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Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

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Academic year: 2022

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(1)

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Forschungs­

anwendung

Arbeitsschutz

Fa 36

G. Richter

Psychische

Belastung und Beanspruchung

Streß, psychische

Ermüdung, Monotonie,

psychische Sättigung

(2)

- Forschungsanwendung - Fa 36

G. Richter

Psychische Belastung und Beanspruchung

streß, psychische Ermüdung, Monotonie, psychische Sättigung

Dortmund/Berlin 2000 3. überarbeitete Auflage

(3)

Belastung und psychische Beanspruchung“ (Projektnummer F 1473) im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Die Ver­

antwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.

Bearbeiterin: Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Gabriele Richter

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Proschhübelstr. 8, D-01099 Dresden

Postfach 10 02 43, D-01072 Dresden Telefon: (03 51) 80 62-441

Telefax: (03 51) 80 62 - 210 Verlag/Druck: Wirtschaftsverlag NW

Verlag für neue Wissenschaft GmbH

Bürgermeister-Smidt-Str. 74 - 76, D-27568 Bremerhaven Postfach 10 11 10, D-27511 Bremerhaven

Telefon: (04 71) 9 45 44 - 0 Telefax: (04 71)9 45 44-77 Email: nw-verlag@t-online.de Internet: www.nw-verlag.de

Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Hauptsitz Dortmund:

Friedrich-Henkel-Weg 1 - 25, D-44149 Dortmund Telefon: (02 31)90 71 -0

Telefax: (02 31) 90 71 - 454 Email: dortmund@baua.de Internet: www.baua.de Sitz Berlin:

Fachbereich Arbeitsmedizin Nöldnerstr. 40 - 42, D-10317 Berlin Telefon: (0 30) 5 15 48-0

Telefax: (0 30) 5 15 48- 170 Email: berlin@baua.de Internet: www.baua.de

Alle Rechte einschließlich der fotomechanischen Wieder­

gabe und des auszugsweisen Nachdrucks Vorbehalten.

Aus Gründen des Umweltschutzes wurde diese Schrift auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

ISSN 1433-2094 ISBN 3-89701-549-8

Inhaltsverzeichnis

Seite

Kurzreferat Abstract Resume Vorwort 1 Einleitung 1.1 Problemlage 1.2 Zielsetzung

1.3 Methodisches Vorgehen 1.4 Abgrenzung der Thematik

2 Kennzeichen psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung

2.1 Begriffe psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung 2.2 Psychologische Beiastungs- und Beanspruchungsmodeile 2.3 Psychische Anforderungen ais Kennzeichen psychischer

Beiastungen

3 Kurzzeitige beeinträchtigende Folgen psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung

3.1 Stress

3.1.1 Was ist Stress?

3.1.2 Tätigkeitsmerkmaie ais Stressoren 3.1.3 Stressreaktion

3.1.4 Stressfolgen

3.1.5 Wege zur Stressprävention zum Stressabbau 3.2 Psychische Ermüdung

3.2.1 Was ist psychische Ermüdung?

3.2.2 Ermüdung auslösende Tätigkeitsanforderungen 3.2.3 Kennzeichen psychischer Ermüdung

3.2.4 Bewertung der Ermüdungsfolgen

3.2.5 Maßnahmen zur Vorbeugung psychischer Ermüdung 3.2.6 Ermüdungsähnliche Zustände

1 2 3 4 5 5 7 8 8

9 9 10

17

21 21 23 24 27 28 31 32 33 35 37 40 41 43

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Belastung und psychische Beanspruchung“ (Projektnummer F 1473) im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Die Ver­

antwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.

Bearbeiterin: Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Gabriele Richter

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Proschhübelstr. 8, D-01099 Dresden

Postfach 10 02 43, D-01072 Dresden Telefon: (03 51) 80 62-441

Telefax: (03 51) 80 62 - 210 Verlag/Druck: Wirtschaftsverlag NW

Verlag für neue Wissenschaft GmbH

Bürgermeister-Smidt-Str. 74 - 76, D-27568 Bremerhaven Postfach 10 11 10, D-27511 Bremerhaven

Telefon: (04 71) 9 45 44 - 0 Telefax: (04 71)9 45 44-77 Email: nw-verlag@t-online.de Internet: www.nw-verlag.de

Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Hauptsitz Dortmund:

Friedrich-Henkel-Weg 1 - 25, D-44149 Dortmund Telefon: (02 31)90 71 -0

Telefax: (02 31) 90 71 - 454 Email: dortmund@baua.de Internet: www.baua.de Sitz Berlin:

Fachbereich Arbeitsmedizin Nöldnerstr. 40 - 42, D-10317 Berlin Telefon: (0 30) 5 15 48-0

Telefax: (0 30) 5 15 48- 170 Email: berlin@baua.de Internet: www.baua.de

Alle Rechte einschließlich der fotomechanischen Wieder­

gabe und des auszugsweisen Nachdrucks Vorbehalten.

Aus Gründen des Umweltschutzes wurde diese Schrift auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

ISSN 1433-2094 ISBN 3-89701-549-8

Inhaltsverzeichnis

Seite

Kurzreferat Abstract Resume Vorwort 1 Einleitung 1.1 Problemlage 1.2 Zielsetzung

1.3 Methodisches Vorgehen 1.4 Abgrenzung der Thematik

2 Kennzeichen psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung

2.1 Begriffe psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung 2.2 Psychologische Beiastungs- und Beanspruchungsmodeile 2.3 Psychische Anforderungen ais Kennzeichen psychischer

Beiastungen

3 Kurzzeitige beeinträchtigende Folgen psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung

3.1 Stress

3.1.1 Was ist Stress?

3.1.2 Tätigkeitsmerkmaie ais Stressoren 3.1.3 Stressreaktion

3.1.4 Stressfolgen

3.1.5 Wege zur Stressprävention zum Stressabbau 3.2 Psychische Ermüdung

3.2.1 Was ist psychische Ermüdung?

3.2.2 Ermüdung auslösende Tätigkeitsanforderungen 3.2.3 Kennzeichen psychischer Ermüdung

3.2.4 Bewertung der Ermüdungsfolgen

3.2.5 Maßnahmen zur Vorbeugung psychischer Ermüdung 3.2.6 Ermüdungsähnliche Zustände

1 2 3 4 5 5 7 8 8

9 9 10

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21 21 23 24 27 28 31 32 33 35 37 40 41 43

(5)

3.3.1 Was ist Monotonie? 44

3.3.2 Monotonie auslösende Faktoren 46

3.3.3 Kennzeichen des Monotoniezustandes 48

3.3.4 Gestaitungsmaßnahmen zum Abbau und zur Verhütung von

Monotoniezuständen 50

3.4 Psychische Sättigung 50

3.4.1 Was ist psychische Sättigung? 51

3.4.2 Folgen psychischer Sättigung 53

3.4.3 Maßnahmen 53

4 Gestaltung beanspruchungsoptimaler Arbeitstätigkeiten 54

4.1 Gesundheit als Gestaltungsziel 54

4.2 Arbeitssicherheit als Gestaltungsziel 57

4.3 Prävention 59

4.4 Lösungswege 60

4.4.1 Arbeitspsychologische Prinzipien der Tätigkeitsgestaltung 61 4.4.2 Arbeitswissenschaftliche Richtlinien der Arbeitsstrukturierung

zur Gestaltung beanspruchungsoptimaler Tätigkeiten 65 5 Checklisten zur Groberfassung der beeinträchtigenden Folgen 73 5.1 Grundbedingungen für die Entwicklung von Checklisten

für die Groberfassung 73

5.2 Checklistenaufbau 74

5.3 Checklisteneinsatz 75

5.4 Hinweise zur Datenauswertung 76

5.5 Checklisten 76

5.5.1 Checkliste 1: Stress 77

5.5.2 Checkliste 2: Psychische Ermüdung 78

5.5.3 Checkliste 3: Monotonie 79

5.5.4 Checkliste 4: Psychische Sättigung 80

6 Zusammenfassung 81

Literaturverzeichnis 83

Abb. 2.1 Belastung, intervenierende Variablen, Beanspruchung (GROS, 1994) 10 Abb. 2.2 Transaktionales Belastungsmodell von COX (1993) 12 Abb. 2.3 Ringstrukturelle Betrachtungsweise nach LEONTJEW (1977) 13 Abb. 2.4 Schema wesentlicher psychologischer Aspekte zur Beschreibung von

Arbeitsprozessen in Anlehnung an HACKER und RICHTER (1984) 15 Abb. 3.1 Zusammenhang zwischen Stresserleben und Kontrolltätigkeiten

(ermittelt mit dem BMS-II und dem Anteil aktiver Prozesskontrollen durch Leitstandsmaschinisten an Arbeitsplätzen in der chemischen Industrie von PLATH und RICHTER, 1984; in: RICHTER, P.; HACKER, 1998) 26 Abb. 3.2 Wechselwirkungszusammenhang zwischen sequentieller

Vollständigkeit und Lebensalter in ihrem Einfluss auf das

Stresserleben (HÄNSGEN, HEMMANN et al., 1996) 26 Abb. 3.3 Schema der Stressreaktion (SCHMIDTKE, 1993) 28 Abb. 3.4 Exponentieller Anstieg psychischer Ermüdung in Abhängigkeit

von der Arbeitszeit (EISSING, 1992) 33

Abb. 3.5 Wirkmechanismus ermüdungsbezogener Kompensations­

mechanismen nach NITSCH (1972) (in; RADL et al., 1975) 34 Abb. 3.6 Erlebte psychische Ermüdung und Teiitätigkeits(TT)-Anzahl

