• Keine Ergebnisse gefunden

LAGE VIELER UNTERNEHMEN IST EXISTENZBEDROHEND

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "LAGE VIELER UNTERNEHMEN IST EXISTENZBEDROHEND"

Copied!
23
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

„Verlässlichkeit und Planbarkeit sind für die Unternehmen in unserer Region mit Blick auf die finanziellen Hilfen und die Öffnungsperspek- tive entscheidend, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Ohne sie wird der Aufschwung kaum gelingen.“ Mit diesem Appell wenden sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und Mitglieder des Landtags NRW in einem gemeinsamen, über- parteilichen Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bun- desfinanzminister Olaf Scholz.

„In den Umfragen der IHK Mittlerer Niederrhein und den vielen Ge-

sprächen mit Unternehmerinnen und Unternehmern zeichnet sich ein drama- tisches Bild ab“, heißt es in dem Schreiben. Die finanzielle Lage viel- er Unternehmen in Krefeld, Mönchengladbach, im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Viersen sei prekär, für viele sei die Situation existenzbedro- hend. „In einer aktuellen IHK-Umfrage unter Kleingewerbetreibenden gaben 20 Prozent an, über eine Aufgabe ihres Gewerbes nachzudenken. Im schlimmsten Fall bedeutet dies: Rund 10.000 Kleingewerbetreibende

alleine in unserer Region müssten schließen.“

Gerade diese Betroffenen benötigten eine rasche Auszahlung, verläss- liche Regeln und ein unbürokratisches Verfahren. Deshalb fordern die

LAGE VIELER UNTERNEHMEN IST

EXISTENZBEDROHEND

(2)

Unterzeichner: „Die technischen Voraussetzungen für die Bearbeitung der Direktanträge bei der November- und Dezemberhilfe müssen schnellst- möglich geschaffen werden. Alle Hilfsprogramme müssen gleichermaßen mit Hochdruck vorangetrieben werden.“

Darüber hinaus benötigten die Unternehmen verlässliche Öffnungsperspek- tiven. „Statt auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein, möchten sie wirtschaftlich wieder auf eigenen Füßen stehen. Die Unternehmen sind mit Hygienekonzepten gut vorbereitet“, heißt es. Für die Betriebe sei ein Öffnungspfad, der konkrete Voraussetzungen für eine schrit- tweise Rücknahme der Einschränkungen für die Betriebe beschreibe, jet- zt wichtiger denn je. Daher begrüße man es, dass auf der nächsten Min- isterpräsidentenkonferenz auch über konkrete Voraussetzungen für Öff- nungsschritte gesprochen werden soll.

Die Unterzeichner sind sich einig, dass Bund und Länder gemeinsam Kri- terien entwickeln sollten, die zunächst aufzeigen, wann ein Ende der allgemeinen Kontaktreduzierung möglich ist. „Die weitere Prioritäten- reihenfolge und auch Festlegung der Schutzbedingungen für eine Öffnung im Einzelfall sollten dann ebenfalls anhand nachvollziehbarer Krite- rien aufgezeigt werden“, heißt es.

Unterzeichnet haben den Brief: Jürgen Steinmetz (IHK-Hauptgeschäfts- führer, Foto), Marc Blondin (CDU), Frank Boss (CDU), Dietmar Brockes (FDP), Dr. Jörg Geerlings (CDU), Oliver Keymis (Bündnis 90/Die Grü- nen), Jochen Klenner (CDU), Hans-Willi Körfges (SPD), Britta Oellers (CDU), Dr. Marcus Optendrenk (CDU), Ina Spanier-Oppermann (SPD), An- dreas Terhaag (FDP) und Heike Troles (CDU).

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein

KLIMANEUTRALE TRANSPORTROUTE

(3)

Covestro und der Logistikdienstleister Niederländische Partikuliere Rheinfahrt-Centrale Coöperatie (NPRC) wollen in einem gemeinsamen Pro- jekt die Salz-Transportflotte auf dem Rhein auf wasserstof-

fangetriebene Schiffe umstellen. Das Projekt ist Teil der RH2INE-Ini- tiative (Rhine Hydrogen lntegration Network of Excellence) des Nor- drhein-Westfälischen-Wirtschaftsministeriums und der niederländischen Provinz Südholland.

Ziel ist es, eine klimaneutrale Transportroute auf dem Rhein-Alpenkor- ridor zu verwirklichen und so zur Umsetzung des Europäischen „Green Deal“ beizutragen. Dabei unterstützen Covestro und NPRC den Aufbau ein- er Wasserstoff-Infrastruktur an Häfen und Verladestationen entlang des Rheins. Die ersten beiden emissionsfreien Schiffe sollen bereits 2024 zwischen den Niederlanden und den drei Niederrhein-Standorten von Cove- stro fahren.

„Wir wollen unser Unternehmen komplett auf die Kreislaufwirtschaft aus- richten und langfristig treibhausgasneutral produzieren. Dazu gehört auch die kontinuierliche Senkung der indirekten Emissionen, bei denen wir gemeinsam mit starken Partnern wie NPRC innovative Lösungen um- setzen wollen“, erklärt Dr. Klaus Schäfer, Chief Technology Officer der Covestro AG. Der Logistikbereich ist dabei besonders relevant.

Denn der Verkehr ist der einzige Sektor in der Europäischen Union (EU), in dem die Emissionen seit 1990 gestiegen statt gesunken sind.

Hier setzt die RH2INE-Initiative an, der Covestro und NPRC nun of- fiziell als Unterstützer beigetreten sind.

(4)

„Diese Zusammenarbeit ist ein wunderbares Beispiel für die Möglichkeit- en, die sich bieten, wenn alle Beteiligten in der Logistikkette sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Die zuverlässige Partnerschaft mit Cove- stro bietet unserer Genossenschaft selbstständiger Binnenschifffahrt- sunternehmer eine solide Basis, um die erhebliche Investition, die die Umstellung auf emissionsfreien Transport erfordert, auf sich zu neh- men. Diese Form der gemeinsamen Verantwortung für die Logistikkette ist die Zukunft“, so Femke Brenninkmeijer, CEO NPRC.

