Über ein Viertel der aku- ten Sportverletzungen be- treffen das untere Sprungge- lenk in Form von fibularen Kapselbandrupturen mit und ohne Instabilität und knö- cherner Beteiligung. Bei den verschiedenen Sportarten ma- chen Band- und Mus- keltraumen über die Hälfte der Verletzungen aus. Die motorische Komponente des Schmerzes, die „Reflexant- wort“, kann bei der Differen- tialdiagnose Probleme ma- chen: Zur Abklärung ist eine gehaltene Aufnahme notwen- dig, wobei aufgrund der
Reizantwort das tatsächliche Ausmaß der Verletzung nicht immer sicher zu beurteilen ist.
Prof. Wolfgang Menke (Deut- sche Sporthochschule Köln) empfiehlt deshalb vor der Aufnahme eine wirksame Analgesie.
Unter den nichtmedika- mentösen Therapieprinzipien wird nach Angaben des Refe- renten heute meist keine tota- le, sondern besser eine partiel- le Ruhigstellung empfohlen;
eine große Rolle spielt die Kryotherapie mit dem Ziel der Vasokonstriktion und da- mit vermindertem Kapil-
lardruck und Stoffwechsel so- wie herabgesetzter Nerven- leitgeschwindigkeit und ver- mindertem Muskeltonus. Mus- kelverletzungen sind das Ein- satzgebiet für Medikamente, so Menke bei einer Veranstal- tung der Grünenthal GmbH in Wiesbaden. Bei der Anal-
gesie sieht der Referent in der Frühphase nichtsteroidale An- tirheumatika kritisch; sie kön- nen zu Störungen der Blutge- rinnung führen, was bei be- reits vorliegenden Blutungen Probleme macht. Mit Opioi- den sei dagegen eine reine Analgesie zu erreichen. Lei
A-1621 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 25, 19. Juni 1998 (61)
V A R I A AUS UNTERNEHMEN
Sporttraumatologie
Therapie von
Muskelverletzungen
Medikamentöse Therapie bei Muskelverletzungen
l Analgetika NSDAR
+ Hemmung der Prostaglandinsynthese – Störung der Blutgerinnung
Opioide – reine Analgesie
l Lokaltherapeutika (siehe oben), Heparinoide cave Blutgerinnung
l Lokalanästhetika l +/–Kortisonpräparate
antiproliferative Wirkung unerwünscht l Enzympräparate, antioxidative Vitamine
peroral
l Muskelrelaxantien