(RICHTER, G, 1992) 35

Abb. 3.7 Beispiel für die Wirkung von Kurzpausen auf Tagesleistung, Stück­

zeiten und prozentuale Verteilung der einzelnen Tätigkeitselemente bei der Herstellung von Feinsicherungen nach Untersuchungen von

GRAF und SCHOLZ (1956) (in: ULICH, 1998) 41

Abb. 3.8 Vergleich der durchschnittlichen Ermüdung nach verschiedenen

Pausensystemen (ULICH, 1998) 42

Abb. 3.9 Wellenförmiger verlauf des Müdigkeitsgefühls 45 Abb. 3.10 Erlebte Monotonie und erforderliche Entscheidungen

(RICHTER, P.; HACKER, 1998) 46

Abb. 3.11 Erlebte Monotonie und zeitlicher Umfang an Kooperation

(RICHTER, G., 1992) 47

Abb. 3.12 Veränderung der Aktivierung nach einem Tätigkeitswechsel

(EISSING, 1992) 48

(6)

3.3.1 Was ist Monotonie? 44

3.3.2 Monotonie auslösende Faktoren 46

3.3.3 Kennzeichen des Monotoniezustandes 48

3.3.4 Gestaitungsmaßnahmen zum Abbau und zur Verhütung von

Monotoniezuständen 50

3.4 Psychische Sättigung 50

3.4.1 Was ist psychische Sättigung? 51

3.4.2 Folgen psychischer Sättigung 53

3.4.3 Maßnahmen 53

4 Gestaltung beanspruchungsoptimaler Arbeitstätigkeiten 54

4.1 Gesundheit als Gestaltungsziel 54

4.2 Arbeitssicherheit als Gestaltungsziel 57

4.3 Prävention 59

4.4 Lösungswege 60

4.4.1 Arbeitspsychologische Prinzipien der Tätigkeitsgestaltung 61 4.4.2 Arbeitswissenschaftliche Richtlinien der Arbeitsstrukturierung

zur Gestaltung beanspruchungsoptimaler Tätigkeiten 65 5 Checklisten zur Groberfassung der beeinträchtigenden Folgen 73 5.1 Grundbedingungen für die Entwicklung von Checklisten

für die Groberfassung 73

5.2 Checklistenaufbau 74

5.3 Checklisteneinsatz 75

5.4 Hinweise zur Datenauswertung 76

5.5 Checklisten 76

5.5.1 Checkliste 1: Stress 77

5.5.2 Checkliste 2: Psychische Ermüdung 78

5.5.3 Checkliste 3: Monotonie 79

5.5.4 Checkliste 4: Psychische Sättigung 80

6 Zusammenfassung 81

Literaturverzeichnis 83

Abb. 2.1 Belastung, intervenierende Variablen, Beanspruchung (GROS, 1994) 10 Abb. 2.2 Transaktionales Belastungsmodell von COX (1993) 12 Abb. 2.3 Ringstrukturelle Betrachtungsweise nach LEONTJEW (1977) 13 Abb. 2.4 Schema wesentlicher psychologischer Aspekte zur Beschreibung von

Arbeitsprozessen in Anlehnung an HACKER und RICHTER (1984) 15 Abb. 3.1 Zusammenhang zwischen Stresserleben und Kontrolltätigkeiten

(ermittelt mit dem BMS-II und dem Anteil aktiver Prozesskontrollen durch Leitstandsmaschinisten an Arbeitsplätzen in der chemischen Industrie von PLATH und RICHTER, 1984; in: RICHTER, P.; HACKER, 1998) 26 Abb. 3.2 Wechselwirkungszusammenhang zwischen sequentieller

Vollständigkeit und Lebensalter in ihrem Einfluss auf das

Stresserleben (HÄNSGEN, HEMMANN et al., 1996) 26 Abb. 3.3 Schema der Stressreaktion (SCHMIDTKE, 1993) 28 Abb. 3.4 Exponentieller Anstieg psychischer Ermüdung in Abhängigkeit

von der Arbeitszeit (EISSING, 1992) 33

Abb. 3.5 Wirkmechanismus ermüdungsbezogener Kompensations­

mechanismen nach NITSCH (1972) (in; RADL et al., 1975) 34 Abb. 3.6 Erlebte psychische Ermüdung und Teiitätigkeits(TT)-Anzahl

(RICHTER, G, 1992) 35

Abb. 3.7 Beispiel für die Wirkung von Kurzpausen auf Tagesleistung, Stück­

zeiten und prozentuale Verteilung der einzelnen Tätigkeitselemente bei der Herstellung von Feinsicherungen nach Untersuchungen von

GRAF und SCHOLZ (1956) (in: ULICH, 1998) 41

Abb. 3.8 Vergleich der durchschnittlichen Ermüdung nach verschiedenen

Pausensystemen (ULICH, 1998) 42

Abb. 3.9 Wellenförmiger verlauf des Müdigkeitsgefühls 45 Abb. 3.10 Erlebte Monotonie und erforderliche Entscheidungen

(RICHTER, P.; HACKER, 1998) 46

Abb. 3.11 Erlebte Monotonie und zeitlicher Umfang an Kooperation

(RICHTER, G., 1992) 47

Abb. 3.12 Veränderung der Aktivierung nach einem Tätigkeitswechsel

(EISSING, 1992) 48

(7)

(RICHTER, G.; 1992) 52 Abb. 4.1 Zuverlässigkeitsfördemde Maßnahmen (RICHTER, G. et al., 1995) 58 Abb. 4.2 Hierarchie der Gestaltungsebenen nach HACKER (1998) 62 Abb. 4.3 Zum Konzept der sequentiell vollständigen Tätigkeiten

(HACKER, 1986, 1998) 63

Abb. 4.4 Zum Konzept der hierarchisch vollständigen Tätigkeiten

(HACKER, 1986, 1998) 63

Abb. 4.5 Der Handlungsspielraum als Resultat von Tätigkeitsspielraum sowie Entscheidungs- und Kontrollspielraum nach ULICH

(1972; in: HETTINGER; WOBBE, 1993) 65

Abb. 4.6 Grundformen und Methoden der Arbeitsfeldstrukturierung

(HETTINGER; WOBBE, 1993) 66

Abb. 4.7 Veränderung der Arbeitsstrukturen nach KIESER/KUBICEK

(1983; in: LUCZAK, 1993) 67

Abb. 4.8 Veränderung der Arbeitsstruktur am Beispiel Automobilproduktion

(ULICH, 1998) 69

Abb. 4.9 Veränderung der Arbeitsstruktur am Beispiel Versicherungs­

unternehmen (ULICH, 1998) 70

Abb. 4.10 Wirksamkeit der Methoden der Arbeitsfeldvergrößerung

(BREUER et al., 1985) 72

Tab. 2.1 Zusammenhang zwischen ausgewählten Tätigkeitsmerkmalen und beeinträchtigenden Folgen (POHLANDT et al., 1996)

Tab. 2.2 Vorhersage von Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten (RUDOLPH et al., 1987)

Tab. 2.3 Beispiele für qualitative und quantitative Über- und Unterforderungen (HACKER, 1998)

Tab. 3.1 Differenzierungsmerkmale unterschiedlicher Formen kurzzeitig beeinträchtigender Folgen psychischer Belastung

(PLATH; RICHTER, 1984)

Tab. 3.2 Vergleich von Befindlichkeitsstörungen und ärztlich diagnostizierten Krankheiten mit und ohne Arbeitsverdichtung

(Angaben in %; WILKENING, 1998)

Tab. 3.3 Indikatoren und Ermüdungsgrade in Anlehnung an HACKER und RICHTER (1984)

Tab. 3.4 Bewertung der Ermüdungsfolgen nach der Zumutbarkeit je Ermüdungsgrad in Anlehnung ah RICHTER und HACKER (1998) Tab. 3.5 Bewertung der Ermüdungsfolgen nach ihrer Reversibilität je

Ermüdungsgrad nach HAIDER und ROHMERT (1978) (in; EISSING, 1992)

Tab. 4.1 Möglichkeiten der Prävention nach FRESE (1987, 1990; in: GREIF et al., 1991)

Tab. 4.2 Merkmale vollständiger Tätigkeiten, Vorteile der Gestaltung und Realisierung (ULICH, 1998)

Tab. 4.3 Mögliche positive Auswirkungen der Einführung von Gruppenarbeit (ULICH, 1998)

17

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(RICHTER, G.; 1992) 52 Abb. 4.1 Zuverlässigkeitsfördemde Maßnahmen (RICHTER, G. et al., 1995) 58 Abb. 4.2 Hierarchie der Gestaltungsebenen nach HACKER (1998) 62 Abb. 4.3 Zum Konzept der sequentiell vollständigen Tätigkeiten

(HACKER, 1986, 1998) 63

Abb. 4.4 Zum Konzept der hierarchisch vollständigen Tätigkeiten

(HACKER, 1986, 1998) 63

Abb. 4.5 Der Handlungsspielraum als Resultat von Tätigkeitsspielraum sowie Entscheidungs- und Kontrollspielraum nach ULICH

