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Musikvermittlung in der Bücherei

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Academic year: 2022

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Hannes Oberrauter, Mag.art. Mag. art

Bücherei Weisselbad Brünner Straße 27, 1210 Wien

Musikvermittlung in der Bücherei

Projektarbeit im Rahmen des Ausbildungskurses für hauptamtliche BibliothekarInnen Öffentlicher Bibliotheken im gehobenen Fachdienst

Wien, Oktober 2020

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Inhalt

1. Vorstellung des Projekts S. 3

1.1. Ausgangspunkt 1.2. Ziele

1.3. Zielgruppe

2. Planung und Durchführung S. 9

2.1. Inhalte im Überblick

2.2. Die sieben Einheiten: Detailplanung und Auswertung

3. Reflexion S. 29

3.1. Positives und Negatives 3.2. Nachwirkungen und Ausblick

4. Literatur- und Quellenverzeichnis S. 33

5. Anhang

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1. Vorstellung des Projekts

1.1. Ausgangspunkt

Das Berufsbild der Biobliothekarin bzw. des Bibliothekars hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verändert. Routinetätigkeiten wie die Verbuchung von Medien wurden weitgehend

automatisiert, während die rasanten technologischen Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit neue Herausforderungen mit sich brachten. Medien- und Informationskompetenz sind Fähigkeiten, die im Zeitalter der Digitalisierung und der damit einhergehenden ständigen Daten- und

Reizüberflutung immer gefragter werden.

Bibliothekarinnen und Bibliothekare werden zu Managern in der Welt des Wissens

und nehmen zusehends beratende, pädagogische Rollen ein - allerdings nicht im Sinne von

"Volksbildnern" wie in der Nachkriegszeit, sondern als moderne Dienstleister: Sie bieten Hilfestellung bei der Suche nach qualitätsvoller Information, und dies nicht nur innerhalb des Bestandes der eigenen Bibliothek, sondern auch in externen Datenbanken oder ganz generell in den Weiten des Internets. Darüber hinaus sind Bibliothekarinnen und Bibliothekare gefordert, die überaus wichtige Zielgruppe der Kinder nicht aus den Augen zu verlieren: Möglichst

breitgefächerte, altersgerechte Angebote sollen den Bibliotheksbesuch für Kinder zu einem Erlebnis werden lassen.

Für diese neuen Aspekte des bibliothekarischen Rollenverständnis hat sich der Begriff des Teaching Librarian eingebürgert1. Damit ist ein Trend in den Bibliotheken angekommen, der seit dem Ende des 20. Jahrhunderts auch in anderen Kultureinrichtungen wie Museen, Konzerthäusern und Theatern zu beobachten ist: Die Präsentation und Vermittlung von Inhalten rücken immer stärker in den Vordergrund. Wolfgang Rüdiger spricht in diesem Zusammenhang von einem „Educational Turn“2 in der Kunst. Theaterpädagogik, Musikvermittlung und Museumspädagogik haben sich zu eigenen Berufszweigen entwickelt und mittlerweile gibt es zahlreiche einschlägige

Ausbildungswege im tertiären Bildungssektor.3

Auch bei den Büchereien Wien wurde die Bibliothekspädagogik in den letzten Jahren stark

1http://zpidlx54.zpid.de/wp-content/uploads/2016/01/Qualifikationsprofil_Teaching_Librarian.pdf, 8.9.2020

2Vgl. Constanze Wimmer: Adaptives Aushandeln statt normativem Bewerten, in: Wolfgang Rüdiger (Hg.):

Musikvermittlung - wozu? Umrisse und Perspektiven eines jungen Arbeitsfeldes, Mainz: Schott 2014, S. 79.

3Musikvermittlung/Konzertpädagogik wird als berufsbegleitendes Masterstudium unter anderem an der Universität Ausgburg und unter dem Titel „Musikvermittlung – Musik im Kontext“ an der Brucker-Universität Linz angeboten.

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aufgewertet. Seit einigen Jahren besteht ein eigenes Referat für Bibliothekspädagogik. Die ehemalige media wien wurde in die Büchereien Wien eingegliedert und zum

Bibliothekspädagogischen Zentrum umbenannt. Dieses strebt eine enge Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten an und verleiht Medienboxen zu bestimmten Themen.

Neben den klassischen Angeboten der Leseförderung und neueren Formaten wie etwa Recherche- Schulungen für Jugendliche ist in jüngster Zeit eine Öffnung der bibliothekspädagogischen

Angebote hin zu spezielleren Themensetzungen zu beobachten, die man auf den ersten Blick nicht mit der Bücherei assoziieren würde.

Im Jahr 2018 gab es beispielsweise einen MINT4-Schwerpunkt bei den Büchereien Wien, in dessen Rahmen eine Reihe von Schulungen für Bibliothekarinnen und Bibliothekare angeboten wurde. Ein Thema war etwa das Durchführen von kleinen Experimenten im Rahmen von

Schulklassenbesuchen, um auf diese Weise den naturwissenschaftlichen Sachbuchbestand

ansprechend zu präsentieren und vielleicht auch jene Kinder für die Bücherei zu begeistern, die mit erzählender Literatur wenig anfangen können.

Auch bildende Kunst stand im Jahr 2018 im Fokus: Im Zuge der großen Brueghel-Ausstellung im Kunsthistorischen Museum legte das jährliche Lesofantenfest einen Schwerpunkt auf Brueghel und es wurden eigene Museums-Führungen für das Bibliothekspersonal angeboten, in denen auf das didaktische Potential der Kunstwerke eingegangen wurde.

Wie steht es aber mit der Kombination von Musik und Bücherei? Einerseits scheinen sich die beiden Dinge nicht so recht zu vertragen, gelten Bibliotheken doch traditionell als Oasen der Stille und Konzentration inmitten des hektischen Alltags. Andererseits sind gerade öffentliche

Büchereien längst auch als Veranstaltungszentren etabliert, in denen sich teilweise ein reges Konzertleben abspielt. Das jährliche Lesofantenfest der Büchereien Wien umfasst beispielsweise ein Programm mit einem hohen musikalischen Anteil. Viele Zweigstellen bieten unter dem Label

"kirangolini" ein- oder mehrmals pro Monat Musik- und Lesestunden für Kleinkinder an, die von externen Pädagoginnen abgehalten werden. In anderen Zweigstellen, etwa der Bücherei

Engerthstraße, finden immer wieder Live-Konzerte mit renommierten Musikerinnen und Musikern statt.

In die tägliche bibliothekspädagogische Arbeit mit Kindergärten und Schulklassen fand Musik bislang nur vereinzelt Eingang. Hier dominieren nach wie vor Formate wie Vorlesestunden,

4MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik

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Bilderbuchkinos, Einführungsspiele, Bibliotheksrallyes oder Bücherei-Quizzes. Aufgrund meines beruflichen Hintergrunds - ich bin klassischer Pianist und habe unter anderem ein Studium mit starkem musikpädagogischen Anteil abgeschlossen - erschien es mir verlockend, diesbezüglich Neuland zu betreten und ein Musikprojekt mit Schulklassen ins Leben zu rufen.

1.2. Ziele

Auf die Idee zu diesem Projekt wurde ich durch meine berufliche Tätigkeit als Lehrkraft für ELEMU (Elementares Musizieren) an Wiener Volksschulklassen gebracht. ELEMU ist eine Kooperation der Musikschule Wien mit der Bildungsdirektion und wird derzeit an 25 Volksschulstandorten

angeboten: "Das Grundprinzip von ELEMU lautet gemeinsames Musizieren, und zwar ab der 1.

Stunde. Die bunte Palette der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten reicht von vokalen über instrumentale bis hin zu tänzerischen Elementen, die immer wieder neu miteinander kombiniert werden. [...] Für die Teilhabe an diesem Prozess brauchen Kinder keine Vorerfahrung oder Ausbildung: Jedes Kind einer Klasse kann mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen von Anfang an dabei sein."5 Anstelle der einen im Lehrplan vorgesehenen wöchentlichen Musikstunde erhalten Kinder in einer ELEMU-Klasse zwei Musikstunden, und diese werden von spezialisierten

Lehrkräften6 im Team-Teaching mit der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer abgehalten. Ab der dritten Klasse kommt noch eine zweite musikalische Lehrkraft hinzu, sodass die Kinder während der Musikstunden von drei Personen betreut werden. Dieser hohe Ressourcenaufwand ermöglicht eine intensive Betreuung und die Arbeit in kleinen Gruppen. Am Ende kann eine Abschluss-

Aufführung stehen, wie etwa mit "meiner" ELEMU-Klasse in der OVS Natorpgasse: Im Frühjahr 2019 führten wir mit großem Erfolg das Musical "Ritter Rost und Prinz Protz" auf.

Was mir an ELEMU besonders gefällt, ist die Idee der Breitenförderung. Als Standorte wurden ganz gewöhnliche Volksschulen ausgewählt, die nicht selten in eher einkommensschwachen Bezirken liegen. Lehrerinnen und Lehrer der jeweiligen Schulen können sich freiwillig für eine Teilnahme melden, denn ohne ihre konstruktive Mitarbeit würde das Ganze nicht funktionieren. Den Eltern ist es aber im Regelfall nicht möglich, ihr Kind extra für eine ELEMU-Klasse anzumelden. Damit soll vermieden werden, dass in erster Linie jene Kinder in den Genuss dieses Unterrichts kommen, die sowieso vom Elternhaus aus entsprechend gefördert werden.

