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Archiv "Leistungssportler bedürfen der Immunstimulanz" (04.07.1991)

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Leistungssportler

bedürfen der Immunstimulanz

D

as Wissen über die wechselseitige Beein- flussung von Immun- system und körperlicher Akti- vität wächst. So war es an der Zeit, im Rahmen der von der Bayer AG gesponserten Ver- anstaltungsreihe „Sport und Medikament" in diesem Jahr das Thema „Sport und Im- munsystem" anzugehen. Un- ter der Leitung von Prof. Dr.

Richard Rost, Leiter des In- stitutes für Kreislauffor-

Heinz Liesen

schung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthoch- schule Köln, versuchten nam- hafte Referenten am 23. und 24. April in Köln auf noch viele ungeklärte Fragen Ant- worten zu finden.

Spektakuläre Berichte über häufige infektiöse Er- krankungen von Hochlei- stungssportlern gerade in ent- scheidenden Wettkampf- oder Trainingsphasen lassen den Verdacht aufkommen, daß durch intensives körperli- ches Training die Abwehrlage des Körpers verschlechtert werden kann. Diesen Sach- verhalt erläuterte Prof. Dr.

Heinz Liesen, Sportmedizini- sches Insitut der Universität Paderborn, so:

Körperliche Belastungen wie zum Beispiel Training oder Wettkampf setzen Reize zu entzündlichen Reaktionen im Organismus. Je nach Aus- maß wird das Immunsystem entweder lokal oder generali- siert über nervale und neuro- endokrine Wege zu erhöhter Leistung aufgefordert. Do- siertes körperliches Training kann als „Impfung" betrach- tet werden. Intensität und Umfang der Belastung sowie auch die psychische Situation bestimmen, ob es zu einem Trainingseffekt oder zu einer Überbelastung im Sinne einer Immunsuppression kommt.

Kommt es zur Überbela- stung, dann ist diese mit ge- sundheitlichen Risiken ver- bunden, es können immuno- logische Schäden entstehen.

Die Infektanfälligkeit bei Lei- stungssportlern sei, so Prof.

Liesen, jedoch relativ leicht mit Immunstimulanzien in den Griff zu bekommen. Die Behandlung mit Immunsti- mulanzien ist kein Doping, darauf wies Prof. Liesen be- sonders hin. Diese wirken nämlich nur bei geschwäch- tem Immunsystem.

Bei Störungen der Ab- wehrlage kann auch mit Anti- biotika, zum Beispiel mit Cip- rofloxacin (Ciprobay®), das Gleichgewicht des Immunsy- stems wieder bilanziert wer- den. Die Antibiotika-Interak- tion bringt indirekt die Kör- perabwehr wieder in den Normalzustand. Der Einsatz von Antibiotika wird aber nur zur Behandlung bei Infektio- nen empfohlen; eine Präven- tion, um zum Beispiel Infekte bei Sportlern zu verhindern,

wurde bei der Kölner Veran- staltung von allen Experten abgelehnt.

Bei normaler sportlicher Betätigung, bei „moderatem.

Sport", wie es Prof. Dr. Ger- hard Uhlenbruck, Institut für Immunbiologie der Universi- tät Köln, formuliert, kommt es nicht zu Immunschäden.

Moderater Sport ist ein Im- munstimulans, Leistungssport bedarf der Immunstimulanz, so Prof. Uhlenbruck.

Ein intaktes Immunsystem sei mitentscheidend auch für die Nichtentstehung von Krebs. Dies versuchte Prof.

Gerhard Uhlenbruck

Uhlenbruck wie folgt zu er- klären: Die Karzinogenese läßt sich im wesentlichen auf drei Hauptursachen zurück- führen

• äußere Umwelt,

• erbliche Faktoren,

• psycho-soziale Einflüsse in Form von Streß.

Die Streßanfälligkeit wer- de durch den Ausdauersport, durch einen trainierten Orga-

nismus reduziert, denn kör- perlicher Eustreß könne see- lischen Distreß neutralisie- ren. Eine weitere kanzero- protektive Wirkung des Sports bestehe in einer Stär- kung der psychischen und physischen Abwehrkräfte in Form der spezifischen und

Richard Rost

unspezifischen Immunreakti- on. Damit wirke der Ausdau- ersport nicht nur präventiv im Hinblick auf Herz-Kreislauf- Erkrankungen, sondern auch in bezug auf Infektionen und Krebsentstehung, wobei, so drückt es Prof. Uhlenbruck aus, „psychoneuroendokrino- immunologische" Regelkreise ineinandergreifen.

Gesundheit ist, so resü- mierte Prof. Rost, letztlich ein Gleichgewicht zwischen schädigenden Einflüssen von außen und der Abwehrsitua- tion des Körpers. Zahlreiche Untersuchungsergebnisse sprechen dafür, daß vernünf- tig betriebener Sport die Ab- wehrlage verbessern kann.

Man sollte allerdings nicht in eine „immunologische Eu- phorie" verfallen: Sport sei keine Heilsbotschaft, trage aber zur Gesundheit bei.

Ursula Petersen

A-2430 (98) Dt. Ärztebl. 88, Heft 27, 4. Juli 1991

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