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Einfluß der Herkunft

des Samens auf dje Eigenschaften forstlicher Holzgewächse.

IV. MITTEILUNG.

Die Fichte.

Von Werner Nägeli, Forstingenieur.

Einleitung.

Im Jahre 1905 veröIIentJiditc Pl'OL .A. Engler im VIII. Bund der

„Mitteilungen der sdnveizerisd1en Centralunstnlt für das forstlidie Versud1swesen" seine erste Mitteilung über den „Einfluß der Provenienz des Snmens uuf die Eigensdmften der forstlid1en Holzgewüd1se". Der Hauptteil dieser Arbeit wnr der Fid1te gewidmet; weniger nusführlid1 wurde die Frage für Weißtnnne, Liirdle und Bcrgahom behandelt.

Die Untcrsul'huni;en iibcr die Fid,te gliederten sid1 in 3 prinzipiell , ersd1iedene Studien, nüm.lich:

I. Versudte mit Sumen aus versdiiedenen flülumlagen.

11. l"ersud,e mil Samen von domi11iere11den und beherrsdtfen, sd1ledil gef ormfon Büumen.

lll. Anbau-T"ersudi mit Samen c!i11er Spfol.rwl.

Die vorliegende ArbeH bchun<leli. lcdiglid1 Punkt

1

dieses Fid1tcn- Provenienzye1·sud1es. Sie stellt insofern eiue Fortsetzung desselben dar, oJs sie sid1 mit der weiteren Entwilklung der durnnls eingeleiteten

Anbuuversud1.c in , cl'sd,icclencn Jlöheulagen befaßt.

Die Uutersudrnngen Yon Englet· bildeten seinerzeit, zusnrnmen mit denjenigen -..·on Cieslar·, einen Markstein in cler Entwicklung der P1·ovc- nienzfragc. Wohl bcsiundcn vorhc · sdion iiltcrc, exnktc Vcrsud1e iiber den Einlluf! der Sumcnherkunft, ,·on denen hier nm derjenige des Frnuzosen J'ilmorin erwähnt sei. Die Puhlikutionen übet• diesen Gegenstand fanden jedocl, nid1t die nötige Bend1iung, so dnfl es Engler nls großes Verdienst angeredmet werclen mull, durch seine eingehenden, diesbe- ziiglid,en Versud1e die ganze forstlidie Allgemei11heit uuf diese F rngen

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von grundlegender Bedeutung aufmerksam gemacht zu haben. Heute ist uuch der Praktiker in hohem Maße an den Ergebnissen derartiger Proveuienzversuche interessiert; hängt doch in vielen Fällen Erfolg oder Mißerfolg seiner Tätigkeit von der Auswahl des richtigen Saat- gutes ab.

Die vorliegende :Mitteilung soll lediglich die weitere Entwicklung der mit dem Pflanzenmaterial der Engler'sd1en Untersuchungen ange- legten Kulturen schildern. Weitgehende Sc.hlufifolgerungen über die praktisd.te Auswertung der aus diesen Versud1en gewonnenen Resultate, sowie vererbungstheoretische Fragen werden dabei absichtlich nrmieden.

Es dürfte sich nämlich in absehbarer Zeit Gelegenheit finden, über eine weitere Serie von derartigen Kulturen mif Saatgut versd1iedener Her- kunft, weld1e in den

J

nhren 1911 und 1912 angelegt wurden, Bericht

7U erstatten. Die Resultate dieser neueren, z. T. mit erweiterter Frage- stellung durchgeführten Versuche werden dann eine gründlid1ere Beurteilung des gesamten Provenienzproblems gestatten.

Aus diesem Grunde können wir an dieser Stelle auch auf die ßcrücksid1tigung der gesamten Literatur über den behandelten Gegen- stand verziditen. Die wid1tigsten, die Provenienzfrage behandelnden Publikationen finden sid1 bei Burger 1 ) zusammengestellt.

Den äußerst zahlreichen Mitnrbeitern, weld1e sid1 durch die Ueber- uahme von Beobaditungen, Messungen und Verurbeitung von Zahlen- material um das Zustandekommen dieser Arbeit verdient gemacht haben, sei an dieser Stelle der verhindlid1ste Dank für ihre Mithülfe n usgesprod1en.

I. Das Versuchsmaterial.

Die Gewinnung und PJlanzgarfen-Erziehung des Versuchsmuterials, mit dem sid1 die vorliegende Arbeit befaßt, ist bereits von Engler ein- gehend besd1rieben worden, so daß wir uns an dieser Stelle mit einigen zusammenfassenden Angaben hieriiber begnügen können.

Im

J

nhre 1898 wurden auf 5 Ye1·sthieclcnen Standorten Sumen der daselbst spontan ·vorkommenden Fid1ten gesammelt. Jede Lokalifüt erhielt dabei ihre eigene Provenienz-Nummer.

Ueber die Herkunft dieses Samens, sowie die wid1tigsten Eigen-

!-diaften der Mutterbäume unterrid1tet Tabelle I. Das Hauptmoment hei der Auswahl des Saatgutes war die Meereshöhe, resp. die durdt

1 ) ll. Burger: Einfluß der Herkunft des Samens nuf die Eigcnsdmften forstlid1cr HolT,,- gcwiichse. III. Mitteilung. Die Föhre. Mitteilungen der Sdtweizerisdt n C'cntrnl•

nnstnlt für dns forstlidte Vcrsud1swesen. XVI. Bnnd, !?. Heft.

(3)

1 2

Meere.-

Nr. biihc d~s Expo•

HerkunH des Snmcns Siam!- Gesteins- und Bodennrl

lkr Probe uries si1icm

m

1 Winterthur, Esd1enberg 54r, eben glazinler Lehm nuf oberer SüUwnssermolnsse

2 Ziirid,. Adlisberg 70. eben i<l.

Hergiswil, Pilatus Bnum 1 ll üO nord- mit Knlksleinen gemengter östl, Lehm auf unterm Flysd1

(Obereocän)

"

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Bnum3 l(XX) ,. i<l.

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b'I'Üß-

Bnum4 100, id,

zopfig

. . . . ..

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Baum b 1000

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Hcrgiswil, Pilatus ßnum :.? ltXXJ

..

id.

:;b Baum 5 100) id.

rot- "

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znplig

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Baum 7 10<.lO

..

i<l.

-'• Lenzerbeide, Graubünden 1550 westl. Bündnerscuiefer

4b

.. -

1600 "

..

4c ~

"

rnoo

n "

j St. Morit1.., Engndin 1800 nord- Glimmersmicfer und GneiB westl.

dieselbe bedingten klimatiscl1en Verhältnisse, unter weld1en die Mutter- bäume erwachsen waren. Wie aus Tabelle I zu entnehmen ist, wurden in 545, 700, 1000, 1550, 1600 und 1800 m über Meer Zapfen gesammelt, und zwar stets io gesclilossenen Beständen. Der geologiscl1e Untergrund der einzelnen Standode ist zum Teil gänzlid1 verscliieden. Es ist jedoch

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Eigensdmften der Büume

Von mehreren t 10jührigcn,sd1önen, normulcnßäumen aus gemiscl1tem Ficl1ten• und Tannenbestnode Von mehreren 110jührigen, norma·

Jen Bäumen aus gcmisd1tem Be- stunde

grünzapfig, cu. B0jiihrig, normul, kroneofrei

grünzapfig, cn 80 jiihrig, normal, kronenfrei

grilnzupfig, cn. BOjährig, normal, kronenfrci

grünznpfig, cn, 90 jährig, normal rotznpfig, cu. 70jiihrig, normal,

kronenfrci

rotzupfig, cu. 90 jährig, normal rotzupfig, cu. 90jiihrig, normal var. alpestris Brügger, von meh- reren ca. t 30 jührigen, gesunden Bäumen

var. medloxlma Nyl, von meh~

reren ca. 140jührigen, gesunden Bäumen

gewöhnlidie Fid1te, normal, von mehreren ca. l50jiihrig. Bäumen Von mehreren 150- 200 jührigen,

gesunden, normalen Bäumen

Datum der Ernte

Mitte Janunr

1 '!)!)

