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Bros a Fernspreiher um: Breiten 68281 Einunddreißigster Jahrgang

er Zeitung

Zeitung für den Landkreis Breslau

PUbliltlliWUisOkgllU [fit bie Gcmkiubcll Vlllliith Grolls Und Klein-Tschmlfch, Stottern, SMEdfiiiB, Klkilkudhkf, Ktiklktil, Cllllth Sinfonie! lllld SOUM

Druck und Verlag von Ernst Dodech, Brockam Expedition Bahnhofstr. 12

5; U-

Bezugspreis vom 30. 5. -- 5. 6. 80 Pfg.

Monatlich !,20 M., bei der Post 1,30 M.

Berantwortlich für die Nedakthm Hans Dodeck, Broikau, Bahnhofstraße 12

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Die sieben Mal gespaltene Milliil ' .5eile kostet 10 Pf., für Heilmittel 12 Pf., die Reklamezeile 2.- M. Sprechstunde täglich von 9 bis 10 Uhr, außer Sonn- und Feiertags. Bei Streiks oder Betriebsstörung Abonnements werden nur angenommen, wenn der Besteller sich verpflichtet, ben vollen Monat zu beziehen.

Bezugsänderungen werden nur bis zum 28. jeden Monats in unserer Expedition angenommen.

Nr. 65

kann der Bezieher Ersatzansprüche tiicht erheben. Bei gerichtlicher Mitwirkung, bei Akkord oder bei

‚Konkurs fällt jede Rabattbewilligung Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend.

Brockau, 6mittwoch, den 3. Juni 1931

Endkamps um die Notverordnung

Kurze {übrigen

· Einer Blättermeldung zufol e ist der bekannte Wirt- schaftssachpergandige Kehnes nacg Amerika abgereist. Keh-

ries» wird in hikago eine Reihe von Vorlesungen halten.

Its

. Graf Albert Apponyi wurde zu seinem 85. Geburtstage

Vom französischen Minister des Aeußeren, Vriand, in einer im warmen Ton gehaltenen Depesche beglückwünscht. Der Papst jchickte dem Grafen Apponyi telegraphisch seinen

apostoli chen Segen.

König Alfons von Spanien beging in Fontainebleau (Frankreich) in aller Stille mit seiner Gemahlin das Fest

der silbernen hochzeit

BILDET ps-

{neue W‘

Die Kabinettsberatungen über die neue Notverordnung

stehen vor dein Abs luß. Es handelt sich nach den bisher bekanntgewordenen nhaltsangaben um Maßnahmen, die

das Notprogranim der Regierung Vrüning vom Sommer _unb De ember vergangenen Jahres ergänzen »und vielleicht

abschlie en sollen. Die bisherigen Mitteilungen über die neuen Notmaßnahmen bestätigen leider die Befürchtungen, die man seit langem hatte, daß nämlich neue Lasten dem deutschen Steuerzahler aufgebürdet werden sollen, ohne daß

I l

gen einen Sondervorteil u verschaffen sucht, dann kann

das nur zum Schaden des olksganzen ge chehen.

Mit der neuen Notverordnung werden auch die Maß-

nahmen bekannt gegeben werden, die in der Frage der Reform der Sozialversicherung zur Durchfü - rung kommen sollen. Eine inoffizielle Verlautbarung spri t

bon „gewiffen härten”, bie nicht zu umgehen sein werden.

Meldun en,_ nach denen ein allgemeiner Abbau der so- zialen eistungenuni zehn bis fünfzehn Prozent beabsich-

tigt sei, scheinen aber den Tatfacheii borfauszueilem Wenn

man wirkliche Reformen durchführen will, daß heißt, Schä- den zu beseitigen trachtet, die sich einseitig gegen die Vers

sicherungsgemeinschaft herausgebildet haben, dann kann

« man kaum von härten, sondern von einem gerechten Aus- gleich sprechen. Die hauptsache für die Au rechterhaltung

er deutschen Sozialgesetzgebung wird es sein, Einnahmen und Ausgaben, das heißt Beitragszahlung und Leistungen

miteinander in Uebereinstimmung zu bringen. Es ist eine durchaus gesunde kaufmännische Forderung, für die anze Sozialversicherung eine auf technischen Grundsätzen ern-

ende Gewinns und Verlustrechnung und Bilanz aufzu- tellen. Das liegt im Jntere e der Versicherung, des Staa- tes und der Versicherten. s widerspricht durchaus dem Grund edanken der Sozialgesetzgebung, wenn man o ne

' Lauf -das-letzte—fsinanzielle—-Ergebn

schaftet, ohne zu überlegen, ob auch bie spätere Generation

noch in der Lage sein wird, gemäß ihren Beitragsleistungen «

n. ie

: in den Genuß einer auskömmlichen Rente zu komme

er die Gewähr hat, die wirtschaftlichen Verhältnisse und «

damit die Zukunftsaussichten des einzelnen würden sich nun endlich bessern. Zwar hat der Kanzler im März auf ber biesiährigen hauptversammlung des Deutschen Indu- strie- unb handelstages erklärt, daß die Wirtschaft nicht weiter mit neuen Steuern belastet werden dürfe, durch welclze die Kapitalbildung behindert würde. Deshalb müsse Lich ie Reichsregierung auf das Entschiedenste gegen For-

sprechen.

Wenn die in den letzten Tagen bekannt gewordenen Andeutungen zutreffen, —- und in gewissem Umfange sind sie von zuständiger Stelle bereits betätigt worden —, dann muß leider festgestellt werden, daß ie zu erwartende neue

Notverordnung dieser eindeutigen Erklärung des Reichs-

kanzlers nicht mehr Rechnung tragen wird. Es ist eine

Sonderbelastun der Einkommen geplant, und

war vor allem ber sogenannten mittleren und höheren inkommen. Die wirt aftlichen und finanziellen Verhält- nisse haben si in Deut chland in den letzten Monaten be- denklich versch echtert. n Regierungskreiksen ist man sich auch darüber klar, daß die Lchon früher eliebte Methode der Steuererhöhungen zur eckung aufkommender haus-

haltsfegzlbeträge nicht geeignet ist, eine wirkliche und dau- ernde esserung herbeizuführen. Jm Gegenteil, die wenig

ermunternden Erfahrungen, die man mit der Erhöhung

der Vier-, Mineralwasser-, Tabaksteuer usw. gemacht hat,

sollten alle beteiligten Faktoren der Steuer-und Regie- rungspolitik veranlcgzsem die Gesundun auf andere Weise u erstreben. Die efahr ist sehr grog, daß bei den jetzt Tchon stark eingeengten Einkommen jede neue Belastung

er Produktion und der Kaufkraft zwan släufi dazu füh- ren muß, den Verbrauch weiter zu drosfelm Damit muß

eines Tages die Grenze erreicht werden, wo jede neue

Steuerbelastung nicht nur keine Steigerung sondern eine

Verminderung der Steuereingän e bringen muß. Jn unterrichteten Kreisen der Wirts aFt und es handels fragt man sich, ob diese Grenze ni t bereits er-

reicht wurde. Jst es doch fegt schon so, daß, obwohl keiner-

lei SenkungE der direkten teuern erfolgte, dagegen eine mehrfache rhöhung der wesentlichen Verbrauchsabgaben eingetreten ift, bem einst erhofften Soll von 1930 das vor-

aussichtliche Jst von 1981 um fast 2,5 Milliarden Mark geringer gegenübersteht.

Wenn sich das deutsche Volk nicht endlich zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammenfindet und unter Veiseitelassung aller ein eitigen Jnteressenwünsche die Maß- nahmen beschließt, die dem Volks- und Wirtschafts anzen ugute kommen, dann stehen wir vor einer der ebenf- kichsten Entwicklungen unserer deutschen Volkswirtschaft. Es

ollte ei entlich angesichts unserer Gesamtlage eine Unmög-

ichkeit Fein, daß Beute noch eine große Partei, die soeben ihren Parteita a hält, zum Ausdruck bringt, daß sie „ihre auptaufgabe gin der Erhaltun und hebung des Lebens-

tandarts der Arbeiterklasse sie t“. Man sollte doch auch

n diesen Kreisen wissen, daß das deutsche Voll in allen

{einen Gliedern und Ständen so aufeinander angewiesen

Sa daß alle Volk-steile der Arbeiter, der Mittelstand, der uer unb ber Industrielle, nur gemeinsam leiden oder le- ben können-» Wenn sich ein anderer auf Kosten ber übri- erungen auf neue Einkommenbesteuerung dauernd aus- '

Sozialversicherung soll nicht einseitig für eine bestimmte

Kategorie von Versicherten und auch nicht nur für eine be- Ltimmte Generation arbeiten, sondern so aufgebaut sein, aß sie allen Beteiligten ihr Recht werben läßt. Die Er-

Lahrungem die wir in den letzten Jahrzehnten gesammelt

aben, und die sich vor allem auch auf die fettig}: Krisen- zeit beziehen, sollten unseren Politikern, unseren egieruns gen, unseren Gewerkschaften und Perlamentarierm sofern

der gute Wille überall vorhanden ist, die Möglichkeit geben, wirklich eine Sozialreform durchzuführen, die dem Grund- satzichdter Gerechtigkeit und des sozialen Empfinsdens ent- im? .

schlummern nm die Iioiverordnmig

Beamten- unb Angeftelltenorganifationen gegen neue Belaftungen.

. - Berlin, 2. Juni.

