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lieber die sogenannte bürgerliche Union in Kur­

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(1)

W a h r h e i t e n

f ü r H e r r n P r o f e s s o r u n d P r e d i g e r

. N . T i l i n g

in Mitau

a u f V e r a n l a s s u n g e i n i g e r U n w a h r h e i t e n

in seiner Schrift:

lieber die sogenannte bürgerliche Union in Kur­

land, zur Rechtfertigung seines Betragens . s. w. Riga, 1792.

D e m s e l b e n v o r g e l e g t

von

einigen Predigern in Kurland.

Zweite vermehrte und verbesserte Auflage.

-->»!

Psalm 52. V. 4^5.

Deine Zunge trachtet nach Schaden und schneidet mit Lügen wie ein scharf Scheermesser', du redest lie­

her Böses denn Gutes, und Falsch denn.Recht Sel«.

- 7 9 2,

(2)

V o r r e d e .

^Vir benuzzen diese zweite Auflage unserer Wahrheiten, um unser gerechtes Erstar^- nen über einen Theil des Publikums zu äus­

sern , der den Zweck und Werth unserer

Schrift ganz zu verkennen scheint. — Viele

vom Adel glauben darin Jnvektive auf ihren

Stand zu finden, und übersehen ganz, daß

kein Saz unerwiesene oder allgemeine

Urtheile enthalt. — Ueberau, bei jeder Klage,

(3)

jeder Mißbilligung, ist auf die, Gottlob! nicht seltenen lobenswürdigen Ausnahmen so viel Rücksicht genommen, daß niemand über Be­

leidigung schreien kann, als wer zu jenen Aus­

nahmen nicht gehört. Andere nennen eS ein Pasquill, weil die Verfasser ihre Namen nicht nannten, zeigen aber dadurch nur ihre gänzliche Unwissenheit über den Begriff eines Pasquills. Es kommt dabei gar nicht drauf an, ob der Name des Verfassers genannt wird oder nicht, sondern darauf, ob in einer Schrift, die Urtheile und Aeußerungen über Stände

»der Personen enthalt, vor allen Dingen die zum Beweise angeführten Facta, u n r i ch t i g, falsch oder boshaft verdreht sind. — S»

Zange man unserer Schrift dies nicht bewei­

sen kann, ist sie kein Pasquill, wol aber jeder, welcher sie so nennt, ein Pasquil- lant. — Aus der Würdigung u. s. w.

die Herr Prof. Tillng, wie er selbst saZt, neu?

(4)

lich wüthend ausgeschaumt^) erheket sonst nichts als i) daß die Frechheit eines Men­

schen so weit gehen kann, auch Pasquille wie dieses, ganz ohne Thatsachen, ohne Bewei­

se mit Namens Unterschrist drukken zu lassm;

2) daß es jedem, der gegen einen Tiling schreibt, zu rächen ist, verborgen zu bleiben, sonst schickt er ihm seine 2Oos nervigten Fauste auf den Hals; — Endlich z) daß, wenn es der Würde des Herrn Professors zu nahe ist, auf gründliche und durch allgemeine Notorität do- cumentirte Beschuldigungen zu antworten, wir es noch weit tiefer unter der unsrigen achten, pöbelhafte Schimpfwörter, boshafte Persön- lönlichkeiten — lächerliche Drohungen, und

*) Wer den Titel der Tilingschen Gegenschrift mit Aufmerksamkeit liest, findet leicht die of­

fenbare Beziehung dieses Ausdrucks auf Würdigung. Ein Professor der deutschen Sprache sollte doch wenigstens construiren kön­

nen, besonders Worte die er selbst schreibt.

(5)

abschmückten Wiz zu erwiedern. — Dieser moderne Pharisäer mag sich also immerhin wzder die Wahrheit sträuben, wir wollen gern von der Seite Pilatus Schüler seyn, und der Wahrheit so getreu bleiben, als er in sei­

nem öffentlichen Zeugniß von der Würde je­

nes erhabenen Leidenden. — Wol uns, daß wir mit Zuversicht und Wahrheit von unserer Schrift sagen können: was wir geschrie­

ben, das haben w i r geschrieben! —

D i e Verfasser.

(6)

A u v e r b e s s e r n d e D r u c k f e h l e r in der ersten Ausgabe.

ite 14 Zeile 17 statt Staatsverhältnisse lies Verhcklt's nisse.

— 2O — IQ — Verbesserung — Verbreitung.

l8 — Altbuz — Altauz.

- '9 — Schnehel — Schnepeln.

— 24 — Z4 — nun — nur.

— zz — 16 — Greuels — Grunds.

— 40 — 1 l — Osscebarung — Offenbarung?

— 44 — 20 — Vielleicht — viele.

Z2 — ein solcher — einsehen.

- 46 - 15 —? Wolhstand — Wohlstand.

(7)

ie, Herr Professor! haben ja die Welt noch vor kurzem über die wichtigste und schwerste Frage, die der Mensch an sich thun kann, belehren, ibr, was rvahrheit ist, jagen wollen. Wir glauben daher nm Rechte, daß Ihnen auch nichtvMllkom-n- ner ftyn muß als Wahrheiten zu hören. — In wie fern diese nun mtt dem, was Sie dem Publi­

kum in Ihrer Schrift: über die sogenannte bür­

gerliche Union u. s. w. für Wah.yeit ziemlich theuer verkaufen, contrastiren, wie weit die Wahr­

heit der Grundjazze, die Sie vorgeben, uns Ihren Handlungen hervorleuchtet, wie viel Wahrheit überhaupt in Ihrem Charakter ist? — fino Din- xe, darin wir dem Publikum als kompetentem Rich­

ter, ungern vorgreifen. Wir schranken uns auch hier darauf ein, dasjenige, was wir in jener Schrift,, die Prediger in Kurland betreffend, unwahres, schiefes, vielleicht wohl auch boshaftes smden, an­

zuzeigen , einige dabey ganz aus den Augen gefetzte Wahrheiten ins Licht zu stellen, und dann schließ­

lich die jezzige moralische Gestalt ihres Verfassers, in besonderer Rücksicht auf fein Verballniß, als Prediger, mit der Fakkel der unparteyischen Wahr­

heit zu beleuchten —

Ihre ganze Schrift ist in dem Tone der un­

gezügelten Leidenschaft geschrieben, und daher, wenn man auch keine weiter« Gründe, es zu bezwei­

feln, hatte, zur Erörterung der Wahrheit ganz unfähig: ja Sie haben fogar den Sachen, die Sie vertheidigen und behaupten, in den Augen jedes den­

kenden Lesers, selbst derer, die nicht von Paney lichkeit

(8)

lichkeit ftey ftyn können, durch das Superlative in allen Säz;en und Ausdrükken geschadet,^ und wir werden uns gewiß hüten, Ihnen darin ahnlich zu werden, weil wir dadurch der Wirkung unserer einleuchtend-Ien Wahrheiten selbst hinderlich werden könnten. Wozu denn diese Widerlegung? dürfte

»nancher fragen: ist es wohl der Mühe wertb, daß der ruhige Weise die Stimme empörter Leidenschaft mit Gründen beantwortet? enthalt sie nicht ihre Widerlegung in sich selbst? — Ja, wenn man immer mir seines Gleichen unter Lesern und Zuhö­

rern fände; — aber Unwahrheit in einem glän­

zenden Gewände mit schönen Sentenzen und de­

klamatorischen Tiraden verbrämt, in einen Nimbus von Gelehrsamkeit gehüllt, von gewissen unlaugba- ren, aber nnr schiefgestellten Wahrheiten unterstützt, mit dreister Stirne vorgetragen, woh! gar mitBe- theurunqen und leichtsinnigen Eidfchwüren bestä­

tigt; solcher Unwahrheit dnrch alle diese Larven ans den Grund Zn sehen, ist nicht eines jeden Sa­

che, erfordert einen so kalten, als scharfen unpar­

teyischen Bück, und durch Erfahrung bestätigte Bekanntschaft mit allen dahin gehörigen Umstän­

den. Wir machen auf denselben nnr in so fern An­

spruch, als Ihre Sophismen unfern Stand, unsere Verhaltnisse, oder die, welche uns zunächst liegen, und die wir allein übersehen können, betreffen:

greifen also allen denen gar nicht vor, welche auf die übrigen Animositäten und Verfälschungen in Ihrer Schrift antworten mochten und würden. — Der Hauptkunstgrift in dem Libelle, welches Sie auf eine von ihrem Fürsten und Könige erlaubte Vereinigung oder Union schrieben, beruht auf der eben nicht neuen, aber wie es scheint, noch nicht gayi abgenutzten Metbode, aus einigen wahren Sazzen, die falschesten Folgerungen zu ziehen und

einzelne

(9)

einzelne Fille zu allgemeinen Behauptungen zu be- uunen. Wir versichern, daß es fast kein Blatt in Ihrem Buche giebt, wo Sie nicht auf diesen Schleifwege anzutreffen waren, und wir werden .qenöthigt sepn, Ihnen mehrere derselben vorzu­

halten.

D r Hauptsatz in Ihrer Schrift, der einer Widerlegung und Berichtigung von uns fähig und bedürftig wäre, ist die Behauptung: die Prediger in Rurland sollten und dürften an den Bürger-

Verein nicht Theil nehmen. Ihre Gründe und;

weil er weder politisch noch moralisch rechtmäßig, noch gut und nützlich seyn sott: — besonders weil es Dienern der Religion nicht geziemet, Unfrieden zu befördern, noch weniger ein Beyspiel der Empö­

rung und Undankbarkeit zu geben.

