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Archiv "Campylobacter pylori doch pathogen?" (21.04.1988)

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feminori harmonisiert den endokrinen Regelkreis der Frau

„Alle Teile des Körperhaushaltes bilden einen Kreis, jeder Teil ist dabei zugleich Anfang und Ende".

(Hippokrates)

Bei prämenstruellem Syndrom, Mastodynie, Dysmenorrhoe und klimakterischen Beschwerden

greift feminon ® ordnend und stabilisierend in den gestörten Funktionskreis der neuralen und hormo- nalen Steuerung ein.

Einhergehende

Beschwerden seelischer

und somatischer Art

klingen ab.

feminon® Zusammensetzung : 100 ml enthalten Pulsatilla 0 3,5 ml, Agnus castus D10,05 ml, Chelidonium D4 0,1 ml, Cimicifuga D3 0,1 ml, Phosphorus D4 0,25 ml, Calcium carbonicum H.

D10 0,1 ml, Hamamelis D1 0,1 ml.

Anwendungsgebiete: Ovarielle Insuf- fizienz, klimakterische Beschwerden, Menstruationsanomalien, depressive Neurasthenie, psychosexuelle Stö- rungen.

Kontraindikationen : Sind bisher nicht bekannt geworden.

Warnhinweis : Enthält 47 Vol.-% Alko- hol.

Dosierung und Anwendung :3 mal täg- lich 20 Tropfen feminon ® vor dem Essen einnehmen.

Handelsformen und Preise: Packun- gen mit 30 ml Tropfen DM 7,60, mit 50 ml Tropfen DM 11,19, mit 100 ml Tropfen DM 19,13.

Stand Januar 1988.

Julius Rede!

Cesra-Arzneimittelfabrik GmbH & Co.

Postfach 2020 7570 Baden-Baden

(;) NEBEN-

NIERE GROSSHIRNRINDE

HYPOPHYSE

Campylobacter pylori doch pathogen?

C

ampylobacter pylori — ein Kommensale, ein Opportunist oder ein primär pathogener Keim?

Das ist die Frage. Campylo- bacter pylori ist ein zu den Spirochäten zählendes Bak- terium, das überproportional häufig bei Patienten mit Gastritiden und peptischen Ulzera anzutreffen ist: im Schnitt bei aktiver chroni- scher Gastritis in siebzig Pro- zent der Fälle, beim Ulcus duodeni in über achtzig Pro- zent und beim Ulcus ventri- culi in rund sechzig Prozent.

In Antrumbiopsien von Ge- sunden dagegen findet sich der Keim nur in etwa fünf Prozent der Fälle, wobei al- lerdings ab einem Alter von 45 Jahren eine zunehmende Kolonisation zu verzeichnen ist — ein Befund, der mögli- cherweise damit zusammen- hängt, daß es sich bei der

chronischen Gastritis nach heutigem Verständnis um ei- nen „normalen" physiologi- schen Altersprozeß handelt.

Welche Hinweise gibt es — abgesehen von der Epide- miologie — auf eine pathoge- ne Bedeutung von Campylo- bacter pylori? Diese Frage sollte bei einer Pressekonfe- renz beantwortet werden, welche die Firma Röhm Pharma Ende letzten Jahres im Rahmen der Medica in Düsseldorf veranstaltet hat.

Wie dort erläutert wurde, bohren sich die mit mehreren Geißeln ausgerüsteten, gram- negativen Bakterien durch den Schleim der Magenmu- kosa und siedeln sich dann auf der Oberfläche und in den Zwischenräumen der Epithelzellen an. Um unbe-

schadet in dieses präferierte Milieu zu gelangen, müssen sich die säurelabilen Bakte- rien vor der Magensäure schützen: Durch Produktion großer Mengen eines Harn- stoff spaltenden Enzyms (Urease) umhüllen sie sich mit einer alkalischen Ammo- niumwolke, schaffen sich also bei Bedarf ihr eigenes Mikro- klima — eine Fähigkeit, die sich zu diagnostischen Zwek- ken nutzen läßt: Entweder kann die Ureaseaktivität di- rekt in bioptischen Proben gemessen werden, oder aber man bestimmt das Reaktions- produkt Kohlendioxid in der Atemluft.

