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Schnee und Lawinen in den Schweizeralpen Winter 1952/53

Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung W eißfluhjoch /Davos

Wetterablauf und Schneedeckenentwiddung r Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden Hinweise auf spezielle Untersuchungen

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Legende zur Titel• Photo: Abgeglittene und an Hindernis gestaute Schneedecke

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Winterberichte des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung, Weißfluhjoch/Davos Leitung: Dr. M. de Ouervain

Nr. 17

Schnee und Lawinen im Winter 1952/53

195 4

Druck und Verlag: Buchdruckerei Davos AG., Davos-Platz

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Einleitung

Bereits in den ersten Septembertagen 1952 brach der Winter mit Schneefall und Kälte in den Zonen der oberen Waldgrenze ein. Viele Bauunternehmungen wurden dadurch gezwungen, ihre Arbeiten auf den alpinen Baustellen einzuschränken oder gar vorzeitig abzubrechen. Besonders zu leiden unter diesen Verhältnissen hatten die zahlreichen in Ausführung begriffenen Lawinenver- bauungsprojekte, darunter auch die für die Entwicklung der Verbauungstechnik bedeutsame Ver- suchsverbauung Dorfberg-Davos. Die bemerkenswerteste Erscheinung des ganzen Winters brach- ten jedoch die schweren Novemberschneefälle der Alpennordseite. In tieferen Lagen, wo der Schnee auf den aperen Boden zu liegen kam, setzte in steileren, grasbewachsenen Hängen eine langsame G 1 e i t b e w e g u n g der Schneedecke ein, die vielerorts Schaden an Weiden und Jung- pflanzungen anrichtete und sogar da und dort Gebäude in Mitleidenschaft zog. Der vorliegende Bericht widmet diesem Phänomen und den bisherigen Erfahrungen über die Messung des Schnee-

gleitens ein besonderes Kapitel.

Im weiteren Verlauf des Winters stellten sich wieder einigermaßen normale Verhältnisse ein;

in gewissen Gebieten war der weitere Schneezuwachs so bescheiden, daß sich die Kreise des Wintersportes glücklich schätzten, bei herrlichem Hochwinterwetter von den Schneevorräten des Frühwinters zehren zu können.

Für die Forschung sind Abweichungen vom normalen Geschehen sehr wertvoll. Sie zeichnen sich in prägnanter Weise im Schichtaufbau der Schneedecke ab und lassen dessen Bedeutung für die Lawinenbildung immer besser erkennen. In diesem Sinn hat uns rlP.r RP.richtswinter wieder einen Schritt weiter gebracht.

Davos-Weißfluhjoch, Juli 1954.

Eidg. Institut

für Schnee- und Lawinenforschung Dr. M. de Quervain

3

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung, von M. de Quervain A. Meteorologie, von Th. Zingg I. Witterungsablauf

II. Die einzelnen Witterungselemente 1. Sonnenscheindauer

2. Globalstrahlung 3. Temperatur 4. Wind 5. Bewölkung 6. Niederschlag 7. Schmelzwasser

B. Schnee und Lawinen im Parsenngeblel, von H. R. in der Gand I. Schneedecke

1. Wintercharakter

2. Schneedeckenentwicklung 3. Schneedeckenmächtigkeit 4. Neuschnee

II. Lawinen

1. Frühwinterlawinen 2. Hochwinterlawinen 3. Spätwinterlawinen

C. Schnee und Lawinen Im übrigen schweizerischen Alpengebiet, von M. Schild I. Das Beobachtungsnetz

1. Die Zentralstelle Weißfluhjoch . 2. Die Vergleichsstationen

3. Die Meßstellen II. Die Schneedecke

1. Die Schneehöhen

2. Wasserwert der Schneedecke

3. Verlauf der Schneedeckenentwicklung

III. Lawinenbulletins

D. Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden, von M. Schild I. Unfälle mit Menschenopfern und Sachschäden im Gebiete der

3

5 12 13 13 14 1,l 15 15 16

2<) 29 29 34 36 36 36 36 38

42 42 44 45 45 45 65 66 71

Schweizer Alpen 75

II. Lawinenunfälle außerhalb der Schweizer Alpen 101

III. Tabellarische Zusammenfassung 10'2

E. Beitrag zum Problem des Gleitens de.r Schneedecke auf dem Untergrund,

von H. R. In der Gand 103

F. Ergänzende Mittellung zum Schneedruckproblem, von M. de Quervain 118 G. Hinweise auf wellere im Winter 1952/53 durchgeführte Untersuchungen und Arbeiten 119

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A. Meteorologie

von Th. Zingg

I. Witterungsablauf

September Der September 1952 war kalt und niederschlagsreich, sodaß schon ab 7. Schnee bis 1800 m ü. M. fiel und auf Gletschern und Firnflächen nicht mehr weggeschmolzen wurde. Bis zum 11. lagen im Versuchsfeld Weißfluhjoch schon 40 cm Schnee, der aber am 27. nochmals für einen Tag wegschmolz. Das Einschneien fand in dieser Höhe auf den 28. 9. statt (weitere Angaben über den Ablauf siehe Winterbericht 1951/52).

Oktober Der Oktober war trübe und mit Ausnahme der Alpensüdseite niederschlagsreich. In den Alpen und auf deren Nordseite fiel an 20- 27 Tagen Niederschlag, teils als Schnee. Eine per- manente Schneedecke konnte sich unter 1800 m ü. M. nicht bilden. Die Niederschlagsverteilung in Prozenten des langjährigen Mittels geht aus Fig. 1 hervor.

1. Nach Anhalten der Föhnlage vom 29. /30. 9. mäßige Niederschläge auf Alpensüdseite über Alpen- kamm. Schneefall bis gegen 2100 m ü. M.

2.-3. Am Abend des l. Zufließen maritimer Polarluft aus NW. Föhnzusammenbruch. Auf der Alpen-

nordseite fällt Schnee bis 1500 m.

4.-9. Unbeständiges Wetter mit einigen Nieders~hlägen. Langsame Erwärmung. Am 6. steigt die 0°-Grenze in den Alpen wieder bis gegen 2700 m ü. M. Am 7. und 8. bringen frische Luftmassen aus NW eine Abkühlung um ca. 7°. Im nachfolgenden Zwischenhoch erneute Erwärmung mit 0' in 2500 m ü. M. Absinken.

10.-11. Umgestaltung der Wetterlage. Zufuhr frischer polarer Luftmassen auf der E-Seite eines Hochs über England-Nordsee. Die Temperatur sinkt erstmals in diesem Winter auf -10' in 2500 m ü. M.