Die Prüfung Ihrer historischen statistische»

Gründe und Kenntnisse, und Ihrer politischen Ein­

sichten, wird billig von uns andern sachkundigen Männern überlassen; wir begnügen uns daran, zu ihrer Widerlegung die Autorität derer anzuführen, welche vermöge ihres Studiums und ihres Amtes, zur Kenntniß der Rechte und Geschichte des Vater­

landes verbunden sind, und die fast alle dem Bür­

ge', verein beytraten. Die moralischen Gründe aber, welche Sie vorgaben, schlagen zu sehr in unser Fach, als daß wir uns vor ihrer Untersuchung scheuen sollten; doch merken wir besonders auf die den Prediger eigentlich angehenden. Hier finden wir vorzüglich die sonderbare und eigene Art von Dankbarkeit, die Sie von uns gegen den Adel ver­

lange'?, und von der Sie behaupten, daß sie durch den Beytritr zur Union gröblich verletzt wurde.

Wir wollen keinesweges läugnen, daß jeder dem zu Dank verbunden ist, welcher ihm Gelegenheit giebt mit seinen erworbenen Kenntnisse!! lind Fähig­

keiten

(10)

keiten zum allgemeinen Besten wirksam zu seyn;

und in so fern muß ein adlicher Kirchspiels- oder Privat-Kirchenlehrer, für die von dem dasigen Adel ihm ertbeilte Vokativn sehr daukdar seyn.

Daß aber diese Dankbarkeit sich welter erstrecke, als auf eine gewissenhafte Führung seines Annes und ein gefälliges bescheidenes Betragen gegen seine Ge­

meine; daß er so oft sauer verdienten Lobn seiner Arbeit als Wohithat ansehen, daß er zu Aufopfe­

rungen, die idm für seine Familie wichtig scheinen, verbunden seyn soll, weil sie den Vorurrheilen de­

rer entgegen stehn, die mit dem Stücke Landes, dar­

auf ein Theil seiner Gemeine wohnt und sich nah«

ret. auch das Recht ihn zu berufen erkauften; — dieses sind Forderungen, die keinem vernünftigen Edelmanns in Kurland bis jetzt einfallen konnten, wirklich einfielen, noch je einfallen werden, wenn Sie auch noch einige Alpbabeth Papier verschwen­

den wollen, es ihnen begreiflich zu machen. — Die Prediger sind Diener des Staats; die Stiftun­

gen, aus welchen sie belohnt werden, stehen unrer dem Schutze und der Aufsicht desselben, besonders seines ersten Vorstehers. Die Vortheile, die sie gemessen, sind ganz kontraktmäßige Belohnungen ihrer Arbeiten; — ja die meisten Widmen in den Kirchspielen sogar sind vom fürstlichen Hause her­

gegeben, und die adlichen Eingesessenen baben ihr Compatronat nur für Beyträge zum Kirchenkoru, und zur Unterhaltung der Kirchen- und Pastorctts- Gebaude erhalten. Wie lächerlich machen Sie sich also, wenn Sie die Dreistigkeit haben zu sa­

gen: *) „Daß kein Heller in ihrem Beutel, keine

„Faser an ihrem Rocke sey, der nicht dem Adel ge-

„höre." — Kann wobl ein vernünftiger Mensch behaupten: kein Heller ftp im Beutel, keine Faser

am S. IE?.

(11)

am Rocke eines Oberraibs z. A., der nicht dem Durchlauchtigsten Herzoge gehöre, Weil­

er die Gag.' für sein Amt von ib:» allen! erhalt. — Selm Sie wie Leidenschaft bechert und auf Unge­

reimtheiten führt, die fast unglaublich fcheuien? — Aber, hören wir Sie svaen, wie ui.zahliche beson­

dre Beweise der ausgez-ichuetesten Liebe und Ach­

tung genießt der Prediger in Kurland von dem hie­

sigen Adel; Torzüge, der sich die arme gedrückte und verachtete Geistlichkeit in Sachsen *) nicht rühmen kann. — Wir erwicdern hierauf, daß diese; Vergleich höchst unschicklich und ftdlecht ist, weil erstlich, die Geistlichkeit dort teincsweges im allgemeinen, weder so a m und verachtet, noch so sehr gedrückt ist; zweytens aber auch ihre Lage und die unftige überhaupt Kine Veraleichung leidet.

Sie uennen sie arm — und vergessen, wie gering aber ihre Ausgaben gegen die uns. igen erscheinen.

Die Erziehung ihrer Kinder z. B. kostet ihnen kaum den zehnten Theil dessen, was wir dafür hingeben, da dort Schulen in der Nähe und in Menge sind.

— Auch stehen die Landgeistlichen dort in einem ganz andern Verhaltniß zu ihren Gemeinen, unter denen sie oft Familie und Verwandte haben, wele ches, nebst der Lebensart in Dörfern, hundert Er­

sparnisse gewahrt; — und doch giebts so viel geehrte, geschätzte, und für ihre Lage, die Wohlfeil- heit des Orts und ihre Ausladen, wohl dotirte Män­

ner uiuer ihnen! — Aber der Umgang mit dem Adel, wie ganz anders ist der bey dem kurischen Pre­

diger? Gut, sagen Sie aber nicht selbst, daß dies nur der Fall ist, wenn sein eigener Charakter, **) oder wie Sie sich schicklicher und bestimmter hatten ansdrükken müssen, seine Sitten, seine Bildung es

möglich S. 97. -"") S. 96.

(12)

möglich machen. — Wie, wenn in Sachsen eii ahnl-cher Fall wäre? — und das ist er wirk­

lich. — Sitten, Erziehung vieler Geistlichen passen, da dort aus den niedrigsten Ständen die meisten Theologie studiren, oft zu wenig für den Umgang des Adels, als daß eine Art der^Vertrau- Üchkeir entstehen konnte; der kriechende Ton, den sie daher gegen Adeliche annehmen, entfernt sie selbst zu weit und wenn dies alles nicht wäre, ist Unterlassung einer Ungerechtigkeit und Unsittlichkeir schon laut zu preisender Vorzug? — Ist der Abstand von einem gelehrten, gesitteten und rechtschaffenen Volkslehrer im Dienste des Staats, zu dem Besizzer des väterlichen Landgutes, so ungeheuer groß, daß ein artiger und nur wenn besondere Verhältnisse eintreten, fast vertrauli­

cher Umgang, nie genug zu verdankende Gnade wird, bloß weil der letztere dnrch Verdienst oder Geld erworbenen höheren politischen Rang ererb­

te? — Das Bcyspul unsers klügern Adels selbst, widerlegt nicht nur hier Ihre ungereimte Aeuße- rnng hinlänglich, sondern es ist auch eine wahre Beleidigung für viele weife und edeldenkende Män­

ner unter demselben, wenn Sie dem zu Folge alle Schäzzung des Verdienstes der Talente und Kennt­

nisse, die ihnen so viele und wahre Ehre macht, eine grosimüthige Herablassung nennen; ihnen diesen Vorzug, der sie vor so manchem Adel an­

derer Länder vorteilhaft auszeichnet, rauben, und diesen würdigen Edelleuten statt dessen eine Den- kungsart unterschieben, die eine übertrieben hohe Meinung von dem Werths voraussetzt, den ihnen politischeVerhältnisse und Convention, ohne ihr ?u- thun, schenken, den sie zwar wissen, schäzzen und als eine Wohlthat Gottes, der sie in dieser Lage geboren werden ließ, dankbar erkennen, und ge­

messen

(13)

niesten dürfen; chne sich darum über erworbene Vorzüge so zu erheben, daß es einer Herablassung bedarf, wenn sie ihnen Achtung, Liebe, Höflichkeit beweisen s llen.

Der Concipient dieser Schrift kann hier nicht umbin die Aeufferung eines im Lande allgemein geschalten Mannes über diesn Gegenstand dem Publnum ans einem Briefe an ihn, mitzuteilen.

Er sagt daselbst „Ich kenne keinen wesentlichen

„Nachtbell, den der Umgang mit Bürgerlichen,

„wenn sie anders die zur Unterdallung nörbigcn

„Eigenschaften besizZen, dem Adel zugezogen haben

„sollte, wohl aber würde bei Absonderung der Stän­

de, darauf des Prof. Tiling nicht wohlgemeinte

„Winke deinen, dieser Nachtbeil gewiß s?.)n. Wird

„nicht ein Haus, eine Gesellschaft, die die Linien

„des Standes und Ranges ;u scharf um sich zieht,

„dadurch einseitig? weil die Menschen sich da nur

„untereinander kennen, und die Verschiedenheit und

„Abwechselung entbehren, wodurch man sich neu

„bleibt. Wird nicht der Schwung des Geistes ge-

„hemmt, wenn Personen von Talenten und Ver­

diensten, die oft Eigenschaften besizzen, die den

„Mangel der Geburt vollkommen erszzen, ausge­

schlossen werden? — Verlieret nicht der Umgang

„manchen Stoff der Unterhaltung, welches doch für

„unser geselliges Vergnügen äußerst wichtig ist? —

„wird nicht die Gesellschaft zwangvoll und lang­

weilig, und jede Zusammenkunft dem wahren Ziele

„des Vergnügens entrückt, wenn sie nicht durch

„Personen, die so ve! schieden durch ihre Bestim­

mung sind, belebt werden kann? Und sollte auch

„nicht der gute Ton der ersten Hauser, durch Ent­

wehrung der Gelehrten und anderer wohlerzogenen

„Menschen aus allen Standen, in die Lange ver­

lieren ? Manche unsers Adels, die als Muster der

„feinen

(14)

„ftinenWelt sich auszeichnen, haben eben darum

„nicht gleichen Rang und Geburt zum Maaßstabe

„ihrer geselligen Verbindungen gemacht, sondern ,,immer mit auf Verdienste, Kenntnisse und Eigen-

„schaften gesehen, an denen sie selbst ffr Uiiterhal-

„tung des Geistes und Herzens abgewinnen kön-

„nen.— Und wie viel Edle Hauser, die sehr ab­

sichtlich Personen von Anlagen und Geist in ge­

selligen Kreisen um sich vereinigen, und dadurch

„die Achtung an den Tag legen, die sie Verdiensten,

„Künsten und Wissenschaften widmen?"

