• Keine Ergebnisse gefunden

Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Lungenkrebsrisiko von an Silikose erkrankten Uranerzbergleuten F 2204

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin/N.N.

Geplant

01.01.2007-31.12.2010

Ausgangsbasis für das Projekt sind die im GDAW vorhandenen Unterlagen zu Silikosepatienten unter den früheren Wismut-Bergleuten. Über einen Abgleich mit dem Krebsregister werden die Lungenkrebsfälle in dieser Patientengruppe ermittelt. Jedem dieser Lungenkrebsfälle wird individuell ein Silikosepatient aus der Wismut ohne eine im Krebsregister ermittelte Lungenkrebserkrankung als Kontrolle zugeordnet, wobei die Kontrolle im gleichen Jahr wie der Fall geboren sein muss und lungenkrebsfrei mindestens das Diagnosejahr des entsprechenden Falles erlebt haben muss. Für Fälle und Kontrollen wird unter Nutzung der Arbeits-anamnesen und der Job-Exposure-Matrizen das Expositionsprofil gegenüber Radonfolgeprodukten, A-Staub, Quarz-A-Staub und Arsen ermittelt. Darüber hinaus sollen Informationen zum Rauchen sowie zum Silikosestadium aus den vorhandenen Akten erhoben werden. Die statistische Analyse der Daten folgt pri-mär mithilfe der logistischen Regression.

Ziel der Studie ist es, den möglichen Effekt der Quarz-A-Staub-Exposition auf das Lungenkrebsrisiko abzu-schätzen, wobei konkurrierende Faktoren wie Rauchen und Radon-Exposition berücksichtigt werden. Damit kann diese Studie einen Beitrag leisten zur Vertiefung der Kenntnisse über die Kanzerogenität von Quarz-staub, zur möglichen Rolle der Silikose als intermediärem Faktor und nicht zuletzt auch zur Synkanzeroge-nese zwischen Radonfolgeprodukten und Quarz.

FB 1.3 Epidemiologie, Risikoabschätzung SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Sammlung und Erhebung von Messdaten berylliumexponierter und -nichtexponierter Personen mit dem Ziel, Erfahrungen über das Niveau der Berylliumkonzentrationen im Urin und die Stoffwechsel- und Ausscheidungsdynamik zu gewinnen

F 1974

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Geplant

01.07.2007-31.12.2008

Aktuell hat die Gesundheitsgefährdung durch berufliche Berylliumexposition in der Arbeitsmedizin weltweit besondere Aufmerksamkeit erlangt. Ursache dafür ist die Erkenntnis, dass eine Sensibilisierung für die Aus-bildung der chronischen Berylliose (CBD) bereits bei wesentlich niedrigeren Berylliumkonzentrationen in der Atemluft stattfinden kann als bisher angenommen wurde. Wie in einem von der BAuA initiierten Fachge-spräch mit Pulmologen, Arbeitsmedizinern, Chemikern und Ingenieuren aus Universitäten, Berufsgenossen-schaften und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) übereinstimmend festgestellt wurde, findet Beryllium (Be) auch in Deutschland breite Anwendung (z. B. im Automobilbau, Haushaltstech-nik, Telekommunikation, ComputertechHaushaltstech-nik, Rüstungsindustrie, funkenfreie, nichtmagnetische Werkzeuge, Formenbau für den Druckguss, Flugzeug- und Weltraumtechnik, sowie Kernreaktortechnik). Aus arbeitsme-dizinischer Sicht ist die Überprüfung einer möglichen Berylliumaufnahme mit Hilfe geeigneter verfahren wichtiges Instrument der Vorsorge. Als leicht zugänglicher und damit idealer Biomonitoring-Parameter, der die Berylliumaufnahme in den Körper widerspiegelt, steht das Beryllium im Urin zur Verfü-gung. Im Verlauf des Fachgespräches wurde festgestellt, dass sowohl die Qualität als auch die Menge des bisher vorliegenden Datenmaterials eine Ableitung von Kriterien für die Beurteilung einer Exposition und deren Gesundheitsrisiken nicht ausreichen. Ältere Messwerte dieses Parameters sind auf Grund der damals noch nicht ausgereiften Analysemethoden nur eingeschränkt verwendbar. Erkenntnisse über die Stoffwech-seldynamik (z. B. Halbwertszeit) und die Korrelation zur Luftkonzentration sind unzureichend und bedürfen der weiteren Untersuchung. Die Eignung des Verfahrens für die Beurteilung von Berylliumexpositionen im unteren Konzentrationsbereich ist bisher nicht ausreichend untersucht.

