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(1)

Judenpersisch.

Von Theodor NSideke.

In Stade's Zeitschrift f. d. alttest. "Wiss. 16, 201 ff. macht Bacher

nach einer dem Dr. Gaster in London gehörenden Handschrift Mit¬

theilungen über ein jüdisch-persisches Lexikon zum A. T. und in

dieser unserer Zeitschrift 51, 392 ff. noch ausführlichere über einen

jüdisch-persischen Commentar zum Buche Samuel. Was die beiden

Werke, von denen das erstere in der Mitte des 15. Jahrhunderts'),

das andere wohl beträchtlich früher verfasst worden ist, für die

Geschichte des Bibelstudiums bedeuten, hat Bacher, wohl der beste

Kenner dieses Gebiets, hinreichend beleuchtet. Auch erhalten wir

von ihm sehr dankenswerthe Angaben über die Sprache der beiden

Schriften. Da ich mich mit dem ältem Judenpersisch, so weit

dessen Litteratur gedruckt vorliegt, ziemlich eingehend beschäftigt

habe, so erlaube ich mir nun, zu den betreffenden Angaben Bachers

noch einiges hinzuzufügen^).

Im Ganzen und Grossen gleicht das Persisch des Commentars

und des Lexikons dem der Uebersetzungen. Die Bücher repräsen¬

tieren eine specielle Gestalt eines vulgären Neupersisch, das jedoch

manches alterthümliche erhalten hat. Die Sprache dieser Juden

steht aber mit der gemeinpersischen Umgangssprache in viel engerem

Zusammenhange als z. B. die von Shukovski (Materiali) behandelten

Dialecte oder der der heutigen Pärsen von Jezd (s. Justi in ZDMG.

35, 327 ff.). Natürlich muss man immer im Auge behalten , dass

auch unsre Verfasser bei der Uebersetzung biblischer Stellen

sklavisch verfahren, dass man also nicht zu glauben braucht, die

Leute hätten z. B. im Sprechen ^^.^1 als Artikel gebraucht und die

Participia auf ä {tu oder n) unmässig geliebt; das geschieht eben

nur, um resp. den hebräischen Artikel und hebräische Participien

1) Die beiden Daten der Unterscbrift (St. 201) stimmen nicbt zusammen.

5219 der jüdischen Weltära führt auf 1459 n Chr., 1711 Sei. auf 1450. — Mit St. bezeichne ich Stade's Zeitschrift, mit M. die ZDMO.

2) Vgl. meinen Artikel im Lit. Centralblatt 1884, 888 fl'.; den Salemann's in Kuhn's Literaturblatt f. orient. Philol. 2, HiS. und den Horn's in Streitberg's Zeitschrift 2, 132 fr.

44*

(2)

•670 Nöldeke, Judenpersisch.

wiederzugeben. Die Nachahmung des Hebräischen führt zu ganz

barbarischen Entstellungen des Persischen. Die echte Sprache jener

persischen Juden , das wiederhole ich auch hier , ist bis jetzt nur

f m

in der von Zotenberg herausgegebnen v^LJlJ A*aä *) leidlich zu finden.

Die Orthographie schwankt namentlich im Commentar stark.

Ein empfindlicher Mangel ist, dass da das inl. ä meistens nicht durch

einen Vocaibuchstaben ausgedrückt wird. Einzeln ist das auch im

Lexikon der Fall, z. B. iiaiT^N St. 232 = jji^ljil ; sehr selten in

den früher edierten Texten. Auch finden sich im Commentar grobe

Schreibfehler*).

Die auch in diesen Schriften herrschende Plenarschreibung des

■« zeigt uns wieder die bekannte Vorliebe für die Veränderung von

a in M. So noch nträTann, läwin M. 412 = wie -i«nein

Jes. 40, 4; vgl. INOnin =- ^L-«*!*' öfter in Jes. und Ez. (Dagegen

.bsrenR .„Genosse"., St. 238, = S'^S>). Hierher gehört aber nicht

85Sai5 , St. 236, das auch in andem jüdischen Werken vorkommt,

1

denn da ist das tt ursprünglich. Die Aussprache UU^ wird durchs

phi. "^NSSttin gesichert, und dazu kommt diese jüdische Form:

nur hu und chu wechseln im Iränischen im Anlaut sehr stark,

:nicht ha und cha. So auch .LiU.^ in den Maföti^^ al'ulüm ed.

