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Archiv "Als Arzt in die USA" (18.05.1984)

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DEUTSCHES ltRZTEBLATT

Renten

rechnungsmodell, da der Status nur einmalig beim Eintritt des Ver- sicherungsfalles festgestellt wer- den muß.

Das "Teilhabemodell" wurde be-

reits 1980 von allen im Deutschen Bundestag vertretenen politi- schen Parteien als mögliche Lö- sung akzeptiert. Es wurde als Ziel- vorstellung aufgegeben, weil die 70-Prozent-Regelung nicht ganz kostenneutral erschien. Es würde ab dem Jahre 2000 einen um 0,3 Prozentpunkte höheren Beitrags- satz erfordern. Bei einer 67-Pro- zent-Regelung würde die Teilha- berente keine Mehrkosten verur- sachen.

Zahlreiche Beispiele zeigen, daß das finanzielle Ergebnis für den Versicherten beim Anrechnungs- modell fast gleich ist wie bei der Teilhaberente. Der wesentliche Unterschied liegt nicht im Finanzi- ellen, sondern auf dem Gebiet des Rechtes und der Familienpolitik, und hier spricht alles gegen das

"Anrechnungsmodell".

Anschrift des Verfassers: Dr. med. Georg Völker

Stellvertretender Vorsitzender

des Verwaltungsrates

der Baden-Württembergischen Versorgungsanstalt für Ärzte Zahnärzte und Tierärzte Mitglied des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungswerke (ABV) Ludwigstraße 4

7809 Gutach

-oR. FLEISS' BLÜTENLESE-

Flexibles Rentenalter

" ... in Ungnade fallen und

dann pensioniert werden, war schon immer mein Traum."

Aus einem Brief von Theodor Fontane.

THEMEN DER ZEIT

Als Arzt in die USA

Neue Situation nach Fortfall von ECFMG und VQE

Jan-Peter Jantzen und Tielmann Hein

Bis 1956 reichte das Abschlußdiplom einer im "World Di- rectory of Medical Schools " aufgeführten Ausbildungs- stätte als fachlicher Qualifikationsnachweis aus, um in den USA eine ärztliche Tätigkeit auszuüben. Seit 1956 wird zusätzlich das " ECFMG-Zertifikat " verlangt, wel- ches durch Ablegen einer Fach- und Sprachprüfung er- worben werden kann. Seit 1977 wird neben der fachli- chen noch eine Visaqualifikation gefordert. Dazu ist das Bestehen des VQ-Examens erforderlich. 1984 wurden

be ide Qualifikationen wieder vereinheitlicht. Sowohl

ECFMG- als auch VQ-Examen wurden abgeschafft und durch das "FMGEMS" ersetzt. (Die erforderliche Kürzel- erläuterung folgt am Ende der Arbeit).

Viele Jahre war das "ECFMG"- Examen die Eintrittskarte für Kol- legen aus aller Weit zur Ausübung ärztlicher Tätigkeit in den USA.

Bis 1977 war die Erteilung eines Visums an den Inhaber eines ECFMG-Zertifikates eine Formali- tät, die Suche nach einem Arbeits- platz unproblematisch. Mit ln- krafttreten des US-Gesetzes PL 94-484 im Januar 1977 wurde das ECFMGE zwar nicht offiziell ent- wertet- vielmehr wurden die Vor- aussetzungen für die Erteilung ei- nes geeigneten Visums ver- schärft. Parallel dazu wurde die Suche nach einem Arbeitsplatz durch zunehmende Marktsätti- gung erschwert.

Die Verschiebung der Schwer- punkte von medizinischer (ECFM- GE) zur Visaqualifikation (VQE) beinhaltete einige innere Wider- sprüche (s. u.). Deren Beseitigung wurde am 17. Januar 83 von der

"ECFMG" und dem "NBME" für

1984 beschlossen (4).

Das VQE wurde im September 1983, das ECFMGE im Januar

1984 jeweils zum letzten Mal abge- halten. An deren Stelle trat eine neue Prüfung ("FMGEMS") , die erstmalig im Juli 1984 durchge- führt werden soll.