Salz ist gemessen am Transportvolumen der wichtigste Rohstoff für die Covestro Standorte in Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen von RH2INE wollen Covestro und NPRC den Transport dieses Rohstoffs schrittweise emis- sionsfrei gestalten. Hierzu wollen die Partner ab 2024 zunächst zwei wasserstoffbetriebene Schiffe in Betrieb nehmen, weitere Schiffe sollen folgen. Initial im Fokus stehen Fragen der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit des Vorhabens. Im Zuge dessen wird auch das technische Design des Rumpfes so optimiert, dass die Schiffe

selbst bei Niedrigwasser einsetzbar sind. Geprüft wird ferner, ob zur Betankung der Binnenschiffe grüner Wasserstoff aus der Covestro-eige- nen Chlorelektrolyse eingesetzt werden könnte.

Mit ihrem gemeinsamen Projekt tragen Covestro und NPRC damit im signi- fikanten Umfang zum Zwischenziel von RH2INE bei: Bis zum Jahr 2024 will die grenzüberschreitende Initiative auch mit anderen Partnern aus dem Konsortium mehrere wasserstoffbetriebene Schiffe zwischen Rotter- dam und Köln in Betrieb bringen. Langfristiges Ziel ist die Schaffung eines klimaneutralen Transportkorridors “Rhein-Alpen”. Zu den Unter- stützern zählen neben dem NRW-Wirtschaftsministerium und den nieder- ländischen Provinzen Südholland und Gelderland die Häfen Duisburg, Neuss/Düsseldorf, Köln und Rotterdam sowie weitere Logistik- und Indus- trieunternehmen.

Für Covestro ist die Umstellung auf Wasserstoffantrieb ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Produktion. Das Unterneh- men will all seine Bereiche vollständig auf eine Kreislaufwirtschaft ausrichten. In diesem Rahmen sind unter anderem der Einsatz erneuerbar- er Energien und grünen Wasserstoffs wichtige Bausteine.

NPRC ist Spitzenreiter im Bereich nachhaltiger Transporte. Die

Genosschenschaft erwirtschaftet mit 135 Mitgliedern einen Umsatz von 90 Milionen im Jahr. Täglich sind ca. 200 Schiffe für die NPRC im Ein-

(5)

satz, die 12 Millionen Tonnen Schüttgut, Container und Breakbulk auf den europäischen Binnengewässern transportieren. Damit ist NPRC der größte niederländische Anbieter für Binnenschifffahrtstransport und der drittgrößte Anbieter in Europa. Die Genossenschaft transportiert Güter für große Europäische Industriekunden aus verschiedenen Branchen und hat Niederlassungen in Rotterdam, Mannheim, Duisburg, Antwerpen und Paris. Bei NPRC stehen Nachhaltigkeit, Zusammenarbeit mit allen Beteiligten der Logistikkette, Transparenz, Digitalisierung und Ef- fizienz der Logistikkette an erster Stelle.

Mit einem Umsatz von 12,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 gehört Covestro zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von Hightech-Polymerwerkstoffen und die Entwick- lung innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Bauwirtschaft, die Holzverarbeitungs- und Möbelindustrie sowie der Elektro-und Elektroniksektor. Hinzu kom- men Bereiche wie Sport und Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie die Chemieindustrie selbst. Covestro produziert an 30 Standorten weltweit und beschäftigt per Ende 2019 rund 17.200 Mitarbeiter (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

Quelle: Covestro, Foto: Covestro/ Michael Rennertz, gemessen am Trans- portvolumen ist Salz der wichtigste Rohstoff für die Covestro-Stan- dorte in NRW. Das Foto zeigt die Entladung eines Salzschiffs in Lev- erkusen.

HOHE ZUVERLÄSSIGKEIT DES LIMBURG

EXPRESS ERFORDERT AUSBAU!

(6)

European Gateway Services (EGS), Barge Terminal Born und die Danser Group haben sich im Limburg Express seit einiger Zeit erfolgreich zusammengeschlossen. Der Limburg Express unterhält seit 2 Jahren eine regelmäßige Binnenschifffahrt zwischen Born, Venlo und dem ECT Delta Terminal in Rotterdam. Die Partner möchten nun auf Limburg Express 2.0 skalieren, wobei ein zusätzliches Schiff eingesetzt wird, das auch an- dere Terminals in Rotterdam anläuft.

Der Limburg Express ist einzigartig aufgrund der Zusammenarbeit

zwischen zwei Inlandsterminals (Barge Termnal Born und Hutchison Ports Venlo) in Limburg, die ECT zuvor mit eigenen Schiffen bedienten. Die Zusammenarbeit führt zu verschiedenen Effizienzverbesserungen. Dank der Bündelung können in Rotterdam feste Fenster am ECT Delta Terminal verwendet werden. Dadurch wird das Schiff nach einem festen Zeitplan und damit zuverlässig gehandhabt.

Durch die Verwendung eines Schubverbandes (Schubschiff mit Leichter) werden größere Mengen pro Abfahrt nach Limburg transportiert, und die Abfertigung am Inlandsterminal ist wesentlich effizienter. Zum

Beispiel wird der Leichter zum Entladen und Laden in Venlo festgemacht und das Schubschiff fährt weiter nach Born. Es gibt auch eine ef-

fiziente Wiederverwendung von Containern. Leere Container werden mit dem Limburg Express zwischen den Terminals neu positioniert. Beispiel- sweise können die leeren Importcontainer von Venlo nach Born trans- portiert werden, um erneut mit Exportfracht beladen zu werden.

(7)

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

Der Hamburger Hafen ist ein bedeutender europäischer Standort für die Ein- und Ausfuhr von Waren. Im Rahmen einer europäischen Strategie sollen alle EU-Mitgliedsstaaten an allen europäischen Eingangsstellen die verschiedenen Kontrollen nach Möglichkeit zur selben Zeit und am selben Ort vornehmen. In Deutschland wird Hamburg vorangehen und im na- tionalen Pilotprojekt „Border One Stop Shop“ (BOSS) die veterinär- und lebensmittelrechtlichen Einfuhrkontrollen, die Pflanzengesundheitskon- trollen, die Konformitätskontrollen und die Zollkontrollen am Standort Waltershof/Finkenwerder Straße, an dem bisher schon das Zollamt Ham- burg tätig ist, zusammenführen.

