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Archiv "Intravenöse Antibiose: Nach Absetzen stationäre Beobachtung erforderlich?" (02.07.1999)

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A-1788

M E D I Z I N

(52) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 26, 2. Juli 1999 mit die mögliche Initiierung eines Kar-

zinoms. Sowohl die Vitamin-C-Kon- zentration als auch die epitheliale Proli- feration normalisieren sich nach Heli- cobacter-pylori-Eradikation (3, 16).

Durch Infiltration von neutrophilen Granulozyten kommt es in der Magen- mukosa zu einer vermehrten Anreiche- rung von reaktiven Sauerstoffmetabo- liten (8), die ihrerseits mutagen wirken können. Durch Induktion von iNOS (inducible nitric oxide synthase) kommt es zu einer gesteigerten NO- Produktion (32). Diskutiert wird auch eine Bedeutung der Helicobacter-pylo- ri-Urease – via Produktion von Ammo- niak – in der Kanzerogenese (28, 29).

Letztlich liegen erste vorläufige Ergebnisse einer nicht randomisierten Studie aus Japan vor, die darauf hin- weisen, daß bei Patienten mit Magen- frühkarzinom, die primär endosko- pisch durch Mukosaresektion behan- delt wurden, die zusätzliche Helico- bacter-Eradikationstherapie das Risi- ko eines Zweitkarzinoms mindert (30).

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Ein wesentliches Argument gegen die Einstufung von Helicobacter pylori als „definitives“ Karzinogen ist, daß nur sehr wenige mit Helicobacter py- lori infizierte Individuen (etwa 0,03 Prozent) im Laufe ihres Lebens ein Magenkarzinom entwickeln. Weiterhin ließe sich als „Gegenargument“ an- führen, daß Männer im Vergleich zu Frauen ein zwei- bis dreifach höhe- res Magenkarzinomrisiko haben, die Prävalenz der Helicobacter-pylori-In- fektion aber keine Geschlechtsunter- schiede zeigt. Beide Fakten sprechen dafür, daß neben der Helicobacter-py- lori-Infektion noch weitere endogene und exogene Risikofaktoren vorliegen müssen, damit sich auf dem Boden ei- ner solchen Gastritis ein Karzinom ent- wickeln kann. Schließlich liegen noch keine ausreichenden Untersuchungen vor, die einen direkten karzinogen Ef- fekt von Helicobacter pylori „bewei- sen“. Weiterhin besteht das Paradoxon, daß Patienten mit einem Ulcus duodeni zwar in über 95 Prozent der Fälle mit Helicobacter pylori infiziert sind, aber im Vergleich zur Normalbevölkerung ein wesentlich niedrigeres Magenkarzi- nomrisiko aufweisen (11).

KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

Stationäre Patienten, bei denen ein intravenös verabreichtes Antibio- tikum abgesetzt wird, werden meist noch 24 Stunden im Krankenhaus be- obachtet, bevor sie entlassen werden.

Diese gutgemeinte Praxis erweist sich jedoch nach den Ergebnissen einer New Yorker Untersuchung als unbe- gründet.

Bei 374 Patienten konnte gezeigt werden, daß nur in drei Prozent der Pa- tienten ein Wiederauftreten der Infek- tion beobachtet wurde und diese Fälle sämtlich auch in einer ambulanten Si-

tuation mit entsprechenden Konse- quenzen erkannt worden wären.

Durch frühzeitige Krankenhausentlas- sung ließen sich so nach Ansicht der Autoren ohne Gefährdung der Patien- ten Mittel einsparen. acc Dunn A, Peterson KL, Schechter CB, Rabito PR, Gotlin AD, Smith LG: The utility of an in-hospital observation peri- od after discontinuing intravenous anti- biotics. Am J Med 1999; 106: 6–10.

Andrew Dunn, MD, One Gustave L. Le- vy Place, Box 1087, Mount Sinai Medical Center, New York, New York 10029, USA.

Intravenöse Antibiose: Nach Absetzen stationäre Beobachtung erforderlich?

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Eine Untersuchung unserer Ar- beitsgruppe an 117 Patienten mit Ma- genfrühkarzinom, die mit Ulcus-duo- deni-Patienten gleichen Alters und Geschlechts verglichen wurden, ergab, daß bei einem signifikant größeren Anteil der Magenkarzinompatienten der Grad und die Aktivität der Gastri- tis im Korpus gleich hoch oder höher war als im Antrum, verglichen mit den Ulcus-duodeni-Patienten (53,8 Pro- zent versus 12,8 Prozent, respektive 55,5 Prozent versus 13,7 Prozent) (18).

Die Prävalenz der intestinalen Meta- plasie war bei Magenkarzinompatien- ten mit 68,4 Prozent signifikant höher im Vergleich zu Ulcus-duodeni-Pati- enten mit 28,2 Prozent (p < 0,0001).

Bei Vorliegen aller drei Kriterien er- rechnet sich ein prädiktiver Wert für die Entstehung eines Magenkarzi- noms von 94 Prozent. Dieser so defi- nierte „Magenkarzinom-Risikoindex“

dient als histologisches Einschluß- kriterium für die von unserer Ar- beitsgruppe inaugurierten „präven- tiven Interventionsstudie zu neoplasti- schen Veränderungen des Magens (PRISMA)“. In einer weiteren Unter- suchung unserer Gruppe an 50 Patien- ten mit Magenkarzinom unterschiedli- chen Stadiums konnte diese Konstel- lation einer „korpusdominanten Ga- stritis“ im Vergleich zu Kontrollen gleichen Alters und Geschlechts be- stätigt werden (21). Auch bei erstgra-

digen Familienangehörigen von Ma- genkarzinompatienten findet sich eine korpusdominante Gastritis signifikant häufiger als bei Kontrollen (19).

Die im vorangegangenen ange- sprochenen wissenschaftlichen Fragen sollen mit der jetzt anlaufenden PRISMA-Studie geklärt werden, in die Männer im Alter von 55 bis 56 Jahren eingeschlossen werden. Um dies in möglichst kurzer Zeit zu erreichen, wä- re es wünschenswert, daß sich mög- lichst viele endoskopierende Kollegen an dieser Untersuchung beteiligen. In- teressierte erfahren nähere Einzelhei- ten im Zentralen Studiensekretariat (Dr. med. Stephan Miehlke, Medizini- sche Klinik und Poliklinik I, Univer- sitätsklinik Carl Gustav Carus, Fet- scherstraße 74, 01307 Dresden, Telefon 03 51/4 58-56 45, Fax 03 51/4 58-43 94).

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1999; 96: A-1786–1788 [Heft 26]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Son- derdruck beim Verfasser und über die Inter- netseiten (unter http://www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser

Prof. Dr. med. Peter Malfertheiner Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Universitätsklinik Magdeburg Leipziger Straße 44

39120 Magdeburg

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