• Keine Ergebnisse gefunden

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin"

Copied!
90
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Projekt- und

Veranstaltungsplan

für das Jahr 2007

(2)

Projekt- und Veranstaltungsplan

der Bundesanstalt für

Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

für das Jahr 2007

(3)

Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Gruppe Planung, Koordinierung, europäische und internationale Zusammenarbeit

Hauptsitz Dortmund

Friedrich-Henkel-Weg 1-25, D - 44149 Dortmund Postfach 17 02 02, D - 44061 Dortmund

Telefon: (02 31) 90 71 - 0 Telefax: (02 31) 90 71 - 24 54

Standort Berlin

Nöldnerstr. 40/42, D - 10317 Berlin Telefon: (0 30) 5 15 48 - 0 Telefax: (0 30) 5 15 48 - 41 70

Standort Dresden

Proschhübelbstr. 8, - 01099 Dresden Telefon: (03 51) 56 39 - 5

Telefax: (03 51) 56 39 - 52 10

Außenstelle Chemnitz

Jagdschänkenstr. 33, D - 09117 Chemnitz Telefon: (03 71) 3 35 18 - 0

Telefax: (03 71) 3 35 18 - 62 22

Internet: http://www.baua.de

E-Mail: info-zentrum@baua.bund.de

Alle Rechte einschließlich der fotomechanischen Wiedergabe und des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten.

Die in den Schwerpunkten öffentlich ausgeschriebenen Forschungs- vorhaben können auf der Internetseite der BAuA (www.baua.de) eingese- hen werden.

23.02.2007

(4)

Inhaltsverzeichnis

Seite

Vorwort 5

Übersicht 6

Laufende und geplante Forschungsprojekte nach Strategiezielen geordnet 8 Ziel 1: Erhalt und Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit 8

1.1 Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Ansatzes einer

alternsgerechten Gestaltung der Arbeit 8

1.2 Ganzheitliche Vorsorge für besonders belastete Erwerbstätige und

für Hochrisikogruppen 11

1.3 Förderung individueller und organisatorischer Ressourcen 14 Ziel 2: Verbesserung der Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsstörungen

und Erkrankungen 16

2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter

sich wandelnden Arbeitsbedingungen 16

2.2 Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems durch Fehlbelastungen

im Arbeitsprozess 22

2.3 Arbeitsbedingte Krankheiten des Kreislaufsystems 26

2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen 27

2.5 Arbeitsbedingte Erkrankungen durch physikalische Risikofaktoren 36 2.6 Disease Prevention Management Programme (DPMPs) unter

Berücksichtigung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren 39

2.7 Evaluation von Präventionsprogrammen 39

2.8 Verbesserung der Datenbasis 40

Ziel 3: Entwicklung und Umsetzung wirksamer und wirtschaftlicher Präventionskonzepte für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

und Schwerpunktbranchen 42

3.1 Innovatives Management von Sicherheit und Gesundheit bei der

Arbeit 42

3.2 Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit des betrieblichen und

überbetrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes 44 3.3 Modelle guter Praxis für kleine und mittlere Unternehmen sowie

für Selbständige 45

3.4 Wirtschaftliche Anreizsysteme zur betrieblichen Prävention 46 Ziel 4: Förderung sicher und gesund gestalteter Arbeitssysteme 47 4.1 Anforderungsgerechte Gestaltung von Arbeitssystemen 47 4.2 Sichere und gesunde Arbeitssysteme in Industrie-

und Handwerksbetrieben 52

4.3 Prozess- und tätigkeitsbezogene Anpassung der Arbeitszeiten 53 4.4 Sichere und gesunde Gestaltung in der beruflichen und

universitären Ausbildung 53

Ziel 5: Verbesserung des Schutzes vor Gesundheitsrisiken bei Tätigkeiten

mit Gefahrstoffen und biologischen Arbeitsstoffen 53 5.1 Stoffbedingte Risiken erkennen durch Forschung und

Wissensmanagement 53

(5)

5.2 Risiken durch Stoffe am Arbeitsplatz systematisch analysieren

und bewerten 57

5.3 Konzepte zur Risikobewertung weiterentwickeln und kommunizieren 57 5.4 Vorschläge zur Rechtssetzung für ausgewählte Stoffe ableiten 60 5.5 Regelungspolitik zu Chemikalien, Gefahrstoffen und biologischen

Arbeitsstoffen 60

5.6 Gute Praxis für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen und biologischen

Arbeitsstoffen 60

5.7 Schwerpunktthemen zu Gefahrstoffen und biologischen Arbeitsstoffen 61 Ziel 6: Erhöhung des Anteils anwendungssicherer chemischer Arbeitsstoffe 62

6.1 Förderung von Entwicklung chemischer Produkte mit direkter oder

integrierter Anwendungssicherheit (Grundlagen) 62 6.2 Förderung von Markteinführung chemischer Produkte mit direkter

oder integrierter Anwendungssicherheit (Policy) 62 6.3 Förderung der Nachfrage chemischer Produkte mit direkter oder

integrierter Anwendungssicherheit (Umsetzung) 62 Ziel 7: Erhöhung des Anteils von sicherheits- und gesundheitsgerecht

gestalteten Produkten 63

7.1 Grundlagen für die Beurteilung von Produkten 63 7.2 Vorschriftensetzung und internationale Normung 69 7.3 Produktgestaltung und demografischer Wandel 69

7.4 Migrationsprodukte 70

7.5 Verbreitung von Wissen 70

Ziel 8: Reduzierung des Anteils von ausgewählten Produktgruppen mit

gefährlichen Eigenschaften 71

8.1 Ermittlung und Bewertung von Produktrisiken (Unterstützung

der Marktaufsicht) 71

8.2 Fortentwicklung des Standes der Technik bei der Produktgestaltung 72 8.3 Umsetzung bewährter Konstruktionsgrundlagen und -methoden in

die Praxis 74

8.4 Berücksichtigung des demographischen Wandels 74 Ziel 9: Ausbau des Beratungs-, Informations- und Qualifizierungsangebots

zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 74

9.1 Aufbereitung und Verbreitung von Informationen in unterschiedlichen

Medien und Kommunikationsformen 74

9.2 Ausbau des Informationszentrums als kundenorientierte Beratungs-

und Informationseinrichtung 76

9.3 Qualifizierung und Beratung betrieblicher Akteure 76 9.4 BAuA-Informationssystem und Wissensmanagement 79 Ziel 10: Verbreitung eines positiven Image von Gesundheit und Sicherheit

bei der Arbeit 81

10.1 Dauerausstellung 81

10.2 Wechselausstellungen 81

10.3 Veranstaltungswesen 82

(6)

Vorwort

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat für einen Zeitraum bis 2014 eine langfristige Strategie ihrer Facharbeit entwickelt und veröffentlicht (Strategien für die Arbeitswelt von morgen; Dortmund 2005). Kern der BAuA-Strategie ist die Ausrich- tung der Facharbeit auf 10 Ziele, auf die sich die fachlichen Aktivitäten in einem Zeitraum von 10 Jahren unter dem generellen Gesichtspunkt der Sicherung und Förderung von Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit in einer sich ändernden Arbeitswelt konzentrieren werden.

Darauf aufbauend wurde ein Konzept entwickelt, das für jedes Ziel den Handlungsbedarf charakterisiert und die eigentlichen Arbeitsschwerpunkte der Bundesanstalt im Handlungs- feld beschreibt (Strategisches Handlungskonzept der BAuA; BAuA Sonderschrift S 85).

Dabei sind die 10 strategischen Ziele mit insgesamt 45 Schwerpunkten untersetzt, in denen die Bundesanstalt langfristig hauptsächlich aktiv sein wird.

Die Umsetzung des Handlungskonzeptes braucht eine strategieorientierte Ausgestaltung auf programmatischer Ebene. Diesem Zweck dient das Arbeitsprogramm der Bundes- anstalt für die Jahre 2007-2010. Es stellt erstmals die Programmatik der BAuA in den Zu- sammenhang einer langfristigen strategischen Zielorientierung und bildet die notwendige Konkretisierung der konzeptionellen Ebene.

Der hiermit vorliegende Projekt- und Veranstaltungsplan 2007 der BAuA ist erstmalig auf der Grundlage der Fachstrategie der BAuA erstellt worden und konkretisiert in dieser Hin- sicht das Arbeitsprogramm. Er fasst in den ausgewählten Schwerpunkten die durchzufüh- renden Einzelarbeiten in Form von Projekten und Veranstaltungen zusammen.

Der im strategischen Handlungskonzept abgebildete breite Themenfächer macht im Ab- gleich mit den vorhandenen Personal- und Finanzressourcen der BAuA sowohl auf der Ebene des Arbeitsprogrammes als auch in diesem Projekt- und Veranstaltungsplan 2007 eine Bündelung der Ressourcen auf ausgewählte Schwerpunkte notwendig. D.h. im Um- kehrschluss, der Projekt- und Veranstaltungsplan zeigt in der Übersicht auch die Themen- felder auf, in denen gegenwärtig keine Forschungsvorhaben oder Veranstaltungen durch- geführt werden (können).

Darüber hinaus mussten der neuen Struktur des Projekt- und Veranstaltungsplanes 2007

auch die noch nicht abgeschlossenen Projekte zugeordnet werden. Hierbei wurde deut-

lich, dass durchaus Mehrfach-Zuordnungen von Projekten zu den Schwerpunkten möglich

sind. Die Projektverantwortlichen haben sich jedoch im Hinblick auf Eindeutigkeit für nur

eine Zuordnung der Einzelvorhaben zu den Schwerpunkten entschieden.

