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Archiv "Die Kunst ist weiblich: Kunst und Lebenskunst" (30.05.2008)

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A1242 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 21⏐⏐23. Mai 2008

U

nter dem Titel „Die Kunst ist weiblich“ zeigt das Museum der bildenden Künste in Leipzig zurzeit alle wichtigen Ausschnitte aus dem Leben des Weltbürgers Gunter Sachs. Diese Ausstellung vereint 50 Jahre Kunst und Lebens- kunst. Die Retrospektive wurde ei- gens für das Leipziger Museum zu- sammengestellt und ist nur dort zu sehen. Rund 240 Fotografien sowie sechs Filme werden dort präsentiert.

Hinzu kommen etwa 50 Werke aus der Kunstsammlung sowie Objekte aus dem Leben des Künstlers und Explayboys. Der Titel der Ausstel- lung wurde laut Sachs gewählt,

„weil schon ein Blick ins Wörter- buch zeigt: die Kunst (w.); zum zweiten, weil es keine männliche Muse gibt, und drittens, weil die wahre Kunst aus der Intuition kommt, von der selbst wir Männer wissen, dass sie weiblich ist“.

Die Ausstellung ist tatsächlich ei- ne Hommage an jede Frau. Sie be- ginnt zunächst mit der Serie „Hel- dinnen“. Diese präsentiert Fotogra- fien des Starmodels Claudia Schif- fer, unter anderem als Mata Hari, Kleopatra, Carmen, Blauer Engel oder Trümmerfrau, als Frau aus

Märchen, Filmen und Legenden wie auch aus der Realität. Beein- druckend ist die separate Darstel- lung des dazugehörigen Symbols und die kurze historische Textaus- wahl. In Leipzig sind die berühmten warholschen Porträtarbeiten mit den Motiven seiner Exfrau Brigitte Bardot und Sachs selbst zu sehen.

Letzteres entstand, als Gunter Sachs seine legendäre Popwohnung im Palace-Hotel in St. Moritz einrichte- te. Sie ist in Originalgröße in der

Ausstellung zu sehen. Alle Möbel, Vorhänge, Türen und Teppiche stammen aus dem Turmzimmer, in dem sich die Pop-Art-Elite der 60er- und 70er-Jahre die Klinke in die Hand gab und ihren Teil zur Innen- gestaltung beisteuerte. Roy Lichten-

stein kreierte eine Badewanne, An- dy Warhol griff zur Küche, Allen Jones befasste sich mit den Möbeln.

Das in Leipzig auf rund 200 Qua- dratmetern Fläche rekonstruierte Turmzimmer wurde eine künstleri- sche Weltsensation und markiert ei- nen der Höhepunkte der Leipziger Ausstellung.

Der Besucher wird auf eine bio- grafische Reise geschickt, die die zahlreichen Facetten des rastlosen Kunstliebhabers verdeutlicht. Die Schau spannt einen Bogen von Sachs´ Exfrau Brigitte Bardot über Musen wie Claudia Schiffer bis hin zu den Modellen seiner softeroti- schen Fotografien à la David Hamil- ton. Sachs zufolge ist die Ästhetik ein Gesetz der Natur: bei den Men- schen aller Völker, vom Marienkä- fer bis zum Königstiger, vom Edel- weiß bis zu den farbenprächtigen Wäldern des Indian Summer in Ver- mont. Die Ausstellung ist ein Ge- samtkunstwerk, das Gunter Sachs´

umfassende Arbeiten als Galerist, Museumsdirektor, Filmemacher, Fo- tograf und Kunstliebhaber sowie de- ren Verflechtungen und Widerspie- gelungen thematisiert. Der 75-Jähri- ge schreibt in einem Fotoband über sich: „Die Welt braucht auch die Mär- chenerzähler und Gaukler, die mit ihrer Laterna magica durch die Lan- de ziehen. Zu ihnen zähle ich mich.“

Der im bayerischen Schweinfurt geborene Erbe der Kugellager- und Motorenwerke Fichtel & Sachs ent- deckt im Alter von 14 Jahren durch die Kunstbücher seiner Mutter sein Interesse an diesem Thema. Nach- dem er mit 16 Jahren den ersten Druck ersteht, eine Schlachtenszene von Eugène Delacroix, erwirbt er anschließend Werke von Picasso, Degas und Gauguin. Während sei- nes Mathematikstudiums verstärkte sich sein Interesse an Kunst und Fo- tografie, und er machte diese Liebe zum Zentrum seines Lebens. Die Ausstellung, die noch bis zum 22.

Juni zu sehen ist, endet mit einer persönlichen Übersicht über sein of- fenkundig beschwingtes Leben in

Lichtbildern. I

Dr. med. Heide B. Schneider E-Mail: hbschneider@medizin.uni-leipzig.de

DIE KUNST IST WEIBLICH

Kunst und Lebenskunst

Der Besucher der Gunter-Sachs-Retrospektive wird auf

eine biografische Reise geschickt, die die zahlreichen Facetten des Weltbürgers verdeutlicht.

Foto:ddp

Die legendäre Popwohnung im Palace-Hotel in St.

Moritz mit Bett und Überwurf von Roy Lichtenstein

Foto:VG Bild-Kunst,Bonn 2008

Weitere Informationen im Internet:

www.mdbk.de

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