November lSH..'I Dezember

18!)8 Dezember

l8!JS Dezember

18!)8

Dezember 18!)8 Dezember

lS!lS Dezember

]8!)8

Dezember 18!)8 Dezember

lSHS

Dezember 18H8 Dezember

l8<J8 Ende No\'ember

18118

Bemerkungen über die Sclmppenformen der Zapfen

europaea-Porm

europaea-bis acuminata-f:ortn

,·orhcrrsd1end acumlnata-F orm curopaea-Form

europaea-Form europaea-Form europaea-Form

europaea-bis acuminata-Form curopaea-Form

fcnnlca stark vorherrsd1cnd, nebst Ueberg1mgsformen fennica-europaea fennlca stark vorhcrrsd1end,

nebst Ucbergnngsformen fennlca-europaea

fennlca-und europaea-Formen, letztere vorhcrrsd1end

curopaea-und fenaica-Formen.1

erstere vorherrsdiend

anzunehmen, dnß der Einfluß desselben gegenüber den stark wechseln•

den klimatiscl1en Verhältnissen der Sammelorte nur von untergeordneter Bedeutung auf die Ausbildung der jeweiligen Lokalrasse gewt>.sen sein dürfte. Dasselbe gilt auch für das Alter der Mutterbäume, welches 70 bis 150- 200 Jahre betrug. Trotz dieser verhältnismäßig großen

(5)

154

Altersdifferenzen ist eine· dicsbezüglidie Störung der Vergleichbarkeit cles Saatgutes kaum zu befiird1ten, da es sidi in allen Fällen um uormnle, gesunde, in voller MnJlnhnrkeit stehende Bäume handelt. Ein liöheres Alter für die Gewinnung des Saatgutes auf Gebirgsstandorten gegenüber denjenigen im Tiellunde ist. übrigens durdmus gerechtfertigt.

Von den 5, den vorliegenden Untersudmngen zu Grunde gelegten Provenienzen sind Nr.1, Winterthur (545 m), und Nr. 2, Adlisberg (700 m), ausgesprochene Tießundspßnnzen, nid1t nur bezüglich der Meereshöhe, in weld1er der Samen gewonnen wurde, sondern nud1 hinsid1tlid1 der allgemeinen klimatisd1cn Verhältnisse der Herkunfts- orte. Beide Provenienzen entstammen einer milden, niederscluagsreid1en Gegend. Die mittlere Jahrestemperatur von Züridi lieträgt 8,5°, die mittlere Nied-erschlugsmenge 1147 mim. Für Winterthur sind die ent- spred1enden J ahresmitte1 8,1

°

und 1009 mim.

Provenienz Nr. 3, Pilatus (1000 m), stellt bezüglich der .Meereshöhe des Snmmelorics eine Mittelstufe zwisd1en den ausgesprod1enen Tief- lands- und den nusgesprod1enen Hod1gebirgsprovcnienzen dar. Es ist jedod1 herrnrzuheben, dnl! dns Klimn dieses Standortes am Nordosthang_

<les Pilntusmassivs im Verhültnis zur Meereshöhe uußerordentlich mild ist. In clcr Nähe clcs Snmmclortcs gedeiht z.B. der Kirschbaum nod1. Ihrem allgemeinen Charakter nad1 ist diese ProYenienz daher nod1 zu den Tiellundspllunzcn zu zühlen, wie <lies bereits von Englet· herv0t·- gehoben wurde.

Die Heimat von Provenienz Nr. 4, Lenzerheide (1550 m), dagegen ist ein ausgesprodicn rauhes, in der Nord-Siidriditung ,·erluufendes Gebirgstal. Rauhe Winde, grnße Nieclct·s<.hlagsmengen (namentlich starke Sdmeelogen), sowie klures Weiter, verbunden mit großer Luft- trockenheit im Winter verleihen demselben einen ausgcsprodien alpinen Klima-Charakter. Die miUere

J

ahrestempcratur von Churwalden um

~or<luusgang des Tu les bctriigt 5,5°, die jiihrlid1e Niederschlagsmenge 10?3 mim; fiir den Hc1·kunftsod des Sautgutes dieser Provenienz diirfien diese Werte jedod1 bedeutend extremer ausfallen.

Provenienz Nr. 5, Engudin (1800 m), encllid1 stammt aus dem hödist- gclcgenen, groHcn Gebirgstnl der Sdnveiz. Dasselbe weist einen ausge- spmd1en kontinentalen Charakter auf. Die mittlere Jahrestemperatur Yon ßcvers betrügt nur 1,3°, die jührlid,e Niederschlagsmenge 830 m/m.

Früh- und Spütl'r<istc sind 11uf!et·ordentlid1 häufig und die tüglichen Temperntursd1wankungen groß. Ebenso ist die sehr starke Insolation, sowohl im Sommer als im Winter, herYorzuheben. Die Wintermonate zeidmen sid1 außerdem durd1 große Trockenheit aus. Vor ·winden ist wenigstens die Talsohle des Engaclins ziemlich gut geschiitzt.

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Es ist noch hervorzuheben, daß bei Provenienz Nr. 3, Pilatus, eine grünzapfige (Nr. 3a) und eine rotzapfige (Nr. 3b) Varietät auseinander gehalten wurden und ebenso bei Provenienz Nr. 4, Lenzerheide, die Varietäten alpestris Briigger (Nr. 4a), medioxima. Nyl. (Nr. 4h) und die

,gewöhnliche Fichte (Nr. 4c), welch letztere allerdings in den Kulturen

nicht zur Verwendung gelangte.1 )

Die 1898 gesammelten Zapfen wurden im Winter 1898/99 in den Räumen der Versudisanstalt, für alle Provenienzen unter den gleichen Bedingungen, ausgeklengt. Der so gewonnene Samen gelangte im Frühjahr 1899 im Versuchsgarten Adlisherg zur Aussaat.

Die Versclmlung der daselbst erhaltenen Sämlinge erfolgte im Frühjahr 1901, und zwar, soweit dies möglicl1 war, in der Nähe der zukünftigen Kulturorte. Die Meereshöhen der versclüedenen Pflanz- schulen "finden sich in Tabelle

II

zusammengestellt. Die Verpßunzung auf den definitiven Standort erfolgte in der Regel im 4.- 5. Altersjahre, d. h. im Frühjahr 1903 oder 1904. Nur bei Versud1sßäd1e No,•ille, Nr. 26,

<leren Pflanzen aus einer Frühjahrssaat von 1900 hervorgingen und die erst im Frühjahr 1902 versdiult wurden, betrug das Pflanzenalter bei der Anlage der Kultur 6 J nhre und bei der Versud1sflüche 'd1midwald,

~r. 1 A, nur 3

J

nhre.