(7)

Übersicht

Anzahl Priorität 1 (P1)-Projekte:

(Nach Fachbereichen und Strategiezielen (SZ) geordnet)

SZ FB 1 FB 2 FB 3 FB 4 FB 5 DASA

Σ

1.1

1 1 2

1.2

1 1

1.3

2.1

3 2 5

2.2

1 2 2 5

2.3

1 1

2.4

2 10 12

2.5 2.6 2.7 2.8

3.1

3 3

3.2

3.3

1 1

3.4

4.1

1 6 7

4.2 4.3 4.4

5.1

1 1

5.2

5.3

3 3

5.4 5.5 5.6

5.7

2 2

6.1 6.2 6.3

7.1

5 5

7.2 7.3 7.4

7.5

2 2

8.1 8.2 8.3 8.4

9.1

1 1

9.2

9.3

1 1

9.4

1 1 2

10.1

10.2

3 7 10

10.3

3 18 19 4 3 7 66

Σ

14 33 34 20 3 26 130

(8)

Laufende und geplante (P1) Projekte nach Strategiezielen geordnet:

SZ Laufende Projekte Geplante P1 Projekte

Σ

1.1

4 2 6

1.2

7 1 8

1.3

5 5

2.1

12 5 17

2.2

4 5 9

2.3

1 1

2.4

14 12 26

2.5

7 7

2.6

2.7

1 1

2.8

6 6

3.1

1 3 4

3.2

2 2

3.3

3 1 4

3.4

2 2

4.1

8 7 15

4.2

1 1

4.3 4.4

5.1

10 1 11

5.2

5.3

4 3 7

5.4 5.5 5.6

5.7

2 2 4

6.1 6.2 6.3

7.1

10 5 15

7.2

7.3

3 3

7.4

1 1

7.5

2 2

8.1

3 3

8.2

3 3

8.3

1 1

8.4

9.1

4 1 5

9.2

9.3

6 1 7

9.4

2 2 4

10.1

10.2

10 10

10.3

66 66

Σ

126 130 256

(9)

Laufende und geplante Forschungsprojekte nach Strategiezielen geordnet

1 Erhalt und Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit

1.1 Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Ansatzes einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeit

Machbarkeitsstudie zum Projekt F 2124 "Lebensarbeitszeit und berufliche Belastung"

F 2223 N.N.

Geplant

01.04.2007-31.12.2007

Im Projekt F 2124 "Lebensarbeitszeit und berufliche Belastung" soll der Zusammenhang von beruflicher Belastung, Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Lebensarbeitszeit unter der spezifischen Bedingung Schicht- arbeit betrachtet werden. Eine in vielen Bereichen geplante Verlängerung der Lebensarbeitszeit stellt gerade für die Beschäftigten im Schichtdienst eine besondere Belastung dar. Dass die Schichtarbeit bei älteren Ar- beitnehmern zu erhöhtem Beanspruchungserleben führt, ist wissenschaftlich belegt und durch die gesetzli- chen Regelungen zur arbeitsmedizinischen Untersuchung von Beschäftigten über 50 Jahre im Arbeitszeit- gesetz berücksichtigt.

Im Projekt F 2124 soll nun ermittelt werden, welche Auswirkungen eine Lebensarbeitszeiterhöhung auf Be- schäftigte im Schichtdienst (Polizisten) hat. Ein zur Präzisierung der Fragestellung dem Projekt vorgeschalte- ter Workshop hat gezeigt, dass dabei die Frage der Datenanalyse eine besondere Rolle spielt. Aufgrund begrenzter Ressourcen ist eine Längsschnittuntersuchung der Fragestellung nicht möglich. Es liegen aber bei der Polizei Verlaufsdaten von der Einstellung bis zur Berentung vor, die sowohl Belastungs- als auch Beanspruchungsdaten enthalten. In einer Machbarkeitsstudie soll geprüft werden, ob die vorliegenden Daten sowohl bezüglich Verfügbarkeit als auch im Hinblick auf die Qualität der Daten hinreichend geeignet sind.

FB 1.2 Soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Arbeitsschutzberichterstattung

SZ 1.1 Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Ansatzes einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeit

Systematischer Wissens- und Wertetransfer zwischen Berufseinsteigern/Berufseinsteigerinnen und erfahrenen Beschäftigten

F 2187 N.N.

Geplant

01.04.2007-01.04.2008

Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2003 über 20 % der über 550.000 Ausbildungsverträge vor- zeitig aufgelöst. Untersuchungen des IAB und des BIBB unterstreichen jedoch die Relevanz von erfolgrei- chen Ausbildungsabschlüssen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. So drohe Deutschland z. B. ohne ausreichende Ausbildung bis zum Jahr 2015 ein enormer Fachkräftemangel besonders unter den 30- bis 45-Jährigen, die derzeit noch die Kernbelegschaft in den Unternehmen bilden. Um den Auszubildenden ein realistisches Bild der Arbeit und den resultierenden Anforderungen zu vermitteln, können insbesondere älte- re Beschäftigte eine Transferfunktion übernehmen. Der Transfer von Fach- und Erfahrungswissen, von Wer- ten bzgl. des sozialen Miteinanders, der Arbeitsqualität, Arbeitsmoral und vor allem von Sicherheit und Ge- sundheit bei der Arbeit wird insbesondere dann erfolgen, wenn Unternehmen Wissensmanagement und Wertesysteme als Teil der Unternehmenskultur betrachten, als Wirtschaftsfaktor erkennen und explizit forcie- ren. Da laut IAB-Betriebspanel 2002 älteren Beschäftigten z. B. mehr Erfahrungswissen, höhere Arbeitsmo- ral, stärkeres Qualitätsbewusstsein und mehr Loyalität zugeschrieben werden, sollen diese im Rahmen die- ses Projektes als Erfahrungs- und Werteträger genutzt werden. Dabei steht die Vermittlung von sicherheits- und gesundheitsgerechtem Verhalten bei der Arbeit sowie von Erfahrungswissen zwecks Problemlösung und Risikoabschätzung im Arbeitsprozess im Vordergrund. Ausgewählte ältere Beschäftigte mit langer Un- ternehmenszugehörigkeit und Orientierung an den Unternehmenszielen und -werten können Jüngere von ihren betrieblichen Erfahrungen profitieren lassen und das Verhalten der Jüngeren im Sinne der Unterneh- menskultur modellieren sowie aufzeigen, welche persönlichen und beruflichen Entwicklungen sich im Laufe des Erwerbslebens ergeben können. Wichtig hierbei ist der präventive Ansatz, Jüngeren von Beginn an die persönlichen - auch i. S. der Lebensqualität - und beruflichen Chancen zu vermitteln, die ihnen durch sicherheits- und gesundheitsgerechtes Verhalten am Arbeitsplatz ermöglicht werden: gesund, langfristig arbeits- und beschäftigungsfähig und Bestandteil einer aktiven Gesellschaft zu bleiben.

Ziele des Projektes sind deshalb folgende: Eruieren und analysieren von Unternehmenszielen und -werten in Beispielunternehmen sowie von Motivation und Bedürfnissen junger Beschäftigter; Ermitteln von geeigneten

(10)

älteren Beschäftigten für den Transfer; Entwicklung und Erprobung eines Konzeptes zum systematischen Wissens- und Wertetransfer zwischen erfahrenem Beschäftigten und Berufseinsteiger (Alt und Jung).

FB 3.1 Arbeitsschutzorganisation, Qualifizierung

SZ 1.1 Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Ansatzes einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeit

Lärmbelastung von Schülern F 2170

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Bei Einstellungsuntersuchungen hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass die Hörfähigkeit bei Jugendli- chen abnimmt. Offensichtlich wird durch das geänderte Freizeitverhalten das Gehör zunehmend durch laute Beschallung frühzeitig geschädigt. Dazu zählen z. B. neben wochenendlichen Diskothekenbesuchen der erhöhte Konsum von Musik zu Hause oder über tragbare Tonwiedergabegeräte sowie die Geräuschumge- bungen von PC-Spielen. Ebenso führt die übertriebene Benutzung von Feuerwerkskörpern mit der Folge von Knalltraumen zu einer Verschlechterung des Hörvermögens. Missbrauch von Alkohol, Drogenkonsum und die Anwendung ototoxischer Medikamente könnten ebenso eine Rolle spielen. Zur Planung von Präventi- onsmaßnahmen ist es wichtig, die wesentlichen Verursacher sowohl bei männlichen als auch weiblichen Schülern zu identifizieren und Informationen über den Grad und den Verlauf der Gehörleistungsminderung zu erlangen. Im Rahmen einer Kooperation mit einer Schule soll über den Zeitraum der Gymnasialkarriere von Schülern die Belastung der Schüler durch Lärm und die Entwicklung ihres Hörvermögens erfasst wer- den. Die daraus abzuleitenden Erkenntnisse sollen die Grundlage für zukünftige Präventionsmaßnahmen darstellen.

FB 2.6 Emission von Maschinen, Lärm

SZ 1.1 Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Ansatzes einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeit

Erfolgreiche Personalpolitik zur Förderung und zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit (Employabili- ty) im Zuge des demografischen Wandels

- Bilanz erprobter Vorgehensweisen und Nachnutzung - F 2167

Berufsforschungs- und Beratungsinstitut für interdisziplinäre Technikgestaltung - BIT e.V.