An dem Projekt sind die für die Wareneinfuhrkontrollen zuständige Be- hörde für Justiz und Verbraucherschutz, die Behörde für Wirtschaft und Innovation sowie die Generalzolldirektion und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beteiligt. Seit April 2019 wurden die Vor- prüfungen für ein mögliches Projekt durchgeführt, die mit einem posi- tiven Ergebnis für das Projekt und den Standort abgeschlossen wurden.

Mit dem heutigen Senatsbeschluss geht das Projekt nun in die nächste

„BORDER ONE STOP SHOP“ STÄRKT

HAMBURGER HAFEN

(8)

Phase in der das Realisierungskonzept erarbeitet wird.

Ziel des Projektes BOSS unter Federführung der Behörde für Justiz- und Verbraucherschutz ist die Schaffung eines gemeinsamen Abfertigungszen- trums, um die behördlichen Kontrollen bei Eingang der Sendungen im Ham- burger Hafen an einem Ort und zur selben Zeit durchführen zu können.

Die Einfuhrabfertigung von Containern wird hierdurch effizienter ges- taltet. Die Kosten sowie der organisatorische und zeitliche Aufwand für die Wirtschaft werden reduziert und Synergieeffekte für die beteiligten Behörden erzeugt. Auf diese Weise soll die Wettbewerbs- fähigkeit des Hamburger Hafens gesteigert und ein wichtiger Beitrag zur modernen Hafenentwicklung geleistet werden.

Am BOSS-Standort soll neben dem Zoll das Veterinär- und Einfuhramt Ham- burg vertreten sein, das seine bisherigen Kontrollzentren am Reiher- damm und am Altenwerder Kirchtal aufgeben wird. Ebenso werden die Pflanzengesundheitskontrolle sowie die Bundesanstalt für Land-

wirtschaft und Ernährung jeweils eine Einrichtung am BOSS-Standort un- terhalten. BOSS dient außerdem der Umsetzung neuer europäischer und na- tionaler Vorgaben hinsichtlich der Einfuhr von Waren aus Drittländern sowie künftiger rechtlicher Kontrollanforderungen.

Justiz- und Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina sagt: „BOSS ist eine große Chance für Hamburg. Mit dem heutigen Senatsbeschluss ist der Startschuss für die nationale Pilotierung gefallen. Wir freuen uns darüber, gemeinsam mit dem Bund ein zentrales Behördenkontrollzentrum im Hamburger Hafen zu errichten. Wir haben das Ziel für die Kundinnen und Kunden des Hamburger Hafens durch das gemeinsame Abfertigungszen- trum erhebliche Verbesserungen zu erreichen und die Kontrollen noch ef- fizienter zu organisieren. Neben dem neuen Standort, an dem die Kon- trollen perspektivisch gebündelt werden, sollen auch IT-gestützte Abfertigungsprozesse zur Effizienzsteigerung beitragen.“

Der Senator für Wirtschaft und Innovation Michael Westhagemann sagt:

„Durch das Zusammenwirken aller Kontrollbehörden werden wir unseren Hafen noch attraktiver machen. Wir werden den logistischen Aufwand für Unternehmen reduzieren, klimapolitische Ziele verwirklichen und die Containerabfertigung beschleunigen. Das gemeinsame Abfertigungszentrum hat Modellcharakter auch für andere Standorte in Deutschland.“

Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen Dr. Rolf Bösinger

(9)

sagt: „Das Pilotprojekt BOSS bedeutet mehr Effizienz und weniger Bürokratie in der Abfertigung des Warenumschlags im Hamburger Hafen.

Das ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland von elementarer Bedeu- tung.“

Quelle: Behörde für Justiz und Verbraucherschutz, Foto: HHM/ Michael Lindner

Im Auftrag des Hafenbetriebs Rotterdam hat Van Hattum en Blankevoort die Verlängerung des Tiefseekais von Sif in Angriff genommen. Das ist der zweite Teil des Tiefwasserkais im Hafen. Es geht dabei um eine Ver- längerung von 200 Metern Kaimauer mit einer Rückhaltehöhe von 30 Me- tern im Arianehaven von Rotterdam auf der Maasvlakte.

Sif Netherlands b.v. stellt große Stahlrohre her, die als Fundamente für Offshore-Windkraftanlagen eingesetzt werden. Am Sif-Kai auf der Maasvlakte werden diese Monopiles mit Längen von bis zu 120 Metern und Durchmessern von bis zu 11 Metern auf riesige Offshore-Installa-

tionsschiffen verladen. Sobald sie an ihrem Offshore-Bestimmungsort sind, werden die Monopiles als Fundament für die Windkraftanlagen in

KAIMAUER-ERWEITERUNG SIF IN

ROTTERDAM

(10)

den Meeresboden gerammt.

Der Sif-Kai ist speziell dafür ausgelegt, unter anderem die so genann- ten Errichter-Schiffe (Jack-up-Schiffe) aufzunehmen, die ihre Beine auf den Hafenboden stellen und sich selbst nach oben drücken, um die Fundamente oder andere Teile der Windkraftanlage zu laden.

Diese Erweiterung der Kaimauer gibt Sif die Möglichkeit, die eigenen Dienstleistungen für die Offshore-Windindustrie um Lagerung, Montage und Anlieferung, (das so genannte „Marshalling“), der Turbinen, Flügel und Türme für Offshore-Windparks zu erweitern. Der Kunde, der als er- ster in Kürze den Kai nutzt, ist Siemens Gamesa für das Projekt Hol- landse Kust Zuid (Holländische Küste Süd). Sif wird alle Turbinen- und Fundamentkomponenten für den Windpark ab dem Sif-Terminal liefern.

