• Keine Ergebnisse gefunden

Wie lange soll die Bisphosphonat- therapie bei postmenopausaler Osteoporose dauern?

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Wie lange soll die Bisphosphonat- therapie bei postmenopausaler Osteoporose dauern?"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

520

ARS MEDICI 10 2012

STUDIE REFERIERT

Zu Diskussionen Anlass gibt die op- timale Dauer einer Bisphosphonat- therapie bei post menopausaler Osteoporose, da hier zwischen den Wirkstoffen Unterschiede beim Fortdauern der Effekte festgestellt wurden und Sicherheitsüberle - gungen hinzukommen. Einen in die Praxis umsetzbaren Hinweis gibt die Verlängerung der HORIZON- PFT-Studie mit Zoledronsäure.

JOURNAL OF BONE AND MINERAL RESEARCH

Langfristige plazebokontrollierte Stu- dien zur Bisphosphonatwirksamkeit über lange Zeiträume gibt es bisher nur wenige. Eine Verlängerungsstudie mit Alendronsäure fand, dass der Behand- lungsnutzen bei Fortführung der Thera- pie bis auf 10 Jahre anhielt, während ein Therapieende nach 5 Jahren zu einem gewissen Verlust an Knochenmineral-

dichte führte (die aber immer noch bei diesem oder über diesem Wert von 10 Jahren zuvor blieb). Klinische Wir- belfrakturen, nicht aber nicht vertebrale Knochenbrüche, waren bei Fortführung der Therapie seltener. Hinsichtlich der Sicherheit einer Langzeit-Bisphospho- nattherapie bestehen gewisse Beden- ken. In gewissen Studien wurden Kiefer- osteonekrosen, Ösophaguskarzinome oder atypische (subtrochantere) Hüft- frakturen beschrieben. Die hier vorge- stellte Studie hat die Wirksamkeit und Sicherheit einer Therapie mit Zoledron - säure (Aclasta®) über 3 oder 6 Jahre miteinander verglichen.

Methodik

Der Health Outcomes and Reduced Incidence with Zoledronic Acid Once Yearly-Pivotal Fracture Trial (HORI- ZON-PFT) hatte seinerzeit 7765 Frauen mit Osteoporose entweder zu jährlichen Infusionen (i.v.) mit 5 mg Zoledronsäure oder mit Plazebo randomisiert und über 3 Jahre verfolgt. In der doppelblinden, plazebokontrollierten Verlängerungs- studie wurden 1233 Frauen entweder zu weiteren 3 Jahren Zoledronsäure- oder zu Plazeboinfusionen randomisiert.

616 Frauen erhielten somit Zoledron- säure über 6 Jahre (Z6-Gruppe) und 617 Frauen nur über 3 Jahre (Z3P3- Gruppe). Primärer Endpunkt war die prozentuale Veränderung der Knochen- mineraldichte (BMD) von Jahr 3 bis Jahr 6 in der Intention-to-Treat- Popula tion.

Sekundäre Endpunkte waren die BMD an anderen Messorten, Frakturen, Mar- ker für den Knochenumbau sowie die Sicherheit.

Resultate

Während der Verlängerungszeit blieb die Hüft-BMD in der Z6-Gruppe kon- stant und fiel in der Z3P3-Gruppe nur leicht (Unterschied 1,04%, 95%-Konfi-

denzintervall [KI] 0,4–1,7; p = 0,0009), verharrte aber in beiden Gruppen über dem Niveau vor der Bisphosophonat - behandlung. Andere Messorte zeigten ähnliche BMD-Differenzen. Die bio- chemischen Marker blieben in der Z6- Gruppe konstant und stiegen in der Z3P3-Gruppe leicht an, blieben aber in beiden Gruppen deutlich unter den Vorbehandlungsspiegeln.

Die neuen morphometrischen Fraktu- ren waren in der Z6-Gruppe seltener (n = 14) als in der Z3P3-Gruppe (n = 30), was einer Odds Ratio von 0,51 ent- spricht (p = 0,035). Bei den anderen Frakturen ergab sich hingegen kein Unterschied.

