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Studiengang Betriebswirtschaft
Fach Marketing
Art der Leistung Prüfungsleistung Klausur-Knz. BW-MAR-P21-050625
Datum 25.06.2005
Bezüglich der Anfertigung Ihrer Arbeit sind folgende Hinweise verbindlich:
• Verwenden Sie ausschließlich das vom Aufsichtführenden zur Verfügung gestellte Papier und geben Sie sämtliches Papier (Lösungen, Schmierzettel und nicht gebrauchte Blätter) zum Schluss der Klausur wieder bei Ihrem Aufsichtführenden ab. Eine nicht vollständig abgegebene Klausur gilt als nicht bestanden.
• Beschriften Sie jeden Bogen mit Ihrem Namen und Ihrer Immatrikulationsnummer. Lassen Sie bitte auf jeder Seite 1/3 ihrer Breite als Rand für Korrekturen frei und nummerieren Sie die Seiten fortlaufend. Notieren Sie bei jeder Ihrer Antworten, auf welche Aufgabe bzw. Teilaufgabe sich die- se bezieht.
• Die Lösungen und Lösungswege sind in einer für den Korrektor zweifelsfrei lesbaren Schrift abzufassen. Korrekturen und Streichungen sind eindeutig vorzunehmen. Unleserliches wird nicht bewertet.
• Bei numerisch zu lösenden Aufgaben ist außer der Lösung stets der Lösungsweg anzugeben, aus dem eindeutig hervorzugehen hat, wie die Lösung zustande gekommen ist.
• Zur Prüfung sind bis auf Schreib- und Zeichenutensilien ausschließlich die nachstehend genann- ten Hilfsmittel zugelassen. Werden andere als die hier angegebenen Hilfsmittel verwendet oder Täuschungsversuche festgestellt, gilt die Prüfung als nicht bestanden und wird mit der Note 5 bewertet.
Die Klausur bietet einen Wahlbereich (Aufgaben W1 bis W5), in dem nur vier Aufgaben zur Lösung ausgewählt werden sollen. Werden alle Aufgaben gelöst, kommen nur die numerisch ersten vier in die Bewertung!
Bearbeitungszeit: 180 Minuten Hilfsmittel:
Aufgaben: 8 insgesamt,
davon 7 zu lösen HFH-Taschenrechner
Höchstpunktzahl: -100-
NOTENSPIEGEL
Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0
notw. Punkte 100 - 95 94,5 - 90 89,5 - 85 84,5 - 80 79,5 - 75 74,5 - 70 69,5 - 65 64,5 - 60 59,5 - 55 54,5 - 50 49,5 - 0
Bewertungsschlüssel
4 von 5 Aufgaben sind zu bearbeiten! Alle Aufgaben sind zu bearbeiten!
Aufgabe W1 W2 W3 W4 W5 6 7 8 Summe
max. erreichbare Punkte 10 10 10 10 10 28 12 20 100
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Teil 1
Bearbeiten Sie lediglich vier der fünf Aufgaben! Sollten Sie dennoch alle Aufgaben lösen, werden jeweils die numerisch ersten vier zur Bewertung herangezogen.
Aufgabe W1: 10 Punkte
Nennen und erklären Sie die Marktparzellierungstrategien.
Aufgabe W2: 10 Punkte
Der Marktforschung kommt aufgrund unserer komplexen und stark segmentierten Märkte eine immer größere Bedeutung zu. Der Erfolg eines Marktforschungsprojektes basiert auf der Konzeption der Studie. Beschreiben Sie den Ablauf (die Phasen) und die Aufgaben in den einzelnen Phasen einer Marktstudie.
Aufgabe W3: 10 Punkte
a) Definieren Sie Verkaufsförderung. (1 Punkt)
b) Charakterisieren Sie die Verkaufsförderung, indem Sie die 3 Stoßrichtungen (Ebe- nen) der Verkaufsförderung darstellen. (9 Punkte)
Aufgabe W4: 10 Punkte
Worin unterscheidet sich die Marktattraktivität-Wettbewerbsposition-Matrix von der Markt- wachstum-Marktanteil-Matrix?
Aufgabe W5: 10 Punkte
Anhand welcher Faktoren (Kriterien) lassen sich die Unterschiede in der Produktpolitik von Konsum- und Investitionsgütermarketing darstellen? Nennen Sie vier Faktoren (Kriterien) und stellen Sie jeweils den Unterschied dar!
