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1984 1986

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(1)

c/o EAFV, 8903 Birmensdorf

Revierumfragen "Borkenkäfer"

1984 - 1986

F. Meier

E. Jansen

(2)

C

1. Einleitung

2. Zusammenstellung der Ergebnisse 2.1 Anzahl aufgestellter Fallen 2.2 Anzahl gefangener Käfer

2.3 Anzahl gefangener Käfer pro Falle 2.4 Menge der Zwangsnutzungen

2.5 Anzahl Befallsherde (Käfernester)

3. Situation im Gebirge, Mittelland und Jura 3 .1 Mittelland

3.2 Gebirge und Jura

4. Verteilung der durch den Buchdrucker verursachten Schäden in der Schweiz

Danksagungen

Zusammenfassung

Literatur

1

1 1 3

3 5 5

8

9 10

11

21

21

22

(3)

C

1. Einleitung

Seit 1984 werden in allen schweizerischen Forstrevieren Erhebungen über das Auftreten des grossen achtzähnigen Fichtenborkenkäfers, bzw. Buchdruckers (Ips typographus) und das Ausmass der von ihm verursachten Schäden durch- geführt. Dabei wurden jeweils die folgenden Daten erhoben:

- Anzahl der aufgestellten Pheromonfallen.

Anzahl der von Mitte April bis Mitte Oktober in Intervallen von 14 Tagen gefangenen Buchdrucker.

Menge der Zwangsnutzungen in den Monaten April - September infolge Buch- drucker-Befalls.

- Anzahl der im jeweiligen Jahr entstandenen Käfernester mit mehr als 10 befallenen Bäumen.

Im Jahr 1986 wurden zusätzlich noch die folgenden Grössen erfasst:

Menge der Zwangsnutzungen im Winter 1985/86 (Monate Oktober - März) in- folge Buchdrucker-Befalls.

Anzahl der von 1983-1986 entstandenen Käfernester mit einer Ausdehnung von einer halben Hektare und mehr.

2. Zusammenstellung der Ergebnisse

In den Tabellen 1 bis 3 sind die Ergebnisse für jeden Kanton und für die ganze Schweiz zusammengestellt, ausgenommen bleibt der Kanton Genf, wo das Buchdruckerproblem wegen des geringen Fichtenanteils nicht relevant ist.

2.1 Anzahl aufgestellter Fallen

In der ganzen Schweiz wurden 1986 mit rund 23 '300 Stück nur geringfügig weniger Fallen aufgestellt (4%, bzw. 5% weniger) als in den beiden Vorjah- ren. Gegenüber 1985 wurde die Anzahl aufgestellter Fallen in einzelnen Mit- telland-Kantonen und im Tessin deutlich reduziert. Im Gebirge und im Jura hingegen hat sich in verschiedenen Gegenden die Anzahl Fallen erhöht. So wurden in den Kantonen Uri, Wallis, Neuenburg und im Berner Jura 1986 über ein Viertel mehr Fallen eingesetzt als im Jahr zuvor.

(4)

Anzahl aufgestellter Fallen,

Anzahl gefangener Käfer pro Falle.

(in Prozent von: Vergleich mit den beiden Vorjahren, 1984 und 1985 jeweils 100 %)