, Gewiß die Anerkennung der Talente und des

„innern Werchs — die Schätzung des Verdienstes,

„der Wissenschaften und bildenden Künste, setzt selbst

„solche Männer von Geist und Herz voraus, mit

„deren eigenen Ausb'ldung uud Geschmacke solche Ta-

„lente und Kenntnisse schon in uaherm VerhältniK

„stehen; und gereicht es nicht in unsern Zeiten selbst

„Fürsten zn einem ehrenvollen Vorzuge, sich dar-

„auf so wohl zu verstehen, die Menschen nicht bloß

„nach Geburt nnd Rang zu schäzzen, souderu nach

„den Kenntnissen, die dem menschlichen Geiste die

„meiste Ehre machen, und nach den liebenswürdi­

gen persönlichen Eigenschaften, die Zur nützlichen

„Unterballung und zum geselligen Vergnügen so un­

entbehrlich sind. — Diesen gewiß so eigentbümli-

„chen Vorzug vieler adlichen Hauser unsers Lan­

ces, würdigt Prof. T. nicht recht, wenn er eS

„großmüthige Herablassung wnnt; also eine

„Gnade, die dem Manne von Talenten erwiesen

„wird, wenn man ihn zu sich emladet, und mit

„ibm umgeht? — eine äußerst drukkende Lage? —

„für die sich wol jeder Mann von Verdienst, wenn

„er zu Hause gemächlich lebeu und essen kann, be­

danken wird. — Dies also nur zum Beweise, wie

„sehr der Verfasser hier, wie bep anderen mel>

„rere»

(15)

„reren verfehlten Schmeicheleven gegen den Adel —

„Ursachen zu erröthen hat — wenn er erröthen

„könnte? ? ! „ —

Was wollen Sie mit Ihrer Gastfreundschaft?

Haben Sie nicht alles so gestellt, daß jeder unkun­

dige Leser glauben muß, die kurischen Prediger pfleg­

ten gewöhnlich in ihren Kirchspielen herumzuschma- rozzen; da doch das Gegentheil wahr ist. — Wahr

jsts, verdienstvolle Prediger werden, wenn ihre Gesellschaft durch Sitten nnd Kenntnisse interessant wird, oft von ihren Kirchspiels-Patronen sie zu besuchen aufgefordert, und wir wissen, daß vi.le von ihren Predigern es durchaus verlangen, daß sie in ihren Hausern frequentiren souen; aber sie sind weit entfernt, ihnen dies zur Wohlthat anzurechnen, und sehen es vielmehr als eine gefällige Au:mcrk- samkeit an, die sie mit Liebe und oft um Wodltha- tigdeit belohnen. — Und was noch mehr ist, der Fall kommt nicht selten, daß Kirchspiel Herren selbst in die Hauser der Prediger kommen, und sich ihre gastfreundliche Aufnahme gefallen lassen, davon die Beyspiele Ihnen si> naheliegen, daß Sie die­

selben nicht hatten unbemerkt lassen können, wenn Leidenschaft Sie nicht ganz verblendet hatte. —

Welcher Prediger muß nicht in Kurland mit herzlicher Dankbarkeit erkennen, dasi auch seine Ar­

beiten und Amtöverrichtungen vom Ad l oft gi.tiger und be^er belohnt werden, als in andern Landern, wer kann aber anch so schamlos siy-, zu behaupten, daß die Geistlichkeit diese Dankbarkeit nicht g^rn leistet, mit einer großen Aufmerksamkeit und Dienst- geflissenheit, dem Geist ihres Amtes gemäß, be­

weiset, — wer kann unfern Predigern interessrte Forderungen oder Unzufriedenheit mit eft ai ch ge­

ringen Gaben, vorwerfen? — Eine ganz andere Bewandtitlß hat es aber mit de», großen Wohl.ha-

B ten,

(16)

ten, die Sie den Predigern vorrükken, und wo Sie einzelne seltene Fälle mit den bequemen Wörtchen oft zu allgemeinen Beweisen für die be­

sondere Wohltbängkeit des ganzen Adels gegen die Geistlichkeit, umstempeln. Ich will unter allen nur das auffallendste wählen. Me können Sie sagen: *) der Edelmann giebt oft ungebeten das Geld zum Studiren unserer Kinder her. — Zwey Lügen m?t Einem Male' Oft sollte Geissen: selten ein Mal kleine Summen, und statt unzebe­

ten: auf ganz besondere Veranlassung!

und doch möchte es k.unu der Mühe wertl) seyn, an­

geführt zu -Verden, denn wir haben es von Lemen, die ein halbes Jahrhundert in diesem Staute lebten und wirkten, gebort: daß die Fälle so selten sind, daß ihrer kaum iO seit 50 Iahren zu finden seyn dürften. — Vergleiche man damit die Unterstüt­

zung , welche Bürger in Riga jungen Studirenden geben, wo oft Leute ganz ohne Vermögen, bloß durch eine wohlthatige Subscnptiou, die sie sich durch ein gutesVerhalten erwarben, fast im Ueberfluß aufUni- versitätcn leben körnen. Genug zur Probe Ihrer her'lichen Darstellungskunst.' — Man ersieht aus dem Gesagten hinlänglich, daß der Prediger in Kurland zwar einzelnen Nlohlthätern unter dem Adel, so gut wie andern Menschen, Dankbarkeit schuldig ist, und wirklich erweiset, welches aber auf den Adel, als ein ganzes Korps in diesem Lan­

de, durchaus unanwendbar ist; indem dasselbe als ein solches, zu unftrn Seiten, nicht den kleinsten Schritt zum Besten des Lehrstandes gethan, ibm in seinen Beschlüssen nie einen Vortheil zugedacht, noch weniger wirklich ertbeilr hat. Ja, eben die Geistlichkeit tsts, die ganz uuläugbar die gerechtesten

*) S- 96. Be-

(17)

Beschwerden gegen den Adel anführen könnte. —.

Dies konnten Sie wissen, Wissens auch vermurh- lich — und doch Sie laugnen? — nun hören Sie folgende notorische Fakta.

Ob Sie gleich die hiesige Geistlichkeit zahl­

reich nennen, so bemerk: doch ein jeder vernünftige Beobachter, daß einige und achtzig Pfarrstellen in ei­

nem Lande von ZvO Ouadratmeilen Größe nicht viel ist, und daß in ganz Europa, Schweden zum Theil ausgenommen, wo die Bevölkerung dem Flächen­

inhalt am wenigsten entspricht, es nirgends weni­

ger Prediger g.ben dürfte. Sieht man überdem auf d.e ungleiche Eintheilung, welche manchem Pa­

stor durchaus unerschwingliche Arbeiten auferlegt, wenn er sein Amt mit gehöriger Sorgfalt und Ge­

nauigkeit verwalten sollte; *) so muß doch jeder Uu- parteyische eingestehen, daß man bey uns in diesem Facheeine der fehlerhaftesten Einrichtungen bemerkt, deren Kurland, Ihrer übertriebenen Lobsprüche un­

geachtet, dennoch viele hat. — Aber die Ein ünfte entsprechen den Arbeiten; — nein auch diese stehen in keinem rechten Verhältniß zn einander Tukkum und Neuenbu g z. B., die beschwerlichsten Pfavr- dienste im Lande, haben höchstens z bis hundert Dukaten Einkünfte. — Ueberhaupt sind diese von Ihnen als einem Unkundigen viel zu hoch angeae- heu, wenn Sie die geringsten zu Z^O Dulareu **)

anschlagen. Unter uns, die dies schreiben, sind einige, die kaum 150 bis 2^0 Dukaten einnehmt n,

»hne noch die schlechtesten Stellen zu haben. Ist

B 2 das

») Wir haben Gemeinen von sieben bis acht hundert Gesinden oder Haushaltungen, wie ists mög ich da alle kennen zu lernen, die MoraUtckt überall zu be­

obachten, zu lenken, zu erhöhen! — S, 96.