van Vloten 61, 3, wo mit Recht das arabische ^y^s>, ^^j^js^j

davon abgeleitet wird*). Eis ist eine Zusammensetzung von Äm oder

chu „wohl, Sehl*" und üUo, das im Schahn. öfter in derselben Be¬

deutung erscheint (eigentlich „gleichend"). Ob die Aussprache LiUP

später wirklich nach Analogie der mit ham beginnenden Wörter

eingedrungen ist, oder ob sie einfach auf falscher Vermuthung

beraht — das Wort war für die Lexikographen wohl obsolet —,

das kann ich natürlich nicht sagen.

So weit geht aber in beiden Werken das orthographische

Schwanken nicht, dass auch 3 für k und d für g stände. 'Ki^-ii

1) Archiv f. wisiensch. Erforschung des A. T. , herausg. von Ad. Herx, .1, S8&ff.

.o -

8) Einige kommen unten .vor. So noch statt HITS j^jit Ueber-

■etxnng ▼on-r'VSS 2 gam. 22,16 (U. 4.23, 31).

j

3) Durchaus von zu trennen.

(3)

St. 236 = -\v und nas ist richtig: phi. ^?m-Ta, np. ^\ß.

ist falsch ;. das Wort stammt nicht aus, dem Arabischen. Wohl mit

verwandt. Ebenso ist ann ,Jlelm" St 236, K 399 allein^

gut; y^"^ reimt ün Schahn. öfter auf marg .Tod*. Ueberhaupt

giebt es wohl im Np. kein einheimisches Wort, das auf rk aus¬

lautete, nab „Eussstoss" wird durch laqß ui. s. w. bei Shukovski,

Mater. 1, 190 bestätigt*). Dagegen haben wir in lastn =

VL 399 und p-'D = »Läufer" eb. ältere Formen mit Er¬

haltung des ursprünglichen Ä; zu sehn ; der letztere Fall ist allerdings auffallend. Viel seltsamer wäre aber iwinDD oder gar Ta"<-inOD

- " i

»Ausdehnung" St. 235 = ^y^, aber da ist sicher ^Wlnoa zu

corrigieren. Anlautendes vi wird ja im. Np. bald zu hi, bald zu

gu. — Alterthümlich ist auch die Beibehaltung des a in den

Pluralen isira „Arme" M. 424, 9 und iS"«:! „Knie* ib. 1. 17 von

oder vielmehr ■'nr zmä oder eher «öni M. 413''). Umgekehrt

finden wir inmö als PI. von 8j»-i M. 408; iNmilS als PI. von »vXotjT

M. 410. Ob hier wirklich ein A gesprochen, ist sehr zweifelhaft;,

vgl. lansiBia, wechselnd mit ittJiNfflia „.öf&mng" St., 235 = ^Ji^jLil

und rinwfiNffl „angemessen" St. 237 = fU^x-iLi (bei welchem,

letzteren man die Möglichkeit,, das A etymologisch zu erklären, nicht

in Anspruch zu nehmen braucht).

Sehr auffallend ist die Schreibung tv für das i des Abstrac¬

tums im Lex., z. B. n'^nNtt „Freude" St 237 = ^oUi. Sollte

hier wirklich die alte phi. Form lA, welche allerdings in den

arabischen Umschreibungen noch wiedergegeben wird, unversehrt

erhalten sein? Das ist immerhin wahrscheinlicher, als dass hier

bloss eine orthographische Laune zufäUig die alte Form wieder

hergestellt hätte. Zu beachten, dass im Lexikon auch die Verbal-

abstracta auf die alte Endung yo (ittJ") für np. noch massen¬

haft vorkommen. Allerdings spielt die Manier des Uebersetzers,

der durch diese Formen hebräische Infinitive ausdrückt, dabei eine

Rolle: nicht alle die von Bacher St 232 E aufgezählten Wörter

1) Bacher lagt uif die Angaben bei Vullers binsiehtUcli \£ und \S u. dgl.

viel zu viel Werth. Grade wird in den Handschriften fast nie von

nntersebieden.

2) Shukovski 138 hat xönü, zönä, z5m.