Ziel des Projektes ist es, im Rahmen von Feldstudien in unterschiedlich exponierten Probandenkollektiven die Aufnahme- und Ausscheidungsdynamik von Beryllium im Urin zu untersuchen. Die Datenbasis der

Beryl-liumkonzentration im Urin exponierter und nichtexponierter Personen soll verbessert werden, um weitere Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Luftbelastung, Berylliumexposition und mögliche Gesund-heitsbeeinträchtigungen zu gewinnen. Die Eignung des Verfahrens für die Bewertung von geringen Berylli-umexpositionen soll geprüft werden. Im Ergebnis des Projektes sollen Empfehlungen für die arbeitsmedizini-sche Vorsorge bei Berylliumexposition aufgestellt werden und es wird ein Beitrag zur Ableitung von Grenz-werten geleistet.

FB 4.2 Innere Belastungen und systemische Wirkungen SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Störung der Kontrastempfindlichkeit bei Lösungsmittelexposition, insbesondere Tetrachlorethen - eine systematisches Review

F 2040

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Geplant

01.01.2007-31.12.2007

Visuelle Informationen bei geringen Kontrasten sind z. B. in der Kommunikation, der Bewegung, der Orien-tierung im Raum und der Betrachtung von schwarz-weiß Photographien wichtig. Das visuelle System kann bei einer Exposition durch neurotoxische Arbeitsstoffe beeinträchtigt werden, wie z. B. Blei und andere Schwermetalle, Trichlorethylen, Tetrachlorethen, Pestizide usw. Mittels Kontrastempfindlichkeitstests können diese frühe Sehfunktionsstörungen erfasst werden. Im Gegensatz zur Bestimmung der Sehschärfe, der Fä-higkeit des optischen Systems, möglichst kleine Details bei hohem Kontrast zu erkennen, bietet die Erfas-sung der Kontrastempfindlichkeit einen umfassenderen Informationsgewinn, da hier die Sehleistung nicht nur bei unterschiedlichen Detailgrößen, sondern auch bei verschiedenen Kontrasten geprüft wird. Kontrast-empfindlichkeitstests sind Verfahren zur Diagnose subklinischer Sehfunktionsstörungen, die mit Hilfe von Prüftafeln bzw. Testkarten durchgeführt werden können. In den letzten Jahren wurde in mehreren Studien der Einfluss von Lösungsmittelexpositionen auf visuelle Funktionswerte, u. a. auf die Kontrastempfindlich-keit, untersucht und diskutiert. Es gibt Hinweise, dass Tetrachlorethen zu einer verminderten visuellen Kon-trastempfindlichkeit führt und dies bei Luftkonzentrationen unterhalb des bisherigen Luftgrenzwertes.

Tetrachlorethen ist ein wichtiges Lösungsmittel in der Trockenreinigung und stellt heute eines der am häu-figsten verwendeten und wirtschaftlich bedeutsamsten chlorierten Lösungsmittel dar. Mit einer systemati-schen Literaturrecherche und kritischer Bewertung der Literatur soll der derzeitige Stand der Erkenntnisse zur Erfassung von Störungen der Kontrastempfindlichkeit bei Lösungsmittelexposition dargestellt werden.

Ziel ist es ein geeignetes Studienkonzept mit Einbeziehung des Biomonitorings zu erarbeiten, um eine mög-liche Einsetzbarkeit von Testen zur Prüfung der Kontrastempfindlichkeit in der arbeitsmedizinischen Vorsor-ge zu prüfen.

FB 4.2 Innere Belastungen und systemische Wirkungen SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Entwicklung und Erprobung eines Fragebogens zur Identifizierung gefahrstoffbedingter Reprodukti-onsstörungen im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung

F 2048 N.N.