(18)

das in dem theuersten Lande deutscher Nation so sehr viel? Bedarf es eines Riesinmauls ") das zu verzehren? — Alles dies mußte vorhergehen, ehe wir die Fakta selbst hinsezzen und mit Nuz;en für unsere Leser sagen konnten; aller dieser Umsmn- L>e ungeachtet, haben Adliche, den Rechten, Lan- desgeftzzen, der Billigkeit, und dem allgemeinen Besten zuwider, in diesem Jahrhunderte ein Funf- teil der Pfarrstellen ungestraft eingezogen, unbe­

setztgelassen; und usurpiren die von ihren wohlmei­

nenden Vorfahren zur Verbreitung religiöser Cul- tur stipulirten Widmen und Capitalieu unrecht­

mäßiger Weise noch. — Sollte man nicht beyuahc glauben, daß etwas von dem narrischen Dinge, das Sie Aufklärung nennen, und mit diesem Schat­

tenbilde Ihrer Phantasie so rüstig kämpfen, selbst bis zn den gebornen Edlen durchgedrungen sey. — Mehrere jetzt noch lebende Männer haben die Pre­

diger zu Altauz, I len, IVaddax, Sasmacken, Galenen, Schnepeln u. s. w. gekannt; Strut- teln, Herbergen, Remten und andere mehr sind lan­

ger schon eingezogen, ja an einem gewissen Orte werden sogar noch beträchtliche Kapitalien von dem Entsbesizzer ignorirt, die vor Zeiten dem Unter­

halt des Predigers und der Kirche gewidmet worden und auf dem Gute haften. — Wir leugnen nicht, daß die Prediger selbst an diesem Unfuge mit Schuld haben, da es kein leichteres Mittel gäbe, denselben ganz unmöglich zu macheu, als weun kein Prediger solche ihres Lehrers beraubte Kirchen annähme, wie man um so eher wünschen könnte, da es keinem anBrodt und hinlänglicher Arbeit fehlt; doch vermin­

dert dies das Unrecht jener Beraubung gar nicht. — Fragen Sie ferner die Archive der altern und neuern

'5) S. I V 5 . Kir-

(19)

Kirchenvisitationen; *) wer hat Widmen geschmä­

lert, Vakanzen benutzt, um sich Verbindlichkeiten gegen dieselben zu entziehe» ? Der Avel allein? --- Eiebts wohl einen bessern Beweis für die Behaup^

tung dieftr Wahrheiten, als daß bey der Erneue­

rung der Kirchenvisitationen, der Adel weislich dem Geftzze, das sie befahl, die Klausel anhing, daß sie bey einer adlichen Kirchspiels- oder Privatkirche nicht anders Statt finden soll, als wenn die Patro­

nen darum selbst anhielten, oder es zuließen. — Wie sonderbar? Die Untersuchung über ein Verge­

hen , eine Unordnung, soll nicht eher Statt finden, bis der, welcher sie beging, darum anbälr, es be­

willigt. — Wahrlich eine merkwürdige Anwendung die der Adel von seinem mitgesetzgebenden Ansehen machte, und die wohl verdient, dem größern Publi­

kum vorgelegt zu werde»; — Soll ich Ihnen noch die allgemein bekannten Dinge wiederholen, wie schlecht das gewöhnliche Kirchenkorn meisten Theils aus adlichen Höfen gelieftrt wird, wie oft dabey Versuche zur Verkümmerung dieser oft unbeträchtli­

chen Beytrage gemacht werde», wie schwer Repa­

ratur und Bau in Pastoraten zu erlangen ist, und irer kann sie alle herzählen die kleinen Bedrükkun- gen, die ein Prediger, der vom Adel abhängt, leiden muß, und darin ihm selbst Urtheile der Kirchenvi- sitation, die nicht exequict werden, keine Hülfe schassen. — Fragen Sie überall im Lande herum, ob dies nicht Wabrheite» sind, an die man kaum mehr gedenkt, weil sie zu alltäglich geworden. —

Doch

*) Konnte wohl der Begriff einer solchenVisitation 'Stattfinden, wenn die Prediger nur aus Gnaden ihrer Kirchenpatronen lebten, und nicht wahre Be- sizzer gewisser unbezweifelten Neckte waren, nicht das, was sie haben und ihnen zukommt, fordern könnten, ohne dafür mehr dankbar seyn zu müssen, als jeder Bezahlte dem Zahler. —

(20)

Doch verdient aber noch eine billige Bemerkunz, zum gehörigen Contraste gegen Ihre remanhaslen Schilderungen, wie große und schreckliche Scvika»

nen, Kränkungen und Beleidigungen Prediger in Kurland von unedleu Edelleuten erlitten — Tha- ten, davon in andern Landern nicht leicht ahnliche Beyspiele anzutreffen seyn möchten. Ich will jetzt nicht der ebeinalige rauher» Zeit gedenken, nicht der abscheulichen Tbat, da noch im Anfange dieses Iah'bunderts ein ehrwürdiger Greis für seinen der damaligen Zeit ganz angemessenen Eifer, gegen die kaster seiner vornehmen Pfarrkinder, an geweiheter Starte mörderisch überfallen, sein mir Ehren im Dienste Gottes grau gewordenes Haupt m:t Blut befleckt ward, und er an den Wunden sterben mußte, die das Laster ihm, seinem Feinde, ungestraft geschla­

gen hatte. Acd kein Richter hat auf Erden den Sct at- ten des Ermorderen versöhnt! — sollten die angc- bornen Freyheiren und Privilegien auch jenseits des Grabes reichen? — Doch keiner von dene», die an diesen Uuthaten Theil nahmen, lebt mehr in un­

serer Welt: — aber die wandeln noch unter uns, schreckliche Erempel der Folgen, die eine böse Hand­

lung nach sich zieht! Erziehungslos, "elend, halb unsinnig irren sie umher, die bedaurens'würdi- gen Kinder des verstorbenen Pastors aus ***.

Dieser Mann ward von seinen, adlichen Kirchenpa­

trone erst mit Beschimpfungen überbaust, dann sei­

nes Einkommcns beraubt, kurz erst bis zum Wahn­

sinne, und endlich zu Tode gekrankt, ohne daß er darum Mndung oder Strafe leiden, oder nur be­

fürchten durfte.^ Die verlaßnen Seinige», elend durch das Verbaltniß, in dem sie auf d^e Welt ka­

men, elend durch Veyspiel und ?ucht des von Gram je rn-tete», el.nd durch die äußerste Armuth des geplünderten Vacers, find Bettler, Lasten der

Erde.

(21)

Erde. — Und warum all der Jammer? weil der Mann zu eigen war. um die vorgeschriebene Art der öffentlichen Fürbitte, für seinen und des Pa­

trons Landesherrn zu unterlassen, oder abzuändern, und darin zwar von seinen Obern bestärkt, aber leider nicht geschützt ward. Das ***sche Pasto­

rat ist übrigens bereits eingezogen, und hat die verfalleneu Vermögensumstände seines ehemahligen Patrons müssen empor heben helfen. — Solcher Beyspiele gibt es noch manche, die, ohne ganz so fürchterlich zu seyn, noch leider arg genüge blei­

ben. — Sehn Sie, das sind Wahrheiten, die wir aber nicht nach Ihrem Beyspiele mißbrauchen well.n, um dadurch den ganzen Adel zu beschimpfe», der sie gewiß größten Theilsmit uns verabscheut, die­

se unedlen Gewaltthaten; — sondern die nur bewei­

sen sollen, daß in Kuvland, wie überall, auch in diesem Fache Gutes und Böses sehr gemischt ist, daß wir keineswegs das Uebergewicht des Gnten verkennen, ohne darum, die mächtige» und drük- kenden Fehler unserer Staatsverfassung, dahin de.:

gänzliche Mangel an Schutz gegen den nicht edel- denkenden Edelmann vorzüglich gehört, unbemerkt, oder ungefühlt zu lassen. —

Dessen ungeachtet, was ich bis jetzt von de»

Zanz bekannten Beeinträchtigung,'-! der Geistlichkeit in Kurland gesagt habe, hat sie nie ihre Klagen laut werden lassen, bevor sie jetzt dazu von Ih»en genöthiget ward. — Auch als Sraud keinen Anrkeil an der Union genommen, welche durch Anfs.hrung ihrer gerechte» Beschwerden, den Beschuldigungen gegen den Adel viel Nachdruk hätte geben können;

sondern es jedem Einzelnen anHeim gestellt, in wie fern er einer Verbindung zum Besten seiner Nach­

kommen beizutreten für gut und nöthig fände, oder nicht. — Und dies ist ein lobeuswürdiger Beweis,

vox

(22)

von den diesem Stande besonders angemessenen Ge­

sinnungen der Duldsamkeit und des Friedens, dev gänzlichen Entfernung vou aller ihm sonst vorge­

worfenen Herrschsucht und Begierde, sich einen Po­

litiken Einfluß zu verschassen, der unserm Vater- lande wadre Ehre macht. Unsere rechtschaffenen R.ligionslehrer erwarten mit Geduld von der von Ihnen verschrieenen Aufklarung, daß man von Zeit zu ?eit immer mehr einsebeu wird, wie nöchlg und wichtig R^Iigions- und Vvlrslehrer für den Staat sind, und ihnen also die gebübrende Achtung und den verdienten Lohn weder entziehen, noch zum Al­

mosen anrechnen wird. —

Das bisherige bezog sich nur auf die vou der Geistlichkeit überhaupt von Ihnen gefällten Urtheile, jcht wenden wir uns an die beleidigenden und toben­

den Ausfalle auf der ic^len bis io/ten Seite IH-- rer Schrift gegen einige Diener der Religion, be­

sonders, welche für ilwe Person dem Bürgerverein beigetreten sind, oder ibn mit Veyträgen unterstützt haben. Es ist ganz falsch. daß alle ihre Amts- br'der, die dies nicht gechan haben, darüber in- dignirt und tief i:n Gerzen verwundet sinv;

w..l die ganze Handlung weder so iadelnswerrli ist, noch ih er Amtspflicht entgegen steht; und dabey lassen Sie uns etwas verweilen.