(4)

672 Nöldeke, Judenpersisch.

a.v£ i§n werden gemeinüblich gewesen sein. Aber die Pormation

an sich war gewiss lebendig. An "iTSJilD „Kauf St. 233 ist

kein Anstoss zu nehmen, denn diese Abstracta gehn vom Präsens¬

thema aus, und das ist hier zunächst f^j»-- Erst nach Analogie

davon oder von ähnlichen Formen ist aber •)iB3">n „zerreissen' o -

gebildet, da das Präsensthema ist*).

Beim Verbum finden sich sehr viele Causativa auf änlden. Von

den bei Vullers nicht belegten führe ich an p''56<Ti-iD „verführen'

M. 416 = ^^L)^ijj^ in dem alten Koräncommentar JRAS 1894,

478 und n-:äD''iB „spaltete' M. 417 = JRAS 1894,

474. Ungewöhnlich gebildet ist ■'SnjNa „du salbest' (Praes., nicht

Impt.) M. 407 Anm. 1 = ^.l^Jib .

^^iXaZw! und ^iXkÄsl werden auch in den Lexika als Neben¬

formen von ^.jOLäa»! und q^^Läs! aufgeführt. Ich habe sie bis jetzt

aber nur in jüdischen Schriften gefunden. Die Formen entspringen

der Analogie der zahllosen Verba auf qlX*.

Höchst seltsam sind die im Commentar vorkommenden Formen

des Impt. PI. auf z. B. insaa „bindet', T'':'!"'« „weinet'

M. 407. Daneben finden sich aber auch Formen auf ni. —

Wenig befremdet dagegen, dass im Commentar die Endung des

PI. n: zu T abgestumpft ist M. 406 f , wie im heutigen Judenpersisch

in Buchärä und in andern modemen Dialecten.

Ich gebe nun einige mehr lexicalische Bemerkungen. Wenn ich

eine Anzahl der von Bacher unerklärt gelassenen Wörter glaube

aufhellen zu können, so bleiben doch auch mir ziemlich viele

. O.- J

ganz unklar. „Grabscheit' St. 215 ist i^JoJi' Schahn. (Macan)

1500, 6; Näsiri Chosrau, Sefem. 48, 16. — Wenn yy; „Sack'

eb. wirklich indischer Herkunft ist, so ist immerhin auffallend, dass

es wiederholt schon in Nizäm almulk's Sijäsetnäme vorkommt,

z. B. 35, 5. 58, 6; vgl. Shukovski 160. — üeber jl^^*) „Rabe'

= iNia Jes. 34, 11 s. Hom, Np. Etym. nr. 862; aber das np.

hat nichts damit zu thun. — ■|t<"'inN „Vorrath, Ausstattung' O i

238 wird ein persischer Plural vom arabischen (CJ> oder vielmehr

1) Sehr gat erklärt Bacher M. 415 ^IDlS „Schreiben" = o

mebr o'uw^ ab Analogiebildung nach jenen eigentlich ganz andersartigen Abstracta.

2) ^j» ist doch wohl ein Druckfehler.

(5)

oS

dessen Plural i J^! seini). _ ^ip-r,« .Demuth"- 238 ist ein alt«s

phi. Wort; s. Horn, Etym. nr. 680. — Für DWa = tT 239 schreib

n~iiS"'3 „schamlos". — mST „Sichel", auch von Castellus angeführt,

= «j^ö Asadi 83, 7, nach bekannten Gesetzen ebenso wie ^j*to

aus däthra (sskr. dätra) entstanden. — Pür a^ni „Kelter" schreib

= ^JN^^, s. Hom zu Asadi 11. — ia:.} „Dreschschlitten' ist

= (unbelegt). — iiroia „hungrig", •^5:013 „Hunger" ist ver-

, ' '

einfacht aus jO*«Jj", ^jCLw^ÜT ; s. bei Vullers und gusnd, gus-

o

negf bei Shukovski 181. Durch Analogie von ijjij wird daraus

O J

weiter «juÄi" (Vullers), niiBiS Jes. 8, 21 und öfter. So in der

2. Hälfte des 17. Jahrhunderts Raphael de Mans, Estat de la Perse

(ed. Schefer) gouchnegi faim (pg. 108); gouchnS affame (pg. 225).