Geplant

01.05.2007-30.04.2008

Etwa 15 % der Paare sind ungewollt kinderlos. Ca. 25 % aller Schwangerschaften enden innerhalb von 6 Wochen durch Abort und nur etwa 20 % aller Aborte werden klinisch als solche erkannt. 7% der Neugebore-nen werden mit zu niedrigem Geburtsgewicht und 3 % mit schweren Fehlbildungen geboren. Obgleich die Ätiologie von vielen Reproduktionsstörungen unbekannt ist, werden zunehmend berufliche und Umweltein-flüsse diskutiert. Es existiert derzeit im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge kein Methodeninventar, das der Betriebsarzt nutzen kann, um Störungen der Reproduktion zu identifizieren. Um insbesondere bei Umgang mit reproduktionstoxischen Stoffen Störungen der Reproduktion frühzeitig zu erkennen, als Be-triebsarzt beraten und Arbeitsschutzmaßnahmen veranlassen zu können, soll ein Methodeninventar entwi-ckelt werden, das Fragen zu Reproduktionsstörungen in die arbeitsmedizinische Vorsorge einbezieht. Es soll ein für die Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen verständlicher Fragebogen im Sinne eines Selbstauskunftsbo-gens entwickelt und in der betriebsärztlichen Praxis bei Gefahrstoffexponierten erprobt werden, der Sym-ptome und Diagnosen zu Störungen der Reproduktion erfasst und z. B. anhand eines Score bewertet. Der Fragebogen soll bei Arbeitnehmern zum Einsatz kommen, die auf Grund arbeitsbedingter Faktoren ein er-höhtes Risiko für Reproduktionsstörungen tragen.

FB 4.2 Innere Belastungen und systemische Wirkungen SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Ermittlung biomonitorischer Erfahrungswerte für Naphthalin bei arbeitsbedingter Exposition gegen-über Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Eine Screeninguntersuchung Be-schäftigter verschiedener Berufsgruppen in KMU

F 2056

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Geplant

01.07.2007-31.12.2008

Zur Beurteilung von PAK-Expositionen wurde in der internationalen Fachliteratur in den letzten Jahren häufi-ger über die Nutzung von Naphthalin als Markersubstanz diskutiert. In das Blickfeld verschiedener For-schungsinstitute gelangte Naphthalin durch seine Einstufung als ein im Tierversuch krebserzeugender Stoff durch das US National Toxicology Program im Jahr 2000 und die Einstufung als K2 Stoff durch die DFG im Jahr 2001. Naphthalin hat, im Vergleich zu anderen PAK, einen hohen Dampfdruck. Deshalb kommt ihm trotz seines schwankenden Anteils in den verschiedensten komplexen PAK-Gemischen eine besondere Bedeutung für die inhalative Gesamtaufnahme von PAK zu. Für ein Biomonitoring Naphthalin-Exponierter werden mehrere Untersuchungsparameter diskutiert, z. B. 1-Naphthol und 2-Naphthol im Urin sowie Naph-thalin in der Ausatemluft. In die routinemäßige Überwachung NaphNaph-thalin- bzw. PAK-Exponierter haben diese Biomonitoringparameter bisher jedoch noch keinen Eingang gefunden. Im Rahmen einer Screeninguntersu-chung sollen Beschäftigte verschiedener Berufsgruppen, besonders aus dem Bereich der Klein- und Mittel-betriebe, die potentiell gegenüber PAK- bzw. Naphthalin exponiert sind, biomonitorisch untersucht werden.

Parallel werden biomonitorische Kontrollmessungen bei Personen ohne entsprechende berufliche Exposition durchgeführt. Lebensstilbedingte Faktoren, wie z. B. das Rauchverhalten, die die Messergebnisse beeinflus-sen können, werden im Design der Studie berücksichtigt. Die gewonnenen Messdaten werden durch de-skriptive Statistik ausgewertet und als biomonitorische Erfahrungswerte veröffentlicht. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zur Etablierung neuer Biomonitoringparameter für die Beurteilung beruflicher Naphthalin- bzw. PAK-Expositionen.