5 www.wien.gv.at/bildung/schulen/musikschule/unterrichtsfaecher/elemu.html, 5. Juli 2019

6Die Lehrkräfte sind bei der Musikschule Wien oder (wie ich) bei der Johann-Sebastian-Bach-Musikschule angestellt.

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Damit unterscheidet sich das Prinzip doch relativ stark von der herkömmlichen Ausbildung in Musikschulen, speziell im städtischen Bereich: Diese erreicht trotz aller Förderungsmaßnahmen und Beitragsermäßigungen bei weitem nicht alle Bevölkerungsschichten. Für viele Familien ist das Erlernen eines Instruments entweder ein unleistbarer Luxus oder schlicht eine unnötige

Zeitverschwendung. ELEMU geht auch methodisch einen anderen Weg: Nicht durch das

regelmäßige häusliche Üben soll sich die Musikalität entwickeln und schließlich ein Erfolgsgefühl einstellen, sondern durch das gemeinschaftliche musikalische Erlebnis im Klassenverband. Im Zentrum steht das Singen, ausgehend davon werden auch andere musikalische, teilweise auch instrumentale, Fähigkeiten erworben.

1.3. Zielgruppe

In meiner Tätigkeit als Bibliothekar arbeite ich derzeit in der Zweigstelle Weisselbad, die

hinsichtlich Bestandsgröße und Besucherzahlen im oberen Drittel der Zweigstellen der Büchereien Wien angesiedelt ist. Die Bücherei befindet sich nahe des Bezirkszentrums von Floridsdorf, eines flächenmäßig weit ausgedehnten, traditionellen Arbeiterbezirks. Heutzutage ist die Bevölkerung der unmittelbaren Umgebung migrantisch geprägt (wenn auch weniger stark als andere Wiener Gegenden), eher einkommensschwach und nicht bildungsaffin. Da es in der Gegend nicht viele kulturelle Angebote gibt, verstehen wir uns durchaus als Bildungszentrum und werden vor allem von der jüngeren Generation auch als solches wahrgenommen. An den Vormittagen werden wir äußerst regelmäßig von Volksschulklassen der Umgebung besucht.

In der dezidierten Nicht-Exklusivität unseres Angebots war für mich ein erster Anknüpfungspunkt zum Projekt ELEMU gegeben: Ich wollte mit meinem Projekt nicht zuletzt Kinder erreichen, die sich sonst vermutlich kaum bis gar nicht mit klassischer Musik beschäftigen würden.

Natürlich konnte ich es mir nicht aber zur Aufgabe machen, den schulischen Musikunterricht zu ersetzen. Daher wählte ich für mein Projekt und die vorliegende Arbeit auch den Titel

"Musikvermittlung", der bei allen Schwierigkeiten der Abgrenzung doch etwas anderes meint als Musikunterricht: "Musikvermittlung heißt Anbahnung, Kennenlernen, Erstbegegnung,

Schwellenabbau, primäre und oft rudimentäre Erfahrungen machen."7 Ein zentraler Gedanke ist für mich das Öffnen von Türen, das Ermöglichen von ästhetischen Erfahrungen, die in manchen

7Hans Christian Schmidt-Banse: Konzertpädagogik - Warum? Wie? In: Alexander Cvetko und Constanze Rora (Hrsg.):

Konzertpädagogik. Aachen: Shaker Verlag, 2015, S. 89.

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Fällen vielleicht weitere Kreise ziehen: "Im Unterschied zu Musikpädagogik und Musikunterricht jedoch, in denen es explizit um Musiklernen geht, hat Musikvermittlung das Ziel, musikalisch- ästhetische Erfahrungen zu initiieren, genauer: in künstlerischen Kontexten Musik berührbar zu machen und Menschen zu berühren, zu bewegen, zu verändern; durch künstlerische Handlungen und Hörangebote Menschen zu öffnen für das Menschliche in ihr: die Bedeutung von Musik für das Leben der Menschen in ihrer Zeit."8

In einem relativ frühen Planungsschritt galt es, die konkrete Zielgruppe für dieses Projekt

festzulegen. Nach einigem Überlegen entschied ich mich für eine Altersgruppe, die mir aufgrund meiner Lehrtätigkeit am besten vertraut ist, nämlich jene der 8- bis 10jährigen. Auch wenn es theoretisch denkbar wäre (und vielleicht in Zukunft auch realisiert wird), das Programm auf freiwilliger Basis am Nachmittag anzubieten, so war für mich ziemlich bald klar, dass es zumindest vorerst in die regulären Schulklassen-Besuche integriert und somit außerhalb der Öffnungszeiten (um 11 Uhr wird aufgesperrt) stattfinden würde.

Ansprechpartner waren zunächst also die Lehrpersonen, und hier stellte sich eine weitere Frage:

Ist es besser, eine Klasse zu wählen, die sowieso zu uns kommt, oder ist eine "neue" Klasse zu bevorzugen, die bislang noch nicht in der Bücherei war? Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, doch das ausschlaggebende Kriterium war für mich die erwartbare Zusammenarbeit mit den LehrerInnen. Deshalb entschied ich mich für die erstgenannte Variante und wählte zwei Klassen aus, die schon ein wenig Bücherei-Erfahrung mitbrachten, die mir diszipliniert genug erschienen, und - der wesentlichste Punkt - bei deren Lehrerinnen ich das Gefühl hatte, dass sie sich ehrlich dafür interessierten und die Sache ernst nehmen würden.

Warum überhaupt zwei Klassen? Zunächst plante ich nur mit einer Klasse, nahm aber mit dem Hintergedanken eines "Backup" auch Kontakt zu einer zweiten Lehrerin auf. Schließlich kam mir der Gedanke, dass es vielleicht gar nicht schlecht wäre, parallel mit einer dritten und einer vierten Klasse zu arbeiten, auch um einen direkten Vergleich der Altersgruppen zu haben.

Somit ergab es sich, dass ich das Projekt mit einer dritten Klasse aus der Volksschule

Priessnitzgasse II und einer vierten Klasse aus der Volksschule Mengergasse (jeweils im 21. Bezirk) durchführte.

Als Zeitraum wurden jeweils 90 Minuten (Montag 8.30 bis 10 Uhr) anberaumt. Der ursprünglich

8Wolfgang Rüdiger: Zum Begriff Musikvermittlung und zu den Beiträgen dieses Bandes, in: Rüdiger 2014, S. 9.

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angestrebte Zwei-Wochen-Rhythmus fiel organisatorischen Schwierigkeiten innerhalb der Schulen zum Opfer (es musste Unterrichtszeit freigeschaufelt werden, jedes Mal eine Begleitperson

mitkommen usw.). Letzten Endes vereinbarte ich mit jeder Klasse sieben Termine, die sich in einem Drei-, manchmal auch Vier-Wochen-Rhythmus über das Wintersemester 2018/19 erstreckten.

Danach wollte ich das Projekt evaluieren und überlegen, welche Inhalte für die weitere bibliothekarische Arbeit sinnvoll nutzbar sind.

Damit sind wir bei einer wesentlichen Frage angelangt, die mir bereits während der Planung regelmäßig von KollegInnen und Vorgesetzten gestellt wurde: Inwieweit handelt es sich bei diesem musikpädagogischen Projekt um einen Beitrag zur bibliothekarischen Arbeit? Anders gefragt: Ist die Bücherei hierbei nur die Hintergrundkulisse (weil ich eben zufällig hier arbeite) und könnte das Ganze auch an irgendeinem anderen Ort stattfinden? Oder wird auch das Angebot der Bücherei selbst in irgendeiner Form zum Thema? Zugegeben, diese Verbindung zu schaffen, fiel mir nicht immer leicht. Aber ich versuchte es auf dreierlei Weise: Erstens war ein Besuch einer "Musikklasse"

fast immer auch mit einem Büchertausch verbunden, wie die Kinder es auch schon vor unserem Projekt gewohnt waren. Zweitens war ich bestrebt, unser (kleines aber feines) Angebot an Musikbüchern und CDs für Kinder in den Mittelpunkt zu rücken und die Kinder zur Ausleihe zu animieren. Drittens gestaltete ich zumindest eine genuin "bibliothekarisch-musikalische" Einheit (die Mozart-Rallye, Näheres dazu in Abschnitt 2.2.). Um es gleich vorwegzunehmen: Bei einer Wiederholung des Projekts würde ich noch stärker auf eine Verknüpfung der bibliothekarischen mit den musikalischen Aspekten setzen: Ideen dazu kamen mir während der Laufzeit des Projekts und werden im letzten Kapitel dieser Arbeit angerissen.

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2. Planung und Durchführung

2.1. Inhalte im Überblick

Nachdem der organisatorische Rahmen abgesteckt war, konnte ich mich den Inhalten widmen.

Gerade wenn nur wenig Zeit zur Verfügung steht ist eine durchdachte Planung überaus wichtig.