— 3*111, Name eines Gefässes, giebt wohl die arabisierte Form

v_5,^ö wieder, nicht die eigentlich np. »j^j. — noin ist = ji^^

Q>

„colostram" (unbelegt). Dies Wort ist von (auch unbelegt)

und Jii Asadi 85 zu trennen. — Steckt in aai neben , üebers.

" '

von niD , blühen, Blüthe vielleicht wahist ^...i^j ? — IMNt „Mutter-

mimd" ist jS>-^ , wofür ich ein halbes Dutzend Belege habe. —

"lian bedeutet nicht „Schnecke", sondem das Wort gehört zum

Folgenden und ist das gewöhnliche ^yj^^ „wie ein Wurm, der

zei-fliesst". — In 35iian5 „eine Getreideart" steckt jedenfalls t,

Eine Exegese, die Zuckerrohr ins A. T. bringt (M. 419), kann auch

den Reis da sehen. „Strohreis"? — pbrtt „Löffel" ist das arab.

' d

jüütJLo, als dessen choräsänische Form bei Vullers «jiXa angegeben

wird. Vgl. sjjj,, N^nn M. 419 aus v^^^. — Ti?«: „Wasser¬

röhre" ist vielleicht in '^iin: — u^^ü „Röhrchen" zu verbessem.

Ich kenne dies Wort allerdings nur in andem Anwendungen. —

1) Ceber (^-^t das auf das lateinische horreum zurückgeht, s. Fraenkel, Die aram. Fremdwörter in Arab. 136 und Ztschr. f. Assyr. 9, 1, wo eben der¬

selbe die aramäische Form M^HM nachträgt.

4 7

(6)

674 Nöldeke, Judenpersiach.

Für o; „feucht, frisch* schreib D5 — V/nt> ist ursprünglicher als jAfl'jj- S. Horn, Etym. no. 309. — -jiNn „Entgelt" ist ^y!5LJ, ein vielfach zu belegendes Wort.

Zu dem nach arabischer Weise gebildeten TiflNDB von »Lx*«

M. 400 vgl. »ü^LioLj „Herrschaft" im Dialect der Pärsen von

Jezd ZDMG. 35, 385.' — Pür »ib^ M. 401 Hes wL,^. Das _

&

wird durch Shukovski 102 gesichert. — iJCu! „Anfang" 402 wird

in doppelter Weise echt persisch umgeformt. Der Auslaut wird

zur Abstractendung i, und h wird vor t assibUiert: ittdn. —

o -

T^asn eb. ist vielleicht ar. ^tr^i eigentlich „Allähu akbar

rufen". Das würde gut passen zu der Bedeutung des lauten Jubel¬

rufs der Heere 1 Sam. 4, 5. 17, 52. Daraus wäre dann weiter die

Bedeutung „Donner" entstanden. — «"iiiS „waschend" 402 gehört

zu pmi» Jes. 2, 22. 4, 14; vgl. ZDMG. 35, 360; Shukovski 152.

— "■yncniu „Demuth" 404 zieht Bacher richtig zu jjjsijX«. Es

wird aber ■'ynän?: oder gradezu ■'snäma herzustellen sein*).

nioia:« 409 übersetzt 1 Sam. 9, 24 wohl piü3, nicht 'yv,

das wäre immer noch wunderlich genug. — Angäftan kommt

auch sonst in jüdischen Schriften vor. Die Lexika kennen es aber

nicht. — nrmTiwX 410 = OJ^-^J, JRAS 1894, 442. Gewöhnlicher

ist jj^^Ji. — msi TNa „behindert" ist wohl in msi TN3 zu

verbessem. — Für "nbba (s. Seite 423, 8) „Nebel" lies nana oder

> . & ^

näa, j^i=4 (arab. jy^)- — pia nä = bbsrn ist ^^Oj/^js*.