(1972; in: HETTINGER; WOBBE, 1993) 65

Abb. 4.6 Grundformen und Methoden der Arbeitsfeldstrukturierung

(HETTINGER; WOBBE, 1993) 66

Abb. 4.7 Veränderung der Arbeitsstrukturen nach KIESER/KUBICEK

(1983; in: LUCZAK, 1993) 67

Abb. 4.8 Veränderung der Arbeitsstruktur am Beispiel Automobilproduktion

(ULICH, 1998) 69

Abb. 4.9 Veränderung der Arbeitsstruktur am Beispiel Versicherungs­

unternehmen (ULICH, 1998) 70

Abb. 4.10 Wirksamkeit der Methoden der Arbeitsfeldvergrößerung

(BREUER et al., 1985) 72

Tab. 2.1 Zusammenhang zwischen ausgewählten Tätigkeitsmerkmalen und beeinträchtigenden Folgen (POHLANDT et al., 1996)

Tab. 2.2 Vorhersage von Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten (RUDOLPH et al., 1987)

Tab. 2.3 Beispiele für qualitative und quantitative Über- und Unterforderungen (HACKER, 1998)

Tab. 3.1 Differenzierungsmerkmale unterschiedlicher Formen kurzzeitig beeinträchtigender Folgen psychischer Belastung

(PLATH; RICHTER, 1984)

Tab. 3.2 Vergleich von Befindlichkeitsstörungen und ärztlich diagnostizierten Krankheiten mit und ohne Arbeitsverdichtung

(Angaben in %; WILKENING, 1998)

Tab. 3.3 Indikatoren und Ermüdungsgrade in Anlehnung an HACKER und RICHTER (1984)

Tab. 3.4 Bewertung der Ermüdungsfolgen nach der Zumutbarkeit je Ermüdungsgrad in Anlehnung ah RICHTER und HACKER (1998) Tab. 3.5 Bewertung der Ermüdungsfolgen nach ihrer Reversibilität je

Ermüdungsgrad nach HAIDER und ROHMERT (1978) (in; EISSING, 1992)

Tab. 4.1 Möglichkeiten der Prävention nach FRESE (1987, 1990; in: GREIF et al., 1991)

Tab. 4.2 Merkmale vollständiger Tätigkeiten, Vorteile der Gestaltung und Realisierung (ULICH, 1998)

Tab. 4.3 Mögliche positive Auswirkungen der Einführung von Gruppenarbeit (ULICH, 1998)

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(9)

Stress, psychische Ermüdung, Monotonie, psychische Sättigung

Kurzreferat

Im betrieblichen Alltag spielen psychische Belastungen eine immer größere Rolle, Die europäischen Richtlinien für den Arbeitsschutz (besonders Rahmenrichtlinie 89/391/EWG) tragen diesem Problem Rechnung, indem sie ausdrücklich psychische Faktoren thematisieren. Deshalb werden im vorliegenden Bericht Fragen der psychi­

schen Belastung und Beanspruchung speziell unter dem Gesichtspunkt des Arbeits­

schutzes unter Nutzung arbeitspsychologischer, arbeitsmedizinischer, sozial- und arbeitsingenieurwissenschaftlicher Literatur aufbereitet.

Ausgehend von den Definitionen psychischer Belastung und psychischer Bean­

spruchung in DIN 33 405 werden Zusammenhänge anhand transaWionaler Modelle erläutert. Mit Hilfe interaktionaler Modelle psychischer Belastung und Beanspruchung wird es möglich, die Entstehung psychischer Beanspruchung und der beeinträchti­

genden Folgen (Stress, psychische Ermüdung, Monotonie und psychische Sättigung) darzustellen.

Die Abgrenzung der genannten beeinträchtigenden Folgen voneinander ist wichtig, da sie durch unterschiedliche Entstehungsbedingungen hervorgerufen und durch ver­

schiedene Maßnahmen verhindert bzw. beseitigt werden können. Die Gestaltung beanspruchungsoptlmaler Tätigkeiten hat einen förderlichen Einfluss auf die Gesund­

heit und die sichere Tätigkeitsausführung. Lösungswege und Gestaltungsprinzipien werden aufgezeigt.

Für das Erkennen beeinträchtigender Folgen werden Checklisten für deren Grob­

erfassung bei der Ausführung einer Tätigkeit bereitgestellt. Neben dem Vorhanden­

sein oder Nichtvorhandensein beeinträchtigender Folgen können im Ergebnis der qualitativen Auswertung der Checklisten Schwerpunktgebiete des Gestaltungsbe­

darfs ennittelt werden. Psychische Belastungen und psychische Beanspruchungen sind erfassbar, vemieidbar und gestaltbar.

Schlagwörter:

Psychische Belastung, psychische Beanspruchung, Stress, psychische Ermüdung, Monotonie, psychische Sättigung, Gesundheit, Arbeitssicherheit, Prävention, Gestaltungsprinzipien, Checklisten

(10)

mental stress, mental fatigue, monotony, mental satiation

Abstract

In the everyday life of enterprises mental stress is playing an increasingly major part.

The European Directives for Occupational Safety (in particular framev\/ork Directive 89/391/EEC) are taking this problem into account by inciuding mental factors expli­

citly into its topics. Therefore, in the present paper problems of mental stress and strain are treated especially under the view of occupational safety using literature in the field of occupational psychology, occupational medicine, social science and human-factor engineering.

One the basis of the definition for mental stress and mental strain as laid down in the German technical standard DIN 33 405 relationships are explained by means of transactional models. Through interactional models of mental stress and strain it becomes possible to represent the development of mental strain and of the impairing effects (mental tension, mental fatigue, monotony and mental satiation).

It is important to delimit the abovementioned impairing effects from each other, since they can be brought about by different conditions of origin and can be prevented or eliminated by different measures. Designing strain-optimum activities has a promo­

ting influence on health and the safe execution of work activity. Approaches to solve the problems and principles of design are shown.

To identify impairing effects checklists for their rough assessment in the execution of an activity are provided. Besides the existence or non-existence of affecting conse­

quences main elements of the design needs may be determined as a result of the qualified evaluation of the checklists. Mental stress and mental strain is assessable, avoidable and formable.

Key words;

Mental stress, mental strain, mental tension, mental fatigue, monotony, mental satiation, health, occupational safety, prevention,

design principles, checklists

stress, fatigue mentale, monotonie, Saturation mentale

Resume

Des charges mentales jouent un röle de plus en plus important dans la vie quoti- dienne des entreprises. Les directives europeennes sur la protection du travail (notamment directive-cadre 89/391/CEE) tiennent compte de ce probleme en adop- tant explicitement des facteurs mentals comme themes. Pour cette raison, dans le present rapport des problemes de la charge mentale et contrainte mentale se traitent SOUS l'angle de la protection du travail utilisant litterature dans le domaine de Psycho­

logie du travail, medecine du travail, science sociale et science du travail,

En partant des definitions de la charge mentale and contrainte mentale donnees dans la norme allemande DIN 33 405 s'expliquent des correlations au moyen de modeles transactlonnels. A l'aide de modeles d'interaction de la charge et contrainte mentales il est possible de representer l'orlglne des contraintes mentales et des consequences prejudiciables (stress, fatique psychiqu mentale, monotonie et satura­

tion mentale).

La delimitation des consequences prejudiciables susmentionnees est importante, parce qu'elles sont engendrees par de differentes conditions d’origine et peuvent etre empechees ou supprimees par de differentes mesures. La conformation des activites optimales ä la contrainte exerce une influence favorable sur la sante et sur l'executlon süre de l'activite du travail. On y indique des voies de solution et des principes de conformation.

Afin d'identifier des consequences prejudiciables, des listes de contröle sont posees ä disposition pour leur evaluation approximative pendant l'execution d'une activite du travail. Outre l'existence ou la non-existence des consequences prejudiciables, les listes de contröle permettent de determiner des elements essentials pour le besoin de conformation du travail ä la suite de 1'Interpretation qualitative. Les charges men­

tales et les contraintes mentales sont evaluables, evitables et modifiables.

Mots des:

Charge mentale, contrainte mentaie, stress, fatigue mentale, monotonie, Saturation mentale, sante, securite du travail, prevention,

principes de conformation, listes de contröle

(11)

mental stress, mental fatigue, monotony, mental satiation

Abstract

In the everyday life of enterprises mental stress is playing an increasingly major part.

The European Directives for Occupational Safety (in particular framev\/ork Directive 89/391/EEC) are taking this problem into account by inciuding mental factors expli­

citly into its topics. Therefore, in the present paper problems of mental stress and strain are treated especially under the view of occupational safety using literature in the field of occupational psychology, occupational medicine, social science and human-factor engineering.

One the basis of the definition for mental stress and mental strain as laid down in the German technical standard DIN 33 405 relationships are explained by means of transactional models. Through interactional models of mental stress and strain it becomes possible to represent the development of mental strain and of the impairing effects (mental tension, mental fatigue, monotony and mental satiation).

It is important to delimit the abovementioned impairing effects from each other, since they can be brought about by different conditions of origin and can be prevented or eliminated by different measures. Designing strain-optimum activities has a promo­

ting influence on health and the safe execution of work activity. Approaches to solve the problems and principles of design are shown.

To identify impairing effects checklists for their rough assessment in the execution of an activity are provided. Besides the existence or non-existence of affecting conse­

quences main elements of the design needs may be determined as a result of the qualified evaluation of the checklists. Mental stress and mental strain is assessable, avoidable and formable.