Kanton Anzahl in% in% Anzahl in% in% Käfer

Käfer von von Fallen von von pro

1986 1985 1984 1986 1985 1984 Falle

AG 823'000 50 19 1'990 72 58 414

AI 331'000 77 125 83 102 146 3'985

AR 222'000 51 159 75 90 278 2'964

BE-0 12'643'000 73 115 2'446 110 136 5'169

BE-M 4'687'000 78 58 1'343 97 87 3'490

BE-J 5'236'000 101 325 800 139 215 6'546

BL 357'000 51 54 603 90 87 592

BS 0 0 0 0 0 0 0

FR 4'259'000 84 65 777 99 99 5'481

GL 3'220'000 41 48 825 91 131 3'903

GR 13'699'000 82 109 2'102 102 73 6'517

JU 1'276'000 77 88 426 109 105 2'995

LU 2'069'000 64 48 778 99 91 2'659

NE 1'851'000 95 181 397 126 102 4'662

NW 587'000 75 256 166 97 166 3'539

ow 4'179'000 84 161 582 113 208 7'180

SG 3'648'000 54 59 1'218 96 108 2'995

SH 383'000 58 41 387 78 64 989

so 2'339'000 110 112 882 99 114 2'652

sz 7'294'000 65 79 1'494 93 127 4'882

TG l '115 '000 111 49 519 100 88 2'148

TI 1'303'000 59 74 789 66 84 1'652

UR 2'647'000 94 124 289 136 301 9'158

VD 8'298'000 85 102 1'276 101 110 6'503

vs

7'480'000 105 196 1'455 126 181 5 '141

ZG 551'000 52 46 424 95 90 1'299

ZH 1'394'000 46 18 1'190 66

so

l '172

CH 91'891'000 76 86 23'316 95 96 3'941

-

in%

von 1985

70 75 57 67 80 72 56 0 85 45 80 71 65 75 78 74 56 75 111 70 111 90 69 84 83 54 69 80

in%

von 1984

33 86 57 84 66 151 62 0 66 37 151 85 53 178 154 77 55 63 98 62 56 88 41 93 108 51 37 90

1 N

1

(5)

C

C

Die Fallenzahlen verteilen sich auf die einzelnen Fallentypen wie folgt:

weisse Schlitzfallen schwarze Schlitzfallen Rohrfallen

Insgesamt

1986

---

15 '972 (69%) 6'633 (28%) 711 (3%)

---

231316 (100%)

1985

---

19'772 (80%) 3'867 (16%) 901 (4%)

---

24'540 (100%)

Rohrfallen sind nur noch vereinzelt im Einsatz. Im Frühjahr 1986 wurde empfohlen, ausserhalb des geschlossenen Bestandes dunkle Fallen einzuset- zen (1), da diese dort eine bessere Fangleistung erzielen als weisse. Ent- sprechend finden immer mehr schwarze Schlitzfallen Verwendung, wie die vorliegenden Zahlen zeigen.

2.2 Anzahl gefangener Käfer

Mit leicht verminderter Fallenanzahl wurden 1986 91,9 Mio. Käfer gefangen.

Dies entspricht noch rund 76% der Menge von 1985, bzw. 86% derjenigen von 1984. Wegen der unterschiedlichen Anzahl aufgestellter Fallen in den drei Jahren 1984-1986 können für die einzelnen Kantone anhand der absoluten Fang- menge keine direkten Vergleiche angestellt werden.

2.3 Anzahl gefangener Käfer pro Falle

Gesamtschweizerisch ist 1986 auch der durchschnittliche Fangerfolg (Anzahl der gefangenen Käfer pro aufgestellter Falle) etwas geringer ausgefallen als in den beiden Vorjahren. In fast allen Kantonen wurden 1986 weniger Käfer pro Falle gefangen als 1985. In einigen Kantonen im Gebirge und im Jura lagen die Fangquoten jedoch noch über denjenigen von 1984. Die höchsten Fangerfolge werden nach wie vor in den Innerschweizer Kantonen Uri und 0bwalden erzielt, gefolgt von weiteren Gebirgskantonen und in verstärktem Masse von einzelnen Kantonen im Jura und in der Westschweiz. Es muss an dieser Stelle betont werden, dass die Anzahl der gefangenen Käfer pro Falle hier nicht als Mass für die Stärke der Epidemie betrachtet werden darf, da der Fangerfolg unter anderem von der Art des Falleneinsatzes abhängig ist (2).

(6)

Tabelle 2

Zwangsnutzungsanfall an Käferholz für die Perioden:

- April bis September 1986 ("Sommer 1986") - April bis September 1985 ("Sommer 1985") - Oktober 1985 bis März 1986 ("Winter 1985/86")

- April 1985 bis März 1986 ("Sommer 1985 und Winter 1985/86"; d.h.

ungefähre Zwangsnutzungsmenge an Käfer- holz, das im Jahre 1985 durch den Buch- drucker befallen wurde, weitere Erläute- rungen im Text.)

(in Prozent von: Vergleich Sommer 1986 mit den beiden Vorjahren, 1984 und 1985 jeweils 100 %)

Zwangsn. = Zwangsnutzungen

Kanton Zwangsn. in % in% Zwangsn. Zwangsn. Zwangsn.