Wir abstrabireu von der Untersuchung über die juristisch - politische Rechtskräftigkcit der bür­

gerlichen Reklamationen, da sie ausser unserm Ge­

sichtskreise liegen und die zu ihren! Borchel! eben so wenig daraisonniren wollen, als Sie es zu ihrem Nachtheil gethan haben. Uns ist nur um die mo­

ralische Würde der Sache zu thun, die sie so bos­

haft herabgesetzt habeu. Nur um diese in deu Au­

gen unparteyischcr Leser herzustellen, gehen wir jetzt

(23)

etwas ins Detail, stellen Ihre Verfälschungen ins kicht und warnen davor. — Wir und jeder ruhige und vernünftige Mensch, müssen den Bürgerverein als eine in allen Staaten erlaubte Verbindung meh­

rerer Personen von gleichem Interesse ansehen, um auf dem rechtlichen Wege, und vor dem gebühren­

den Forum ihre wahren oder doch für wahr gehal­

tenen Rechte zu vmdiziren, ihre Beschwerden vor­

zutragen; merken Sie den Hauptpunkt, auf dem rechtlichen Wege, vor dem Forum, da die Sache hingehört. Dies ist geschehen, und wir betrechten die Bürgersache nicht anders wie einen jeden andern Prozeß unter Privatleuten, wo doch immer auch nnr einer Recht haben und behalten kann, deswegen aber sich niemand einfallen laßt, dem andern die Versuche, seine Ansprüche geltend zu machen, zum Verbrechen anzurechnen. Aber wie paßt hiezu Ibr Zetergeschrei vou Aufruhr und Meuterei, ihre Vergleichung mit den Greuelsceucu Frankreichs? — ja, das ist eine Frage, die jeder reue Halbvernünftige, bey Lesung Ihres Buchs, wohl hundert Mal rhun möchte.' — freylich wäre es un­

billig und unerlaubt, wenn Lehrer der Religion des Friedens zu Aufstand und Tätigkeiten gegen die eingeführte bürgerliche Ordnung aufmunterten odcr auch nur zur Unterdrükknng und Verdrängung ei­

ner Menschenklasse mitwirkten. Aber wo hat man das mindeste von empörenden Auftritten gehört, die solche Nebel als wirklich erwiesen? weicher Edelhof ist bestürmt, welcher Adliche am Leben, an Ebre oder Vermögen angegriffen? hat wohl seit den z Iahren,daß der Bürgerverein dauert, um einmal die gewöhnliche Ruhe und Ordnung aufgebort, bar die öffentliche Sicherheit des Lebens und Eigenkhmus irgend wo gelitten? hat man nicht fortgefahren wah­

rend dieser Streitigkeit überall im gesellige« Ilm- Lange

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Hange dcm Adel die gebührende Achtung zu bezeigen wie es alle Zeit gejaah? hat derBürgerverein ir­

gendwo auf die Sitten nachtheili/.en Einfluß ge­

zeigt? — hat man Ihmm, dcm wütendsten Keiner der Sache, ein Haar gekrümmt? w^rde wohl in Frankreich oder Brabant in Ihren Besizzungen ein Allein auf dem andern geblieben, S-e Ihres Lebens einen Augenblick sicher gewesen seyn ^— und bewei­

set die qänzl'che tt'ikerlassung aller dieser jetzt leider so gewöhnlichen Greuel, beweist sie nicht, daß es der Geist dies, r Verbindung gar nicht ist, Unordnung zu stiften, sondern daß sie ein merkwürdiges Beyspiel gegeben bat, wie viel Mäßigung eine so zahlreiche Partey zeigen rann, wenn sie von weisen und recht- fthaffenen Mannern geleitet wird. — Eine Mäßi­

gung; die um so verdienstlicher ist, weil wir gar keine Zwangsmittel im Lande haben, eine gefährliche Unruhe zu dämpfen, kein Milirair, ihr baldige Schranken zu fttzen. — Ist nun einer solchen stillen und anständigen Verbindung unter Leuten unsers Standes beizutreten ein Verbrechen , eine Unanständigkeit? — zumal da der Zweck derselben die Prediger eben sowohl, als jeden andern Bürger, intereßirt, weil wir keine Bonzen-Caste sind, deren Stand und Rechte erblich bleiben, sondern aus der lmsriueu Subjekte zu allen Aemtern und Ständen hergeben. — Kaufleute, die nicht von umherirren­

den Fremdlingen in ihrem rechtmäßig und theuer erworbenen Rechte undBrodterwerbe gestört und be­

einträchtigt werden wollen; Gelehrte, die sich nicht von aller Anwartschaft auf wichtige Landesstellen verdrängt sehen mögen. Staatsbürger überhaupt, die sich im Lande der Freyheit ungern nachtheiiige Gesetze von ibrcn vornehmern Mitbürgern aufdrin­

gen lassen wollen. — Wer kann wohl in alle dem eine Verdrängung und Beraubung des von uns

allen

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aKen geschätzten und geliebten Adels erkennen, wenn er nicht durch eine so sonderbar gefärbte Brille siebt als Sie. Werfen wir nun einen prüfenden Blick auf die mmhwilllgen Verfälschungen, darauf Sie iyr unseliges Geschrey bauen, s) enthüllt sich d^e ganze Tük'e.^— Was dichten Sie nicht überall beson­

ders S. i i. u. 12. dem Bürgervereme für Forde­

rungen an, die nie in eines kunschen Bürgers Sinn Abkommen sind. Nicht „ganz w.e der Ad^l will

„der Bürgersand ein gesetzgebender Landstand seyn,

„Sitz und Stimmen auf Landtagen haben" u. s. w.

sondern, nnr in ihren, sie besonders angehen­

den Verhälunssen sich zu den ^ararbschlagungeu Hinang'zogen wissen, kein G?sin für gültig an- zuschen, das sie vetrift, wen?! es ohne ihre Zustimmung gegeben wird. — Die Verhältnis­

se des Adels unter sich und mit den Durch!. Her­

zogen sind ihm ganz fremd, und sie wollen sich dar- m^keincöwLgcs mischen, sich darin keine Stimme arrogiren. — 'Ls ist falsch, daß die Bürger die besten Landeschargen für sich allein, und auf die übrigen Anwartschaft fordern — nein, sie wollen e n t w e d e r f r e y e Ä e w e r b u n g z u a l l e n u n t e r n Stellen, deren manche auch jezt der Adel inne hat, oder Zusicherung derer, die jent mit bürgern besitzt sind. odrr zu welchen sie gesetz­

mäßige Anwa-.'tschaft gehabt haben. Em Besorg- mß, das freylich überflüssig scheint, zu dem aber der Adel selbst, durch seine Beratschlagungen über neue Monopole der Chargen sie gezwungen hat — denn wer hat sich sonst beschwert, daß es z. B. ad- liche Prediger wirklich gab, oder wer dem Adel Hindernisse gelegt, Civilämter und Advokat,iren'^u suchen, und von den Durch!. Herzogen zn ei halten, die allein das Recht haben dazu zu ernennen. Nn

die

(26)

die ansschliessnden Rechte zu Belohnungen des Verdien M, der Kenntnisse sinds, die das Gesühl cm- iören, d^nen man durch ähnliche Monopole allein das Gegengewicht halten kann, nnd wo die auf einer Seite erlaubt sind, können sie für die andere mcdt vcrdannnlich feyn. — Das, wovon Sie und alle Gegner der Union so viel Lann machen; der Güter- Ankauf, wie lügenhaft ist hier die Forderung des Burgerstandes verdreht. Er will nicht , alle ab­

gliche Güter besitzen, kaufen, verkaufen, erden,

„vererben, wie der Adel." — dl ein, nur Er«

laubnisi so viel Haren überhaupt wieder besit­

z e n , u n d a n k a u f e n z u d ü r f e n , a l s e h e m a l s e r ­ weislich bürgerliche besessen haben Es ist übrigens ja gleich viel, wie und wo diese Haken Lan­

des liegen, da man auch die Besizzer der ehema­

ligen bürgerlichen Güter zur Verkaufung ebender­

selben unmöglich zwingen kann. — Auch eine dnrch merkwürdige Beyspieie, eigentlich abgenöthigte Forderung, da man noch vor kurzem gerichtlich gegen den Ankauf bürgerlicher Güter von Bürgern protestirt hat, weil sie nur einmal wenige Jahre in ad'.ichen Händen gewesen; wer soll also eigent­

l i c h v e r d r a n g t w e r d e n , u n d w e r v e r d r ä n g t ^ — In unsern Augen ist überdem diese letztere Forde­

rung, die das meiste Auffthn macht, gerade die un­

bedeutendste, da der Güterkauf durch die wirkliche Seltenheit reicher Bürger durch die gleiche Tbeilung unter ihren Kindern unnütz ja unmöglich wird, und daher nie häufig werden kann. Welches Gesetz könnte auch den Adel zwingen, seine Güter an Bürger zu verkaufen, oder Bürger hindern, uuter dem Titel der Verpfändung u. a. m. adliche Güter an sich zu bringen, wie es bisber geschähe und noch geschehen wird. — >Ls ist nicht wahr, daß die Bürgerschaft

aus-

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anschliessenden und durch nichts beschränkten Handel verlangt, obgleich lezteres in allen culuvir- ten Staaten und von den wüststen Politikern für recht und nützlich gehalten wird, und eben dem ausschließenden entgegen steht; sondern sie wünscht nur Einhalt der schädlichen »ortauserey, des Hausirens fremder Raufleute und Juden, die den Einheimischen die besten Vortheile rauben, das baare Geld aus dem Lande schleppen, ohne die La­