All das macht es für den Interes- senten erforderlich, sich sowohl mit den verschiedenen Examina als auch mit den in Frage kom- menden Visa auseinanderzuset-

zen, sobald er sich über die eige-

nen Absichten im klaren ist:

..,.. Besuch ohne Erwerbstätigkeit:

B1/B2-Visum

..,.. Teilnahme an einem For- schungsprojekt oder Lehre ohne Patientenkontakt: Einladung

"IAP-66"/J-1-Visum

..,.. Facharztweiterbildung:

"FMGEMS"/("VQE"),

("ECFMGE' ')/Stellennachweis/J-1- Visum

..,.. selbständige ärztliche Tätig-

keit: "FMGEMS"/("VQE"),

(,,ECFMGE'')/Stellennachweis/lm-

migrantenvisum/"Fiex".

(2)

Tabelle 1: Ergebnisse der ECFMG-Examina des Jahres 1981 (nach Ländern, in denen die medizinische Ausbildung erfolgte)

Teilnehmer an Englisch-

und Medizin- prüfung

beide bestanden

(absolut)

Medizin bestanden,

Englisch durch- gefallen (absolut) (in %)

Bundesrepublik Deutschland

352 161 46 49 14

Österreich Schweiz

43 69

17 35

40 51

4 17

9 25 Schweden

Dänemark Großbritannien

Frankreich

44 36 82 3 7

14 1 14

100 75 75 14

126 107 85 1

244 72 30 35

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Als Arzt in die USA

Im folgenden wird ein Überblick über den aktuellen Stand der An- forderungen und Berechtigungen der verschiedenen Visa und Ex- amina gegeben.

Visa

Es gibt eine Vielzahl von Visaty- pen, klassifiziert von A bis M, je- weils mit mehreren Untergruppen.

Allgemein zugängliche Literatur zu diesem Thema ist nicht erhält- lich. Viele auf Einwanderung spe- zialisierte Rechtsanwälte leben von dieser für den Laien schwer durchschaubaren Materie. Im we- sentlichen zu unterscheiden sind

„B"-, „J"-, „H"- und „Einwande- rungsvisa".

1. „B/B2-Visum" erhalten Bürger der Bundesrepublik ohne Proble- me bei jedem amerikanischen Konsulat. Es ermöglicht in der Re- gel mehrfache Einreise und wird für die Gültigkeitsdauer des Rei- sepasses ausgestellt. Mit einem solchen Visum kann man sich als Tourist in den USA umsehen, an Kongressen und Examensvorbe- reitungskursen teilnehmen oder sich einen Arbeitsplatz suchen.

Erwerbstätigkeit ist jedoch aus- drücklich verboten.

2. „J-Visum" (Exchange visitor-vi- sa): Es ist erforderlich für einen zeitlich begrenzten Aufenthalt mit Ausübung ärztlicher Tätigkeit in nachgeordneter Stellung. Voraus- setzungen zur Erteilung sind in der Regel:

2.1. Approbation im Heimatland;

2.2. Bestandenes VQE/FMGEMS;

2.3. Erklärung, nach abgeschlos- sener Weiterbildung ins Heimat-

land zurückzukehren;

2.4. Bescheinigung des Heimat- landes, daß dort an dem vom Be- werber angestrebten Beruf Bedarf besteht. (Derartige Bescheinigun- gen stellen die obersten Gesund- heitsbehörden der Länder aus, Formblätter sind auch über ameri-

kanische Konsularabteilungen er- hältlich.)

2.5. Nachweis eines Arbeitsplat- zes in den USA. Die Auswahl be- schränkt sich auf Universitätsklini- ken und akademische Lehrkran- kenhäuser.

2.6. Nachweis englischer Sprach- kenntnisse. Anerkannt werden der ECFMG-Sprachtest oder das

„TOEFL"-Examen (s. u.).

Einige Universitätskliniken stellen FMG's ohne VQE/FMGEMS ein, deren Tätigkeit sich dann auf Leh- re und Forschung beschränkt.

Ähnliches gilt für die Tätigkeit in medizinisch-theoretischen Diszi- plinen (deren Ausübung in den USA übrigens nicht die ärztliche Approbation zur Voraussetzung hat).

Diese Kliniken stellen dem Bewer- ber ein Formblatt (IAP-66) aus, welches von amerikanischen Konsularbehörden als ausrei- chend zur Erteilung eines J-1-Vi- sums angesehen wird. Ein Sprach- test ist in diesen Fällen nicht erfor- derlich. Welche Kliniken solche Stellen anbieten, ist nur durch di- rekte Anfrage zu klären (9).

3. „H-Visa"—Distinguishedvisitor visa. Gilt für medizinische Kapazi- täten von internationalem Ruf. Es wird auf Einladung amerikani- scher Institutionen hin erteilt und ist zeitlich unbegrenzt gültig. Ein VQE/FMGEMS ist nicht erforder- lich.