II. Die Kulturorte.

Bei der Auswahl der Kulturorte ließ man sicl1 in erster Linie von dem Grundsatz leiten, Kulturen unter miiglid1st vielgestaltigen klima•

tischen Bedingungen zu erhalten. Leider wurden die zahlreichen, dumal~

begri.indeten Versuchsflüchen in der Regel viel zu klein angelegt, so daß sich sclion nacli wenigen Jahren unangenehme Nebenerscheinungen geltend macliten. Insbesondere zeigte sid1 in vielen Kulturen ein, den Versuch beeintrüd1tigender Einfluß des umliegenden Bestandes und ebenso wurde die Vergleid1barkeit der einzelnen Provenienzen unter sieb oft durd1 nnfänglid1 belanglos ersdieinende Bodenunterscl1iede gestört.

Bei der großen Zahl der zum Teil sd1wer erreicl1hnren Versuchsfläd1en konnte aud1 nid1t immer jeder einzelnen die gewünsd1te Sorgfalt in der Kontrolle zuteil werden, so daß Verunkrautung, WildverbiA usw.

ebenfalls nls stark sd1üdigende Momente auftraten. Bei eingetretenem Sd1lufl endlid1 begannen die meist in sd1malen Streifen nebeneinander gepflanzten Provenienzen zudem sich selbst gegenseitig zu beeinflussen, so daß in der Regel die Grenzreihen nid1t zur Beurteilung der Wuc:hs- leistungen herbeigezogen werden durften. Aus allen diesen Griinden

1) Vergl. C. Sd1rliltm b r die Viclgestnltigkeit der Fid1tc. 189B. S. ::!O und 11.

(7)

15h

konnte es nidit nusbleiben, clafi ein grofü~r Teil dieser Versuchsfläd1en im Laufe der Zeit aufgehoben werden mußte. Soweit dies zuliissig war, wurden diese weggefallenen Kulturen bei der Aufstellung der nad1- folgenclen Ve1·sud1sergehnissc zwar nud1 beriid(.sid1tigt, docl1 basieren diese letzteren in erster Linie auf den Resultaten einiger weniger, dafii1·

aber möglid1st einwandfreier Versuchsnnlagen.

Die Kulturorte linden sid1 ebenfalls in Tnbelle 11 zusammengestelt und zwar nad1 ihrer mittleren Meereshöhe geordnet. Im Folgenden finden sid1 sodann kurze Angaben über Lage, Bodenbesdiaff enheit, klimatisd1c Verhültnisse usw. derselben, wobei der Vollständigkeit halber aud1 diejenigen Vcrsud1s11üd1en hcrücksid1tigt werden, deren Ergebnisse nur in ganz untergeordnetem Maße verwendet werden komtten. Dagegen sind die gänzlid1 unbruudtburen Kulturen weg•

gelassen.

N o v i 11 e ( A u F o u r ) 3 8 0 m.

In der Rhoneebene, in vollständig flnd1em Gelände gelegen lGemeindewnlclungen Noville). Sehr frud1tburer, friscl1er Alluviulhoclen.

Feiner Suncl mit sd1wac~1er Ilumus<lecke. Das Klima ist sehr mild. Dei' Sdmee hält nur cu. 2 Wod,en bis 1 .Monat an. Spi.itfröste sind ziem·

lid1 hüul'ig.

W in t er t h u r ( E s c h e n b e r g ) 4 7 0 m.

Sanft geneigter Nord-Nordwesthang. Am Nordrunde des Wald- komplexes Esd1enherg der Stadt Winterthur gelegen, in weld1em das Saatgut von Provenienz Nr. 2 gewonnen wurde. Das Klima ist sehr mild und niederschlagsreich. Der Boden ist ein tiefgründiger, frischer, frud1tbarer Lehm. Obere SHHwussermolasse mit Errutikum, Die Flüche wnr vor Anlage der Kultur mit Fitl1tenaltholz und Weifüannenjung- wu<.hs bestockt.

S o 1 o t h u r n ( W e i e r m u t t ) 4 7 0 m.

In den Studhvuldungen von Solothurn, um Südfuflc des

J

um

gelegen. Etwas über dem linken Ufer der Anre. Ganz sd1wad1 nad1 Süden geneigt. Dus Klimu ist mild. Sdnvad1c Frostluge. Der Boden ist ein sdtwercr, ziemlidt nasser Lehm mit Moräne uls geologisdtem Unter- grund. Die Kultm stockt auf bisheriger Wiese und Ackerland.

S o 1 o t h u r n ( H i n t e r W e i fl c n s t e i n ) t 2 4 0 m.

Bildet zusammen mit der vorhergehenden Kultur eine gut Yergleid1.- hnre Einheit zum Studium des Ein0usses der Merereshöhe auf dns Pflanzen-Waclistum. In den Stadtwuldungen von Solothurn um Nord- Jmng der Wcißcnsteinkette gelegen. Die Kultur stockt uuf einer ganz.

wenig nörcllid1 geneigten Terrasse in der Nühe des Grates. Der Boden

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ist ein ziemlich sd1wcrer, frud1tburcr Kalkboden mit mittlerem Jura als geologisd1em Untergrund. Das Klima ist für diese Höhenlage außerordentlich rauh. Den Winden, besonders den Nordwest- und Ostwinden, stark ausgesetzt. Strenge Winter mit viel Sdmee, weld1 letzterer sehr lange liegen bleibt. Die Versurhsflüd1e wurde auf bis- herigem Weideland angelegt.

G r a f e n r i e d ( B u c h h o f ) 5 8 0 m.

Im bernisd1en Staatswald Buchhof gelegen. Ganz sanft nnd1 Siiden geneigt. Der Boden ist ein etwas bindiger, sandiger Lehm mittlerer Bonität. Den geologischen Untergrund bildet die untere Süßwasser- molasse mit angrenzendem Errntikum. Das Klima ist mild und nieder- sr.hlagsreid1. Die Kultur stockt auf einer Ahtriehsflüd1e von Bud1en und

"\Veifüannen. Im Westen und Südwesten der Fläd1e steht nod1 angren- zendes Altholz.

Langenthal (Felliwald A und B) 620 m.

Im hernisdten Staatswald Felliwald gelegen. Ganz sd1wadi nncl1 Süden genei!,rfer Hang. Der Boden ist ein frischer, sandiger Lehm mit Meeresmolasse als geologischem Untergrund. Das Klima ist gemüßigt und niedersd1lagsreidi. Die Kultur stockt auf bisherigem Pflanzschul- _i\renl. (Bei Vcrsud1 B sind die Fid,ten gruppenweise in eine Budten- pflanzung eingebrad1t worden.)

Z ü r i c h ( H e u b c e r i b ü h l ) 6 6 0 m.

Im Waldkomplex Zürid1berg der Stadt Züridt gelegen. Schwad1 nach Südwesten geneigt. Der Boden ist ein frisd1er, bindiger Lehm. Obere Süßwassermolasse mit aufliegendem Errutikum als Untergrund. Das Klima ist mild und niedersd1lagsreid1. Die Kultur stockt auf einem Kahlsd,Iag.

L a n g e n t h a l ( S c h m i d w a l d B ) 7 0 0 m.

Im bernischen Staatswald Sc:hmidwald gelegen. Die Versud1sfläd1e ist eben. Der Boden besteht aus sandigem Lehm mit Meeresmolasse als geologisdiem Untergrund. Das Klima ist gemüßigt bis ziemlid1 rauh.

Spätfröste bis Ende Juni sind häufig. Der Winter zeidtnet sidt durd1 einen verhältnismäßig starken Sdmeereid1tum nus, der Sommer ist heilt Das Gebiet ist niederschlagsreid1. Die Kultur stockt auf ehemaligem Pflanzsdmlareal.

L ä n g e n e i ( B ä d li h u b e I ) 9 0 0 m.