Key words;

Mental stress, mental strain, mental tension, mental fatigue, monotony, mental satiation, health, occupational safety, prevention,

design principles, checklists

stress, fatigue mentale, monotonie, Saturation mentale

Resume

Des charges mentales jouent un röle de plus en plus important dans la vie quoti- dienne des entreprises. Les directives europeennes sur la protection du travail (notamment directive-cadre 89/391/CEE) tiennent compte de ce probleme en adop- tant explicitement des facteurs mentals comme themes. Pour cette raison, dans le present rapport des problemes de la charge mentale et contrainte mentale se traitent SOUS l'angle de la protection du travail utilisant litterature dans le domaine de Psycho­

logie du travail, medecine du travail, science sociale et science du travail,

En partant des definitions de la charge mentale and contrainte mentale donnees dans la norme allemande DIN 33 405 s'expliquent des correlations au moyen de modeles transactlonnels. A l'aide de modeles d'interaction de la charge et contrainte mentales il est possible de representer l'orlglne des contraintes mentales et des consequences prejudiciables (stress, fatique psychiqu mentale, monotonie et satura­

tion mentale).

La delimitation des consequences prejudiciables susmentionnees est importante, parce qu'elles sont engendrees par de differentes conditions d’origine et peuvent etre empechees ou supprimees par de differentes mesures. La conformation des activites optimales ä la contrainte exerce une influence favorable sur la sante et sur l'executlon süre de l'activite du travail. On y indique des voies de solution et des principes de conformation.

Afin d'identifier des consequences prejudiciables, des listes de contröle sont posees ä disposition pour leur evaluation approximative pendant l'execution d'une activite du travail. Outre l'existence ou la non-existence des consequences prejudiciables, les listes de contröle permettent de determiner des elements essentials pour le besoin de conformation du travail ä la suite de 1'Interpretation qualitative. Les charges men­

tales et les contraintes mentales sont evaluables, evitables et modifiables.

Mots des:

Charge mentale, contrainte mentaie, stress, fatigue mentale, monotonie, Saturation mentale, sante, securite du travail, prevention,

principes de conformation, listes de contröle

(12)

Fragen der psychischen Belastung rücken immer stärker ins Blickfeld des Arbeits­

schutzes. So werden psychische Belastungen und ihre Auswirkungen (z. B. Stress, Ermüdung) auch im Regelwerk angesprochen. Hinsichtlich des Erkennens und Beur- teilens vorhandener psychischer Belastungen sowie der arbeitsgestalterischen Ein­

flussnahmen bestehen aber in der Praxis erhebliche Unsicherheiten. Ursachen dafür liegen in der noch unzureichenden Verbreitung entsprechender Grundkenntnisse bei den Anwendern, aber auch in uneinheitlichen Auffassungen der Wissenschaft.

Im vorliegenden Bericht wurde eine Zusammenstellung des derzeitigen Erkenntnis­

standes zur psychischen Belastung und psychischen Beanspruchung unter dem Aspekt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes erarbeitet.

Folgende Fragen standen im Mittelpunkt des Projektes:

- Was sind psychische Belastungen? Wie entstehen sie? Was bewirken sie?

- Welche Einflussmöglichkeiten gibt es?

- Welche Gestaltungsprinzipien können angewendet werden?

Ziele des Projektes waren, eine Wissensübersicht und eine Wissensvermittlung zu erstellen. Der vorliegende Bericht enthält Begriffsklärungen, Darstellung von Zusam­

menhängen, Maßnahmen zum Abbau und zur Vorbeugung beeinträchtigender Fol­

gen psychischer Belastung und mögliche Gestaltungswege. Darüber hinausgehend werden dem betrieblichen Nutzer branchenübergreifend Checklisten zur Verfügung gestellt, die das Erkennen psychischer Belastungen anhand der Merkmale psychi­

scher Über- und Unterforderungen in verschiedenen Bereichen erleichtern sollen. So können Untersuchungsschwerpunkte und der Gestaltungsbedarf ermittelt werden.

Eine gezielte Auswahl und Einbeziehung von Fachpersonal (z. B. von Arbeitsmedi­

zinern, ABO-Psychologen, Arbeitswissenschaftlern u. a.) wird möglich. Betriebliche Nutzer können präzisere Aufgabenstellungen formulieren, die den zeitlichen und finanziellen Rahmen weiterer, feinerer Analysen im Betrieb begrenzen werden.

Die BAuA will mit dieser Schrift einen Beitrag zur beanspruchungsoptimalen Gestal­

tung von Arbeitstätigkeiten unter dem Aspekt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes leisten.

Unter dem Titel Psychische Belastung und Beanspruchung veröffentlicht die BAuA in der Schriftenreihe Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse - Forschungser­

gebnisse für die Praxis- Nr. 116 Ergebnisse aus dem vorliegenden Bericht (RICHTER, G, 2000).

1.1 Problemlage

Arbeits- und Gesundheitsschutz umfasst alle Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und zur Erhaltung der Gesundheit bei der Arbeit. Dabei rücken Fragen zur psychischen Belastung immer stärker ins Blickfeld. Ursachen dafür sind tiefgreifende technische und organisatorische Veränderungen in nahezu allen Beschäftigungs­

bereichen - vor allem in der Wirtschaft, aber z. B. auch im Verkehrswesen, im Dienst­

leistungsbereich, im Öffentlichen Dienst oder auch im Gesundheitswesen, die zu einer Zunahme psychischer Belastungen führen. Als Folge neuer Produktionstechni­

ken wird eine Welle von Überforderung erwartet. Ursachen sind u. a.:

- kürzere Auftragsumfänge

- Ausdehnung des flexiblen Arbeitseinsatzes - knappe Personalbemessungen

- mangelnde oder destruktive Rückmeldungen von Arbeitsergebnissen (MARSTETT; ROSENBROCK, 1994)

Neue Technologien haben andererseits auch die Tendenz, dem Menschen einfache, einseitige und einförmige Tätigkeiten zu überlassen, die zu Unterforderungen der Beschäftigten führen (ANTONI; BUNGARD, 1989).

Zugleich wird jedoch zumindest für bestimmte Arbeitnehmergruppen und Wirt­

schaftsbereiche auch die Chance positiver Veränderungen deutlich: durch einen Zu­

gewinn an Autonomie und Entscheidungskompetenz oder durch den Abbau von Monotonie und inhaltlicher Unterforderung, z. B. werden die Folgen von Zwangs­

bindungen durch die Möglichkeit zur kommunikativen und zur sozialen Unterstützung in der Gruppe gemildert.

Mit zunehmender Computerisierung der Arbeit sind zwar einige sonst dem Menschen zugeordnete Arbeitsvollzüge Maschinen und Automaten übertragen worden; die übrig gebliebenen Tätigkeiten sind charakterisiert durch eine Anforderungsver­

schiebung weg von primär körperlichen hin zu vorrangig psychischen Anforderungen (KLEINBECK, 1992). So bewirkt die Automatisierung von Arbeitsprozessen ein Herauslösen des Menschen aus der unmittelbaren Produktion zugunsten von Steue- rungs- und Kontrollaufgaben. Mit der Verschlankung von Organisationsstrukturen kommt es zu größerer Aufgabendichte und -Vielfalt für den Einzelnen.

Ein wirksamer Schutz der Beschäftigten vor Unfällen und arbeitsbedingten Gesund­

heitsschäden kann nur dann erreicht werden, wenn Gefahren für die Arbeitssicher­

heit und die Gesundheit vorausschauend erkannt werden (NOHL, 1989).

(13)

Fragen der psychischen Belastung rücken immer stärker ins Blickfeld des Arbeits­

schutzes. So werden psychische Belastungen und ihre Auswirkungen (z. B. Stress, Ermüdung) auch im Regelwerk angesprochen. Hinsichtlich des Erkennens und Beur- teilens vorhandener psychischer Belastungen sowie der arbeitsgestalterischen Ein­

flussnahmen bestehen aber in der Praxis erhebliche Unsicherheiten. Ursachen dafür liegen in der noch unzureichenden Verbreitung entsprechender Grundkenntnisse bei den Anwendern, aber auch in uneinheitlichen Auffassungen der Wissenschaft.

Im vorliegenden Bericht wurde eine Zusammenstellung des derzeitigen Erkenntnis­

standes zur psychischen Belastung und psychischen Beanspruchung unter dem Aspekt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes erarbeitet.

Folgende Fragen standen im Mittelpunkt des Projektes:

- Was sind psychische Belastungen? Wie entstehen sie? Was bewirken sie?

- Welche Einflussmöglichkeiten gibt es?

- Welche Gestaltungsprinzipien können angewendet werden?

Ziele des Projektes waren, eine Wissensübersicht und eine Wissensvermittlung zu erstellen. Der vorliegende Bericht enthält Begriffsklärungen, Darstellung von Zusam­

menhängen, Maßnahmen zum Abbau und zur Vorbeugung beeinträchtigender Fol­

gen psychischer Belastung und mögliche Gestaltungswege. Darüber hinausgehend werden dem betrieblichen Nutzer branchenübergreifend Checklisten zur Verfügung gestellt, die das Erkennen psychischer Belastungen anhand der Merkmale psychi­

scher Über- und Unterforderungen in verschiedenen Bereichen erleichtern sollen. So können Untersuchungsschwerpunkte und der Gestaltungsbedarf ermittelt werden.

Eine gezielte Auswahl und Einbeziehung von Fachpersonal (z. B. von Arbeitsmedi­

zinern, ABO-Psychologen, Arbeitswissenschaftlern u. a.) wird möglich. Betriebliche Nutzer können präzisere Aufgabenstellungen formulieren, die den zeitlichen und finanziellen Rahmen weiterer, feinerer Analysen im Betrieb begrenzen werden.

Die BAuA will mit dieser Schrift einen Beitrag zur beanspruchungsoptimalen Gestal­

tung von Arbeitstätigkeiten unter dem Aspekt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes leisten.

