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109 1971 Jahrgang 67 THEOLOGISCHE REVUE Nr. 1 110

Breviarium Eberhardi cantoris. Die mittelalterliche Gottesdienstordnung des Domes zu Bamberg mit einer historischen Einleitung kritisch herausgegeben von Edmund Karl Farrenkopf. - Münster: Verlag Aschendorff 1969. VIII, 275 S. (Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen, Heft 50] kart. DM 48.-

Beim in der genannten Studie herausgegebenen Konvolut des Bamberger Archipresbyters E b er h a r d (1192 Ernennung zum Domkantor], nach mittelalterlichem Brauch mit „Breviarium" be- zeichnet, haben wir es mit einem in der Liturgiewissenschaft unter dem Titel (Liber) Ordinarius geläufigen Buchtyp (also nicht mit einem Brevier!) zu tun. Die Edition besitzt insofern besonderen Wert, weil nicht nur der Archetyp (12. Jh.) vorliegt, sondern die Überlieferung noch über einige Jh. hinaus verfolgt werden kann (,,Neuauflagen" sowie Glossen).

Nach grundsätzlichen Bemerkungen, verbunden mit einer Einbettung des Materials in das mittelalterliche Gefüge, behandelt Verf. zunächst die Person des Domkantors Eberhard. Er bemerkt, daß man von dessen Leben nicht viel zu erheben vermag, sein Werk aber, über die Liturgiegeschichte hinaus, für weitere Wissenszweige Bedeutung besitzt, beispielsweise: Bamberger Dombauten bzw. Dombrände (letzte Aus- grabung erfolgte 1969/70], Erhellungen zur Kunstgeschichte der Kathe- drale, ihrer Topographie [Altäre], ihres Brauchtums (Rationale; Kinder- bisd10f) usw. Dazu kommen Einblid<e in entspredlende, speziell mit Gottesdienstfragen zusammenhängende Komplexe (vgl. auch Nachträge]

sonstiger Orte.

Die Basis für die Ausgabe bildet eine Handschrift (A), welche Ende 12. Jh. gefertigt wurde, und in der Verf. das Urexemplar sieht. Zu die- sem Archetyp gesellt sich noch ein Reigen von vier auf ihn zurüd<- gehende „Neuauflagen" [B-E) des 13. bis 15. Jh. Diese Bände wurden zum Teil im Dom, teilweise im berühmten Bamberger Stift St. Gangolf (der sog. Theuerstadt) verwendet, und für den liturgischen Gebrauch auf dem laufenden gehalten. Zum Abdruck zieht Verf. außer A noch C heran, nach seinem Urteil die älteste (ergänzte) Nadlschrift [Mitte 13. Jh.). - Die Edition des Materials ist übersichtlich und entspridlt im wesentlidlen dem üblichen Verfahren. Ein detailliertes Register erschließt das Gut nach verschiedensten Gesichtspunkten. Bei den darin ent- haltenen „liturgischen Texten" (222ffJ wäre außer der Aufgliederung in Brevier und Messe eine separate dritte Gruppe [etwa: nichteud:ia- ristische Sakramente und Sakramentalien], welche Stücke registriert, die zwar evtl. mit den genannten beiden Bereidlen zusammenhängen aber eigentlich nicht zu ihnen gehören, für den Benutzer sehr hilfreidl gewesen; vgl. etwa die Antiphon zur Fußwaschung des Gründonnerstag [Ante diem festum), die beim Brevier (Antiphon) eingeordnet wurde.

Obwohl schon eine ganze Reihe von Ordinarien veröffentlicht ist, harren noch wertvolle Bestände der Bearbeitung. Deshalb wird man für jede das Bild bereichernde Neuausgabe dankbar sein. Die Bamberger Ordnung darf zunächst aufgrund ihres Alters und ihrer lange greifbaren Weiterentwicklung ein solches positives Prädikat beanspruchen. Darüber hinaus ist sie be- achtenswert, weil es sich bei diesem Sprengel (1007 gegründet) um ein Bistum handelt, das aus bereits bestehenden Jurisdiktions- bezirken (nicht ohne Schwierigkeiten] gebildet (Würzburg; Eich- stätt], im Magnetfeld unterschiedlicher Überlieferungen liegt. Dazu kommt, daß die Diözese nach einiger Zeit (etwa 13. Jh.] faktisch exemt wurde und diese Sonderstellung bis zum Untergang der alten Strukturen (19. Jh.J behielt.

Von den genannten Verzahnungen verschiedener Traditionen bzw. Färbungen und Querverbindungen her ist es zunächst von Interesse, etwas über die Herkunft der grundlegenden liturgischen Bauelemente (Gesänge; Sakramentartexte; Lesecomes) zu erfah- ren. Neben der Kollation mit entsprechenden Vorlagen für Messe und Brevier wäre zudem das Verhältnis zum Mainzer Pontifikale um 950 (PRGJ zu klären; bedeutsames Handschriftengut dieses Wer- kes hat sich ja gerade im fränkischen Raum (Bamberg, B; Eich- stätt, G) erhalten. Einblicke verspricht natürlich auch die Analyse des Heiligenbestandes. Die Untersuchung des erwähnten Kom- plexes sollte zeigen, ob und wie sich Bamberg von seinen Ab- hängigkeiten (Würzburg, Eichstätt) löste und welche Eigenwege es ging, d. h. welche Stelle es im Sinne teilkirchlicner Liturgie einnimmt.

Verf. ist auf diese im obigen letzten Abschnitt skizzierten Fragen nicht eingegangen, sondern legt zunächst nur den Text (samt kurzer Einführung) vor, hat jedoch (Vorwort] erfreulicher-

https://doi.org/10.20378/irbo-55382

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111 1971 Jahrgang 67 THEOLOGISCHE REVUE Nr. 1 weise einen Kommentar angekündigt. Man darf auf diesen zwei-

ten Teil gespannt sein und hoffen, daß. er, unter Verwertung der in der Zwischenzeit (nicht zuletzt im fränkischen Bereich) er- schienenen Arbeiten Nutzen ziehen wird, um dem Bamberger Ordinarius seinen Platz im Koordinatensystem der mittelalter- lichen Liturgie zu fixieren.

Bamberg Hermann Reifenberg

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