Licht für die Psyche
Beiersdorf: Gutes Ostgeschäft
D ie Arbeit aller Unter- nehmensanteile konse- quent auf einige Kern- Kompetenzbereiche zu kon- zentrieren", ist nach den Worten des Vorstandsvorsit- zenden der Beiersdorf AG, Hans-Otto Wöbcke, weiter- hin wichtigstes strategisches Ziel der Unternehmensgrup- pe. Ein Ziel, das seit Beginn einer Restrukturierung der Firma vor zwei Jahren zu of- fensichtlichen Erfolgen führt:
So stieg der Jahresumsatz im Bilanzjahr 1990 um 8,4 Pro- zent auf 1,86 Milliarden DM, teilte Wöbcke bei der diesjäh- rigen Bilanz-Pressekonferenz mit. Mit einem Jahresüber- schuß-Anstieg um 46,2 Pro- zent (plus 97,2 Millionen DM) verbesserte sich die Nettoumsatzrendite von 3,9 Prozent in 1989 auf 5,2 Pro- zent im vergangenen Jahr.
Dieser Umsatzzuwachs wird überwiegend von der ge- stiegenen Inlandsnachfrage, vor allem in den neuen Bun- desländern, getragen. Nach bisherigen Schätzungen hat Beiersdorf durch Direktge- schäfte in den Osten Deutschlands etwa 75 Millio- nen DM zusätzlich umge- setzt. Der kleine Grenzver- kehr und Großhandelsein- kauf im Westen dürften diese Summe noch deutlich vergrö- ßern, meinte Wöbcke. Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem Zuwachs bei ostdeutschen Kunden um rund 150 Millionen DM ge- rechnet. Aus diesem Grund sucht Beiersdorf in der ehe- maligen DDR nach Investiti- onsmöglichkeiten für neue
Produktionsstätten — bislang wurden nur Produktionsauf- träge an ehemalige VEB ver- geben. Allerdings, so betonte Wöbcke, wurden in den neu- en Bundesländern rund 50 neue Außendienstmitarbeiter eingestellt, um den neuen Aufgaben gerecht zu werden.
Überschuß + 15 Prozent
Die Entwicklung des Bei- ersdorf Weltkonzerns verlief, so Wöbcke, mit einem Um- satzwachstum (alle Branchen zusammengenommen) von 4,2 Prozent gegenüber 1989 auf 3,95 Milliarden DM eben- falls sehr positiv. Mit einem Jahresüberschuß-Anstieg um 15,1 Prozent (plus 15,4 Mil-
lionen DM) verbesserte sich im vergangenen Jahr die Net- toumsatzrendite von 2,7 Pro- zent in 1989 auf 3,0 Prozent.
Entsprechend der insge- samt positiven Ergebnisse lag der Gewinn der Beiersdorf AG Aktien bei 26,20 DM, ei- ne Erhöhung gegenüber 1989 um 32,3 Prozent. Die Aktien des Konzerns dagegen legten um 12,2 Prozent auf 28,45 DM zu. Angesichts der sehr großen Mitbewerber auf dem Markt (zum Beispiel sind Unilever oder Procter &
Gamble rund zehnmal größer als Beiersdorf) zeigen diese Ergebnisse, daß sich auch kleinere Firmen behaupten können — sofern sie sich auf Bereiche konzentrieren, in denen sie über wirkliche Kompetenz verfügen.
Rainer H. Bubenzer/ptv
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