Die Konstruktion eines Teils des tiefsten Kais im Rotterdamer Hafen ist eine komplexe Angelegenheit. Nach der Fertigstellung muss der Kai einen Höhenunterschied von dreißig Metern zwischen dem Kai und dem Meeresboden überbrücken, ohne unter der Last der Monopiles auf dem Kai und der davor liegenden Offshore-Arbeitsschiffe zusammenzubrechen.

Damit in Zukunft der Kai noch weiter vertieft werden kann, wurde er ei- nen (1) zusätzlichen Meter tiefer als bei Nutzungsbeginn erforderlich gebaut.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Ries van Wendel de Joode, Van Hattum en Blankevoort rammt die ersten Pfähle in die Ver- längerung des Tiefseekais von Sif auf der Rotterdamer Maasvlakte

NACHHALTIG UND LEISE AUF DER

SCHIENE UNTERWEGS

(11)

Die Bahntochter Metrans der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat ihre rund 3.000 Containertragwagen umfassende Flotte vollständig mit den sogenannten „Flüsterbremsen“ (K-Sohle) ausgerüstet. Damit hat Me- trans das vom Bundestag beschlossene Verbot von lauten Güterwagen in Deutschland bereits für das gesamte europäische Streckennetz umgeset- zt.

Die Fahr- und Bremsgeräusche der Waggons werden um die Hälfte re- duziert, weil das Komposit-Material der K-Sohle härter als das ei- gentliche Rad ist. Nicht nur der Bremsvorgang ist leiser, auch werden die Räder durch die Sohle geglättet, was zu weniger Reibungsgeräuschen mit der Schiene führt.

Die Waggons der Metrans sind zum überwiegenden Teil Leichttragwagen und daher besonders energieeffizient. Sie machen den öko-effizienten Bahntransport noch nachhaltiger, weil sie etwa 4.000 Kilogramm

leichter als herkömmliche Containertragwagen sind. Ihr Rollwiderstand ist geringer und sie benötigen weniger Energie für den Transport.

Außerdem ermöglicht eine spezielle Konstruktion, die Container auf den bis zu 700 Meter langen Blockzügen enger zu platzieren, so dass mehr Boxen bei gleicher Zuglänge transportiert werden können. Die Waggons wurden von Metrans und dem slowakischen Hersteller Tatravagonka gemein- sam entwickelt.

Für Peter Kiss, CEO der Metrans-Gruppe, sind Innovationen der richtige Weg zu mehr Nachhaltigkeit: „Unsere Schienenverkehre sind ökologisch dem Straßenverkehr überlegen. Wir dürfen uns aber nicht darauf aus-

(12)

ruhen, sondern müssen diesen Vorteil weiter ausbauen. Bei Metrans machen wir uns deshalb um jedes Detail Gedanken. “

So testete Metrans als weltweit erstes Unternehmen beim Rangieren die umweltfreundliche Hybrid-Technologie, deren Antriebsmaschinen im Ver- gleich zu herkömmlichen Rangierlokomotiven bis zu 50 Prozent weniger CO2 ausstoßen. Andere Schadstoffemissionen wie beispielsweise Stick- stoffdioxid werden sogar um bis zu 70 Prozent verringert. Mittlerweile gehören drei dieser Hybrid-Rangierloks zur regulären Fahrzeugflotte.

Je nach Einsatz fährt eine Rangierlokomotive zwischen 50 und 70

Prozent ihrer Betriebsdauer im Batteriebetrieb, was den Kraftstoffver- brauch um bis zu 50 Prozent reduziert.

Auch auf den zahlreichen Zugverbindungen zwischen den Seehäfen und Me- trans-Terminals kommen E-Lokomotiven neuester Bauart zum Einsatz, die sich durch moderne energieeffiziente Technik, eine hohe Leistungs- und Zugkraft sowie den flexiblen, grenzüberschreitenden Einsatz auszeich- nen. Sie verfügen über geräuschreduzierende Scheibenbremsen und nutzen ihre Elektromotoren zur Unterstützung der Bremsvorgänge. So werden beim Bremsen bis zu 18 Prozent der Energie zurückgewonnen und wieder ins Stromnetz eingespeist.

Quelle und Foto: Metrans

ONLINE-JAHRESAUFTAKT DER

LOGISTIKBRANCHE

(13)

Frank Oelschläger als Vorsitzender des Steuerungsgremiums des Kompeten- znetzes Logistik.NRW und Präsident des LOG-IT Club e.V. gemeinsam mit dem Verband Verkehrswirtschaft und Logistik (VVWL) begrüßte zum

diesjährigen Jahresauftakt des Kompetenznetzes Logistik.NRW rund 60 Teilnehmer aus Wirtschaft und Politik, die sich virtuell zugeschaltet hatten. Am eigentlichen Veranstaltungsort in der Düsseldorfer

Geschäftsstelle des VVWL waren pandemiebedingt nur die Vortragenden an- wesend.

In seiner Eröffnungsrede betonte Oelschläger die Wichtigkeit, trotz oder gerade wegen der aktuellen Krise weiter intensiv an den Themen An- siedlungsflächen, Infrastruktur, Fachkräfte und Digitalisierung gear- beitet werden muss. In Bezug auf den Güterverkehr mahnte er ein euro- paeinheitliches Vorgehen gegen die Pandemie an, um die Grenzen für den Waren- und Güterverkehr offen zu halten und gleichzeitig den Schutz der Gesundheit und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Ebenso müssten für die weit über 100.000 in deutschen Unternehmen

beschäftigten Fahrer aus Mittel- und Osteuropa praktikable Ausnahmen geschaffen werden.

Nach der anschließenden Ehrung der LogistiKids des Jahres 2020 durch Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digi- talisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (s. gesonderte Pressemitteilung) hielt dieser einen Impulsvortrag zu den politischen

(14)

und wirtschaftspolitischen Schwerpunkten der NRW-Landesregierung in 2021. Dabei hob er hervor, dass NRW der Logistikstandort schlechthin sei. Dies gelte auch für die Entwicklung und Umsetzung der Technolo- gien zur Entwicklung und Umsetzung alternativer Antriebstechnologien und der Digitalisierung von Branche und Industrie. Der Minister nannte unter anderem den Digitalhub Logistik und Block-Chain basierte digi- tale Technologien für den Handelsaustausch.