Laufend

Seit Jahren sinkende Geburtenraten und das zunehmend höhere Lebensalter führen zu veränderten Alters- strukturen auch in Deutschland. Daraus resultieren Chancen und Risiken, die bereits vielfach unter dem Thema "demographischer Wandel" skizziert wurden. Sensibilisierungsmaßnahmen der letzten Jahre konnten ansatzweise Erfolge aufzeigen und haben vor allem für viele Unternehmen deutlich gemacht, dass sie jetzt reagieren müssen, um trotz des demographischen Wandels und den damit einhergehenden veränderten Belegschaftsstrukturen (zukünftig weniger jüngere Erwerbspersonen, durchschnittlich ältere Belegschaften) auch zukünftig am Markt erfolgreich agieren zu können. Ein zentrales Ziel muss es deshalb sein, alle Be- schäftigten bis in das angestrebte höhere Renteneintrittsalter gesund und arbeitsfähig, somit beschäfti- gungs- und leistungsfähig sowie innovativ zu halten. Nur wenn Unternehmen ihre innerbetrieblichen Struktu- ren und Prozesse den Herausforderungen des demographischen Wandels anpassen, können sie ihre öko- nomischen Unternehmensziele realisieren. Doch Sensibilisierung allein reicht nicht aus, um Veränderungs- prozesse in den Unternehmen bzgl. Arbeitsgestaltung und Verhalten einzuleiten. Unternehmen benötigen vielmehr für die Umsetzung alternsgerechter Maßnahmen, die älter werdende Beschäftigte im Unternehmen langfristig integrieren helfen, praxisnahe, effiziente Instrumente, die die betriebliche Alternssituation und die betrieblichen Rahmenbedingungen erfassen. Ferner benötigen Unternehmen erfolgreiche Interventionsan- sätze, die als Beispiele guter Praxis in die Wirtschaft transportiert werden können. Zwar liegen bereits viele Instrumente (für Analyse und Gestaltung) vor, deren Praxistauglichkeit und Effizienz wurden bisher aller- dings selten systematisch analysiert. Das Projekt F 2167 soll eine Bilanzierung verfügbarer Analyseinstru- mente und Interventionsmaßnahmen zur Bewältigung betrieblicher Alternsprobleme ermöglichen, wobei europäische Entwicklungen einbezogen werden sollen. Die Instrumente und Maßnahmen aus den Bereichen Alterstruktur, Arbeitsgestaltung, Führung, Qualifikation und Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen, Potenziale und Kompetenzen, Gesundheit sollen in der betrieblichen Praxis bzgl. ihrer Praxis- und Anwen- dungstauglichkeit evaluiert werden. Ferner sollen Hinweise zur gezielten Weiterentwicklung der Instrumente und Gestaltungsansätze gegeben werden, um etwaige Schwächen zu minimieren bzw. zu eliminieren und Stärken ggf. auszubauen (i. S. einer Nachnutzung). Auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Analyseer- gebnisse soll ein Konzept weiterentwickelt werden, mit dessen Hilfe alternsgerechte Arbeitsgestaltung reali- siert werden kann. Dieses Konzept ist in Unternehmen einer Branche anhand von Pilotbeispielen/ Praxisan- wendungen in Verbindung mit ausgewählten Zielgruppen zu überprüfen. Alternskritische Ergebnisse sind auf

(11)

betrieblicher Ebene, beispielsweise in einem Ampelmodell, zur Auslösung von Gestaltungslösungen vermit- telbar zu machen. Die Projektergebnisse sollen über verschiedene Transferwege (Print, Internet, Veranstal- tungen) veröffentlicht werden, so z. B. in Form von Handlungsempfehlungen (insbesondere für KMU), Ab- schlussbericht, Broschüre, Erfahrungsaustausch.

FB 3.1 Arbeitsschutzorganisation, Qualifizierung

SZ 1.1 Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Ansatzes einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeit

Entwicklung eines Online-Befragungsinstrumentes für Unternehmen zur Untersuchung unterneh- menskultureller und personalpolitischer Rahmenbedingungen, betrieblicher Veränderungsprozesse und deren Folgen in Zusammenhang mit der Vielfalt (Diversity) der Belegschaften

F 2227

Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut Laufend

Internationalisierung der Märkte, fortschreitende Globalisierung, Europäische Integration und demographi- sche Entwicklungen führen für Unternehmen zu der Herausforderung, mit ihren vielfältigen Belegschaften wettbewerbsfähig zu bleiben und die Unterschiede in Herkunft, ethnischer Gruppe, Alter, Geschlecht, Ge- sundheitsstatus, Weltanschauung und Fachkompetenz etc. erfolgreich zu bewältigen, sowie die darin enthal- tenden Potenziale zu nutzen. Nachfolgende Stichworte zeigen, dass sich auch zukünftig Unternehmen in Deutschland mit der Heterogenität ihrer Belegschaften auseinandersetzen müssen:

• Erwerbstätigenquote in Deutschland: 64 % (2004)

• Anteil der Frauen unter den Erwerbstätigen: 45 %

• Erwerbsquote der Frauen in Deutschland: 65,2 %

• Erwerbsquote der Männer in Deutschland: 79,3 %

• Ab 2010 massive Zunahme der über 50-jährigen Erwerbstätigen in den Unternehmen erwartet.

• 8,8 % Ausländer (~ 7,3 Mio.) in Deutschland

• ca. 5,8 Mio. Ausländer im erwerbsfähigen Alter

• rund 1,8 Mio. Ausländer unter den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten

• rund 800.000 schwerbehinderte Menschen in Deutschland in Arbeit.

Vor diesem Hintergrund soll ein kostenneutral zugängliches, universell einsetzbares, internetbasiertes, bar- rierefreies und standardisiertes Befragungsinstrument für betriebliche Situationen und Aktivitäten (Ist- Situation und Wirkung/Folgen von eingeleiteten innerbetrieblichen Aktivitäten) in Zusammenhang mit der Vielfalt der Belegschaften in Unternehmen entwickelt werden, welches nach Projektende zum Beispiel als Panel- oder Benchmarkinginstrument Anwendung finden kann.

Der Umgang mit der Vielfalt in den Belegschaften ist ein Themenfeld, das mit Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz eng verknüpft ist. Werden Beschäftigte z. B. aufgrund ihrer Behinderung, ihres Geschlechts, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihres Alters im Unternehmen mit Vorbehalten, Vorurteilen, Ausgrenzung oder beruflichen Benachteiligungen konfrontiert, wirkt das demotivierend, kann zu stressbedingten Erkran- kung führen, sowie zu erhöhter Aggression und Risikobereitschaft.

Bisher jedoch existieren in Deutschland keine kostenneutral zugänglichen, praxistauglichen Befragungsin- strumente zur betrieblichen Situation bzgl. der vier ausgewählten Vielfalt-/Diversity-Themen "Geschlecht, ethnische Gruppe, Alter, Integration Leistungsgewandelter" in den folgenden Handlungsfeldern: Personal- management und Rekrutierungspolitik, Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung, Qualifizierung und Kom- petenzentwicklung, Führung und Unternehmenskultur, Gesundheit und Arbeitsschutz.

Das zu entwickelnde Befragungsinstrument soll als kostenneutrale Online-Version des Befragungsinstru- mentes unter www.baua.de und www.inqa.de, sowie als kostenneutrale Offline-Version (CD-Rom) zur Ver- fügung gestellt werden. Ferner können die Befragungsergebnisse in anonymisierter Form gesammelt und nach spezifischen Kriterien zwecks Benchmark-Möglichkeit für den einzelnen Nutzer (Daten der Ersterpro- bung) aufbereitet werden. Analyse, Diskussion und Handlungsempfehlungen aufgrund der Befragungser- gebnisse im Rahmen von Workshops für verschiedene Zielgruppen sind ebenfalls angedacht. Generell soll der Transfer des Befragungsinstrumentes und der Ergebnisse aus der Ersterprobung sowie der nachfolgen- den Nutzung durch Kooperationspartner und Netzwerke der BAuA erfolgen.

FB 3.1 Arbeitsschutzorganisation, Qualifizierung

SZ 1.1 Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Ansatzes einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeit

(12)

Der Work Ability-Index (WAI) - Bildung eines WAI - Netzwerkes auf nationaler Ebene F 1916

Bergische Universität - Gesamthochschule Wuppertal Laufend

Ausgangspunkt des Vorhabens ist die demographische Entwicklung und die in diesem Zusammenhang zu erwartende Veränderung der Altersstruktur des Erwerbspersonenpotenzials hin zu älteren Arbeitnehmern.

Die Arbeitsfähigkeit älterer und älter werdender Arbeitnehmer zu erhalten und zu fördern, gehört zu den dringenden Aufgaben des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Das Instrument des Work Ability Index (WAI) hat sich als hilfreiches und effektives Verfahren zur Beurteilung und Bewältigung der Arbeitsanforderungen erwiesen. Epidemiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass mit dem WAI auch Prognosen hinsichtlich der Entwicklung der Arbeitsfähigkeit während des Berufslebens möglich sind und frühzeitig Risiken für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben (Problematik Frühverrentung) aufgedeckt werden können.

Der WAI hat sich in den letzen Jahren zu einem international etablierten Instrument zur Ermittlung und Be- wertung der Arbeitsfähigkeit entwickelt.

In Deutschland wird WAI z. Z. im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen und als Instrument zur Ge- sundheitsförderung in Betrieben eingesetzt, jedoch ist die Datenlage sehr lückenhaft und unübersichtlich. Es besteht dringender Bedarf, die vorhandenen Daten in einem nationalen Netzwerk zusammenzuführen, um auf dieser Basis Ressourcen und Risiken für die Arbeitsfähigkeit aufzudecken, branchenbezogene Aussa- gen zur Arbeitsfähigkeit zu treffen und Maßnahmen zur effektiven Prävention einer vorzeitigen arbeitsbe- dingten Verminderung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit zu empfehlen. Die Ergebnisse der Netzwerkarbeit sollen u. a. in Form von Handlungshilfen, Leitfäden sowie über ein einzurichtendes Internetportal einem gro- ßen Kreis von Akteuren des betrieblichen Gesundheitsschutzes nutzbar gemacht werden.