Der Kontakt, den der Er- reger mit den schleimbilden- den Antrumzellen einzuge- hen vermag, ist aufgrund de-

finierter strukturchemischer Ähnlichkeiten der Oberflä- chen sehr eng. Besonders häufig ist der Keim im Be- reich sogenannter „tight junctions" auszumachen, spezieller Kontaktstellen, welche die Schleimhautzellen zusammenhalten und den In- trazellularraum abdichten.

Diese „tight junctions" bre- chen unter dem Einfluß von Campylobacter auf, so daß jetzt schädliche Substanzen — insbesondere Wasserstoffio- nen — ungehindert in den In- terzellularraum eindringen können.

Das biochemische Arse- nal von C. pylori spricht ebenfalls für die Pathogenität dieses Keims: Er produziert eine Protease, welche den Magenschleim zerstört, und — wie erst kürzlich nachgewie- sen worden ist — er sezerniert ein Zytotoxin. Darüber hin-

Dt. Ärztebl. 85, Heft 16, 21. April 1988 (85) A-1145

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Frau Inge Heller MEDIKASSET-Redaktion Schülke & Mayr GmbH Heidbergstraße 100 2000 Norderstedt 040-52100(0)320

aus konnte gezeigt werden, daß sich die Konsistenz des Magenschleims verändert, sobald die Schleim produzie- renden Zellen in Kontakt mit Campylobacter geraten. Die Folge: Der Schleim wird sau- rer, d. h. allein durch die ver- änderte Struktur der Gly- koproteine könnte die Schleimbarriere möglicher- weise für die aggressive Ma- gensäure besser passierbar werden.

Zu den Antrumzellen be- sitzt Campylobacter pylori ei- ne besondere Affinität. Die Besiedelung des Zwölffinger- darms setzt eine Metamor- phose der duodenalen En- terozyten voraus, und zwar hin zur metaplastischen Duo- denumzelle , die von der An- trumzelle nicht zu unterschei- den ist. Wie diese Transfor- mation zustande kommt — ob durch Einwirken von Säure oder vielleicht durch den Er- reger selbst — ist derzeit nicht geklärt.

Die zahlreichen Einzelbe- funde dokumentieren, daß die „Campylobacteriologie"

auf Hochtouren läuft. Fast täglich werden neue Details über dieses Bakterium be- kannt, das bereits Ende des letzten Jahrhunderts in post mortem gewonnenem Ma- gengewebe entdeckt worden ist, aber bis Anfang der acht- ziger Jahre dieses Jahrhun- derts ziemlich unbeachtet blieb.

Ebenfalls wenig Beach- tung fanden bereits seit län- gerem vorliegende Therapie- studien, die eine gute Wirk- samkeit von Wismutsalzen und Antibiotika bei Ulkuspa- tienten belegen und ein wich- tiges Argument für die mög- liche pathogenetische Bedeu- tung von Campylobacter py- lori sind. Im 112-Blocker-

Rudolf Ottenjahn

Boom mögen diese Befunde untergegangen sein, mut- maßte Prof. Dr. Heinz Men- ge, Remscheid, bei der Medi- ca, und außerdem lieferte ja erst die Wiederentdeckung von Campylobacter pylori ei- ne plausible Erklärung für den therapeutischen Effekt der genannten Pharmaka.

Wismutsalze erwiesen sich unter kontrollierten Bedin- gungen in der Akuttherapie sowohl des Ulcus duodeni als auch des Ulcus ventriculi den 112-Blockern als ebenbürtig.

Darüber hinaus zeigt Wismut eine Wirkung bei H2-Blok- ker-resistenten Ulzera, und schließlich der vielleicht wichtigste Befund: Die Rezi- divrate nach Wismuttherapie liegt deutlich niedriger als un- ter H2-Blockern, so standen in einer Studie zwölf Monate nach Abschluß einer Akut- therapie 85 Prozent gegen nur 39 Prozent. Dieses Er- gebnis konnte inzwischen durch weitere Studien erhär- tet werden, wobei die Rezi- divraten insbesondere dann sehr niedrig ausfielen, wenn eine vollständige Elimination von Campylobacter pylori ge- lang.

Um dieses Therapieziel zu erreichen, wird — wie Prof.