Vor dem Beginn der Montagssitzung des Reichs- kabinetts emp ing der Reichskanzler im Beisein der ZürichI ‚ minifter Dr. ietrich, Wirth, Schätzle und von Guerard ie Vertreter der drei Veamtenorganisationen zu einer vertrau-

lichen Aussparhe über die Frage der geplanten weiteren

zwischen 4 bis 8 Prozent gestaffelten Gehaltskürzungen der

Beamten. Der Reichskanzler legte dabei die Gesichtspunkte auseinander, die die Reichsregierung zu dieser Maßnahme veranlaßt hätten, während die Vertreter der Beamtenschaft

ihre Bedenken und Beschwerden zum Ausdruck brachten.

. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten hat sich in

einem Telegramm an den Reichskanzler mit Entchiedeni heit gegen alle Pläne einer ,,Behebung der Finanznot durch

Unfvziale Sparmaßnahmen« gewandt. Die ris en- steuer für die Angestellten wird als unannehmbar bezeichnet, da die Angestelltenschat durch Kürzung des Tarifgehalts, Abbau übertarifli er Zulagen, Gehalts- kurzung infolge Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit in Ihrer

Lebenshaltung tiefer herabgedrückt worden sei, weit starker jedenfalls als Beamte und andere Kreise. Weiter wird

gegen den etwaigen Plan einer Beseitigung der Lohnsteuers ruckerstattung Stellung genommen und erklärt, daß der Ar- beitslosenschutz nicht gedrosselt werden dürfe.

Das Kabinett nahm seine Beratungen mittags um

12 Uhr wieder auf. Am Dienstag soll die redaktionelle Fest- legung der gesamten Notverordnung erfolgen, bie bann am Nachmittag den Ministerpräsidenten der Länder zur kenntnis gebracht werden wird. Der Abschluß der Ka- binettsberatungen wird für Mittwoch. die Veröffentlichung der Jtotverordnung Anfang der nächsten Woche erwartet.

Immer höhere Zahlen

. Berlin, 31. Mai.

Nach der Erhebun des Preußischen Statistischen Lan- desamts sind vom 30. ril 1931 in Preußen 709 769 vom

Arbeitsamt anerkannte ohlfahrtserwerbslose gezählt wor-

den gegenüber 682564 am Ende des Vormonats,- so daß sicheine Zunahme um 27205 Wohlfahrtser-

w e«rb slo s e ergibt, die somit die März-Zunahme (17 456) l

iskdaraustw rin-A

. aus allgemeinen Gründen, besonders aber

wieder egeblich übersteigt. Seit Ende September 1930 at sich die ohlfahrtserwerbslosenzahl um 262 566 ober 5 ‚7 v. f). erhöht. Durchschnittlich entfallen im Staat je i 18,6 Wohlfahrtserwerbslose auf 1000 (Einwohner. Berti ichtigt

man ferner die am letzten Stichtag unterstützten 20 326 vom

Arbeitsamt nicht anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen, bei denen zumeist die Anerkennung nur am Stichtage noch nicht ausgesprochen gewesen ist, so beträgt die Gesamtzahl der in Preußen Ende April von den Bezirksåiårsorgevers bänden oder Gemeinden laufend unterstützten ohlfahrtss erwerbslosen r u n b 730 000.

siehendreiniertelitnndemsihiiht?

Der deutsche Bergbau verlangt Ausnahmebehandlung.

Genf, 2. Juni. Den Montagberatungen der Kohlen- kommission über die Arbeitszeit im Bergbau lag ber Ent- wurf des Jnternationalen Arbeitsamtes vor, der eine ein- heitliche internationale Arbeitszeit von 7% Stunden vor- schlägt. Von Arbeitnehmerseite wurden sieben bzw. sieben- einhalb Stunden, von Arbeitgeberseite acht Stunden bean- tragt. Die französischen Bergarbeiter wollen sich mit 7%

stündiger Arbeitszeit zufriedengeben.

per deutsche .. Arbeitgebers-erspürte.. , .

unsrer voiii Deutschen Ze )enverband, wandte sich gegen

die verschiedenen Vorschläge unter starker Betonung er außerordentlichen Belastung der deutschen Kohlenwirtschaft durch die Tributleistungen. Die deutschen Arbeitgeber fegen

wegen er

Generaldirektor

s Deutschland obliegenden Reparationszahlungen ge en ede internationale Bindung der Arbeitszeit im Ko len erg au.

Eine Verkürzung der Schichtzeit würde wegen er Verteue-

rung der kahle die in Deutschland begonnene und dringend notwendige allgemeine Vreisfenkung stören. Er kündigte

schließlich an, daß die deutschen Arbeitgeber eventuell bean- tragen würden, für Deutschland die Ausnahmen zuzulassen, die in Artikel 405 des Versailler Vertrages beim Vorlie en besonderer Umstände vorgesehen sind. Er wies in die em Zusammenhang insbesondere auf die Auslandsvergflichtuns gen Deutschlands hin und childerte die überragen e Rolle, die der Fiohle in der deuts en Ausfuhrbilanz zukomme. ·

Demgegenüber erklärte der deutsche R e g i e r u n g s -

v e r t r e t e r , daß die deutsche Regierunäden V o r f ch a g

des Arbeitsamtes annehme. m Einvernehmen mit der britischen Regierung beantrage sie die in dem Ab-

kommensentwurf vorgesehene Frist von fünf Bahren, na der eine weitere herabsetzung der Arbeitszeit erfolgen sol , um zwei Jahre zu verkürzen.

Vom sozialdemokratischen Parteitag-

Leipzig. 2. Juni.

Die sachlichen Beratungen des Sozialdemokratischen Reichsparteitages wurden am Monta mit der Behandlung der Wirtschaftsfragen aufgenommen. er allgemeinen Aus-

sprache lag ein Vortrag des Reichstagsabgeordneten Kar-

now über bas Thema ,,Kapitalistische Wirtschaftsanarchie und Arbeiterklasse zu Grunde. Die hauptgesichtspunkte

seiner Ausführungen waren in einer Entschließung nieder-

gelegt, in welchem es heißt:

Die gegenwärtige ökonomische Krise liefere einen neuen

furchtbaren Beweis für die zunehmende Unfähi keit des

kapitalistischen Systems, die Versorgung der Gesell chaft mit

den vorhandenen Versorgungsmöglichkeiten in Uebereinstims

mung zu bringen. Aus diesen wahnsinsnigen Widersprüchen

gerägelgienden Wirtschaftsordnung könne die Menschheit nur

ur e

Verwirttiihnno des sozialismns

befreit werben. Dafür die Arbeiterklasse u organisieren,

sei die Aufgabe der Sozialdemokratischen rtei und der mit ihr verbundenen Gewerkschaftew

Dabei sei sich der Parteitag bewußt, daß der Sturz des Kapitalismus nicht ein einmaliger kurzer Akt

sein könne; er vollziehe sich als ein Umwandlun sprozeß mit spatem Kampf zwischen der organisierten Arbeiterklas e und den großkapitalistischen Wirtschaftsmächten. Für de

innere Wirtscha tspolitik seien vordringliche Ausgaben: Die

Lcharse Kontro e des Monopolkapitalismus, herabsetzung

er. öIIe, systematische Konjunktur- und Arbeitsbeschaffungss politt, platynaßige Auftragsregelung durch die öffentliche hand, Verstarkung des öffentlichen Einflusses auf die Bauten unb Kreditinstitute.

Der Parteitag fordert nach der Entschließung die gesetzliche Verkürzung der zulässigen Arbeitszeit auf 4o Stunden in der mache. Die Lohnabbauoffensive sei

-- -·-—-» q ‚um

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Dei12. Neinsfiontsoltiteiitig iii Biesliiu

Am Sonntagvormittag hielten die Stahlhelmabteilungen

in Den einzelnen Unterkunftsorten Gottesdienste beider Konfessionen ab. Um 10.30 Uhr schritten die Bundesführer

auf bem Messe-Freigetände an der Jahrhunderthalle die Front der ReicljssKraftfahrstaffel ab. Bereits während des Vormittags setzte der Aiimarsch zum Reichs- frontsoldatenappell ein, der um 13 Uhr auf dein weiten Gelände der Brückenaue an der Oder begann. An dem Aufmarsch und Appetl nahmen etwa 150 000 Stahlhelm- aiigehörige teil. Die Zahl der Zuschauer wird auf 80 000 bis 100 000 Personen geschätzt. Unter den Ehrengästen bemerkte man u. a. das ehemalige Kronprinzenpaar, deni wiederum lebhafte Ovationen dargebracht wurden, den ehe- maligen Chef der Heeresleitiiiig Generaloberst von Seerkt in Reichswehruniforin, Generalfeldmarschall von Matten- sen, der ebenfalls lebhaft begrüßt wurde, und eine Anzahl höherer foiziere der alten Armee.

Salutschüsse kündigteii den Beginn der Veranstaltung an.

Zwei Flugzeuge erschienen über dem Gelände und kreisten dort während der ganzen Dauer des Appells.

Dem von den Stahlhelmkapellen intonierten Nieder- ländischen Dankgebet folgte eine

Heldeiiehrung.

Zunächst sprach Divisionspfarrer a. D. H oinka. Er erklärte, unsere Zeit wolle vom Heldischen nichts wissen; selbst Kreise, die sich christlich nennen, schwiegen das Heldische tot. Aber die Helden seien nicht umsonst gestorben. Der Redner stellte dem Geist der Zeit den Frontgeist gegenüber. Frontgeist

sei der Ausdruck des höchsten Jdealismus.