Insgesamt stelle die Pandemie hohe Anforderungen an die Logistik – zum Beispiel Transport des Impfstoffes Biontech bei -70°. „Das wäre ohne eine gute Logistik nicht darstellbar. Es ist sehr beruhigend, dass wir uns auf Spedition und Logistik verlassen können – Danke schön!“, lobte er die Leistungen der Branche. Das Thema Homeoffice sei richtig und wichtig, könne aber nicht jedes Unternehmen umsetzen und sei auch

nicht für jeden Arbeitnehmer geeignet. Dennoch sollte es überall dort, wo es geht, zum Beispiel mit wechselnden Teams, realisiert werden, um wirksam die Pandemie bekämpfen zu können. Auch abseits der Pandemie würde es den Verkehr bereits erheblich entlasten, wenn Arbeitnehmer

„nur“ ein bis zwei Tage pro Woche im Homeoffice verbleiben; bereits hi- ermit könne ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele 2030 geleistet und für die Logistik staufreiere Transporte gewährleistet werden.

Generell dürfe das Zusammenspiel einer erfolgreichen Wirtschaft und einer nachhaltigen Umwelt keine Gegensätze darstellen. Hierzu leiste die Logistik, namentlich das Kompetenznetz und des VVWL mit ihren Un- ternehmen einen starken Beitrag, zum Beispiel bei der Zurverfügungstel- lung von großen Flächen zur Umsetzung von Photovoltaik-Projekten. Im Rahmen der Forschung für alternative Antriebe engagiert sich NRW stark für den Bereich Wasserstoff (Wasserstoff-Roadmap). Dieser Kraftstoff sei für alle Verkehrsträger geeignet und insbesondere für große Ein- heiten und lange Strecken. NRW habe eine enorme Forschungspower und kombiniert mit der Photovoltaik sollte ein echter Durchbruch gelingen, um Logistik noch umweltfreundlicher zu machen.

Rückblickend für 2020 sei die Wirtschaft trotz Pandemie mit einem blauen Auge davongekommen (Einbruch bei „nur“ circa 5 Prozent). Das lag auch insbesondere daran, dass wegen einer guten Grenzpolitik in NRW internationale Lieferketten sich schnell erholen konnten. Wenn die Politik die Pandemie weiter verantwortungsvoll bekämpfe, könne der Ex- port in 2021 um circa 10 Prozent wachsen. Jetzt müsse zudem nachhaltig

(15)

in die Transformation investiert und weiter die Forschung gefördert werden, damit wir im Inland Erfolge wie bei der Impfstoffherstellung generieren können.

In Bezug auf den Brexit betonte der Minister, dass NRW weiter mit Großbritannien als traditionell wichtigen Handelspartner zusammenar- beiten werde; viele britische Firmen seien in NRW angesiedelt. Auch aus diesen Gründen habe NRW auf ein Handelsabkommen mit GB gedrängt.

Es liege allen daran, die gute Zusammenarbeit fortzusetzen.

Anschließend diskutierte Minister Pinkwart unter der Moderation von Dr. Christoph Kösters, Manager Kompetenznetz Logistik.NRW / Haupt- geschäftsführer VVWL e.V. gemeinsam mit Frank Oelschläger, Horst Kott- meyer (Vorsitzender VVWL NRW e.V. / Aufsichtsratsvorsitzender BGL

e.V.), Joachim Brendel (Federführer Verkehr Die Industrie- und Handel- skammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW)) und Peter Abelmann (Manager Kompetenznetz Logistik.NRW / Geschäftsführer LOG-IT Club e.V.) über Wege aus der Krise.

Beim Thema Digitalisierung wies Frank Oelschläger auf den Aspekt sich verändernder Geschäftsmodelle hin. Joachim Brendel sah die digitalen Plattformen und ihre Technologien und Effekte als eine Herausforderung für mittelständische Handels- und Logistikunternehmen und richtete an den Minister die Forderung, in der Pandemie verstärkt dem Einzelhandel zu helfen.

Kottmeyer betonte in Bezug auf die Herausforderungen bei der Dekarbon- isierung, dass die Logistik sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst sei, aber hinsichtlich der Investitionen in den Fuhrpark Planungs- sicherheit bräuchten. Wichtig sei auch die Forschung – den technolo- gischen Vorsprung in Deutschland dürfe z. B. bei alternativen An-

trieben nicht verloren werden. So sei es bedenklich, wenn erste Wasser- stoff-Nutzfahrzeuge nicht aus Deutschland, sondern aus Ost-Asien kä- men. Eine erfolgreiche Dekarbonisierung sei davon abhängig, wie sch- nell und zu welchen Kosten neue Technologie komme; ebenfalls sei eine angemessene Förderkulisse notwendig. Derzeit sei Wasserstoff auf 100 km noch dreimal so teuer wie Diesel. Dem pflichtete Brendel bei und ergänzte, es liege nicht am Willen der Unternehmen, eher am Mangel der Technologie; das sei der Ansatzpunkt und hier sei Politik und

Forschung gefordert. Es müsse sich noch einiges bewegen.

(16)

Nach den im Jahresauftakt vorgestellten Zahlen des NRW-Logistikindexes aus seiner Befragung zum Jahreswechsel rechnen 68 Prozent der Be-

fragten aus der Logistikbranche mit einer günstigeren Geschäftsentwick- lung, 80 Prozent erwarten steigende Preise, 87 Prozent auch steigende Kosten, nicht zuletzt wegen der CO2-Besteuerung. Insgesamt bewerteten die Befragten die Perspektiven als verhalten optimistisch. Generell schloss sich Frank Oelschläger dieser Prognose an, gab allerdings zu bedenken, dass dies stark abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie sei. Zudem sei wichtig, sich von China zu lösen (Stichwort:

Seidenstraße) und sich auf eigene Stärken zu besinnen; die Wirtschaft Deutschlands sei stark genug, um die Krise zu meistern. Kottmeyer gab dabei zu bedenken, dass die Zahlen vom Logistikindex aus einer Periode vor Weihnachten stammen, als noch keine Virusvarianzen im Umlauf

waren. Insgesamt sei mit einer höheren Arbeitslosenzahl zu rechnen.