Dr. Rudolf Ottenjahn, Mün- chen resümierte — höchst- wahrscheinlich eine Kombi-

nation aus Wismut (z. B. das Wismutsubsalicylat Jatrox®) und einem Campylobacter- wirksamen Antibiotikum er- forderlich sein. Für Therapie- empfehlungen ist es aller- dings noch viel zu früh, es können lediglich Empfehlun- ge zu Therapiestudien gege- ben werden. So sollte geprüft werden, ob bei rezidivieren- den Ulzera möglicherweise eine intermittierende bakteri- zide Langzeittherapie erfolg- reich ist.

Eine weitere entscheiden- de Frage gilt es nicht zuletzt im Hinblick auf die Behand- lungsstrategie noch zu klä- ren: Woher kommt Campylo- bacter pylori, und wie wird der Keim übertragen? Die derzeit favorisierte Hypothe- se geht davon aus, daß sich das Bakterium verwandeln kann — von der beschriebe- nen Spirochätenform, die

Kurz informiert

Aids-Kompendium — In der Reihe „Aktuelles Wissen Hoechst" ist ein AIDS-Kom- pendium erschienen, das über die bisher vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnis- se informiert. Es basiert auf einer Publikation des Schwei- zer Autors Clemens Schäub- lin, der gemeinsam mit inter- nationalen Experten alle ver- fügbaren Quellen ausgewer- tet hat. Das Kompendium eignet sich auch als Ratgeber für die Beantwortung von Pa- tienten-Fragen. Das Vorwort schrieb Professor Dr. Wolf- gang Stille, Universität Frankfurt. Die Broschüre kann bei Hoechst, Zentralab- teilung für Öffentlichkeitsar- beit, Referat Pharma, 6230 Frankfurt/Main 80, angefor- dert werden. WZ

Enalapril bei Herzinsuffi- zienz Der ACE-Hemmer Enalapril des Pharmaunter- nehmens Merck Sharp &

Dohme (in der Bundesrepu- blik Xanef® von MSD Sharp

& Dohme, München) ist vom Beratungskommitee für kar- diovaskuläre und renale The- rapeutika der FDA (Food

sich laut Hypothese nur unter optimalen Bedingungen aus- bildet, hin zu einer kokko- iden Form, die als Überle- bensstadium in schlechten Zeiten dient.

Eine solche Transforma- tion in eine unscheinbare Dauerform, wie sie bei Cam- pylobacter jejuni gefunden worden ist, könnte erklären, warum sich Campylobacter pylori bislang nur in Biop- sien, nicht jedoch in Stuhl und Körperflüssigkeiten nachweisen ließ. Mit einem hochspezifischen monoklona- len Antikörper will man jetzt Jagd auf das Bakterium ma- chen und unter anderem un- tersuchen, ob dieser Kom- mensale , Opportunist oder wahrscheinlich primär patho- gene Keim möglicherweise ubiquitär in unserer Umwelt vorhanden ist.

Ulrike Viegener

and Drug Administration, oberste US-amerikanische Bundesbehörde für die Zu- lassung von Medikamenten) einstimmig zur Behandlung von Herzinsuffizienz empfoh- len worden. Das Kommitee begründete sein Votum mit den Ergebnissen von sieben Studien, einbezogen war auch die skandinavische Con- sensus-Studie, die eine deut- liche Mortalitätsreduktion bei schwer herzinsuffizienten Patienten nachwies. mdo Detektivgeschichte für an- fallskranke Kinder — Das Krankheitsbild der Epilepsie ist betroffenen Kindern nur schwer zu vermitteln. Labaz, München, einer der führen- den Hersteller von Antiepi- leptika, hat eine Patientenin- formation entwickelt, die Epilepsie kindgerecht darzu- stellen versucht. In „Monika, der kleine Detektiv", einer farbig illustrierten Geschich- te, lernt das anfallskranke Kind viel über seine Krank- heit. Das Heft, in dem auf die Liga gegen Epilepsie auf- merksam gemacht wird, ist kostenlos erhältlich bei La- baz, Pharmazeutische Präpa- rate, Augustenstraße 10, 8000 München 2. pe A-1146 (86) Dt. Ärztebl. 85, Heft 16, 21. April 1988

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