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Teil 2
Beantworten Sie bitte alle drei Aufgaben!
Fallbeschreibung (gewissenhaft durcharbeiten!):
X-treme
Das fiktive kanadische Modeunternehmen X-treme hat seinen heimischen Markt vollständig erschlossen. Die Unternehmensleitung verfolgt die Strategie der Markterschließung und will nun den deutschen Markt erobern. X-treme stellt hochwertige Mode für den Freizeitsport (Ski, Jogging, Skating, Squash etc.) her und vertreibt diese über den Handel. Im Rahmen der Präferenzstrategie achtet X-treme sehr auf Beratung, Produktwissen der Verkäufer, tiefes Sortiment, hohe Ausstattung und eine Citylage der Händler. Die Produkte werden im Handel im Umfeld von anderen hochwertigen Artikeln der Sportbekleidung präsentiert. Min- destens 30 qm muss der Handel als Ausstellungsfläche für X-treme zur Verfügung stellen. Die Geschäfte sollten insgesamt eine Größe von 300-400 qm Verkaufsflä- che nicht überschreiten. X-treme möchte in jedem Oberzentrum in Deutschland genau einmal vertreten sein. Unter- und Mittelzentren haben nicht genügend Kauf- kraftpotenzial für die hochwertige Sportbekleidung.
Aufgabe 6: 28 Punkte
a) Grundsätzlich stehen mit der exklusiven, selektiven und intensiven Distribution drei Alternativen zur Ausgestaltung des Absatzsystems zur Verfügung. Erläu- tern Sie diese drei Alternativen (9 Punkte) und begründen Sie, welche der dar- gestellten Alternativen für X-treme geeignet ist (4 Punkte).
13 P.
b) X-treme hat sich bereits intensiv mit der Eignung bestimmter Betriebsformen des Handels beschäftigt und sich im Vorfeld für eine Betriebsform entschieden.
Nennen Sie zunächst fünf Betriebsformen des Einzelhandels (5 Punkte) und die Kriterien zur Charakterisierung der Betriebsformen (5 Punkte).
Für welche Betriebsform wird sich X-treme aus welchen Gründen entschieden haben? (5 Punkte)
15 P.
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Aufgabe 7: 12 Punkte
Konsumentengerichtet plant X-treme eine große Print- und TV-Kampagne zur Markteinfüh- rung. Zunächst muss X-treme allerdings noch geeignete Händler akquirieren und dement- sprechend ein handelsgerichtetes Marketingkonzept konzipieren. Nennen Sie mindestens 6 geeignete handelsgerichtete Marketingmaßnahmen der Kommunikationspolitik.
Aufgabe 8: 20 Punkte
Damit die Präferenzstrategie auch im Absatzkanal entsprechend den Vorstellungen von X-treme umgesetzt wird, plant die Marketingabteilung, mit den künftigen Händlern einen Dis- tributionsvertrag zu schließen. Wie sollte ein solcher Distributionsvertrag aussehen? Argu- mentieren Sie mit engem Bezug zum Fall und verdeutlichen Sie Ihre Argumente anhand von Beispielen.
Viel Erfolg!!
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Studiengang Betriebswirtschaft
Fach Marketing
Art der Leistung Prüfungsleistung
Klausur-Knz. BW-MAR-P21-050625
Datum 25.06.2005
Für die Bewertung und Abgabe der Prüfungsleistung sind folgende Hinweise verbindlich vor- geschrieben:
• Die Vergabe der Punkte nehmen Sie bitte so vor, wie in der Korrekturrichtlinie ausgewiesen. Eine summarische Angabe von Punkten für Aufgaben, die in der Korrekturrichtlinie detailliert bewertet worden sind, ist nicht gestattet.
• Nur dann wenn die Punkte für eine Aufgabe nicht differenziert vorgegeben sind, ist ihre Auf- schlüsselung auf die einzelnen Lösungsschritte Ihnen überlassen.
• Stoßen Sie bei Ihrer Korrektur auf einen anderen richtigen Lösungsweg, dann nehmen Sie bitte die Verteilung der Punkte sinngemäß zur Korrekturrichtlinie vor.
• Rechenfehler sollten grundsätzlich nur zur Abwertung eines Teilschritts führen. Wurde mit einem falschen Zwischenergebnis richtig weiter gerechnet, so erteilen Sie die hierfür vorgesehenen Punkte ohne weiteren Abzug.