Was sollte also in den sieben Einheiten konkret gemacht werden? In telefonischen Vorgesprächen mit den Lehrerinnen erkundigte ich mich, inwieweit bereits Musik-Unterricht in den Schulen stattgefunden habe. (Aus Erfahrung wusste ich, dass es dabei je nach Lehrperson riesige Unterschiede gibt). Beide Lehrerinnen gaben zu, mit Musik nicht viel am Hut zu haben. Der

Unterricht beschränke sich in einem Fall auf das Hören von Musikstücken auf CD und begleitendes Malen, im anderen Fall gab es praktisch gar keinen Musikunterricht da die Lehrerin schon mit den anderen Lehrinhalten kaum durchkam.

Zunächst einmal entschied ich mich für eine Beschränkung auf klassische Musik sowie das

Kennenlern-Lied "Simsalasing". Dann notierte ich folgende Punkte, die man grob in "praktisch" und

"theoretisch" einteilen kann.

Praktische Inhalte:

- Aktives Hören - Singen

- Kommunikations- und Rhythmusspiele

- Gemeinsames Musizieren mit Orff-Instrumenten - Dirigieren und Dirigiert-Werden

Theoretische Inhalte:

- Kennenlernen der Orchesterinstrumente

- Kennenlernen einiger klassischer Musikstücke (vorwiegend Orchesterliteratur) - Kennenlernen einiger Komponisten (Mozart, Vivaldi, Tschaikowsky)

Gerade die "theoretischen" Inhalte würden sich gut mit unserem bibliothekarischen Angebot in

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Verbindung bringen lassen. Außerdem wollte ich darauf achten, dass möglichst in jeder Einheit sowohl etwas Praktisches als auch etwas Theoretisches Platz fände.

Eine große Herausforderung für mich als Pianist war, dass ich kein Klavier in der Bücherei zur Verfügung hatte. Ich musste also andere Methoden zum Einsatz bringen.

Schließlich ging es an die Detailplanung. Ich entwarf sogenannte Stundenbilder für jede einzelne Einheit. Gleich nachdem eine Einheit vorbei war, widmete ich mich der Nachbereitung und schrieb für mich selbst eine Auswertung, in dem ich folgende Fragen beantwortete:

Was hat funktioniert und was nicht? Was könnte man beim nächsten Mal anders machen? Was könnte man vertiefen?

Leider musste ich kurzfristig eine kleine Plan-Änderung vornehmen: Am Beginn der ersten Einheit teilte mir die Lehrerin der dritten Klasse mit, dass sie es aus organisatorischen Gründen doch nicht schaffen würden, 90 Minuten in der Bücherei zu bleiben. Somit verkürzte sich die Zeit mit dieser Klasse auf 60 Minuten. Ich reagierte darauf, indem ich die einzelnen Stundenbilder anpasste, und neben der "regulären" auch jeweils eine kürzere Variante entwarf.

2.2. Die sieben Einheiten: Detailplanung und Auswertung

Im Folgenden stelle ich jeweils meine Detailplanung für die jeweilige Stunde vor. Direkt danach folgt jeweils eine kritische Auswertung, in der ich reflektiere was gelungen ist und was nicht.

2.2.1. Kennenlernen und Einstimmung auf das Projekt (90 Minuten, ganze Klasse)

Planung Material:

- Dateien am Handy: Klavierbegleitung zu Sim Sala Sing9 sowie vier Hörbeispiele aus klassischen Musikwerken

9Da ich vor Ort kein Klavier hatte, spielte ich die Klavierbegleitung davor auf meinem Klavier in verschiedenen Varianten ein (langsam, mittel, schnell, nur Strophe, nur Refrain...) und verwendete die Soundfiles.

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- Leadsheet "Sim Sala Sing", 25 mal kopiert und gelocht10 - Sitzpolster am Boden, im Kreis angeordnet

- Boxen, mit USB-Kabel an mein Handy angeschlossen

- Orff Instrumente : ca. 5 Claves, Trommeln+Schellen, Klangstäbe, Becken etc… (alles griffbereit in einem Korb)

Die Kinder werden begrüßt und eingeladen, sich in den Kreis zu setzen. Ich stelle zuerst mich vor und erkläre, was wir in den nächsten Wochen machen werden: Es gibt sieben Termine mit Musik, manchmal werde ich die Gruppe auch teilen und jeweils die Hälfte kann sich Bücher auswählen.

Es folgt eine ganz kurze Vorstellungsrunde: Jeder überlegt sich drei Dinge und sagt sie dann:

Lieblingsessen, Lieblingstier und Lieblingsinstrument. Dann sagt mir auch jede/r, ob er/sie eine andere Sprache beherrscht bzw. zuhause spricht. Ich schreibe mit, wobei mich besonders das Lieblingsinstrument und die Sprache (im Hinblick auf mögliche Lieder in anderen Sprachen) interessiert.

Dann beginnen wir mit einem ersten Spiel: Ein Klatschen wird ausgehend von mir im Kreis

"weitergegeben", bis es wieder bei mir landet. Dann geht es in die andere Richtung. Wenn das gut funktioniert, werden die Regeln erschwert: zweimal klatschen bedeutet Richtungswechsel,

schnipsen statt klatschen bedeutet, dass eine Person übersprungen wird. Nach einigen Minuten Weile beende ich das Spiel. Das nächste Spiel heißt: Namensspiel. Zuerst lernen wir das

Grundmuster: Patsch links –Patsch rechts – schnips links – schnips rechts. Wenn es funktioniert, geht es los, und ich beginne: Bei schnips links sagt man den eigenen Namen, bei schnips rechts den einer anderen Person. Daraufhin kommt diese andere Person dran, sagt wieder ihren eigenen Namen und dann den von jemand anderem. Wichtig ist, dass wir den gemeinsamen Puls nicht verlieren. Die Erfahrung von Rhythmus ist ein wichtiges Ziel bei dieser Übung, ein weiteres Ziel (für mich) ist es, zumindest ansatzweise die Namen der Kinder zu lernen.

Nach 20-25 Minuten ist es damit genug. Nun üben wir das Zuhören: Ich spiele ihnen vier klassische Musikbeispiele vor, jeweils ca. zwei Minuten. Sie sollen sich einfach darauf einlassen, die Augen schließen, und dann spontan ein Wort zu jedem Beispiel sagen. Dann sprechen wir auch kurz über die beteiligten Instrumente und die Komponisten. Zuletzt gibt es eine Abstimmung: Wem gefällt

10 Lorenz Maierhofer, Renate und Walter Kern (Hg.): Sim-Sala-Sing. Das Liederbuch für die Volksschule, Rum/Innsbruck und Esslingen: Helbling 2005, S. 7

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12 welches Beispiel am beste?

1. W. A. Mozart: Dritter Satz (Rondo) aus dem Klavierkonzert in A-Dur, KV 488 2. Antonin Dvorak: Dritter Satz aus der 8. Sinfonie

3. Sergej Prokofjef: Dritter Satz aus der 7. Klaviersonate 4. Morton Feldman: Coptic Light

Es folgt der dritte und letzte Abschnitt der Stunde: Wir lernen das Lied Sim-Sala-Sing. Zuerst wird der Text rhythmisch gesprochen, dann hören wir uns die Klavierbegleitung an und versuchen mitzusingen. Dann singen wir den Refrain mehrmals. Wenn das gut klappt, lernen wir die erste Strophe.

Wenn auch das gut funktioniert, werden zwei Gruppen gebildet: Eine singt, die andere begleitet mit Instrumenten. Ich verteile die Instrumente und bilde drei Untergruppen, die beim Refrain jeweils einen anderen Rhythmus spielen:

1. Schellen+Rasseln (bei SIM SA LA SING) , 2. Klanghölzer (in der Pause statt dem Klatschen) , 3.

Becken und Trommeln (bei SIM und SING).

Das probieren wir mehrmals aus, dann werden die Gruppen getauscht, damit jedes Kind einmal ein Instrument hatte.

Am Ende bekommen alle das Notenblatt “Sim-Sala-Sing” mit Nachhause: Sie dürfen auf die Rückseite ein Bild zum Thema Musik malen und mir dann zeigen.

Ich verabschiede mich von den Kindern. Auch die Lehrerin bekommt ein Notenblatt mit, und ich biete an ihr die Klavier-Begleitung als Mp3-Datei zu schicken, falls sie es in der Klasse ausprobieren möchten.

Variante: Adaptierung der Stunde auf 60 Minuten

Die Vorstellungsrunde entfällt. Wir beginnen gleich mit dem Impuls-Weitergeben. Danach folgt statt dem "Namens-Spiel" ein einfacheres Spiel, bei dem mit den Füßen abwechselnd links und rechts gestampft wird, jeder reihum seinen Namen sagt und dazwischen so geklatscht wird, dass sich immer ein 4/4-Takt ergibt. Ich weise darauf hin, dass es gleichmäßig sein sollte.

Die Gesamtdauer des ersten Blocks reduziert sich damit auf etwa 10 Minuten.

Das Hören wird auch ein wenig gerafft (ein Beispiel kann entfallen), damit zumindest 30 Minuten

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für das Lied bleiben. Beim Lied kann ggf auch die Begleitung mit Orff-Instrumenten entfallen, wichtiger ist dass sie sich beim Singen gut fühlen und den Text einigermaßen können.

Auswertung

Insgesamt gelang diese erste Einheit recht gut. In beiden Klassen waren die Kinder weitgehend aufmerksam und ließen sich auf alle Dinge ein, die ich ihnen zeigte. Allerdings führte mir die Einheit auch vor Augen, dass man den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben gerade am Anfang nicht niedrig genug ansetzen kann.