Im bernisd1en Staatswald Längenei in der Nühe des Bades Gurnigel gelegen. Die Versud1sflädte liegt auf dem Rücken des Höhenzuges zwischen den beiden Wildbäd1en Wifibadi und Seligraben und ist ganz schwad1 nad1 Norden geneigt. Der Boden ist ein frud1tbarer, sandiger

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Lehm auf unterer Siillwassermolassc. An der Obcrßüdie jedod1 durcli langjährigen Pßanzscliulbel.rieb stark verarmt und verwildert.

Das Klima ist gemäßigt bis rauh. Sdmeereid1. Etwas windig. Die auf ehemaligem P11nnzsdrnl•Areul stod.:ende Kultm· ist jedod1 durd1 den im N01·dwesten angrenzenden Altholzbestand etwas gesc:hiitzt. Spät- friisle sind häufig.

G u r n i g e 1 ( M ä ri t m a t t ) 1 4 8 0 m.

Ebenfalls in bernisd1em Staatswald gelegen. Die Yersud1slläd1e Ld1ndet sid1 auf einem ungleidtmäßigen, sanft geneigten Westhang.

Der Boden ist ein frud1tburer, stark humoser Lettboden. Flysd1. Ent•

wüsserungsgrnhen waren notwendig. Das Klima ist ziemlicli rauh.

Schneereid1. Etwas Frostlage, dagegen vor Wind ziemlid1 geschützt.

Die Kultur stockt auf bjshcrigem Weideland. Im Norden und Osten sind Altholzbestände vorhanden.

S e 1 i b ü h 1 ( A b e n d w e i d ) 1 5 7 0 m.

Im Aufforstungsgebiet Selibühl des Staates Bern gelegen.1 ) Die Versud1sßäd1c liebrt an einem schwach geneigten Wcst•Südwesthnng, unmittelbar unierlmlb det· Wusscrsd1eide zwisd1en Sense- und Gürhetal.

Der Boden ist ein sandig:toniger Lehm. Stark humos, stellenweise fast torfig. Sehr untätig und naH. Ebenfalls dem Flysd1gebiet angehörend.

EntwHsscrungsgrüben waren notwendig. Dus Klima ist rauh, und die Versud1slläd1e ist besonders den Westwinden stark ausgesetzt. In einem uusgesprod1cnen Sdmeelod1 gelegen. Die Kultur stockt auf bisheriger.

unfruditbarer Weide. Hügelpnanzung!

Selibühl (Selibühlhubel) 1720 m.

Ebenr alls im Aulforslungsgebiet Selibühl des Staates Bern gelegen.

Die Vcrsmhsnüd1e befindet sid1 am stark geneigten Westhang des Selibühlhubels, einer ßad1en Kuppe, weld1e die höchste Erhebung im AuITorstungsgebiet der Gurnigelkette clnrsiellt. Der Boden, ein an sich frud1tbarer, schwerer, sandiger Lehm, gehört ebenfalls der Flysdi- formation an. Audi hier waren Eniwässerungsgrüben notwendig. Das Klima ist ausgesprod1en rauh und die Kultur besonders den West- winden in hohem Maße ausgesetzt. Die Sclineelage ist aber hit-r, im Gegensatz zu der vorhergehenden Versud1sfliid1e, nicht besonders grof!, dn der Sdrnee fortwiihrend ,·crwcht wird; dagegen ist die Frostgefahr um so bedeutender. Audi diese Kultur stmkt auf ehemaligem Weide- land. Auf der West- und Nordseite reimt ein alter Fid1tenbestnnd bis nahe an die Fläd1e herauf.

1 ) Vcrgleid1e hierüber: Nigst: Ueber die A11Horstunge11 des Stnatcs an der Gurnigcl- kette. ßern 1914. Bearbeitet im Auftrage der Forstdirektion.

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Die 3 zuletzt behandelten Versud1sfläd1en bilden einen einheitlid1cn

\'ergleid1skomplex, weld1er in hohem Muße dazu geeignet ist, den Einlluß der Klimaversd1led1terung mit zunehmender J\leel'cshöhe auf das Gedeihen der Kulturen zu veransd1uulid1en. In Luftlinie gemessen, Hegen die Kulturen 1\Iäritmutt und Abendweid nur 2,5 km auseinander, Aben<lweid und Selibühlhubel nur 1,0 km, während die Entfernung J-lüritmatt-Selibühlhubel ebenfalls nur ca. 2 km beträgt.

B e r g ü n ( B l a i s I e d a ) t 6 0 0 m.

Unterhalb der Lawinemcrbuuung dm· Rhütisd1en Bahn um Muot.

Die Versud1s1läd1e liegt an einem steilen Nordwesthang. Der Boden ist ein frud1tbarer, frisc:her Lehmboden mit Dolomit als geologisc:hem Untergrund. Das Klima ist ziemlic.h ruuh, und die Versud1sflüd1e befindet sid1 in einer ausgesprod1enen Sdmeelage. Die Kultur wurde m einem bisher unbcstockien Lawinenzug angelegt.

B e r g ü n ( M u o t s u t ) 1 9 5 0 m.

In der Luwinenverbauung der Rhütisc.:hen Bahn am Muot gelegen.

Die Versud1sflüd1e befindet sid1 an einem miifiig nad1 Westen geneigten Hang. Der Boden ist aud1 hier ein guter, ziemlid1 tiefgründiger Lehm mit Dolomit im Untergrund. Das Klima ist sehr rauh. Insbesondere isi diese Versud1sf1üdie dem ·wind mehr ausgesetzt als die vorher- gehende. Ebenfalls sdmeereid1e Lage. Die Kultur wurde auf vorher unbestocktem Gelände angelegt.

Zusammen mit der vorhergehenden Versud1sfläd1e bildet diese Kultur ein gutes Vergleicl1sohjekt.

P o n

t

e ( P s c h a i d n s ) 1 8 0 0 m.

Auf der red1ten Talseite des Engadins oberhalb Campovasto gelegen. Die Kultur stockt auf einem müßig steilen Nordwesthang.

Guter, etwas steiniger Lehmboden mit Trioskalk als Untergrund. Die Bodengüte wed1selt innerhalb der Versud1sfliid1e sehr stark. Das ausge- sprod1en alpine Klima des Engadins wird hier etwas gemildert, so daß die Kultur weder der Trockenheit, nodt dem Wind, Sdmee, Insolation oder Kälte besonders ausgesetzt ist. Die Versud1sflüd1e genießt nuß~r- clem nod1 den Sdmtz eines lichten Altholzbestnndes von Lärd1en und F id1ten, unter weld1em sie angelegt wurde.

P o n t e ( V i n b e 11 a ) 2 1 5 0 m.

Auf der linken Talseite des Engadins, oberhalb Ponte gelegen, an einem steilen Südhang. Das Klima zeigt ausgesprod1en alpinen Charakter. Der Hang ist im Sommer trocken. Geringe Sdmeelage im ,vinter, verbunden mit intensiver Tnsolntion. Stark den Winden ausge- setzt, namentlid1 vom Albula her. Der Boden ist ein fruchtbarer,

(11)

Zusammenstellung über die Verscbulung der Pflanzen und die Anlage der Versuchsflächen.