sten des handelnden Bürgers tragen zu helfen. Da­

mit soll jenen ja nicht das Recht, sich auch ansäßig zu machen, geraubt werden, und ein Handelsmono­

pol gewisser Personen oder Familien entstehen, das den freyen unbeschrankten Handel stört; nur kann billig keiner zugleich städtische Kaufmanns-Han- thierung treiben, und Vorrechte des Landadels gemessen, Bürger-'Vortheile ziehen und adliche Immunitäten verlangen. Kanu das jemand miß­

billigen ? — Genießt uicht in den meiste» deutschen Staaten, daher selbst unser Adel seinen Ursprung leitet, seine Verfassung'Mitbrachte, der Bürger­

stand langst alle diese Vorzüge im vollem Maaße, ohne daß dadurch der dortige Adel verdrangt ward;

ja ohne daß man den Stolz und Uebermuth dessel­

ben dort, den Sie selbst zum Beyspiel anführen, hat dampfen können. —

Die meisten einsichtsvollen Glieder einer Hoch­

wohlgeb. Ritter-und Landschaft würden gewiß, so­

bald sie die Sache so ansehen, kein Bedenken tra­

gen, den Bürgern dies alles zuzugestehen —ja wir wissen es aus dem eigenen Munde einiger würdigen Manner unter ihnen, daß dies der Fall wäre. — Vielleicht sinds auch nur wenige Personen, die ihr leidiges Interesse dabey finden, Uneinigkeit zu stiften oder zu erhalten, wütende Schreyer und Facnoni- stcu wie Sie, die Pest der Staaten? die daran

Schuld

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Schuld halben, daß eine so traurige Trennung der Gemüther über w/.hre Phantome m unfern: Vater­

lande zu entstehen droht. — Aber, o daß man uns Gehör gäbe! — daß eine edle Ritterschaft mit Würde und Kaltblütigkeit unsere wahrhafte Dar­

stellung erwägen wollte, und die Gewährung dieser geringen und billigen Forderungen, nur so wie wir sie hier vorlegten, dem Bürgerstande darböte; wir können unsere Ehre hiemit öffentlich verpfänden.

Sie sollte an der Bereitwilligkeit und Freude, mit der er diese Beweise ihrer edeimütbigen Gerechtig^

keit annehme, die wahren Gesinnungen des Flie­

dens, der Hochachtung und Liebe desselben gegen unsern guten Adel leicht erkennen.

Wir haben uns dieser Erörterungen nicht ent- brechen können, weilans ihnen die Wahrheit beruht, welche wir vertheidigen sollen, daß es Predigern keineSw-'ge? unerlaubt seyu d'omue, au dem Z5ür- gerverem ^heil zu nehmen, weil die Sache sie mit betraf, und an sich moralisch unschuldig war, ja einige sogar glaubten, es den Ihrigen und dem allgemeinen Besten schuldig zu seyn, zu diesen, einem so zahlreichen Stande wichtigen Vortheilen, mitzuwirken. — So wie es kein lluger Edelmann dem Prediger eines Kirchspiels verdenken wird, wenn er zur Wiedererlangung eines Vonheils seiner Widme mit seinen adlichen Patronen sogar Prozesse anfängt, die sie nöthigen sollen, gewisse ihnen entzo­

gene Rechte wieder zn erstatten; sucht er es nur auf dem gehörigen Wege Rechtens, nnd läßt an der treuen Beobachtung seiner Pflichten nichts er­

mangeln, fährt in seinem gnten und sittlichen Betra­

gen gegen sie fort; so wenig kann der ver­

nünftige Adel darin Aergerniß finden, daß einige Prediger an dem Projeß Theil nehmen, den ihr

Stand

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Stand angefangen hat, lim sich Rechte, die er ver­

loren zu haben glaubt, wieder zu verschaffen.

Aus diesem natürlichen und einfachen Gesichts­

punkte die Sache betrachtet — wie elend und klein­

lich erscheint die elende Deklamation, die sie dar­

über in oben bemerkten Stellen Ih.es Buchs. an Kurlands Prediger richten? — dm so unwürdigen Gebrauch, den Sie dabey von Aussprüchen eines Buches machen, das gewiß nie Thorbeiten billigte oder bestätigte. Unterzeichnen und zum Bürgerver­

ein beytragen, konnte jeder rechtschaffene Prediger, und an eben dem Tage mit mebr Mmb, als Sie, über den Text predigen: Der mein Brcdt isfet, tritt mich mit Füßen; gebt Gott u?as Soites ist, dem Raiser was des Raifers ist u. f rv.

Denn kem Prediger ißt des Adels Brodr, sondern sein eigenes wohlverdientes— und nie hat der Adel sich für unsere Obe: Herrschaft, unsere Gebieter ausgegeben, uoch dieses Rauges, dieser Gewalt sich anmaßen wollen, nie ist er auch von jemanden unter uns dafür erkannt worden, — oder ist er Ihnen allein unbekannt, der wesentliche Unterschied unter gesetzgebendem Corps und der Obrigkeit? — gehört zum Beyspiel in Schweden der Bürger und Bauer, die, wie der Adel an der Gesetzgebung wahren Antbeil nehmen, zur Obrigkeit dieses Lan­

des? — Ueb rhaupt passen jene Aussprüche durch­

aus nicht hilher; niemand will in Kuiland den Adel, oder sonst jemanden, untertreten, verdrän­

gen, vertilgen; am wenigsten die Prediger. — Falfch und erdichtet ist die Beschuldigung, daß Prediger den deutschen Landleuten Kopf und Herz verdreht, ihnen mit schenen Vorspiegelungen Geld entlockt haben**). Wir kennen keinen kurischen

Predi- 5) S. iis. **) S. io6. '

(30)

Prediger von dem dies wahr oder nur glaublich wäre, und wir scheu lucr abermals die schlaue Anwendung irgend eines wahren Umstandes zur unedelsten Ver­

leumdung benutzt, als worin Ihre größte Starke liegt. Wie leicht ist es möglich, daß Sie erfahren konnten, daß erwa ein deutscher Landmann seinen Prediger zutrauensvoll befragte: was für eine Be- wandmß es eigentlich mit dem Bürgerverein habe?

Nun hat dieser sreylich, nach Ihrem Beyspiel, gleich auf die schreckliche Sünde, von gebornenEdel- lenten zu verlangen, was sie vielleicht eben nicht ge­

ben wollen, schmalen, die Häupter des Vereins als wahre Hcllenbrande schildern müssen aber weil mancher dies nicht tbat, sondern die Sache, so wie sie ihm erscheinen mußte, nach der Mahrdeit schilderte vielleicht gar billigte. Grunds genug für Sie, um darauf em System von Meu­

tere;) unter den deutschen Landleuten durch Priester und Leviten zu baueu. O des armseligen niedri­

gen Kunstgriffs? ^ Keine Sylbe mehr davon?

— Wenn wir nur hinlänglich bewiesen haben, daß die besondere Dankbarkeit, die der geistliche Stand in Kurland dem Adel im Ganzen schuldig seyn soll, so wemg Statt findet, daß er im Gegentheil gegen denselben wichtige Beschwerden anführen könnte;

wenn wir so plan und einleuchtend als möglich gezeigt haben, da-; der Beytritr zur Union eine unschuldige, erlaubte und keinem redlichen Bürger, also auch keinem Prediger, unanständige Handlung sey; wo­

durch nicht einmal die besondere Dankbarkeit ver­

letzt wird, wozu einige unter uns einzelneu würdi­

gen Männern aus dem hiesigen Adel ohne Zweifel verbunden sind, und die sie ihnen auch jetzt noch auf­

richtig bezeigen uud allezeit bezeigen werden. Wenn dies Th. 2. S. 2;ü.

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dies alles essen und klar vor den Allgen des Publi­

kums liegt, so erlauben Sie uns, Ihnen auch ge­

rade und aufrichtig zu versichern, daß die Farbe untrer Kragen, *) bey dieser Angelegenheit, v.r jedcm verdorbenen Auge noch rein und makellos erscheint, und daß diese Unschuldsfarbe noch so un- v<rletl'.ch ist, daß aller Geiser, womit Su diesel­

be zu besdcln suchen, nichts ihrem dauerhaften uud reinen Glatze schaden kann, noch schaden wird.

Sie haben nicht mit Freymü.higkcit, sondern mit Uebermnth, über einen Stand geurtheilt, von dessen Werth nnd Wichtigkeit Sie für Sich selbst ein Anschn borgen wellen. Sie haben dies in ei­

nem Lande getlan, das Sie unbedingt über alle andere Staaten erheben; — also einen ziemlich un­

schicklichen Gebrauch von den allgemeinen Mensch­

heitsrechten gemacht, wider die Sie so mächtig eifern , und von denen doch unstreitig das Wich­

tigste ist, seine Meinung über alle und jede Gegen­

stände frey nnd ungescheut sagen zu dürfen. Wir sind diesen Rechten nicht so feind, besonders wenn sie durch gute Geseke bestimmt und begrenzt wer­

den, und daher tolerant genug, um Ihnen auch diese Auwendung derselben an und für sich nicht zn verübeln; aber eben so wenig müssen Sie es uns verdenken, wenn wir Ihnen Zum Schluß unsere Meinung über Ihren Charakter, Ihr Betragen und dessen Moralität und Verhältniß zu Ihrem Stande als Prediger, ganz ungeschminkt vorlegen werden.

Wir müssen es gestehen, Herr Professor, daß das moralische Bild, welches Sie diese Zeit her, und besonders in ihrer letzten Schrift, den Augen

des S. 106.