Sommer von von Sommer Winter Apr. 85-

1986 1985 1984 1985 1985/86 März 86

(m3) (m3) (m3) (m3)

AG 2'852 92 35 3'086 11087 4'173

AI 80 8 5 994 274 1'268

AR 74 29 18 253 28 281

BE-0 15'259 77 81 19'768 5'630 25'398

BE-M 6'054 92 69 6 '572 1'426 7'998

BE-J 7'155 148 213 4'821 475 5'296

BL 1'096 254 44 432 695 1'127

BS 0 0 0 0 0 0

FR 3'776 75 43 5'007 921 5'928

GL 5'340 67 52 7'963 4'478 12'441

GR 31'237 57 65 54'539 8'968 63'507

JU 5'594 130 51 4'309 646 4'955

LU 21125 60 57 3'521 565 4'086

NE 6'965 244 119 2'849 1'890 4' 739

NW 1'060 61 88 l '740 300 2'040

ow

15'873 82 258 19'464 8'098 27'562

SG 5'058 42 29 12'160 31132 15'292

SH 754 203 37 371 315 686

so 2'490 103 105 2'415 695 3'110

sz 8'033 53 63 151291 l' 125 16'416

TG 281 43 39 654 438 1'092

TI 5'477 155 285 3'526 724 4'250

UR 7'336 104 92 7'055 21604 9'659

VD 21'817 87 52 25'213 6'779 31'992

vs 23'256 93 118 25'038 l '996 27'034

ZG 167 19 33 868 60 928

ZR 728 48 17 1'513 414 1'927

CH 179'937 78 72 229'422 53'763 283'185

0

0

(7)

C

2.4 Menge der Zwangsnutzungen

Wie einleitend bereits erwähnt, wurden in der Umfrage 1986 erstmals auch die Zwangsnutzungen infolge Buchdruckerbefalls während der Wintermonate - in diesem Fall während der Monate Oktober 1985 bis und mit März 1986 - erhoben.

Dabei zeigte sich, dass, nachdem 229'000 m3 Käferholz aufgerüstet

im Sommer 1985 in der ganzen Schweiz worden war, im darauffolgenden Winter noch 54'000 m3 Holz zwangsgenutzt wurde, was rund einem Viertel der Sommer- nutzung entspricht. Für die Periode von April 1985 bis und mit März 1986 ergibt sich somit eine gesamte Zwangsnutzungsmenge an Käferholz von 283'000 m3. Diese Zwangsnutzungsmenge entspricht nicht genau derjenigen Holzmasse, die vom Buchdrucker im Jahre 1985 befallen wurde, kann doch in Gebirgs- kantonen das vom Buchdrucker befallene Holz zum Teil erst im Frühling des folgenden Jahres, also erst nach dem März, aufgerüstet werden.

Das Verhältnis der Sommer-/Winterzwangsnutzungen ist von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich. Nur aufgrund der Sommer-Zwangsnutzungen können daher keine aussagekräftigen Vergleiche zwischen den einzelnen Kantonen und über die Jahre hinweg angestellt werden. Falls das Verhältnis Sommer-/Winter- zwangsnutzungen gesamtschweizerisch in den Jahren 1984-1986 immer etwa gleich ausgefallen ist, mussten in der ganzen Schweiz vom Frühjahr 1984 bis und mit Winter 1986/87 schätzungsweise 800'000 m3 Fichtenholz infolge Buchdrucker-Befalls zwangsgenutzt werden. Da die gesamte Nadelholznutzungs- menge für das Jahr 1986 noch nicht bekannt ist, werden zum Vergleich die Nadelholznutzungen der vergangenen 10 Jahre (1976-1985) herangezogen. In der Schweiz wurden dabei in jeweils 3 Jahren rund 8'800'000 m3 (3) Nadel- holz genutzt. Die während den drei Jahren 1984 bis und mit 1986 infolge Borkenkäferbefalls angefallenen Fichtenzwangsnutzungen von 800'000 m3 machen demzufolge rund 9 Prozent der Normalnutzung an Nadelholz (also Fichte und Tanne, Föhre etc.) aus. Verglichen mit dem gesamten Vorrat an Fichte in der Schweiz von 180'000'000 m3 (3) betragen die Zwangsnutzungen 0,44 Prozent desselben.

2.5 Anzahl Befallsherde (Käfernester)

Unter einem "Käfernest" versteht man mehrere beisammenstehende Bäume, die vom Käfer befallen und mit der Zeit zum Absterben gebracht werden.

