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APA – unermüdlicher Einsatz für die ärztliche Medikamentenabgabe

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Die Vereinigung APA – Ärzte mit Patientenapotheke – kann in diesem Jahr ihr 30-Jahr-Jubiläum feiern. Als Vereinigung der selbstdispensierenden Ärzte der Schweiz setzt sich die APA nicht nur auf politischer Ebene für die ärztliche Medi- kamentenabgabe ein, sondern sie ist auch auf praktischer Ebene, insbesondere zur Sicherung einer hohen Qualität bei der Medikamentenabgabe, tätig.

Im November dieses Jahres feierte die APA – die Vereinigung der selbstdispensierenden Ärzte der Schweiz – ihr 30-jähriges Beste- hen. Die Vereinigung wurde am 6. November 1975 gegründet, um die Interessen der Ärzte mit Patientenapotheke wahrzuneh- men und das Recht zur ärztlichen Medikamentenabgabe in der ganzen Schweiz zu sichern.

Apotheker gegen Homöopath als Auslöser

Das im kantonalzürcherischen Gesundheitsgesetz vom 4. No- vember 1952 statuierte Verbot der direkten Medikamentenab- gabe für Ärzte, die in den Städten Zürich und Winterthur prak- tizierten, wurde über Jahre strikte eingehalten. Im Jahr 1971 begann jedoch ein als Homöopath tätiger Arzt in der Stadt Zürich, seinen Patienten die in der Apotheke nicht erhältlichen homöopathischen Medikamente direkt abzugeben. Ein Apothe- ker aus dem Quartier verzeigte ihn daraufhin bei der kantonalen Gesundheitsdirektion, welche dem Homöopathen die direkte Medikamentenabgabe mit Verfügung vom 6. Oktober 1971 untersagte. Das Verwaltungsgericht des Kantons Zürich ent- schied jedoch am 13. Juli 1973, dass das im Kanton Zürich gel- tende Verbot der ärztlichen Medikamentenabgabe gegen die Handels- und Gewerbefreiheit verstösst und daher bundesverfas- sungswidrig ist. Im Anschluss an diesen für die gesamtschwei-

zerische Ärzteschaft erfreulichen Grundsatzentscheid klärte Dr. iur. Mario Vassalli, ein Jurist aus Zürich, mit einem an über 2000 Ärzte versandten Schreiben das Bedürfnis für eine Vereini- gung der Ärzte mit Patientenapotheke ab. Aufgrund des über- wältigend positiven Echos lud er auf den 6. November 1975 zur konstituierenden Versammlung der Vereinigung der Selbst- dispensierenden Ärzte ein. Bedauerlicherweise handelten jedoch in dieser Zeit die Standesorganisationen im Kanton Zürich eine Vereinbarung aus, wonach die Ärzte auf die direkte Medikamen- tenabgabe und die Apotheker auf die Vornahme von medizini- schen Tätigkeiten verzichteten. Die Vereinigung der Selbst- dispensierenden Ärzte konnte sich mit diesem Kompromiss nicht abfinden und suchte deshalb nach Wegen, um dem System der ärztlichen Medikamentenabgabe zum Durchbruch zu verhelfen.

Interventionen zugunsten der direkten Medikamentenabgabe

An der konstituierenden Versammlung wurde Dr. med. Alex Hof- mann zum ersten Präsidenten der Vereinigung der Selbstdispen- sierenden Ärzte gewählt, wobei er dieses Amt wunschgemäss nur im ersten Jahr ausübte. Während der Jahre 1977 bis 1982 stand die Vereinigung der Selbstdispensierenden Ärzte unter dem Präsidium von Dr. med. Paul Marti, welcher dieses Amt an- schliessend an Dr. med. Hans Gysin übergab, der von 1983 bis 1989 als Präsident der Vereinigung tätig war. Bereits in diesen frühen Jahren führte die Vereinigung der Selbstdispensierenden Ärzte nicht nur regelmässige Fortbildungsveranstaltungen zu Themen um die direkte Medikamentenabgabe durch, sondern sie nahm auch energisch Stellung zu neuen Gesundheitsgesetzen und Verordnungen wie beispielsweise zu den Verpackungs- richtlinien der Interkantonalen Kontrollstelle für Heilmittel, zur Distributionsvereinbarung und zu den Klammerpreisen in der Spezialitätenliste.