Die Vorstellungsrunde ergab interessante Ergebnisse: in der dritten Klasse spielte nur ein Kind ein Instrument, in der vierten waren es jedoch sieben! Erwartungsgemäß war auch die Vielfalt der Sprachen hoch und umfasste unter anderem Polnisch, Russisch, Arabisch, Türkisch, Chinesisch und Spanisch. In beiden Klassen hatte aber auch ein gutes Drittel der Kinder keinen

Migrationshintergrund. Ausnahmslos alle Kinder beherrschten sehr gut Deutsch.

Das Prinzip des Klatsch-Spiels (Impuls weitergeben) wurde von allen verstanden und in einer Gruppe gelang es auch ziemlich regelmäßig. In der anderen Gruppe funktionierte es nicht so gut, da wir immer schneller wurden. Sobald Sonder-Regeln ins Spiel kamen, war es aber auch in der ersten Gruppe vorbei mit der Regelmäßigkeit. Grundsätzlich klappte die erste Sonderregel (Richtungswechsel) halbwegs, die zweite (bei Schnipsen wird jemand übersprungen) überhaupt nicht. In Zukunft sollte ich mich auf eine Sonder-Regel beschränken und nicht zwei gleichzeitig einführen. Solange der Puls nicht stabil ist, kann auf Sonder-Regeln überhaupt verzichtet werden.

Mit dem Namens-Spiel waren die Kinder ziemlich überfordert: Theoretisch verstanden sie es zwar, aber in der praktischen Umsetzung endete es in einem ziemlichen Chaos. Deshalb brach ich es bald ab. In der zweiten Gruppe probierte ich die vereinfachte Version aus (siehe oben), und die klappte gut.

Beim Hören kamen teilweise recht interessante Rückmeldungen. Das Mozart-Beispiel erinnerte jemanden an "Zirkus", jemand anderen an den "Zauberer von Oz". Das Klavier wurde von vielen korrekt identifiziert, ein Kind erkannte sogar den Walzer aus dem Dvorak-Beispiel. Am besten kam das Prokofjew-Beispiel an. Die Assoziationen zu Morton Feldmans Coptic Light umfassten die Begriffe "Horror-Film", "unheimlich" und entsprachen damit recht genau den Eindrücken, die auch

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viele Erwachsene von Neuer Musik haben, wenn sie damit nicht vertraut sind.

Auffallend war der Unterschied zwischen den beiden Gruppen, obwohl ich die Anweisung am Anfang genau gleich gegeben hatte: Die Kinder der dritten Klassen fanden viele fantasievolle und teilweise recht blumige Assoziationen zu den Stücken, während jene der vierten Klasse sich eher auf technische Beschreibungen beschränkten ("hier spielte eine Geige", "das war eher schnell").

Beim abschließenden Lied machten die meisten Kinder mit, teilweise auch mit merkbarer

Begeisterung. Auch das rhythmische Klatschen funktionierte zum Schluss recht gut. Mit dem Text hatten sie keine Probleme, doch sie sangen mit wenigen Ausnahmen ziemlich falsch. Die fehlende Musizier-und Singpraxis in der Schule war deutlich erkennbar.

Die Begleitung mit den Instrumenten hatte eher den Charakter von "einfach mal ausprobieren".

Für ein Üben der einzelnen Rhythmen fehlte am Ende die Zeit. Zur Vertiefung bräuchte es auf jeden Fall eine zweite Einheit.

Insgesamt war die Einheit also nicht schlecht, doch ich wollte etwas zu viele Inhalte in zu kurzer Zeit unterbringen.

2.2.2. Streichinstrumente & Vier Jahreszeiten (30 bzw. 45 Minuten, halbe Klasse)

Diese Einheit wird mit einem Büchertausch verbunden. Die Klasse wird geteilt, eine Hälfte plus eine Begleitperson geht mit mir nach oben in einen separaten Bereich, die andere Hälfte sucht sich inzwischen unten in der Kinderabteilung Bücher aus. Nach der Halbzeit wird gewechselt.

Planung Material:

- Musik "Die vier Jahreszeiten"

- Buch "Die vier Jahreszeiten"11 - Buch Musikinstrumente12 - Geige und Schülergeige

11 Marko Simsa / Doris Eisenburger: Die vier Jahreszeiten, Berlin: Annette Betz 2017

12 Irmelies Steinsiek (Hg.): Musikinstrumente der Welt: mehr als 1600 Musikinstrumente mit über 4000 Illustrationen, Berlin: Signa 1997

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15 - Orff Instrumente : siehe unten

- Kärtchen zum Ziehen (wer bekommt welches Instrument) in einem Sack - Kindersessel in einem Kreis

Zuerst wiederholen wir ganz kurz eines der Aufwärmspiele von der letzten Stunde (nicht mehr als 5 Minuten!).

Dann packe ich die beiden Geigen aus: Eine davon (die "richtige") ist größer, die kleinere ist eine Übungsgeige für Kinder.

Wir versuchen herauszufinden, aus welchen Teilen sie besteht und ich benenne sie. Dann zeige ich kurz wie man sie spielen kann (ich kann selbst nicht Geige spielen, aber zumindest kurz die

Spielweise andeuten). Die Schülergeige darf von jedem kurz ausprobiert werden, die schönere aber nicht.

Frage an alle: Welche Streichinstrumente gibt es sonst noch? Antwort: Blick in ein Musikinstrumenten-Buch mit Bildern.

Dann hören wir ein Musikstück in dem nur ein Streichorchester spielt: Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten", den ersten Satz aus dem Frühling.

Was könnte hier dargestellt werden? Sind vielleicht Tierstimmen zu erkennen? Ich zeige auch das Bild aus dem Buch von Marko Simsa.

Sprung in den zweiten Satz des "Sommers", Einstimmung über ein Bild: Wir liegen faul in der Sommerhitze (so wie die Tiere im Buch von Marko Simsa), was könnten wir im Hintergrund hören...? (Donnergrollen). Dann hören wir den dritten Satz aus dem Sommer komplett: Hier wird die Entwicklung eines Gewitters dargestellt. Während dem Hören zeige ich auch ein wenig im Buch mit.

Anschließend machen wir gemeinsam eine Gewitter-Improvisation mit 12 Orff-Instrumenten. Am Beginn lasse ich aus dem Sack Kärtchen ziehen, auf denen Zeichen für die verschiedenen

Instrumente abgebildet sind:

5 Klangstäbe (Regen) 2 Trommeln (Donner) 2 Becken (Blitz)

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16 1 Windrohr

2 Triangeln (Sonne danach)

Wir versuchen zwei Versionen: Zuerst eine von mir "moderierte , dann sollen es die Kinder alleine probieren.

Wenn Zeit ist, können die Instrumente nochmal getauscht werden, aber in geordneter Art und Weise: Alle legen das Instrument vor sich ab. Diejenigen, die Klangstäbe hatten, dürfen sich der Reihe nach eines der anderen Instrumente aussuchen, danach dürfen die anderen Kinder aussuchen.

Abschließend hören wir noch Ausschnitte aus dem Winter (entfällt in der 30-Minuten-Version): Im ersten Satz ist alles gefroren, man hört die klirrende Kälte, das Zähne klappern, das Stampfen im Schnee...

Im Gegensatz dazu steht der zweite Satz: Man kann sich vorstellen, dass man gemütlich im Warmen sitzt und die Regentropfen (oder Schneeflocken) genießt, die an das Fenster prasseln.

Auswertung

Es gab riesige Unterschiede zwischen den Gruppen. Bei der dritten Klasse war leider die Lehrerin krank, und die Vertretung hatte die Kinder überhaupt nicht im Griff. Außerdem war die

Zusammensetzung so, dass in der ersten Gruppe alle "schlimmen Buben" versammelt waren, und diese passten zum Großteil überhaupt nicht auf. Deshalb brach ich die Einheit sogar etwas früher ab. Die zweite Gruppe war wesentlich besser und aufmerksamer. Vor allem bei der Vorstellung der Geige waren die Kinder voll bei der Sache, ebenso bei der abschließenden Gewitter-Improvisation, allerdings hörten sie einander nicht wirklich zu, sondern versuchten in erster Linie lauter zu sein als die anderen. Beim Anhören der Vivaldi-Stücke wurde aber auch diese Gruppe schnell

unkonzentriert. Vielleicht hätte ich sie besser auf die Beispiele vorbereiten können, vielleicht sprach sie aber die Musik einfach nicht an.

In der vierten Klasse funktionierte alles besser. Es gab ein Mädchen, das selbst Geige spielte, seine eigene Geige mitbrachte und vorzeigte. Schon alleine deshalb waren die Kinder sehr interessiert.

Einziger (kleiner) Wermutstropfen: Da sie so viel Interesse zeigten, Fragen stellten und auch die Musik sehr aufmerksam anhörten und kommentierten, ging sich mit der zweiten Gruppe der vierten Klasse die Gewitter-Improvisation nicht mehr aus. Am Ende gab ich ihnen Arbeitsblätter mit (einen kleinen Test zum Thema Streichinstrumente).

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17 2.2.3. Mozart-Rallye

(60 bzw. 90 Minuten, ganze Klasse)

Planung

Waren die ersten beiden Einheiten doch relativ stark an den konventionellen Musikunterricht angelehnt, so möchte ich diesmal die Bücherei und unser spezifisches Angebot mehr ins Zentrum rücken.