Mit Brendel teilte er die Hoffnung, dass sich die Handelsbeziehungen mit den USA unter der Führung des neuen Präsidenten wieder verbessern würden, allerdings ging Brendel davon aus, dass Präsident Biden die Außenpolitik nach dem Motto: „Buy American“ ausrichten werde. Hin- sichtlich des Brexits berichtete der auf Großbritannien-Verkehre

spezialisierte Unternehmer Kottmeyer, dass seit Januar völliges Chaos herrsche und noch keine Fahrt ohne Probleme beendet werden konnte. Hi- eran seien ein Übermaß an Bürokratie und die neuen Zollvorschriften Schuld. Denn Großbritannien sein nun mit allen Konsequenzen ein EU-- Drittland. Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen

nicht zuletzt in Großbritannien seien nicht genug vorbereitet, genauso wenig wie die englische Administration, deren Abläufe nicht oder nur unzureichend digitalisiert wären.

In seinem Schlusswort betonte Dr. Kösters, dass Minister Pinkwart große Affinität zur Branche dargestellt habe und dankt für die loben- den Worte des Ministers zur Rolle der Logistik in der Pandemie. Das klare Bekenntnis des Ministers zum Logistikstandort NRW sei her-

vorzuheben. Die Branche wiederum bekenne sich in aller Konsequenz zum Infektions- und Hygieneschutz. Wichtig sei in der aktuellen Pan-

demie-Situation aber, die Freiheit des Warenverkehrs und der damit Beschäftigten im Sinne der „EU-Green-Lanes“ zu sichern bzw. wieder- herzustellen.

Quelle und Foto: VVWL, coronagerechtes Auditorium und Vortragende

(17)

Mit XPRESS Ventures bringt Fiege den 2019 gegründeten Company Builder mit eigener Marke an den Markt. Damit setzt die Fiege Gruppe einen weiteren Grundstein ihrer Innovationsstrategie, um sowohl technolo- giegetriebene Ideen aus der eigenen Organisation als auch von externen Gründern systematisch zu fördern.

XPRESS Ventures verbindet dabei den Anspruch, das Netzwerk und logis- tisches Know-how von Fiege mit skalierbaren Geschäftsmodellen best- möglich zu verbinden. Geleitet wird der Bereich von Seriengründer und Digital-Experte Matthias Friese. Zudem hat sich XPRESS Ventures mit Adrian Graf als Partner und COO verstärkt, um das bestehende 6-köpfige Team schnell auf Wachstumskurs zu bringen.

„Innovationen sind eine strategische Priorität für unser Unternehmen.

Fiege erfindet sich immer wieder neu, dafür benötigt es neben den

Ideen der eigenen Mitarbeiter auch die innovativen Impulse von außen“, sagt Jens Fiege, Vorstandsvorsitzender der Fiege Gruppe. „Mit XPRESS Ventures sind wir überzeugt, unsere Erfahrung, Expertise und Innova- tionskraft in neue Geschäftsmodelle einbringen zu können – so gestal- ten wir die Logistik von morgen.“

FIEGE GRÜNDET COMPANY BUILDER

XPRESS VENTURES

(18)

XPRESS Ventures ist ein Teil der Fiege Ventures und eine Antwort auf die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung in der Logistik, welche die gesamte Wertschöpfungskette erreicht. „Als Kernaufgabe zielt XPRESS Ventures darauf ab, dem unternehmerischen Potenzial der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fiege sowie externen Gründern eine Plattform zu geben. Das maßgeschneiderte Programm reicht dabei von der Ideengenerierung über die Gründung bis hin zur Skalierung am Markt“, sagt Matthias Friese. Neben dem operativen Mentoring, der Ver- netzung im Start-up-Ökosystem und dem Zugang zur Fiege Infrastruktur bietet XPRESS Ventures den Gründerteams kooperative Unterstützung bis zu einer Finanzierungsrunde.

Mit Sitz im Berliner Maschinenraum – einem Co-Working Space mit über 20 bekannten Mittelständlern – zielt XPRESS Ventures auf den engen Aus- tausch mit jungen Talenten aus Top Universitäten, Gründern und Inves- toren ab. Matthias Friese: „Meine Hypothese: Der Mittelstand ist unser Sillicon Valley. Wir wissen es nur noch nicht. Mit XPRESS Ventures bi- eten wir bei Fiege Ideengebern und Gründern das ideale Umfeld, um mit ihnen vielleicht ‚the next big thing‘ im LogTech-Bereich aufzubauen.“

Zu den aktuellen Portfolio-Unternehmen zählen bisher der Fulfillment-- Dienstleister Zenfulfillment, das Quality Management-Portal Opticert sowie der Angel Last Mile Service.

Quelle und Foto: Fiege

LIEBHERR-HAFENMOBILKRANE WEITER

MARKTFÜHRER

(19)

Zu Beginn des Jahres 2020 konnte Liebherr-Hafenmobilkrane auf einen starken Auftragsbestand zurückgreifen, der bereits im Jahr 2019 aufge- baut wurde. Auch das erste Quartal 2020 verlief mit mehreren Auftragse- ingängen sehr positiv. Zu Beginn des zweiten Quartals 2020 war ein Rückgang der Aufträge deutlich spürbar. Dies hing stark mit der Coron- a-Pandemie und der daraus resultierenden weltweiten Sperrung zusammen.

Laufende Projekte wurden jedoch nicht gestrichen, sondern verschoben.