Öffentlichkeitsarbeit und Behördenkontakte

In den Jahren 1989 bis 1998 stand die APA unter dem Präsidium von Dr. med. Sven Michelsen, der die Vereinigung mit grossem Engagement und Enthusiasmus führte und sich durch beständige

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Anstrengungen im Kontakt mit Behörden, Standesvertretern und privaten Institutionen für die Ziele der APA einsetzte. In seiner Amtszeit wurde die Bezeichnung «Vereinigung der Selbstdispen- sierenden Ärzte (VSÄ)» in «Ärzte mit Patientenapotheke (APA)»

geändert und der Begriff der direkten Medikamentenabgabe ein- geführt. In die neunjährige Präsidialzeit von Sven Michelsen fal- len überdies die Einführung der regelmässig in der ARS MEDICI erscheinenden APA-News, das Erstellen und Aktualisieren eines Argumentariums für die direkte Medikamentenabgabe, die 1991 durchgeführte Publitest-Umfrage über die Wertschätzung der ärztlichen Medikamentenabgabe in der Öffentlichkeit sowie ver- schiedene Werbeaktionen. Mit all diesen Bemühungen hat Michelsen wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Zahl der ordentlichen Mitglieder während seiner Amtszeit mehr als ver- dreifachte.

Abstimmungskämpfe und Gesetzesrevisionen

Als Dr. med. Anton Gehler am 18. Juni 1998 zum Präsidenten der APA gewählt wurde, war bereits erkennbar, dass im schweizeri- schen Gesundheitswesen einschneidende Veränderungen an- standen. Schon damals wurde intensiv über Abgeltungsmodelle, Medikamentendistribution, Versandapotheken und entspre- chende Gesetzrevisionen debattiert. Die Intensität und die Ge- schwindigkeit der Entwicklungen im Gesundheitswesen waren dann aber doch etwas überraschend. Wie Anton Gehler nur ein Jahr nach seinem Amtsantritt an der Generalversammlung im Sommer 1999 bemerkte, sei die APA aus einem Dornröschen- schlaf geweckt worden und befinde sich unverhofft inmitten einer Auseinandersetzung, bei der es um die Zukunft der ärzt- lichen Medikamentenabgabe gehe. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die Aktivität der APA insbesondere auf politischer Ebene weiter zu intensivieren. Zu diesem Zweck wurde dem Präsidenten mit Dr. rer. pub. Sven Bradke ein politisch erfahrener Geschäftsführer zur Seite gestellt.

Das Jahr 2000 wurde allgemein als das Schicksalsjahr für die ärzt- liche Medikamentenabgabe angesehen, da die von apotheker- nahen Kreisen lancierte Arzneimittel-Initiative, die Beratung des neuen Heilmittelgesetzes im Ständerat und die Einführung des neuen Abgeltungssystems der margenunabhängigen Medika- mentenabgabe bevorstanden. Dennoch konnte Anton Gehler im Frühjahr 2001 in seiner Rede mit dem Titel «Sind die Würfel für die direkte Medikamentenabgabe bereits gefallen?» auch über positive Entwicklungen berichten. So war zum einen die Arznei- mittel-Initiative inzwischen zurückgezogen und zum anderen die direkte Medikamentenabgabe im neuen Heilmittelgesetz aus-

drücklich verankert worden. Das Jahr 2001 stand im Zeichen des Systemwechsels zur margenunabhängigen Medikamenten- abgabe, der auf den 1. Juli 2001 vollzogen wurde. Wenig später folgte die kantonalzürcherische Abstimmung zum Gesundheits- gesetz, in welcher die von Apothekerseite angestrebte Ein- schränkung der ärztlichen Medikamentenabgabe erfreulicher- weise verworfen wurde. Das nachfolgende Jahr 2002 war durch das Inkrafttreten des neuen Heilmittelgesetzes geprägt, das auch für die Ärztinnen und Ärzte mit Patientenapotheke eine Reihe von Änderungen mit sich brachte.

Zwischen Regulierung und Liberalisierung

Seit dem Frühjahr 2003 amtet Dr. med. Hans-Ulrich Kull als Prä- sident der APA. Wie schon sein Vorgänger muss auch der jetzige Präsident die APA durch stürmische Zeiten führen, welche durch Kostendruck und politischen Wandel, insbesondere aber auch durch das Spannungsfeld zwischen behördlicher Regulierung und marktbedingter Liberalisierung geprägt sind. Schon in sei- nem ersten Amtsjahr stand die erneute Abstimmung zur ärzt- lichen Medikamentenabgabe im Kanton Zürich an, die erfreu- licherweise zu einem positiven Ergebnis für die Ärzteschaft führte. Die APA hat zweifellos ihren Teil zu diesem Erfolg beige- tragen und damit gezeigt, dass die Visionen der Gründer nichts

an Aktualität verloren haben! ●

Dr. med. Simon Otth, Horgen Vizepräsident der APA

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