(8)

Tabelle 3

Anzahl Käfernester (Im entsprechenden Jahr neu entstandene Nester mit mehr als 10 Bäumen)

Anzahl grosse Käfernester (1983-1986 entstandene Nester mit einer Ausdehnung von 0,5 Hektaren und mehr) (in Prozent von: Vergleich der Anzahl Käfernester mit den beiden

Vorjahren, 1984 und 1985 jeweils 100 %)

Kanton Käfer- in% in % Käfer- Käfer- Käfer- grosse nester von von nester nester nester Käfernester 1986 ( 185) ( 184) 1985 1984 1984-86 1983-1986

AG 17 ( 63) ( 15) 27 113 157 13

AI 0 ( 0) ( 0) 11 34 45 2

AR 2 ( 33) ( 10) 6 20 28 0

BE-0 180 ( 58) ( 43) 310 423 913 105

BE-M 63 ( 52) ( 25) 121 256 440 43

BE-J 105 ( 96) ( 77) 109 137 351 31

BL 6 (120) ( 55) 5 11 22 5

BS 0 ( 0) ( 0) 0 0 0 0

FR 81 ( 52) ( 29) 156 282 519 16

GL 63 ( 35) ( 29) 178 219 460 53

GR 731 (100) ( 77) 733 946 2'410 332

JU 49 ( 71) ( 26) 69 189 307 11

LU 47 ( 49) ( 28) 96 165 308 15

NE 37 ( 71) ( 49) 52 76 165 6

NW 20 ( 40) ( 48) 50 42 112 8

ow

146 ( 59) ( 51) 246 284 676 35

SG 80 ( 36) ( 18) 220 444 744 62

SH 5 ( 83) ( 7) 6 75 86 5

so

53 (102) ( 60) 52 88 193 26

sz

145 ( 61) ( 38) 239 381 765 60

TG 6 ( 29) ( 12) 21 51 78 1

TI 77 (145) (133) 53 58 188 4

UR 92 ( 75) ( 58) 122 159 373 41

VD 330 ( 92) ( 61) 357 545 1'232 58

vs

446 ( 87) (115) 511 389 1'346 131

ZG 0 ( 0) ( 0) 17 24 41 0

ZR 15 ( 52) ( 7) 29 203 247 10

CH 2'796 ( 74) ( 50) 3'796 5'614 12'206 1'073

C

0

(9)

Die Anzahl der neu entstandenen Käfernester mit mehr als 10 Bäumen ist 1986 gegenüber den beiden Vorjahren weiter zurückgegangen und zwar gesamtschwei- zerisch, wie auch in einem grossen Teil der Kantone. Mit 2796 Stück beträgt sie noch ca. die Hälfte der Anzahl von 1984 (5614 Stück), bzw. 3/4 derjeni- gen von 1985 (3796 Stück). Somit sind in der Schweiz seit 1984 rund 12'200 Käfernester entstanden, wovon 1073 Stück eine Ausdehnung von einer halben Hektare und mehr erreichen.

Die durchschnittliche Ausdehnung der Käfernester ist unbekannt. Rechnet man pro "kleines" Käfernest (Käfernest mit mehr als 10 Bäumen) mit einer Fläche von 2 Aaren und pro "grosses" Käfernest (Käfernest mit einer Ausdehnung von einer halben Hektare und mehr) mit O, 5 Hektaren, darf angenommen werden, dass seit 1984 vom Buchdrucker verursachte Bestandeslücken mit einer Gesamt- fläche von mindestens 750 ha entstanden sind. Der wahre Wert dürfte deutlich höher liegen, wurde doch mit minimalen durchschnittlichen Flächengrössen pro Käf ernest gerechnet. Zudem wurden oft nur kleinere Baumgruppen, die nicht erhoben werden konnten, oder auch nur Einzelbäume befallen.

Ausschnitt eines mehrere Hektaren grossen Befallsherdes in der Innerschweiz (Foto EAFV)

(10)

3. Situation im Gebirge, Mittelland und Jura

Die unterschiedlichen Gegebenheiten bezüglich Klima, Relief, Waldbau, Er- schliessung und Personalbestand in den einzelnen Landesgegenden der Schweiz beeinflussen die Bekämpfungsmöglichkeiten und den Verlauf der Borkenkäfer- epidemie. Daher wird im folgenden die Situation getrennt nach Gebirge, Mit- telland und Jura dargestellt. Für die Auswertung nach den drei Grossregionen wurden jeweils die folgenden Kantone herangezogen:

- Gebirge: Bern-Oberland (Forstkreise 1-5, 19, 20), Glarus, Grau- bünden, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri, Wallis.

- Mittelland: Aargau, Bern-Mittelland (Forstkreise 6-12, 18), Thurgau, Schaffhausen, Zürich.

- Jura: Bern-Jura (Forstkreise 13-17), Neuenburg, Jura.