Nach dem katholischen Geistlichen sprach Superintendent Dr. Noth, Breslau. Er führte aus, das Gedächtnis an die gefallenen Kameraden veranlasse uns, männlich dein un- geheuren Leid ins Auge zu sehen, das über Volk und Vater- land hereingebrochen sei. Es gelte, diesem Leid einen Sinn abzugewinneii und es seelisch zu überwinden. Die nationale Freiheitsbewegung habe sich mit dem allgemeinen Auflösungs- prozeß der- europäifchen Kultur auseinanderzufetzen. Das deutsche Volk habe in der Ueberwindung des deutschen Leides und der nationalen Schmach Kräfte zu entwickeln, durch die zugleich das Christentum erneuert werde.

Den Abschluß der Heldenehrung bildete das gemeinsam gesungene Lied »Ich hatt’ einen Kameraden«. Es folgte die

Fahnenweihe,

die vom zweiten Bundesführer Duesterberg vorgenom- men wurde. Daran schloß sich eine

Rede des ersten Bundesführers Seldte.

Der Stahlhelm stehe hier in Breslau im Zentrum der schwer umkämpften Grenzlande. Eine der wichtigsten Auf- gaben der deutschen Politik sei, die Wunden zu heilen, bie bie ungerechte Grenzziehung von Versailles uns geschlagen habe. Kein Mittel der Jnnen- wie der Außenpolitik dürfe unbenutzt bleiben, das geeignet sei, der bedrängten Ostmark, insbesondere dem schlesischen Lande, wirksame Hilfe zu bringen.

Eine wirkliche Erlösung der Ostmark aus ihrer Rot sei nur möglich durch eine nationale Regierung im Reich und vor allem in Preußen. Der Stahlhelm werde sich durch Manöver der Gegner nicht einschüchtern lassen. Der Kampf um Leben und Sterben des deutschen Volkes werde im Osten entschieden werden, wo der Lebensraum des deutschen Volkes in der un- erträglichsten Weise beschnitten sei. Auch die uns verbliebene Ostmart sei von den Eroberungsgelüsten Polens bedroht.

Aber der Stahlhelm gebe nie das Feld preis, das ein unverzichtbarer Besitz der deutschen Ration sei. Nie und nimmer gebe er sich mit dem heutigen Zustand ufrieden.

Die Rede Seldtes wurde mit lebhaftem Beifall auf-

genommen. «-

unverelnbar mit den volkswirtschaftlichen Interessen, die zur Ueberwindung der Krise eine Stärkung der Massen-

kaufkraft erfordere. Sozialpolitik und die sozialen Ein-

richtungen müßten geschützt und erweitert werden.

.Der Parteitag beklagt es aufs tiefste, daß das Prole- tariat, das als Volksmehrheit nach der demokratischen Ver-

fassung der Republik dazu berufen sei, die entscheidende

politische Macht zu sein, von diesem Recht noch keinen aus- reichenden Gebrauch gemacht habe.

Die Aussprache eröffnete Reichstagsabgeordneter Sotrobe«l-»Chemnitz, der unter anderem erklärte, daß

»eine kapitalistische Selbftzerstörwut eine der Hauptursachen der verscharften deutschen Krise sei«. Als weitere Ursachen

nannte er die Fehlrationalisierung, die politische Unter-

bindung des Auslandskredits, die Kapitalflucht und den

Lohnabbau. Schacht, Hugenberg und Hitler bezeichnete er

als »die Drei Verderber Deutschlands«, die durch die ein-

sichtslose Politik· der Regierung Brüning gefördert würden.

Leider werde diese Politik von der Sozialdemokratie nicht genugend gebrandmarkt. Jn der Reparationspolitik dürfe ich die Sozialdemokratie nicht in eine nationaliftische Ein-

heitsfrosnt hineintreiben lassen. Graf-Leipzig forderte-

daßman sich zu Dem Problem Sowjetrußland

sachlicher einstelle und sich diesen Dingen gegenüber weniger

pharisaerhaft verhalte. Auch bei uns gäbe es Hunger und Not, nicht nur in Rußland. Die Wirtschaftsanarchie herrsche bei uns vor allem auf dem Gebiet der Landwirtschaft.

Wenn auch mit dem Zusammenbruch des Kapitalismus im Augenblick noch nicht gerechnet werden könne, dann sei aber um so mehr mit dem Zusammenbruch der Massen zu

rechnen. Die Sozialdemokratie müsse ihre Politik darauf

einstellen, daß sie dann die Führung der Massen erhalte.

Reichstagsabgeordneter Crispien trat sowohl dem Strö- belschen Wort von der ,,nationalistischen Einheitsfront« wie

auch den Ausfuhrungen Grafs entgegen. Wenn das Ex-

periment von Sowjetrußland richtig wäre, wo der Mensch nur Nebensache geworden sei, dann hätte der Sozialismus

seinen Sinn verloren. Der Sozialismus könne nicht ver-

wirklicht werden, ohne die bewußte freudige Mitarbeit der breiten Massen.

Breite iiiid Volk

Von der Tagung des Vereins Deutscher Zeimngsverleger.

J 3 i f l b B Wien, 2. Juni.

m eremon en aa er urg be annen am onta die Verhandlungen der 37. bauptverfagimlung bes Fett-sing Deutscher Zeitungsoerleger« mit einem Festakt, zu dem au er den Tagungsteilnehmern viele Ehrengäste, barunter Hit- Vertreter der österreichischen Vundesregierung und der Deutschen Reichsreaieruna erschienen waren. Ein [einer Vg-

I

..«..«-.-.-

Nach dem gemeinsamen Gesang des Deiitschlandliedes schritten die Bundesführer die Front ab. Dann erfolgte der

Vorbeimarsch

des Stahlhelms vor seinen Führern und den Ehrengästen.

Die Spitze bildeten Abordnungen Straßburgs und Danzigs, die beide mit besonderem Beifall begrüßt wur- den. Jii endlosen Zügen schlossen sich die übrigen Gaue an, unter denen besonders den oberschlesischen Abordnungen, die zum Teil in ihrer Knappentracht marschierten, lebhafte

. Der Stahlhelmtag in Breslau.

Jn Vreslau hielt der Stahlhelm seine diesjährige Tagiiiig

ab, die mit einer Gedenkseier anläßlich der 15. Wiederkehr

bes Tages der Skagerrakichlacht verbunden war. — tlnser Bilde zeigt oben von links nach rechts: der ehemalige Chef der Heeresleitung, Generaloberst von Seeckt, der ehemalige Kronprinz, der ehemalige Generalfeldmarsehall von

Mackensen.

Ovationen gebracht wurden. Viel bemerkt wurde, daß im Landesverband Groß-Berlin auch der ehemalige Chef der Heeresleitung, General Heye, am Zuge teilnahm. Ferner sah man in der Marschkolonne auch zwei Söhne des ehe- maligen Kronprinzen. Der Vorbeimarsch dauerte mehrere Stunden. Die auswärtigen Abordnungen begaben sich grißienteiis zu den Bahnhöfen, um in ihre Heimat zurück- zukehren. zum Teil in ihre Quartiere, von wo aus in den nächsten Tagen noch Fahrten in das schlesische Land stattfinden.

Zu Zwischenfällen kam es bei der Kiindgebung auf der

Brückenaxie nicht.

grüßungsansprache nannte der Vorsitzende des Vereins eutscher Zeitungsverleger, Kommerzienrat Dr. Krumb-

haar, den 1 Juni einen deutschen Festtag;

wenn der Verein seine diesjährige Hauptversainmlung, wen-n auch außerhalb der politischen Grenzen des Deutschen

Reiches, abhalte, so doch auf echt deutschem Boden. Der

Redner sprach der osterreichischen Vundesregierung, der Stadt Wien und dem Verband der Herausgeber der öster- reichischen Tageszeitungen tief empfundenen Dank aus für die Einladung nach Wien. Sodann gedachte er mit Dank und Anerkennung der deutschen Minderheitenpresse, die in

den verschiedenen Landern auf schwierigem und bedrohtem Posten oft unter großen Opfern für die Erhaltung deutscher Art und deutschen Volkstums mutig kämpft. Der Redner

kam dann au Die Wechselwirkung zwischen

Presse und olk zu sprechen und erklärte u. a.:

»Vom Anbeginn hat es der Verein Deutscher Tei-

turigsverleger als eine seiner Hauptaufgaben erachtet, as Bewußtsein der letzten und höchsten Verantwortung, die

dem Verleger und Herausgeber aus dem Wesen der ei- tung erwachst, zu scharfen und zu vertiefen, für die Geschicke

der eigenen Nation wie für die Beziehungen der Völker

untereinander.

Durch nichts kann diefe Schicksalsgemeinschast stärker bezeugt werden als durch die Ereignisse der letzten Tage.

Der Wunsch Oesterreichs und Deutschlands. für das deutsche Volk beider Staaten einen breiteren und größeren Wirt- fchaftss und Bewegungsraum zu schaffen. um der wa sen-

den Verelendung Hatt zu gebieten, und die wirtschaf liche

Vesriedung »Mitteleuropas anzubahnen, ist bekanntlich in Genf auf starksten Widerstand gestoßen. Wir alle fühlen in uns die schwere Mißstimmung, die das ganze deuts e Volk in diesen Tagen durchzittert angesichts der hindernis e,

Die Dem friedlichen Wiederaufstieg des deutschen Volkes in Den Weg gelegt werden.