— Zu IDTIS 411, das Bacher mit Recht =t, ^| ^ „Pflugsterze"

nimmt, haben wir wieder die dialectisch sehr verbreitete Form mit

s. S. Hom, Etym. nr. 57. — ''Vy^'i ist vermutlich das türkische

^Lcj^ „Feste". — Die seltsame Auffassimg von bay?:, übaya als

„Festung" schon im Targum: NUip-ia. — niBbi „kostet" 410 wird

von Bacher mit Recht zu ^iXtJ:>.Sf gezogen. Dem Anschein nach

ist also caS hier aus cachs entstanden, wie ^.^Js^^i^ aus k o c h SI -

dhan u. s. w. Freilich stimmt das kaum, wenn das Wort =

sskr. cai sein soll. — üeber p-'Tiii „zittem", wofür in den Pro¬

pheten iT'irk (mehrfach) s. Salemann a. a. 0. 85. — Pür ]"'ä'm

„Ernte" steht Jes. 9,2 und öfter -jNain; etwa di(u)riivän zu

sprechen = iß)p- — npm, Npin ist türk. ^ij^to „Comman-

1) Eb. und sonst schreib JJä für JJai , 4 7

(7)

dant". — TT-on „einholen« steht für p'DI "n . Dies ^^0>^^

hat schon Castellus (wohl aus der Pentateuchübersetzung), und 1 Sam.

15, 20 lesen wir T'ÜI nJi« „sie traf mit ihm zusammen*. —

ns, üebers. von rtiSV 1 Sam. 14, 14 (413) ist einfach „Krug".

— Für im'D „Stein" ist an beiden Stellen ins zu lesen.. Dies

ü « .

ins oft in Jes. für TiJt. So vyf, Anhang zu Macan's Schahn.

2138, 14; ^ Anwän Suhaili ed. Ouseley 98, 7 v. u., wie

noch im heutigen Pärsendialect von Jezd ^ ZDMG. 35, 367;

vgl. Shukovski 147 (= i2?JU.), 177 (= »y) Jaba-Justi s. v. —

DTO nnD für TilSl 414 ist eigentlich „ich machte klein*. Der¬

artige Eedensarten braucht das Wörterbuch nicht zu verzeichnen. —

»äb pl. Nnab ist »j^^ kS^. So msb oft in den Propheten und auch in

Qissei Däniäl „Flehn*. — nn?iM, nJTO, Ttun „erschöpft" ist »jJu,

Vullers 2, 1126* (unhelegt)'). Die wunderliche Schreibung soll

wohl die Trübung des Vocals ausdrücken. — IttJ-'H „Säge* ist nicht

JJma , sondern das eben so gute Jui*jj> *). — In dem Musikinstrument

T-'äNäNJ, T-iaas sehe ich eine Zusammensetzung aiis ^Li oder »^Li

„Rohr" und jfJ>-\- — Si3 als Uebersetzung von rtiBirl ist vermuth¬

lich „Spitze" ; gemeint ist doch wohl die Stelle 2 Sam. 21, 16*).

— Nl« •'Nb.i''D „meine Kohle" 415 («in •'bK3''0?) ist zwar einerseits j

mit Bacher zu jlij Schefer , Chrest. 2, 245, 3; Nizämi , Iskender

(ed. 1862) 252; vgl. Shukovski 140; und jiij Shukovski eb., aber

... j

andrerseits auch zu (richtig wohl ^Uu») zu halten. — Welches,

doch wohl arabische, Wort cn» „stark" vorstellt, habe auch ich

nicht herausbekommen. Aus D-'TJ' = ^, ■t="- kann es nicht ver¬

schrieben sein , denn die Bedeutung „gross" passt nicht zu den

o-

Stellen. — In DiMiD, anSD = qL^äj 416 haben wir dieselbe Laut-

'oi

Veränderung wie in n«:TOlN = ^^Luil Jer. 2, 22; St. 216, in dem

1) OewShnlicber Ut tuAil^ j^.

2) e Z*^' verschiedene andre primae. ^ mit primae, ^.y

wechseln. ,

3) u5o „Schnabel" Gazophyl. 367; Shukovski 202 ist wohl dasselbe Wort.

(8)

676 Nöldeke, Judenpersisch.

schon sehr alten aus Warahran und wohl noch andem. —

113 riNiE „zerstückelte' ist o.J' »jL. — IT'OCS „einholen' ist

= ^yJ^^-J4- J^^S- 1894, 454. — ■^«riC 417 ist JüLSiU. Der

Uebersetzer dachte bei der Wiedergabe von oa: 1 Sam. 13, 6.