Unser Bestand an Kinder-Musikbüchern ist zwar nicht allzu groß, aber gerade zu Wolfgang

Amadeus Mozart haben wir ein knappes Dutzend an Büchern.13 In einer Art Schnitzeljagd sollen die Kinder Informationen aus diesen Büchern zusammentragen und am Ende präsentieren.

Dafür ist einiges an Vorbereitung nötig: Zunächst wähle ich sieben Bücher aus und suche aus jedem Buch 2-3 Stellen heraus, in denen eine interessante Information zu finden ist, die gleich "ins Auge springt" oder am Beginn eines Absatzes steht. Ich notiere mir die jeweiligen Seitenzahlen. Danach verteile ich die sieben Bücher an unterschiedlichen Stellen innerhalb der Bücherei. Ich platziere sie möglichst prominent, sodass sie innerhalb der jeweiligen Abteilung leicht zu finden sind.

Da ich die Klasse in 6 Gruppen à 4 Kinder teilen möchte, schreibe ich sechs unterschiedliche "Briefe"

mit je drei Aufgaben, die so aussehen: Sie sollen in einem bestimmten Bereich ein Mozart-Buch und darin eine konkrete Information suchen.

Als Einleitung erzähle ich, dass in der Nacht der Geist von Mozart in der Bücherei auf Besuch war und die Bücher ein wenig durcheinandergebracht hat.

Jede Gruppe erhält zusätzlich zu dem Brief einen Zettel, auf den sie die Information schreiben sollen, sowie einen Stift und einen (von mir angefertigten) vereinfachten Büchereiplan, damit sie die Bereiche leicht finden können. Ich verweise auch auf unsere Regalbeschriftungen, die ihnen bei der Orientierung helfen. Jede Gruppe soll selbst einen "Schreiber" bestimmen. Ich gebe den Kindern eine halbe Stunde Zeit, währenddessen baue ich in der Kinderabteilung einen Sesselkreis auf.

13 Aufgrund der relativ großen Anzahl und weil die zu suchenden Informationen nicht exklusiv in den verwendeten Büchern zu finden sind, wird hier auf eine bibliographische Auflistung verzichtet.

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18

Außerdem stehe ich bei Fragen zur Verfügung und helfe ein wenig mit, falls sich eine Gruppe schwertut. Nach dieser Zeit versammeln wir uns im Kreis. Nun folgt der zweite Teil der Einheit: ich gehe die Liste mit Fragen durch und frage die Kinder der jeweiligen Gruppe, ob sie die Antwort notiert haben. Dazwischen erzähle ich selbst immer wieder etwas, und wir hören uns einige Musik- Beispiele an.

Einer der "Briefe" sieht beispielsweise so aus:

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19 Liebe Kinder!

Ihr sollt Fragen über mich beantworten und wisst nicht weiter?

Kein Problem: Weil ich so berühmt bin, gibt es in dieser Bücherei gleich mehrere Bücher über mich. Leider sind diese aber ein wenig

durcheinandergeraten.

Deshalb gebe ich euch jetzt ein paar Tipps, wo ihr vielleicht suchen könnt.

Ganz wichtig: Wenn ihr ein Buch entdeckt und die benötigte Information gefunden habt, stellt es wieder dorthin zurück wo ihr es gefunden habt! Die anderen wollen schließlich auch noch ihren Spaß haben...

Der erste Weg führt euch zu den Kochbüchern. Dort sollte doch irgendwo ein Buch über mich versteckt sein... Auf Seite 10 findet ihr einen Hinweis, der euch bei der Beantwortung der ersten Frage helfen wird.

Danach solltet ihr euch mal zu den Neuheiten begeben. Auch hier werdet ihr ein Buch finden, das nicht so ganz zu den anderen passt. Schaut mal auf Seite 22 nach, und Frage Nummer zwei wird kein Problem für euch sein.

Zum Schluss solltet ihr noch bei den Zeitschriften vorbeischauen. Seite 45 ist ein ganz heißer Tipp!

Wie gerne würde ich euch bei der Suche zusehen und euch anfeuern...!

Es grüßt Euer

Wolferl

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20

Folgende Fragen gehen wir am Ende im Kreis durch (die Nummern bezeichnen die jeweilige Gruppe).

1. Wann und wo wurde Mozart geboren? 1

2. Wie lautet sein kompletter Name? 2

3. Wie hießen Mutter, Vater, Schwester? 3

4. Mit wievielen Jahren komponierte er sein erstes Musikstück? 4

Stück anhören (Menuett, KV 1)

5. Wie lange brauchten Wolfgang und seine Familie im Jahr 1862 für die Reise von Salzburg nach Wien?

Welches Verkehrsmittel benutzten sie? 5

...Erzählen über weitere Reisen...

6. Was ist eigentlich eine Oper? 1

7. Wie lautet der Titel einer seiner Opern? (Buchtitel!) 6

Ausschnitt aus"Figaros Hochzeit" hören: Terzett von Graf, Gräfin und Susanna

8. Wie nennt man die tiefste Männerstimme,

und wie die höchste Frauenstimme? 4

9. Was gibt es, bevor die Handlung einer Oper richtig beginnt? 3

10. Wer ist Idomeneo? 2

Ausschnitt aus"Idomeneo" hören: Scena Amor - Chorfinale

11. Was hatten Kinder damals oft in den Haaren? 5 12. Was war das Lieblingsessen von Wolfgang,

und welche Speisen gab es damals nicht? 2

13. Welche Zeit seines Lebens verbrachte er in Wien? 4 14. Wie hieß seine Frau und wo heirateten die beiden? 6 15. Was spielte er besonders gern, wenn er gerade nicht komponierte? 1 16. Wie alt wurde er und wieviele Musikstücke hat er komponiert? 5

Ausschnitt aus "Eine kleine Nachtmusik" hören: Es ist eines seiner bekanntesten Werke (1787), er selbst hörte es aber gar nicht mehr!

17. Wo spielt die Zauberflöte? 3

18. Nenne die Hauptfiguren aus der Zauberflöte! 6

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Ausschnitte aus der "Zauberflöte" hören: Auftritt des Vogelfängers, Arie der Königin der Nacht Auswertung

Sehr positiv ist zu vermerken, dass die Kinder in beiden Klassen mit großer Begeisterung an die Sache herangingen. Auch die Dramaturgie - zuerst eine aktive Phase, dann das Reflektieren und Zuhören im Kreis - erwies sich als sehr sinnvoll. Die Musikstücke kamen sehr gut an, vor allem die Kleine Nachtmusik wollten sie sogar mehrmals hintereinander hören. Ohne dass ich sie extra dazu anregte, tanzten bzw. "dirigierten" einige Kinder mit.

Große Unterschiede waren zwischen der dritten und der vierten Klasse zu beobachten. Die Kinder der dritten Klasse waren zum Teil doch ein wenig überfordert mit den Aufgabenstellungen. Sie fanden zwar die Bücher, taten sich aber sehr schwer die gewünschte Information herauszufinden.

Ich wanderte deshalb von Gruppe zu Gruppe und half ein wenig mit. Außerdem gab es Streitereien innerhalb der Gruppen, die sie selbst offenbar nicht lösen konnten ("Warum liest immer der xy vor? Der kann überhaupt nicht lesen!"). Einige Kinder hatten auch generelle Schwierigkeiten mit der Orientierung in der Bücherei.

In der vierten Klasse funktionierte das Ganze hingegen sehr gut - das eine Jahr Unterschied macht anscheinend sehr viel aus. Hier benötigten die Kinder so gut wie keine Hilfe und waren sogar schneller fertig als erwartet.

2.2.4. Querflöte & Klarinette (30 bzw. 45 Minuten, halbe Klasse)

Planung Material:

- Klarinette - Querflöte

- Hörbeispiele von Mozart: Klarinettenkonzert, Flötensonaten - Buch über Musikinstrumente (siehe zweite Einheit)

- Kindersessel in einem Kreis

In dieser Einheit stelle ich zwei Holzblasinstrumente vor, die ich selbst zumindest auf

Anfängerniveau spielen kann (ich hatte auf beiden Instrumenten ein paar Jahre Unterricht). Wir

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22

knüpfen damit auch an die vergangenen Einheiten an. Zum Aufwärmen wiederholen wir eines unserer Kommunikations-Spiele aus der ersten Stunde, danach geht es wieder um Wolfgang Amadeus Mozart. Ich frage die Kinder, was sie sich aus der letzten Stunde (Mozart-Rallye) gemerkt haben. Dann zeige ich zunächst die Flöte. Klein verpackt im Koffer, frage ich die Kinder was das denn sein könnte - dann baue ich das Instrument zusammen und spiele ein paar Töne bzw einfache Lieder. Danach hören wir uns einen schnellen und einen langsamen Satz aus einer Flötensonate von Mozart an.

Anschließend folgt die Klarinette: Auch diese wird zusammengebaut, und ich spiele ein paar Töne.