Heute, wo das Deutschtum der äußeren Machtmittel be-

raubt ift, sind es allein die moralischen Kräfte, mit denen wir unsere Weltgeltung zu erringen und zu bewahren ver- mögen und das wichtigste Werkzeug dafür ist die Presse.

Fur uns alle, Die wir deutschen Volkes und deutscher Zan e glatt), ist die de utsch e S p r a ch e , ist das gedruckte deuts e ort, ist die deutsche Zeitung, die weit über Meere und Grenzen flattert, das einigende Band geistiger Zusammen-

gehörigkeit und gemeinsamen Volkstums. Angesichts des

ungeheuren Reichtums an Gütern des Geisteslebens, der Kund der Wissenschaft, der Technik, die das deutsche Volk der elt geschenkt hat, sind wir stolz darauf, dieser Volks- esatheit anzugehören. Unser Stol kann durch äu eres

kßge chic! nicht gebrochen werden.

empfinden wir den heutigen Tag als einen Ehrentag für das esamte Deutschtum.«

er Redner fchloß mit einem be eistert aufgenommenen

Hoch auf den Vundesprästdenten iklas, den Reichspräsls

dentezi von Hindenburg und das gesamte Deutschtum.

n diesem Vewu tsein «

Der Präsident des Verbandes der Herausgeber der österreichischen Tageszeitungenz Kommerzienmt Juwel- teilte mit, daß die österreichischen Zeitungsverleger als äußeres Zeichen der Verehrung gegenuber den leiten-den Funktionären des Vereins Deutscher Zeitungsverleger be.

schlossen haben, die Vorsitzenden, Kommerizenrat Dr. Krumbs haar, Professor Julius Ferdinand Wolff und Kommerzien- rat Dr. h. c. Neven du Mont, die Ehrenmitgliedschaft bes österreichischen Verbandes zu verleihen. Dr.»Neven du Mont Dantte ben Begrüßungsrednern und erklarte:

Die heutige Tagung möge die Einigkeit stärken, damit

später einmal das Ziel aller Deutschen erfullt werden möng

ein Volk, eine Nation, ein von Fesseln besreites, wtris ff.

lich gefestigtes großes deutsches Vaterland von der aq-

bis zur Memel und vom Bett bis zur Donau und darüber hinaus. - -

u

Aus Breiten und Umgegend

Vrockau, den 2. Juni 1931.

Gedenktage am 3. Juni.

1844: Der Dichter Detlev v. Lilieneron in Kiel geb. (geft.

1909); 1864: Der Dichter Otto Erich Hartleben in Klaus- thal geb. (geft. 1905); 1871: Elsaß-Lothringen wird. deut- sches Reichsland; 1875: Der Komponist Georges Vizet in

Vougival gest. (geb. 1838).

Sonnenaufgang 3.48 Uhr. Mondaufgang 23.36 Uhr.

Sonnenuntergang 20.08 Uhr, Monduntergang 5.38 Uhr.

Namenstag: Prot. (Erasmus, kath. Klotilde.

Junil

Nun ist der Höhepunkt des Jahres wieder einmal er-

reichtt Der Reigen der großen Feste ist abgeschlossen und der Alleinherrschaft des Sommers steht nichts mehr im

Wege. Noch hat er offiziell sein Regiment noch«nicht be- onnen, erst gegen Ende des Monats Juni besteigt er im Augenblick der Tags und Nachtgleiche seinen Thron, aber

— er hat uns in den verflossenen Maitagen eine recht fühlbare Kostprobe seiner Herrs aft egeben. Die Hunds-

tage haben wir scheinbar in die em ahre im Voraus be-

schert bekommen. Junil Man blickt zuruck, man blickt vorwärts! Hinter uns der lange Winter, hinter uns der sehnsüchtig erwartete Frühling und vor uns der Sommer, noch, wie alle Zukunft, wohlweislich in Nebel gehullt; und

doch überall eine Hoffnung auf Segenl Man mochte sa- gen, daß der Juni von allen Monaten des Jahres der ein- fachste, der untomplizierteste ist. Er tragt keine Kampf- E natur zur Schaut Längst ist alles grün, längst ist die Na-

tur voll und ganz erwacht und wenn auch die erste Blüten- pracht zu Ende gegangen ist und im Juni die ersten Fruchte

sich zeigen, niemand sieht im Juni etwas Vollendetesz ohne dabei ihm gram zu sein. Die große Ferien-, die Reisezeit, steht vor der Tür. Juni ift gewissermaßen» die Advents-

eit des Sommers, die Wartezeit für das Schopfen aus dem Vollent Jmmer noch werden die Tage länger unsd die Nächte kür er, kaum merklich, aber doch Tatsachel Vis

dann der ommer wirklich da ist und —- der Abstieg wie-

der einmal beginnt. Aber enießen wir erst einmal den Juni als den Monat, der o recht zum Nachdenken und

zur Rück- und Ausschau paßt. Es wird unser Schaden

nicht seint H. V.

Ratiirlcliiid und beilnäiiier

Die Kräutersammler sind seit März wieder an der

Arbeit. Der Mai und Juni ist für sie eine einzige Zeit der (Ernte. Jn manchen Unterhaltungsblättchen findet man von

alten Praktikern Ratschläge. über die beste Art des Kräu-

tersammetns, Behandlung, Ausbewahrun usw. Es ist doch

bedauerlich, daß immer noch in dieser eise eine Art Na- turschändung propagiert wird, die für unsere Urgroßmütter vielleicht eine Notwendigkeit war, die aber heute, wo bald

in jeder Kleinstadt ein halbes Dutzend Drogisten und Kräu-

terhändler mahnen, überflüssig geworden ist. Die Vorfah- ren hatten einen bescheidenen Vorrat von Pfefferminze- Lindenblüteii, Holunderblüten, Waldmeister usw. für den Fall, daß einmal ein Tränklein oder ein Tee für ein er- kranktes Familienglied gebraucht wurde. und sie verstanden auch, mit den richtigen Kräuterarten richtig umzugehen;

Zeute ist das alles doch ganz anders. Heute wird — man raucht nur an die zerzausten Linden zu denken — Raub- bau getrieben und es werden Mengen aufgestapelt, die in

ehn Jahren nicht gebraucht werden, die aber in kurzer eit jeden Wert verloren haben. Heute hat die Forschung

für jedes Heilkraut die besten Lebensbedingungen, Boden-

verhältnisse usw. erforscht, und was in nennenswerten Men- gen zu Heilzwecken benötigt wird, das wird in Kulturen sinn- und sachgemäß angepflanzt, um Höchstbestände an in-

neren wirksamen Kräften zu erzielen. Die Reinigung ber

Tees geschieht mit Entstaubungsmaschinen, die weitere Ve- handlung setzt Fachkenninifse voraus, die ein Laie« einfach

nicht hat. Für weni e Pfennige kann man sich jede ge-

wünschte HeilpflanzenPorte kaufen, ob als Tee, als Pulver-

als Saft ist ganz gleich; damit aber ist die Zeit der Laien-

tammelei endgültig vorüber oder sie sollte es wenigstens

sein, denn durch das wahllose Abreißen und Ausreißen von

Heilkräutern wird im Laufe der Zeit mehr Schaden »ange-

richtet als die Beute wert ist. Die alten guten Krauters

lammler und Kräuterweiblein sterben immer mehr aus und auf die jüngere Generation ist von ihren Kenntnissen so gut wie gar nichts überkommen. Deshalb wende man sich an

«Fachgeschäfte. wenn man aus Dem Heilschatze der Natur

etwas brau t, gehe aber nicht ins Freie, um die heimische Flora zu be tehlen und zu plündern.

Breslauer Rundfuntprogramm.

Gleichbleibendes Werktagsprogramnr 7.00: Werken.

7.15-——8.30: Frühkonzeri auf Schallplatten. 11.15 und 12.35:

Zeit, Wetter. Wagerstand Berichte. 11.35: Schallplatten-

konzeri. 12.55: .eitaeichen. 13.10: Schallplattenkonzert.

13.35: Zeit. Wetter, Börse, Berichte. 13.50: Schallplatten-

gnzerr 15.10: Landwirtschaftlicher Preisbericht. Vorse,

erichte.

Dienstag, den 2. Juni. 12.15: Berlin: Feier in der Ge- dächtnisstätte für die Gefallenen des Weltkrieges. 15.20:

Kinderfunk. 15.45: Das Buch des Tages. 16·.00: Unter-

haltiingskonzert der Funkkapelle. 17.30: Landwirtschaftlicher

Preisbericht. — Oberingenieur Walter Rosenberg: »Alu- minium, das deut che Metall.“ 3. Vortrag: ,,Anwendungs-

gebiete.“ 17.50: as wird Sie interessierenl 18.50: Marie

Alte —- von Rhoedem »Ueber dasMärchenerzählenX 18.35:

Stadtschulrat Dr. Lauterbach: «Leibestlbxuiaen und Station.“

(3)

Mittwoch, den 3. Juni 1931.

Schäfng HunclulH "

Roman von Marlise Sonneborn (Erika Forst)

M b1 In“. Feuchtwangen III- (Sah)

12] Nachdruck verboten.

Dann — die Leiche des geliebten Mannes in ihren

Armen haltend — streckte das Mädchen mit einer leiden-

schaftlicheu Bewegung des Kopfes, einer Bewegung des Schmerzes und der Verzweiflung, zugleich aber auch 5er Resignation und des Abschiednehmens, von einer unaus- sprechlichen Lebenssüße, die in ihrer Echtheit selbst auf den unheilbringenden Eindringling Eindruck machte, die Linke verweisend zur Tür.