Die Abbildungen 1 und 2 zeigen die Entwicklung der erhobenen Merkmale seit 1984 in den einzelnen Grossregionen. Dabei fällt auf, dass sich, vor allem bei den Fallen- und Käferfangzahlen, das Mittelland deutlich vom Gebirge und dem Jura unterscheidet.

Abbildung 1: Entwicklung der Anzahl aufgestellter Fallen der Anzahl gefangener Käfer absolut

der Anzahl entstandener Käfernester (Nester mit mehr als 10 Bäumen) und der Menge "Sommer"-Zwangs- nutzungen (Zwangsnutzungen in den Monaten April bis September)

während der Jahre 1984-1986 in% von 1984 (1984 = 100%) im Ge- birge, Mittelland, Jura und in der ganzen Schweiz.

Anzah I bzw. Menge in% von 1984

0

..,.

1D

CX) CX)

~ ~ CD CX)

~ Gebirge

..,.

1D CD

..,.

CX) CX) CX) CX)

~ ~ ~ ~ Mittelland

... Fallen

...

- - - - Käfer - Käfernester

-·-·- Sommer-Zwangsnutzungen

1D CD

..,.

1D CD

CX) CX) CX) CX) CX)

~ ~ cn ~ ~

~

Jura Schweiz

0

0

(11)

Abbildung 2:

Durchschnittliche Anzahl gefangener Käfer pro Falle in den Jahren 1984, 1985 und 1986 im Gebirge, Mit- telland, Jura und in der ganzen Schweiz.

3 .1 Mittelland

Anzahl gefangener Käfer pro Falle 8000 . . . - - - -

Gebirge Mittelland Jura

1 """l!)