FB 3.3 Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen, Stress

SZ 1.1 Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden Ansatzes einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeit

1.2 Ganzheitliche Vorsorge für besonders belastete Erwerbstätige und für Hochrisiko- gruppen

Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren und Erkrankungen bei Omnibus- und Berufskraftfahrern F 2038

FFAS Freiburger Forschungsstelle für Arbeits- und Sozialmedizin ARGE Laufend

Bereitstellung der Ergebnisse aus Literaturrecherche und Bedarfserhebung für eine vertiefte Kooperation mit beteiligten Unternehmens- und Berufsverbänden und für eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit.

Im Fahrdienst tätige Beschäftigte haben, verglichen mit anderen Berufsgruppen, höhere Morbiditäts- und Mortalitätsraten, die sich u. a. in erhöhten Fehlzeiten und vorzeitigen Dienstunfähigkeiten widerspiegeln.

Beeinträchtigungen vor allem durch kardiovaskuläre und muskuloskeletale Erkrankungen, Erkrankungen des Magen und Duodenums sowie psychische Störungen wurden in zahlreichen Studien beschrieben. Als hauptsächliche Belastungsfaktoren wurden u. a. ermittelt: Stress, Schichtarbeit, Bewegungsmangel, hohe Anforderungen, isolierter Arbeitsplatz, ergonomische Bedingungen sowie zunehmende Gewalttätigkeit. Ver- änderte Transportbedingungen, wie sie sich z. B. in einer stärkeren Flexibilisierung und Ausweitung der Ar- beitszeiten zeigen, betreffen vor allem die Fahrer. Durch steigenden Konkurrenzdruck werden Personalka- pazitäten so gering wie möglich gehalten. Eine Folge dieser hohen Belastung des Fahrpersonals können steigende Unfallzahlen durch Übermüdung und daraus folgende Konzentrationsschwäche sein. Aktuelle Präventionsansätze befassen sich beispielsweise mit den Belastungen am Fahrerarbeitsplatz und der Dienstplangestaltung sowie mit der Entwicklung von computerbasierten Trainingsprogrammen zur Stress- prävention und der Entwicklung von Betreuungskonzepten von Unfällen für betroffene Fahrer.

Dem Projekt liegen folgende Ziele zugrunde:

• erstens soll der aktuelle Wissensstand zu Belastungen und Expositionen bei Omnibus- und Berufskraft- fahrern sowie zu deren arbeitsbedingten Erkrankungen erarbeitet werden; auf dieser Grundlage sollen prioritäre Interventionsbereiche für die arbeitsmedizinische Betreuung definiert werden

• zweitens soll der aktuelle nationale und internationale Forschungsstand zu den bisher in der Praxis er- probten Präventionsmaßnahmen bzw. Steuerungsmaßnahmen zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit bei den genannten Berufsgruppen dargestellt und in Bezug auf die Wirksamkeit zusammengefasst beur- teilt werden

• auf der Grundlage der ersten beiden genannten Zielsetzungen soll drittens ein präventives Konzept ent- wickelt werden, das der gesundheitsgerechteren Gestaltung der Arbeit, der Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen sowie der Verbesserung der Gesundheitslage der Beschäftigten dient

• es sollen Präventionsmöglichkeiten im betrieblichen Setting aufgezeigt werden, die zugleich auch einen Ansatz zur Wirksamkeitsprüfung im Rahmen der Evaluationsforschung bieten

(13)

• es sollen Ansprechpartner und betriebliche Zugangswege für potentielle Kooperationen im Rahmen die- ses Konzeptes systematisch erfasst werden

• der Bedarf an Präventionsmaßnahmen und Gesundheitsförderung soll empirisch geschätzt werden:

• dazu soll eine Erhebung zur Teilnahmebereitschaft und zu Präferenzen potentieller Kooperationspartner durchgeführt werden

• auf der Grundlage der vorausgehenden Schritte soll die Durchführbarkeit oder Umsetzbarkeit des Kon- zeptes im betrieblichen Kontext analysiert werden (Machbarkeitsstudie)

Zu den positiven Konsequenzen des Projekts zählen

• die Identifikation der Bereiche, in denen vordringlicher Bedarf an Prävention und Gesundheitsförderung besteht,

• die Aufklärung der Beschäftigten und Arbeitgeber über gesundheitliche Risiken und Möglichkeiten zu ihrer Reduzierung,

• Empfehlungen zur Auswahl potentiell wirksamer präventiver Maßnahmen,

• eine Bedarfserhebung bei potentiellen Kooperationspartnern,

• die Abschätzung der Teilnahmebereitschaft für Angebote und Prävention und Gesundheitsförderung aus Sicht der Betriebe,

• die Nutzung der Ergebnisse für die Abschätzung der Chancen und Risiken weitergehender Schritte in Forschung und Praxis,

• die Initiierung und Vorbereitung weiterer Evaluationsstudien und die Bereitstellung,

• eine Datenbasis für eine zielgerichtete Prävention,

• die Bereitstellung der Ergebnisse aus der Literaturrecherche und Bedarfserhebung für eine vertiefte Kooperation mit beteiligten Unternehmens- und Berufsverbänden und für eine professionelle Öffentlich- keitsarbeit

FB 1.3 Epidemiologie, Risikoabschätzung

SZ 1.2 Ganzheitliche Vorsorge für besonders belastete Erwerbstätige und für Hochrisikogruppen

Entwicklung und Erprobung effizienter Rehabilitationsstrategien als Hilfsmittel für den Betriebsarzt bei Arbeitsplatzwechsel bzw. beruflicher Wiedereingliederung Leistungsgewandelter gemäß ASiG F 5143

Zae - Zentrum für arbeitsbedingte Erkrankungen GmbH Laufend

Der Betriebsarzt ist gemäß § 3 ASiG verpflichtet, den Arbeitgeber in Fragen des Arbeitsplatzwechsels sowie der Eingliederung und Wiedereingliederung Leistungsgeminderter in den Arbeitsprozess zu beraten. We- sentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration dauernd oder vorübergehend Leistungsgeminderter ist die Entsprechung von verbleibenden Fähigkeiten und Anforderungen ihrer Arbeitsbedingungen. Dafür benötigt der Betriebsarzt ein Bewertungsinstrumentarium. Eine weitere Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiedereingliederung Leistungsgewandelter in das Berufsleben ist eine enge Zusammenarbeit aller internen und externen Akteure unter Einbeziehung des Versicherten. Das Projekt zielt auf den Einsatz und die Be- wertung eines standardisierten Assessment-Verfahrens (Abgleich von Fähigkeitsprofil des Rehabilitanden mit dem Anforderungsprofil des Arbeitsplatzes) an den Schnittstellen Arbeitsplatz und Rehabilitationsklinik zur Herstellung klarer Zielvorgaben bei Einleitung des Rehabilitationsverfahrens und zur Bemessung des Rehabilitationserfolges. Es sollen branchenspezifische sowie ambulante und teilstationäre Rehabilitations- konzepte unter Einbeziehung von Effizienzbetrachtungen entwickelt und erprobt werden.

FB 3 Betrieblicher Arbeitsschutz

SZ 1.2 Ganzheitliche Vorsorge für besonders belastete Erwerbstätige und für Hochrisikogruppen

Integration von Langzeitarbeitslosen in Pflegeeinrichtungen F 2182

Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso) Laufend

Mit dem Projekt soll der Einsatz der Langzeitarbeitslosen in verschiedenen Bereichen (z. B. Pflege, Haus- wirtschaft, Verwaltung) der Pflegeeinrichtungen in einem systematischen Gruppenprozess vorbereitet und begleitet werden. Bei einer Laufzeit von anderthalb Jahren erfolgt die Projektumsetzung in drei Arbeitspha- sen. Durch eine mehrstufige Ist-Analyse werden zunächst die Interessen der unterschiedlichen Statusgrup- pen in der stationären Pflegeeinrichtung in Bezug auf den Einsatz von Langzeitarbeitlosen ermittelt. Im An- schluss daran soll eine Projektgruppe bestehend aus den Mitarbeiter/innen der kooperierenden Einrichtung Konzepte und Maßnahmen entwickeln, die die Ausgestaltung der Arbeitsgelegenheiten und die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter/innen konkretisieren sowie die Zusammenarbeit zwischen Träger und Arbeitsagentur optimieren. In der dritten Projektphase erfolgen die Evaluation der Maßnahmen, die Analyse der neuen Be- lastungskonstellationen, verursacht durch den Einsatz von Langzeitarbeitslosen, die Ergebnispräsentation

(14)

und die Anfertigung eines Handbuches, mit dem der Transfer und die Nutzbarmachung der Ergebnisse für die Praktiker/innen der Pflegebranche gewährleistet werden soll.