»Hinausl Sie haben hier nichts zu suchenl«

Und der Staatsanwalt — erschreckt über das, was geschehen, in der Erkenntnis, daß für ihn doch nichts mehr zu erlangen war — drehte sich, nachdem er sein furchtbares, vom Schicksal bestimmtes Werk vollendet, auf Der Schwelle um und ging.

Man bestattete die Leiche seines Sohnes ohne seine An- wesenheit.

s II

Einige Jahre später.

Der Professor saß im Auto neben seiner Schwester, die zur Feier seines fünfzigsten Geburtstages herübergelom- men war und nun, nachdem der große Tag mit seinem Ueberfluß an Ehrungen und Besuchen vorüber war, wieder nach Hamburg zurückzusahren im Begriff stand.

Baldur saß neben dem Chaufseur.

Er war ein großer und kräftiger Junge von zehn Jahren, für alles Technische brennend interessiert. Er wußte jetzt schon, daß er, wie Sigurd, zur Industrie gehen, und niemals einen gelehrten Beruf ergreifen würde. Onkel Herbert war fein Ideal, wie er es auch für den älteren Bruder gewesen.

Er unterhielt sich so eifrig mit dem Fahrer, daß man ruhig ein Wort reden konnte; seine immer bereiten Ohren waren anderweitig voll in Anspruch genommen.

»Bring’ die Sache in Ordnung, Nathanael«. redete die Konsulin eifrig auf den Bruder ein, der stumm und in etwas ablehnender Haltung neben ihr saß. »Es gibt keine einfachere unD bessere Lösung der Angelegenheit, die, je slänger, desto fataler wird. Aller guter Wille scheitert an 'Der Hartnäckigkeit dieses wunderlichen und wundervollen Geschöpfes. Aber sie ist doch auch ein Mensch von Fleisch und Blut, ja, von sehr resolutem Fleisch und Blut, und sie wird doch einsehen, daß sie die Verpflichtung hat, uns von diesen ewigen Peinlichkeiten zu befreien.“

»Ich zweifle sehr, daß sie das einsehen wird«, meinte Willberg resigniert und doch nicht ohne Humor.

»Auf dich kommt es natürlich an, wenn du Bedenken

hast...«

Der Professor errötete bis unter die Haarwurzeln.

»Bedenken habe ich sehr viele; wenn auch andere, als du augenblicklich meinft.“

»Ueberwinde sie nur“, sagte die Konsulin mit Gemüts- ruhe. »Wenn sie dir nicht zuwider ist. Und schließlich ist es ja eine Sache der Vernunft, nicht des Herzens.«

Die Röte im Gesicht des Professors, Die eben erst ab- geebbt, vertiefte sich von neuem.

»Mir«, fuhr die Konsulin unbeirrt fort, ohne den Bruder eines Blickes zu würdigen, „mir ist sie vom ersten Augenblick außerordentlich sympathisch gewesen, damals, als sie sich so großartig benahm nach Ottos Tode. Und du weißt, Linde, die stolze, eifersüchtige Linde, wünscht

nichts herzlicher.« .

»Du rechnest immer nicht mit Gundula selbst, liebe

sBertha.« X

»Tatata. Sie ist immerhin keine Prinzessin und wird die Ehre zu schätzen wissen. Du, lieber Nathanael, machst dich ein bißchen lächerlich mit deiner Schüchternheit.«

»Von Schüchternheit ist keine Rede«. ärgerte sich der Professor. »Aber in meinem Alter und in meiner Stellung . . .«

»Die wird auch Gundula zu schätzen wissen. Sie ist doch schließlich ein praktisch denkender Mensch«

»Eigentlich hat sie das in dieser Angelegenheit mit Ottos letzter Bestimmung nicht gezeigt. Wer hätte sich wohl so standhaft wie sie geweigert, eine solch große

Schentung anzunehmen, wie wir bereit waren, ihr zu

bieten, trotzdem...«

»Das eben ist es, Nathanael. Dies trotzdem. Sie hat nun mal diesen unbestechlichen Gerechtigkeitssinn Weil Otto verhindert wurde — durch das entscheidendste Hin- dernis, das es schließlich gibt: durch feinen Tod — die Unterschrift zu leisten, deshalb erkennt sie ihre, allerdings ja nicht gerade rechtsgültigen Ansprüche nicht an. Das

liegt ja scheinbar bei denen in der Familie. Was du da-

mals von ihren Eltern erzähltest . . .«

»Ia«, lächelte Willberg. »Der alte Schäfer Rougemont wurde beinah grob, als ich ihn bat, auf Gundula in unserem Sinne einzuwirken. Er schien allerdings weniger für die Rechtlichkeit seiner Tochter als für den Ruf Gun- ldulas zu sürchten.«

»Diese Art Leute«, sagte die Konsulin begeistert, »sind in schönstem Sinne des Wortes Aristokraten. Wenn man sie trifft, nach allen modernen und zeitgemäßen Geschäfte-

rnachern, dann sind sie wie ein Gruß aus einer besseren

Vergangenheit.«

»Oder wie aus einer schöneren Buiunft", sagte Will-

tberg nachdenklich. »Schließlich sind auch die Zukunfts-

menschen unzeitgemäß.«

»Gehst du noch ein bißchen zu einem Freunde t“ fragte

der Professor seinen Sohn diplomatisch, als sie zusammen vom Bahnsteig kamen.

»Der Chaufseur hat mich eingeladen, noch mit ihm zu iommen“, gestand Baldur mit strahlender Miene. »Sag Gundel Bescheid. Um sechs Uhr bin ich bestimmt wieder zurück.«

„Sicher? Daß sie nicht mit mir schilt, weil ich dich hab’

laufen lassen?« versicherte sich der Professor lächelnd.

»Ein Mann ein Wort«, gelobte übermütig der kleine Junge und schlug sich abseits.

Willberg sah ihm nach. Es war Verlaß auf Baldur.

Gundula erzog ihn durch das Beispiel ihrer Zuverlässig- keit mehr als durch viel Worte oder gar Strafen.

si- a, a:

Gundulas Lieblingsplatz war immer noch die Stein- grotte unter den hohen Kastanien. Auch jetzt saß sie dort, den Korb mit Wäsche, die sie nachsehen wollte, neben sich.

Es war ein schöner Augusttag. Nicht unähnlich dem, an dem vor drei Jahren Otto ihr eine seltsame und süße Lehrstunde erteilt hatte.

Sie dachte Daran. Jhre Hände sanken in ihren Schoß.

Ein verträumtes und seliges Lächeln lag auf ihrem Ge- sicht.

Wer so etwas erleben durfte... War das nicht genug für ein ganzes Daseins Die meisten Menschen sind eben deshalb unglücklich, weil sie zu viel verlangen: ein ganzes

unD vollendetes Glück. Man muß zufrieden sein, wenn

‚m

Pallagier aus dem

‑‑ Flugzeug geliürzi.

ROMAN VON P. WILD

copyright by Martin Feuchtwangen Halle 1931

Alle Welt ist voll von der unglaublichen Tatsache:

Generaldirektor Dr. John Mürler, der weltberühmte

Erfinder, einer der reichsten Männer von England, ist spurlos verschwunden. Er ist am Abend von London mit dem Flugzeug nach Hamburg gefahren.

Das Flugzeug hatte fünf Passagiere. Als es in Hamburg landete, war derfiinfte Passagier, General-

direktor Mürler, verschwunden. Keiner von den

übrigen vier Passagieren hatte auch nur das Geringste von einem Absturz bemerkt, ebenso- wenig der Pilot. - Der Roman „Passagier aus dem Flugzeug gestürzt“ von P. Wild bringt die Aufklärung. Die Verfasserin, bekannt geworden

‘durch ihren Roman „Doktor Hella Welling auf der Anklagebank“, schildert in ungemein-spannenden, ebenso scharfsinnigen wie technisch meisterhaften Szenen diesen rätselhaften und einzigartigen Fall.

Wir haben den Roman erworben und beginnen in wenigen Tagen mit der Veröffentlichung.

_—

———

man nur feinen Schimmer einmal um sich aufstrahlen sieht.

So ungefähr dachte Gundula.

Willberg blieb ein wenig entfernt von ihr ftehen.

So konnte sie ihn nicht sehen; er aber hatte Muße, sie zu betrachten.

Gundula hatte sich schon vor einigen Jahren — kurz nach Ottos Tode — die langen und schweren Zöpfe ab- schneiden lassen. Nicht der Mode wegen. Ueber die lachte sie immer noch ihr unbekümmertes und überlegenes Lachen. Aber: Wieviel unnötige Zeit nahm das Kämmen und Pflegen der langen Haare in Anspruch, nun sie sie nicht mehr in dem wöchentlichen Oelbad gehorsam halten durfte. Ihr von Natur krauses Haar, das fich, durch die eigene Schwere gehemmt, bisher nur vor der Stirn ge- lockt hatte, lag nun in kurzen, tiefen Wellen, die zuweilen wie gemacht wirken konnten, besonders, wenn sie im Schwaden der Waschküche gestanden hatte oder wenn sie sonst der Feuchtigkeit ausgesetzt wurden, um ihren Kopf.

Das stand ihr sehr gut. -

Sie war im Gesicht ein bißchen blasser und schmaler geworden seit Otto Willbergs Tode; aber ihr starker, gesunder Körper glich noch immer, wie Otto so gern ge- sagt. dem warmen, sonnigen Sommer.

