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Archiv "Immunhistochemischer Nachweis von Östrogenrezeptoren (ER-ICA) im Mammakarzinomgewebe:" (26.11.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Rezeptorbestimmung im Mammakarzinomgewebe

Der LRA/PNA erfordert eine noch größere persönliche Erfahrung des Untersuchers als der ER-ICA, die nur dann gegeben ist, wenn die Methode ständig angewandt wird. Da der Pathologe heute in al- ler Regel Mammatumoren im Na- tivzustand zur Schnellschnittun- tersuchung erhält, kommt die al- ternative LRA/PNA-Untersuchung nur gelegentlich in Frage. Der LRA sollte daher auf spezialisierte Insti- tute konzentriert werden, um er- stens die Kosten zu senken und zweitens eine optimale Befund- auswertung zu sichern. Aus die- sem Grunde führen auch wir den LRA nicht am eigenen Institut aus;

die Untersuchungen werden von Herrn Professor Klein (Pathologi- sches Institut der Universität Frei- burg) vorgenommen.

DCC (Dextran-Coated Charcoal Assay)

Zu dieser Methode, die derzeitig noch die Standardmethode zum Nachweis von ER und PgR dar- stellt, sind keine neuerlichen Hin- weise erforderlich. Das technische Vorgehen bei der Kooperation zwischen Operateur, Pathologe und Rezeptorlabor wurde 1982 von uns ausführlich dargestellt (2).

Weitere Hinweise sind der Tabelle 1 b zu entnehmen.

ER-EIA (Estrogen Receptor Enzyme-linked lmmuno-Assay) Mit dieser ebenfalls von Abbott La- boratories vertriebenen Methode könnte dem DCC insofern eine wei- tere Konkurrenz entstehen, als da- bei —mittels monoklonaler Antikör- per — mit einem relativ einfachen photometrischen Verfahren direkt der ER-Gehalt von Zytosolen be- stimmt wird. Es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob der ER- EIA gegenüber dem ER-ICA, der die unmittelbare Beurteilung des ER- Gehaltes der Tumorzellkerne er- laubt, entscheidende Vorteile bein- haltet, zumal sich hinsichtlich von Stromagehalt und Tumornekrosen des Karzinomgewebes ähnliche

Probleme ergeben wie beim DCC.

Demnach dürfte sich der ER-ICA in der Praxis gegenüber dem ER-EIA durchsetzen.

Schlußfolgerungen

Mit dem ER-ICA wurde eine Me- thode entwickelt, die eine wertvol- le Bereicherung der Rezeptordia- gnostik beim Mammakarzinom darstellt. Auf Sicht ist zu erwarten, daß die bisherige Standardmetho- de, der biochemische DCC, durch den ER-ICA ersetzt wird, vor allem dann, wenn neben dem ER-ICA auch ein PgR-ICA verfügbar sein wird. Neben dem ER-ICA ist der LRA/PNA die zweite wichtige mor- phologische Methode, die es er- laubt, Rückschlüsse auf das thera- peutische Ansprechen eines Mam- makarzinoms gegenüber endokri- nen Therapiemaßnahmen zu zie- hen. Der LRA/PNA hat damit so- wohl als Alternative zum ER-ICA beziehungsweise zum DCC wie

7wei Sitzungen mehrerer Ar- Lbeitsgruppen von Pathologen und Gynäkologen (Heidelberg 24.

Mai 1986, Mainz 10. Oktober 1986), die sich seit längerer Zeit mit dem ER-ICA beschäftigen, haben zu dem folgenden Ergebnis geführt:

(j) Es wird empfohlen, zur einheit- lichen Formulierung des ER-ICA- Befundes einen ImmunReaktiven Score (IRS) zu verwenden, der als Mindestvoraussetzung die Färbe- intensität (Staining lntensity = SI)

auch als Ergänzung dieser beiden Methoden einen festen Platz in der Diagnostik des Mammakarzinoms.

Literatur

(1) Heubner, A.: Diskussionsbemerkung;

Herbsttagung Dtsch. Ges. Pathol., Mainz (1985) — (2) Remmele, W.; Heicke, B.; Heine, M. Frank, K.; Keogh, H.J.; Schmitt, A.: Bestim- mung der Steroidrezeptoren in Mammakarzi- nomen. Methodik und Empfehlungen für die Praxis. Dtsch. Arztebl. 79, Heft 4 (1982) 35-40 — (3) Remmele, W.; Hildebrand, U.; Hienz, H. A.;

Klein, P.-J.; Vierbuchen, M.; Behnken, L. J.;

Heicke, B.; Scheidt, E.: Comparative histolog- ical, histochemical, immunohistochemical and biochemical studies an estrogen receptors, lectin receptors, and Barr bodies in human breast cancer. Virchows Arch. A. Pathol. Anat.

409 (1986) 127-147.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med.

Wolfgang Remmele Institut für Pathologie Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken Klinikum der

Landeshauptstadt Wiesbaden Ludwig-Erhard-Straße 100 6200 Wiesbaden

und den Prozentsatz der positiven Zellen (PP) berücksichtigt.