4. „Immigrant-Visa"

4.1. „3rd preference/Professio- nal"(seit 1976 kaum noch üblich).

Der antragstellende Arzt muß eine Bescheinigung des US-Arbeitsam- tes beibringen, daß für die ihm an- gebotene Stelle kein amerikani- scher Bewerber zur Verfügung steht. Das VQE/FMGEMS ist erfor- derlich.

4.2. „3rd preference"

Es gilt für Bewerber, die Angehöri- ge ersten Grades amerikanischer Nationalität in den USA haben.

Das ECFMGE/FMGEMS ist erfor- derlich zur Aufnahme in ein ärztli- ches Weiterbildungsprogramm.

4.3. Politisch oder religiös Ver- folgte. Das ECFMGE/FMGEMS ist erforderlich zur Aufnahme in ein ärztliches Weiterbildungspro- gramm.

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 20 vom 18. Mai 1984 (35) 1609

(3)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Als Arzt in die USA

Die Ungereimtheit, daß "J"- und

"Professional preference-immi- grant"-Visabewerber mit dem VQE eine deutlich höhere Stufe fachli- cher Qualifikation nachweisen müssen als Asylbewerber, "third preference"-Kandidaten und

FMG's amerikanischer Staatsan-

gehörigkeit (mit dem deutlich ein- facheren ECFMGE), wurde mit Einführung des FMGEMS besei- tigt.

Examina

1) ECFMG Sprachtest Diese Prü- fung wird zusammen mit dem FMGEMS abgehalten, d. h. jeweils im Januar und Juli. Sie dauert et- wa eine Stunde und besteht aus drei Teilen:

Im ersten Teil der Prüfung - Hör- verständnis - werden den Kandi- daten Tonbandtexte vorgespielt, zu denen dann Fragen aus einem Prüfungsheft beantwortet werden müssen. Im zweiten Teil der Prü- fung müssen Sätze vervollständigt werden und der Prüfling bekommt Sätze mit zu korrigierenden gram- matischen Fehlern vorgelegt. Der dritte Teil verlangt Kenntnis von Synonymen und Paraphrasen.

Der Sprachtest sollte nicht unter- schätzt werden. Von 10 234 Perso- nen, die 1981 den medizinischen Teil des ECFMG Examens bestan- den hatten, fielen 4096 durch die Englischprüfung. Darunter sogar 71 US-Bürger. 210 Bewerber aus der Bundesrepublik Deutschland bestanden den medizinischen Teil, jedoch nur 161 den Sprach- test (3).

~ Hörverständnis,

~ Grammatik,

~ Vokabular und ständnis.

Die Durchführung des ECFMG-S- Lesever- prachtests bleibt vom Wegfall des

medizinischen Teiles unberührt.

Tabelle 2: Veranstalter von Vorbereitungskursen

1. Stanley H. Kaplan, 131 West 56th Street, New York, NY 10019 2. USNBE Review Center, PO Box 767, Friendswood, TX 77546 3. Program for Foreign Medical Graduates, Office of Interna! Medi-

cine Education, University of Miami School of Medicine, lnterconti- nental Four Ambassadors Towers, Suite 1950, Miami, FL 33131 (Dr.

Rafael Renalver)

4. Comprehensive Medical Review Course, St. Barnabas Medical Center, Dept. of Medical Education, 94 Old Short Hills Ro;:id, Li- vingston, NJ 07039 (Dr. Abdol lslami)

5. Medical Review Program, Center of Health Sciences, Oakland Un- iversity, Rochester, MI 48063 (Mr. Griggs)

6. FLEX Review + ECFMG Refresher Course, Hahnemann Medical College + Hospital, School of Continuing Education, 230 N. Broad Street, Philadelphia, PA 19104 (Dr. Eugene L. Coodly)

7. Programs in Medical Seiences

+

Clinical Medicine for Foreign Medical Graduates + Students, 222 E. 19th Street, New York, NY 10003 (Dr. Natale Colosi)

Kursgebühren (am Beispiel der Fa. S. Kaplan):

ECFMG: $ 1000 VQE: $ 1325

FMGEMS: noch kein Kurs angeboten FLEX: $ 2050

2) TOEFL: "Test of English as a Foreign Language"

Der oben beschriebene ECFMG~

Englisch-Test ist eine verkürz- te Version des. zweistündigen TOEFL, der an amerikanischen Universitäten als Eingangsvoraus- setzung für ausländische Studen- ten gilt. Unter bestimmten Voraus- setzungen wird das Bestehen des TOEFL einem bestandenen ECFMG-Englisch-Test gleichge- setzt. Der TOEFL wird vom Educa- tional Testing Service veranstaltet (Educational Testing Service, PO Box 899, Princeton, New Jersey 08561, USA).