(X) (X) CX) <.O

~~~

Schweiz

Nachdem bereits 1985 weniger Fallen aufgestellt wurden als im Jahr zuvor, sank 1986 die Fallenzahl weiter ab. Noch deutlicher als die Anzahl Fallen reduzierte sich die absolute Fangmenge, was sich auch in den Fangquoten (gefangene Käfer pro Falle) äussert. Allgemein kann festgestellt werden, dass im Mittelland in den drei untersuchten Jahren die Fangquoten nie so hoch waren wie in den anderen Landesgegenden und damit immer unter dem schweizerischen Durchschnitt lagen.

Auch bei der Anzahl der neu entstandenen Käfernester und bei der Menge der Sommer-Zwangsnutzungen ist in dieser Landesgegend seit 1984 laufend ein Rückgang zu verzeichnen. Dieser Rückgang ist insbesondere bei den Käfer- nestern recht stark. Das mag in sehr geringem Masse darauf zurückzuf Uhren sein, dass 1985 und 1986 hie und da weitere Schäden in bereits bestehenden Käfernestern entstanden sind, ist doch im Mittelland die rasche Sanierung, das heisst das sofortige Ausräumen und Säubern der entstehenden Käfernester leichter zu realisieren als in höheren Lagen. Viel eher ist dieser deutliche Rückgang bei den Käfernestern ein Anzeichen für eine wirkliche und rasche Minderung der Kalamität. Die Reduktion der Sommer-Zwangsnutzungen seit 1984 um über die Hälfte deutet ebenfalls darauf hin.

(12)

Trotz der Vorbehalte bezüglich der Interpretation der erfassten Daten - ge- ringe Aussagekraft der Sommer-Zwangsnutzungen für sich allein, Abhängig- keit des Fangerfolges vom Falleneinsatz - ist die Entwicklung bei den er- fassten Merkmalen so deutlich ausgeprägt, dass gesagt werden kann: Im Mit- telland hat die Borkenkäferkalamität im Jahre 1984 ihren Höhepunkt erreicht.

Seither haben die ergriffenen Bekämpfungsmassnahmen ihre Wirkung gezeigt.

Die Situation hat sich von Jahr zu Jahr trotz für Käferbefall günstigem Wetter zusehends gebessert.

3.2 Gebirge und Jura

Im Gegensatz zum Mittelland wurden im Gebirge und im Jura bisher jeweils

mehr Fallen aufgestellt als im Vorjahr. So konnten denn auch im Jahr 1985

C

die absoluten Käferfangmengen sowie auch die Fangmengen pro Falle gegenüber 1984 deutlich gesteigert werden, insbesondere im Jura, wo sich diese Werte etwa verdoppelten. Trotz noch mehr eingesetzter Fallen im Jahre 1986 ist die Anzahl der gefangenen Käfer wieder zurückgegangen. Die Fangquoten (Käfer pro Falle) haben im Gebirge und Jura im Jahr 1985 ihr Maximum aufgewiesen.

Sie liegen 1986 im Gebirge leicht unter und im Jura deutlich über dem Niveau von 1984.

Die Anzahl der neu entstandenen Käfernester ist auch im Gebirge und im Jura jedes Jahr zurückgegangen, wenn auch nicht so stark wie im Mittelland.

Im Gebirge und Jura verlaufen die Anzahl der neu hinzugekommenen Käferne- ster und die Menge der Zwangsnutzungen nicht immer gleichsinnig. Dies kann verschiedene Gründe haben:

Es können weitere Zwangsnutzungen in bestehenden Käfernestern notwendig werden, da es in den Hochlagen nicht immer möglich ist, alle frischen Käfernester im selben Jahr noch zu sanieren.

- Bei den Zwangsnutzungen handelt es sich um die in den Sommermonaten auf- gerüsteten Holzmengen. Auf die Schwierigkeiten beim interpretieren dieser Daten wurde bereits hingewiesen (siehe Punkt 2.4). Sobald die Zwangsnut- zungen des Winters 1986/87 vorliegen (diese werden in der Revierumfrage

"Borkenkäfer 1987" erhoben), können bessere Vergleiche gezogen werden.

0

(13)

Im Gebirge hat sich die Situation seit 1984 nicht gebessert. Darauf deuten die stark gestiegenen Fangzahlen und die erhöhten Zwangsnutzungen bei nur gering rückläufiger Anzahl neu entstandener Käfernester im Jahre 1985 hin.

Ob die 1986 zurückgegangenen Fangquoten und die, wenn zum Teil auch nur leicht gesunkene Anzahl Käfernester auf eine allmähliche Besserung der Situation hindeuten, ist schwierig zu beurteilen. Die nach wie vor hohe An- zahl gefangener Käfer pro Falle lässt auf zumindest örtlich immer noch hohe Käferpopulationen schliessen.

4. Verteilung der durch den Buchdrucker verursachten Schäden in der Schweiz