Eine gewisse Verunsicherung war im Markt zu spüren, aber in dieser noch nie dagewesenen Situation war dieses Verhalten durchaus ver- ständlich und nachvollziehbar. Diese aufgeschobenen Entscheidungen führten, positiv betrachtet, zu einer verlängerten Sommerpause, aber nicht zu einem drastischen Einbruch. Zudem konnte der Produktionsbe- trieb unter Einhaltung aller geforderten Hygienevorschriften und in ständiger Kommunikation mit der örtlichen Gesundheitsbehörde

aufrechterhalten werden. Auch seitens der Lieferanten gab es in dieser Zeit keine Lieferengpässe und alle notwendigen Teile konnten geliefert werden.

Trotz des leichten Umsatzrückgangs im Zuge der weltweiten Abriegelung waren Liebherr-Hafenmobilkrane weiterhin in den Häfen der Welt im Ein- satz. Obwohl die Warenströme kurzzeitig zurückgingen, sind Häfen sys- temrelevant, sodass Service und Unterstützung durch den liebherreige- nen Kundendienst weiterhin gefragt waren. Das weltweit gut

aufgestellte Liebherr-Servicenetz hat in dieser Zeit sehr geholfen:

Durch lokale gemischte Vertriebsgesellschaften, Händler und Partner

(20)

ist Liebherr immer vor Ort beim Kunden. Auch die reisebedingt ausgefal- lenen Messen und Kundenbesuche wurden durch Online-Messen, Online-We- binare und Online-Talkshows gut kompensiert. Auf diese Weise hielten Vertriebsmitarbeiter den Kontakt zu Kunden aufrecht, auch wenn On- line-Angebote den persönlichen Kontakt natürlich nicht ersetzen.

Der Markt für Hafenmobilkrane war während des gesamten Zeitraums leb- haft. Mit Beginn des 4. Quartals 2020 war eine deutliche Belebung zu spüren. Im 4. Quartal 2020 wurden auf allen Kontinenten LHM-Geräte verkauft und das Jahr mit einem Auftragseingang leicht über dem Niveau von 2019 abgeschlossen. Andreas Müller, Vertriebsleiter der Liebher- r-Hafenmobilkrane und Reachstacker kommentiert: „Damit bleibt Liebherr Marktführer im Segment der Hafenmobilkrane. Diese Entwicklung gibt An- lass zu Optimismus und ist eine gute Basis für den Start in das Jahr 2021. Ein stabiler Auftragseingang wird das Ziel und eine Heraus-

forderung im kommenden Jahr sein – vor allem wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Wenn wir das schaffen, sollten wir auch eine Umsatzsteigerung gegenüber 2020 erreichen – alles in allem eine positive Prognose.”

Der rein elektrisch angetriebene Portalkran LPS 420 E hat sich beim Güterumschlag im Noworossijsk Commercial Sea Port mehr als bewährt.

Die NCSP-Gruppe hat zwei weitere Geräte dieses Typs bestellt und er- wartet in Kürze die Auslieferung von Kran Nummer zwei. Damit geht NCSP einen weiteren Schritt in Richtung eines emissionsfreien Hafens und en- twickelt sich zu einem umweltbewussten Vorbild in der Branche.

In Argentinien verkaufte Liebherr einen LHM 420 an Euroamérica in Cam- pana. Dies war der erste Kran dieses Typs in dem südamerikanischen Land. Es war auch der erste Hafenmobilkran, der mit Hilfe der neuen Re- mote Service App von Liebherr montiert wurde. Das Salerno Container Terminal in Italien hat seinen zweiten LHM 800 in der High-Rise-Ver- sion erhalten und baut damit seine Kapazitäten weiter aus. In Afrika hat Liebherr kürzlich zwei LHM 550 an den Kunden Ghana Ports and Har- bour verkauft.

Vier LHM 550 wurden an den Kunden ISO Limited in Neuseeland geliefert.

Die Maschinen sind mit einem Holzgreifer ausgestattet und heben den Holzumschlag dort auf ein neues Niveau. In Nordamerika platzierte Lieb- herr den ersten Liebherr-Hafenmobilkran im US-Bundesstaat Louisiana.

Ein LHM 550 wird dort in Kürze für den Schüttgutumschlag beim Kunden

(21)

Port of Lake Charles in Betrieb gehen.

Quelle und Foto: Liebherr

Eingebettet in die Europäische Strategie für den Donauraum (EUSDR) ging viadonau im Rahmen einer Arbeitsgruppe zum Abbau administrativer Barrieren gemeinsam mit den Donauanrainerstaaten daran, praxisorien- tierte Lösungen zu erarbeiten – wichtige Wegmarken vor allem auch für viadonau-Logistikexpertin Deniza Staewa, die als Leiterin der Arbeits- gruppe den Fokus auf das gemeinsam Erreichte richtet: Die Veröf-

fentlichung eines Handbuchs zu Grenzkontrollen, der die nun schrit- tweise in den Anrainerstaaten der Mittleren und Unteren Donau einge- führten international standardisierten Grenzkontrollformulare (DAVID, Danube Navigation Standard Forms) folgen sollten.

Die Vorstellung erfolgte im Rahmen eines Webinar „Nachhaltig und ohne Barrieren auf der Donau“ der GSV, die Plattform für Mobilität, das

sich der Frage widmete, wie der Verkehr am Strom angesichts einer stei- genden Nutzung der Wasserstraße noch besser im Fluss gehalten werden kann. Top-Experten im digitalen Dialog: viadonau-Logistikprofis Simon Hartl und Deniza Staewa sowie Thomas Bogler, Vizepräsident, Nautik und Technik, Viking River Cruises.