3) VQE: "Visa Qualifying Exami- nation"

Das VQE hatte seit 1977 quasi die Rolle des ECFMGE übernommen.

Da es u. a. zur "Abschreckung"

installiert wurde, war das Niveau deutlich angehoben - und ent- sprechend auch die Durchfallquo- te von rund 75 Prozent (8). Der zu- grundeliegende Gedanke war, daß ein FMG den gleichen Lei- stungsstand nachweisen soll wie ein US-MG. Da das amerikanische Vor- und Abschlußexamen (NB I, NB II) jedoch für FMG's nicht zu- gänglich ist, sollte mit dem VQE etwas Vergleichbares geschaffen werden. Da dieses Examen in der Regel Voraussetzung war für den Erwerb eines J-Visum, heißt es

"Visa-Qualification-Exam''.

Das zweitägige Examen bestand aus Multiple-choice-Fragen, die aus dem Fragenpool des NB stam- men und zuvor bei den amerikani- schen Äquivalenten zu Physikum und Staatsexamen gestellt wor- den sind.

Am ersten Tag wurden Grundla- genfächer geprüft (Anatomie, Bio-

chemie, Mikrobiologie, Patholo-

gie, Pharmakologie, Physiologie und Verhaltenswissenschaften).

Für jede der 500 Fragen standen 40 bis 60 Sekunden Antwortzeit zur Verfügung. Am zweiten Tag wurden 450 Fragen aus den klini- schen Fächern gestellt (Innere

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Als Arzt in die USA

Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Psychiatrie und Präventivmedizin). Um zu beste- hen, mußten beide Tage erfolg- reich absolviert werden. Das er- wies sich als besonders hinder- lich, da immerhin zwei Drittel der erfolglosen Kandidaten den zwei- ten Tag bestanden und somit nur aufgrund mangelhafter vorklini- scher Kenntnisse durchfielen (8).

4) FMGEMS: „Foreign Medical Graduates Examination in the Medical Sciences"

Diese Prüfung übernimmt ab Juli 1984 als alleiniges Examen den Platz, der bisher von ECFMGE plus VQE eingenommen wurde. Es ist zu erwarten, daß es inhaltlich dem VQE weitgehend entspre- chen wird.

Die zweitägige Prüfung besteht aus einem Tag mit theoretischen und einem Tag mit klinischen Fä- chern. Die Fragen werden dem Pool der amerikanischen Examina entnommen, die zu erreichende Mindestpunktzahl anhand ameri- kanischer Resultate festgesetzt.

Man muß beide Tage bestehen, kann sich den Prüfungen jedoch gesondert unterziehen.

Zulassungsberechtigt für den er- sten Tag ist, wer zwei Jahre Medi- zinstudium nachweist. Für den zweiten Tag ist ein abgeschlosse- nes Medizinstudium erforderlich.

Prüfungstermine und -zentren werden denen des ECFMG-Ex- amens entsprechen. Somit wird man auch zukünftig den ECFMG- Sprachtest zusammen mit der me- dizinischen Prüfung ablegen kön- nen. Weitergehende Informatio- nen sind von der entsprechenden Broschüre zu erwarten, die ab Mit- te 1984 von der ECFMG zu bezie- hen sein wird.

5) FLEX: „Federation Licensing Examination"

Ein bestandenes Flex ist die Hauptvoraussetzung zum Erwerb der „License" ( 2—`.- der Approbation und — soweit vergleichbar — der

Kassenzulassung). Während in Weiterbildung befindliche Ärzte eine Berechtigung zur Berufsaus- übung erhalten, die auf das jewei- lige Ausbildungsinstitut be- schränkt ist („institutional per- mit"), ist die Lizenz unabdingbare Voraussetzung für jegliche Tätig- keit außerhalb dessen. Die Bestim- mungen zur Prüfungszulassung variieren im einzelnen von Staat zu Staat. Fast allen gemeinsam ist, daß ein FMG

> ein ECFMG-Zertifikat (1) vor- legen,

> eine „postgraduate" klinische Tätigkeit von mindestens einem Jahr innerhalb der USA abgelei- stet haben,

> seine Immigrationsabsicht er- klären und

1> mehrere Referenzen vorlegen muß.