13.-14. Aktive Störung über Kanal. Ihre Fronten bringen auch den Alpen Niederschläge. Die Warmfront hat am 13. Regen bis gegen 2500 m ü. M. zur Folge. Die nachfolgende Kaltfront bringt mäßige bis starke Niederschläge mit Schnee bis gegen 1500 m ü. M.

15.-19. Uebergang zu flacher Druckverteilung über Mitteleuropa, speziell im Gebiet der Alpen. Anfäng- lich noch etwas Stau, dann Absinken und langsame Erwärmung in Höhenlagen.

20.- 21. Föhnlage. Zufuhr von Tropikluft mit Stau auf der Alpensüdseite. 0° steigt bis gegen 3000 m u. M.

22.-25. Alpen u. Alpennordseite liegen im Bereich einer Frontalzone mit mäßigen bis starken Nieder- schlägen. Die Schweiz ist dabei in maritimer Warmluft. Regen zeitweise bis 2600 m ü. M.

26.-28. SW-Lage. Schweiz immer noch in maritimer Warmluft aus SW, aber in flachem Hoch und da- mit allgemein ohne Niederschlag. Die 0°-Grenze steigt wieder bis auf 2900 m ü. M. an.

29.-31. Uebergang zu NW-Lage. Zufließen maritim polarer Luft aus NW. WF noch ohne nennenswerten Niederschlag. Erst KF bringt am 29. Temperaturrückgang und Schnee bis 2200 m ü. M. Die nach- folgenden Luftmassen sind sukzessive etwas kälter.

November Der November war, mit Ausnahme der Alpensüdseite, niederchlagsreich. Nur an 3 Tagen war in der ganzen Schweiz kein Niederschlag zu verzeichnen. Erhebliche Mengen fielen in Form von Schnee. Auch die Niederung hatte in diesem Monat schon 8-10 Tage mit Schnee-

5

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fall. Mehr als den dreifachen Betrag des langjährigen Mittels erhielten Haupttal Wallis westlich von Sierre, das mittlere Simmental, Gebiet Lötschental-Jungfrau-Brünig, Muotatal, Glarnerland bis Seeztal und die Landschaft Davos. Ueber die nähere Verteilung orientiert Fig. 1.

1.- 3. Zufuhr maritimer Luftmassen aus WNW. Alpennordseite und Alpen zeitweise Staulage mit Nie- derschlag. Am 3. abschließende KF.

4.-5. Hoch über Zentraleuropa mit Absinken und entsprechender Aufheiterung. Am 5. 0° in 2500 m ü. M.

Ganze Schweiz ohne Niederschlag.

6. -11. Zufließen frischer, kalter, maritimer Luft aus NW bis N. Frontalzone Island - Alpen Luftmassen bis 9. immer kälter werdend. Kälteste Tage des Monats. Ab 10. etwas wärmere ma.ritime Luft.

Mäßige bis starke Niederschläge, besonders in den nördlichen Alpenketten.

12.-15. Flaches Tief über Mitteleuropa. Zufuhr von Kaltluft bei abnehmenden Schneefällen. Schnee zeit- weise bis in die Niederung.

16.-19. Hoch über Nordatlantik, sich nach Skandinavien verlagernd. Niederung Bisenlage. Höhen Zu- strömen von Warmluft aus SE bis S. Die Alpensüdseite erhält ihre bedeutendsten Niederschläge des Monats. 0° in 2300 m ü. M.

20.-22. Alpen im Bereich flachen Hochdruckrückens. W. des Landes unter Einfluß einer Störung über Frankreich. Beginnende Zufuhr von Kaltluft mit Schneefällen bis 800 m ü. M.

23.-1.12. Maritimer Warmluftvorstoß. Passage einer Reihe von Fronten. Kaltluft jeweils nur kurz an- dauernd und wenig kälter. Regen fällt zeitweise bis 2300 m ü. M. Am 29. und 30. 0° in 2500 m ü. M.

Dezember Der Monat war im allgemeinen zu trübe und zu kalt. Die Niederschläge waren im Walliser Haupttal wieder übernonnal, ebenso imAlpsteingebiet. Die Unterschiede im Alpengebiet waren im allgemeinen nicht groß (siehe Fig. 1).

2.- 3. Uebergangslage. Schweiz noch in der Frontalzone liegend. Kaltluft auf der E-Seite des Atlantik- hochs nach S vorstoßend. Ab 2. fällt Schnee zeitweise bis 800 m ü. M.

4. Schweiz bereits in maritimer Arktikluft. Staulage, aber wenig Niederschlag.

5.-10. Hoch über Mitteleuropa. Niederung bis E mit Hochnebel, anfänglich mit Obergrenze um 2000 m ü. M., dann bis Ende der Periode auf 1000 m. ü. M. absinkend. Höhen heiter und infolge Absinkens rasch wärmer werdend. O" am 8.- 10. in 2300 m ü. M. Kräftige Invers10n.

11.- 23. Ausgesprochene Niederschlagsperiode mit Schnee immer wieder bis in die Niederungen. In der ganzen Periode ziehen Störungen mit ihren Warm- und Kaltfronten aus NW gegen die Alpen. Wannluftvorstöße mit Temperaturanstiegen von 4-6' am 13. und 14. Frische maritim polare Kaltluft am 16. mit den tiefsten Temperaturen des Monats. In 2500 m ü. M. -18° und in 3500 m ü. M.

- 27'. Am 17. vorübergehend Tropikluft in Höhen über 1500 m ü. M. mit Erwärmung daselbst um ca. 10-13'. Niederung bleibt relativ kalt. Am 20. und 21. erfaßt die Warmluft auch die Niederung.

Regen bis gegen 900-1000 m ü. M.

24.-25. Schweiz liegt im Randgebiet der großen atlantischen Zyklone. Fronten sind für uns wenig wirk- sam. Niederung Tauwetter (Weihnachtstauwetter).

26.- 31. Tief von Irland nach Spanien sich verlagernd. Schweiz noch in SW-Strömung und am Rande der Störungen gelegen. Etwas Niederschlag. Niederung zeitweise Hochnebel mit Bise und Temperatur um 0°.

Januar Der Monat war ausgesprochen niederschlagsarm und kalt. Nur die Zentralschweiz mit Glarus und Alpstein erhielten etwas mehr als die Hälfte des langjährigen Mittels an Niederschlag.

Engadin, einzelne Täler des Wallis und Tessins weisen kaum 10 0/o der normalen Mengen auf.

1. Trog über Mitteleuropa. Schweiz liegt im Bereich einer Divergenz zwischen zwei Tiefdruckkernen und hat mehrheitlich heiteres Wetter.

2.- 7. Hochdruckbrücke Skandinavien-Frankreich, zeitweise bis Biskaya reichend. Schweiz ist auf der Südseite unter Hochnebel. Unbedeutende Schneefälle aus SE aufgleitender Warmluft.