Die Anzahl der gefangenen Käfer pro Falle ist, wie bereits erwähnt (siehe Punkt 2.3), ein schlechtes Mass, um die Stärke der Epidemie in den einzel- nen Jahren und in verschiedenen Landesgegenden zu charakterisieren. Für diesen Zweck erscheint es sinnvoller, die durch die nicht gefangenen Käfer verursachten Schäden zu betrachten. Die Schäden äussern sich im Entstehen von Bestandeslücken infolge Aushiebs befallener Bäume, bzw. Baumgruppen (Käfernester) und im Anfall von Zwangsnutzungen.

Die Abbildungen 3-8 geben einen Ueberblick über die im entsprechenden Jahr entstandenen Käfernester und den Anfall an Käferholz pro Forstrevier. Nun sind die Waldflächen der Forstreviere und der Fichtenanteil von Region zu Region recht unterschiedlich. Den zahlreichen kleinen, dichtgestreuten Revieren im östlichen und zentralen Mittelland mit durchschnittlichen Aus- dehnungen von 250-500 ha stehen die rund 3-5 mal grösseren Reviere im Ge- birge gegenüber. Die Reviergrössen in der Westschweiz, im Jura und in den Voralpen bewegen sich dazwischen, während auf der Alpensüdseite die gröss- ten Reviere mit oftmals mehreren tausend Hektaren Fläche zu verzeichnen sind. Den kartographischen Darstellungen der Käfernester und der Zwangs- nutzungen je Forstrevier sind daher diejenigen Forstreviere gegenüberge- stellt, die im entsprechenden Jahr keine Käfernester bzw. Zwangsnutzungen zu verzeichnen haben. Die Abbildung 10 (Quelle LFI) zeigt zudem den Fichten- anteil in verschiedenen Regionen der Schweiz.

Die Entwicklung der Schadensituation von 1984 bis 1986 lässt sich mit Hilfe der Darstellungen detailliert verfolgen. Auf eine eingehende Besprechung

(14)

jeder einzelnen Region der Schweiz wird daher verzichtet. Es werden im folgenden nur einzelne Punkte aufgegriffen.

Die Karten widerspiegeln die bereits unter Punkt 3 festgestellten Ent- wicklungen in den einzelnen Grossregionen, wie zum Beispiel der lauf ende Rückgang bei den Käfernestern im Mittelland. Vor allem im zentralen und östlichen Mittelland fällt auf, dass viele Reviere ohne Käfernester Zwangs- nutzungen zu verzeichnen haben. Hier dürfte vor allem der Befall von Ein- zelbäumen oder kleineren Baumgruppen von Bedeutung gewesen sein.

Im Alpenraum zeichnen sich über die Jahre hinweg immer deutlicher die Scha- densschwerpunkte ab, und zwar sowohl bei den Käf ernestern als auch bei den Zwangsnutzungen. Als Beispiele für Gebiete mit hohen Zwangsnutzungen und grosser Anzahl Käfernester bei nur geringem Anteil von Revieren ohne Schäden sind das Bündner Vorderrheintal, die Urkantone, sowie das Rhonetal zwischen Martigny und Genfersee zu erwähnen. Die Verteilung der grossen Käfernester (Nester von einer halben Hektare und mehr), Abbildung 9, zeigt ein zumindest teilweise ähnliches Bild.

Ganz allgemein veranschaulichen diese Karten die derzeit unterschiedlich grosse Bedeutung des Buchdruckers in den einzelnen Landesgegenden. Während in weiten Teilen des Mittellandes nach 1984 nur noch geringe Schäden ent- standen sind, stellt der Borkenkäfer den einzelnen Revierförster im Gebirge vor riesige Probleme, die ohne den massiven Einsatz zusätzlicher personeller und finanzieller Mittel kaum lösbar sind.

C

C

(15)

C

ANZAHL DER IM JAHR 1984 ENTSTANDENEN KAEFERNESTER, JE FORSTREVIER

<Kaefernester mlt als 10 Baeumen)

Anzahl Kaefernester:

* *

80

*

40

60 lll 20

Abbildung 3b:

. 1

FORSTREVIERE, IN DENEN IM JAHR 1984 KEINE KAEFERNESTER ENTSTANDEN SIND

<Kaefernester mlt als 10 Baeumen)

• Forstrevler ohne Kaefernester

1984

1984

(16)

ZWANGSNUTZUNGEN AN KAEFERHOLZ, APRIL - SEPTEMBER 1984,

JE FORSTREVIER

Zwangsnutzungsanfall lm m31

* *

5'000

*

2'500

3'750

*

1'750 . 1

Abbildung 4b:

REVIERE OHNE BUCHDRUCKER- ZWANGSNUTZUNGEN,

APRIL - SEPTEMBER 1984

• Forstrevler ohne Zwangsnutzungen infolge Kaeferbefalls

1984

)

1984

)

(17)

ANZAHL DER IM JAHR 1985 ENTSTANDENEN KAEFERNESTER, JE FORSTREVIER

IKaefernester mlt als 10 Baeumenl

Anzahl Kaefernesterr

* *

80

*

40

60 20

Abbildung 5b:

. 1

FORSTREVIERE, IN DENEN IM JAHR 1985 KEINE KAEFERNESTER ENTSTANDEN SIND

IKaefernester mlt als 10 Baeumenl

Forstrevler ohne Kaefernester

1985

1985

(18)

ZWANGSNUTZUNGEN AN KAEFERHOLZ,

APRIL -

SEPTEMBER 1985,

JE FORSTREVIER

Zwangsnutzungsanfall Im m31

* *

5'000

*

2'500

3'750

*

1'750 . 1

Abbildung 6b:

REVIERE OHNE BUCHDRUCKER-

ZWAN6SNUTZUN6EN,

APRIL - SEPTEMBER 1985

• Forstrevier ohne Zwangsnutzungen Infolge Kaeferbefalls

1985

C

1985

0

(19)

