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Aus Schnee wird Eis - Das Akkumulationsgebiet

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Aus Schnee wird Eis – das Akkumulationsgebiet

Im oberen Teil eines Talgletschers befi ndet sich das sogenannte Akkumulationsgebiet. Hier entsteht Gletschereis. Der jährliche Neuschneezuwachs in den Wintermonaten ist größer als die Schmelze im Sommer. Der Gletscher bekommt in diesem Teil seine „Nahrung“, das Eis. Früher bezeichnete man dieses Gebiet deshalb auch als Nährgebiet. Das Besondere an Gletschereis ist, dass es fast ausschließlich durch die Umformung (Metamorphose) von Schnee entsteht. Aus dem Schnee entsteht nach einigen Jahren das kristalline blaue Gletschereis. Aus einem Meter Neuschnee entsteht ca. 1 cm Gletschereis.

Schnee ist ein sehr außergewöhnliches Material. Jede Schneefl ocke enthält unzählige Eiskris- talle, die sie zu einem einzigartigen Gebilde machen. Frisch gefallener Schnee ist sehr locker, er enthält ca. 95% Luft. Durch den hohen Luftgehalt hat der Schnee eine geringe Dichte. Da die Neuschneekristalle sehr fi ligrane Gebilde sind, zerbrechen sie schnell und haben bereits nach ein bis zwei Tagen ihre fi ligrane Struktur verloren. Vor allem im Randbereich gehen die feinen Strukturen schnell verloren: Durch mechanische Kräfte und wiederkehrendes Auftauen und Gefrieren verdichtet sich die Masse. Die Kristallform wird rundlicher und körniger. Die Schneekristalle liegen enger und werden immer mehr zusammen gedrückt. Der Luftgehalt der Schneeschicht nimmt so zunehmend ab, die Dichte wird zunehmend größer.

Wenn der Schnee den nachfolgenden Sommer überstanden hat, wird er als Firn oder Firnschnee bezeichnet. Der Begriff geht auf das althochdeutsche „fi rni“ für „aus dem letzten Jahr stam- mend“ zurück. Firn hat 50% luftgefüllte Poren. Die Eiskristalle sind nun zu größeren Kristallen mit einfacheren Formen zusammengewachsen. Neuschnee drückt den Firn weiter zusammen.

Schicht für Schicht lagert sich aufeinander. Durch das enorme Gewicht bilden sich immer größe- re Eiskristalle bis aus dem Firn schließlich in langjährigen Umwandlungsprozessen Gletschereis entsteht. Man spricht von Gletschereis, wenn die luftgefüllten Poren den Kontakt untereinander verloren haben, d.h. wenn es praktisch keine Poren mehr gibt. Gletschereis ist wasser- und luft- undurchlässig und erscheint blau. Die Umformung von Schnee bzw. Firn zu Gletschereis dau- ert je nach Lage und Klima zwischen 5 und 10 Jahren bei Hochgebirgsgletschern und einigen hundert Jahren bei polaren Gletschern. Durch die Metamorphose von Schnee zu Gletschereis werden im Eis Fremdmaterial und kleine Lufteinschlüsse eingeschlossen. Sie liegen so isoliert, dass sie die Eigenschaften des Gletschereises nicht beeinfl ussen. Die beeindruckende blaue Farbe des Gletschereises lässt sich in Eis-

tunneln und -höhlen besonders schön be- trachten. Der Farbeffekt kommt durch die sog. selektive Absorption der Eiskristalle zustande: je nach Wellenlänge wird Licht unterschiedlich stark absorbiert. Vor allem kurzwelliges, blaues Licht wird refl ektiert, während die anderen Farben verschluckt (absorbiert) werden.

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Im oberen Teil eines Talgletschers lagert sich der Schnee Schicht für Schicht aufeinander. Durch einen langen Umwandlungsprozess entsteht aus dem Schnee das Gletschereis. Das Entstehungsgebiet eines Gletschers

bezeichnet man als Akkumulationsgebiet.

Auf über 4.000 Metern Höhe bildet sich das Eis des Großen Aletsch-

gletschers in mehreren Firnfeldern. Der jährliche Firnzuwachs beträgt pro

Jahr 4-6 Meter.

Bis Gletschereis entsteht dauert es hier 10 Jahre.

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Gletschereis: blaue Schönheit

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Graik beschriften nach 2

Tagen Neuschnee-

kristall

nach einem Jahr: Firn

nach 2 Jahren

nach 5 Jahren:

Gletschereis

nach 10 Jahren

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Aus Schnee wird Eis

Gletschereis: blaue Schönheit

Aus Schnee wird Eis

Text entfernen Neuschnee-

kristall

nach 2 Tagen

nach einem Jahr: Firn

nach 2 Jahren

nach 5 Jahren:

Gletschereis

nach 10 Jahren

Enthält das Gletschereis noch viel Luft, erscheint es weiß. Erst, wenn das

Eis luftblasenfrei ist, ist es blau.

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Erst wenn das Gletschereis nach langer Umwandlung luftblasenfrei ist, erscheint es blau.

Graik beschriften

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