8.- 10. Umgestaltung der Wetterlage. Vordringen des atlantischen Hochs gegen Mitteleuropa, damit Zu- fuhr frischer maritimer Luft mit mäßigen Schneefällen, vor allem auf der Alpennordseite.

11.- 17. Hochdruckzone über Mitteleuropa. Hochnebellage in der Niederung. Höhen zeitweise stark be- wölkt durch Wolkenfelder absterbender Fronten. Temperatur in 2500 m ü. M. meist - 12' bis - 15".

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18.-24. Hoch vorerst über britischen Inseln, dann über Mitteleuropa. Zufuhr etwas wärmerer maritimer Luft. Temperatur in der Niederung tagsüber wieder auf über 0° ansteigend.

25. Einbruch frischer maritimer Kaltluit. Die Kaltfront verursach! auf der Alpennordseite die stärk- sten Schneefälle des Monats. Temperaturrückgang in der Höhe von 10° - 12°.

26.-30. Wiederum Hoch über westlichem Mitteleuropa mit Kern zeitweise über den Alpen. Verstärktes Absinken und Zufuhr gemäßigter Warmluft aus SW, Niederung ab 28. Tauwetter.

o~

steigt gegen Ende der Periode bis aui 2200 m ü. M.

31. Umgestaltung der Wetterlage zu zyklonaler N-Lage. Einbruch frischer arktischer Luit aus dem Nordmeer. Kaltfront gegen Abend in der Schweiz. Anfänglich Regen, dann wieder mäßig Schnee bis in die Niederung.

Februar Der Monat war, mit Ausnahme der Alpensüdseite, für die Schweiz gegenüber dem langjährigen Mittel 1- 2° zu kalt. Allgemein war der Monat auch trocken. Die Alpensüdseite mit Engadin und den Vispertälern erhielten kaum 20 0/o des langjährigen Mittels. Nur die eng um- grenzten Gebiete von Leysin, kleinere Teile des mittleren Wallis, Grimselgebiet, hinteres Linth- und Weißtannental erhielten etwas über 100 0/o. Ferner auch der Jurasüdfuß von Yverdon bis zum Randen. Die Niederschlagstätigkeit beschränkt sich im wesentlichen auf die ersten 12 Tage des Monats.

1.-5. Hoch über den britischen Inseln und Nordmeer. Störungen ziehen auf dessen E-Seite nach S bis SSE. Ihre Fronten bringen immer wieder Schnee bis in die Niederungen. Am 4. in der Höhe vor- übergehend aufheiternd. Erwärmung infolge Absinkens um 2-5°. Am 5. neue Kaltfront mit Schnee bis Niederung.

6.-7. Hochkern westlich Irland. Alpennordseite leichte StauJage mit nur geringen Niederschlagsmengen.

8. Umgestaltung der Wetterlage. Schweiz anfänglich noch Stau und kalt. In 3500 m ü. M. kältester Tag des Winters mit -31°, in 2500 m ü. M. - 24°.

9.- 10. Starke Westdrift mit frischen maritimen Luitmassen. Temperatur vom 8. auf den 9. in 3500 m ü. M.

um 15° steigend. Niederung beginnendes Tauwetter. Am 9. Okklusion mit mäßigen Niederschlägen in den Alpen und auf deren Nordseite. Tessin und Engadin haben noch keinen Niederschlag. Auf den 10. stürmische SW-Winde mit weitem Niederschlägen, diesmal auch auf die Alpensüdseite übergreifend. Die einzigen Schneefälle des Monats für den Tessin.

ll.-12. Zentraltief über Mitteleuropa. Nur wenig kühlere maritime Luit in der Schweiz. Weitere unbedeu- tende Niederschläge. Regen in der Niederung der Alpennordseite (ca. bis 700 m ü. M.]. Graubünden bleibt diesmal ohne Niederschlag.

13.-14. Hoch westlich Irland mit Brücke nach Skandinavien. Niederung Bisenlage mit Hochnebel bis gegen 2000 m ü. M. Vereinzelt etwas Schneefall.

15.-17. Niederung Bisenlage. Höhen über 2000 m ü. M. Zuiuhr gealterter Warmluft aus SE bis E.

18.- 20. Hoch Alpen-Azoren. Damit Zufuhr maritimer Warmluft aus W. Erste Warmfront bringt der Zentral- schweiz etwas Niederschlag. Am 19. Tauwetter bis gegen 1800 m ü M. Die nachfolgende Kaltluft bringt am 20. nur der Höhe einen leichten Temperaturrückgang.

21.-28. Hochdrucklage über Mitteleuropa. Kern bis 24. über Alpen, dann bis 27. über der Tschechoslowa- kei und am 28. noch über der Nordsee, Hochnebelperiode tagsüber bis zum 24. aufbrechend. Ab 23. 0° Grenze bis auf 2700-3000 m ü. M. ansteigend. Strahlungswetter und sehr trocken (Büsser- schneeausbildung).

März Der März war außerordentlich niederschlagsarm. Der größte Teil der Alpensüdseite und die Vispertäler erhielten überhaupt keinen Niederschlag. Engadin, Vorder- und Hinterrhein- gebiet, oberes Reußtal mit Urseren und Wallis verzeichnen weniger als '/,. des langjährigen Mit-

tels. In den übrigen Alpen wurden 25 0/o nur ganz vereinzelt erreicht. Die Sonnenscheindauer war

extrem groß und auch die Temperatur lag um 1-2° über dem Mittelwert.

1.-6. Fortdauer der Hochdrucklage über Mitteleuropa. Kern über England gelegen. In den Alpen Strah- lungswetter. 0° in 2000 bis 2400 m ü. M. Sehr geringe Feuchtigkeit und starke Verdunstung der Schneedecke.

7. Zuiuhr frischer maritimer Kaltluit aus N bis NE. Etwas Schnee in der Zentralschweiz bis Grau- bünden. Temperatur in 3500 m ü. M. bis zum 8. um 15-17° sinkend.

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Fig. 1 Niederschlag in 0/o des Mittels 1901-1940

8.-10. Verstärkter Hochdruckkern über den britischen Inseln. Schweiz Bisenlage. Niederung Temreratur um 0°. Höhen über 2000 m ü. M durch Absinken w_ieder Erwärmunq um 10".

11.-13. Erneut Zufuhr frischer maritimer Luft auf der E-Seite des Hochs. Leichte Schneefälle auf der Alpen- nordseite bis in die Niederung. Höhen über 2500 m ü. M. zeitweise heiter.

14.-26. Hoch über Mitteleuropa mit Kern über dem östlichen Deutschland. Andauernd Strahlungswetter.