Sie kleidete sich nie mehr anders als in Schwarz. Aber dem Wunsche Willbergs folgend, der wollte, daß man in ihr sogleich Die Vertreterin seines Hauses respektierte, in schwarzer Seide. Das machte sie schlanker und gab ihrer Erscheinung einen fraulichen und stillen Reiz. Wenn sie mit Baldur hinkam, wo man sie nicht kannte, da redete man sie stets mit »Frau« an und sagte zu dem Jungen von

ihr »Deine Mutter«. ·

Mama Gundula sie zu nennen, das war Baldur fast Gewohnheit Sie wehrte es ihm, doch nicht allzu streng.

Bertha Wilke hatte ihr aus dem Nachlaß von Ottos Mutter ein schönes Schmuckstück gegeben: ein Medaillon aus Gold mit einer Verzierung von Diamanten und Saphiren, das an feingearbeiteter Kette hing. Es konnte geöffnet werden und enthielt eine Locke von Ottos Haar und sein Bild. Es glich ihm sehr, so wie sie ihn gekannt. Das war alles, was sie angenommen von der ganzen Schenkung, die Otto ihr zugedacht hatte —- die Hälfte des großen Vermögensl —,

Durch Die er sie hatte zwingen wollen, seine Frau zu

werden, an deren Rechtsgültigkeit nichts gefehlt hatte, als feine Unterschrift, die zu leisten er sich anschickte. als der Tod ihn ereilte.

Vergeblich hatten Willberg und seine-Schwester ihr zu-

gesetzt, wenigstens einen Teil von ihnen anzunehmen;

fühlten sie sich bei der Größe der ihnen zufallenden Erb-

schaft doch doppelt verpflichtet, Ottos Wunsch unD Willen

zu respektieren.

Das Medaillon freilich hing immer an ihrem Halse.

Die edlen Steine blitzten zu dem Professor hinüber: Eine Ermunterung? Eine Warnung? Ach, für ihn gab es keine

Orakell Er mußte schon feinen Mann ftehen.

»Ich habe noch Grüße zu bringen von meiner

Schwester«, sagte er, mit schnellem Entschluß vortretend und sich einen Stuhl heranziehend. »Sie bedauerte sehr, daß all ihr Zureden Sie so gar nicht beeinflussen konnte, liebe Gundula.«

»Was ist da zu beeinflussen? Ich bin doch ganz klar und fest in meinem Willenl« erwiderte das Mädchen in vollkommener Gemütsruhe.

.»Leiderk Indessen — Gundula —- wir sind, das heißt.

meine Schwester unD ich, auf einen Ausweg gekommen, der zwar von Ihnen ein gewisses oder vielleicht —- ja sicher — ein großes Opfer fordert; aber wir denken, daß

Sie, um Balders willen etwa, dazu bereit sein möchten.“

Gundula sah ihren Gebieter erstaunt und erwartungs-

voll an. ‘

Wenn er so viele Worte macht, dachte sie, dann kommt er immer mit einer extra großen Dummheit heraus. Sie hatte ihre Erfahrung mit ihm.

Ihr Blick verwirrte ihn.

»Sie müssen mich nicht so ansehen«, sagte er offen- herzig. »Es macht mich nervös. Ihr ganzes Gesicht ist eine enitlxchiedene Abweisung, ehe Sie einmal wissen, was ich

w ‚a .

»Der Herr Professor hat ein böses Gewissen«, sagte Gundula in ungewollter Grausamkeit. »Weil er von dem dummen Zeug überhaupt wieder anfängt. Ich weiß nicht, w«as das soll. Ich habe nein gesagt. Der Herr Professor weiß, daß nein bei mir nein bleibt und ja fa. Wozu quälen Sie mich noch immer mit der Torheit, die Herr Otto hat begehen wollen, weil er erst einundzwanzig Jahre, jung und weltfremd war?“ fuhr sie fort, etwas be-

unruhigt durch den leicht verzweifelten Ausdruck in Will-

bergs Zügen-

»Mir fehlt nichts. Jch bin zufrieden und glücklich.

Herr Professor gibt mir mehr Geld, als ich verdiene, hält mich nicht wie eine —- eine Magd oder Haushälterin, son- dern wie eine Tochter oder Schwester. Jch habe Balder sozusagen für mein Herz. Meine kleineren Geschwister sind nun bald alle aus dem Gröbsten heraus, daß ich nach Hause auch nicht mehr soviel zu schicken brauche. Was in aller Welt soll ich mit einem Haufen Geld, den ich von Rechts wegen gar nicht beanspruchen kann, den ich von Otto ebensowenig angenommen hätte, wie von dem Herrn Professor fegt?“

»Es handelt sich nicht allein um Geld. Es handeit sich

auch um meine Person« —

·,,Wieso?«

»Ich fürchte, daß Sie mich eines Tages verlassen möch-

ten . . .«

»Herr Professorl Niemals!«

»Sie sind noch jung — unD ich bin alt...«

»Das ist nicht wahrt Herr Professor ist noch jung und ein hübscher Mann. Das habe ich neulich noch gedacht, als der Geburtstag war. Herr Professor sah jüngser aus als mancher von den Herren, deren fünfzigster noch in weiter

aus ach!

Ferne liegt.«

so unbestechlichent Munde — tat Willberg wohl.

Diese Feststellung —

»Es könnte dennoch einer kommen, der Sie mir ab- spenstig machte.«

Ach Gottl Wie viel leichter war es doch, eine theolo- gische Vorlesung zu halten, als dies! Er wußte Wege und

Uebergänge nicht zu finden.

»Grotefin . . .«

»Aber, Herr Professor, das bilden Sie fich nur ein.

Herr Professor, Grotefin hat mich nur ein paarmal gefragt, ob ich keine Haushälterin für ihn wüßte, wo sein alter

Drachen, wie er fagte, ihn verlassen müßte, oder eine Haus-

frau. Nach mir hat er nie gefragt. Außerdem: Hat er einen Balders«

»Gundulal Sind Sie so naiv oder stellen Sie sich so 8“

»Ich mache mich nicht anders, als ich binl“

»Ahnen Sie denn gar nicht... Nun gut —- ich werde es sehr sachlich und deutlich vortragen«, unterbrach er sich, ihr erstauntes Gesicht sehend. »Aber reden Sie mir nicht

dazwischen, Gundula, ehe ich Ihnen nicht das Wort er-

teile. Und dann... Sehen Sie mich doch bloß nicht so groß an. Dann wird mir die Sache noch schwerer.«

Gundula nahm gehorsam —- unter Kopfschiittebn —

ihre Arbeit wieder auf.

Was hat er denn nur i, Dachte fie. So gwß ist die Hine doch nichts

»Sie wissen, Gundula, daß Otto in der Schenknngss

urkunde den Satz hatte einfügen lassen, daß er Ihnen die Hälfte seines Vermögens überlasse, daß er aber hoffe. es würde durch Heirat seiner Familie erhalten bleiben...

Ja, ja, ich weiß, was er meint«, wehrte er Gundulas Ein- spruch ab. »Aber Otto starb. Sie weigern fich, feinen Willen zu erfüllen, weil er nicht rechtsgültig niedergelegt ist, weil die letzte Unterschrift vor Zeugen aussieht. Ja,

ja, auch noch aus anderen Gründen. über, fehen Sie, im

Alten Testament, da war es Sitte, wenn ein Mann aus der Familie starb, so nahm ein anderer, ein Vetter oder sonstiger Verwandten feine Frau. . .«

‚üben Sperr Professori Das Alte Testament, das ist

doch wirklich ein bißchen außer Mode«, unterbrach ihn Gundula, mit vollster Ueberzengung in der Stimme. »Und

vegeiratet — verheiratet war doch Otto nun erst recht

n .«

»Gundulal« rief der Professor-, dem der helle Schweiß aus der Stirn stand. »Es ist furchtbar, wenn Sie etwas

nicht verstehen oder nicht verstehen wollen. Also kurz nnd

am: Ich möchte Sie bitten, meine Frau zu werden«

(4)

Gundula sah in sprachlosem Erstaunen ihren Pro- fessor an.

»Nur —- nur um des Geldes willen, das ich doch gar nicht beanfvruche, noch beanspruchen kannls« rief sie fast entse t.

»tzNein«, sagte der Professor und trocknete sich die Stirn. »Gundula, wenn Sie mir denn nichts ersparen wollen —- nicht nur deshalb, auch nicht etwa des Haus-

-o—

halts wegen, damit Sie nicht gleich noch weiter exami- - nieren — und selbst Balders wegen nicht allein und nicht »

größtenteils, sondern —- das heißt, das habe ich meiner

Schwester nicht gesagt; aber ich glaube, sie hat es gemerkt.

Sie ist nicht so entsetzlich begriffsstutzig, wie Sie, Gun- dula, sind oder sich stellen.«

»Ich mache mich gewiß nicht anders, als ich bin, Herr Professorl« rief Gundula, fast dem Weinen nahe. »Ich kann doch nichts dafür, wenn ich dumm binl«

»Ach —- den Deubel sind Sie dumm, Gundula. Nur...

nur —- so, na, lassen wir’s gut fein . .. Aber, Gundula, ich

möchte also vor allem, daß Sie...«

»...daß Sie meine Frau werden«, hatte er sagen wollen. Aber er kam nicht dazu. Baldur kam herbei- gestürmt, stürzte sich auf Gundula und hatte viel zu er- zählen...

Der Professor ging schweigend ins Haus. Die Unter- redung war für lange Zeit hinausg-eschoben.