Unter dem Titel Psychische Belastung und Beanspruchung veröffentlicht die BAuA in der Schriftenreihe Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse - Forschungser­

gebnisse für die Praxis- Nr. 116 Ergebnisse aus dem vorliegenden Bericht (RICHTER, G, 2000).

1.1 Problemlage

Arbeits- und Gesundheitsschutz umfasst alle Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und zur Erhaltung der Gesundheit bei der Arbeit. Dabei rücken Fragen zur psychischen Belastung immer stärker ins Blickfeld. Ursachen dafür sind tiefgreifende technische und organisatorische Veränderungen in nahezu allen Beschäftigungs­

bereichen - vor allem in der Wirtschaft, aber z. B. auch im Verkehrswesen, im Dienst­

leistungsbereich, im Öffentlichen Dienst oder auch im Gesundheitswesen, die zu einer Zunahme psychischer Belastungen führen. Als Folge neuer Produktionstechni­

ken wird eine Welle von Überforderung erwartet. Ursachen sind u. a.:

- kürzere Auftragsumfänge

- Ausdehnung des flexiblen Arbeitseinsatzes - knappe Personalbemessungen

- mangelnde oder destruktive Rückmeldungen von Arbeitsergebnissen (MARSTETT; ROSENBROCK, 1994)

Neue Technologien haben andererseits auch die Tendenz, dem Menschen einfache, einseitige und einförmige Tätigkeiten zu überlassen, die zu Unterforderungen der Beschäftigten führen (ANTONI; BUNGARD, 1989).

Zugleich wird jedoch zumindest für bestimmte Arbeitnehmergruppen und Wirt­

schaftsbereiche auch die Chance positiver Veränderungen deutlich: durch einen Zu­

gewinn an Autonomie und Entscheidungskompetenz oder durch den Abbau von Monotonie und inhaltlicher Unterforderung, z. B. werden die Folgen von Zwangs­

bindungen durch die Möglichkeit zur kommunikativen und zur sozialen Unterstützung in der Gruppe gemildert.

Mit zunehmender Computerisierung der Arbeit sind zwar einige sonst dem Menschen zugeordnete Arbeitsvollzüge Maschinen und Automaten übertragen worden; die übrig gebliebenen Tätigkeiten sind charakterisiert durch eine Anforderungsver­

schiebung weg von primär körperlichen hin zu vorrangig psychischen Anforderungen (KLEINBECK, 1992). So bewirkt die Automatisierung von Arbeitsprozessen ein Herauslösen des Menschen aus der unmittelbaren Produktion zugunsten von Steue- rungs- und Kontrollaufgaben. Mit der Verschlankung von Organisationsstrukturen kommt es zu größerer Aufgabendichte und -Vielfalt für den Einzelnen.

Ein wirksamer Schutz der Beschäftigten vor Unfällen und arbeitsbedingten Gesund­

heitsschäden kann nur dann erreicht werden, wenn Gefahren für die Arbeitssicher­

heit und die Gesundheit vorausschauend erkannt werden (NOHL, 1989).

(14)

von Gesundheits- und Befindlichkeitsstörungen in verschiedenen Branchen, bei ver­

schiedenen Tätigkeiten.

In der Richtliniensetzung der Europäischen Union wird das Anliegen, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu gewährleisten, über zwei Wege verfolgt:

af über Forderungen an das Schutzniveau technischer Erzeugnisse (ausgehend von Artikei 100/100a des EWG-Vertrages)

Hierzu gilt u. a. die Maschinenrichtllnie 89/392/EWG, in der in § 2 festgelegt ist, dass Maschinen nur in den Verkehr gebracht werden dürfen, wenn sie grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen entsprechen.

Als eine solche grundlegende Sicherheits- und Gesundheitsforderung gilt gemäß Anlage I der Richtlinie, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung Belästigung, Ermüdung und psychische Belastung (Stress)' des Bedienungspersonals unter Berücksichtigung der ergonomischen Prinzipien auf das mögliche Mindestmaß^ redu­

ziert werden.

Die EG-Maschinenrichtlinie wurde mit der 9. Verordnung zum Gerätesicherheits­

gesetz - Maschinenverordnung - in das deutsche Vorschriftenwerk überführt.

bl über Forderungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen (ausgehend von Artikel 118a des EWG-Vertrages)

Grundlegend hierfür ist die Arbeitsschutz-Rahmenrichtlinie 89/391/EWG. Gemäß deren Artikel 6 zählt zu den „allgemeinen Pflichten des Arbeitgebers“ auch die Ein­

flussnahme auf die psychischen Belastungen aus der Arbeitstätigkeit, z. B. durch die

„Gestaltung von Arbeitsplätzen .... die Auswahl von Arbeitsmitteln und Arbeits- und Fertigungsverfahren, vor allem in Hinblick auf eine Erleichterung bei eintöniger Arbeit und bei maschinenbestimmtem Arbeitsrhythmus sowie auf eine Abschwächung ihrer gesundheitsschädigenden Auswirkungen“.

Zur Untersetzung der Rahmenrichtlinie hat die EU eine ganze Reihe von Einzel­

richtlinien erlassen, z. B. die Bildschirmrichtlinie 90/270/EWG. Darin werden die psy­

chischen Belastungen ausdrücklich als Faktor der Sicherheits- und Gesundheits­

bedingungen genannt:

' Hier handelt es sich um eine Begriffsunstimmigkeit zwischen der engiischen und deutschen Sprache.

„Psychische Beiastung" wird im Deutschen vom Begriff „Stress“ unterschieden. „Verglichen mit dem DIN-(ISO)-Norm-Begritf der „psychischen Belastung“ werden beim Stresskonzept nicht nur äußere Stimuli oder Einflussfaktoren explizit als Auslöser oder Stressoren bezeichnet, sondern auch innerpsychische Stimuli“ (GREIF et al., 1991).

^ Die Reduzierung psychischer Belastung aut ein Mindestmaß ist nicht sinnvoll, da es dann zu Unterforderungen des Bedienungspersonals kommt. Es sollte hier eher von einer Optimierung psychischer Belastung ausgegangen werden.

die Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen zu beurteilen, „... besonders für die mögliche Gefährdung des Sehvermögens sowie für körperliche Probleme und psy­

chische Belastungen“.

Die Rahmenrichtlinie der EU wurde mit dem Arbeitsschutzgesetz ins deutsche Vor­

schriftenwerk überführt (ArbSchG v. 7. August 1996).

BIENECK weist darauf hin, dass die EG durch Maßnahmen der Prävention nicht nur den Schutz der Arbeitnehmer vor Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, sondern auch vor gesundheitlichen Gefährdungen gewährleisten will.

„Als Folge werden im Betrieb zur Unterstützung der Arbeitgeber Arbeitsschutzfach­

leute benötigt, ausgestattet mit Fachwissen und Instrumenten zur Ermittlung und Bewertung von Gefährdungen. Dies muss für zukünftige, gegenwärtige und ggf. ver­

gangene Tätigkeitsabläufe geschehen. Gebraucht werden aber auch Indikatoren - eine Art rot blinkende Warnlampe -, mit denen Anzeichen für arbeitsbedingte Erkran­

kungen frühzeitig erkannt werden können“ (BIENECK, 1995).

Aus arbeitspsychoiogischer Sicht sind die in den EG-Richtlinien enthaltenen Forde­

rungen zu unterstützen, aber sie sind an Nichtpsychologen gerichtet, was nicht über­

sehen werden darf. Eine Aufbereitung vorhandener arbeitspsychologischer Erkennt­

nisse auf dem Gebiet psychischer Belastung wird immer zwingender.

1.2 Zielsetzung

Die Forderungen der EG-Richtlinien an Nichtpsychologen, psychische Belastungen als Gefährdungsfaktor zu erkennen bzw. psychische Belastungen präventiv zu ver­

meiden, haben den Bedarf an Informationen bzw. an handlungsunterstützendem Material verstärkt.

Aus der arbeitspsychologischen Forschung liegt eine Vielzahl von inhaltlichen und methodischen Beiträgen über psychische Belastungen und Beanspruchungen vor.

Die Umsetzung im praktischen Arbeitsschutz bleibt für die betrieblichen Nutzer (Sicherheitsfachkraft, Betriebsplänen Konstrukteure, Betriebsräte und andere) jedoch schwierig. Uneinheitliche Begriffsverwendungen erschweren das Verständnis und den fachlichen Austausch, und in der Fülle von Untersuchungsansätzen und -verfah­

ren fällt es schwer, sich zu orientieren und eindeutige Grenzwerte, wie sie in den technischen Disziplinen üblich sind, können nicht angegeben werden. Für das Erfas­

sen und Bewerten psychischer Belastungen und Beanspruchungen im Betrieb fehlen außerdem Kriterien, praktikable Instrumente und Methoden; ebenso werden Anhalts­

punkte für das Ableiten präventiver (vorbeugender) und korrektiver Gestaltungsmaß­

nahmen benötigt.

(15)

von Gesundheits- und Befindlichkeitsstörungen in verschiedenen Branchen, bei ver­

schiedenen Tätigkeiten.

In der Richtliniensetzung der Europäischen Union wird das Anliegen, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu gewährleisten, über zwei Wege verfolgt:

af über Forderungen an das Schutzniveau technischer Erzeugnisse (ausgehend von Artikei 100/100a des EWG-Vertrages)

Hierzu gilt u. a. die Maschinenrichtllnie 89/392/EWG, in der in § 2 festgelegt ist, dass Maschinen nur in den Verkehr gebracht werden dürfen, wenn sie grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen entsprechen.

