A 2232 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 108|
Heft 42|
21. Oktober 2011 Das DIMDI – Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information, Köln – hat die endgül- tige Fassung der ICD-10-GM Versi- on 2012 (Internationale Klassifikati- on der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, German Mo- dification) online unter www.dimdi.de veröffentlicht. In die neue Ver - sion flossen knapp 80 Vorschläge aus Fachgesellschaften und von Fach- leuten aus Ärzteschaft, Krankenkas- sen und Kliniken sowie Änderun- gen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein. Die Klassifikation bil- det die Basis für das pauschalieren- de Vergütungssystem G-DRG (Ger- man Diagnosis Related Groups).
Gegenüber der Vorversion sind Thrombose, Phlebitis und Throm- bophlebitis sowie venöse Embolien differenzierter kodierbar, ebenso die Veränderung des prostataspezifischen Antigens und auch die Komplikation durch interne Prothesen, Implantate oder Transplantate im Nervensystem.
Der Kommentar im Vorspann des Systematischen Verzeichnisses erläu- tert wichtige Neuerungen in den ein- zelnen Kapiteln. Das Alphabetische Verzeichnis zur ICD-10-GM 2012 wird an die Änderungen im Systema- tischen Verzeichnis angepasst und in Kürze ebenfalls veröffentlicht. EB KLASSIFIKATON
ICD-10-GM 2012 in endgültiger Fassung
Mit der interaktiven iPhone-Appli- kartion „Pain Tracer“ der Firma Grünenthal kann die chronische Schmerzerkrankung fortlaufend pro- tokolliert und über einen längeren Zeitraum ausgewertet werden. Der Patient kann Angaben über Schmerz- stärke und -dauer sowie über einge-
nommene Medikamente machen.
Auch Nebenwirkungen, wie Übel- keit, Müdigkeit oder Schwindel, kann er im Schmerztagebuch fest- halten.
Die über die Schmerz-App einge- gebenen Daten lassen sich direkt on- IPHONE-APP
Mobiles interaktives Schmerztagebuch
line auswerten und in übersichtli- chen Diagrammen darstellen. Da- durch kann die Wirksamkeit einer Behandlung besser erfasst und der Schmerzverlauf über die Reporting- Funktion kontinuierlich verfolgt werden. Das hilft Patienten und Ärz- ten dabei, die Behandlung individu- ell anzupassen und zu verbessern.
Der Pain Tracer steht im App- Store zum kostenfreien Download zur Verfügung. Unter www.change- pain.de gibt es darüber hinaus mehr Informationen zum Thema chroni- scher Schmerz. Die von Grünenthal initiierte internationale Initiative
„Change Pain“ soll dazu beitragen, die bisherige Schmerztherapie zu optimieren und die Aufmerksam- keit auf die Bedürfnisse von Schmerzpatienten zu lenken. Die Kampagne wird von der EFIC (der Dachorganisation der europäischen Schmerzgesellschaften) und von der DGS (Deutsche Gesellschaft für Schmerz therapie e.V.) unterstützt sowie durch eine Gruppe interna - tionaler Schmerzexperten wissen- schaftlich gefördert. EB Aktuellen Studien zufolge liegen bei
einem Fünftel der Elf- bis 17-Jähri- gen in Deutschland Hinweise auf ei- ne Essstörung vor. Welche Angebote es zur Prävention, Beratung und Be- handlung von Essstörungen bei Kin- dern, Jugendlichen und Erwachse- nen gibt, war bislang jedoch wenig transparent. Um eine wohnortnahe und flächendeckende Versorgung von Betroffenen, aber auch von An- gehörigen zu unterstützen, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf eine qualitätsorientierte Bestandsaufnahme aller Angebote im Bereich Essstörung durchgeführt.
Auf dieser Grundlage hat die BZgA unter www.hilfe-essstoerungen.de eine Online-Datenbank eingerichtet, die 739 Einrichtungen mit Angebo-
ten zur Prävention, Beratung und Be- handlung von Essstörungen im ge- samten Bundesgebiet enthält. Betrof- fene und Angehörige können darüber eine Einrichtung in ihrer Nähe und ihrem Bedarf entsprechend suchen.
Sämtliche in der Datenbank auf- geführten Angebote wurden im Rahmen der Bestandsaufnahme an-
www.change- pain.de: Web site der Initiative zur Verbesserung der Schmerz therapie
www.hilfe-ess stoerungen.de:
Angebote zur Prä- vention, Beratung und Behandlung
hand von festgelegten Quali- tätskriterien analysiert. Diese umfassten etwa die Erreich - barkeit der Einrichtung, die Sprechzeiten, das Vorhanden- sein von Kooperationen mit an- deren Einrichtungen und die Anwendung interdisziplinärer Arbeitsformen. Die Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert.
Weitere Informationen über Essstörungen sind auf der BZgA-Internetseite unter der Adres- se www.bzga-essstoerungen.de zu
finden. EB
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ONLINE-DATENBANK