Tal>elle II

... g

Versd:iulung Anlage der Versud1sßiid1e

Meeres, ~lerteS• Gmlle \'t>r•

Ort (Pflanzsd1ulc) louloc Datum Ort huhe Fläd1e der wendele Pßan• Verbo.nd Wrg. lall

m III ,\n·n zenzahl cm

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Biillt•rkimlcn, ,\lth,hcrg 480 ~l11i l\Kl-t Solothnrn, l lintcr \\'eillcnstcin 12-fü ii,'1 4-lO fü.Jx lllO Liin;!t'nci, Sl1111t~forst!!11rlcn !IOO Mai rnoa Gurnigcl, ~lnrilmutt HSO 16,3 701 rnox lii0

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Liini,:cnci, St1111tsfurslg11rteJ1 \JO'.J i\lui rnoa Schbühl, Abendweid 1,,70 ;",tl,0 22(;-t \lllx 12,1

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Be• gnn, For~tgarten der Hh. Buhn 14:,0 ~1ni l!llll ßergün, Blais lcdu 1600 rn,r1 lHiO 120 >< 120 Selihi1hl rnr,o Juli rno--1- Sclibiihl, Sclibiihlhuhcl 1720 31,2. l-102 -IOX r>ll

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Pontc, Chusnlitsd1 17110 /lloi 1n0-t Ponte, Psu111idns 1800 4S,U

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120x Jr,O

Hcr~iin. Forstgurten der Rh. Huhn 1-1:-,u Mui

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Bcrgiin. /lluot sut

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17.0 1174 ]20 X 120 Ponlc, Cl111s11htsd1 1700 i\lni lll04 Pontc, Vin belln 21::ill 1-l.ii 580 120x lfiO

(12)

schiefriger Lehm. Den geologischen Untergrund bildet ein Trias-Ton•

schiefer (Casan.nascb.iefer). Die Kultur stockt auf früherem Weideland.

Rings um dieselbe herum stehen noch alte Lärd.1en.

Weitere Angaben über die Größe der einzelnen Versuchsflächen, Yerwendete Pflanzenzahl usw. finden sich in Tabelle II zusammen- gestellt.

m. Die Versuchsergebnisse.

Das Beobachtungsmaterial hat sich in den 28 Jahren, die nunmehr seit Anlage der Fichten-Provenienzku1turen verstrid.1en sind, dermaßen angehäuft, daß eine eingehende Sichtung desselben vorgenommen werden mußte, um überhaupt die Grundzüge des verschiedenartigen Verhaltens von Tieflands- und Hocl1gebirgsfichten richtig erkennen zu können. Eine Veröffentliclmng des gesamten Zahlenmaterials wäre viel

7U umfangrcid.1 und damit auch viel zu unübersichtlich ausgef nllen. Es wurden aus diesem Grunde die Ergebnisse der einzelnen Kulturen zu

~1ittelwerten verarbeitet, weld.1e geeignet sind, den Einfluß der Höhen- lage auf die Entwicklung der Kulturen deutlich hervortreten zu lassen.

Auf einen Vergleid1 des Pflanzenwnd1stums bei Böden versd1iedener geologischer Formation, versd1iedenen Expositionen usw. wurde hier zum vorneherein verzichtet, da die Zuhl der angelegten Versud1snüchen für diesen Zweck nid1t im geringsten ausgereid1t hätte.

Für die Mittelbildung wurden folgende 3 Höhenzonen ausge- l-dtieden:

1. Tief gelegene Kulturorte:

2. Mittelhod.1 gelegene Kulturorte:

3. Hod.1 gelegene Kulturorte:

Unter 1000 m Meereshöhe, 1000- 1600 m Meereshöhe, Ueber 1600 m Meereshöhe.

Bei dieser Gliederung der Höhensknla waren nicht etwa besondere klimatisdie Grenzen maßgebend, dieselbe wurde vielmehr so eingerid1tet, daß jede Stufe eine genügende Anzahl von Versucl1sflücl1en umfafüe, um daraus einen zuverlässigen Mittelwert zu erhalten.

In die oberste Stufe, von mehr als 1600 m Meereshöhe, fallen 4 Versuchsflädien, doch sind zwei davon aus verschiedenen Gründen für die Mittelbildung wenig tauglich. Letztere wurde meist nur mittelst der beiden Kulturen M u o t s u t (1950 m) und Via b e 11 a (2150 m) vollzogen. Die mittlere Höhe für diese Zone beträgt daher 2050 m, ist also über der Baumgrenze für die Ficlite gelegen. Aus diesem Grunde äußert sid1 aud1 hier das verscl1iedene Verhalten von Hod1gebirgs- und Tieflandsprovenienzen besonders scharf.

(13)

1b2

Ln die mittlere Stufe von 1000- 1600 m Meereshöhe fnllen wiccl~rmn 4 Kulturen, die sümtlid1e gut fiir die Mittelbildung verwendbm· sind.

Die mittlere Iföhe für diese Zone betriigt 1470 m.

JJic untere Stufe. untei-1000 m Meereshöhe, entbiilt die Hälfte aller Versuchsllücl1en, clod1 sind viele derselben fiir die Mittelbildung günzlid1 ungeeignet, und es mußte von FalJ zu FaU eine sorgfältige, diesbezüg- liche Auswahl getrolTen werden. Aus diesem Grunde wed1selt aucli die mittlere Höhe für diese Zone etwas. Sie betrügt ungefähr 600 m.

Im allgemeinen mußte mnn sicl1 aud1 darauf besd1ränken, die Mittelwerte für die Tießandsprovenienzen Nr. 1, 2, 3a, 3b als Gesamtheit einerseits und diejenigen der Hod1gebirgsprovenienzen Nr. 4a, 4b und :i

als Gesamtheit andererseits zu beredmen. Nur wo dies besonder.-;

erwünsd1t erschien, sind uud1 die entsprechenden

,v

erte der einzelnen

Provenienzen mitgeteilt. ·

Die in den nad1stehenden Absclmittcn behandelten Versud1sergeh- nisse sind in vielen Füllen üuflerst lückenlmf t, wie dies nidit anders zu erwarten ist, da die Kulturen keiner dauernden Beobad1tung unterstellt werden konnten. Besonders fiihlbar madite sid1 dieser Umstand bei der :Betraditung der phacnologisd1cn Verhi.iHnisse geltend, da jeweilen anlö.fllidi der Aufnahmen nur ein einzelner Moment des gunzen Vegeta- tionszyklus untersud1t werden konnte. Es ist dies um so mehr zu bedauern, als in dieser Beziehung nnmhnf te Untersd1iede zwisd1en Tiefümds- und Hod1gebirgsprovenienzen bestehen.

1. Der Pflanzenabgang.

Bei der Beurteilung der Widerstandsfähigkeit versd1iedenartiger Fichtenprovenienzen spielt der Pflanzenabgang eine wichtige Rolle.

Sofern es sicli um Anhauversuclie in Versud1sgärten handelt. die einer stündigen Kontrolle unterworfen sind, bietet die Feststellung der einge- gangenen Pflanzen keinerlei Sd1wierigkeiten. Wenn es sid1 dagegen um Kulturen in den verscliiedensten Landesteilen und Höhenlagen handelt, die oft jahrelang sich selbst überlassen bleiben, wie dies für den vol'•

iiegenden Fall zutrifft, so wird eine exakte Bestimmung des Pflanzen- abganges sehr ersd1wert. Die Griincle hiefür sind versd1iedener Natur.