Tagsüber in der Niederung sehr mild. 0' ab 16. März in 2200 bis 2400 m ü. M. Trockene Luft und weiter starke Verdunstung. In 1200-1300 m ü. M. aperte die Schneedecke in den letzten Tagen der Periode schon an manchen Versuchsfeldern aus.

27.-1.4. Hochdruckkamm nach S verlagert. Zufuhr frischer maritimer Warmluft aus W. Höhen zunächst etwas kühler und vermehrte Bewölkung. Fronten sind in der Schweiz noch wenig wetterwirksarn.

Etwas Regen fällt am 27. bis gegen 2000 m ü. M. Graubünden erhält bei dieser Gelegenheit noch etwas Schnee bis 1400 m ü. M. Ab 29. maritime Tropikluft. Eine Okklusion bringt auf Monats- ende etwas Regen bis gegen 2200 m ü. M. Am 30. 0" in ca. 3000 m ü. M., am 31. wieder auf 2200 m ü. M.

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Fig. 2 Niederschlag in 'lo des Mittels 1901-1940

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~aJ 1953

April rm April fielen im Walliser Haupttal weniger als 50 °/o des langjährigen Niederschlages, ebenso strichweise im Vorderrheintal. Das übrige Alpengebiet verzeichnet geringe Abweichung von

±

20 °/o der Normalmenge. Die Mitteltemperatur lag um 1,5 bis 2° über dem Durchschnitt. Beson- ders die zweite Monatshälfte war warm mit

o

0 fast alle Tage bis über 2400 m ü. M.

2.-4. Trog über W-Europa und NE-Atlantik. Schweiz unter Zufuhr maritimer Warmluft aus SW. 0°

steigt bis 2800 m ü. M. Alpen, besonders im E, föhnig. Zeitweise Niederschlag.

5.-6. Schweiz liegt im Bereich der Rückseite. Temperatur um 7° absinkend. Etwas Schnee bis 1700 m ü. M.

7.- B. Flaches Hoch über Alpen mit Tendenz zu Aufheiterung. Am B. Hochkern über Böhmen. Alpen föh- nig. Niederschlag auf der Alpensüdseite, in der Westschweiz u. im Jura.

9.-10. Trog über Mitteleuropa. Schweiz liegt im Bereich der Frontalzone. Mäßige Niederschläge beidseits der Alpen. Regen fällt bis gegen 900 m ü. M., O' am 9. vorübergehend bis auf 2800 m ü. M. anstei- gend.

9

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11.-12. Hochdruck über Osteuropa mit Ausläufer bis in die Alpen. Luftzufuhr aus SE mit etwas Regen auf der Alpensüdseite. Am 12. 0° wieder in 2600m ü. M.

13.-16. Hoch über Atlantik und gegen Ende der Periode bis über die britischen Inseln reichend. Zufuhr frischer maritimer Kaltluft aus NW, später aus N. Alpennordseite Staulage mit mäßigen Niederschlä- gen. Schnee zeitweise bis in die Niederungen. Temperatur in 2500 m ü. M. um -10°. Alpensüdseite erhält am 13. und 14. ebenfalls Niederschlag mit Schnee bis auf 900 m ü. M. hinunter. Der Tessin liegt im Bereich der oberitalienischen Störung.

17. Umgestaltung der Wetterlage. Verlagerung des Hochs nach N und gleichzeitige Ausbreitung nach E-Europa. Oberitalienisches Tief wird aufgefüllt. Schweiz bereits Erwärmung und Aufhören der Niederschläge.

18.-24. Hochdruckbrücke vom Nordatlantik nach Osteuropa. In der Schweiz Strahlungswetter bei öst- licher bis südöstlicher Luftzufuhr. Warm. 0° in 2500 bis 2800 m ü. M.

25.-26. Umgestaltung der Wetterlage. Ueber Alpen flache Druckverteilung. Im Zusammenhang mit Ein- strömen etwas kühlerer und feuchter Luft Auftreten von Gewittern.

27.-28. Trog mit einer Reihe von Störungen über Mitteleuropa. Auf der Rückseite Eindringen frischer maritimer Kaltluft mit Schneefall bis 1500 m ü. M.

29.-30. Bildung eines Hochdruckrückens Spanien-Alpenraum bis Osteuropa. Es stellt sich wieder Stra- lungswetter ein.

Mai Die Mitteltemperatur war im Mai 1,5° bis 2° über dem langjähigen Mittelwert. Außer in einer Kälteperiode vom 6. bis 13. und ab 28. lag die 0°-Grenze immer über 2500 m ü. M., großen- teils sogar um 3000 bis 3500 m ü. M. Etwas übemormale Niederschlagsmengen erhielten nur die Voralpen und nördliche Alpenzone von Zweisimmen bis Walensee. Unter 50 0/o blieben die Nieder- schläge im Gebiet südlich Goms-Gotthard-Vorderrheintal-P. Kesch-Unterengadin. Fast der ganze Kanton Tessin weist weniger als 10 0/o auf.

1.-5. Hochdruck über Skandinavien und britischen Inseln bis Azoren. Schweiz sonnig und warm. 0° in 2700m. ü. M.

6.-10. Hoch über Nordatlantik, zeitweise bis Grönland reichend. Zufuhr von maritimer Kaltluft aus N.

Abkühlung und beginnende Niederschläge. Die Temperatur sinkt in 2500 m ü. M. wieder auf - 10°.

Schnee fällt bis gegen 700 m ü. M. Niederung Nachtfröste.

11.-13. Alpen im Bereich schwacher aber wetterwirksamer Hochdruckbrücke. Am 11. Aufheiterung mit starkem Frost. Am 12. Ostschweiz Niederschlag aus der Rückseite einer Störung über Polen.

14.-19. Ueber Mittelmeerraum flaches Hoch bis Tschechoslowakei. Warmluftzufuhr aus SW. 0° steigt bis gegen 3600 m ü. M. Gegen Ende der Periode Zufließen etwas kühlerer Luft, vereinzelt Gewitter.

20.-23. Zentraltief Atlantik-britische Inseln. Die zugehörigen Fronten bringen der Schweiz vermehrte Ge- witter, aber ohne wesentliche Abkühlung.

24.-25. Flaches Hoch über Mitteleuropa mit Strahlungswetter. Kern liegt am 25. über Skandinavien.

o•

bis 4.000 m ü. M.

26. Umgestaltung der Wetterlage. Hochzentrum über Atlantik-britische Inseln.

27.-31. Eine Reihe von Fronten zieht aus NW nach SE gegen die Alpen. Staulage auf der Alpennordseite mit zeitweise starken Niederschlägen und empfindlicher Abkühlung. Schnee fällt wieder bis auf 1500 m ü. M. In 2500 m ü. M. wieder -5°. Nur am 29. in Zwischenhoch vorübergehend O' in 2700 m ü.M.

