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Leicht beschleunigte kognitive Alterung bei HIV-Patienten?

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24 MMW Fortschr Med. 2021; 163 (15) Quelle: Aung HL, Aghvinian M,

Gouse H et al. Is there any evi- dence of premature, accentuated and accelerated aging effects on neurocognition in people living with HIV? A systematic review.

AIDS Behav. 2021;25:917–60

Leicht beschleunigte kognitive Alterung bei HIV-Patienten?

Studienlage mit eindeutiger Tendenz -- Autor: M. Hüll

Ein Vierteljahrhundert nach Einführung moderner HIV-Therapien sind Phänomene wie die AIDS- Demenz rar geworden. Doch zeigen Studien, dass eine HIV-Infektion den kognitiven Verfall im Alter durchaus leicht beschleunigen könnte.

Ausgewertet wurden Studien zu HIV, Kognition und Alter mit mindestens 30 Teilnehmern, von denen mindestens 30% eine antiretrovirale Therapie (ART) einnahmen. Im Zeitraum seit Einführung der ART im Jahr 1996 wurden 31 Querschnitts- und 6 Längs- schnittstudien gefunden. Die neuropsychologischen Messinstrumente bzw. klinischen Kriterien waren für eine gepoolte Analyse aber zu heterogen.

Die Querschnittsanalysen zeigten großteils eine ko- gnitive Leistungsminderung der HIV-Patienten im Alter über 50 Jahren im Vergleich zu einer Kontroll- gruppe. Auch die meisten longitudinalen Studien zeigten eine stärkere alterungsassoziierte kognitive Leistungsminderung bei Menschen mit HIV. Insge- samt waren aber die meisten Studien zu klein, um signifikante Ergebnisse zu liefern.

Die Autoren folgern, dass künftige Studien mit ab- gestimmten neuropsychologischen Instrumenten ar- beiten sollten. Sie müssten zudem so aufgebaut sein, dass auch ein vermutlich kleiner Effekt noch signifi- kant nachgewiesen werden kann.

MMW-Kommentar

Dank der modernen ART ist die Lebenserwartung von HIV-Infizierten fast normalisiert. Trotzdem per- sistiert das Virus auch in den Zellen des Immunsys- tems im zentralen Nervensystem. Die bisherigen Stu- dien geben noch kein genaues Bild, ob HIV hier auch unter jahrelanger ART Schaden anrichten kann. Der Großteil der Betroffenen ist noch unter 60 Jahre alt und hat das Risikoalter für Demenzerkrankungen noch vor sich. Immerhin zeigt diese Übersicht, dass man eher nur kleinere Effekte erwarten kann.

Ohne ART sähe es allerdings düster aus. In Afrika zeigen trotz geringerer Lebenserwartung bis zu 80%

der HIV-Betroffenen eine HIV-assoziierte kognitive Störung (HAND).

Irgendwann läuft das Denken nicht mehr rund (Symbolbild).

© Ika84 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Teleprogramm für COVID-19-Reha

App-unterstützt schneller wieder fit -- Autor: D. Reinhardt

In China wurde ein Trainingsprogramm mit App- Unterstützung zur physischen Rehabilitation nach einer stationären COVID-19-Behandlung unter- sucht. Zwar wurden die spirometrischen Daten nicht verbessert, wohl aber die Leistungsfähigkeit.

Für die Studie wurden 120 Patienten unmittelbar nach der Entlassung aus einer von drei großen Kli- niken in zwei Gruppen randomisiert. 59 nahmen sechs Wochen lang an einem ambulanten Telepro- gramm teil, das ihnen über eine Smartphone-App Prof. Dr. med.

M. Hüll Klinik für Geronto- und Neuropsychiatrie, Emmendingen

K R I T I S C H G E L E S E N

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