FB 3.1 Arbeitsschutzorganisation, Qualifizierung

SZ 1.2 Ganzheitliche Vorsorge für besonders belastete Erwerbstätige und für Hochrisikogruppen

Vorgehensweisen und Zielstellungen arbeitsmedizinischer Vorsorge in den Ländern der Europäi- schen Union - Vergleich und Eruierung innovativer Konzepte der medizinischen betrieblichen Indivi- dualprävention: normative Vorgaben, geforderte Qualifikationen und spezielle Kompetenzen, Daten arbeitsmedizinischer Vorsorge als Bestandteil der Gesundheitsberichterstattung

F 1906

Inst. für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH (IGES) Laufend

Im Zusammenhang mit der Veränderung von Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt (technologischer und demographischer Wandel, zunehmende Bedeutung der Rehabilitation, neue Unternehmensstrategien usw.) und der europaweiten Harmonisierung der Aktivitäten für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ist es erforderlich, die arbeitsmedizinische Vorsorge bedarfsangepasst zu aktualisieren und weiterzuentwickeln.

Die Studie soll Modelle und Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern im Sinne einer Bilanzierung zusammentragen. Von Interesse sind dabei vor allem praktizierte und kodifizierte Strategien der arbeitsme- dizinischen Vorsorge zu normativen Vorgaben und Zielstellungen, geforderten Qualifikationen, allgemeinen und speziellen Kompetenzen sowie zur Datennutzung arbeitsmedizinischer Vorsorge als Bestandteil einer Gesundheitsberichterstattung.

FB 3.2 Methoden der Prävention, Sozialer Arbeitsschutz

SZ 1.2 Ganzheitliche Vorsorge für besonders belastete Erwerbstätige und für Hochrisikogruppen

Allergie und Berufswahl - Evaluationsstudie eines regionalen Modellvorhabens verbesserter Berufs- beratung zur Vermeidung bzw. Verminderung berufsbedingter allergischer Erkrankungen -

F 2085

Inst. für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH (IGES) Laufend

Die Berufswahl ist für junge Menschen eine Weichenstellung mit langfristigen und tiefgreifenden Folgen. Das gilt insbesondere dann, wenn die Frage auftaucht, ob man aufgrund einer gesundheitlichen Einschränkung einen bestimmten Beruf ausüben kann oder nicht. Eines der häufigsten Probleme in diesem Zusammenhang sind Allergien. Nach Daten aus den Reihenuntersuchungen des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes star- ten in Brandenburg ca. 10 % der Jugendlichen mit einer atopischen Vorbelastung (allergische Thinitis, Asthma, Neurodermitis) ins Berufsleben. Einer Studie der Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin ist zu entnehmen, dass im Handwerk sogar 20 % der Auszubildenden eine ärztlich diagnostizierte Allergie ha- ben. Darüber, wie die betroffenen Jugendlichen ihre Berufswahl treffen, wo sie sich Beratung holen, welche Qualität diese Beratung hat und welchen Verlauf ihre ersten Berufsjahre nehmen, ist bisher wenig bekannt.

Etwa 80 % der Auszubildenden gaben in der IKK-Studie an, in Berufsschule und Betrieb nicht genügend über das Thema "Allergie" informiert zu werden. Es ist davon auszugehen, dass Ausbildungsabbrüche infol- ge allergischer Beschwerden in nicht geringer Zahl auftreten, die zum Teil bei besserer Beratung hätten vermieden werden können. Anliegen des Vorhabens in der Region Potsdam/Teltow-Fläming ist eine modell- hafte Erprobung eines neuen strategischen Konzeptes zur Erkennung von Atopikern und deren Berufsbera- tung in Form eines Kooperationsverbundes zwischen Ärzteschaft, Lehrern, Berufsberatern, Krankenkassen, Unfallversicherungsträgern und Arbeitsschutzbehörden. Im Rahmen des Projektes sollen Strukturen, Vorge- hensweisen, Hindernisse und Ergebnisse bezüglich einer effektiveren Berufsberatung in quantitativer und qualitativer Hinsicht, evaluiert werden.

FB 3.2 Methoden der Prävention, Sozialer Arbeitsschutz

SZ 1.2 Ganzheitliche Vorsorge für besonders belastete Erwerbstätige und für Hochrisikogruppen

Vitale Führungskräfte - ein Erfolgsfaktor für das Unternehmen F 2233

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Im Rahmen des Projektes werden Untersuchungen zur Vitalität, Arbeits- und Leistungsfähigkeit von Füh- rungskräften in einem Unternehmen der Metallverarbeitung (Firma Rasselstein mit Sitz an den Standorten Andernach und Neuwied) durchgeführt. Ausgangspunkt für das Projekt war die im Unternehmen zu erwar- tende Alterung des Erwerbspersonenpotenzials. Daraus leitete sich die Notwendigkeit ab, im Unternehmen verstärkt für das Thema "Älterwerden im Betrieb" zu sensibilisieren. Führungskräfte als Multiplikatoren für das Thema "Arbeit, Leistungsfähigkeit und Altern" waren dabei eine besonders interessante Berufsgruppe.

(15)

Mit Hilfe eines multidisziplinären Ansatzes, bei denen insbesondere Methoden zur Untersuchung von Stress, von Arbeitsfähigkeit und des alters-bezogenen Vitalitätszustandes zum Einsatz kamen, wurden sowohl Res- sourcen als auch Risiken für Veränderungen von Vitalität und Leistungsfähigkeit mit zunehmendem Alter aufgedeckt. Davon ausgehend konnten Präventionsmaßnahmen abgeleitet und empfohlen werden, die ins- besondere auf die Bereiche Arbeit und gesunde Lebensführung gerichtet sind.

FB 3.3 Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen, Stress

SZ 1.2 Ganzheitliche Vorsorge für besonders belastete Erwerbstätige und für Hochrisikogruppen

Fall-Kontroll-Studie zur Bewertung von beruflichen Faktoren im Zusammenhang mit bandscheiben- bedingten degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule

F 2146

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Laufend

Ziel des Forschungsvorhabens ist, im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie die Bedeutung unterschiedlicher beruflicher Faktoren (Heben und Tragen von Lasten, Tragen von Lasten auf der Schulter, Ganzkörpervibra- tion, Hand-Arm-Vibration, Zwangshaltung, Fehlhaltung usw.) und sonstiger Einflussfaktoren (Alter, Ge- schlecht, konstitutionelle Faktoren usw.) für die Entstehung von Zervikal- und Zervikobrachialsyndromen aufgrund von bandscheibenassoziierten degenerativen Halswirbelsäulen(HWS)-Veränderungen zu bewer- ten. Folgende Arbeitsschwerpunkte wurden in der Leistungsbeschreibung formuliert:

• Die Studie sollte als bevölkerungsbezogene Fall-Kontroll-Studie angelegt werden. Die notwendigen Fall- zahlen sind über Power-Abschätzungen zu planen.

• Als Fälle sind Patienten mit Zervikalsyndromen und/oder Zervikobrachialsyndromen mit bandscheiben- assoziierten degenerativen HWS-Veränderungen zu gewinnen. Die Diagnose sollte entsprechend dem Stand der Diagnostik klinisch und bildgebend gesichert sein. Dies setzt die bestehende enge Kooperati- on mit orthopädisch-chirurgischen bzw. neurochirurgischen Einrichtungen voraus.

• Die subjektiven Angaben der Probanden zur retrospektiven und aktuellen beruflichen Belastung sind exemplarisch durch aktuelle Belastungsermittlungen/Arbeitsplatzanalysen in Betrieben der Region oder durch Expertenurteil (TAD-Interviews) zu objektivieren.

• Als Ergebnis der Fall-Kontroll-Studie sind die erhobenen beruflichen und andere Risikofaktoren mit den üblichen multifaktoriellen statistischen Verfahren (logistische Regressionsanalyse) einzeln und in Kom- bination zu bewerten und zu vergleichen.

FB 3.4 Arbeitsgestaltung bei physischen Belastungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen

SZ 1.2 Ganzheitliche Vorsorge für besonders belastete Erwerbstätige und für Hochrisikogruppen

1.3 Förderung individueller und organisatorischer Ressourcen

Workplace Health Promotion (WHP), National Health Policies and Strategies in an Enlargening Euro- pe (WHP in Europe)

F 1927

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Dieses Projekt wird einen Überblick über BGF in Europa liefern, wird Standards vorschlagen und die Integra- tion in die betrieblichen und überbetrieblichen arbeitsmedizinischen Dienste vorantreiben.

FB 1 Strategie und Grundsatzfragen

SZ 1.3 Förderung individueller und organisatorischer Ressourcen

Arbeitsbedingungen im Krankenhaus F 2032

Universität Witten/Herdecke - Fakultät für Medizin Laufend

Der Kostendruck im Gesundheitswesen hat neben den verschiedenen Veränderungen im ambulanten Be- reich auch zu einer Umstellung der Finanzierung der Krankenhausbetriebskosten geführt. Basierend auf der Systematik des australischen Refined Diagnoses Related Groups wurde das Finanzierungssystem in deut- schen Kliniken auf das DRG System umgestellt. Dabei ist die Aufenthaltsdauer in Abhängigkeit von der Di- agnosegruppe der limitierende Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines Hauses. Einhaltung bzw. Unterschrei- tung der Liegezeit bei gleichzeitiger Sicherstellung des medizinischen Ergebnisses wird der in Zukunft we- sentliche Effizienzfaktor sein. Diese neue Finanzierungsgrundlage hat direkte Auswirkungen auf die arbeits- organisatorischen Zusammenhänge in den Häusern. Mangelhafte Abstimmungen zwischen den Abteilungen oder aber zu den Funktionsbereichen führten in der Vergangenheit häufig zur Verlängerung der Liegezeiten.

Solche ablaufbedingten zeitlichen Verzögerungen in der Behandlung werden in Zukunft direkte negative

(16)

Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Häuser haben. Es ist zu vermuten, dass die fehlenden Stan- dards und Prozesse insbesondere zu einem Anstieg der Belastung beim medizinischen und pflegenden Personal führen.