Signifikant mehr Patientinnen in der Z6-Gruppe hatten einen vorübergehen- den Serumkreatininanstieg > 0,5 mg/dl (2,94% vs. 0,65%; p = 0,002) nach den einmal jährlichen Infusionen. In der Z6-Gruppe wurden zudem nicht signi- fikante Unterschiede in der Häufigkeit von Vorhofflimmern (2,0% vs. 1,1%;

p = 0,26) und von Stroke (3,1% vs.

1,5%) gesehen. Die Symptome im Zu- sammenhang mit der Infusion (Fieber, Myalgie, Kopfweh, Arthralgien) waren in den beiden Gruppen ähnlich häufig.

Meldungen zu Hypertonie waren hin- gegen in der Z6-Gruppe signifikant sel- tener (7,8% vs. 15,1%; p < 0,001).

Diskussion

Die kleinen Unterschiede bei Knochen- mineraldichte und Knochenumbau - parametern zwischen den Patientinnen, die die Therapie fortsetzten, und den- jenigen, die sie beendeten, lassen auf eine an haltende Residualwirkung schlies sen. Daher können viele Patien - tinnen nach 3 Jahren mit jährlichen Zoledronsäureinfusionen die Therapie für bis zu 3 Jahre unterbrechen. Die Re- duktion morphometrischer vertebraler Frakturen legt aber nahe, dass gewisse Patientinnen, vor allem solche mit hohem Wirbelfrakturrisiko, doch von einer Fortführung der Therapie profi-

tieren können. ❖

Halid Bas

Dennis M Black et al.: The Effect of 3 Versus 6 Years of Zoledronic Acid Treatment of Osteoporosis: A Randomized Extension to the HORIZON-Pivotal Fracture Trial (PFT).

Journal of Bone and Mineral Research 2012; 27 (No. 2):

243–254. DOI: 10.1002/jbmr.1494

Interessenlage: Die Studie wurde von der Firma Novartis gesponsert.

Wie lange soll die Bisphosphonat- therapie bei postmenopausaler Osteoporose dauern?

Ein randomisierter Vergleich nach 3 und 6 Jahren Behandlung mit Zoledronsäure i.v.

Merksätze

❖Die randomisierte Verlängerung des HORIZON- Pivotal-Fracture-Trials nach 3 Jahren um weitere 3 Jahre zeigt, dass eine Therapie der postmenopausalen Osteoporose mit einmal jährlichen Infusionen von Zoledronsäure bei vielen Patientinnen nach 3 Jahren beendet werden kann, da die günstigen Effekte auf die Knochenmineraldichte und die Knochenum- bauparameter nahezu unverändert anhalten.

❖Reduktionen bei den morphometrischen Wir- belfrakturen legen aber nahe, dass bei Pati- entinnen mit hohem Frakturrisiko eine Ver- längerung der Therapie Nutzen bringen kann.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In der EPOS-Studie hatten die Frauen nach Adjustierung für das Alter ein zweifach erhöhtes Risiko für radiographische vertebrale Frakturen im Vergleich zu den Männern (RR 2.3;

Die Knochendichte der Wirbel- körper stieg damit nach einem Jahr um 4,9 Prozent und nach zwei Jahren um 6,6 Prozent gegenüber dem Ausgangs- wert; für den Hüftknochen betrug

Wenn die DEXA-Messung ein normales Resultat ergibt, kann – ausser in speziellen Risiko- situationen – mit einer allfälligen Verlaufs- messung mehrere Jahre zugewartet wer- den

Zum einen bekunden die For- scher des Gebietes, daß das Problem einer zielgerichteten und adäquaten Therapie noch keinesfalls gelöst sei — zum anderen erweckt eine in ihrer

Dee- pak Bhatt (Cleveland/Ohio) bei der Jahrestagung des American College of Cardiol- ogy in Atlanta/Georgia be- richtete, erlitten im Studien- verlauf 7,3 Prozent der nur mit

Durch das duale Wirkprinzip von Duloxetin wird nicht nur eine hohe Rate an Vollremissionen erreicht und damit auch das Rückfallrisiko deutlich ge- senkt, es werden auch körper-

Bei einer besonders frü- hen Menopause, bei familiärer Osteoporosebelastung oder an- deren Gründen sollte mit einer Östrogenprophylaxe nicht gezö- gert werden — für die generelle

Die Ursache wird von einigen Autoren in einer Ovarialinsuffizienz vermutet, obwohl einerseits nur eine begrenzte Zahl von Frauen in der Postmenopause eine Osteoporose