(32)

34

des wohlunterrichteten und denkendenPublikums das- Aestellt haben, uns Anfangs mit Schauder erfüllte, und es uns nicht leicht geworden ist, die Haupt­

züge desselbenzu detailliren. Indessen ist es doch hoffentlich so geschehen, daß es jedcni Lcjer leicht werden wird Sie darin zu erkennen.

Zuvörderst ein Paar Worte über deu altpapisti- schen Begriff, den Sie von einem Volkslehrer geben. — Wie können Sie ungescheut behaupten, daß ein solcher, weiter, Rathgeber »nid Freund d e s V o l k s , a u c h i n p o l i t i s c h e r R ü c k s i c h t s e y n m ü s s e ? heißt das nichl, jene sträfliche Anmaßung des unfehlbaren Urtheils über alles, was dem Belke nutzlich ist oder uicht, daraus der leidige Verfol- gungsgeist gegen anders Denkende entspringt, wider welchen alle aufgeklarte Nationen pretestiren.

Sind nicht die Maaßregeln, die bey politischen Verhaltnissen zu ergreifen stehen, so unzähligen Bestimmungen unterworfen, daß es nichts Midli­

chers giebt, als hier Leiter und Rathgeber zu seyn.

Wie ziemts dem friedlichen Lehrer der stillen einfa­

chen Christusmoral, dem demüthigen Nachfolger des großen und doch demütigsten Weifen, sich da

«in Anselm von Snperioritat zu geben? Wie haben Sie den Lehrstuhl dieser heiligen Sittenlehre mit ihren parteyischen Grundsazzen, Volksauswie- gelungen, hämischen Anspielungen uud polemischen Deklamationen, überhaupt mit ihm ganz fremden und ungeziemenden Materien entweihet, so unver­

zeihlicher Weise entweihet! Politik liegt ganz

«ußer dem Wirkungskreise des Religionsleh­

rers . dies ist ein Hauptgruudsatz echt protestanti- tischer Geistlichen; sie sind nur Leiter, Rathgeber, Freunde, in sofern sie die Grundsajze aufstellen und

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35

ans Herz legen, welche ibre Lehrlinge aufs heiligste verbinden, die Rechtschaffenheit und den Gehorsam gegen die ^göttlichen Gebote, in allen Lagen und Verhältnissen des Lebens, nie aus den Augen zu verloren; — die einem Prediger aiwertraute Ge­

meine ist die Grenze, wie weit sich diese seine Wirk­

samkeit rechtmäßig ausdehuen soll und kann; alles was drüber gebt ist vom Uebel; zeugt von Herrsch­

sucht, Eewissensdespotie, und all' d^n Ungeheuern, deren Verbannung wir der Reformation verdanken.

Diesen unstreitigen Grundsazzen gemäß, h.:t die Geistlichkeit in Kurland, aller oben erwähnten Ursachen und Aufforderungen ungeachtet, kunen Theil am Bürgervereine genommen, ihr Ansehn h.ym Volke, das nun einiger Maßen unvorsichtig be­

nutzt, das größte Unheil veranlassen konnte, nicht ge­

mißbraucht, sondern wirklich durch'Lebre wie dmch Beyspiel, die Ruhe im Lande zu diesen bedenklichen Zeiten erhalten. — Wir freuen uns billiq, Mitglie­

der eines Standes zu seyn, der sich als eine rühm­

liche Ausnahme von einem so gewöhnlichen Fehler d e s s e l b e n g e z e i g t h a t ; u n d v o n d e m a u c h S i e , s t a t t ihn zu verunglimpfen, zu verläumden, hätten ler­

nen können und sollen, den thcuern Pflichten Ihres doppelten Amtes nicht die kostbare Zeit zu entwen­

den, die Sie mir der Theilnahme an politischen Stänkereyen verschwenden. Aber mit Betrübniß erblikken nur hier die unedle Qu-ll ' aller dieser Hand­

lungen, die ohnehin überall in Ihrem Buche h r- vorschimmert, — der unselige Stolz, der Sie mit einer so erhabenen Idee von Ihren K nntnisien.

Rechten nnd Pflichten erfüllte, dah Sie davou selbst schwindllch werden; dahin müssen wir es rechnen, wennSieIhre physische Zeugungskraft zum Maaß- siabe Ihrer Rechte und B fnamsse zu machen schei­

nen. Em Vorzug, darin Sie von manchem unft-

C 2 rcr

(34)

rer kandleute beschämt werden könnten, ohne daß sich ein solcher darum eingeht des unbedingten Abur- theilens über minder fruchtbare Subjekte anmaßt.

Wenn wir auch andere sehr laute Geri chte von den baren Vorteilen, die Ihnen die Rolle, wel­

che Sie bey dem Prozeß KS Adels mit d.m Bür.

Perstande spielen, einbringen soll, als selnranlend übergeben wellen, so liegt doch bey jed m Blick auf Ihre Schrift und Ihr ganzes vorhergehendes Be­

tragen am Tage, daß der eimm christlichen Predi­

ger ganz unanständige Stolz, sich ein politisch wichtiges Air zu geben, jeden Ihrer Schritte bis jetzt motivirt bat. Darum nennen Sie S-ch auf eine so komische Art finen :Nartyrer der Gewis­

senhaftigkeit und Vaterlandsliebe; *) da doch erstere hur Ihre Sache gar nicht seyn konnte; Kur­

land aber keinesweges Ihr Vaterland ist, da Sie hier nicht einmal eigentliches Glück **) gemacht zu haben glauben.-- Zu diesim Hochmuthe gesellet sich dann die gewöhnliche Gefährtinn desselben, die Unwissenheit. Sie hätten unmöglich das Buch, so wie es da ist, drukken lassen können, wenn Sie nur so viel Kenntnisse von Kurlaud besäßen, um einzu­

sehen , wie wenig Sie noch wissen. Belege dazu, nur für unser Fach, geben Ihre Urtbeile über Pre- digerverbälmisse, Einkünfte, Handlungsart, und über das, welches außer den Predigern niemand besser wissen kann, üb> r den Zustand des lettischen kandmannes nnter des Herrschaft des Adels. Nur wenige Worte über das 1!etztei e; das Uebnge ist be­

reits oben hinlänglich auseinander gesetzt.

Wie lächerlich übertrieben ist die Schilderung, die Sie von dem Glücke und Wohlstande desselben ma­

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chen! ) Wahr ist es, daß es aufeinigen adlichen Gutern, wo entweder ausgezeichnet gl etlicher Bo­

den den Landbau, oder die Lage die Vorkänfercy und den Mehl - und Pferdehandcl begünstigt; wo dcrmahlen besonders gütige nnd billige Herrschaft disvomrt, es einige woblbabende Leute giebt, die allen Falls einige hundert Thaler aufbringen kennten; aber das Blld, welches Sie von adlichen Bauern ent­

werfen, scheint ans einem Roman abgeschrieben zu seyn, so wenig entspricht es der Wahrheit. Es giebt der Falle viele, wo auch diese das drückende Sklavenjoch machtig fühlen? rvir, die wir alljährlich diese Leute in ihren Bchansnngen besuchen, vor denen sie ihr Herz ausschütten; wir müssen es wissen und können es beweisen, wie bänffg auch unter ihnen Scenen des Elends und I^mmers sind. 5vir rvisftns, wie fühlbar das Vet baltniß zwischen Herr nnd Knecht dem Lettischen Sklaven wird, wenn sein Eigenthnmsrecht nicht selten will­

kürlich gekränkt wird, und seine Rechtspflege von den Launen des Herrn abhängt. Sind manche Amtleute und Aeltesten nicht aber so geschäftig, sich auf seine Kosten zu bereichern, sich durch seine Un- Lerdrükkung bey geldgierigen Herren einzuschmei­

cheln, als Deutschlands Beamte und Frohnvögre?

Staunen müssen wir, wenn ein Mann, der gegen zc> Jahr in Kurland lebt, die elenden Bauerhütten mit einer Stube, die er oft sogar mit seinem Viebe tbeilt, bequeme und reinliche Nlohnungen nennt; seinen östern Mangel an den noihwcndigsten Dingen verkennt; dessen Abhelfnng, ein Bedü^f- niß des Herrn selbst, er bisweilen mit empfindlicher Leibesstrafe erkauft. Den meisten Antheil aber, an den großen Untugenden, womit der hiesige Land­

mann die wirklichen Anlagen zur Glückseligkeit in

C z seinem

S. ISl — >02.

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seinem Verhältnis oft ganzlich vernichtet, hat vor alUn Dingender Mangel an Erziehung, nnd Unter­

richt m den zu einem glücklichen Leben nö.higcn Kenntnissen, linser Adel tragt zu wenig Sorge dafür, weil er häusig indem Irrthnme steht, cm Bauer, dessen Verstand und Herz gebildet ist, kenne nicht so gut zur Dicnstbarkeit benutzt werden, als ohne dasselbe. — Freylich stumpfer Sklaventum *) den Sie Menschen. Ihren Brüdern, zuzumuthen wagen, kann bey guter Erziehung nicht gedeihen;

doch auch uicht ^eine beständigen Gefährten, die Faulheit, Bosheit, Trunkenheit nnd diebische Treu­

losigkeit knrz. Fühllosigkeit für Ehre und Ge­

wissen; desto eher aber Gehörsinn, Fleiß, Treue, und die zum Nuzzen der Herrschaft besonders gerei­

chende Nüchternheit und gnte Wirtbschaft. Ja, die Einsicht der Vorcheile, die man ihnen oft gerne gewahrt, die thätige Dankbarkeit dafür, würde weit eherund öfter Statt finden, wenn man in zweck­

mäßigen Landschulen, die uns so ganz fthlen, die mo- allsche Ausbildung des Landmannes zn erhöhen suchte. Sie haben durch Ihre unchristliche Schrift, durch Ibre ungegründeten, und noch leichter zn miß­

deutenden Aeußernngen über die Nachtheile allge­

meiner Knltur, die allgemeine Einführung derselben auf lange Zeit e'^fernt, lind sind für alles daher ent­

stehende Uebel verantwortlich. Hiezu kommen noch endlich die gar zn häufigen, und sich taaiicv mehrenden Krüge auf dem Lande, der wohlfeile Brantwein, der Handel auf Korn mit demselben, der auch auf adlichen Gütcru im Schwange geht, und die zur Ausübung aller jener Laster Gelegenheit und Erleichterung schaffen. Dies alles erwo­

gen, und dann halte man dies Gemäblde gegen das Adrige und urtheile! Ja wir sind zn beweisen