Ziel des Projektes ist es, beispielhaft in drei Krankenhäusern einen Organisationsentwicklungsprozess zu begleiten und voranzutreiben, der unter den veränderten Bedingungen zu einer Optimierung der Arbeitsbe- dingungen für die beteiligten Berufsgruppen beiträgt. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der beste- henden Arbeitsorganisation sollen auf der Basis des gemeinsamen Konsenses in einem mitarbeiterorientier- ten Prozess (Workshops) die neuen Anforderungen definiert und beteiligungsorientiert Standards und Pro- zesse entwickelt werden. Neben den organisationsbezogenen Anforderungen sollen die veränderten Anfor- derungen an die Beschäftigten definiert und darauf aufbauend Qualifizierungsnotwendigkeiten aufgezeigt werden. Insbesondere sind dabei veränderte Führungsanforderungen zu betrachten.

Ergebnis des Projektes soll eine Handlungsanleitung sein, die es interessierten Krankenhäusern ermöglicht, die beschriebenen Entwicklungsprozesse an ihre Rahmenbedingungen anzupassen und umzusetzen. Um eine zeitnahe Umsetzung der Ergebnisse zu ermöglichen, soll während des gesamten Projektes eine Inter- netdarstellung erfolgen. Wichtige, immer wiederkehrende Fragen für die Umsetzung sollen in Form von FAQs dargestellt werden. Im Rahmen eines Abschluss Workshops sollen die Ergebnisse interessierten Krei- sen vorgestellt werden.

FB 1.2 Soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Arbeitsschutzberichterstattung SZ 1.3 Förderung individueller und organisatorischer Ressourcen

Bilanzierung der Aktivitäten zur Gesundheitsförderung im ganzheitlichen Konzept einer gesunden Schule

F 2033

Universität Lüneburg - Institut für Psychologie Laufend

Gesundheitsförderung im Setting Schule ist seit einigen Jahren ein sich stetig entwickelndes Feld. Das star- ke Interesse an solchen Maßnahmen ergibt sich aus der Bedeutung dieses Settings, das zwei Interessen- gruppen vereint: die Lehrer als Beschäftigte und die Schüler. Eine Verbindung beider Zielgruppen unter Ein- beziehung aller Akteure (inkl. Eltern und anderer an der Schule Beschäftigter) hat im Hinblick auf gesund- heitsfördernder Maßnahmen bisher nur ansatzweise stattgefunden. Um die Nachhaltigkeit von Gesundheits- förderung an Schulen zu sichern, ist diese Ganzheitlichkeit allerdings zwingend notwendig.

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, eine Bestandsaufnahme der entwickelten und erprobten Konzepte und Programme in Deutschland vorzunehmen. Auf dieser Basis sollen erfolgsunterstützende Faktoren ana- lysiert werden und in einem weiteren Schritt in Form eines Leitfadens dargestellt werden. Dabei soll unter- sucht werden, ob und in welcher Form dabei die Einbeziehung aller relevanten Akteure (Schüler, Eltern, Lehrer, Schulleitung, u. a.) berücksichtigt worden ist und inwieweit sich dies auf die Effektivität der Maßnah- me ausgewirkt hat. Zur Sicherung dieser Ganzheitlichkeit wird ein Beirat eingerichtet. Die aus der Bilanzie- rung gewonnenen Erkenntnisse werden für Empfehlungen zur Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnah- men an Schulen genutzt. Im Abschlussbericht sollen ebenfalls Empfehlungen für eine effiziente Umsetzung in den verschiedenen Politikbereichen (Bildung, Arbeit, Umwelt etc.) formuliert werden.

FB 1.2 Soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Arbeitsschutzberichterstattung SZ 1.3 Förderung individueller und organisatorischer Ressourcen

Entwicklung eines Handlungsleitfadens zu Mental Health am Arbeitsplatz - Förderung der psychi- schen Gesundheit und Prävention von Depression, Angstzuständen und anderen psychischen Er- krankungen am Arbeitsplatz

F 2106

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Ziel des Projektes ist die Sensibilisierung von betrieblichen Entscheidungsträgern und Entwicklung einer Konzeption zur Förderung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz und zur Prävention psychischer Erkran- kungen wie Angst und Depression. Laut WHO wird angenommen, dass Depression bis zum Jahre 2020 an zweiter Stelle der Ursachen für Erwerbsunfähigkeit stehen wird, direkt nach Herz-Kreislauferkrankungen. Die Ergebnisse des EU-Projektes "Mental health promotion and prevention strategies for coping with anxiety and depression in Europe" werden in diesem Projekt auf die nationale Ebene übersetzt und mit Unterstützung nationaler Experten in verständliche Empfehlungen umgesetzt.

FB 1.2 Soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Arbeitsschutzberichterstattung SZ 1.3 Förderung individueller und organisatorischer Ressourcen

(17)

Beanspruchungsoptimale Arbeitsweisen bei Pflegetätigkeiten im Krankenhaus: Ermitteln und Vermit- teln

F 2149

Technische Universität Dresden Laufend

Die im ArbSchG geforderten Beurteilungen der Gefährdungen setzen an vergleichbaren Arbeitsplätzen an.

Trotz vielfacher inhaltlicher und zeitlicher Standardisierung von Arbeitstätigkeiten kommt es interindividuell zu erheblichen Unterschieden im Vorgehen und der Leistung, die sich auch auf das (Fehl-) Beanspru- chungserleben der betroffenen Beschäftigten auswirken. Diese sind aus arbeitspsychologischer Sicht nur kaum erforscht. Es liegen Vorarbeiten aus der lernpsychologischen Forschung vor, die hier auf die Arbeits- welt übertragen werden sollen. Das Analysieren sicherheits- und gesundheitsförderlicher Arbeitsweisen ist neben der psychologischen Organisations- und Arbeitsinhaltsgestaltung eine wirkungsvolle Strategie zur Beanspruchungs- und Leistungsoptimierung, da Ursachen für psychische Fehlbelastungen auch hier ermit- telt und zielgerichtet beeinflusst werden können.

Ziele des Projektes bestehen in der Ist-Analyse individueller Arbeitsweisen bei Pflegetätigkeiten im Kranken- haus, der Identifikation optimaler Strategien, der Verallgemeinerung dieser Strategien, der Übertragung in Lernpläne, der Prüfung ihrer Wirksamkeit und der Erstellung eines Leitfadens. Die Projektarbeiten sollen bei Pflegetätigkeiten im Krankenhaus durchgeführt werden. Positive Auswirkungen auf eine höhere Patientenzu- friedenheit und Qualität der Pflege werden erwartet. Die beanspruchungsoptimale Gestaltung von Arbeit auf der Basis individueller Arbeitsweisen kristallisiert sich in vielen Bereichen der Wirtschaft als weitere Möglich- keit für die Erhaltung und Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit heraus. Durch die Verallgemeinerung individuell-optimaler Strategien und deren Darstellung in einem Leitfa- den ist ein Transfer auf gleiche oder ähnliche Pflegehandlungen im Krankenhaus möglich. Die Ergebnisse des Projektes sollen in den INQA-Schwerpunkt "Pflege" einfließen. In der nachfolgenden Umsetzung des Projektes wird die Entwicklung einer Seminarkonzeption geplant.

FB 3.3 Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen, Stress SZ 1.3 Förderung individueller und organisatorischer Ressourcen

2 Verbesserung der Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsstörungen und Erkrankungen

2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedingungen

Erfassung psychischer Belastungen anhand eines erprobten Fragebogens (COPSOQ) F 2031

N.N.

Geplant

01.01.2007-30.06.2008

Der im Rahmen des Projektes F 1885 auf seine testtheoretischen Gütekriterien hin untersuchte Fragebogen zur Erfassung psychosozialer Belastungen (Copenhagen Psychosocial Questionaire) soll in einem auf das erste Projekt aufbauende Vorhaben in verschiedenen Branchenbereichen eingesetzt werden. Auf der Basis der ermittelten Daten soll ein Datensatz geschaffen werden, der ein Benchmarking zwischen verschiedenen Betrieben der gleichen Branche bzw. unterschiedlicher Branchen ermöglicht. Damit ergibt sich für die Betrie- be eine valide und reliable Möglichkeit zur Abschätzung des Stresspotenzials im Betrieb bzw. in Teilberei- chen des Betriebs. Da der Copenhagen Psychosocial Questionaire auch in anderen europäischen Ländern eingesetzt wird, z. B. in den skandinavischen Ländern, in Spanien, Österreich etc., liefert er darüber hinaus europäische Vergleichsdaten. In einem weiteren Schritt kann der Datensatz in interaktiver Nutzung von den Firmen verwendet werden und damit zu einem "selbst-wachsenden" Datenpool erweitert werden.

FB 1.2 Soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Arbeitsschutzberichterstattung

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

Zeitarbeit - eine "neue Branche" mit spezifischen Strukturen F 2123

N.N.

Geplant

01.07.2007-30.06.2009

Wie der Forschungsbericht FB 1006 zeigen konnte, ist die Belastungssituation für Beschäftigte in Leih- und Zeitarbeit in der Regel ungünstiger als für die sogenannte "Stammbelegschaft".

(18)

Gleichzeitig besteht für die "Fremden" im Betrieb nur sehr selten eine konzeptionelle Einbindung in die Ar- beits- und Gesundheitsschutzstrukturen der Entleihfirmen.

FB 1.2 Soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Arbeitsschutzberichterstattung

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

Psychosoziale Belastungen - Methoden und Kompetenzerweiterung: Handlungshilfe für die betriebli- che Akteure

F 2191 N.N.