© Von mehreren geprüften Me- thoden ergab die folgende die be- ste Übereinstimmung der Resulta- te verschiedener, voneinander un- abhängiger Untersucher:

SI und PP werden in Gruppen un- terteilt (siehe Tabelle 1): SI und PP werden geschätzt. Für die Bewer- tung der SI ist der vorherrschende SI-Grad maßgebend. Der SI- und KURZMITTEILUNG

Immunhistochemischer Nachweis von Östrogenrezeptoren (ER-ICA)

im Mammakarzinomgewebe:

Vorschlag zur einheitlichen Formulierung des Untersuchungsbefundes

3362 (44) Heft 48 vom 26. November 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

(2)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Rezeptorbestimmung im Mammakarzinomgewebe FÜR SIE GELESEN

PP-Wert werden miteinander mul- tipliziert, das Produkt ist der Im- munReaktive Score (IRS). Sein Maximalwert beträgt somit 3 x 4 = 12. Der IRS kennzeichnet die Stär- ke des Reaktionsausfalls und da- mit den Gehalt des Tumors an im- munhistochemisch nachweisba- rem Rezeptorprotein.

Da aus methodischen Gründen dem PP besondere Bedeutung zu- kommt, wird der ermittelte IRS durch die Angabe ergänzt, wie hoch der Anteil a) der positiven Tumorzellen insgesamt und b) der stark positiven Zellen an der Tu- morzellpopulation ist.

Beispiel: Die Auswertung ergibt 30 Prozent negative und 70 Prozent positive, darunter 30 Prozent stark positive Zellen. Der vorherrschen- de SI-Grad ist mäßig. Dann ist SI = 2, PP = 3. Der IRS beträgt 6.

Tabelle 1:

Gruppenunterteilung für SI und PP

SI (Färbeintensität):

0 = negativ 1 = schwach 2 = mäßig 3 = stark positiv PP (Prozentsatz

der positiven Zellen):

0 = negativ

1 = < 10% positive Zellen 2 = 10-50% positive Zellen 3 = 51-80% positive Zellen 4 = > 80% positive Zellen

Tabelle 2:

Immunhistochemischer Östrogenrezeptorbefund IRS = 6 (Skala: 0-12) Anteil der

positiven Zellen ca. 70%

Anteil der stark

positiven Zellen ca. 30%

Der immunhistochemische Östro- genrezeptorbefund ist in Tabelle 2 wiedergegeben.

® Mit Hilfe dieser Methode wird es ermöglicht,

a) den ER-ICA-Befund innerhalb bestimmter, von der Untersu- chungstechnik und vom jeweili- gen Untersucher abhängiger Feh- lergrenzen zu quantifizieren und b) die Ergebnisse verschiedener Untersucher für Therapie- und Verlaufsstudien untereinander

vergleichbar zu machen.

® Die Definition eines Schwellen- wertes zur Abgrenzung positiver und negativer Fälle (vergleichbar dem Wert von 10 bis 20 fmol/mg Zytosol-Protein bei der biochemi- schen Östrogenrezeptorbestim- mung) ist zur Zeit verfrüht. Er muß künftigen Therapiestudien vorbe- halten bleiben.

Es kann allenfalls vermutet wer- den, daß der Schwellenwert im Be- reich von IRS = 1 bis 2 bezie- hungsweise von PP = 1 gelegen sein könnte. Der Beweis hierfür steht jedoch aus.

© Für die Anwendung des ER- ICA und die Ermittlung des IRS sind methodische Voraussetzun- gen zu beachten. Ausführliche Hinweise hierzu werden an ande- rer Stelle gegeben werden (Der Pathologe und Der Gynäkologe, in Vorbereitung).

Für die Kommission:

Professor Dr. med.

Wolfgang Remmele Institut für Pathologie Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken Klinikum der

Landeshauptstadt Wiesbaden Ludwig-Erhard-Straße 100 6200 Wiesbaden

Professor Dr. med.

Hans-Egon Stegner Universitäts-Frauenklinik Martinistraße 52

2000 Hamburg 20

Disseminierte Fettnekrosen bei Pankreatitis

Gelegentlich findet sich bei der akuten und der chronisch rezidi- vierenden Pankreatitis eine disse- minierte Fettgewebsnekrose mit subkutaner nodulärer Panniculi- tis, wie sie auch beim metastasie- renden Adenom der Bauchspei- cheldrüse beschrieben wird. In der Regel liegen hohe Serumenzym- aktivitäten von Lipase (und Amyla- se) vor.

Ursache dürfte nach den in der Li- teratur mitgeteilten Fallberichten und den Beobachtungen der Auto- ren eine direkte Kommunikation zwischen Pfortadersystem und Bauchspeicheldrüse sein.

Bei einem 63jährigen Patienten entwickelten sich im Verlauf eines akuten Entzündungsschubs bei bekannter chronischer Pankreati- tis eine Polyarthritis sowie diffuse Fettgewebsnekrosen. Ursache war die Arrosion der Pfortader durch ei ne Pseudozyste.

Die Polyarthritis geht dabei weni- ger auf eine Polyserositis, als viel- mehr auf periartikuläre Fettge- websnekrosen zurück.

Offensichtlich gelangen bei einer direkten Kommunikation zwi- schen Bauchspeicheldrüse und Pfortader große Mengen aktivier- ter Enzyme in die Blutbahn.

Wenn die angiographisch darstell- bare Fistel nicht bald verschlossen wird, nimmt die akute Pankreatitis in der Regel einen tödlichen Ver- lauf.

Lee, S. H.; Bodensteiner, D.; Eisman, S.; Di- xon, A. Y.; McGregor, D. H.: Chronic relapsing pancreatitis with pseudocyst erosion into the portal vein and disseminated fat necrosis. Am.

J. Gastroenterol, 80: 452-458, 1985.

Departments of Pathology and Medicine, Col- lege of Health Sciences and Hospital, Univer- sity of Kansas Medical Center, Kansas City, Missouri, U.S.A.

3364 (46) Heft 48 vom 26. November 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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