• Sollte ein Prüfling im Wahlbereich alle Aufgaben bearbeitet haben, so sind nur die numerisch ersten vier zur Bewertung heranzuziehen.
• Ihre Korrekturhinweise und Punktbewertung nehmen Sie bitte in einer zweifelsfrei lesbaren Schrift vor: Erstkorrektur in rot, evtl. Zweitkorrektur in grün.
• Die von Ihnen vergebenen Punkte und die daraus sich gemäß dem nachstehenden Notenschema ergebene Bewertung tragen Sie in den Klausur-Mantelbogen sowie in die Ergebnisliste ein.
• Gemäß der Diplomprüfungsordnung ist Ihrer Bewertung folgendes Notenschema zu Grunde zu legen:
Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0
Bei
Punkten 100 - 95 94,5 - 90 89,5 - 85 84,5 - 80 79,5 - 75 74,5 - 70 69,5 - 65 64, 5 - 60 59,5 - 55 54,5 - 50 49,5 - 0
• Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum
13.07.2005
in Ihr Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der angegebene Termin ist unbedingt einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Termin- überschreitung abzeichnen, so bitten wir Sie, dies unverzüglich Ihrem Studienzentrumsleiter anzuzei- gen.
BEWERTUNGSSCHLÜSSEL
4 von 5 Aufgaben sind zu bearbeiten! Alle Aufgaben sind zu bearbeiten!
Aufgabe W1 W2 W3 W4 W5 6 7 8 Summe
max. erreichbare Punkte 10 10 10 10 10 28 12 20 100
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Teil 1
Es sollen lediglich vier der fünf Aufgaben bearbeitet werden! Sollten dennoch alle Aufgaben gelöst werden, sind jeweils die ersten vier bearbeiteten Aufgaben zur Bewertung heranzuziehen.
Aufgabe W1:
SB 1.05, S. 24 ff.10 Punkte
Nennen und erklären Sie die Marktparzellierungstrategien.
Vollständige Produkt-/Markt-Abdeckung
In diesem Fall ist das Unternehmen bestrebt, alle Kundengruppen mit sämtlichen nachge- fragten Produkten zu versorgen.
Produkt-/Markt-Konzentration
Bei der Produkt-/Markt-Konzentration konzentriert sich das Unternehmen auf einen Teil- markt. Nur ein Produkt wird angeboten.
Produktspezialisierung
Die Strategie der Produktspezialisierung bedeutet, dass ein Unternehmen ein Produkt in unterschiedlichen Varianten in allen Teilmärkten (für unterschiedliche Abnehmergruppen) anbietet.
Marktspezialisierung
Diese Strategie zielt darauf ab, einen Markt und somit eine Abnehmergruppe mit einer voll- ständigen Produktpalette zu bedienen.
(je Nennung 1 Punkt, je Erklärung 1,5 Punkte)
Aufgabe W2:
SB 1.06, S. 11 ff.10 Punkte
Der Marktforschung kommt aufgrund unserer komplexen und stark segmentierten Märkte eine immer größere Bedeutung zu. Der Erfolg eines Marktforschungsprojektes basiert auf der Konzeption der Studie. Beschreiben Sie den Ablauf (die Phasen) und die Aufgaben in den einzelnen Phasen einer Marktstudie.
Phasen: Aufgaben:
Problemstellung • Aufgabenstellung definieren
• Begründung der Projektziele
• Make or Buy?
Entwicklung des Marktforschungsplans (des Designs)
• Detailbeschreibung der Aufgaben
• Konkretisierung des Informationsbedarfs
• Bewertung und Auswahl geeigneter Erhe- bungsmethoden
Datenerhebung • Ausschöpfung interner und externer Daten- quellen
• Durchführung der ausgewählten Erhebungs- methoden
Datenauswertung • Skalierung
• Verdichtung
• Analyse und Interpretation der Daten Zusammenfassung der Ergebnisse,
Bericht
• Zusammenfassung der Ergebnisse
• Interpretation und Bericht
(je Nennung der Phase 1 Punkt, je Aufgabenset 1 Punkt)
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Aufgabe W3:
SB 2.05, S. 16 ff.10 Punkte
a) Definieren Sie Verkaufsförderung. (1 Punkt)
b) Charakterisieren Sie die Verkaufsförderung, indem Sie die 3 Stoßrichtungen (Ebe- nen) der Verkaufsförderung darstellen. (9 Punkte)
a) Definition
Verkaufsförderung ist die nichtwerbliche Unterstützung (über alle Distributi- onsstufen hinweg), um den Abverkauf kurzfristig zu erhöhen.
b) Stoßrichtungen (Ebenen) der Verkaufsförderung Verkaufspersonalorientierte Verkaufsförderung
Unterstützung der Verkäufer, um den Absatz kurzfristig zu erhöhen, z.B.