Geplant

01.04.2007-31.10.2007

Erstellung von Handbüchern sowie einer DVD. Handbuch A für Betriebs- und Arbeitsmediziner/-innen, in dem die theoretische Basis sowie die Methoden und verwendeten Hilfsmittel aus dem Fortbildungskonzept von F 1992 in einer praxisorientierten Form dargestellt werden. Handbuch B für Unternehmer/-innen, Füh- rungskräfte, Betriebs- und Personalräte, welches Bezug auf die besonderen Bedarfe und Interessenschwer- punkte der intendierten Zielgruppen nimmt. Video-Szenen-Entwicklung und -Erstellung sowie Erstellung einer DVD. Es sind exemplarische Schlüsselszenen der Methoden-Anwendung per Video festzuhalten mit jeweiliger Einführung und jeweiligem Kommentar.

FB 3.2 Methoden der Prävention, Sozialer Arbeitsschutz

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

Aufarbeitung betrieblicher Erfahrungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen

F 2193 N.N.

Geplant

01.06.2007-31.05.2009

Zunehmend wird anerkannt, dass psychische Fehlbelastungen und chronischer Stress in der Arbeitswelt schwerwiegende Folgen für die Arbeitssicherheit, die Gesundheit (hier insbesondere in Bezug auf psychi- sche und psychosomatische Gesundheitsstörungen) sowie die Leistungsfähigkeit der davon betroffenen Beschäftigten nach sich ziehen. Voraussetzung für eine zielorientierte und nachhaltige Stressprävention auf betrieblicher Ebene ist die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung unter Berücksichtigung von psychi- schen Belastungen. Allerdings gibt es trotz eines rechtsverbindlichen Rahmens (Arbeitsschutzgesetz) seit 1996 erhebliche Defizite im Hinblick auf die Realisierung der Gefährdungsbeurteilung unter Einbeziehung psychischer Belastungen. Dies ist z. T. auf eine fehlende Bereitschaft auf Seiten von Unternehmen, aber auch auf Handlungsunsicherheiten bei betrieblichen Akteuren insgesamt zurückzuführen; ferner auf fehlende Erfahrungen und unzureichendes Wissen. Insbesondere mangelt es an einer gezielten und systematischen Aufarbeitung der vorhandenen (betrieblichen und branchenbezogenen) Interventionserfahrungen und deren Nutzbarmachung für die betriebliche Praxis.

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, der betrieblichen Stressprävention über die Aufarbeitung und Aus- wertung betrieblicher und branchenbezogener Erfahrungen mit der Gefährdungsbeurteilung sowie über die Förderung des Erfahrungsaustausches neue Impulse zu verleihen. Es geht darum, Lernprozesse zu initiie- ren und Umsetzungsfortschritte in den Betrieben in Bezug auf die Stressprävention zu fördern, von denen zu erwarten ist, dass sie einen wichtigen Beitrag zur Prävention stressbedingter Beschwerden und Erkrankun- gen leisten und zugleich die Organisationsentwicklung in Richtung einer "gesunden Organisation" vorantrei- ben. Zu diesem Zweck soll die vorliegende Interventionspraxis zur Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen (Vorgehensweisen, Analyse- und Gestaltungsansätze auf betrieblicher Ebene und auf Bran- chenebene) systematisch aufgearbeitet und evaluiert werden. Überprüft werden sollen insbesondere Quali- tät und Wirksamkeit der Gefährdungsbeurteilungen in Bezug auf fördernde und hemmende Faktoren, Vor- gehensweise, Instrumenteneinsatz, Ableitung und Umsetzung von Maßnahmen der Arbeitsgestaltung und Organisationsentwicklung in den Betrieben sowie die überbetriebliche, branchenbezogene Verbreitung von Beispielen guter Praxis. Europäische Erfahrungen, insbesondere aus dem PEROSH-Netzwerk (Pillar: "Work Organisation & Psychosocial Factors"), werden dabei berücksichtigt.

FB 3.3 Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen, Stress

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

(19)

Förderung und Schutz der psychischen Gesundheit. Entwicklung von Handlungsansätzen durch die Integration evidenzbasierter Forschungsergebnisse, bestehender Ansätze und Praktiken

F 1785

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Im Rahmen des EU Vorhabens ProMenPol (A 81) werden Handlungsgrundlagen zur Förderung psychischer Gesundheitskonzepte entwickelt. Dieses Projekt erhält eine volle Förderung durch die EU. Nicht abgedeckt sind jedoch die Diskussion und Entwicklung spezifischer Präventionskonzepte. Es ist deshalb daran gedacht mit europäischen Experten je ein Fachgespräch 2008 und 2009 durchzuführen, die auch dem Benchmark der bis dahin erzielten Ergebnisse dienen. Die dabei erzielten Ergebnisse können voll für den strategischen Förderschwerpunkt 2.1 und 1.2 genutzt werden.

FB 1.2 Soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Arbeitsschutzeinrichtungen

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

Effektivität von Interventionen zur Wiederherstellung und zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit bzw. zur Arbeitsrückkehr von Patienten mit Anpassungsstörungen

F 2102

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Anpassungsstörungen zeichnen sich durch Angst- und depressive Symptome aus, die in der Folge von be- lastenden Lebensereignissen auftreten und nicht selten auf arbeitbedingtem Stress zurückzuführen sind.

Allein 2003 entfielen auf der Grundlage von AOK-Daten über 7 Mill. Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland auf die Diagnosegruppe F43 (Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen). Um Ar- beitsunfähigkeit und Frühberentung entgegen zu wirken, sind evidenzbasierte Interventionen erforderlich.

Ziel ist die Bewertung der Wirksamkeit solcher Maßnahmen und die Bereitstellung entsprechender Hand- lungsempfehlungen. Dazu wird eine systematische Übersicht bisher vorhandener Literatur im Rahmen einer internationalen Projektgruppe erarbeitet. Bislang ist keine systematische Übersichtsarbeit zur Reduzierung von Arbeitsunfähigkeit veröffentlicht worden. Dieses Projekt ist in der Cochrane Collaboration als systemati- sche Übersichtsarbeit zur Effektivität von Interventionen für den Erhalt und die Verbesserung der Arbeitsfä- higkeit bei Anpassungsstörungen registriert und wird dort redigiert.

FB 1.3 Epidemiologie, Risikoabschätzung

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

Effektivität von Interventionen zur Wiederherstellung und zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit bzw. zur Arbeitsrückkehr von Patienten mit Depressionen - Eine systematische Übersichtsarbeit

F 2132

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Nach Angaben der WHO ist die Depression mit weltweit 121 Millionen betroffenen Menschen von großer Public-Health-Bedeutung. Die 12-Monatsprävalenz beläuft sich in Deutschland auf 10 %. Gesundheitsprob- leme beziehen sich auf die individuelle Betroffenheit und Suizidgefährdung, die sozialen Beziehungen und die Arbeitsfähigkeit. Die gesellschaftlichen Konsequenzen sind enorm. Die Depression gehört zu den wich- tigsten Ursachen für Behinderung weltweit. Obwohl zuverlässige Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten prinzipiell verfügbar sind, werden nur weniger als 25 % der Betroffenen behandelt.

Die jährlichen Kosten liegen bei 83 Mrd. $ allein in den USA. Der größte Teil (75-80 %) geht auf indirekte Kosten durch den Verlust an Arbeitsproduktivität, das Fehlen wegen Krankheit und die Arbeitsunfähigkeit zurück. Die Gesundung depressiver Symptome muss nicht zwangsläufig mit der Wiederherstellung der vol- len Arbeitskraft verbunden sein. So sind Interventionen zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit bei Erwerbstä- tigen mit Depressionen notwendig. Bislang ist keine systematische Übersichtsarbeit zur Reduzierung von Arbeitsunfähigkeit veröffentlicht worden. Dieses Projekt ist in der Cochrane Collaboration als systematische Übersichtsarbeit zur Effektivität von Interventionen für den Erhalt und die Verbesserung der Arbeitsfähigkeit bei Depressionen registriert und wird dort redigiert.

FB 1.3 Epidemiologie, Risikoabschätzung

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

(20)

Psychologische Bewertung von Arbeitsbedingungen - Erprobung eines Screeningverfahrens F 1645

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Das Screening-Verfahren (BASA) soll in betrieblichen Untersuchungen an verschiedenen Arbeitsplätzen in unterschiedlichen Branchen eingesetzt werden. Neben der Erfassung der Arbeitsbedingungen sollen Ar- beitsanalysen durchgeführt sowie verschiedene Merkmale des Erlebens erhoben werden. Das bietet die Grundlage für die Validierung des Screening-Verfahrens.

FB 3.3 Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen, Stress

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

Untersuchung arbeitsbedingter Ursachen für das Auftreten von depressiven Störungen F 1865

Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Psychologie, AG Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie Laufend

Aufgrund der hohen volkswirtschaftlichen Kosten und des Leidensdruckes der Betroffenen kommt der Erfor- schung von Ursachen psychischer Störungen große gesundheitspolitische und volkswirtschaftliche Bedeu- tung zu. Die WHO geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 die Depression die weltweit häufigste Erkran- kung neben den Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein wird. Allein in Deutschland erkranken rund 20 % aller Bundesbürger einmal in ihrem Leben an einer depressiven Episode. Ursachen depressiver Störungen wer- den im Zusammenhang mit genetischer Prädisposition, Persönlichkeitsfaktoren, Veränderungen im Stoff- wechsel des Gehirns aber auch psychosozialen Belastungen gesehen. Mögliche arbeitsbedingte Faktoren, die zum Entstehen oder zur Verschlechterung depressiver Störungen beitragen, finden in der betriebsärztli- chen sowie hausärztlichen Praxis kaum Beachtung. Im Gegensatz zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist das Auftreten psychischer Störungen als Folge psychischer Fehlbelastungen und chronischer Stressbelastungen bei der Arbeit noch wenig untersucht.