In den ersten Jahren nach der Anlage des Versud1es sind die Pflünzd1en meist nod1 so klein, zumn 1 in den höheren Lugen, dufl sie vollstündig in Unkraut und Graswud1s versd1winden. Wenn zudem durcl1 die TerrninbescJmITenheit eine exakte Reihenpflanzung verunmöglid1t wird, so hält es spüter oft nuflerorclentlicl1 sd1wer, die genaue Zahl der nod1 vorhandenen Pflanzen festzustellen. Aucl1 natürlicher Anflug kann in dieser Beziehung stark störend wirken. Dufl letzterer bei den .Aufnahmen

(14)

nndi Möglid1keit nus den Versud1s0üd1en entfernt wird, versieht sic.:11 von selbst, dod1 wird sid1 diese Mafinuhme nid1t immer mit der gewünschten Genauigkeit durd1führen Jassen. Eine weitere Beein- träd1tigung erfährt die Ermittlung des Pflanzenabganges durdt den Umstand, dafi sehr oft, nnmentlid1 in rauhen Lagen, fast vollständig dürre Exemplare in Abgang geschrieben werden. Wenn sich dieselben dann entgegen aller Erwartung wieder erholen, so tritt nidtt selten der absurde Full ein, daß bei einer spiiteren Aufnahme mehr Pflanzen Yorhanden sind als bei der vorhergehenden. Audi Verschiedenheiten im Standort (Boden, Lid1t usw.) können natürlich einen stark störenden Einfluß ausüben.

In

Tabelle III findet sidt der Pflanzenabgang in Prozenten der urspriinglidien Pflanzenzahl zusammengestellt für die Kulturorte in 1000-1600 m und fiir diejenigen in mehr als 1600 m Meereshöhe. Fiir die Versud1sfiiid1en unter 1000 m Meereshöhe lieUen sid1 aus verscliie~

denen Griinden keine braud1haren Werte ermitteln. In einigen derselben wurden nämlim störende Nad1besserungen ausgeführt, andere waren so klein, daß der ,•ielleidtt nur zufällige Wegfall von ganz verein- zelten Pflanzen unverhiiJtnismüfüg grolle Verünclerungen des Abgangs- prozentes bewirkt hütte usw.

Für die Kulturen in miHelhohen und hohen Lagen dagegen sind die mitgeteilten Zahlen wenigstens insofern hraudihnr, als sie den allgemeinen Charakter des Pflanzenabganges deutlid1 zum Ausdruck bringen, wenn aud1 den Werten für die einzelnen Provenienzen unter sich keine unbedingte Vergleid1bnrkeit zukommt.

Die Zahlen für die Kulturorte in 1000- 1600 m Mcereshi.ihe stellen Mittelwerte dar, weldie aus den entspred1enden Abgangsprozenten der Versudtsflädten So 1 o t h ur n (Hinter Weifienstein) 1240 m, Gur n i- g e 1 (Märitmatt) 1480 m, Se l i b ü h l (Abendweid) 1570 m und Berg ii n (Blais leda) 1600 m gewonnen wurden. Die Provenienzen Nrn. 3a und 3b, Pilatus, konnten dabei nid1t auseinander gehalten werden, da dieselben auf dem Weißenstein versehentlidi in Misdmng ungebaut wurden.

Die Zahlen für die Kulturorte in mehr als 1600 m Meereshöhe sind Mittelwerte aus den beiden Versud1sflädien Berg ü n (Muot sut) 1950 m und Po n t e (Via bella) 2150 m. Die beiden, ebenfalls in dieser Höhen- zone gelegenen Versudisfläd1en Se 1 i b ü h l (Selibühlhubel) 1720 m und Po n

t

e (Psdtaidas) 1800 m wurden nid1t zur Mittelbildung herbeige- zogen, da dieselben starke, lokale Störungen aufweisen.

Verfolgen wir an Hand von Fig.1, in welcl1er die in Tabelle III enthaltenen Mittelwerte für die Tieflandsprovenienzen Nrn. 1, 2 und 3a

(15)

und h eincl'seit.s, die Hod1gebirgsprovenienzen Nrn. 4a, 4b und 5 anderer- seits gruphisd1 dargestellt sind, den Verlaur des Pnanzenahganges, so

iellen wir folgendes fest:

Pflanzenabgang in Prozenten der ursprünglichen Pflanzenzahl.

Ta~ll• 111

Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3n Nr.3b Nr.4a Nr.4b Nr. 5 Mittel Jnltr Wlnt1fü1

Al"lbu1 Pllatn fßlhn Llnameldl lnltlilld1 fnpdl1

crlmptt1 reuapßc 111. at,111~1 Ql,llll~L Nrn.I-:!-b Nm.44•'

Kulturorte in 1000- 1600 m Meereshöhe Urspriiogl.

Pßanzenznhl 1171 1000 lGUS 461 598 7118 3848 1827

1006 !l,fl 3,G 4,4 o,a 6-,6 10.a 4,0 7,7

100!) 6,1. 4,1 5,0 G,a 6,7 10,B r,,o 8,0

mm 6,4 6,7 7,4 6,11 7,4 11,3 G,\I 8,9

HUB s,a 12,0 11,6 8,!I 8,7 12,1 10,7 10,2

mm

n,s 14,!) 14.6 \l,ii !),2 12,fi 13,2 10,7

1!}28 HU,l Hl,2 2!),a JR,2 18,1 21,4 ao,o rn,s

Ursprün;I. Kulturorte il~ mehr als 1600 m Meeresl1öhe

Pßunzenzuhl

r ,sa

188 410 ii24 .fü\) •fül iilln 1705

mm

1\)05 4,8 2,1 4,4 r,,r, 9,6 :?,O 22,6 4,G 12,2

rnoo

10,3 3,2 7,8 12,0 14,1 .t,\I 2a,2 \),4 14,7

mm

16,li ll,4 18,& 16,3 t~l,U s,o 27,0 16,ii 18,8

rn1s

18,:i 8,0 21,0 20,(i 21,3 \l,2 ~.o 18,6 20,1 1\12:l 22,1 20,7 22,0 22,a 21,r, 10,4 i.10,4 22,2 21,3

)\l2H 26,2 20,U 24,1 :!21~1 22,8 10,4 31,2 24,2 22,1

1

J. Sowohl in tlen hohen, als aud1 in den mittelhohcn Lugeu cler V c1·sud1s ffüd1en besi zen die Ticfürnclspro, enienzen a II ni11glid1 cm geringeres Abguugs-Prozent. ali; die Hocl1gebirgspl'ovenienzen. Da letz.ie1·e zut· Zeit der Vm·pllumrnng wesen lid1 kleiner wuren uls <lie ersteren, haUen sie offenbnr mehr Miihe, sid1 zu behaupten. Der diesbe:diglid1e t'nlerscl1ied isi numcnt.lich selu a11lföllig in den hohen Lugen.t)

1) Diese FcsfsteHung steht in einem gewissen Widersprud1 mit den Erhebuugeu Eng- lers, weld,er seinerzeit (1. e. S. 174) filr die versetzten liHereu Gebirgsfici1ten keinen griißerc•11 Pnnuzenubgnng fcstste1lcn konnte. Es ist jedod1 zu be11d1ten, daß es sich bei den Beobud1tunj!en Englers nur um die Verhältnisse unmittelbar 11nm der Ver•

pßumm11g hnnclcln konnte, wobei nntürlid1 die kleincrcu Gebirgsfid,ten weniger Sd1ude11 littm,. als dil! größeren Tieflnndspßnn:r.en.

(16)

2. Mit zunehmendem Alter ändert sid1 dieses ursprünglid1e Verhältnis immer mehr zu Gunsten der Hod1gebirgsprovenienzen, indem in den mittelhod1 gelegenen Versud1sßüdien bereits bei der Aufnahme im Jahre 1918, bei denjenigen in hohen Lagen im

J

uhre 1923 das Ab- gungsprozent der Hod1gcbirgsprovenienzcn geringer ist als dasjenige der Tießandsprovenienzen.

Fi&-'

Pflanzenabgang in Prozenten der gesamten Pflanzenzahl

der Tieflands- und Hochgebhgsprovenlenzen In veradüedenen Meereah6hen.