Bereitstellung von Verkaufsunterlagen, z.B. Verkaufstraining, Verkaufswett- bewerbe, Bonus, Incentives.
Konsumentenorientierte Verkaufsförderung
Durch preisorientierte und nichtpreisorientierte Aktionen sollen auf der Ebe- ne der Konsumenten zusätzliche Kaufanreize geschaffen werden, z.B.:
Sonderpreise für Pauschalreisen, Bonus, Wertgutschein, Preisausschrei- bung, Zugabe.
Handelsorientierte Verkaufsförderung
Sie beinhaltet das Hineinverkaufen in den Absatzkanal (Handel), z.B. durch Rabatte. Auf der anderen Seite umfasst die handelsorientierte Verkaufsför- derung auch die Unterstützung der Händler beim Hinausverkaufen z.B.
durch Plakate, Deckenhänger, Aktionen, Lockvogelangebote, Werbung etc.
1 Punkt
1 Punkt 2 Punkte
1 Punkt 2 Punkte
1 Punkt 2 Punkte
Aufgabe W4:
SB 1.04, S. 47 ff.10 Punkte
Worin unterscheidet sich die Marktattraktivität-Wettbewerbsposition-Matrix von der Markt- wachstum-Marktanteil-Matrix?
Die Marktattraktivität-Wettbewerbsposition-Matrix besteht aus 9 Feldern;
die Marktwachstum-Marktanteil-Matrix hat lediglich 4 Felder. Insofern las- sen sich die Positionen besser zuordnen; die Übergangsphasen werden besser berücksichtigt.
Ferner berücksichtigt die 9-Felder-Matrix deutlich mehr Kriterien. Die hori- zontale Achse beinhaltet die Marktattraktivität. Neben dem Marktwachstum werden mit Marktgröße, Marktqualität, Marktbesetzung sowie exogene Faktoren weitere Einflussgrößen berücksichtigt.
Entsprechend werden mit der vertikalen Achsenbezeichnung „Wettbe- werbsposition“ neben dem relativen Marktanteil weitere Kriterien wie z. B.
Geschäftsposition, F&E-Position, Beschaffungs- und Fertigungsposition, Marketingposition, Organisations-, Personal- und Managementposition berücksichtigt
2 Punkte
4 Punkte
4 Punkte
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Aufgabe W5:
SB 1.03, S. 5; SB 3.06, S. 710 Punkte
Anhand welcher Faktoren (Kriterien) lassen sich die Unterschiede in der Produktpolitik von Konsum- und Investitionsgütermarketing darstellen? Nennen Sie vier Faktoren (Kriterien) und stellen Sie jeweils den Unterschied dar!
Faktor Konsumgütermarketing Investitionsgütermarketing Bedeutung des Produk-
tes im Marketingmix
Wichtig, kann aber in vielen Fällen durch Preis und Wer- bung in den Hintergrund treten
Sehr wichtig, oft wichtiger als jedes andere Instrument des Marketingmix
Nachfrage Produkt soll eine bestimmte Nachfrage befriedigen; Nach- frage kann relativ leicht über Werbung beeinflusst werden
Abgeleitete Nachfrage; gerin- gerer Einfluss der Nachfrage auf Änderungen des Marke- tingmix
Käufer/Benutzer des Produktes
Oft dieselbe Person oder zu- mindest im engen Zusammen- hang
Oft weder dieselbe Person noch in derselben Abteilung Spezifikationen für Pro-
dukte
Kaum Produkte müssen oft genaue
Spezifikationen der Kunden erfüllen
Produktlebenszyklus Oft kurz (durch Mode, Saison, wechselndes Konsumentenver- halten)
Oft länger, insbesondere für traditionelle Industrieprodukte;
sehr kurz im High-Tech- Bereich
Produktunterstützung, Service
Nur bei besonders hochwerti- gen Konsumgütern (Auto, „wei- ße“ und „braune“ Ware)
Oft von entscheidender Be- deutung für die Kundenzufrie- denheit und damit für lang dauernde Geschäftsbeziehun- gen
Verpackung Sehr wichtig Nur für Transportzwecke
Ästhetische Faktoren wie Farbe oder Form
Oft entscheidend für den Erfolg des Produkts
Geringe Bedeutung Flop-Rate Oft sehr hoch, 80-90% Sehr gering, 30-40%
Bedeutung der Markt- forschung
Oft entscheidend für die Pro- duktentwicklung
Meist kein dominierender Faktor bei der Neuprodukt- entwicklung
(je Faktor 1 Punkt;
je plausible Erklärung eines Unterschiedes 1,5 Punkte;
neben der Musterlösung sind weitere sinnvolle Unterschiede denkbar;
Σ max. 10 Punkte)
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Teil 2
Es sind alle drei Aufgaben zu bearbeiten!