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erbotbig, daß diese Nebel öfter vereinizt Statt fin-- den, als man die Züge Ihres arkadischen Landlebens einzeln beym Lettischen Bauer antreffen mag; und doch soll hiemit nichts an dem verdienten Lobe ge- schmäiert seyn, welches vielen Edeln von Adel für die weise und gütige Behandlung ibrer Unterchanen Leziemet; obgleich jene traurige Wahrheiten, im allgemeinen darum nicht minder buchstäblich rich­

tig, und genau nach der Natur geschildert sind.

Das Publikum hat genug an diesen Proben, von dcm gänzlichen Mangel an Kenntniß und Einsicht, mit dem Sie Ihre ttrtheile und Schilderungen hin­

schrieben.

Irrthümer des Verstandes erhalten vor dem gelinden Richterstnhle der menschenfreundlichen Dul­

dung leicht Pardon, wenn sie auch die Arroganz, mit welcher Sie dieselbe dem Publikum aufbinden wollen, in ein nachtheiliges Licht setzt. Aber wie verschwinden alle diese Menschlichkeiten bey einem aufmerksamen Blick auf die übrigen Tilgenden, wo­

mit Sie Ihren Stand zieren. Ganz obenan sezzen wir da die neue Orthodoxie, mit welcher Sie die schwachen und schwärmerischen Köpfe blenden und bestechen wollen. Sie, ein Mann, der noch vor kurzem in allen seinen Religions-Vortragen, als offenbarer Anhänger der berüchtigtsten Neologen er­

schien, Wr vorsei-lich allen Glauben an Wahrheiten positiver Religion bey seiner Gemeine schwarte, der sich die leichtsinnigsten Scherze über religiöse, allen Christen hewge Gegenstände, erlaubte; Sie reden jem auf allen Seiten von positiver Rcli ion, vom Christenlhume, von Offenbarung, — von ihrer Hei­

ligkeit, Unfeblba keit, Wirksamkeit u, s w. Wo^

her diese schleunig Bekehrung? Freylich ists nur bey einer so plötzlichen NÄkkehr yir positiven Religion uud ihrenErkcnnlnißquellen erklärbar, wie

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Sie auf solche drollige Dinge gerathcn sind, die Sie ,u mehrerer Bekräftigung dreijt der BibU und d.m Cdristenihume Schuld geben. Wir gest>.h^n z. B. Uiistre a^nch-che Nnwisienhiit, wo und auf w»!che Weije die christliche Religion die noth- uendige Eri ^enz des Erbadels f) behauptet?

Wi- und ganz unbekannt mit den Aeuße: ungen der Offenbarung. **) über die ungl iche Bestimmung der Menschen; und statt daß Sie es für einen in jenen Büchern, oder in einer Ihnen besonders geschehenen Offenbarung? — e: klärten willen der Gottbeit "*) ausgeben, daß nicht alle Völker glei­

chen Grad dcr Kultur erlangen sollen: find n wir das allgemeine Adelsdiplom in allerüy wer Gott fürchtet und Recht thut der ist ihm ange- nchm? Wie darf überhallpc ein Christ einen Augenblick die Hauptlehre des Cb. istenthums ver­

gessen, daß wir alle Brüder und Kinder eines Va­

ters im Himmel fnid; alle Erlösete Christi; alle zu höhernVollr mmenyeiten für die Ewigkeit bestimmt sind, dazu wir schon hier einander bereiten, aus­

bilden, fähig machen sollen. — Freylich deückl der Ctwist auch den sogenannten Menschenfresser ***") gern und herzlich au seineBrust, wenn er ihn zuerst das allmächtige Gesetz der alles umfassenden Li-.be kennen g> lehrt, seinen unsterblichen Geist, fein Menu'.x'nl) r; fo weit ausgebildet hat, um es schien und h.chachten zu können. Nur wer dies Gese^. rettenm, vorfetzlich verkennt und übertritt, de» flicht man billig, wie den hämischen Orang- Outang und entfernet ihn von sich, Mte er auch

einen S. 70. S. 4?. 5^) S <c>. S. 4«.

5) r merken sehr ivohl Ihr l^c)er!iches Spiel mit dein W^rte Adel, um Unjercimtheiten einen schein von Sinn zu geben — aber hier kann er?

«?mUch nur vom Erbadel iie Rede senn.

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einen 5ehrer der Religion vorstellen wollen. — Sie rächen, die alte ehrwürdige Bibel*) zur Hand zu nehmen, und es schein: fast, daß Sie sie selbst kaum kennen, oder Sie müssen eine mit noch etlichen hei­

ligen Büchern vermehrte Ausgabe besizzen, darin denn die schönen Sachen alle sichn, die Sie unserm Canon vergeblich aufzubürden suchen. Doch es wird wohl aller dieser Hypothesen nicht bedürfen, um diese fonder baren Erscheinungen Ihres Bibelstn- diums, Ihrer Auslegungskunst zu erklären, sie werden wol/l alle in der widrigen Schmeichelcy und K iecherey, davon Ihre Schrift strotzt, ihren natür­

lichen Grund finden. O wie tief haben Sie dadurch sich und Ihren Stand erniedrigt! Sie. ein uner- schroktener Lehrer der göttlichen Wahrheit, sinken bis zu den Schmeichlerkünstcn der untersten Hof­

schranzen hinab, deren ärgste gewiß die ist, daß Sie mit so unbegreiflicher Dreistigkeit sagen können:

„Ich bin kein feiler Diener, kein Schmeich­

ler." ü.äßt sich ferner was Auffallenderes denken, als wenn Sie, durch die uatürliche Verbin­

dung in Ihren Behauptungen über die ungleichen Anlagen der Menschen, und ihre angebornen Vor­

züge, den Unterschied zwischen gebornen Edellemen und d.nen, die es nicht sind, dem gleich stellen, den die Natur unter Otahcitern und Feuerländern festsetzte. So sind denn fortwahrende Taleme des Kopfes und Herzens für ein paar hundert Dukaten so käuflich, als ein Pergament, mit der Unterschrift eines Königs, der den Adel ertheilt? Kann der Feuerländer sich durch ein Diplom vom Kai.

ser für seine Nachkommen die Gaben, die der Ota- heiler seinem Klima verdankt, erwerben, erlau­

fen ? Müssen nicht nach Ihren Grundftzzen, geistige Anlagen also, eben so wol als körperliche,

C 5 fott-

5) S. S. YZ.

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fortan; folglich alle Ibre y Herren Söhne ge- dorne Professoren der Beredsamkeit seyn ? Die Apostrophe ail den Ade! S 79. 8v. - Sollte wohl ein gebildeter Edelmann dieselbe in nnsern Sei­

ten noM ohne Indianakion lesen können? --— Wir bcniecren nur d:e Stelle, wo Sie dem Adel Her­

stellung der Religion, (die lW, nirgends noch in all­

gemeinen Verfall gerieth) zumutheu Wie soll er das anfangen? Mit dem Schwerdte das er tragt, und das seiner ersten Bestimmung Zeichen ist? Fast sollte man Ihren großen Eifer für alles, was den Adel betrifft, dem Tröpf­

chen adlichen Blutes zuschreiben, dessen Sie sich rühmen.*) Fühlen Sie nicht einen angeneh­

men Kitzel bey dem Gedanken, daß Zu Ihrer schlech­

ten bürgerlichen Substanz, doch ein Theilchen von der edlern vollkommnern Menschheit *) zugemischt ward? aber vergessen Sie ja nicht, daß fatale Mischung selbst mit edeln Materien, die häßlichsten Wirkungen hervorbringt. So gebiert Stolz mit Niederträchtigkeit vermischt, den ekelhaften Hochmuth, der bald kriecht, bald trozzig über alles hinfahrt. Genug? wir eilen zu dem letzten Au­

ge, dem auffallendsten uuter allen, die Sie aus Ihrem Werke charakterisiren; wir meinen die offen­

bare Theilnahme an eben den unwürdigen Gesin­

nungen der Verläumdung, Empörung und Un­

dankbarkeit, die Sie uns und andern so fälschlich vorgeworfen haben.

Erwägen Sie die möglichen Wirknngen Ibrer Schrift, nnd erstaunen, wie tief Sie gefallen sind, daß Sie Veranlassung zu solchem Unheile werden können und wollen. Eine Verbindung, welche mehrere der klügsten und rechtschaffensten Männer unter ihre Mitglieder zahlt, denn es können Ihnen

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