Wir sehen uns die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Flöte genau an, ich spreche ein wenig über die Tonerzeugung bei Blasinstrumenten (warum gibt es Grifflöcher bzw. Klappen?). Wir sehen uns auch Bilder aus dem Musikinstrumenten-Buch an, um die Familie der Holzblasinstrumente kennenzulernen. Dann lasse ich die Klarinette reihum gehen und jeder, der möchte, darf mal probieren einen Ton rauszubringen. Dann erzähle ich, dass die Klarinette zu Mozarts Zeiten neu erfunden und "der letzte Schrei" war, und schließlich über sein berühmtes Klarinettenkonzert, das er kurz vor seinem Tod komponiert hat. Zum Abschluss hören wir uns einen Teil des ersten und des zweiten Satzes an. Die Kinder bekommen wieder einen kleinen Bogen mit einfachen Fragen zu den Holzblasinstrumenten und einem Ausmalbild, den sie bis nächstes Mal mitbringen sollen.

Auswertung

Wie schon bei der Einheit über die Geige gab es auch hier wieder große Unterschiede zwischen den Gruppen. Wo die "Rabauken" versammelt waren ließ die Aufmerksamkeit zu wünschen übrig, andere Gruppen passten wiederum sehr gut auf und waren konzentriert. Interessant war es auch, die Gruppendynamik zu beobachten, wenn es um das angebotene Ausprobieren der Klarinette ging. In einer Gruppe wollten es alle, in einer anderen sagte gleich das erste Kind "nein danke", daraufhin wollten die anderen auch nicht. Das Aufwärmspiel mit dem Klatschen funktionierte immer besser, und über Mozart hatten sie sich auch noch einiges gemerkt.

2.2.5. Die Klasse als Orchester (60 bzw. 90 Minuten, ganze Klasse)

Planung

Auch in dieser Einheit knüpfen wir an das bisher Gelernte an. Die Kinder sollen erfahren, was es bedeutet, gemeinsam zu musizieren und Teil eines Ensembles zu sein. Außerdem dürfen sie das

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23

Dirigieren ausprobieren. Im Zentrum steht wiederum ein Musikbeispiel von Wolfgang Amadeus Mozart, das sogenannte Rondo alla Turca (der dritte Satz aus der Sonate A-Dur KV 330, bekannt auch als "Türkischer Marsch").

Da wir in der Bücherei nur sehr wenige Orff-Instrumente haben, leihe ich mir für diese Einheit einige aus der Volksschule aus, in der ich als ELEMU-Pädagoge tätig bin.

Material:

- Orff-Instrumente in Klassenstärke: 3 Trommeln inkl. Schlägel, 2 Triangel, 3 Becken, 5 Schellenringe/stäbe, 12 Klangholzpaare oder Rasseln

- Beamer

- Hörbeispiel Rondo alla Turca (von mir in einer langsamen und einer schnelleren Fassung eingespielt)

- Boxen

- Mitspielsatz als pdf-Datei auf einem USB-Stick14

- Sessel für 12 Kinder, allerdings nicht im Kreis, sondern in Gruppen als "Orchester-Sitzordnung"

(mit Blickrichtung zur Leinwand). Die Instrumente sind bereits auf den Sesseln bereit gelegt - 12 Sitzpölster für die restlichen Kinder

Ich begrüße die Kinder, fange sie aber gleich ab bevor sie sich auf die mit Instrumenten bestückten Sessel stürzen. Zuerst stellen wir uns im Kreis auf und wiederholen einige Kommunikations-Spiele:

Klatschen weitergeben, Namens-Spiel, dann eine neue Variante des Klatschen-Weitergebens: nicht mehr im Kreis, sondern kreuz und quer: Mit der Person, an die der Impuls weitergegeben wird, soll zuerst Blickkontakt hergestellt werden. Das ist eine wichtige Übung für das gemeinsame Musizieren und das Aufeinander-Achten, Einsätze geben...

Nach dieser Aufwärmphase (ca. 10 Minuten) thematisiere ich das Orchester. Wir wiederholen die Instrumentengruppen, die wir bislang kennengelernt haben: Streichinstrumente und Holzbläser.

Ergänzt um Blechbläser und Schlagwerk haben wir alle Gruppen beisammen. Dann gehe ich kurz auf die Rolle des Dirigenten ein.

Heute werden wir mal versuchen, selbst ein Orchester zu sein. Das Ganze funktioniert aber nur mit großer Disziplin (Vergleich zum Sport, z.B. Fußball). Ich gehe herum und lasse Kärtchen ziehen, auf denen die Instrumentensymbole abgebildet sind. Wer "Klanghölzer oder Rasseln" gezogen hat , setzt sich auf einen der Sitzpolster. Wer eines der anderen Instrumente gezogen hat, darf sich auf

14 Der Mitspielsatz befindet sich im Anhang.

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24

einen Sessel mit dem entsprechenden Instrument setzen. Wichtig: Die Instrumente werden noch nicht gespielt, sondern nur ruhig am Schoß gehalten! Wenn alle an ihrem Platz sind, zeige ich mal auf jedem der Instrumente vor wie man es spielen kann und wie besser nicht. Dann darf jeder einzeln probieren, die anderen hören zu. Erst danach verteile ich an die Kinder am Boden die Klanghölzer und Rasseln.

Nun beginnen wir. Ich stelle mich vor die Gruppe und dirigiere sie. Dabei versuche ich verschiedene Dinge zu verdeutlichen: Wann beginnen wir, wann enden wir, wann werden wir lauter und leiser, wann spielt nur ein Teil der Kinder (eine bestimmte Instrumentengruppe). Wenn es gut funktioniert, darf jeder der möchte sich mal vor die Gruppe stellen und das Dirigieren ausprobieren.

Je nachdem wie sehr die Kinder darauf eingehen und wie viel Zeit bleibt, können wir auch eine Phase einbauen in der wir versuchen ohne Dirigent zu spielen (nur in der 90-Minuten-Fassung).

Dabei ist es besonders wichtig einander zuzuhören. Folgende Stücke können wir gestalten:

- Eine Bogenform (crescendo-decrescendo)

- Eine umgekehrte Bogenform (es beginnt laut, wird in der Mitte leise und dann wieder laut) - Ein "Minutenstück", in dem jeder genau eine Aktion ausführen darf und selbst den Zeitpunkt herausfinden soll, wann es gut passt

Schließlich erfolgt ein Gruppenwechsel: Zuerst legt von der "Sessel-Gruppe" jeder sein Instrument weg, dann rufe ich die Kinder der anderen Gruppe einzeln auf, sich ein Instrument auszusuchen. Die

"Sessel-Gruppe" wechselt auf den Boden und bekommt Klanghölzer und Rasseln. (Hintergrund dazu: In meiner ELEMU-Erfahrung hat sich gezeigt, dass sich prinzipiell fast alle Kinder auf die lauten, "coolen" Instrumente wie Trommeln und Becken stürzen, während Klanghölzer und Rasseln als fad empfunden werden. Durch den Wechsel fühlt sich hoffentlich niemand benachteiligt.)

Für den dritten Teil der Stunde sollten wir zumindest ca. 30 Minuten haben: Nun geht es darum, ein richtiges Musikstück zu spielen. Ich habe eine "Partitur" angefertigt, die ich mittels Beamer an die Leinwand projiziere. Es handelt sich um einen von mir komponierten Mitspielsatz zu Mozarts Rondo alla Turca in einer intuitiv erfassbaren Rhythmus-Notation. Wir versuchen es zuerst langsam ohne Musik, wiederholen einzelne Teile, dann das Ganze, bis es gut funktioniert. Dann kommt die Musik dazu: Zuerst die langsamere, dann die schnellere Fassung. Wenn das gut klappt und noch Zeit (und Motivation) vorhanden ist, können wir am Ende nochmal einen Instrumentenwechsel vornehmen.

Die letzten Minuten sind dem Wegräumen und einer kurzen Schluss-Reflexion gewidmet.

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25 Auswertung

Die Einheit empfand ich als sehr herausfordernd, da sie eine zeitintensive und akribische Vorbereitung benötigte und eine relativ hohe "Chaos-Gefahr" bestand. Umso erfreuter war ich, dass der Ablauf sehr gut funktionierte, und das mit beiden Klassen! Die Kinder waren voll bei der Sache, machten zum Großteil begeistert mit und - was mich besonders freute - es war im Verlauf der Einheit auch ein deutlicher Fortschritt zu erkennen.

Bereits die neue Variante des Impuls-Weitergebens funktionierte überraschend gut, lediglich das Namens-Spiel war nach wie vor sehr schwierig für sie. Beim Dirigieren verstanden sie sehr schnell, worauf es ankommt. Vielleicht geriet diese Phase mit der dritten Klasse etwas zu lang, da sich sehr viele Kinder freiwillig meldeten und dirigieren wollten. Hier könnte ich in Zukunft vielleicht gleich am Beginn ein Limit setzen ("Drei Freiwillige" o.ä.). Auch gelang es nicht allen Kindern gleich gut, die Gruppe überzeugend zu führen und einen echten Kontakt herzustellen. Hier hätte ich vielleicht noch ein wenig mehr nachhaken können - allerdings ist dieser Aspekt auch ein wenig heikel, da es hierbei sehr auf die Persönlichkeit und das Selbstbewusstsein ankommt und sich manche durch zu viel Kritik vielleicht unter Druck gesetzt fühlen könnten. Mit der vierten Klasse ging sich auch das Spielen ohne Dirigent aus, und die Bogenform wurde nach einigen Versuchen wirklich sehr musikalisch.