14, 24 an laab „Herrscher'! — riTONn „matt' u. s. w. (vgl.

■jTB'TNn St. 233) kommt öfters in jüdischen Texten vor; sonst kaum

nachzuweisen. — IID rmyr = nbaa und nra nnnyn = baan

1 Sam. 15, 33 (418) gehört zu „einen Todten beklagen', wo¬

von lOJuLÄ „Klageweib' ; s. Dozy s. v. — ■jN'nBa 420 sprich qIjIJ',

nicht ^^\ßS- — b-^abä „Sieb« 423, 13 = ebenso bei Shu¬

kovski 163 galbil. St. 236, 4 bsabä. Die Verwandlung des r

in l u. a. auch in b'iä:« „Traube' 421, 6 v. u.

Ich schliesse mit bestem Dank für das, was uns Bacher ge¬

boten hat, und mit dem Wunsche, dass wir bald noch weitere, am

liebsten recht umfangi-eiche, jüdisch-persische Texte erhalten mögen.

Nachschrift. Leider habe ich bei der Ausarbeitung des

Obigen übersehen, dass Bacher in Stade's Zeitschrift 17, 199 f zu

seiner ei'sten Abhandlung verechiedene Bemerkungen Fraenkel's und

Salemann's nachträgt und dass eb. 201 ff. auch Hora eine Reibe

von Anmerkungen zu jener giebt. Die genannten Gelehrten haben

mir da allerlei vorweggenommen; ich kann aber bei der CoiTectur

meinen Aufsatz danach nicht noch umändem.

(9)

Das Projekt einer muhammedanischen Encyklopädie.

Bericht von A. Socin,

erstattet in der Sitzung der D.H.G. an der Philologenversammlung in Dresden.

Unter den ,Procfes-verbaux" des elften, im September 1897

zu Paris abgehaltenen intemationalen Orientalistenkongresses findet

sich als Heft Nr. 11 ein Bericht I. Goldzihers über das Projekt

einer muhammedanischen Encyklopädie. Dieses Unternehmen wurde

zuerst durch die Initiative Prof. Robertson Smiths im Jahre 1892

angeregt; dann wurde es am Kongress in Genf im Jahre 1894

wieder aufgenommen , und es wurde damals Goldziher ein Mandat

erteilt, die Sache in die Hand zu nehmen. Nun berichtete dieser

Gelehrte, was während dieser letzten drei Jahre, besonders unter

Beihilfe de Goejes geschehen ist. Mit Recht wurden zuerst Mit¬

arbeiter für die grosse Aufgabe gesucht; denn eine der wesent¬

lichsten Vorfragen besteht darin, ob sich heutzutage Arabisten in

genügender Zahl finden , welche in den einzelnen Fächem , um die

es sich handelt, wissenschaftlich so beschlagen sind, dass sie in den

von ihnen zu liefernden Artikeln den Stand unserer jetzigen Kennt¬

nisse in zuverlässiger Weise, teilweise auch für Nichtfachmänner,

darzustellen vermögen. Nattirlich wird das Suchen nach solchen

Gelehrten in umfangreichem Masse wieder aufgenommen werden

müssen, wenn erst einmal die , Cadres" der Arbeit — wozu auch

schon ein Anfang gemacht wurde — festgestellt sind.

Eine weitere Arbeit bestand darin, dass innerhalb dieser Cadres bereits auch Stichwörter, wenigstens probeweise, ausgewählt wurden.

Nachdem durch Vermittlung de Goejes die künftige Herausgabe

des grossen Werkes bei der Verlagsfirma E. J. Brill in Leiden ins

Auge gefasst war, stellte diese Firma einen in ihrem Dienste be¬

schäftigten Arabisten, Herra Dr. Paul Herzsohn an; von ihm liegt

mm schon eine gedmckte Probe von solchen Stichwörtern aus dem

Gebiete der Geschichte imd Geographie, Sage u. s. w. als Manuskript

gedmckt vor, und zwar unter dem Titel: Erste Sammlimg von

Stichwörtern für eine Encyklopädie des Islam. Mit orientierenden

Bemerkungen. Leiden, E. J. Brill 1897, IV, 64 SS. 80. In eine

Diskussion der Prinzipien, nach welchen weitergearbeitet werden

4 7«

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