Als eine solche grundlegende Sicherheits- und Gesundheitsforderung gilt gemäß Anlage I der Richtlinie, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung Belästigung, Ermüdung und psychische Belastung (Stress)' des Bedienungspersonals unter Berücksichtigung der ergonomischen Prinzipien auf das mögliche Mindestmaß^ redu­

ziert werden.

Die EG-Maschinenrichtlinie wurde mit der 9. Verordnung zum Gerätesicherheits­

gesetz - Maschinenverordnung - in das deutsche Vorschriftenwerk überführt.

bl über Forderungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen (ausgehend von Artikel 118a des EWG-Vertrages)

Grundlegend hierfür ist die Arbeitsschutz-Rahmenrichtlinie 89/391/EWG. Gemäß deren Artikel 6 zählt zu den „allgemeinen Pflichten des Arbeitgebers“ auch die Ein­

flussnahme auf die psychischen Belastungen aus der Arbeitstätigkeit, z. B. durch die

„Gestaltung von Arbeitsplätzen .... die Auswahl von Arbeitsmitteln und Arbeits- und Fertigungsverfahren, vor allem in Hinblick auf eine Erleichterung bei eintöniger Arbeit und bei maschinenbestimmtem Arbeitsrhythmus sowie auf eine Abschwächung ihrer gesundheitsschädigenden Auswirkungen“.

Zur Untersetzung der Rahmenrichtlinie hat die EU eine ganze Reihe von Einzel­

richtlinien erlassen, z. B. die Bildschirmrichtlinie 90/270/EWG. Darin werden die psy­

chischen Belastungen ausdrücklich als Faktor der Sicherheits- und Gesundheits­

bedingungen genannt:

' Hier handelt es sich um eine Begriffsunstimmigkeit zwischen der engiischen und deutschen Sprache.

„Psychische Beiastung" wird im Deutschen vom Begriff „Stress“ unterschieden. „Verglichen mit dem DIN-(ISO)-Norm-Begritf der „psychischen Belastung“ werden beim Stresskonzept nicht nur äußere Stimuli oder Einflussfaktoren explizit als Auslöser oder Stressoren bezeichnet, sondern auch innerpsychische Stimuli“ (GREIF et al., 1991).

^ Die Reduzierung psychischer Belastung aut ein Mindestmaß ist nicht sinnvoll, da es dann zu Unterforderungen des Bedienungspersonals kommt. Es sollte hier eher von einer Optimierung psychischer Belastung ausgegangen werden.

die Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen zu beurteilen, „... besonders für die mögliche Gefährdung des Sehvermögens sowie für körperliche Probleme und psy­

chische Belastungen“.

Die Rahmenrichtlinie der EU wurde mit dem Arbeitsschutzgesetz ins deutsche Vor­

schriftenwerk überführt (ArbSchG v. 7. August 1996).

BIENECK weist darauf hin, dass die EG durch Maßnahmen der Prävention nicht nur den Schutz der Arbeitnehmer vor Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, sondern auch vor gesundheitlichen Gefährdungen gewährleisten will.

„Als Folge werden im Betrieb zur Unterstützung der Arbeitgeber Arbeitsschutzfach­

leute benötigt, ausgestattet mit Fachwissen und Instrumenten zur Ermittlung und Bewertung von Gefährdungen. Dies muss für zukünftige, gegenwärtige und ggf. ver­

gangene Tätigkeitsabläufe geschehen. Gebraucht werden aber auch Indikatoren - eine Art rot blinkende Warnlampe -, mit denen Anzeichen für arbeitsbedingte Erkran­

kungen frühzeitig erkannt werden können“ (BIENECK, 1995).

Aus arbeitspsychoiogischer Sicht sind die in den EG-Richtlinien enthaltenen Forde­

rungen zu unterstützen, aber sie sind an Nichtpsychologen gerichtet, was nicht über­

sehen werden darf. Eine Aufbereitung vorhandener arbeitspsychologischer Erkennt­

nisse auf dem Gebiet psychischer Belastung wird immer zwingender.

1.2 Zielsetzung

Die Forderungen der EG-Richtlinien an Nichtpsychologen, psychische Belastungen als Gefährdungsfaktor zu erkennen bzw. psychische Belastungen präventiv zu ver­

meiden, haben den Bedarf an Informationen bzw. an handlungsunterstützendem Material verstärkt.

Aus der arbeitspsychologischen Forschung liegt eine Vielzahl von inhaltlichen und methodischen Beiträgen über psychische Belastungen und Beanspruchungen vor.

Die Umsetzung im praktischen Arbeitsschutz bleibt für die betrieblichen Nutzer (Sicherheitsfachkraft, Betriebsplänen Konstrukteure, Betriebsräte und andere) jedoch schwierig. Uneinheitliche Begriffsverwendungen erschweren das Verständnis und den fachlichen Austausch, und in der Fülle von Untersuchungsansätzen und -verfah­

ren fällt es schwer, sich zu orientieren und eindeutige Grenzwerte, wie sie in den technischen Disziplinen üblich sind, können nicht angegeben werden. Für das Erfas­

sen und Bewerten psychischer Belastungen und Beanspruchungen im Betrieb fehlen außerdem Kriterien, praktikable Instrumente und Methoden; ebenso werden Anhalts­

punkte für das Ableiten präventiver (vorbeugender) und korrektiver Gestaltungsmaß­

nahmen benötigt.

(16)

Mit diesem Bericht liegt eine Auswahl arbeitspsychologischer Erkenntnisse zur psy­

chischen Belastung und Beanspruchung vor, die Nichtpsychologen einen Einstieg in das Thema ermöglichen soll.

1.3 Methodisches Vorgehen

Die Grundlage für die Darstellung arbeitspsychologischer Erkenntnisse auf dem Gebiet der psychischen Belastung und Beanspruchung bildet die Auswertung von Literatur auf diesem Gebiet. Dabei wurde, wie folgt, vorgegangen:

1. Zusammenstellung des vorhandenen Wissens unter dem Gesichtspunkt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes,

2. Darstellung einheitlicher und strittiger Auffassungen, 3. Diskussion strittiger Auffassungen und

4. Abheben dessen, was unstrittig bzw. kaum strittig ist.

Daraus wurden als weitere Ergebnisse der Arbeit Hinweise zur Gestaltung bean­

spruchungsoptimaler Tätigkeiten abgeleitet und Checklisten zur Groberfassung der beeinträchtigenden Folgen psychischer Belastung und Beanspruchung entwickelt.

1.4 Abgrenzung der Thematik

Die vorliegende Arbeit dient der Wissensvermittlung zur psychischen Belastung und Beanspruchung. Bei der Wissensvermittlung wird von den „normierten Begriffen“

psychische Belastung und Beanspruchung ausgegangen. Diese normierten Begriffe sind in langjähriger Normungsarbeit entstanden und stellen einen Konsens zwischen Vertretern politischer Interessen und den Tarifvertragsparteien dar. Daher können neuere Erkenntnisse zu den Begriffen und zur Beiastungs- und Beanspruchungs­

beziehung noch nicht in der Norm enthalten sein, auf ihre Darstellung im Bericht wird jedoch nicht verzichtet.

Die im Beitrag dargestellten Folgen von Über- oder Unterforderung; Stress, psychi­

sche Ermüdung, Monotonie und psychische Sättigung stellen nach RAU (1996) Extremausprägungen der Beanspruchung dar, die sich relativ gut erfassen lassen.

Sie werden als Indikatoren für Über- und Unterforderungen angesehen. Es handelt sich dabei um arbeitstagbezogene Wirkungen psychischer Belastungen.

Die Schutzziele „Gesundheit“ und „Arbeitssicherheit“ werden bezüglich der Anforde­

rungen (Verhältnisprävention), die sich aus den Tätigkeitsmerkmalen ergeben, be­

handelt. Aussagen zum präventiven oder sicheren Verhalten der Beschäftigten, das eine wesentliche Maßnahme für das Erreichen des Schutzzieles „Arbeitssicherheit“

ist, sind im Forschungsbericht nicht enthalten.

2.1

Kennzeichen psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung

Begriffe psychischer Beiastung und psychischer Beanspruchung

ln der Arbeitspsychologie werden die Begriffe „Belastung“ und „Beanspruchung“, Beiastungs- und Beanspruchungskonzepte z. T. kontrovers diskutiert (GROS, 1994).

ROHMERT und RUTENFRANZ haben bereits 1975 auf eine klare Trennung der Begriffe „Belastung“ („load“) und der „Beanspruchung“ („strain“) in der Arbeits­

psychologie gedrungen (SCHÖNPFLUG, 1987).

Entsprechend definiert DIN 33 405 die Begriffe psychische Belastung und Bean­

spruchung:

Psychische Belastung^ wird verstanden als die Gesamtheit der erfassbaren Ein­

flüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch ein­

wirken.

Psychische Beanspruchung wird verstanden als die individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung der psychischen Belastung im Menschen in Abhän­

gigkeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand.'*

Umgangssprachlich wird der Belastungsbegriff eher negativ verwendet. In den Arbeitswissenschaften werden jedoch alle von außen auf den Menschen einwirken­

den Einflüsse als neutral angesehen.