Juni Der Juni war im Gebiet der Alpen um ca. 1 Grad zu kalt gegenüber dem langjährigen Mittel. Hingegen fielen weit überdurchschnittliche Niederschlagsmengen. Mehr als den doppelten Betrag erhielten das südliche Wallis, Teile der Alpensüdseite, Schanfigg und Domleschg, sowie das untere Engadin. Das Oberengadin hat im Gegensatz dazu die geringsten Mengen aller Gebiete erhalten. Im Juni gab es nur zwei Tage, die in der ganzen Schweiz niederschlagsfrei waren.

1.- 4. Staulage, Zuströmen maritimer Polarluft aus NW. Schneefall bis gegen 1500 rn ü. M. Ab 3. abge- schwächte Staulage und Aufhören der Niederschläge.

5. Divergenz über Alpen und Aufheiterung. Tag ohne Niederschlag. 0° in ca. 2600 m ü. M.

6.- 9. Föhnig, Warmluft aus SE, 0° in 3100 m ü. M. Alpensüdseite ab 7. mäßige Niederschläge.

(12)

10.- 11. Schwache Hochdruckbrücke Frankreich-Skandinavien. Alpennordseite schwache Staulage und mä- ßige Abkühlung. O' in 2500 m ü. M.

12. Umgestaltung der Wetterlage. Eine Serie von Störungen stößt aus WNW gegen Mitteleuropa vor.

Am 12. bereits mäßige Erwärmung.

13. -18. Hoch über Atlantik steuert maritime Luftmassen gegen Mitteleuropa. Häufige Wann- und Kalt- frontpassagen mit Temper-at.\Hwe<:hscla um 5' bis 7°. Mäß.ige bis starke NieEleiascld-ä~ in def' ga-n- zen Schweiz. Schnee zeitweise bis gegen 2500 m ü. M. und lokal noch tiefer.

19.-23. Periode warmer Tage mit 0° in ca. 3300 m ü. M. Am 19. und 20. flaches, wetterwirksames Hoch über Alpen und Mitteleuropa. Am 19. zweiter Tag des Monats ohne jeglichen Niederschlag.

21.- 23. flache Druckverteilung, gewitterhaft mit häufigen, an schwache Kaltfronten gebundenen Niederschlägen.

24.-30. Hochdruck über den britischen Inseln, in den ersten Tagen frische maritime Luft mit Stau und Ge- witterniederschlägen im Bereich der Schweiz. Am 25. Schnee bis 2500 m ü. M. Ab 26, Zufließen von Warmluft aus SE. Am 28. steigt die 0°-Grenze auf 3500 m ü. M. Verbreitet gewittrige Nieder- schläge.

Juli Die Temperatur lag im Juli etwas über dem langjährigen Mittel und die Niederschläge weichen vom Mittel nur wenig ab. Es traten auch in diesem Monat nur vier vereinzelte für das ganze Gebiet der Schweiz niederschlagsfreie Tage auf. Schnee fiel nur zweimal bis gegen 2500 m ü.M.

1.--8. Warme, regnerische und gewitterhafte Periode mit 0°-Grenze um 3500 m ü. M. 1.-3. Flache Druck- verteilung um Mitteleuropa. Gewitterlage. 4.-6. Vorstoß des Azorenhochs, Alpen auf SE-Seite. In den Alpen und im Alpenvorland stauartige gewittrige Regenfälle. 7.--8. Zufließen frischer maritimer Warmluft. 0° in ca. 4000 m. ü. M. Die Fronten liegen noch im NW der Schweiz.

9.-15. Wesentlich kühlere Periode mit 0° zeitweise um 2500 m ü. M. 9.-10. Hoch über Atlantik steuert fische maritime Polarluft gegen Mitteleuropa. Abkühlung um 10° bis 12'. Starke KF-Niederschläge mit nachfolgendem Stau mit Schnee bis gegen 2400 m ü. M. 11. Zwischenhoch in Kaltluft, starke Aufheiterung, 12.- 13. neue Störung mit Warmluft in der Höhe und rasch nachfolgender maritimer Kaltluft. Leichte bis mäßige Niederschläge. 14.- 15. Schwache Hochdruckbrücke über Alpen mit heiterem Wetter und rasch ansteigender Temperatur.

16.-18. Warm,

o•

in 3800 bis 4000 m ü. M. Hoch über Alpen, Kern nach E abziehend. Am 18. Einbruch einer KF mit Temperaturrückgang um 10•. Verbreitet starke niederschlagsreiche Gewitter. Lokal Schnee bis 2600 m ü. M.

19.- 23. Zwischenhoch in rasch alternder Kaltluft. Aufheiterung. Zwei niederschlagsfreie Tage. 0° am 20.

bereits wieder in 3500 m ü. M. Im Laufe des 23. durchzieht eine KF mit starken Gewittern die ganze Schweiz von NW her.

24. Zwischenhoch mit Aufheiterung.

25. -27. Zyklonale Lage. Zufuhr frischer maritimer Warmluft. Schwache Fronten mit lokalen Gewittern.

28. -31. Schweiz im Bereich einer WSW nach ENE ziehenden Frontalzone. Mäßige bis starke Niederschläge.

Am 30. liegt die Schweiz nördlich der Zone und gelangt in die Kaltluft. Schnee fällt bis 2500 m ü. M.

August Der August war in der ganzen Schweiz um 1° zu warm im Vergleich zum langjährigen Mittel. Die Niederschläge waren, abgesehen von einigen wenigen Orten, gering und betragen um 40- 60 °/o des Mittels. Erstmals im Berichtssommer stellten sich einzelne Gruppen niederschlags- freier Tage ein.

1.-3. Nur mäßig warme Periode. 0° in 2500-3000 m ü. M. Azorenhoch langsam nach Mitteleuropa vor-

dringend. Schweiz anfänglich Staulage mit Niederschlägen.

4.- 5. Aufheiterung in Hochdruckbrücke über Alpen. Starke Erwärmung in der Höhe. 0° in 3300 m ü. M.

6. Hochkern über Kanalgegend. Ostschweiz Stau und Niederschläge.

7.- 16. Warme Witterungsperiode. 0°-Grenze bis über 4000 m ü. M. ansteigend. 7. Hoch über Mitteleuropa.

8.- 9. Gebiet der Alpen flache Druckverteilung, lokale Gewitter. 10. -13. Hochdrucklage mit Kern über NE-Europa. 3 Tage kein Niederschlag. 14.-15. Schwacher Trog N-S verlaufend. Verbreitet Gewitter und leichte Abkühlung.