(1) Das gilt auch für VQE/FM- GEMS-Inhaber; diese erhalten das Zertifikat auf Antrag bei Vorlage ihres Examens und eines Sprach- nachweises, der nicht älter als zwei Jahre ist.

Nach bestandenem Flex sind zum Erwerb der Lizenz meistens noch weitere Voraussetzungen zu erfül- len (5).

Das Flex wird — zweimal jährlich — nur innerhalb der USA abgenom- men, hat eine Anmeldefrist von zwei bis drei Monaten und besteht aus drei aufeinanderfolgenden Prüfungstagen:

1. Tag: Physikumsstoff + Pharma- kologie, Pathologie, Mikrobiolo- gie und Verhaltenswissenschaft.>

Tabelle 3: Amerikanische Kürzel

ECFMG: „Educational Commission for Foreign Medical Graduates"

= Kommission, die Belange von im Ausland approbierten Ärzten wahrnimmt.

ECFMGE: „ECFMG-Examination" = medizinischer und sprachlicher Qualifikationsnachweis.

FLEX: „Federation Licensing Examination" = Approbationsprüfung.

FMG: „Foreign Medical Graduate" = im Ausland approbierter Arzt.

FMGEMS: „Foreign Medical Graduate Examination in the Medical Sciences" = Examen zur fachlichen und Visaqualifikation.

IAP66: (Verwaltungsabkürzung) Formblatt zur Visabeschaffung für Ärzte, die eine Tätigkeit ohne Patientenkontakt ausüben. Wird von Kliniken ausgestellt.

N.B.: „National Board", NB 1 = Physikum NB 2 z--s Staatsexamen.

NBME: „National Board of Medical Examiners" = Bundeskomitee, das mit ärztlichen Prüfungen befaßt ist.

NRMP: „National Resident Matching Program" = Zentralstelle zur Vergabe von Weiterbildungsplätzen.

PL: „Public Law" = Gesetz.

TOEFL: „Test of English as a Foreign Language" = Prüfung zum sprachlichen Qualifikationsnachweis.

USMG: „United States Medical Graduate" = Absolvent einer amerika- nischen medizinischen Hochschule.

VQE: „Visa Qualifying Examination" = medizinische Fachprüfung zur Visaqualifikation.

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 20 vom 18. Mai 1984 (39) 1611

(5)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Als Arzt in die USA

2. Tag: Klinische Fächer

+

Vor- sorgemedizin und öffentliches Gesund he itswese n.

3. Tag: Nachweis klinischer Kom- petenz, u. a. Interpretation von Röntgen-, Ultraschall-, EKG- und Laborbefunden, Beurteilung klini- scher Fallbeschreibungen usw.

Anders als beim FMGEMS werden alle 3 Tage als Ganzes nach einem Proportionalsystem bewertet (1.

zu 2. zu 3. Tag wie 1 :2:3-fache Wertung).

Ein so ermittelter gewichteter Querschnitt von 75 Prozent gilt in den meisten Staaten als ausrei- chend.

111. NRMP: "National Resident Matehing Program"

Hat man das FMGEMS bestanden, muß man, um ein Visum mit Erfolg beantragen zu können, eine Stelle nachweisen. Über 90 Prozent al- ler Weiterbildungsstellen werden durch das NRMP vergeben (wobei die Berufspolitiker 100 Prozent anstreben), weshalb es sich auch für den FMG empfiehlt, diesen Weg zu gehen, obwohl es nicht vorgeschrieben ist: Alle Bewerber stellen sich an den Arbeitsstätten, an denen sie Interesse haben, vor und reichen dann ihre Präferenzli- ste ans NRMP ein.

Die Ausbildungskrankenhäuser ihrerseits reichen eine Liste aller ihrer Bewerber nach Reihenfolge des Ergebnisses der persönlichen Vorstellung ("Interview") ein. Ein Computer "matcht" dann beide Listen und teilt den Beteiligten die Ergebnisse mit. Das geschieht in der Regel im März. Von den Kan- didaten wird dann erwartet, daß sie möglichst umgehend die an- gebotenen Stellen annehmen oder ablehnen.