FB 4.2 Innere Belastungen und systemische Wirkungen SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Handlungshilfen für die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung bei Berylliumexposition F 2061

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Geplant

01.01.2007-31.12.2007

In der Arbeitsmedizin sind heute von den Beryllium (Be) -induzierten Krankheitsbildern hauptsächlich die Be-Sensibilisierung (mit unklarem Krankheitswert) und die chronische Berylliose (CBD) von Bedeutung. Die chronische Berylliose ist eine granulomatöse Erkrankung und stellt die phänotypische Kopie der Sarkoidose dar. Fehldiagnosen sind somit leicht möglich und in der aktuellen Literatur auch beschrieben, so dass eine Unterschätzung der Gefährdung bei Be-Exposition möglich ist. International gelten folgende diagnostische Kriterien der Berylliose: Nachweis einer Be- Exposition, Nachweis von Granulomen, vereinbare klinische und radiologische Befunde, Nachweis der Sensibilisierung. Der Nachweis einer

Beryllium-Sensibilisierung kann über den Beryllium-Lymphozyten- Proliferations-Test (BeLPT) erfolgen. BeLPT ist ein anspruchsvoller Test mit einer hohen Spezifität und geringen Sensitivität. Nach der Sensibilisierung beein-flussen wahrscheinlich unbekannte Kofaktoren die Manifestation der Krankheit, über Fälle mit einer Latenz-zeit bis zu 30 Jahre nach Sensibilisierung wurde berichtet. In einer Studie von Newman et al. (2005) haben 50 % der Patienten mit positivem BeLPT eine CBD bei initialer Untersuchung. Von 55 Sensibilisierten trat bei einer Beobachtung über im Mittel 3,8 Jahre bei 17 (31 %) eine CBD auf. In einem von der BAuA initiierten Fachgespräch mit Pulmologen, Arbeitsmedizinern, Chemikern und Ingenieuren aus Universitäten, Berufsge-nossenschaften und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) wurden die breite Ver-wendung von Beryllium (Be) in Deutschland dargestellt (z. B. im Automobilbau, Haushaltstechnik, Telekom-munikation, Computertechnik, Rüstungsindustrie, funkenfreie, nichtmagnetische Werkzeuge, Formenbau für den Druckguss, Flugzeug- und Weltraumtechnik, sowie Kernreaktortechnik). Die Experten diskutierten die dringende Notwendigkeit für einheitliche diagnostische Empfehlungen in Deutschland, damit Fehldiagnosen zukünftig verhindert werden können. Die chronische Berylliose ist eine anerkannte Berufskrankheit (BK 1110). Das hierzu veröffentlichte BK-Merkblatt wurde bereits 1963 verfasst. Eine Aktualisierung scheint auch hier dringend geboten. Zusammen mit den Fachgesellschaften soll ein Konsensuspapier entwickelt werden, mit dem Ziel klare Empfehlungen für ein einheitliches diagnostisches Vorgehen auszusprechen. Weiterhin wird eine Checkliste mit Fragen nach typischen beruflichen Be- Expositionen entwickelt, die die/der Ärz-tin/Arzt bei der Erhebung der Anamnese bei Patienten verwenden kann.

FB 4.2 Innere Belastungen und systemische Wirkungen SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Präzisierung der Feuchtarbeit hinsichtlich des Einflusses von Dauer und chemischer Exposition F 2058

N.N.

Geplant

01.06.2007-01.07.2009

Feuchtarbeit hat insbesondere nach der Einführung der TRGS 531 "Gefährdung der Haut durch Arbeiten im feuchten Milieu" in 1996 als ein wesentlicher Risikofaktor für die Verursachung von Händeekzem Beachtung gefunden. In verschiednen Studien wurde die Bedeutung dieser Hautbelastung insbesondere bei Anzeichen für eine individuelle Minderbelastbarkeit bestätigt. Inzwischen wurde die TRGS 531 mit Beibehaltung der Definition von Feuchtarbeit unter Zuhilfenahme der Zeitgrenzen 2 bzw. 4 Stunden in die TRGS 401 "Gefähr-dung durch Hautkontakt" eingefügt. Die Zeiteinteilung wurde auch als Auslöseschwelle für die spezielle ar-beitsmedizinische Vorsorge in den Anhang V der Gefahrstoffverordnung übernommen. Diese Zeiteinteilung in der TRGS 531 gründete sich auf Erfahrungswerte und eine weitere Differenzierung der Art der Belastung ist nicht erfolgt. Auch wenn es inzwischen den Anschein hat, dass die Zeiteinteilung die Belastung recht gut widerspiegelt, ist es erforderlich, diese Zeitgrenzen zu evaluieren und in Abhängigkeit von der chemischen Exposition zu verfeinern, um diese Ergebnisse noch besser als Grundlage für Maßnahmenpakete im Regel-werk und für die arbeitsmedizinische Vorsorge nutzen zu können.

