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(1)Praetorius, Koptische Spuren in der ägypt.-arab

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Praetorius, Koptische Spuren in der ägypt.-arab. Grammatik. 145

Midrasch lesen, ohne ihm zu begegnen ; indem eine haggadische

Beweisführung nach beigebrachtem Beweise gewöhnlich geschlossen

•wird : "imN inn (sage) also . . . , oder ohne im« nur iiM, was z. B.

Zunz GV ^ 326 anfanglich für ein Merkmal der Jugend eines

Midrasch ansehen wollte. (Aber pN iin, wie in unserm Dialekt,

erinnere ich mich nicht, jemals gelesen zu haben). Demnach heisst

wOO) OjO Jetzt also". L II 2 1. )<^v\ r>

Das oben nach erklärte Land 206 i.i, Schw. 12 ist

noch besser in zu korrigieren 22 Hebr 1 7 nvQog qol6| (ifi 104 4)

»Ol, 30 Jes 1016 xav&i^aexai ib. Kaioiisvog Jvi3 =

hebr. nya.

Koptische Spureu iu der ägyptisch-arabischeu

Grammatik.

Von Franz Praetorius.

Das Koptische hat gelegentlich die Grammatik der in Ägypten

abgefassten griechischen Schriftstücke beeinflusst; vgl. Hermes Bd. 10,

S. 129 fr.; Bd. 28, S. 479 f. Aber von einem Einflüsse des Kop¬

tischen auf diejenige Sprache , die , das Koptische verdrängend,

schliesslich ganz an seine Stelle getreten ist, auf das Arabische,

ist m. W. bisher nichts bekannt geworden. Ich rede nicht von der

Aufnahme koptischer Vokabeln in die arabische Sprache Ägyptens;

ich will auch den Abfall des koptischen Pseudoartikels in Fremd¬

wörtern wie \_JlsLm\^ ,j»JljLIaji nicht erörtem (wobei festzustellen

wäre , ob und inwieweit dieser Pseudoartikel nicht noch in rein

koptischer Zeit geschwunden ist). Ich habe vielmehr etwaige laut¬

liche und .syntaktische Eigentümlichkeiten des Koptischen im Auge,

welche die Kopten beibehalten haben könnten, als die Notwendigkeit

an sie herantrat , ihre Gedanken nunmehr mit arabischen Worten

auszudrücken. Auch flexivische und Bildungselemente des Koptischen

könnte man erwarten, gelegentlich im ägyptischen Arabisch wieder¬

zufinden.

. Spitta (vor ihm und nach ihm m. W. sonst niemand) hat

ernstlich nach derartigen Beeinflussungen gesucht, aber er bekennt

S. X seiner Grammatik, es sei ihm nicht gelungen, auch nur in

einem Punkte einen grammatischen Einfluss des Koptischen auf

den arabischen Dialekt Ägyptens zu entdecken". Spitta sagt bald

Bd. LV. 10

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146 Praetorius, Koptische Spuren in der ägypt.-arab. Grammatik.

darauf weiter : „Die vorhandenen Eigentümlichkeiten, wie die trockene

Aussprache des g, die Zwischenvokale, der Accent, müssen daher

ihren Grund in der Sprache der Einwanderer selbst gehabt haben'. —

Vgl. Völlers in ZDMG. Bd. 50, S. 653.

Das sehr entschiedene Auftreten dieser „Zwischenvokale' im

ägyptischen Arabisch (Spitta § 21, Völlers § 5), ebenso die etwas

reichliche Annahme neuer Vokale (Spitta § 20) scheint mir koptischen

Einflusses mindestens verdächtig. Das Koptische ist eine äusserst

vokalreiche Sprache'); die neuarabischen Dialekte sind arm an

Vokalen. Pür das Arabische Marokkos ist der Vokalmangel geradezu

charakteristisch. Stände nur dieser westlichste Dialekt zur Ver¬

gleichung, so würde man kaum Bedenken tragen, in dem erheblieh

grösseren Vokalreichtume des in Ägypten gesprochenen Arabisch

die alte Sprechweise der koptischen Bevölkerung wiederzuerkennen.

Aber es giebt noch andere neuarabische Dialekte , bei denen der

Vokalmangel nicht den Grad erreicht hat, wie im marokkanischen

Dialekt. Nach M. Hartmann (in Zeitschr. f. afrik. u. ocean. Sprachen I, 284) ist das syrische Arabisch hinsichtlich des Vokalmangels viel

gemässigter als das marokkanische , während das 'omanische eine

Mittelstellung einnimmt. Vergleicht man nun in Hartmanns Arab.

Sprachführer ^ die ägyptischen Kolumnen mit den syrischen, so ist

sofort ersichtlich , wie sehr der ägyptische Dialekt auch noch den

syrischen an Vokalfülle ühertrifl't. Auch Socin meint (ZDMG.

Bd. 46, S. 348, Z. 23), dass Spitta's „Zwischenvokale' im ägypt.

Dialekte doch wohl etwas deutlicher klingen , als in anderen -).

Ich möchte auf Grund dieser Angaben es wenigstens für wahr-

»scheinlich halten, dass wir in der verhältnismässig grossen Vokal¬

fülle des ägyptischen Dialekts koptische Beeinflussung zu sehen

haben. —

In einem Kapitel der Syntax liegt aber die Sprachmischung

ganz unverkennbar zu tage, nämlich in der Syntax der Fragesätze.

