Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 108|
Heft 27|
8. Juli 2011 A 1537NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Dietmar Stolke, Facharzt für Neurochirurgie in Essen, ist von der Deutschen Gesellschaft für Neurochirur- gie (DGNC) in Anerkennung seiner über- ragenden Beiträge zur Neurochirurgie und seiner Verdienste um die DGNC mit der Wilhelm-Tönnis-Medaille ausge-
zeichnet worden. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Priv.-Doz. Dr. phil. Florian Steger (36), zuvor Ludwig-Maximilians-Universität München, hat die W-3-Professur für Ge- schichte und Ethik in der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Martin-Lu- ther-Universität Halle-Wittenberg ange- nommen. Er tritt die Nachfolge von Prof.
Dr. med. Josef Neumann an, der in den Ruhestand getreten ist.
Prof. Dr. med. Karl Lackner, Johannes- Gutenberg-Universität Mainz, ist zum Präsidenten der Deutschen Vereinten Ge- sellschaft für Klinische Chemie und Labo- ratoriumsmedizin gewählt worden. Vize- präsident ist Prof. Dr. med. Joachim Thiery, Universitätsklinikum Leipzig.
Prof. Dr. med. Andreas Meyer-Linden- berg (45), Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) und Ärztli- cher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI Mannheim, ist zum neuen Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gewählt worden.
Priv.-Doz. Dr. med. Gert Krischak (40), Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie an der Federseeklinik Bad Buchau, ist neuer geschäftsführender Vorstand und wissenschaftlicher Leiter des Forschungsinstituts für Rehabilitati- onsmedizin an der Universität Ulm. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Eckart Jacobi (67) an.
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Martin Schos- tak (45), zuvor leitender Oberarzt an der Klinik für Urologie der Charité – Universi- tätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, hat den Ruf auf die W-3-Profes- sur für Urologie an der Urologischen Uni- versitätsklinik der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magde-
burg angenommen. EB
Der Ärztliche Direktor des Saar- brücker Instituts für Sport- und Präventivmedizin, Prof. Dr. med.
Tim Meyer, hat für die aktuelle Fifa-Fußballweltmeisterschaft der Frauen als „General Medical Of- ficer“ ein Netzwerk von Ärzten or- ganisiert, die sich an den Austra- gungsorten um die Gesundheit der Spielerinnen kümmern. „Zusammen mit Dr. med. Bernd Lasarzewski, dem Arzt der deutschen Frauenfuß- ball-Nationalmannschaft, habe ich an den Spielorten der WM insge- samt neun sogenannte Venue Me - dical Officers (VMO) rekrutiert.
Sie organisieren das medizinische Netzwerk vor Ort“, erläutert er.
Die VMOs sind sportmedizi- nisch erfahrene Ärzte, die vor Ort gut vernetzt sind und schnell me - dizinische Hilfe unterschiedlichs- ter Art organisieren können. Ha- ben die VMOs selbst Fragen oder kommt es zu organisatorischen Pro- TIM MEYER
„General Medical Officer“ bei der Frauen-WM
blemen, können sie Meyer anrufen, er hat während der WM 24-Stun- den-Rufbereitschaft.
Meyer, Jahrgang 1967, studier- te Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover und der Uni- versität Göttingen sowie
Sportwissenschaften an der Universität Göttin- gen. Er begann seine ärztlichen Tätigkeiten am Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saar- landes unter Leitung von Prof. Dr. med. Wil- fried Kindermann. Zum 1. Oktober 2008 wurde er auf die W-3-Professur für Sport- und Präven-
tivmedizin an der Universität des Saarlandes berufen. Seit 2001 ist er auch Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-A-Nationalmannschaft der Männer. Arne Hillienhof Als der Deutsche Ärztetag An-
fang Juni in Kiel die Novelle der (Muster-)Berufsordnung mit gro- ßer Mehrheit verabschiedete, war Dr. jur. Gerhard Nösser schon
nicht mehr vor Ort. Der ebenso fachkundige wie menschlich ausgleichen- de Jurist hatte in den Wochen und Monaten zuvor die umfassende Novelle maßgeblich mit vorbereitet und dabei die verschiedenen Strömun- gen in den 17 Landes- ärztekammern schließ- lich auf einen ge - meinsamen Nenner ge- bracht.
Als die Delegierten in Kiel dis kutierten, war Nösser bereits von seiner schweren Krankheit gezeich- net. Der stellvertretende Leiter der gemeinsamen Rechtsabteilung von Bundesärztekammer (BÄK) und Kassenärztlicher Bundesvereinigung GERHARD NÖSSER †
Ein Verlust für die Ärzteschaft
(KBV) starb am 18. Juni 2011 im Alter von 50 Jahren.
Mit Gerhard Nösser verliert die deutsche Ärzteschaft einen hervorra- genden Juristen und außergewöhn- lichen Menschen. „Man konnte mit allem zu ihm kommen“, erinnerte der KBV-Vorstandsvorsitzende, Dr. med.
Andreas Köhler, bei der Trauerfeier zum Gedenken an den Verstorbenen an eine typische Eigenschaft Nössers:
„Bei allem Stress – wer kam, der wurde gehört. Nicht halbherzig, son- dern mit ganzer Aufmerksamkeit.“
Nösser war für seine Offenheit, Geradlinigkeit und freundliche Art im Umgang mit den Menschen be- kannt. Und für seine erfolgreiche juristische Arbeit, insbesondere bei Grundsatzthemen – etwa zur Dele- gation ärztlicher Leistungen, zu Ho- norarärzten und individuellen Ge- sundheitsleistungen. Gerhard Nösser wird der Ärzteschaft fehlen. Er hin- terlässt seine Ehefrau, zwei Töchter und einen Sohn. Josef Maus Gerhard Nösser
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Tim Meyer
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