Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
WHO wirbt
für neues Maßsystem
Die baldige Einführung des neuen Internationalen Maßsystems nach
"SI-Einheiten" hat die 30. General- versammlung der Weltgesundheits- organisation verlangt. Die Organisa- tion forderte die Mitgliedsländer auf, die Umstellungsperioden nicht un- nötig zu verlängern, um die Verwir- .rung, die durch das Nebeneinander alter und neuer Maßeinheiten ent- stehen muß, möglichst gering zu halten. Die wissenschaftlichen Ge- sellschaften wurden aufgefordert, ihre Mitglieder über die Anwendung des neuen Systems zu unterrichten;
die medizinischen Fakultäten sollen das gleiche gegenüber den Studen- ten tun. Die Generaldirektion der Weltgesundheitsorganisation wurde von den Delegierten aufgefordert, einen Bericht vorzubereiten, der den Mitgliedstaaten, den ärztlichen Or- ganisationen und den ärztlichen Fachzeitschriften in aller Weit zuge-
hen soll. br
Krankenpflege:
Ringen um
staatliche Anerkennung
Erneut hat die Deutsche Gesell- schaft für Fachkrankenpflege e. V., Mainz, an die Ministerien der Länder und die zuständigen Gremien appel- liert, "übereinstimmende staatliche Regelungen" für die Weiterbildung der Fachkrankenpflege zu erlassen.
Bereits im November 1976 hat der Krankenpflege-Berufsverband zu- sammen mit der Deutschen Kran- kenhausgesellschaft (DKG), der Spitzenorganisation der Kranken- hausträger, ein Muster einer landes- rechtlichen Ordnung für die Weiter- bildung der Fachkrankenpflege er- arbeitet und verabschiedet, das auch auf alle Bereiche mit intensiv- medizinischen Versorgungsaufga- ben anwendbar ist. Allerdings ist diese Vorlage bislang noch nicht von der Gesundheitsministerkonfe- renz als eine Musterordnung für eine bundeseinheitliche Regelung deklariert worden.
Ein solcher Schritt sei aber um so dringlicher, als die neue Ordnung nach Überzeugung der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege eine "integrierte" Weiterbildung mehrerer Fachgebiete an großen Kliniken und die Durchführung der Weiterbildung im Verbundsystem mehrerer Krankenhäuser ermög- liche.
Eine weitere Verzögerung des Erlas- ses bundeseinheitlicher Regelungen berge die Gefahr in sich, das Quali- tätsgefälle zu vergrößern und der
"uferlosen Bildung von Subspeziali- täten" Vorschub zu leisten. HC
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin in Hannover konstituiert
Die Deutsche Gesellschaft für Nu- klearmedizin - hervorgegangen aus der Deutschen Akademie für Nukle- armedizin - ist nach Angaben der Pressestelle der Medizinischen Hochschule Hannover kürzlich in der niedersächsischen Landes- hauptstadt gegründet worden.
Nachdem sich die Nuklearmedizin zu einem eigenständigen Fach ent- wickelt habe, sei die Konstituierung einer wissenschaftlichen Gesell- schaft notwendig gewesen, die die Interessen der Ärzte für Nuklearme- dizin vertreten solle. Ziel dieser Ge- sellschaft soll die enge Zusammen- arbeit mit den wissenschaftlichen Gesellschaften anderer Fachdiszi- plinen wie der Radiologen und Inter- nisten sein, um anstehende Proble- me zu diskutieren und nach Lö- sungsmöglichkeiten zu suchen.
Zum Ersten Vorsitzenden der Deut- schen Gesellschaft für Nuklearmedi- zin wählten die Mitglieder Professor Dr. med. Heinz Hundeshagen, Medi- zinische Hochschule Hannover.
Dem siebenköpfigen Vorstand ge- hört als Zweiter Vorsitzender Profes- sor Dr. rer. nat. Dr. med. Erich Ober- hausen, Homburg/Saar, an. WZ
1898 Heft 30 vom 28. Juli 1977 DEUTSCHES ARZTEBLATT
Rektorenkonferenz für ein Probestudium
Bei der Neugestaltung eines verbes- serten Zulassungsverfahrens in den
"harten Numerus-clausus-Fä- chern", zu denen vor allem die Me- dizin gehört, sollen nach Auffassung der Westdeutschen Rektorenkonfe- renz (WRK) folgende Grundsätze be- achtet werden:
..". Die Auswahl muß sich nach dem Grad der Eignung der Bewerber für ein wissenschaftliches Studium (all- gemeine Studierfähigkeit) richten.
..". Die fachspezifische Studiereig- nung der Bewerber ist, soweit erfor- derlich und sachangemessen, als zusätzliches Kriterium der Auswahl zu berücksichtigen.
Tests können nach Ansicht der WRK zwar als ein taugliches Verfahren angesehen werden um zusätzliche Kriterien für eine fachspezifische Studiereignung zu gewinnen, dane- ben sollten jedoch auch andere Ver- fahrensvarianten eingesetzt werden, so etwa auch fachbezogene schrift- liche Prüfungen. Für besonders be- deutsam hält die WRK jedoch den Vorschlag, eine fachspezifische Eig- nung erst nach einer zeitlich be- grenzten Studienphase zu ermitteln.
(Ein Vorschlag, der in mehreren va ...
rianten auch für die Medizin vor- liegt.) Ein solches Verfahren er- scheint nach Meinung der WRK in besonderem Maße sachlich ange- messen und individuell zumutbar.
Solche Regelungen hätten aller- dings einschneidende Auswirkun- gen sowohl auf die Gestaltung des Studiums als auch auf das derzeitige Recht der Kapazitätsberechnungen und Zulassungsregelungen.
Sofern übergangsweise ein Losent- scheid zwischen den Studienbewer- bern auswählen soll, kann - so die Rektorenkonferenz - nur ein lei- stungsgesteuertes Losverfahren, bei dem die Zulassungschancen der Be- werber mit dem Grad ihrer in der
Hochschulzugangsberechtigung ausgewiesenen Leistungen steigen, als noch sachgerecht angesehen
werden. EB