Im Altarabischen stehen die Fragepronomina und die sjjeciellen

Frageadverbia, wenn irgend möglich, an der Spitze des Fragesatzes ;

s. Reckendorf, Syntakt. Verhältnisse S. 74ff'. ; Nöldeke, Zur Grammatik des classischen Arabisch § 72. Gelegentliche, seltene Abweichungen

(s. bei Nöldeke) ändern an dieser Thatsache nichts. Ebenso ist es

in den neuarabischen Dialekten. Man vergleiche für das 'Omanische

Reinhardt § 16 und 436; für das Marokkanische Lerchundi, Rudi¬

mentos del Arabe vulgar* S. 147 ff. und S. 155 ff. ; für das Syrische

M. Hartmann, Arabischer Sprachführer - S. 45 tf. mittlere Kolumne ;

femer Stumme, Grammatik des tunis. Arabisch g 149 tf. und viele

1) Vgl. V. Lemm, Kleine Koptische Studien X — XX S. 31 (Separat-Ab¬

druck aus dem Bulletin de l'Academie Imperiale des Sciences de St.-Petersbourg, Bd. XUI, Nr. 1. Juni 1900.)

2) Die Charakteristik bei Landberg, Proverbes et dictons I, XLU ist etwas unbestimmt.

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Praetorius, Koptische Spuren in der ägypt.-arab. Grammatik. 147

Beispiele in seinen Tunis. Märchen und Gedichten; dgl. Märchen

und Gedichte aus Tripolis S. 272 f. und oft in den tripoUt. Texten.

Anders ist es nur im ägyptischen Dialekt. Die Fragepronomina

und die speciellen Frageadverbia „stehen im gevröhnlichen Sprach¬

gebrauche meistens ganz am Ende des Satzes, wo sie durch die

Stellung ebensosehr die Betonung auf sich ziehen , als in der in

unseren Sprachen üblichen Voranstellung an die Spitze des Satzes*.

Spitta § 195; vgl. Völlers § 70 Nr. 6. Man kann den Unterschied

der ägyptischen Wortstellung von der syrischen deutlich erkennen,

wenn man die beiden Kolumnen bei M. Hartmann, Arabischer

Sprachführer^ S. 45 ff. mit einander vergleicht; z. B. syr. achü

bit amir? „was befiehlst du?' = ägypt. betu'mur e?; syr. kif

kult? «wie sagtest du?' = ägypt. kult ezo/?

Dass hier die urägyptische Wortstellung in arabischer Ver¬

kleidung vorliegt, unterliegt keinem Zweifel. Ich verweise auf

Erman, ägypt. Grammatik § 358 ff. ; neuägyptische Grammatik § 353 ff. ;

Stem, koptische Grammatik § 521; Steindorff, koptische Grammatik

§ 442 ff. Ägyptisch-arabische Fragesätze, wie inte i"ä\i fen »wo¬

hin gehst du?' sind mithin Mischung aus got^ oot qj! und

CK&HK eTiun.

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148

Anzeigen.

Ibn Sa'id, Küdb al-Mugrib fi hild al-Magrib, Buch IV,

Textausgabe nach der originalen einzig vorhandenen Hand¬

schrift zu Kairo und Deutsche Bearbeitung mit Anmerkungen

und Registem, nebst einem Auszug aus al-Kindl's Ta'n^

Mi9r, von Dr. Knut L. Tallquist. Leiden. Brill 1899.

Nachdem Prof. Völlers uns von den von ihm entdeckten Prag¬

menten des Ibn Sa'ld eine wertvolle Probe gegeben: die Lebens¬

beschreibung des Ahmed ibn Tülün, beschenkt uns jetzt Dr. Tallquist

mit einer Ausgabe des vierten Buches des Mu^ib. Diese enthält die

Geschichte al-Ikhshld's und seiner Nachfolger, einschliesslich Käfür's,

und ferner Biographien der vornehmsten Männer aus dieser Zeit, die

sich durch dichterische Begabung auszeichneten. Tallquist hat dem

historischen Teil des Textes eine Ubersetzung beigegeben, die von

der Ordnung des Textes mitunter stark abweicht und auch nicht

vollständig ist. Dagegen ist sie mit Berichten aus anderen Quellen

ausgefüllt. Dadurch ist der Gang der Erzählung logischer, und

somit diese für den Historiker, der kein Arabisch versteht, brauch¬

barer geworden. Dagegen ist die Kontrolle jetzt schwieriger, und

es haben jetzt gewagte oder gar falsche Übersetzungen den Charakter

fester Ergebnisse erhalten. Eben daher ist eine Prüfung der Über¬

setzung nötig. Was den Text anbelangt, so will ich dem Heraus¬

geber, der seiner Einleitung S. 17 eine wohl begründete ') captatio benevolentiae angehängt hat, Vieles zu Recht bestehen lassen, er hätte

aber Verschiedenes besser machen können und sollen. Da er sich

bemüht hat „den Text möglichst treu wiederzugeben" und selbst die Unregelmässigkeiten in der Orthographie nicht hat beseitigen wollen, hätte er dafür sorgen sollen, dass nicht so viele Druckfehler stehen

blieben ; jetzt weiss man manchmal nicht, ob man einen solchen oder

einen wirklichen oder vermeintlichen Textfehler vor sich hat. Im

Folgenden werde ich, dem Texte folgend, zu diesem und von Zeit

zu Zeit auch zu der Übersetzung notieren, was nach meiner Meinung

verbessert werden muss.

I) Vgl. was ich über die Hs. in Bd. 49, S. 706 dieser Zeitschrift ge¬

schrieben habe.

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