ANZAHL DER IM JAHR 1986 ENTSTANDENEN KAEFERNESTER, JE FORSTREVIER

<Kaefernester mit als 10 Baeumen)

Anzahl Kaefernester:

* *

80

*

40

60 20

Abbildung 7b:

. 1

FORSTREVIERE, IN DENEN IM JAHR 1986 KEINE KAEFERNESTER ENTSTANDEN SIND

<Kaefernester m,t als 10 Baeumenl

Forstrevier ohne Kaefernester

1986

1986

(20)

ZWANGSNUTZUNGEN AN KAEFERHOLZ, APRIL - SEPTEMBER 1986,

JE FORSTREVIER

Zwangsnutzungsanfall ,m m31

* *

5'000

*

2'500

3'750

*

1'750 · 1

Abbildung 8b:

1986

REVIERE OHNE BUCHDRUCKER- 1986

ZWANGSNUTZUNGEN,

APRIL - SEPTEMBER 1986

• Forstrev,er ohne Zwangsnutzungen infolge Kaeferbefalls

C

0

(21)

ANZAHL GROSSE KAEFERNESTER, 1983 - 1986 ENTSTANDEN, JE FORSTREVIER

<Kaefernester, groesser)

Anzahl grosse Kaefernester1

* *

60

45

Abbildung 9b:

*

30

lll 15 . 1

FORSTREVIERE, IN DENEN 1983 - 1986 KEINE GROSSEN KAEFERNESTER

ENTSTANDEN SIND

<Kaefernester, groesser)

Forstrevter ohne grosse Kaefernester

...

. . . . . .. .

(22)

D

§

Fichtenanteil: 0- 10%

1

Fichtenanteil: 11- 50%

~ Fichtenanteil: 51- 90%

1

Fichtenanteil: 91-100%

0

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_, f\ ff

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lnventaire forestier national IFN lnventario forestale nazionale IFN lnventari

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orestal naziunal I FN

N 1 0

1

(23)

Danksagungen

Für die gewissenhafte Erhebung der Werte und die korrekte Beantwortung un- serer Fragen möchten wir uns bei allen Revierförstern herzlich bedanken.

Weiter gilt unser Dank den Oberförstern und Forstingenieuren der Kreis- und Kantonsforstämter sowie der technischen Forstverwaltungen für die Mit- hilfe bei der Abwicklung der Umfragen. Die Karte mit den Fichtenanteilen verdanken wir unseren Kollegen vom Landesforstinventar.

Zusammenfassung

Der "Buchdrucker" bzw. der "Grosse achtzähnige Fichtenborkenkäfer" (Ips typographus) gehört zu den Waldschädlingen, die in der Lage sind, bei ihnen zusagenden Witterungsbedingungen durch Massenvermehrung ganze Waldbestände zu vernichten. Der Käfer wird durch möglichst rasches Ausräumen der be- fallenen Fichtenstämme bekämpft; der Einsatz von Lockstoff allen (Pheromon- fallen) bildet eine wichtige flankierende Massnahme, indem ein Grossteil der schwärmenden Käfer abgefangen und somit einer weiteren Vermehrung ent- zogen werden soll. Der Phytosanitäre Beobachtungs- und Meldedienst (PBMD) ermittelt dabei seit 1984 Zahlen über die Käferfang-Quoten, die Anzahl und Ausdehnung der Befallsherde sowie die Menge der Zwangsnutzungen.

Diese Untersuchungen lassen folgende Aussagen zu:

Gesamtschweizerisch stieg 1985 der durchschnittliche Fangerfolg (Anzahl gefangener "Buchdrucker" pro aufgestellter Falle) gegenüber 1984 an, um 1986 wieder unter den Stand von 1984 abzusinken. In einigen Gebirgskantonen und im Jura liegen die Fangquoten 1986 jedoch noch auf dem Niveau von 1984 oder darüber. Die Fangquoten dürfen nicht als ein direktes Mass für die Stärke der Käferpopulation angesehen werden, weil die Art des Fallenstel- lens die Fangquoten stark zu beeinflussen vermag.

In den drei Jahren 1984-1986 sind in der Schweiz rund 12'200 Befallsherde (Käfernester) entstanden, wovon rund 1070 Stück eine halbe Hektare und grösser waren.

Der "Buchdrucker" ist in der Schweiz der Schädling, welcher in den letzten Jahren am meisten Zwangsnutzungen verursacht hat. So fielen dieser Borken- käferart in einem Jahr (April 1985 bis März 1986) mehr als 283'000 m3 Fich- tenholz zum Opfer. Dies entspricht ca. 10% der schweizerischen Nadelholz- nutzung von rund 3 Mio m3 pro Jahr (Durchschnittswerte von 1976-1985).

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Literatur

1) MAKSYM0V, J.K., KUHN, W., 1986: Borkenkäfer: Bekämpfungsmassnahmen 1986, Merkblatt für den Forstpraktiker Nr. 10, 7 S., EAFV, Birmensdorf.

2) KAUFMANN, E., MAKSYM0V, J.K., BUCHER, J., 1986: Revierumfrage Borkenkäfer 1985, 11 S., PBMD, Birmensdorf, unveröffentlicht.

3) Bundesamt für Statistik, Bundesamt für Forstwesen und Landschaftsschutz, 1987: Jahrbuch der Schweizerischen Wald- und Holzwirtschaft 1985, 121 S.,

Amtliche Statistik der Schweiz Nr. 094, Bern.

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Referenzen

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