11

(13)

17.-20. Hochdruckbrücke über Mitteleuropa (Azoren-Osteuropa) 0° in 3500 m ü. M. Am 18. und 20. verein- zelt Gewitter.

21.- 22. Zufließen frischer maritimer Kaltluft aus NW (NE-Flanke des Azorenhochs). Die Fronten verursa- chen mäßige Niederschläge. Schnee fällt stellenweise bis 2400 m ü.M. Temperaturrückgang auf den 22. von 10°. 0°-Grenze sinkt auf 2300 m ü. M.

23.- 24. Zwischenhoch und rasche Erwärmung.

o•

wieder in 3700 m ü. M.

25.- 26. Nochmals frische maritime Kaltluft aus NW. Niederschläge besonders im E des Landes.

27.-31. Hoch über Mitteleuropa mit Kern anfangs über Kanal, gegen Ende der Periode über Alpen. Bis zum 29. liegt die 0°-Grenze um 2800 m ü. M., dann wieder auf 3500 m ü. M.

September Der September war in Hochlagen um rund 1,5° zu warm. Besonders die ersten 10 Tage des Monats waren sommerlich warm. Auf der Alpensüdseite inkl. Bergell und Puschlav fielen 150-200 °/o der mittleren Niederschlagsmengen, Wallis und Graubünden erhielten um 80 110 0/o und die Westschweiz mit Jura 100 bis 150 0/o der mittleren Mengen.

1.- 9. Ausgesprochene Hochdruckwetterlage mit warmer bis sehr warmer Witterung, O' in 3500 bis 4000 m ü. M. 1.- 3. noch Einfluß einer SW-Strömung. Am 3. verursacht Luftmassenwechsel in der Zentral- schweiz vereinzelt etwas Niederschlag. 4.-7, Hochdruck mit Kern über N-Deutschland-Skandina- vien. 8.-9. langsame Umgestaltung der Wetterlage. Flache Druckverteilung über Mitteleuropa.

Störungen dringen aus NW gegen Mitteleuropa vor.

10. Frische maritime Polarluft strömt auf der E-Seite eines atlantischen Hochs gegen die Alpen. Kalt- front mit mäßigen Niederschlägen in den Alpen und auf deren Nordseite. Schnee bis 2100 m ü. M.

0° Grenze sinkt von 3500 m ü M. auf 2000 m ü. M. ab.

11.- 13. Zuerst Stau, dann Bisenlage. Niederschläge rasch abnehmend. 0° in 2500 m ü. M.

14.- 18. Hochdruckzone Balkan-Skandinavien. In der Schweiz Zufuhr warmer Luft aus S, föhnig. Nieder- schläge auf der Alpensüdseite und in der Westschweiz. in 3000 m ü. M.

19. Umgestaltung der Wetterlage. Neue Zufuhr maritimer Luft aus WNW. Zusammenbruch der Föhn- lage. Verbreitet mäßige Niederschläge, starke im Tessin (bis über 100 mm).

20.-24. Durchgang einer Reihe von Wann- und Kaltfronten mit häufigen, teilweise starken Niederschlägen.

Am 22. in Zwischenhoch vorübergehend aufheiternd. Höhe der 0°-Grenze stark wechselnd zwischen 2300 und 3000 m ü. M. Am 23. Schnee bis 2300 m ü. M.

25.-28. Hoch über Deutschland. In der Schweiz Zufuhr warmer Luft aus SE (Mittelmeerraum). Verbreitet Niederschlag, Alpensüdseite bis über 70 mm in 4 Tagen. Gegen Ende der Periode ausgesprochene Föhnlage,

o•

in 3300 m ü. M.

29.-30. Rascher Vorstoß des Azorenhochs nach Mitteleuropa. Zusammenbruch der Föhnlage und allgemeine Abkühlung um rund 7". Am 30. bereits neue Hochdrucklage über Mitteleuropa mit Aufheiterung und Erwärmung.

II. Die einzelnen Witterungselemente

Die einzelnen Witterungselemente sind in den Monatstabellen aufgeführt. Die folgenden Aus- führungen sollen nur knappe Zusammenfassungen sein.

Im Februar 1952 wurde die neue meteorologische Hütte im Versuchsfeld in Dienst genommen.

Diese kann nun im Laufe des Winters in konstanter Höhe über der Schneedecke gehalten werden.

Maxima und Minima der Temperatur wurden parallel dazu noch in der alten Hütte durchgeführt.

Ab 1. Oktober 1952 beziehen sich alle Werte nur auf den neuen Standort im freien Feld, Ferner wurde im November ein registrierender Windmesser in Dienst genommen. Es handelt sich um ein Modell „SIAP" mit Registrierung der Richtung, der momentanen Geschwindigkeit und des Wind- weges. Der Geber ist auf dem Gipfel des Institutes aufgestellt, die Registrierung erfolgt im Institut selber. Der Aktinograph Robitzsch Nr. 112 987 mußte revidiert werden, die Lamellenoberflächen

(14)

erhielten einen neuen Anstrich. Die neue Eichung wurde auf die Werte an Strahlungstagen der vorangehenden 5 Jahre bezogen.

1. Sonnenscheindauer

Der Jahreswert erreichte das langjährige Mittel nicht. Ganz besonders trüb war der Oktober mit rund 30 0/o zu geringer Sonnenscheindauer. Wesentlich unternormal war auch der November (-17 0/o), Dezember (um - 20 0/o) und Juni (-27 0/o). Einen großen Ueberschuß an Sonnenschein- dauer mit über 30 0/o hat der März zu verzeichnen.

Im übrigen sei wieder auf die geringen Abweichungen gegenüber den benachbarten Klimasta- tionen von Davos und Arosa hingewiesen (Tab. l).

Tabelle 1: Effektive und prozentual mögliche Sonnenscheindauer. Dekaden und Monatswerte.

Beobachtungsort: Dach SLF.