Erst ab April oder Mai ist es dann den Institutsdirektoren möglich, festzustellen, ob alle Stellen be- setzt worden sind. Hier ergibt sich dann für Bewerber, die nicht am NRMP teilgenommen haben, die

Chance, eine Stelle zu bekom- men. Da es heute in der Regel mehr Bewerber als Ausbildungs- plätze gibt, bleiben durchweg Kandidaten "auf der Strecke".

..,.. Das NRMP betreffende Infor- mationen sind anzufordern bei

"National Resident Matehing Pro- gram", 1603 Omington Ave., Evan-

ston, lllinois 60201, U.S.A.

Hat man die Weiterbildung als

"Immigrant" durchlaufen, kann man sich zum Flex anmelden, die Lizenz beantragen und den ärzt- lichen Beruf uneingeschränkt ausüben.

Ist man .. Exchange Visitor'', ist die Aufenthaltszeit befristet. Die ur- sprüngliche Regelung war mit zwei, maximal drei Jahren sehr re- striktiv; sie machte es unmöglich, eine Facharztweiterbildung zum Abschluß zu bringen. Mittlerweile gilt ein Maximum von sieben Jah- ren respektive der Abschluß einer Weiterbildung, deren Richtung einmal gewechselt werden darf.

Ein lückenloses Überwechseln vom "Exchange-Visitor''- in den ,.lmmigrant"-Status ist in der Re- gel nicht mehr möglich. Wer das möchte, muß vorher für minde- stens zwei Jahre in sein Heimat- land zurückkehren. Unter gewis- sen günstigen Umständen kann man das Flex jedoch noch vorher ablegen. (Eine in Amerika abge- schlossene Fachweiterbildung wird in Deutschland nicht unbe- dingt anerkannt - Informationen sind bei den Landesärztekammern

einzuholen.) ·

Die aktuellen Zahlen belegen, daß die 1977 getroffenen "Abschrek- kungsmaßnahmen" ihr Ziel nicht verfehlt haben. Die Anzahl der FMG's ist im Jahre des "VOE- Schnittes" 1976/1977/1978 von 15 000 auf 10 000 um ein Drittel gefallen. Während die Zahlen seit- her annähernd konstant bleiben, steigt der Anteil der amerikani- schen Staatsbürger an den FMG's kontinuierlich an (von 35 Prozent 1979 auf 54 Prozent 1982), wo-

durch die weiterhin rückläufige Tendenz bei den "echten FMG's"

verschleiert wird. Von der 1984 in Kraft getretenen Neuregelung ist sehr wahrscheinlich ein erneuter Rückgang der FMG's zu erwarten - diesmal voraussichtlich vorwie- gend auf Kosten der Kandidaten- gruppen, die bisher noch mit dem ECFMGE "davonkamen". Angesichts des hohen medizini- schen Standards und des dyna- misch-leistungsorientierten Aus- bildungsganges ist die Weiterbil- dung in den USAtrotz allem nach wie vor eine erwägenswerte Alter- native - auch wenn die Meßlatte heute deutlich höher liegt als 1976.

Literatur

(1) ECFMG - Information Booklet ECFMG, 3624 Market Street, Philadelphia, PA 19104, U.SA - (2) VOE - Information Booklet, ECFMG, S. 0. - (3) Results of 1981 ECFMG, ECFMG, S. 0. - (4) Bulletin v. 17. 1. 83, ECFMG, S. 0. - (5) "How to get your License:

A state by state guide." Resident and Staff- Physician 10 (1982) 63-(6) "Arzt in den USA, Voraussetzungen und Möglichkeiten", Mar- burger Bund, Merkblatt, Auslandsreferat, Mar- burger Bund Treuhandges. m.b.H. (7)- Okhai,

M. F.: "Strategy for Flex", Resident an Staff-

Physician 10 (1982) 63 - (8) Schneider, V.:

"Weiterbildung in den USA: Nach PL94-484 und VQE", DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 8 (1979) 527-532-(9) "Summary Statistics on Graduale Medical Education in the USA", 1983/1984 Directory of Residency Training Programs (1983), AMA, PO Box 10946, Chicago, IL. 60610

Anschrift der Verfasser:

Dr. med. Jan-Peter Jantzen ass. Prof. of Anesthesiology jetzt: Institut für Anästhesiologie der Universität Mainz

Langenbackstraße 1 6500 Mainz

Dr. med. Tielmann Hein Anesthesiology Fellow

Department of Anesthesiology University of Texas

Southwestern Medical School Dallas, Texas, U.S.A

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