O . I

--.--—-.-

Baldur, der dafür gesorgt hatte, daß aus der Werbung . des Professors nichts wurde, gab die Veranlassung zu neuen Auseinandersetzungen.

Baldur zeigte, mit dem seltsamen Gefühl der Kinder für Situationen, Gundula seine Liebe immer verschwende- rischer, und am liebsten in des Vaters Gegenwart.

»Er wird Ihnen ja lästig. Lassen Sie sich doch das

nicht gefallen«, schalt er eines Tages übellaunisch und

gängig? als Baldur sie vor feinen Augen unwian unb

a e.

Sie sah ihn an und er merkte, daß sie ihn gründlich mißverstand. So war es ihm fast recht, daß der Kleine.

schlauer wie seine Gundula, unartig und übermütig rief:

»Ach, Papa, nur keinen Neid nicht . . .«

Gundula straste ihn freilich mit ernsten Worten. Will- berg aber schwieg, rief seinen Jungen zu sich und küßte die frischen Kinderlippen, die Gundulas Wangen umspielt hatten. Die sah ihn zornig an. Auf diese Weise würde sie freilich ihren Einfluß auf Baldur verlieren.

Und aus irgendeinem Trotz heraus, ließ sich der Herr Professor jetzt manchmal herab, Baldurs kleine Unarten zu unterstützen. Er sah, daß es Gundula weh tat; es be- reitete ihm ein törichtes Vergnügen, sie ein bißchen zu quälen und ihr ab und zu den Herrn fühlen zu lassen.

Er suchte und fand kleine Nachlässigkeiten in der Haus- haltführung und rügte sie rücksichtslos und weit über ihre

Bedeutung hinaus. Gundula ließ es sich schweigend und

mit einem gewissen Hochmut gefallen. Aber er sah, wie es in ihr kochte. Ach, wenn sie doch einmal heftig geworden wäre wie in früherer Zeit. Vielleicht, daß es dann zu einer Aussprache kommen würde.

Aber sie hatte gelernt, sich zu beherrschen, und nur an einem schnellen Erröten und Erbleichen sah man ihre innere Erregung.

Es war inzwischen September geworden.

Frau Bertha hatte aus Hamburg geschrieben und ihren Bruder getadelt.

»So fasse doch endlich einen Entschluß. Dein ewiges Zaudern und Ueberlegen ist doch so zwecklos. Ich bin überzeugt, Du hast noch kein Wort zu dem Mädchen gesagt.«

Baldur war unartig gewesen und hatte auf Gundulas strenge Worte mehr neckend als frech erwidert: »Ich gehe zu Vater, und da bekomme ich recht.«

Aber Gundula war in der Stimmung, es ernst zu nehmen —- gereizt durch des Professors Wesen und Art ihr gegenüber. Und sie war immer noch die alte Gundula — ein wenig geduldiger, weil ihr Herz wacher und weicher geworden war, aber schnell in Entschlüssen — wenn es ihr notwendig schien zu handeln. Sie schob Baldur von sich und ließ den verblüfften Buben ftehen. Mit wenigen Schritten war sie vor Willburgs Tür und pochte.

Er war tief in die Arbeit versunken. Aber, als er, auf- blickend, sie auf der Schwelle stehen sah, wurde ihm sofort klar, daß sie voll Zorn zu ihm kam.

»Was gibt ess« fragte er, sich zurücklehnend und sie

so kühl wie möglich musternd.

»Herr Professor. ich . . .«

»Wollen Sie nicht Platz nehmen, Gundula?«

»Es ist nicht nötig. Ich habe nur wenige Worte zu sagen, Herr Professor. Ich bitte um meine Entlassung. Es hat keinen Wert, daß ich hier bleibe, wenn Herr Professor mir überall entgegenwirkt.«

»Das ist doch wohl recht übertrieben ausgedrückt«, er- widerte er, seine Ueberlegenheit genießerisch auskostend.

»Wenn ich hier und da mal anderer Meinung bin als Sie zum Beispiel in Erziehungsfragen, so steht-mir doch wohl frei, das zu äußern.«

»Es hat ja keinen Zweck, lange zu reden. Der Herr Professor weiß so gut wie ich, wie es auf Kinder wirkt, wenn sie einen Rückhalt haben bei ihren Ungezogenheiten.

Ich bitte, zum Oktober gehen zu dürfen.«

Willberg zuckte mit den Achseln.

»Wenn Sie absolut wollen —- ich hindere Sie nicht!“

»Es ist gut. Ich dankel«

Das klang sehr hart und trotzig, und die Tür schloß sich

hinter ihr.

Gundel, dachte Willberg weich, du Liebel

Warum nur seine häßliche Lust, ihr weh zu tun? Ach,

er verstand sich nur zu gut. Er wußte um feine Eifersucht.

seine schmähliche, abscheuliche Eifersucht — einem Toten gegenüber.

Die Stimmung zum Arbeiten war verflogen.·

Er ging im Zimmer auf und ab, unruhig, und in dem

Wunsche- lieb mit ihr auszusprechen Was machte jetzt ver

Trotzkopfs Würde er etwa wieder Hals über Kopf die Sachen packen und Reißaus nehmen? Eine plötzliche Angfi

Reste thu- EL tret doch dessen nach ihr-tu leben. ein fröh—

liches »Vergibi« zu sprechen und Besserung zu geloben.

Er stieg die Treppe zum zweiten Stock hinauf und klopfte an ihre Tür. Einmal, zweimal. War sie nicht in Lhrem 8simmer? Er hatte sie doch die Stufen hinaufsteigen

oren

Diskret öffnete er die Tür und schaute hinein. Am Fenster stand Gundula, in tiefe Gedanken versunken,

traurig und niedergeschlagen. Ihre Hände hielten ein Bild

umschlossen, die Photographie Ottos, die auf ihrem kleinen Schreibtisch zu stehen pflegte.

Willberg räusperte sich — Gundula drehte sich rasch herum.

»Herr Professors-l« «

»Gundula, ich komme, um Verzeihung zu erbitten und « Besserung zu gelobcn.“

»Ach, Herr Professor. das ist nicht erst seit heute. Es ist

schon besser, ich gehe fort. Sie haben kein Vertrauen mehr

zu mir und Sie mögen ja wohl recht haben —- so wie Herr

Professor die Sache ansieht.«

»Gundulal«

Sie schüttelte mit dem Kopfe.

»Gundulai Sie tun mir das nicht an. Sie werden mir doch nicht nachtragen, daß ich Sie...« Er zögerte.

Sollte er ihr sagen: So töricht und eifersüchtig lieb- gewonnen habe? — »Daß ich eben harte und ungerechte Worte sagte, die ich selbst nicht so meine?“ — tvurbe es satt dessen.

»Ich trage gewiß nichts nach. Aber ich sehe ein, es ist

besser, ich gehe...«, beharrte sie in gedämpftem Trotz.

Willberg kam fast schüchtern näher.

»Wenn Balder ungezogen war —- und Sie wünschen

es —- so... ich habe noch nie eins meiner Kinder ge- schlagen — aber ich will ihn eigenhändig verbauen dafür.

Seien Sie nur wieder gutl“

»Ach, mit dem Verhauen ist doch nichts geholfen, wenn Balder keinen Respekt und bald auch keine Liebe mehr zu mir hat«, sagte sie resigniert und in echter Hoff- nungslosigkeit, die ihn rührte. »Auch ist es ja wirklich nicht seine Schuld, wenn er unartig ist.«

Willberg mußte lächeln.

»Früher drückten Sie das weniger höflich aus«

»Es ist mir nicht zum Scherzen«, erwiderte Gundula herb. »Es wäre schon besser gewesen, wenn ich damals überhaupt nicht wieder hergekommen.«

Sie schluchzte aus und bedeckte ihre Augen mit den Händen...

Beim Abendbrot sah der Professor sie wieder mit deut- lichen Tränenspuren im Gesicht, aber gehalten, höflich-ernst und verschlossen. Es lag eine ungewollte und unbewußte Hoheit und Würde in ihrem Wesen, wie aus einem reinen und edlen Schmerz geboren.

Man sprach über harmlose, alltägliche Sachen. Baldur, der ja nun auch dabei war, plauderte ein bißchen ge- zwungen. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Seine großen, leuchtenden Augen wanderten zuweilen nach Gundula hinüber. Sie schien es nicht zu merken.

»Vater«, sagte der Kleine. als sie nach Tisch hinaus- ging und bedeutete »Gute Nacht« zu wünschen. »Ich bin unartig gewesen, und Gundel ist traurig!“

»Ich auch“, antwortete der Professor mit einem guten

Lächeln. »Wir wollen es wieder gut machen!“

»Was soll ich tun 8“ fragte Baldur zweifelnd.

»Gib ihr ein Küßchen und sage: Gundel, ich hab' dich ja so lieb!“

Baldur nickte.

»Und was machst du?«

»Ich —- werde es nicht so leicht haben«, lächelte der

Professor. _

Kleine nackte Füße hörte man über den Flur laufen.

Baldur. im Nachthemd, schlüpfte zum Vater herein.

»Du, ich habe es gemacht —« aber es hat nichts genütztl«

»War sie böses«

»Ach —- sie hat mich fest in den Arm genommen und hat mir einen Kuß gegeben und hat gesagt: Mein Herz-

blattl —- Aber das macht sie man ganz selten. Sie hatte

geweint.«

»Habe Geduld, Balder —- und hilf mir, wenn’s not tut. Du mußt wie ein Engel fein in den nächsten Tagen.«

»Schwierige Sache«, meinte der Kleine.