NACHHALTIG UND OHNE BARRIEREN AUF

DER DONAU

(22)

Die Qualität eines Verkehrsträgers bemisst sich vor allem an Rahmenbe- dingungen, die einen möglichst unterbrechungsfreien Verkehrsfluss er- möglichen. Blickt man allein auf ihre Kapazitäten, ist die Wassers- traße längst Klassenprimus. Dennoch müssen Kapitäne insbesondere der grenzüberschreitenden Güter- und Kabinenschifffahrt auch auf der Donau oft zeitraubende Hürden überwinden. Neben den unumgänglichen Schleusun- gen bringen vor allem die unterschiedlichsten Grenzkontrollprozeduren den Verkehr ins Stocken. Verzögerungen, die nicht nur die Effizienz von Gütertransporten beeinträchtigen, sondern auch unangenehm für Pas- sagiere sind. Ausgangspunkt für den Verbesserungsbedarf in Sachen ad- ministrative Barrieren ist für viadonau-Logistikexperte Simon Hartl da- her nicht zuletzt die immer stärkere Nutzung der Wasserstraße durch die internationale Passagierschifffahrt: Während an der Oberen Donau bestehende Tourismusangebote weiter optimiert und Kreuzfahrten auch außerhalb der Tourismussaison immer beliebter werden, würden an der Mittleren und Unteren Donau neue Tourismusdestinationen erschlossen.

Demgegenüber standen bisher oft fehlende Informationen zu den jeweili- gen teils sehr unterschiedlichen Grenzkontrollformalitäten und mangel- nde zwischenbehördliche Koordination. Eingebettet in die Europäische Strategie für den Donauraum (EUSDR) ging viadonau im Rahmen einer Ar- beitsgruppe zum Abbau administrativer Barrieren gemeinsam mit den Do- nauanrainerstaaten daran, praxisorientierte Lösungen zu erarbeiten – wichtige Wegmarken vor allem auch für viadonau-Logistikexpertin Deniza Staewa, die als Leiterin der Arbeitsgruppe den Fokus auf das gemeinsam Erreichte richtet. So zeitigten im Dreiklang „Vereinfachung, Harmon- isierung und Digitalisierung“ die länderübergreifenden Bemühungen rasch zukunftsweisende Erfolge. Konkret: die Veröffentlichung eines Handbuchs zu Grenzkontrollen, der die nun schrittweise in den Anrainer- staaten der Mittleren und Unteren Donau eingeführten international standardisierten Grenzkontrollformulare (DAVID, Danube Navigation Stan- dard Forms) folgen sollten.

Vereinheitlichung und Digitalisierung sind auch in der Schifffahrt selbst Trumpf. Das bestätigt einmal mehr Thomas Bogler von Viking Riv- er Cruises – vom erleichterten Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt in Sachen Binnenschifffahrt bis zur Einhegung der Kreuzfahrtschiffe in ein digitales Informationsnetz für optimale Sicherheit und Instandhal- tung der Schiffe und maßgeschneiderte Services für Passagiere.

Gleichzeitig rückten Umwelt und Schiffstechnik noch näher zusammen. An- triebstechniken würden – vor allem in Richtung Hybrid- und elektrische Antriebe – weiter verbessert, ebenso halte zeitgemäße Energieversor-

(23)

gung für Schiffe an Liegestellen durch die Einbindung in das land- seitige Stromnetz Einzug.

Klar ist: Schifffahrt und Wasserstraßenverwaltungen fahren einen zuneh- mend modernen, zukunftsorientierten Kurs. Die Donau spielt eine wach- sende Rolle im europäischen Transportnetz. Wie steht es um ihren Stel- lenwert in den einzelnen Donauländern? Simon Hartl zeigt sich optimis- tisch: Nicht nur könne man sich auf einen starken Rückhalt aus Brüssel verlassen – während die Donau für Österreich als Binnenland seit jeher eine essentielle Verkehrsader ist, spüre man auch in den übrigen Do- nauanrainerstaaten Bereitschaft zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Wasserstraße. Vor allem mit Ländern wie Rumänien, dessen Donauabsch- nitt mit der unmittelbaren Anbindung an das Schwarze Meer besonders stark frequentiert wird, entwickelte sich eine hervorragende Zusamme- narbeit.

Die Coronavirus-Pandemie traf vor allem die Passagierschifffahrt an der Donau schwer und führte zu einem historischen Einbruch einer Branche, die in den Jahren zuvor stetige Zuwächse erlebt hatte. Auch für 2021 ist die Pandemie derzeit noch eine ernstzunehmende Heraus- forderung. Entsprechende Prognosen sind sowohl für Bogler als auch Hartl schwierig. Zwar kam die Güterschifffahrt bisher gut durch die Krise, dennoch gebe es noch viel ungenutztes Potenzial. Es dürfe laut Hartl jedoch nicht nur um die transportierte Tonnage auf der Donau ge- hen, sondern auch um die mit den Transporten einhergehende Wertschöp- fung. Für übergroße Schwertransporte – Stichwort: High & Heavy – wie Teile von Windkraftanlagen aber auch für nachwachsende Rohstoffe und Recyclingprodukte erweise sich die Donau als geradezu prädestiniert.

Mit der Umsetzung der überall in Europa nun anstehenden Impfpläne dürfe auch in der Tourismusschifffahrt wieder gehofft werden.

Quelle: viadonau, Foto: viadonau/Zinner

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Risiken: Welche einschränkenden Faktoren für die Weiterbildung gibt es. Ziel: Sicherung der

Kostenmessung in 15 Bereichen auf zwei Themen einzugehen, die für die Senkung des administrativen Aufwands ebenfalls mass- geblich sind: die Projekte im Bereich

„1.) Als Professor für Bioethik (Rechtsphiloso- phie) verfüge ich über ein ho- hes Maß an kognitiven Fähig- keiten wie Bewußtsein, Selbstbewußtsein und Ratio- nalität. 2.) Mein

Auf einer ersten gemeinsa- men Konferenz über Betrug und Kor- ruption im Gesundheitswesen in Lon- don verpflichteten sich Vertreter von Mitgliedstaaten der Europäischen Uni- on

Und hat einer/eine, der/die sich seinen (Schein-)Heili- genschein auf diese Weise verdient, statt bezahlter Kräfte dann gar noch Fami- lie, dann muss er/sie schon verdammt hart

„ARGE Donau Österreich“ durch die Projektpartner Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, Niederösterreich

Modifikation und Verabschiedung der Neu-Ordnung für den Hochschulzugang von in der beruflichen Bildung Qualifizierten (RUB: Amtliche Bekanntmachung vom 17. Mai 2010).

Inklusion & Integration: Kein alter Wein in neuen Schläuchen.. Inklusion