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Jllhr 1900 02 w 06 08 10 12 1' 16 18 20 "" u 26 28 19lo

- - - Tießandsprovenicnzen - - - Tieflandsprovcnicnzen - - - Hodigebirgsprovenienzen - - - Hod1gebirgsprovenienzen

in 1000-1600 m Meereshöhe in mehr als 1600 m Meereshöhe

3. Während das Ahgangsprozent, abgesehen von einem starken Ansteigen in den ersten Jahren nad1 der Pflanzung, eine ziemlidi gleidiförmige Zunahme auf weist, steigert sidi dieselbe nadi Eintritt des Bestandes- sdilusses, weldier jedodi erst in den mittelhohen Lagen erfolgt ist, in ganz erheblidiem Grade. Diese durclmus verständlidie Ersd.ieinung kommt in dem rapiden Ansteigen der Kurve für die mittelhohen Lagen von der Aufnahme im Jahre 1923 zu derjenigen im Jahre 1928 deutlidi zum Ausdruck. Daß dieses Ansteigen für die weniger rasdi- wüchsigen Hodigebirgsprovenienzen einen geringeren Betrag aufweist als für die Tieflandsprovenienzen, ist ehenf alls verständ.lidi.

In

den hoch gelegenen Versud1sflädien dagegen ist noch nirgends ein Bestandes-

(17)

166

schluß erreid1t, der eine sold1e Steigerung zur folge haben müßte.

In den miUelhohcn und hohen Lugen spielt übrigens bei eintretendem Sd1luf! der Sdmecdruck eine große Rolle, welchem das rasd1e Ansteigen des Abgungsprozentes in erster Linie zuzusd1reiben ist und von wcld1cm vor allem die Tieflundsprovenienzen betrolTen werden.

4. Das Abgangsprozent ist sowohl fiir die Tiellundsprnveuienzen einer- seits, als uud1 fiir die Hod1gebirgsprovenienzen andererseits in den hoc.hgelegenen Versudtsfüidten bedeutend größer als in den mittel- hohen Lagen derselben. Erst mit Eintritt des Bestandessd1lusses wit-d dieses Verhältnis teilweise veründcrt.

ßetraditen wir in Tabelle III die einzelnen .Provenienzen unie1· sid1, so können wir feststellen, daß mit Ausnahme ,·on Nr. 4b irt mehr als JoOO m Meereshöhe weder bei den Tiefüm<ls• nod1 bei den l [od1gcbir-gs- fidtten prinzipielle Abweidmngen von dem oben et·wähntcn Verhalten auftreten. Graduelle Untersd1iedc dagegen sind wohl vorhanden. So erfolgt z.B. in den Kulturorten in 1000- 1600 m Meereshöhe die Zunahme des Abgangspt·ozcnics bei Provenienzen Nr. 1 bis zum Jahre 1923 viel langsamer uls bei den Provenienzen Nr. 2 und Nt·. 3, um dann gomr.

unvermittelt in die Höhe zu sdmellcn. Auffullcncl ist aud1, wie das Abgangsp1·oze11l , 011 Provenienz N1·. 5 sd1011 im ersten Aufnahmejahr einen nullcrordentlid1 hohen Betrug nuf weist, wiilu·end Ni·. 4a und Nr. 4b sich mehr den Werten der Tießandsprovcnienzen nühern. ßei den Kulturorten in mehr als 1600 m Meereshöhe ist numentlid• der durd1- gehend geringe Pßanzenabgaug ,•on Provenienz .J.b in die Augen springend. nnmentlid1 im Vcrglcid1 mit dem uudt hier sehr hohen Abgnngspl'Ozcnt Yon Nr. 5. Provenienz Nr. 2 weist zwar in den ersten Aufnuhmejuhren ebenfalls sein geringe Abgungswerie nuf, clodt sind dieselben nidtt mit denjenigen de1· iibrigeu Prnvenienzen verglcic~1bar, cla Nr. 2 in der Kultur Ponte (Vin bcllu) nid1t gepflanzt wurde, die mitgeteilten Zuhlen sid1 duhe1· nut· auf eine einzige Versud1sßüd1e hezicheo. Eine Erkliirung für diese:; vei·sd1iedenul'lige Verhalten einzelner Provenienzen abgeben zu wollen, wlire jeclodt nnd1 den eingangs enviihnten Griinden mehr nls gewugt.

J n gn nz exponierten Lugen tmt n ud1 cle1· Fall ein, du fl die Hod1ge- hirgsprovenienzcn sd1on von Anfnng an ein gcl'ingeres Abgangsprozent aufwiesen als clie Tiefinndspllunzen. Auf dem Se I i b ii h l (Sclibühl- hubel) 1720 m z. ß. gestaltete si<.:h der Pllunzenahgung in folgender Weise:

1906 1909 1913 1918 1923 Pßnnzcnnbgnng ;,.

'I• 1

Prov. Nr. 1- 3 b 51,8 57.5 61,2 64,, 72.6

der ursptfü1gl id1cn

Prov. Nr. 4a. 5 42,4 44,5 45,6 48,0 53,4 Pllanzcnzahl

(18)

Dieser außerordentlich hohe Pflanzenabgang wird in erster Linie

ilUf das rauhe, waldf eindliche Klima zurückzuführen sein, denn es zeigte sich immer wieder, daß diejenigen Pflanzen, die auf irgendeine Art und Weise Seitensdmtz genossen, am besten gediehen. 1928 wnr die ganze Kultur bis auf wenige Exemplare vollsti:indig versd1wunden und an ihre Stelle traten spontane Bergföhren, Arven, AJpenerlen und vor allem

<lie Alpenrose.

2. Das Wachstum.

a) Die Höhentriebe.

Bis zum

J

nhre 1913 wurden in vielen Versud1sflä<:hcn jährlich die Höhentriebe aller vorhandenen Pflanzen gemessen, so daß bis zu diesem Zeitpunkt ein gut brauchbares Zahlenmaterial vorliegt. Eine Zusammen- stellung desselben findet sich in Tabelle IV. Die daselbst mitgeteilten Zahlen sind Mittelwerte, weld1e selbst wieder aus den entspred1enden Mittelwerten einzelner Versud1slläd1en gebildet wurden. Für die Kultur- orte unter 1000 m Meereshöhe wurden nur die vier Fläd1en S o l o - t h ur n (Weiermatt), 470 m, Grafen r i e d (Budihof), 580 m, La n - gen t h a l (Felliwald A), 620·m, und Langen t h n l (Schmidwald B), 700 m, verwendet, als die einzigen, weld1e lückenlose Höhentrieb- messungen bis 1913 aufweisen. Das Mittel für die Kulturorte von 1000 bis 1600 m wurde aus den entspred1enden Werten der Versuchsflächen So 1 o t h ur n (Hinter Weißenstein), 1240 m, Gur n i g e I (Märitmatt).

1480 m, Se l i b ü h 1 (Abend weid), 1570, m und Berg ü n (Blais leda), 1600 m, gebildet. Die Mittelwerte für die Kulturen über 1600 m :Meeres- höhe endlich setzen sich zusammen aus den Ergebnissen der Versud1s- flächen Berg ü n (Muot sut), 1950 m, und Po n t e (Via bella), 2150 m.

In

Fig. 2 sind die in Tabelle IV enthaltenen Mittelwerte für die Tieflands- und die Hod1gebirgsprovenienzen grnphisd1 aufgetragen. An Hand derselben läßt sich folgendes feststellen:

1. Zwischen den drei Höhenlagen der Kulturorte bestehen ganz erheh- lid1e Differenzen in der Länge der Jahrestriebe, und zwar sowohl bei den Hod1gebirgs- als bei den Tiellnndsprovenienzen. Der Unter- schied zwisd1en den tiefen und den mittelhohen Lagen ist dabei viel erheblidier als derjenige zwisd1en den mittelhoch und den hod1 gelegenen Kulturorten.