Das Highlight war mit beiden Gruppen der Mozart-Mitspielsatz. Man merkte gleich, dass die Musik sie ansprach (viele kannten das Stück bereits) und der Schwierigkeitsgrad war gerade richtig, so dass wir ein bisschen proben mussten, sich aber am Ende ein sehr schönes Ergebnis einstellte. Sie wollten es am Ende "nochmal und nochmal" wiederholen, bis die Zeit um war - dass dadurch die abschließende Reflexionsphase unter den Tisch fiel, kann ich verschmerzen.

2.2.6. Der Nussknacker (60 Minuten, ganze Klasse)

Planung Material:

- Echter Nussknacker aus Holz - Bilderbuch15

- Nussknacker-Suite von P.I. Tschaikowsky auf CD

15 Susa Hämmerle / Peter Friedl: Der Nussknacker. Märchenballett nach Peter Iljitsch Tschaikowsky, Wien und München: Annette Betz im Verlag Carl Ueberreuter 2006

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- „Weihnachts-Sack“ mit kleinem Krimskrams (Radiergummis, Stempel…)

Der Nussknacker gehört für mich zu den schönsten märchenhaften Geschichten rund um die Weihnachtszeit. Wir setzen uns in einen großen Sesselkreis.

Diese Stunde ist ganz bewusst der traditionellen Methode des Vorlesens aus einem Bilderbuch gewidmet. Nicht „Action“ und Selber-Tun steht im Vordergrund, sondern das Einlassen auf eine Präsentationsform, die manche der Kinder vielleicht gar nicht mehr kennen bzw. im ersten Moment als altmodisch empfinden. Besonders wichtig ist natürlich die Art und Weise, wie vorgelesen wird.

Dazu packe ich meine „Märchenerzähler-Stimme“ aus, versuche Spannung aufzubauen, die Pausen bewusst zu setzen, die emotionalen Situationen der Figuren bestmöglich über die Stimme

auszudrücken.

Ich lese aus dem Buch vor und an bestimmten Stellen unterbreche ich, um Musikstücke aus der Nussknacker-Suite vorzuspielen. Diese verwende ich in sehr freier Kombination, so wie sie meiner Ansicht nach gut zur Handlung passen.

Teilweise zeige ich die Illustrationen vor, während die Musik läuft – ich gehe dann in der Runde herum und jeder sieht das Bild kurz -, teilweise halte ich das Buch nur hoch damit es möglichst alle sehen können. Dahinter steckt auch eine gewisse Absicht: Dadurch dass eben nicht alle die ganze Zeit über die Bilder sehen (wie etwa bei einem Bilderbuchkino) werden sie dazu eingeladen, Bilder vor ihrem inneren Auge entstehen zu lassen.

Damit das funktioniert, weise ich die Kinder am Beginn auf ein paar wesentliche Dinge hin: Erstens geht es ums Zuhören und wer dauernd dazwischen quatscht oder sonst irgendwie stört, muss den Kreis leider verlassen. Zweitens sollen sie sich nicht nur berieseln lassen, sondern möglichst

aufmerksam zuhören, denn danach warten Fragen sowohl zur Geschichte, als auch zu den Bildern und zur Musik.

Die Erzählung dauert etwa eine halbe Stunde, was ganz gut der Aufmerksamkeitsspanne der meisten Kinder entspricht. Danach stelle ich wie oben erwähnt einige knifflige Fragen, z.B. „Wie lautet der Familienname der Kinder?“ (Er kommt nur einmal vor). Wer etwas weiß, kann sich eine Kleinigkeit aus dem vorbereiteten Sack nehmen. Am Ende dürfen sich natürlich auch die Kinder etwas nehmen, die noch nichts haben („weil bald Weihnachten ist“).

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Auch über die Musik sprechen wir: Wir wiederholen, was ein Orchester ist; viellecht konnte jemand einzelne Instrumente identifizieren; wir besprechen was ein Ballett ist usw… Ganz am Ende hören wir uns den „Blumenwalzer“ von Tschaikowsky in voller Länge an. Dazu bekommen die Kinder Papier und Stifte und dürfen (freiwilllig) eine Szene aus der Geschichte malen.

Auswertung

Diese Einheit habe ich mehrfach im schulischen Kontext erprobt und sie ist fast ein „Selbstläufer“.

Auch diesmal klappte sie in beiden Gruppen erstaunlich gut. Viele der Kinder, die bei den

vorangegangenen Einheiten eher Störenfriede waren, schafften es gut sich darauf einzustellen und verhielten sich ruhig. Vielleicht liegt es ein wenig am Zauber der Weihnachtszeit, dass Kinder wieder gern in eine Rolle schlüpfen für die sie eigentlich schon etwas zu groß sind, dass sie sich aus einem Buch vorlesen lassen, von einer Geschichte verzaubern lassen, Bilder anschauen, Musik hören, etwas dazu malen…

2.2.7. Abschluss

(30 bzw. 45 Minuten: halbe Klasse)

Planung

In dieser Einheit möchte ich keine neuen Inhalte mehr einführen, sondern ein wenig reflektieren und nochmal an die erste Einheit anknüpfen. Zu diesem Zweck bitte ich die Kinder (bzw.

Lehrerinnen) im Vorfeld, die „Musik-Mappe“ mit dem Lied aus der ersten Stunde sowie den Arbeitsblättern nochmal mitzubringen. Da diese Einheit auf Wunsch der Lehrerinnen nochmal mit einem Büchertausch verbunden wird, teilen wir die Klasse auf. Dadurch wird zwar zeitlich alles etwas knapp und es entfällt der abschließende Kreis mit allen gemeinsam. Andererseits kann ich mit einer kleinen Gruppe etwas angenehmer arbeiten und auf jedes einzelne Kind besser eingehen.

Wir singen nochmal das Lied „Sim-Sala-Sing“ gemeinsam, dann wiederholen wir auch die Klatsch- Rhythmen dazu aus der ersten Stunde. Die Orff-Instrumente habe ich zwar griffbereit, teile sie aber nur dann aus, wenn ich das Gefühl habe, dass die Kinder aufmerksam genug sind und dass die Melodie und der Rhythmus halbwegs „sitzen“.

In der „langen“ Variante wiederholen wir davor auch nochmal kurz die Kommunikationsspiele.

Das letzte Drittel der Einheit ist einer Schluss-Reflexion gewidmet. Jeder kann sagen, was ihr/ihm am besten an dem Projekt gefallen hat, oder ob er/sie vielleicht dadurch zur weiteren

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Beschäftigung mit Musik (oder z.B. dem Erlernen eines Instruments) angeregt wurde. Außerdem sehe ich mir die Arbeitsblätter der vergangenen Stunden kurz an.

Auswertung

In der dritten Klasse verlief diese letzte Einheit leider etwas chaotisch, vor allem da wir zu wenig Zeit hatten (die Klasse kam etwas zu spät, musste aber pünktlich weg). Das Singen des Liedes klappte gut (tatsächlich hatten sich viele nach den vier Monaten sogar den Text gemerkt!), worauf ich ihnen (leider!) doch die Orff-Instrumente austeilte. Doch für das Üben der Begleit-Rhythmen blieb eigentlich keine Zeit. In der „wilderen“ Gruppe ließ die Disziplin zu wünschen übrig, und sobald sie die Instrumente sahen, wollten sie unbedingt nochmal das „Dirigier-Spiel“ machen und hatten keine rechte Lust mehr auf das Lied.

In der vierten Klasse klappte alles besser, auch da wir mehr Zeit hatten. Die Kommunikations-Spiele waren zum Teil schon richtig gut. Hier konnten zumindest manche Kinder auch die Orff-

Instrumente sinnvoll einsetzen, mit den schwächeren hätte man es extra üben müssen, und dafür fehlte auch in dieser Gruppe die Zeit.

Die Rückmeldungen in der Schlussrunde stimmten mich wieder sehr positiv: Sehr viele Kinder meldeten sich von selbst und erzählten, zum Teil mit Begeisterung, was ihnen an diesem Projekt besonders gefallen hatte. Die Dirigier-Einheit war offenbar mit Abstand am besten angekommen, aber auch der Nussknacker wurde mehrfach erwähnt. Einige fragten auch, ob wir mit dem Projekt weitermachen können, und reagierten sichtlich enttäuscht als ich verneinte.

Die Arbeitsblätter waren nur teilweise gemacht worden (die dritte Klasse hatte überhaupt darauf vergessen sie mitzunehmen).

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3. Reflexion

3.1. Positives und Negatives

Wie die beiden Lehrerinnen ja schon am Beginn relativ offen zugegeben hatten, fand in beiden Klassen nur ein sehr rudimentärer Musikunterricht statt. Das war auch für mich recht deutlich zu bemerken. Es fehlte den Kindern an jeder Art von Stimmbildung, da offenbar in den Klassen so gut wie gar nicht gesungen wurde. Vielleicht stiegen gerade deshalb viele Kinder mit großer

Begeisterung auf das Singen in der ersten und letzten Einheit ein: Es war für sie ein neues Erlebnis im Klassenverband.

Auch sonst war für mich zu beobachten, dass die Kinder viele Dinge zum ersten Mal hörten, vor allem als es um die Instrumente und das Orchester ging.