Fallbeschreibung:
X-treme
Das fiktive kanadische Modeunternehmen X-treme hat seinen heimischen Markt vollständig erschlossen. Die Unternehmensleitung verfolgt die Strategie der Markterschließung und will nun den deutschen Markt erobern. X-treme stellt hochwertige Mode für den Freizeitsport (Ski, Jog- ging, Skating, Squash etc.) her und vertreibt diese über den Handel. Im Rahmen der Präferenz- strategie achtet X-treme sehr auf Beratung, Produktwissen der Verkäufer, tiefes Sortiment, ho- he Ausstattung und eine Citylage der Händler. Die Produkte werden im Handel im Umfeld von anderen hochwertigen Artikeln der Sportbekleidung präsentiert. Mindestens 30 qm muss der Handel als Ausstellungsfläche für X-treme zur Verfügung stellen. Die Geschäfte sollten insge- samt eine Größe von 300-400 qm Verkaufsfläche nicht überschreiten. X-treme möchte in jedem Oberzentrum in Deutschland genau einmal vertreten sein. Unter- und Mittelzentren haben nicht genügend Kaufkraftpotenzial für die hochwertige Sportbekleidung.
Aufgabe 6:
SB 2.03, S. 7 ff.; SB 3.02, S. 20 f.28 Punkte
a) Grundsätzlich stehen mit der exklusiven, selektiven und intensiven Distri- bution drei Alternativen zur Ausgestaltung des Absatzsystems zur Verfü- gung. Erläutern Sie diese drei Alternativen (9 Punkte) und begründen Sie, welche der dargestellten Alternativen für X-treme geeignet ist (4 Punkte).
13 P
b) X-treme hat sich bereits intensiv mit der Eignung bestimmter Betriebsfor- men des Handels beschäftigt und sich im Vorfeld für eine Betriebsform ent- schieden.
Nennen Sie zunächst fünf Betriebsformen des Einzelhandels (5 Punkte) und die Kriterien zur Charakterisierung der Betriebsformen. (5 Punkte) Für welche Betriebsform wird sich X-treme aus welchen Gründen entschie- den haben? (5 Punkte)
15 P
a)
Exklusive Distribution
Eine exklusive Distribution liegt vor, wenn nur eine kleine Zahl von Händlern ein bestimmtes Kundensegment betreut; im Extremfall gibt es für jeden Kunden nur genau einen Händler, bei dem er das betreffende Produkt erwerben kann. Da im Bereich der Konsumgüter dem Kunden die Wahl des Händlers grundsätzlich freigestellt ist, wird die exklusive Distribution durch geografische Alleinstellung erreicht.
Intensive Distribution
Bei der intensiven Distribution wird versucht, eine möglichst totale Abdeckung der zur Verfü- gung stehenden Distributionskanäle zu erreichen. Vorteil für den Hersteller ist daher eine große Chance für hohe Absatzvolumina, Nachteil allerdings die fehlende Steuerungsmög- lichkeit der einzelnen Händler bzw. Handelsorganisationen. Die intensive Distribution wird bei Massenprodukten eingesetzt und führt in der Regel zu heftigen Preiskämpfen zwischen den Händlern.
Selektive Distribution
Die selektive Distribution ist der Versuch, die beiden extremen Alternativen zu verbinden: es wird eine größere Zahl von Händlern akzeptiert als bei der exklusiven Form, aber nicht jeder Händler; auf diese Weise wird versucht, ein Mindestmaß einer Qualitäts- und Preiskontrolle durchzusetzen.