~- Während bei den Versud1siläc:hen unter 1000 m Meereshöhe eine beträd1tlidie Zunahme der Trieblänge mit steigendem Alter festzu- stellen ist, bleiben bei den über 1600 m gelegenen Flädlen die

J

nhres-

triebe durchschnittlich immer gleich groß. Die mittelhoch gelegenen Kulturorte weisen gegenüber den tieferen Lagen eine viel geringere.

aber dod1 deutliche Steigerung der Trieblänge auf.

(19)

168

Mittlere Höhentrieblängen tcm) in den Jahren 1906-1913.

T.U.-IY

Nr. 1 Nr. 2 Nr. :;. Nr. 4a Nr. 4h Nr. 5 Mittel aus

Jnhr a 1md b l11111h1ld1 b11trlleld1

Wln11~•11 ~r4b11a Pllal111 nr,, alpnt~, ,11. medlor. Elr&ldl1 Nm. 1- 3 Nm.4A-5

Kulturorte unter 1000 m Meereehötie

U)()(l 25,5 27,4 23,B 17,4

-

16,7 2li,2 17,1

1007 23,9 2H,8 26,7 17,7

-

17,6 24,G 17,6

rnos

35,2 41,9 36,5 29,4

-

26,5 37,1 28,0

100!1 37,9 50,6 39,2 .'14,1

-

30,8 41,0 32,6

1910 43,G 58,2 -11,7 37,5

-

34,8 45,7 36,2

lOU 4G,8 53,1 44,3 41,fi - 38,7 47,1 40,1

1912 45,3 03,6 46,0 41,8

-

37,H 48,\l 3\t,B

1913 47.4 62,9 •Hi,7 48,7

-

43,r, 41),8 43,G

Mittel 38,2 47,7 37,7 32,!) 30,8 3\),\) 31,9

1900- 18

-

Kulturorte in 1000- 1600 m Meereshöhe

1900 ,o ß,5 5,6 4,0 u,l G,4 6,2 5,3

1007 6,0 tj,3 4,9 4,3 4,8 6,0 6,7 6,1

1008 10,2 \l,(l 7,3 6.1 G,9 8,7 !),1 7,4

rnou

12,2 10,9 8,9 7,0 7,1 10,fi 10,7 8,4

1910 13,8 12,ri 10,4 7,1 8,1 10,4 12,1 8,7

1911 18,6 rn,o 11,2 8,8 9,\1 11,2 12,6 10,1

1912 18,2 12,7 10,8 ll,7 10,4 lt,1 12,2 10,6

1913 G,7 4,6 5,5 ii,,8 6,2 7,3 5,6 6,2

Mittel 10,2

9.5 8,1 6,(l 7,2 n,o 9,3 7,7

1900- 13

Kulturorte in meltr als 1600 rn Meercshühe

1900 8,4 3,9 3,9 U,8 a,n a,2 3,7 3,6

1007 3,7 2,8 4,4 6,1 4,1 4,6 3,8 4,(l

JOOS H,8 2,6 4,7 4,n ,1,0 4,8 U,!l 4,6

JOO!) 2,2 l,n a,1 B,l 2,U 3,1 2,5 3,0

11H0 4,2 4,0 4,7 4,8

a,n

4,6 4,4' 4,4

1911 5,1 4,n 6,li 6,9 4,!l 5,8 6,8 6,G

rn12 2,2 2,0 2,2 4,8

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0,8 1,7 1,4 ],8 O,ß 1,U

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3,1 2,8 3,7 4,3 3,7 4,2

u,a

4,1

11100- lH 1

(20)

Fi/f, 2

Mittlere H6hentriebUinge der Tiefland•• und Hocbgeblrgsprovenienzen fllr die Periode 1906-1913, in verschiedenen Meereshöhen.

Höbeolriebllio~ em Höbeotrieblii.o~ chi

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Jahr 1905 06 07 OB 09 10 II 12 13 1914

~ Tieflandsprovenienzen unter 1000 m Meereshöhe - · - · - · - Homgebirgsprovenienzen

- - - - Tit:ßandsprovenienzen in 1000 bis 1600 m Meereshöhe Homgebirgsprovenienzen

- - - - 11ef!andsprovenienzen in mehr als 1000 m Meereshöhe Homgehirgsprovenienzen

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3. Eine starke Herabsetzung des Höhenwachstums erlitten die hochge•

legeuen Versuchsflächen in den Jahren 1912 und 1913, diejenigen in mittelhohen Lagen dagegen nur im Jahre 1913. Auf die Ursndien clieses abnormalen Verhaltens werden wir an anderer Stelle (vergl.

S. 00) nocl1 zu spred1en kommen. Es sei hier nur erwähnt, daß der Trieb von 1912, wenn audi nur kurz, dodi überall ausgebildet wurde.

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ahrc 1913 dagegen unterblich die Gipfeltriebbildung an vielen Pflanzen vollständig. 1)

Bei den Kulturorten in tiefer Luge finden wir zwnr bei den Hodigebirgsprovenienzen den Höhentrieb von 1912 ebenfalls nur kurz ausgebildet, dod1 dürfte dieser Umstand hier auf eine andere Ursadie, nämlid1 die aullerordentlid1e Trotkenheit des Jahres 1911, zurückzuführen sein.

4. Fassen wir das gegenseitige Verhalten von Tielluuds- und Hoch•

gebirgsprovenieuzen ins Auge, so können wir in den tief gelegenen Kulturen ein wesentlid1es Zurückbleiben der letzteren gegeniiber den ersteren feststellen. Audi in den mittelhohen Lagen stehen die Hod1gebirgsfiditen, mit Ausnahme des Jahres 1913, bezüglich der Trieblüngen deutlid1 hinter den Tiellandsl'icliten zurüdc. Eine Umkehrung dieses Verhältnisses tritt dagegen in den hochgelegenen Vcrsud1sfüid1en ein, wenn oud1 die Differenzen hier, mit Ausnahme des Jahres 1912, sehr gering sind.

5. Auffälliges Zurückbleiben der Trieblängen, wie es z. B. in den tief und mittelhodi gelegenen Kuliurorlen im Jahre 1907 eintrat, ist jedenfalls auf klimatische Ursachen zurückzuführen, da es sid1 in allen entspred1cnden Versud1sllüdicn nad1wcisen )üßt. Ein Versud1, diese Depressionen in den Kurven an Hand von mcteorologisdrnm Zahlenmaterial zu erklären, führte jedoch zu keinem positiven Resultat. Dagegen war die ausgesprod1ene Senkung, die wir in den hod1gelegenen Kulturorten im Jahre 1909 feststellen können, obne Zweifel durdt die extrem nnflkalte Witterung der Monate Juni uncf Juli bedingt. Dieselbe hat vermutlid1 in dieser Höhenlage sowohl das Austreiben als den Wacl1stumsbeginn wesentlid1 verzögert und damit die Dauer der ganzen Vegetationsperiode auf ein Minimum herab- gedrückt, während in den tiefer gelegenen K uHuren in diesem J nhre ein sehr frühzeitiges Austreiben konstatiert werden konnte, du die warme, sonnige Witterung im April demselben wesentlid1 Vorsdmh leistete.

i1 Die llöhcnfrichmcssung erfolgte in beiden Jnltren nur an denjenigen Pfürn1.cn, wcld1e >1id1t gipfeldiirr wuren.

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