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass einige der Kinder nicht besonders motiviert waren. Ich versuchte mich aber, vor allem in den Kleingruppen, mich auf diejenigen zu konzentrieren, wo spürbar Talent und Interesse vorhanden war. Einige erlebten wirklich so etwas wie ein „Aha- Erlebnis“ angesichts der Begegnung mit klassischer Musik. Als Beispiel möchte ich ein syrisches Mädchen aus der dritten Klasse hervorheben, das neu in Österreich war und sich als echtes sängerisches und tänzerisches Talent entpuppte. Aus bibliothekarischer Sicht ist positiv

hervorzuheben, dass unser Bestand an Musik-Medien durchaus einen kleinen Aufschwung erfuhr.

Direkt nach den Einheiten und teilweise auch noch in den Klassenbesuchen im Folgesemester wurden von manchen der Kinder ganz gezielt Musikbücher ausgeliehen. Auch das spricht dafür, dass einige Kinder erreicht und ihr Interesse geweckt werden konnte.

Einige Dinge würde ich bei einer Wiederholung des Projekts ganz sicher anders machen. Es entpuppte sich als zu viel, mit zwei Klassen parallel zu arbeiten. Das Problem war dabei nicht so sehr die Vorbereitung oder der zeitliche Aufwand, sondern ganz einfach die Anzahl der Kinder. Aus meiner Erfahrung im ELEMU-Bereich weiß ich, dass es einen sprunghaften Anstieg in der

Unterrichtsqualität gibt, sobald ich die Namen der Kinder kenne und bei jedem/r einzelnen in etwa weiß, „woran ich bin“. Es gelang mir in den sieben Einheiten leider nicht, diesen Punkt zu

erreichen, und das lag sicher an der Tatsache, dass ich zwei Klassen parallel betreute, deshalb mit den Namen ständig durcheinanderkam und auch immer wieder Kinder verschiedener Klassen miteinander verwechselte.

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Außerdem waren es doch etwas zu viele Inhalte für sieben Einheiten. Bei einer Wiederholung würde ich den Fokus viel stärker auf ein eingegrenztes Thema legen, z.B. den Komponisten W.A.

Mozart, und dann ausgehend davon einen roten Faden entwickeln. Schön wäre es auch, wenn es eine Art Abschluss gibt, auf den wir gemeinsam hinarbeiten: Dies könnte eine Aufführung sein, aber auch etwas andere, beispielsweise die Gestaltung einer Ausstellung in der Bücherei.

Ein wenig enttäuscht war ich auch von der Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen. Dies betrifft vor allem die dritte Klasse. Vor Projektbeginn wirkte die Lehrerin zwar sehr begeistert, aber dann gewann ich den Eindruck, dass sie die Sache nicht sonderlich ernst nahm. Das begann bereits bei der von ihr erzwungenen Verkürzung der Einheiten, wodurch einiges an meiner Planung erschwert wurde. Die Arbeitsblätter wurden überhaupt nicht gemacht, und auch sonst denke ich nicht, dass eine Vor- oder Nachbereitung der Stunden in der Klasse stattfand. Diese Lehrerin betrachtete das Projekt jedenfalls nicht als Bestandteil oder Ergänzung des Schul-Unterrichts, sondern bestenfalls als „nette Bespaßung“ während ihrer sowieso stattfindenden Büchereibesuche. Mit der vierten Klasse klappte die Zusammenarbeit deutlich besser, und auch die Lehrerin zeigte ehrliches Interesse an den Themen.

Künftig würde ich schon im Vorfeld viel genauer überlegen, mit wem ich zusammenarbeite, und das Ganze auch ein wenig professioneller vorbereiten. Die Lehrpersonen würden schon vor Beginn einen recht detaillierten Plan erhalten und ihre aktive Mitarbeit eingefordert werden. Auch eine fächerübergreifende Auseinandersetzung mit manchen Themen im Sinne eines schulischen Semesterprojekts wäre denkbar und wünschenswert.

3.2. Nachwirkungen und Ausblick

Im Rückblick war dieses Projekt eine Art Auslöser für weitere musikalische Aktivitäten in der Bücherei. So hatten wir einige Monate später tatsächlich ein recht gutes elektronisches Klavier in der Bücherei, welches ich auch mehrfach für Animationen mit Kolleginnen nützen konnte (etwa ein Kamishibai mit Musik).

Außerdem gestalteten wir mit unserem Team im Jahr 2019 ein Sommerfest und ein Weihnachtsfest mit Literatur und Musik. Für das Sommerfest komponierte ich eigens ein Bücherei-Lied, das bei künftigen Musikprojekten sicherlich zum Einsatz kommen wird.16 Ein ambitioniertes Vorhaben, dessen Umsetzung ich in der Zukunft anvisiere, ist die Produktion eines Videos mit einer Schulklasse in der Bücherei: Dazu wird das Bücherei-Lied gesungen und von den Kindern eine

16 Die Noten befinden sich im Anhang.

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„Bücher-Choreographie“ gestaltet und einstudiert. Nach einigen Proben-Terminen folgt der eigentliche Dreh. Hierfür braucht es eine natürlich eine besonders talentierte und motivierte Klasse sowie starke Unterstützung durch die Lehrperson. Im Erfolgsfall könnte so ein Video auch für die Öffentlichkeitsarbeit der Büchereien eingesetzt werden.

Eine bedeutende Frage ist, ob auch BibliothekarInnen, die sich nicht beruflich mit Musik beschäftigen und keine musikpädagogische Ausbildung haben, von den Ergebnissen dieses Projekts profitieren können.

Dazu fallen mir eine Reihe von Ansatzpunkten ein: Die dritte Einheit (Mozart-Rallye) kann im Prinzip 1:1 übernommen werden. Grundsätzlich lässt sich diese Form der Bibliotheks-Rallye mit den unterschiedlichsten Inhalten durchführen, sofern genügend Bücher zum Thema vorhanden sind. Für musikalische Themen finde ist der Aufbau der Einheit aber besonders gut geeignet, da nach der aktiven Phase des Suchens die Aufmerksamkeit in besonderem Maße geschärft wird und das Einlassen auf die Musik in der anschließenden ruhigeren Phase als sehr angenehm empfunden wird.

Vorlesestunden und Bilderbuchkinos können durch sinnvoll eingesetzte Musik eine besondere Bereicherung erfahren. Der Nussknacker ist ein Paradebeispiel hierfür, da die die bildhafte Kompositions- und Instrumentationsweise Tschaikowskys die Entwicklung der Handlung auf besondere Weise unterstützt und auch Kinder emotional sehr anspricht. Auch andere Ballettmusiken Tschaikowskys (etwa „Dornröschen“) sind dazu hervorragend geeignet.

Die „Klassiker“ der Musikvermittlung wurden zum Großteil bereits in Musikbilderbüchern

aufbereitet – beispielgebend von Marko Simsa –, und diese sind auch in vielen kleinen Büchereien im Bestand.

Ich kann mir zahlreiche Möglichkeiten vorstellen, diese und andere Bücher bzw. Werke in der Büchereiarbeit gewinnbringend einzusetzen. Beispielsweise könnte die Bedrich Smetanas

symphonische Dichtung „Die Moldau“ in der Bücherei räumlich nachvollzogen werden, in dem der Flusslauf der Moldau durch ein langgezogenes Bodenbild gestaltet wird und Bücher mit passenden Coverbildern für die einzelnen Stationen verwendet werden. Der „Zauberlehrling“ von Paul Dukas kann sehr gut mit Goethe (bzw. Balladen im Allgemeinen) in Beziehung gesetzt werden, könnte aber auch zum Ausgangspunkt einer „Zauber-Stunde“ werden: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Im Endeffekt geht es darum, die großartige Kulturleistung Musik auch in der überaus wichtigen

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Einrichtung der öffentlichen Bücherei zu würdigen und, um noch einmal auf die Definition in Abschnitt 1.3. zurückzukommen, „Türen zu öffnen“ – Türen in die wunderbare, klingende Welt der klassischen Musik.

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4. Literatur- und Quellenverzeichnis

Bücher

Wolfgang Rüdiger (Hg.): Musikvermittlung - wozu? Umrisse und Perspektiven eines jungen Arbeitsfeldes, Mainz: Schott 2014

Alexander Cvetko und Constanze Rora (Hg.): Konzertpädagogik, Aachen: Shaker Verlag, 2015

Lorenz Maierhofer, Renate und Walter Kern (Hg.): Sim-Sala-Sing. Das Liederbuch für die Volksschule, Rum/Innsbruck und Esslingen: Helbling 2005

Marko Simsa / Doris Eisenburger: Die vier Jahreszeiten, Berlin: Annette Betz 2017

Irmelis Steinsiek (Hg.): Musikinstrumente der Welt: mehr als 1600 Musikinstrumente mit über 4000 Illustrationen, Berlin: Signa 1997

Susa Hämmerle / Peter Friedl: Der Nussknacker. Märchenballett nach Peter Iljitsch Tschaikowsky, Wien und München: Annette Betz im Verlag Carl Ueberreuter 2006

Online-Quellen

Qualifikationsprofil des Teaching Librarian. Positionspapier der Gemeinsamen Kommission Informationskompetenz von VDB und DBV

http://zpidlx54.zpid.de/wp-content/uploads/2016/01/Qualifikationsprofil_Teaching_Librarian.pdf (aufgerufen am 08.09.2020)

Beschreibung des Projekts ELEMU

https://www.wien.gv.at/bildung/schulen/musikschule/unterrichtsfaecher/elemu.html (aufgerufen am 08.09.2020)

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5. Anhang

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Referenzen

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