(je vollständig erklärte Alternative 3 Punkte, insges. 9 Punkte)
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Geeignete Distributionsform
Der exklusive Vertrieb scheint für X-treme geeignet zu sein, da man einerseits qualitative Ansprüche (Beratung, Fläche etc.) an die Händler stellt und andererseits die Anzahl der Händler bewusst beschränkt.
(4 Punkte) b)
Betriebsformen
– Nachbarschaftsmarkt – Fachgeschäft
– Discounter – Supermarkt
– SB-Warenhaus / Verbrauchermarkt
(je 1 Punkt, max. 5 Punkte) Kriterien
– Standort – Sortiment – Preisniveau
– Ausstattung / Profil – Verkaufsfläche
(je 1 Punkt, max. 5 Punkte) Geeignete Betriebsform
X-treme wird sich für das Fachgeschäft entschieden haben. Die Verkaufsfläche, die Sorti- mentstiefe, die Lage, die Beratungsqualität, die hohe Ausstattung und das Preisniveau eines Fachgeschäftes stimmen mit dem im Fall geschilderten Anforderungsprofil von X-treme überein.
(für eine begründete Antwort unter Einbeziehung der fünf Kriterien: 5 Punkte)
Aufgabe 7:
Gesamtverständnis / alle Studienbriefe12 Punkte
Konsumentengerichtet plant X-treme eine große Print- und TV-Kampagne zur Markteinfüh- rung. Zunächst muss X-treme allerdings noch geeignete Händler akquirieren und dement- sprechend ein handelsgerichtetes Marketingkonzept konzipieren. Nennen Sie mindestens 6 geeignete handelsgerichtete Marketingmaßnahmen der Kommunikationspolitik.
– PR in Fachzeitschriften – Anzeigen in Fachzeitschriften – Messen
– Außendienstbesuche – Mailing
– Prospekte/Kataloge
– Telefonmarketing (bedingt) – Aufbau eines Mustergeschäftes
(pro Instrument 2 Punkte, weitere sinnvolle Instrumente sind denkbar)
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Aufgabe 8:
SB 2.03, S. 35 ff.20 Punkte
Damit die Präferenzstrategie auch im Absatzkanal entsprechend den Vorstellungen von X-treme umgesetzt wird, plant die Marketingabteilung mit den künftigen Händlern einen Dist- ributionsvertrag zu schließen. Wie sollte ein solcher Distributionsvertrag aussehen? Argu- mentieren Sie mit engem Bezug zum Fall und verdeutlichen Sie Ihre Argumente mit Bei- spielen.
Produktlinien
Es wird geregelt, welche Produkte von X-treme geführt werden sollen bzw. müssen. Es kann auch geregelt werden, welche Artikel bzw. Sortimente von anderen Herstellern vorhanden sein müssen oder nicht vorhanden sein dürfen.
Gebietsschutz
Im Gegenzug für die Exklusivität der Produkte erhält der Händler einen Gebietsschutz für eine bestimmte geografische Region, hier also für das Einzugsgebiet des jeweiligen Ober- zentrums.
Kundenzuordnung
Neben dem Gebietsschutz kann geregelt werden, welche Kundenkreise angesprochen wer- den. So kann z. B. Werbung außerhalb des geschützten Gebietes verboten werden.
Konditionen
Die Konditionen sind ein zentraler Bestandteil des Systems. Hierzu gehören – Rabatte
– Mindestabnahmemengen – Zahlungsbedingungen – Verkaufspreise des Händlers Aufgabenverteilung
Im Distributionsvertrag muss die Aufgabenverteilung zwischen Hersteller und Händler gere- gelt sein. Durch die Aufgabenverteilung ergibt sich auch die Kostenverteilung. Die Aufgaben- verteilung bezieht sich z.B. auf:
– Logistik – Werbung
– Qualitätssicherung
– Abwicklung der Gewährleistung, Service, Beratung
Hinweis zur Bewertung: Der Bezug zum Fall muss deutlich werden bzw. es müssen Bei- spiele zur Ausgestaltung der einzelnen Regelungen gegeben werden.
(allgemeine Darstellung einer Regelung: 3 Punkte;
Bezug zum Fall bzw. Beispiele zur Ausgestaltung einer Regelung: + 2 Punkte;
Σ max. 20 Punkte)