Es ist zu prüfen:

• ob bei regelmäßig 2 Stunden Feuchtarbeit bzw. Tragen flüssigkeitsdichter Handschuhe in Abhängigkeit von der chemischen Exposition oder bereite darunter Hautveränderungen auftreten und Schutzmaß-nahmen erforderlich sind.

• ob regelmäßig 4 Stunden Feuchtarbeit als Auslöseschwelle für Vorsorgeuntersuchungen geeignet ist oder diese bereits in Abhängigkeit von der chemischen Exposition bei kürzerer zeitlicher Belastung sinn-voll sind.

• Vorschläge für geeignete Maßnahmenpakete sollen aufgestellt werden.

FB 4.5 Wirkung von biologischen und chemischen Arbeitsstoffen SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Gefährdung von Arbeitnehmern in der Landwirtschaft durch Ehrlichiose F 2017

N.N.

Geplant

01.06.2007-30.05.2009

Die Ehrlichiose ist eine in den USA bekannt gewordene Erkrankung, die von einer Zecke auf den Menschen übertragen wird. Es handelt sich um eine fieberhafte Erkrankung, mit Muskelschmerzen, Erbrechen und Abmagerung einhergeht, aber auch der Boden für schwere Sekundärinfektionen verschiedenster Organe sein kann. Auf Grund des Übertragungsweges lässt sich vor allem auf eine Gefährdung von Arbeitnehmern schließen, die im Freien tätig sind wie Landwirte und Forstarbeiter Mit der Studie soll die Gefährdung der Landwirte durch die Ehrlichiose über eine Bestimmung der Antikörper und eine Befragung mittels standardi-siertem Fragebogen ermittelt werden und Maßnahmen zur Prävention nach BioStoffV abgeleitet werden.

FB 4.7 Biologische Arbeitsstoffe, Gentechnik SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Entwicklung eines 16S rRNA-Gen-basierten Primersystems zum Nachweis von Saccharopolyspora rectivirgula in Bioaerosolen

F 2042 N.N.

Geplant

01.04.2007-30.11.2008

In Europa zählt die Bakterienspezies Saccharopolyspora rectivirgula zu den Hauptverursachern der Exogen-Allergischen Alveolitis. Die Identifizierung dieser Art über biochemische Eigenschaften ist bislang schwierig, da die meisten phänotypischen Charakteristika sehr variabel sind und von den Kultivierungsbedingungen abhängen. Diese Identifizierungsmethoden liefern somit oft kein eindeutiges Ergebnis und arbeitsplatzbezo-gene Messungen sind somit sehr schwierig. Molekularbiolgische Analysemethoden unter Nutzung der Poly-merase-Kettenreaktion (PCR) liefern hierbei meist spezifischere und schnellere Resultate. Derzeit ist die vergleichende Sequenzanalyse von 16S rRNA-Genen die am häufigsten eingesetzte Methode zur phyloge-netischen Einteilung.

Über öffentlich zugängliche Sequenzdatenbanken in denen derzeit > 100.000 16S rRNA Sequenzen hinter-legt sind ist heute die Möglichkeit eröffnet, spezifische Primersysteme auf unterschiedlichen phylogeneti-schen Ebenen zu entwickeln. In dem Projekt soll zunächst ein spezifisches Primersystem für die Art Saccha-ropolyspora rectivirgula virtuell am Computer (in silico) entworfen werden. Die entwickelten Primersysteme