Psychische Belastungen gehen im Unterschied zu den meisten anderen gesund­

heitsrelevanten Belastungsfaktoren im Arbeitsprozess nicht von einzelnen, eindeutig feststellbaren Bedingungen aus, sondern meist von komplexen qualitativ verschie­

denartigen und teils schwer zu definierenden Tätigkeitsmerkmalen und psycho­

sozialen Bedingungen (BACHMANN, 1990). Von Arbeitspsychologen wird überein­

stimmend darauf hingewiesen, dass es sich dabei nicht um einfache Reiz-Reak­

tionsmuster handelt, sondern dass Vermittlungs- und Rückkopplungsprozesse die Beziehungen zwischen Belastungen und Beanspruchungen vielfältig beeinflussen.

' Der Ausdruck „psychisch“ wird verwendet, wenn auf Vorgänge des menschlichen Erlebens und Ver­

haltens hingewiesen werden soll (DIN 33 405).

‘ Das Gebiet der psychischen Belastung und Beanspruchung wird auch von der internationalen Nor­

mung bearbeitet. Mit E DIN EN ISO 10075-1 „Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung. Teil 1: Allgemeines und Begriffe“ liegen Begriffsbestimmungen vor. In ISO 6385

„Arbeitswissenschaftliche Grundsätze für die Gestaltung von Arbeitssystemen“ und DIN 33 400

„Gestalten von Arbeitssystemen nach arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen“ werden ausgehend von Begriffsbestimmungen allgemeine Gestaltungsleitsätze gegeben. In E DIN EN ISO 10075-2

„Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung. Teil 2: Gestaltungsgrundsätze“

wird speziell auf psychische Belastungen eingegangen.

(17)

Mit diesem Bericht liegt eine Auswahl arbeitspsychologischer Erkenntnisse zur psy­

chischen Belastung und Beanspruchung vor, die Nichtpsychologen einen Einstieg in das Thema ermöglichen soll.

1.3 Methodisches Vorgehen

Die Grundlage für die Darstellung arbeitspsychologischer Erkenntnisse auf dem Gebiet der psychischen Belastung und Beanspruchung bildet die Auswertung von Literatur auf diesem Gebiet. Dabei wurde, wie folgt, vorgegangen:

1. Zusammenstellung des vorhandenen Wissens unter dem Gesichtspunkt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes,

2. Darstellung einheitlicher und strittiger Auffassungen, 3. Diskussion strittiger Auffassungen und

4. Abheben dessen, was unstrittig bzw. kaum strittig ist.

Daraus wurden als weitere Ergebnisse der Arbeit Hinweise zur Gestaltung bean­

spruchungsoptimaler Tätigkeiten abgeleitet und Checklisten zur Groberfassung der beeinträchtigenden Folgen psychischer Belastung und Beanspruchung entwickelt.

1.4 Abgrenzung der Thematik

Die vorliegende Arbeit dient der Wissensvermittlung zur psychischen Belastung und Beanspruchung. Bei der Wissensvermittlung wird von den „normierten Begriffen“

psychische Belastung und Beanspruchung ausgegangen. Diese normierten Begriffe sind in langjähriger Normungsarbeit entstanden und stellen einen Konsens zwischen Vertretern politischer Interessen und den Tarifvertragsparteien dar. Daher können neuere Erkenntnisse zu den Begriffen und zur Beiastungs- und Beanspruchungs­

beziehung noch nicht in der Norm enthalten sein, auf ihre Darstellung im Bericht wird jedoch nicht verzichtet.

Die im Beitrag dargestellten Folgen von Über- oder Unterforderung; Stress, psychi­

sche Ermüdung, Monotonie und psychische Sättigung stellen nach RAU (1996) Extremausprägungen der Beanspruchung dar, die sich relativ gut erfassen lassen.

Sie werden als Indikatoren für Über- und Unterforderungen angesehen. Es handelt sich dabei um arbeitstagbezogene Wirkungen psychischer Belastungen.

Die Schutzziele „Gesundheit“ und „Arbeitssicherheit“ werden bezüglich der Anforde­

rungen (Verhältnisprävention), die sich aus den Tätigkeitsmerkmalen ergeben, be­

handelt. Aussagen zum präventiven oder sicheren Verhalten der Beschäftigten, das eine wesentliche Maßnahme für das Erreichen des Schutzzieles „Arbeitssicherheit“

ist, sind im Forschungsbericht nicht enthalten.

2.1

Kennzeichen psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung

Begriffe psychischer Beiastung und psychischer Beanspruchung

ln der Arbeitspsychologie werden die Begriffe „Belastung“ und „Beanspruchung“, Beiastungs- und Beanspruchungskonzepte z. T. kontrovers diskutiert (GROS, 1994).

ROHMERT und RUTENFRANZ haben bereits 1975 auf eine klare Trennung der Begriffe „Belastung“ („load“) und der „Beanspruchung“ („strain“) in der Arbeits­

psychologie gedrungen (SCHÖNPFLUG, 1987).

Entsprechend definiert DIN 33 405 die Begriffe psychische Belastung und Bean­

spruchung:

Psychische Belastung^ wird verstanden als die Gesamtheit der erfassbaren Ein­

flüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch ein­

wirken.

Psychische Beanspruchung wird verstanden als die individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung der psychischen Belastung im Menschen in Abhän­

gigkeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand.'*

Umgangssprachlich wird der Belastungsbegriff eher negativ verwendet. In den Arbeitswissenschaften werden jedoch alle von außen auf den Menschen einwirken­

den Einflüsse als neutral angesehen.

Psychische Belastungen gehen im Unterschied zu den meisten anderen gesund­

heitsrelevanten Belastungsfaktoren im Arbeitsprozess nicht von einzelnen, eindeutig feststellbaren Bedingungen aus, sondern meist von komplexen qualitativ verschie­

denartigen und teils schwer zu definierenden Tätigkeitsmerkmalen und psycho­

sozialen Bedingungen (BACHMANN, 1990). Von Arbeitspsychologen wird überein­

stimmend darauf hingewiesen, dass es sich dabei nicht um einfache Reiz-Reak­

tionsmuster handelt, sondern dass Vermittlungs- und Rückkopplungsprozesse die Beziehungen zwischen Belastungen und Beanspruchungen vielfältig beeinflussen.

' Der Ausdruck „psychisch“ wird verwendet, wenn auf Vorgänge des menschlichen Erlebens und Ver­

haltens hingewiesen werden soll (DIN 33 405).

‘ Das Gebiet der psychischen Belastung und Beanspruchung wird auch von der internationalen Nor­

mung bearbeitet. Mit E DIN EN ISO 10075-1 „Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung. Teil 1: Allgemeines und Begriffe“ liegen Begriffsbestimmungen vor. In ISO 6385

„Arbeitswissenschaftliche Grundsätze für die Gestaltung von Arbeitssystemen“ und DIN 33 400

„Gestalten von Arbeitssystemen nach arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen“ werden ausgehend von Begriffsbestimmungen allgemeine Gestaltungsleitsätze gegeben. In E DIN EN ISO 10075-2

„Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung. Teil 2: Gestaltungsgrundsätze“

wird speziell auf psychische Belastungen eingegangen.

(18)

In die Komponente Beanspruchung gehen neben der objektiven Belastung auch immer die subjektiven Einschätzungen der von Belastungen Betroffenen mit ein (s. Abb. 2.1; GROS, 1994).

Unter diesem Gesichtspunkt werden die Beschäftigten nicht als reaktive Objekte („Opfer'') der Belastungen angesehen, sondern als aktive, die Belastungen und sich selbst verändernde Wesen (SCHEUCH; SCHRÖDER, 1990). Gleiche Belastungen - beispielsweise objektiv gleiche Aufgabenschwierigkeiten - können individuell ver­

schieden erlebt und bewältigt werden.

Belastungssituationen werden nicht allein durch Anpassung, sondern vor allem auch durch Verarbeitung bewältigt.

Abb. 2.1 Belastung, Intervenierende Variablen, Beanspruchung (GROS, 1994)

2.2 Psychologische Beiastungs- und Beanspruchungsmodelle Psychologische Beiastungs- und Beanspruchungsmodelle kommen häufig aus der Stressforschung. ANTONI und BUNGARD (1989) vertreten die Auffassung, die Be­

griffe der Beiastungs- und Beanspruchungsforschung und die der Stressforschung würden synonym gebraucht, so dass eine Unterscheidung kaum möglich wäre. Für die Abgrenzung der Begriffe gibt es im deutsch- und englischsprachigen Bereich jedoch eine einfache und pragmatische Lösung, die bereits seit einiger Zeit von verschiedenen Autoren bevorzugt wird. Demnach ist Stress eine eingegrenzte spe­

zifische Belastung, und dem Begriff Stress wird der Begriff psychische Belastung übergeordnet. In der vorliegenden Arbeit wird dieser Standpunkt vertreten.

Begriffliche und inhaltliche Überschneidungen von Belastung und Stress lassen sich in den folgenden Erläuterungen allerdings nicht immer vermeiden.

DIN 33 405 geht von einem linearen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen Belastung und Beanspruchung aus. „Aus der Arbeitspsychologie ist jedoch bekannt, dass es keine direkte (und schon gar nicht lineare) Beziehung zwischen Belastung (Reiz) und Beanspruchung (Reaktion) gibt“ (GROS, 1994). Deshalb sind lineare Beschreibungsmodelle für psychische Belastung und Beanspruchung nicht hilfreich.

Einen Ausweg daraus stellen transaktionale Modelle der Beiastungs- und Stressfor­

schung dar (s. Abb. 2.2). In Belastungssituationen werden komplexe und dynami­

sche Interaktions- und Transaktionsprozesse zwischen der Person und der Umwelt ausgelöst. Die Umwelt besteht hier aus der Arbeitsorganisation, der Arbeitstätigkeit, den sozialen (Mensch-Mensch) und den Arbeitsumgebungsbedingungen.