Deshalb kommt der Aufdeckung und Bewertung arbeitsbedingter Faktoren, z. B. durch Fehlbelastungen und chronischen Stress eine hohe Bedeutung zu, um

• Risikokonstellationen im Arbeitsprozess zu erkennen,

• Empfehlungen zur Arbeitsgestaltung zu geben,

• Akteure des Arbeits- und Gesundheitsschutzes entsprechend zu sensibilisieren und

• angemessene Präventionsmaßnahmen einzuführen.

Ein in der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 2004 durchgeführter interdisziplinärer Workshop mit Experten aus den Fachgebieten Psychologie, Medizin, Rehabilitation und Soziologie zu die- sem Thema bestätigte die aktuelle Bedeutung dieser Problematik für die Arbeitsmedizin (BAuA-Tb 138 "Ar- beitsbedingtheit depressiver Störungen"). Übergeordnetes Ziel des Projektes ist somit die Ermittlung mögli- cher Risikokonstellationen in den Arbeitsbedingungen für das Auftreten depressiver Störungen unter Be- rücksichtigung individueller Bedingungen (z. B. Disposition, Alter, Geschlecht, Bildung etc.). Dazu ist es not- wendig, Aussagen zur Inzidenz depressiver Störungen gemäß ICD/DSM in den letzten Jahren zu treffen und den derzeitigen Wissensstand zur Rolle arbeitsbedingter Faktoren für das Auftreten bzw. die Verschlechte- rung depressiver Störungen aufzuarbeiten. Ein geeignetes Handlungskonzept bezüglich der Diagnostik de- pressiver Störungen unter Berücksichtigung von Risikokonstellationen in den Arbeitsbedingungen ist zu er- arbeiten und entsprechende (betriebliche) Zugangswege (Zielgruppen) sind zu ermitteln. Die aus der Unter- suchung gewonnenen Erkenntnisse sollen für Empfehlungen zu präventiven Maßnahmen zur Vermeidung des Auftretens bzw. der Verschlechterung depressiver Erkrankungen genutzt werden.

Dies kann z. B. in Form von Handlungsanleitungen für Akteure des Arbeits- und Gesundheitsschutzes erfol- gen bezüglich:

• präventiver Maßnahmen unter Beachtung von Frühanzeichen der Erkrankung,

• des Umgangs mit Erkrankten, Rehabilitation und Wiedereingliederung von Erkrankten.

FB 3.3 Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen, Stress

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

Psychische Belastungen in der Dienstleistungsbranche: Entwicklung eines Instrumentes für die Ana- lyse, Bewertung und Gestaltung interaktiver Arbeitstätigkeiten

F 1912

AuG - Institut für Arbeitspsychologie und Gesundheitsforschung (Arbeitsgemeinschaft) Laufend

Der Wandel von einer Industrie- zu einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft bewirkt die Zunahme von Arbeitsplätzen im Informations- und Dienstleistungsbereich. Neben der vorliegenden Arbeitsgestaltung ha-

(21)

ben auch die personellen Kompetenzen einen Einfluss auf mögliche kurzfristige oder langfristige Belastungs- folgen. Diensttätigkeiten im Verkauf (Einzelhandel) oder Schaltertätigkeiten, z. B. in Banken, Postämtern oder im öffentlichen Personenverkehr standen jedoch bisher kaum im Mittelpunkt arbeitspsychologischer Untersuchungen. Ein Grund dafür besteht im Fehlen von Analyseinstrumenten, die neben der Bewertung der Möglichkeiten und Hindernisse für die intentionale Handlungsausführung auch eine Bewertung der Interakti- onen und Emotionen zwischen Beschäftigten und Kunden erlauben.

Die Ziele des Projektes sind:

1) Erstellung einer Systematisierung interaktiver Tätigkeiten in der Dienstleistungsbranche

2) Ermittlung der Belastungssituation (psychische, widersprüchliche, soziale, emotionale usw.) und not- wendiger Qualifikationsvoraussetzungen (kommunikative, soziale u. a.) sowie Untersuchung möglicher gesundheitlicher Auswirkungen der Interaktion bei den Beschäftigten

3) Entwicklung eines Analyseinstrumentes zur Erfassung handlungsregulativer und interaktiver Komponen- ten sowie regulationsbehindernder, widersprüchlicher und emotionaler Arbeitsanforderungen bezogen auf Verkaufs- und Schaltertätigkeiten

4) Ableitung von verhältnis- und verhaltenspräventiven Maßnahmen in den untersuchten Bereichen.

FB 3.3 Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen, Stress

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

Kreativität und Gesundheit im Arbeitsprozess - Bedingungen für eine kreativitätsförderliche Arbeits- gestaltung im Wirtschaftsleben

F 1961

Technische Universität München - Lehrstuhl für Psychologie Laufend

Angesichts von Globalisierung und verschärftem Wettbewerb werden die Innovationszyklen kürzer und Wis- sen gewinnt als Wertschöpfungsfaktor an Bedeutung. Beschäftigte benötigen Kompetenz zur selbständigen Erweiterung von Wissen und Können, um den wachsenden fachlichen und sozialen Anforderungen im Ar- beitsleben gerecht zu werden. Auch wenn Kreativität im Arbeitsleben häufig eingefordert wird, werden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entfaltung von Kreativität oft nicht ausreichend benannt bzw. beach- tet. So behindern restriktive Arbeitsaufgaben, "Verschlankung" von Unternehmen, Stress durch Überforde- rung die Entwicklung der für den Unternehmenserfolg unverzichtbaren Kreativität. Andererseits setzen mo- derne Führungskonzepte auf eine kreativitätsförderliche Eigeninitiative der Beschäftigten. Konkret stellt sich die Frage nach den Bedingungen einer innovativen Arbeitsgestaltung, welche die Kreativität der Erwerbstä- tigen fördert und eine wichtige Voraussetzung für den Unternehmenserfolg ist ohne Überforderung und chronischen Stress hervorzurufen.

Die Forderung, Arbeit so zu gestalten, dass die Fähigkeiten und Kompetenzen der Beschäftigten gefördert und entwickelt werden, gewinnt neue Aktualität. Insofern besteht Handlungs- und Forschungsbedarf für die effektive Nutzung und Förderung der Kreativität mit dem Ziel der Gesunderhaltung von Mitarbeitern und Unternehmen.

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, eine Bestandsaufnahme (Bilanzierung) bereits vorhandener aussa- gekräftiger Konzepte und betrieblicher Erfahrungen national und international vorzunehmen, die Kreativität als betriebliche Ressource thematisiert. Eine praxisgerechte Dokumentation mit Beispielsammlung für eine kreativitätsförderliche Arbeitsgestaltung soll daraus entwickelt und offene Fragen für künftige Untersuchun- gen abgeleitet werden.

Die Nutzung der Ergebnisse des Projektes soll auf drei Ebenen erfolgen:

1) Praxisorientierte Aufarbeitung des Forschungsstandes und vorliegender Erfahrungen zur Kreativität in Unternehmen bzw. im Arbeitsprozess.

2) Beispielsammlung für kreativitätsförderliche Arbeitsgestaltung ("Good practice") in Unternehmen (in Ab- hängigkeit von der Beschäftigtenstruktur des Unternehmens: Alter, Geschlecht, Tätigkeitsart etc.).

3) Erarbeitung und online-Präsentation einer praxisorientierten Dokumentation.

FB 3.3 Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen, Stress

SZ 2.1 Psychische und psychosomatische Gesundheitsstörungen unter sich wandelnden Arbeitsbedin- gungen

Instrumente zur Erfassung und Bewertung psychischer Belastung: Aktualisierung der Tollbox Versi- on 1.0

F 1965

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Die Toolbox mit Instrumenten zur Erfassung psychischer Belastung wurde 2002 von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin veröffentlicht. In gewissen Abständen ist eine Aktualisierung erforderlich,

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

HACKER und RICHTER (1984) weisen daher darauf hin, dass psychische Ermüdung kein passiver Vorgang ist, sondern die Beschäftigten durch die Regulation (Steuerung) der Tätigkeit

(2) Arbeitsmedizinische Vorsorge dient der Beurteilung der individuellen Wechsel- wirkungen von Arbeit und physischer und psychischer Gesundheit und der

hier: Änderung der TRBS 1201 Teil 2 „Prüfungen und Kontrollen bei Gefährdungen durch Dampf und Druck“.

Gemäß § 21 Absatz 6 der Betriebssicherheitsverordnung macht das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die nachstehende Änderung der TRBS 2111 Teil 1 „Mechanische

Dieser Anhang erläutert anhand ausgewählter Beispiele die Ermittlung und Durch- führung von Maßnahmen durch den Arbeitgeber gegen die Gefährdung von Beschäftigten

„(4) Sofern eine EU-Konformitätserklärung oder eine entsprechende Dar- stellung im Explosionsschutzdokument vorliegt, muss die Einhaltung der

„(10) Wird die Explosionssicherheit der Anlage lediglich von der Umsetzung einzelner Maßnahmen bestimmt, gilt mit der wiederkehrenden Prüfung dieser Maßnahmen (z.

Es ist sichergestellt, dass die Arbeitsmittel ausschließlich bestimmungsgemäß ent- sprechend den Vorgaben des Herstellers (z. Betriebsanleitung) verwendet wer- den. Es treten