sollen anschließend im Labor an DNA-Extrakten aus mindesten 10 verschiedenen Stämmen von Saccharo-polyspora rectivirgula überprüft werden. Gleichzeitig soll die DNA andere Bakterienarten mit geringen Se-quenzvariationen im 16S rRNA-Gen, als Negativkontrollen getestet und genutzt werden, um die Spezifität der PCR-Bedingungen einzustellen. Für einen hoch effizienten Nachweis sollen gleichzeitig unterschiedliche Methoden zur Extraktion des Genoms aus den Zellen ausgetestet und auf ihre quantitative und qualitative Effizienz geprüft werden. Diese Effizienz soll auch an realen mit S. rectivirgula versetzten Bioaerosolproben ermittelt werden. Um die Spezifität des entwickelten Primersystems abschließend auch in Arbeitsplatzproben zu überprüfen, müssen die aus mit S. rectivirgula belastenten Bioaerosolen gewonnen PCR Produkte über eine 16S rRNA-Klonbibliothek und deren Sequenzauswertung analysiert werden.

Die entwickelte Methode soll nun an Bioaerosolen unterschiedlicher Arbeitsplätze in der Landwirtschaftlich eingesetzt werden. Bisher werden in Unkenntnis der tatsächlichen Exposition Frühsymtome der Erkrankung nicht beachtet. Bei Erstdiagnose treffen behandelnde Ärzte vielfach auf weit fortgeschrittene Krankheitsbil-der. Mit Hilfe dieses Projektes soll eine Methode zur sicheren und schnellen Erfassung von S. rectivirgula etabliert werden, um Arbeitsplätze präventiv auf eine mögliche Exposition durch die genannte Bakterienart zu untersuchen und eine Verbesserung der individualbezogenen Prävention von Erkrankungen durch biolo-gische Arbeitsstoffe zu erreichen.

FB 4.7 Biologische Arbeitsstoffe, Gentechnik SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Gesundheitsrisiken in der Geflügelzucht F 2052

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Geplant

01.06.2007-31.12.2011

Beschäftigte in der Landwirtschaft allgemein und in der Geflügelzucht insbesondere sind an ihren Arbeits-plätzen hohen Bioaerosolkonzentrationen ausgesetzt. Eine Tatsache, der derzeit durch Arbeitsschutzmaß-nahmen in nur begrenztem Maße wirkungsvoll begegnet werden kann.

Zu den möglichen Erklärungen für das Versagen vorbeugender Maßnahmen gehören unter anderem:

1) Erkrankungen beginnen oft schleichend über Jahre und Jahrzehnte. Frühsymptome wie Husten werden als normal oder "gesteigerter Reinigungsmechanismus" akzeptiert.

2) Die Früherkennung als Grundlage einer effektiven Sekundärprävention wird nicht systematisch und mit hoher Qualität betrieben. Die einfache Lungenfunktionsprüfung wird zu wenig als Mittel der Früherken-nung genutzt.

3) Die auf Ursachenklärung zielende Differentialdiagnostik wird nicht oder zu spät betrieben.

4) Das Wissen über die synergistischen Wirkungen von Rauchen und Stäuben aller Art ist unzureichend.

Oben genannte Defizite sollen an einer Klientel von Arbeitnehmern in einem Risikobereich in einer prospek-tiven Untersuchung untersucht und gelöst werden. Die Grundlagen für das Vorhaben wurden mit zwei Un-tersuchungen 2002 und 2004 im Rahmen des Projekts F 2018 gelegt. Zur präventiven Erfassung der Bean-spruchung beim belasteten Arbeitnehmer sind moderne Methoden der molekularen Epidemiologie, zur Er-fassung molekularer Effekte und individueller Prädisposition gefragt. Handlungsbedarf gibt es gegenwärtig ebenso noch bei der Erfassung von Bioaerosolexpositionen.

FB 4.7 Biologische Arbeitsstoffe, Gentechnik SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Gesundheitsrisiken in Kompostierungsanlagen (epidemiologische Längsschnittuntersuchung) F 2063

N.N.