Auf dem Hintergrund angeborener, dauerhaft enworbener und aktueller Persönlich­

keitsmerkmale und Bewältigungsressourcen wird eine Belastungssituation vom Be­

schäftigten dahingehend bewertet, ob und mit welchen Möglichkeiten sie bewältigt werden kann. Die erfolgreiche oder auch nicht erfolgreiche Bewältigung der Belas­

tungssituation wird vom Beschäftigten neu bewertet und kann dadurch bei Wieder­

holungen der Belastungssituation genutzt werden (RICHTER, P.; HACKER, 1998).

GREIF macht darauf aufmerksam, „... dass die Gültigkeit des Modells (hier bezogen auf das transaktionale Stressmodell von LAZARUS) kaum noch durch eindeutige, theoretisch abgeleitete Prognosen oder empirische Untersuchungen vollständig erfasst und getestet werden kann“ (GREIF et al., 1991) und es bisher kaum Studien gibt, in denen sowohl die Anforderungen als auch die Leistungsvoraussetzungen der Beschäftigten systematisch variiert bzw. in ihren Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten untersucht wurden (WIELAND-ECKELMANN, 1996).

(19)

In die Komponente Beanspruchung gehen neben der objektiven Belastung auch immer die subjektiven Einschätzungen der von Belastungen Betroffenen mit ein (s. Abb. 2.1; GROS, 1994).

Unter diesem Gesichtspunkt werden die Beschäftigten nicht als reaktive Objekte („Opfer'') der Belastungen angesehen, sondern als aktive, die Belastungen und sich selbst verändernde Wesen (SCHEUCH; SCHRÖDER, 1990). Gleiche Belastungen - beispielsweise objektiv gleiche Aufgabenschwierigkeiten - können individuell ver­

schieden erlebt und bewältigt werden.

Belastungssituationen werden nicht allein durch Anpassung, sondern vor allem auch durch Verarbeitung bewältigt.

Abb. 2.1 Belastung, Intervenierende Variablen, Beanspruchung (GROS, 1994)

2.2 Psychologische Beiastungs- und Beanspruchungsmodelle Psychologische Beiastungs- und Beanspruchungsmodelle kommen häufig aus der Stressforschung. ANTONI und BUNGARD (1989) vertreten die Auffassung, die Be­

griffe der Beiastungs- und Beanspruchungsforschung und die der Stressforschung würden synonym gebraucht, so dass eine Unterscheidung kaum möglich wäre. Für die Abgrenzung der Begriffe gibt es im deutsch- und englischsprachigen Bereich jedoch eine einfache und pragmatische Lösung, die bereits seit einiger Zeit von verschiedenen Autoren bevorzugt wird. Demnach ist Stress eine eingegrenzte spe­

zifische Belastung, und dem Begriff Stress wird der Begriff psychische Belastung übergeordnet. In der vorliegenden Arbeit wird dieser Standpunkt vertreten.

Begriffliche und inhaltliche Überschneidungen von Belastung und Stress lassen sich in den folgenden Erläuterungen allerdings nicht immer vermeiden.

DIN 33 405 geht von einem linearen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen Belastung und Beanspruchung aus. „Aus der Arbeitspsychologie ist jedoch bekannt, dass es keine direkte (und schon gar nicht lineare) Beziehung zwischen Belastung (Reiz) und Beanspruchung (Reaktion) gibt“ (GROS, 1994). Deshalb sind lineare Beschreibungsmodelle für psychische Belastung und Beanspruchung nicht hilfreich.

Einen Ausweg daraus stellen transaktionale Modelle der Beiastungs- und Stressfor­

schung dar (s. Abb. 2.2). In Belastungssituationen werden komplexe und dynami­

sche Interaktions- und Transaktionsprozesse zwischen der Person und der Umwelt ausgelöst. Die Umwelt besteht hier aus der Arbeitsorganisation, der Arbeitstätigkeit, den sozialen (Mensch-Mensch) und den Arbeitsumgebungsbedingungen.

Auf dem Hintergrund angeborener, dauerhaft enworbener und aktueller Persönlich­

keitsmerkmale und Bewältigungsressourcen wird eine Belastungssituation vom Be­

schäftigten dahingehend bewertet, ob und mit welchen Möglichkeiten sie bewältigt werden kann. Die erfolgreiche oder auch nicht erfolgreiche Bewältigung der Belas­

tungssituation wird vom Beschäftigten neu bewertet und kann dadurch bei Wieder­

holungen der Belastungssituation genutzt werden (RICHTER, P.; HACKER, 1998).

GREIF macht darauf aufmerksam, „... dass die Gültigkeit des Modells (hier bezogen auf das transaktionale Stressmodell von LAZARUS) kaum noch durch eindeutige, theoretisch abgeleitete Prognosen oder empirische Untersuchungen vollständig erfasst und getestet werden kann“ (GREIF et al., 1991) und es bisher kaum Studien gibt, in denen sowohl die Anforderungen als auch die Leistungsvoraussetzungen der Beschäftigten systematisch variiert bzw. in ihren Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten untersucht wurden (WIELAND-ECKELMANN, 1996).

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Abb. 2.2 Transaktionales Belastungsmodell von COX (1993)

Eine Reduzierung transaktionaler Modelle zu interaktiven Wechselwirkungsmodeilen ist beim gegenwärtigen Stand der Wissenschaft und bei der Veranschauiichung der Beziehungen zwischen Belastung und Beanspruchung für Nichtpsychologen hilfreich.

Für die Reduzierung transaktionaler Modelle werden zwei Zugangswege, die inein­

ander übergreifen, vorgeschlagen:

1. die Ringstruktur der Tätigkeit nach LEONTJEW (1997) und

2. das Schema der wesentlichen psychologischen Aspekte zur Beschreibung von Arbeitsprozessen in Anlehnung an HACKER und RICHTER (1984).

1. Auf der Grundlage der „ringstrukturellen“ Betrachtungsweise der Tätigkeit nach LEONTJEW können die Interaktionen zwischen Objekt und Subjekt verdeutlicht werden (s. Abb. 2.3):

Subjekt Tätigkeit Objekt (Umwelt)

Abb. 2.3 Ringstrukturelle Betrachtungsweise nach LEONTJEW (1977)

In der „rinqstrukturellen“ Betrachtungsweise zeigt sich vor allem die Vermittlungs­

funktion der Tätigkeit bei der Interaktion zwischen Subjekt und Objekt. Das Objekt kann ein materielles Produkt der Arbeit oder aber auch eine betreuende Person sein.

Die Übergänge umfassen:

a) alle Prozesse der Auslösung der Tätigkeit,

b) Prozesse der Einflussnahme der Tätigkeit auf das Objekt bzw. die Umwelt, c) Prozesse der Rückwirkung der Umwelt auf die Tätigkeit durch die gegebenen

gegenständlichen Bedingungen und die veränderten Bedingungen durch die Tätigkeit,

d) Prozesse der Wirkung und Rückwirkung der Tätigkeit auf den Menschen, z. B.

Veränderung des „internen“ Abbildes des Menschen über die Tätigkeit und die Umwelt.

Die Ringstruktur der Tätigkeit macht die Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt nachvollziehbar. Auf die Beiastungs- und Beanspruchungsbeziehung wird im 2. Zugangsweg näher eingegangen.

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Abb. 2.2 Transaktionales Belastungsmodell von COX (1993)

Eine Reduzierung transaktionaler Modelle zu interaktiven Wechselwirkungsmodeilen ist beim gegenwärtigen Stand der Wissenschaft und bei der Veranschauiichung der Beziehungen zwischen Belastung und Beanspruchung für Nichtpsychologen hilfreich.

Für die Reduzierung transaktionaler Modelle werden zwei Zugangswege, die inein­

ander übergreifen, vorgeschlagen:

1. die Ringstruktur der Tätigkeit nach LEONTJEW (1997) und

2. das Schema der wesentlichen psychologischen Aspekte zur Beschreibung von Arbeitsprozessen in Anlehnung an HACKER und RICHTER (1984).

1. Auf der Grundlage der „ringstrukturellen“ Betrachtungsweise der Tätigkeit nach LEONTJEW können die Interaktionen zwischen Objekt und Subjekt verdeutlicht werden (s. Abb. 2.3):

Subjekt Tätigkeit Objekt (Umwelt)

Abb. 2.3 Ringstrukturelle Betrachtungsweise nach LEONTJEW (1977)

In der „rinqstrukturellen“ Betrachtungsweise zeigt sich vor allem die Vermittlungs­

funktion der Tätigkeit bei der Interaktion zwischen Subjekt und Objekt. Das Objekt kann ein materielles Produkt der Arbeit oder aber auch eine betreuende Person sein.

Die Übergänge umfassen:

a) alle Prozesse der Auslösung der Tätigkeit,

b) Prozesse der Einflussnahme der Tätigkeit auf das Objekt bzw. die Umwelt, c) Prozesse der Rückwirkung der Umwelt auf die Tätigkeit durch die gegebenen

gegenständlichen Bedingungen und die veränderten Bedingungen durch die Tätigkeit,

d) Prozesse der Wirkung und Rückwirkung der Tätigkeit auf den Menschen, z. B.

Veränderung des „internen“ Abbildes des Menschen über die Tätigkeit und die Umwelt.

Die Ringstruktur der Tätigkeit macht die Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt nachvollziehbar. Auf die Beiastungs- und Beanspruchungsbeziehung wird im 2. Zugangsweg näher eingegangen.

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