»Nun laus’, damit sie nichts merkt.«

»Bloß nicht!“

its « «-

bi »Fräulein Rougemontl Darf ich Sie auf mein Zimmer ' tten?“

Der Professor sprach sehr höflich und sehr förmlich;

aber sein Herz klopfte stürmisch Es wurde ihm erst in diesem Augenblick recht klar, was er getan hatte, wessen er sich ausgesetzt.

»Sofort, Herr Professor.«

Sie folgte ihm ruhig, blaß, verschlossen, wie in all

— diesen Tagen.

»Wollen Sie, bitte, Platz nehmen‘, bat er formell.

Feige bin ich, dachte er, schrecklich feige. Aber was wird sie sagen?

Sie setzte sich und sah ihn groß und offen an. Es war unheimlich viel Rebellion in ihrem Blick. Aber noch mehr:

ein tiefes, ehrliches, über alles Kleinliche erhabene Ge- kränktsein.

»Fräulein Rougemont«, begann Willberg, sich ihr

gegenüber setzend. »Ich habe Sie gekränkt . . .“

»Ohl« wehrte sie ab. »Ich bin ja dankbar, daß Sie so aufrichtig waren.«

»Liebes Fräulein Rougemonti Sie irren. Ich war eben das keineswegs. Jch... Ia, es ist sehr schwer mit

Ihnen zu reden, wenn Sie so überlegen und ruhig aus die armen Sünder herabsehen.«

Sie warf ungeduldig den Kopf zurück.

»Lange hat der Herr Professor die Last mit mir ja nicht mehr«, sagte sie herb.

»Ich bin vollständig in Ihrer Hand«, fuhr er nervös fort. »Ihrem unerbittlichenGesicht gegenüber erst wird mir tlar, was ich getan habe. Ich komme vom Standesamt und habe dort unsere Vermählung vorbereitet, das Auf- gebot bestellt und so weiter. Ihre Unterschrift ist noch nötig, aber fie iann... Gundulal, Gundulak, was ist

ahnen?!“ . . .

.--—

-—..--—--—.._...

· Sie saß so bleich und ftarr ihm gegenüber. daß er auf- sprang und zu ihr hineilte. Er umfing sie mit seinen Armen und zog sie nahe an fich heran. Ach, tvie lange

hatte er sich danach gesehnt, ihr eine Zärtlichkeit erweisen, sie auch nur berühren zu dürfen...

Sie wehrte sich heftig, faft verzweifelt. Aber er ließ sich nicht so leicht einschüchtern. Er hatte kht doch bewiesen,

wie hoch er sie einschätzte.

»Herr Professorl Wie konnten Sie... Wie konnten

Sie...i« rief sie voll innerer Not. »Ich habe den Otto

geliebt und habe niemand lieb als ihn...“

»Gundula, das ist hart für mich zu horen. Aber genügt nicht vielleicht zuerst, wenn ich dich recht herzlich lieb

habe? Ach, Gundel, du Liebe, Frische, “natürliche, du Gute

und Edle —- so lieb, so töricht lieb und so suß lieb.«

»Und was werden alle die Kollegen vom Herrn Pro- fessor sagen, wenn sie von der ungebildeten Person hören.«

»Gundula, Sie wissen alle, wie standhaft du dich

weigertest, das Geld von Otto anzunehmen. und sie achten dich alle hoch. Ich glaube, es ist ihnen allen nur ver-

wunderlich, daß wir nicht schon längst ...«

»Es ist also nur wegen des Geldesi«

»Gundula, soll ich noch mehr vor dir bekennen, wir

lieb ich dich habe, trotzdem du eben erst versicherst hast, du hättest niemanden lieb als —- den anderen?«

»Ach, Herr Professor. ich kann nicht. Warum haben

Sie das getan? Nicht wahr, Sie werden es zurück-

ziehen?«

Willberg setzte sich auf den Rand des Sessels und zog Gundulas Kopf an seine Schulter. Ganz unwillkürlich und unbewußt bettete sie sich dort ein, als ob auch über sie ein Gefühl der Geborgenheit käme. Willberg merkte es beglückt und hoffnungsvoll.

»Du wirst mich nicht in aller Leute Mund bringen und zum Narren in der Stadt machen wollen?“ fragte er zärtlich.

Sie schwieg.

»Gundula«, und er beugte sich ganz nahe an ihr Ohr und sprach ganz leise und ganz zart. »Ich verspreche dir, nichts von dir zu fordern, was du nicht geben kannst, und will nur, daß du zu mir gehörst, daß du mir sicher bist und daß du mir zuweilen eine kleine und ganz zarte Zärt- lichkeit erlaubst, bis eines Tages du mir vielleicht doch von ganzem Herzen gut sein kannst.«

Gundula — mit einer scheuen und ungewohnt sanften Bewegung — ergriff die Hand des Professors und küßte sie zärtlich.

»Also sind wir eines Sinnes?«

»Ich muß ja wohl ...«, sagte sie. »Ich kann doch den Herrn Professor nicht zum Stadtgespräch machen, obwohl er es eigentlich verdient hätte.“

»So?« Und seines Versprechens von gerade eben un- eingedenk, hob er, in ihre Locken fassend, ihr Gesicht zu sich

empor unb küßte sie mitten auf ihren zuckenden Mund.

»Nanul« tönte es überrascht von der Tür her, und Baldur schaute mit großen Augen herüber. »Ich suche Gundel — und ...«

»Findest sie hier, mein Innge«, unterbrach ihn der Professor. »Komm mal her. Wir haben eben einen kleinen Strauß ausgefochten, Gundula und ich. Und es ist eine neue Situation geschaffen. Balder, Gundula wird meine Frau und deine Mutter.«

»Meine Mutters Das ist sie schon lange«. berichtete der kleine Bursche und sprang fröhlich auf Gundulas Schoß. Sie umfing ihn mit beiden Armen und drückte ihn herzlich an sich. Er küßte und streichelte sie und reichte über ihre Schulter hinweg dem Vater die Hand.

»Also endlich«, meinte er altklug. »Ich habe mir das

schon lange gedacht, aber ich wollte es man nicht sagen;

denn schließlich ist das eure Sache, und bei so was kann

man als Dritter keine Verantwortung übernehmen.“

Ende

_—

Büchertisrh

In Reclams Universalbibliothek erschien:

Dr.- ng. Fritz Wettstädt: Der Automobilmotor nnd sein Bau.

eclams Kraftfahrerbuch Erster Teil. Nr. 7150. Geheftet40Psg.

Wer Autofahren lernen will, muß zuerst den Motor kennen und verstehen. Kein besseres Mittel gibt es dazu als dieses kleine Werk des bekannten Fachmannes Dr.-Ing. Wettftädt, der uns über Bau, Konstruktion und Funktionieren des Motors klar und er- schöpfend belehrt. Die Darstellung baut sich historisch auf unb zeigt, warum der Automvbilmotor so werden mußte, wie er ist. Das Buch sucht wirkliches Verständnis für das Wesen des wichtigsten Bestandteiles des Autvs zu erwecken, und wird jedem Auto-Jnter- essenten hochwillkommen sein« Ein zweites Bändchen wird den Betrieb des Autos und die Fabrtechnik behandeln, während das bereits er- schienene Büchlein: »Was muß jeder Kraftsahrer von den gesetzlichen Bestimmungen wissen?«, den Abschluß von ,,Reclams Krastfahreri buch« bildet.

Haus Kammerer:» Photographierbuth. Eine leichtverständliche Anleitung. Mit 7 Zeichnungen im Text. Nr. 7143. Geheftet 40 Psg., gebunden 80 Pfg.

Alle Freunde der photographischen Kunst — und wer ist das Beute nicht? — erhalten hier eine erschöpfende und klare Darstellung effen, was man wissen muß, um gute Ausnahmen zu machen und selbst zu entwickeln. Die modernsten Errungenschaften auf photo- graphischem Gebiet sind hier von einem bewährten Fachmann in leichtverstandlicher Weise für jeden zugänglich und praktisch verwert- bar gemacht; auch die Farbenphotographie und Kinegraphie fehlen nicht. Beltchtungstabellen erhöhen den praktischen Nutzen. — Alle wissenschaftlich-optischen Voraussetzungen werden knapp und klar vermittelt; Ratschläge für künstlerische Photographie werden aus der reichen Erfahrung eines Kenners gegeben. Sowohl der Anfänger wie der Fortgeschrittene findet in dem Büchlein einen zuverlässigen BRAU.

Arnle Ulitzt Die Unmiindigen. Grenzfälle aus dem Seelen- leben Jugendlicher. Mit einem Nachwort von Bug Weltmann«

Nr. 7149. Geheftet 40 Pfg., gebunden 80 Pfg.

Arnvld Ulitz, von Berufung Dichter, von Beruf Lehrer, verbindet

aufs glücklichste diese beiden Seiten seines Wesens in diesen paden-

bgn, tief in die Seele jugendlicher Menschen eindringenden Gr- zahlungen aus dem Schulleben. Die Grenzsälle, die außerordentlichen Exemplare im Guten und Bösen reizen die Gestaltungskraft des Dichters; aber das Abnorme erleuchtet auch das Normle unb illustriert die Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler, die für das

Generationenproblem so entscheidend wichtig finb. Die Runft bei

Erzählers reißt uns mit sich fort, die Verantwortung des Erziehers

erfüllt diese Gestaltung des ernsten aktuellsten Problems unserer ZM

und verleiht den Novellen gleichzeitig dvkumentarischen Wert.

Referenzen

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