Geplant

01.02.2007-31.07.2008

Auf der Grundlage des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes ist der Abfallverwertung Vorrang vor ande-ren Entsorgungsmöglichkeiten zu geben. Die in erheblichem Umfang anfallenden organischen Abfälle kön-nen in verwertbaren Kompost umgewandelt werden. Wachsende Abfallmengen fordern von Betreibern der-artiger Anlagen die Gestaltung arbeitsschutzorientierter Betriebsformen. Es besteht direkte und langandau-ernde Exposition der Beschäftigten gegenüber Stäuben mit Keimbelastungen. Bisher vorliegende Hinweise zur Gefährdung erfordern eine weitere Klärung des gesundheitlichen Risikos auf der Grundlage medizini-scher Untersuchungen der Betroffenen. Während sich bei der Untersuchung von Arbeitnehmern in Kompos-tierungsanlagen keine Hinweise auf signifikante Befundänderungen unter dieser Exposition im Vergleich zur Kontrollgruppe ergaben (1. Querschnitt, Projekt F 5058), zeigte sich in der nachfolgenden Längsschnittun-tersuchung (Projekt F 5184, weltweit erste prospektive 5-Jahresstudie) eine signifikante Verschlechterung der Lungenfunktion der Kompostarbeiter.

Mit der erneuten Untersuchung der Probanden nach über 10jähriger Exposition soll die Wirkung lang andau-ernder Expositionen gegenüber biologischen Arbeitsstoffen bei nicht gezielten Tätigkeiten, die vermutlich zu manifesten Erkrankungen führen können, abgeklärt werden. Es soll geprüft werden, in welchem Maße bishe-rige Regelungen zu Niveauänderungen des technischen Arbeitsschutzes in den Betrieben geführt hat und wie sich die Arbeitsschutzbetreuung über einen längeren Zeitraum verändert hat.

FB 4.7 Biologische Arbeitsstoffe, Gentechnik SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Erkrankungsrisiko bezüglich chronisch obstruktiver Atemwegserkrankungen (COLD) durch (Quarz)-staub

F 1931

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Seit 1995 können im Steinkohlenbergbau die chronische obstruktive Bronchitis und das Emphysem als Be-rufskrankheit anerkannt werden. Neben dem Steinkohlenbergbau gibt es aber noch eine Reihe von Arbeits-plätzen, die einer erheblichen Exposition gegenüber quarzhaltigen Stäuben ausgesetzt sind. Eine Abschät-zung der damit verbundenen Risiken ist daher sowohl im Sinne der Festlegung und wissenschaftlichen Be-gründung von Grenzwerten, als auch im Hinblick auf das BK-Recht dringend erforderlich. Die Abschätzung der Risiken wird auf der Basis einer retrospektiven Kohortenstudie erfolgen.

Die Einschlusskriterien sehen eine Beschränkung auf männliche Wismutbeschäftigte der Geburtsjahrgänge 1955 bis 1958 vor. Die geplante Abschätzung bezüglich Gesamt-, Fein- und Quarzstaubexposition erfolgt auf der Basis von Berufsspiegeln über eine Staub-job exposure matrix. Als Outcome-Variable wurden die in epidemiologischen Studien bewährten, auf Lungenfunktionsveränderungen hinweisenden Parameter der Vitalkapazität (VC) und der 1-Sekunden-Kapazität (FEV-1) gewählt.

FB 1.3 Epidemiologie, Risikoabschätzung SZ 2.4 Arbeitsstoffbedingte Erkrankungen

Epidemiologie als Entscheidungshilfe für Sozialregelungen in der Arbeitswelt F 2129

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Laufend

Im juristischen Bereich vollzieht sich eine Diskussion, wie Kausalität auf der Basis probabilistischer Zusam-menhänge dargestellt werden kann. Die Epidemiologie stellt Populationskennziffern bereit, die probabilisti-sche Zusammenhänge auf der Basis von Statistiken quantifizieren. Dieses Projekt stellt die Verbindung zwi-schen Epidemiologie und der Vorbereitung sozialer Regelwerke her. Im Mittelpunkt stehen epidemiologische

Im juristischen Bereich vollzieht sich eine Diskussion, wie Kausalität auf der Basis probabilistischer Zusam-menhänge dargestellt werden kann. Die Epidemiologie stellt Populationskennziffern bereit, die probabilisti-sche Zusammenhänge auf der Basis von Statistiken quantifizieren. Dieses Projekt stellt die Verbindung zwi-schen Epidemiologie und der Vorbereitung sozialer Regelwerke her. Im Mittelpunkt stehen epidemiologische