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Archiv "Wer an der Ahr war" (18.07.2005)

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un, ganz so wie bei Hein- rich Böll war es nicht, als er im Herbst 1944 in der Unterführung des Bahnhofs Remagen, nur noch aufs Überleben in einer zuneh- mend irrsinnigeren Welt be- dacht, völlig überraschend auf seine Frau Annemarie traf und die Wiedersehens- freude sich in einer stürmi- schen Umarmung entlud, be- vor beide, nun vereinigt, nach Bad Neuenahr weiterfuhren.

Und doch war in der kleinen Schar von Ärzten, die am 8. April dieses Jahres an dieser Stelle zufällig zusammenka- men, auch Vorfreude, gepaart mit etwas banger Erwartung, auf das Ärzteturnier in Bad Neuenahr zu spüren.

Ganz gelöst, ja geradezu übermütig hingegen zwei Ta- ge später – wiederum im Bummelzug von Bad Neuen-

ahr nach Remagen, wenn auch in ande- rer Runde – der Ab- schied. Dazwischen ausnahmsweise ein- mal keine Nierenko- liken, Herzphobien und EBM 2000plus, sondern gefesselte Läufer, hängende

Türme, eingestellte Damen und Bauernopfer – kurzum der ganz normale Wahnsinn des „Königlichen Spiels“ als Schnellschachwettbewerb.

In der Gegend gibt es ei- nen volkstümlichen Spruch:

„Wer an der Ahr war, und weiß, dass er da war, der nicht an der Ahr war!“ Damit wol- len die Einheimischen auf die Güte und Süffigkeit ihres Ahr- weins mit entsprechender Ein- engung des Sensoriums hin- weisen. Den Spruch indes kann der wie immer stock-

nüchterne und nur der Objek- tivität verpflichtete Chronist nicht bestätigen.Viel eher kam ihm der notorische fränkische Biertrinker Jean Paul in den Sinn. Keine Angst – keine Ab- schweifung hier zu dessen berühmtestem Satz „Mein Gott, welch ein Bier!“, als er in Bamberg dessen Freuden ge- noss. Mir rutscht Gott sei Dank nicht so leicht die Schreibhand aus wie dem stellvertretenden Chefredakteur des „Deutschen Ärzteblattes“, Josef Maus, die Zunge, wenn er ins Schwär-

men über seinen 1. FC Köln gerät. Nein, von einer anderen Weisheit Jean Pauls will ich künden: „Außer der Philoso- phie weiß ich kein so gutes Treibmittel des Gehirns wie Schach und Kaffee.“ Sollte in dieser Sentenz gar eine Prise Ironie versteckt sein? Sei’s drum, jetzt Schach pur.

Dr. med. Reinhard Baar – ganz nebenbei auch ein (Ober-) Franke –, der sich halb nolens, halb volens den ganzen Da- menflügel auffressen ließ, trieb hier sein Gehirn als Schwarzer durch den hübschen (Opfer-) Entscheidungszug 1. . . . Se2!

mit der Idee 2. Txe2 Tg1+

3. Kh2 Dg2 matt an, weshalb Dr. med. Halim Aydin aufgab, zumal auch 2. f4!? ihn letzt- lich nicht rettet. Doch in der Diagrammstellung gab es eine noch durchschlagendere Lö- sung für Schwarz.Welche?

Lösung:

S C H L U S S P U N K T

[72] Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 28–29⏐⏐18. Juli 2005

Wer an der Ahr war

Dr. med. Helmut Pfleger

Post Scriptum

Nach dem T urmopfer 1.

..

.Th2+!

und der erzwungenen Annahme

2.Kxh2 setzt 2

..

..

Dg 2unmittel-

bar matt.

W

as den Bekanntheits- grad angeht, zumin- dest bei Internet- usern, liegt Google nahe der Hundertprozentmarke. Auch unter Börsianern macht die Aktie wahrlich Furore, der Kurs des Suchmaschinenbe- treibers ist in den letzten Ta- gen über die Marke von 300 Dollar gestiegen. Das ist, be- zogen auf den Börsengang vor gut einem Jahr, eine satte Verdreifachung des Emis- sionspreises. Unglaublich, wo- zu hysterisches Anlegerver- halten fähig ist.

Die Aktie Google schwebt mittlerweile jenseits von Gut und Böse. Die Marktkapitali- sierung liegt nunmehr über 80 Milliarden Dollar, so viel ist noch nicht mal die Deutsche Telekom wert, und selbst das Riesenunternehmen Time War- ner unterliegt gegen Google.

Nur noch knapp 40 Unter- nehmen auf der ganzen Welt

übertreffen Googles Börsen- wert, der Rest des Univer- sums steht bereits hinter der erst 1998 gegründeten Inter- netcompany.

Die Warnzeichen, dass der Hype nicht mehr lange gut geht, sind unübersehbar. Je mehr auf den fahrenden Zug aufspringen, umso größer ist die Gefahr einer großen Ent- täuschung, das war in der Ver- gangenheit (Neuer Markt) schon zu beobachten, und Ähnliches droht auch Google.

Zwar glänzt das Unterneh- men durchaus mit steigenden Gewinnen und rasant anzie- henden Werbeumsätzen, aber fundamental sind selbst da- durch die hohen Kurse bei weitem nicht gerechtfertigt.

Ginge es nach dem Gewinn oder Umsatz, fände sich Goo- gle noch nicht einmal unter den besten 500 Konzernen weltweit. Mit einem Kurs-Ge- winn-Verhältnis von 70 ist die Aktie dramatisch überbewer- tet. Anleger sollten nicht ver- gessen, dass bei Google nichts, aber auch gar nichts produziert wird, die Geschäf- te laufen lediglich über On- line-Werbung.

Hinzu kommt, dass die Un- ternehmensleitung ziemlich mauert, wenn es um Transpa- renz geht. Google veröffent- lich nur sehr spärliche, um nicht zu sagen mickrige Pläne über seine zukünftigen Akti- vitäten. Von daher ist es völlig unverständlich, dass von 32

Börsenanalysten immer noch 25 die Aktie zum Kauf emp- fehlen. Ein paar sind unent- schieden, und gar keiner rät zum Verkauf. Wenn die Eu- phorie so groß ist, steht der Abstieg normalerweise kurz bevor.

Welche Konsequenzen mag der Leser nun ziehen? Hat er die Aktie, sollte er einen Ver- kauf dringend in Angriff neh- men. Hat er sie noch nicht im Depot, lohnt der späte Einstieg nicht, die Gefahr, sich die Finger zu verbrennen, ist riesengroß. Will er an ei- nem eventuell fallenden Kurs verdienen, kann er über den Kauf von Put-Optionen rich- tig viel Geld verdienen. Wenn die Spekulation nicht auf- geht, ist das eingesetzte Kapi- tal allerdings futsch. Den Um- gang mit Google auf Such- aktivitäten im Internet zu be- schränken dürfte vermutlich die beste Strategie sein. )

zu Google

Teurer als die Telekom

Börsebius

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