Sonnenscheindauer in 0/o der möglichen

ganze Monate 1 Mittel in'/, in Stunden Sonnensch.eindauer

eff. 0/o Davos Arosa 1 Davos Arosa 1.-10. 11.-20. 21.-30. 21.-31. 1.-10. 11.-20. 20.-30. 20.-31,

Oktober 31,1 27,0 23,l 23,2 30,1 26,4 23.4 21,5 81,3 26,0 25,0 26,5 56 56

November 19,4 30,5 37,1 21,0 34,2 43,3 87,0 32,7 34,8 36,5 52 52

Dezember 42,1 22,2 24,0 26,2 50,2 26,8 28,9 28,7 90,5 35,8 32,5 34,4 49 53 Januar 28,8 66,3 59,0 66,0 34,4 77,4 66,2 66,9 161,I 60,I 61,0 56,1 52 52

Februar 26,6 59,9 79,0 28,4 61.0 97,8 165,5 60,7 61,8 60,8 55 55

März 81,9 83,0 100,0 100,2 78,5 76,4 88,3 80,2 265,1 78,5 81,2 77,7 52 50

April 46,t 66,2 75,1 38,9 54,8 60,9 187,4 46,6 46,5 48,9 46 45

Mai 49,6 94,6 69,6 70,7 39,3 73,2 52,5 48,3 214,9 53,5 51,7 49,9 46 45

Juni 43,6 22,6 17,9 32,2 16,6 13,2 84,I 20,7 21,9 20,7 48 47

Juli 20,6 71,2 89,9 95,7 15,2 53,2 68,8 66,7 187,5 45.4 48,4 46,7 53 52 August 49,6 74,8 53,6 65,6 39,1 60.4 44,2 49,2 190,0 49,4 51,5 50,6 57 55 September

1

97,6 47,2 36,9

1

82,0 40,9 33,4 181,7 52,7 51,3 53,3 1

55 56

1

1896,l 47,0 47,3 46,6

1

52 51

Tabelle 2: Totale Sonnenscheindauer zu den einzelnen Tagesstunden. Beobachtungsort: Dach SLF.

6h 7h Sh 9b 10 b II h 12 b 13 h. 14 b 15 b 16 h 17 h 18h 19h

Oktober 0,5 5,9 7,5 9,6 9,8 10,2 8,5 8,1 7,3 7,7 6,2 0,0 81,3

November 1,3 8,1 12,1 13,3 12,0 10,4 10,1 10,7 6,8 2,2 87,0

Dezember 6,2 12,2 13,5 13,0 14,0 11,4 10,0 8,4 1,8 90,5

Januar 0,4 13,3 18,4 18,9 19,2 21,1 19,8 20,3 18,5 11,2 161,1

Februar 5,7 13,3 15,6 19,0 20,4 20,2 19,5 17,8 15,6 15,0 3,4 165,5

März 4,5 18,8 22,3 24,5 24,9 26,5 26,4 27, 1 27,1 26,6 24,5 11,9 265,l April 0,2 8,4 13,3 17,2 17,5 17,0 16,2 17,5 17,8 17,9 16,0 15,1 11,9 1,4 187,4 Mai 3,8 15,5 17,9 19,! 19,8 20,3 19,7 20,2 18, 1 18, 1 14,2 11,5 10,4 6,3 2!4,9 Juni 2,3 6,3 6,8 6,0 6.4 6,5 6,6 7,8 7,2 7,5 6,5 4,8 5,1 4,0 0,3 84,1 Juli 2,5 13,0 16,3 17,S 16,2 15,5 17, 1 16,2 16,0 14,9 11,8 11,0 10,5 8,7 0,3 187,5 August 0,5 14,3 16,4 17,6 16,9 14,2 15,6 14,9 15,8 14,5 14,3 16,3 14,4 4,3 190,0 September 8,1 15,4 17,0 17,6 15,4 15,8 15,7 16,9 15,6 15,9 16,8 11,5 181,7

2. Globalstrahlung

Die Aufstellung des Aktinographen hat keine Aenderung erfahren, Die Zahl der reinen Strah- lungstage ist wiederum 26 wie im Berichtsjahr 1951/52, wobei fast die Hälfte auf den Monat März entfällt.

13

(15)

3. Temperatur

Im Berichtsjahr waren die Wintermonate Oktober bis Februar um 1-3° zu kalt. Hingegen zeigt der Sommer, abgesehen vom trüben Juni, zu hohe Temperaturen. Die Reihe der warmen Sommer war damit immer noch nicht abgebrochen. Die folgende Zusammenstellung zeigt die Abweichun- gen der Temperaturen vom langjährigen Mittel vom Säntis und zum Vergleich die Temperaturen von Weißfluhjoch.

Okt. Nov. Dez. Jan. Febr, März April Mai Juni Juli Aug, Sept.

SLP - 2,6 - 8,4 - 9,1 - 10,7 - 10,1 - 6,5 - 3,3 -0,2 1,5 6,0 5,4 4,5 Säntis . - 2,7 -8,0 - 8,7 - 10,2 - 9,6 -5,6 - 2,8 1,0 2,6 6,4 5,8 4,6 Abweichungen -1,4 -3,0 -0,8 - 1,5 - 0,8 2,3 2,0 1,4 - 9,2 1,4 1,0 1,8 In der untersten Zeile sind die Abweichungen vom Sänlls gegenüber dem langjähr. Mittel vom Säntis angegeben.

C

csr sr

SSE

SW

NW NNW N NN(

NC --'='~g!lj:}--li'--r-,1";,,,---t~'Jt-+----li -+,---t-

Jan. hb H6fz ~ Hol Jur. .>JU A,ug, StPt.

Fig. 3 Windweg in Hunderten von km/h in den einzelnen Richtungen und Monaten r

Ef{

« ssc

s SSW

sw wsw w

WNW

NNW N NNE

, t,pr. Hai .Jui,! - -

Fig. 4 Mittlere Windgeschwindigkeit in km/h in den einzelnen Windrichtungen und Monaten

CS(

SC

ssc

SW

wsw

OTI:] CNE rl!!:!!!!lf

rogo.,.,,._

(1952/53)

Fig. 5 Tagesgang der einzelnen Windrichtun- gen in den Sommermonaten Juni-August 1953

4. Wind

Die Windverteilung, die Häufigkeit der einzelnen Richtungen und Stärke geht aus den Tabellen 3 und 4 hervor. Sie zeigt gegenüber andern Jahren keinen we- sentlichen Unterschied. Die Auswertung der Registrie- rungen des Anemographen vom Dezember bis Sep- tember zeigt vielleicht noch deutlicher das Vorherr- schen der NW- und SE-Winde. Zu diesem Zweck sei auf die drei Figuren 3, 4 und 5 hingewiesen. In Fig. 3 wird der Windweg der einzelnen Windrichtungen im Verlauf des Jahres dargestellt. In Fig. 4 kommt die mittlere Windgeschwindigkeit in den einzelnen Rich- tungen zur Darstellung. Die großen Windgeschwindig- keiten des NW-Sektors im Winterhalbjahr kommen deutlich zum Ausdruck. Ausgesprochen gering sind die Häufigkeiten der Winde aus SW und auch ihre Stärke ist gering.

