibenbedingte Erkrankungen. 6. Auflage, Thieme, Stutt- gart 2014, 408 Seiten, gebunden, 149,99 Euro

Sven Diederich, Marcus Quinkler, Alber- to Morganti, Martin Bidlingmaier (Hrsg.):

Endokrine Hypertonie – Diagnostik und Therapie hormonbedingter Blutdruck- störungen. Uni-Med, Bremen 2013, 96 Seiten, gebunden, 29,80 Euro

Frank H. Netter: Netters Innere Medizin.

2. Auflage, Thieme, Stuttgart 2014, 848 Seiten, gebunden, 99,99 Euro

Norbert Konrad, Wilfried Rasch: Foren - sische Psychiatrie. 4. Auflage, Kohlham- mer, Stuttgart 2014, 480 Seiten, gebun- den, 99,90 Euro

Ulrich Hammer, Andreas Büttner: Lei- chenschau. Schattauer, Stuttgart 2014, 154 Seiten, gebunden, 59,99 Euro

Karl-Werner Ratschko: Kieler Hoch- schulmediziner in der Zeit des National- sozialismus. Klartext, Essen 2014, 582 Seiten, kartoniert, 29,95 Euro

Markus Wiesenauer, Reinhild Berger:

aporello Homöopathie. Deutscher Apo- theker Verlag, Stuttgart 2014, 58 Karten, Spiralbindung, 19,80 Euro

Uwe Fischer, Friedemann Baum: Dia - gnostik und Therapie des Mammakarzi- noms. Thieme, Stuttgart 2014, 292 Seiten, gebunden, 179,99 Euro

Monika Engelhardt, Dietmar Berger, Justus Duyster, Roland Mertelsmann (Hrsg.): Das Blaue Buch. 5. Auflage, Springer, Berlin 2014, 256 Seiten, karto- niert, 34,99 Euro

NEUEINGÄNGE

B R I E F E / M E D I E N

Referenzen

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