In Fig. 5 sei noch auf den Tagesgang der Wind- richtungen in den Sommermonaten hingewiesen. Die Winde aus Sektor SE sind am häufigsten in den Vor- mittagsstunden bis um Mittag, während die NW-Winde am Nachmittag und Abend vorherrschen. Sowohl in der Gesamtverteilung der Richtungen, wie in der tageszeit- licben Verteilung kommt die Geländegestaltung der Umgebung gut zum Ausdruck. Obwohl der Geber auf einem freien Gipfel aufgestellt ist, so bestimmen die kleinem Täler, Dorftäli Richtung Davos und Haupter- täli, sowie der Einschnitt zwischen Weißfluh und Schwarzhorn im NW-Sektor der Station, die Wind- richtungen weitgehend. Die reinen Westwinde werden durch die Weißfluh im Westen meist auf WNW bis NW umgelenkt und die SW-Winde dürften durch die an- fangs erwähnten Talfurchen auf S bis SSE umgelenkt werden. Zur weitem Abklärung dieser Fragen müssen zuerst noch einige Jahre Registrierungen vorliegen.

(16)

Tabelle 3: Häufigkeit der Windrichtungen in Promille (T~mninbeobachtungen).

NNE NE ENE E ESE SE SSE s SSW swwsw w WNWNW NNW N

Oktober 2 2 13 86 204 54 65 32 32 76 204 54 21

Nnvemtrei- ----'22 6-r--t!. i---t33 l3J-JJ-t1I 56 56-,89 78 11 Dezember II 54 43 43 32 54 204 118 21 32 65 43 65 118 76 21

Januar 76 150 54 11 43 118 32 21 43 32 21 65 161 97 76

Februar 71 143 71 36 12 24 71 36 71 36 24 24 118 143 60 60

März 54 65 54 32 43 140 118 97 43 21 11 21 150 43 108

April 22 33 22 67 189 200 111 67 56 22 11 56 111 33

Mai 21 76 43 11 11 43 54 118 54 21 65 11 107 193 76 96

Juni 33 22 100 l89 122 78 56 56 11 22 144 111 56

Juli ll II 11 21 43 150 140 65 65 32 11 32 183 118 107

August 43 43 32 II 65 65 107 43 11 21 65 215 172 107

September 11 11 22 89 222 167 133 33 22 22 56 111 45 56

Tabelle 4: Häufigkeit von Windrichtung und -Stärke in Prom!lle.

Stärke in B

1 NNE NE ENE E ESE SE SSE s ssw swwsw WWNW NW NNW N

0 2 4 3 1 1 5 7 12 17 7 4 2 2 7 6 14

1 l 9 l 2 3 4 9 17 14 9 6 1 3 6 5 2

2 5 9 10 2 3 7 24 26 19 14 5 5 5 14 II 5

3 13 15 10 5 2 17 42 37 19 13 15 13 16 34 18 16

4 7 9 4

-

2 13 35 20 9 1 8 2 11 30 16 12

5 2 2 1

-

4 5 9 5

- -

2 - 6 36 16 9

6 - l - - - 3 3 1 - 1 - - 2 9 10 2

7 - - - - 1 3 3 2 - - 2 - 4 9 3 1

8

-

-

-

- - 1 - - - - 1 2 6 8 2 -

9 1

- -

-

-

1 1 - - -

-

- 3 J 1

10 -

- - - - -

- - - -- - - 1

1 31 49 29 10 16 59 133 120 78 45 43 25 58 155 88 61

5. Bewölkung

Die Monate Oktober bis Dezember waren sehr trübe. Die nachfolgenden Monate Januar bis März waren dann bewölkungsärmer als im Durchschnitt. Besonders der März hatte fast die Hälfte der Strahlungstage des ganzen Jahres. Die Sommermonate hingegen weichen, mit Ausnahme des Juni, nur wenig vorn Mittel ab.

6. Niederschlag

Die mit verschiedenen Methoden gemessenen Niederschlagsmengen zeigen auch jetzt wieder große Differenzen. Für den Berichtswinter sei vor allem darauf hingewiesen, daf3 nach den gro- ßen Novemberniederschlägen in den Totalisatoren, großes wie kleines Modell, die Salzlösungen in den obern Partien wesentlich verdünnt wurden. Damit bildeten sich in der anschließenden Kälteperiode oberflächliche Eisdeckel in den Meßgefäßen, die erst gegen März wieder auftauten, sofern sie nicht künstlich wieder geschmolzen wurden. Die Niederschlagsmessungen lieferten so- mit für diesen Winter unbrauchbare Werte. Die gleichen Verhältnisse traten auch schon in frü- hem Jahren auf. Es darf deshalb festgestellt werden, daß Niederschlagsmessungen in nur jähr- lich kontrollierten Totalisatoren absolut unbrauchbar werden, sobald im Frühwinter große Nie- derschlagsmengen fallen, denen eine scharfe Kälteperiode folgt. Auch größere Lösungsmengen genügen dabei nicht, solange keine Umwälzung nach den Niederschlägen erfolgt.

15

(17)

Im weitem konnten wieder die Niederschläge der normalen Regenmeßstationen mit denen des freien Feldes verglichen werden. Hier fällt auf, daß in Davos wie in Klosters auf dem Versuchsfeld weniger Schneezuwachs gemessen wurde als in den Niederschlagssammlern der benachbarten Stationen. In Klosters ist die Regenmeßstation am Versuchsfeld anstoßend, in Davos ca. 500 m entfernt. Es ist zu vermuten, daß bei beiden Stationen Triebschnee von den benachbarten Wäl- dern und Bäumen in die Gefäße gelangt. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt Auskunft über diese Verhältnisse.

Davos Klosters

Niederschlagsmenge in mm Niederschlagsmenge in mm

Regenmesser Neuschnee Regenmesser Neuschnee

November 201 152 222 160

Dezember 94 76 109 93

Januar 71 48 121 65

Im Februar fiel bereits Regen, so daß die Zuwachsverhältnisse nicht mehr als eindeutig ange- sprochen werden können.

7. Schmelzwasser

Von der Wiedergabe der Gesamtabflußmenge muß leider Abstand genommen werden, da die Registriervorrichtung wiederholt versagt hat. Die Auswertung der einzelnen Tage soll gelegent- lich wieder einmal im Zusammenhang mit den meteorologischen Elementen abgeklärt werden.

Insbesondere interessiert die Frage der Abflußmengen bei bekannter Temperatur aber bei Tau- punkt über 0°, also bei Kondensation und bei Verhältnissen mit Verdunstung. Der erste Schmelz- wasseranfall fand am 30. April statt, versiegte aber nach einer nachfolgenden Kälteperiode wie- der, um erst am 19. Mai regelmäßig einzusetzen.

Soweit sich überblicken läßt, bestätigen die einzelnen Tagesabflußmengen oder Tagesgruppen die Beziehung zwischen positiver Tagestemperatur und Schmelzwassermenge.

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