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Resolution des 29. DPT: Angemessene gesetzliche Rahmenbedingungen für eine reformierte psychotherapeutische Aus- und Weiterbildung schaffen

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Resolution vom 29. DPT

verabschiedet

29. Deutscher Psychotherapeutentag am 19. November 2016 in Hamburg

Angemessene gesetzliche Rahmenbedingungen für eine reformierte psychotherapeutische Aus- und Weiterbildung schaffen

Der 29. Deutsche Psychotherapeutentag (DPT) begrüßt, dass das Bundesgesund- heitsministerium (BMG) Eckpunkte zu einer umfassenden Reform der Psychothera- peutenausbildung erarbeitet hat. Darin werden wesentliche Forderungen des 25. Deut- schen Psychotherapeutentages aufgegriffen. Vorgesehen ist die Einführung einer zweiphasigen Qualifizierung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit einem wissenschaftlich und praktisch qualifizierenden Approbationsstudium, das auf Masterniveau abschließen soll und über ein Staatsexamen zur Approbation führt. Mit umfassenden Praxisanteilen im Studium folgt das BMG einer wesentlichen Anforde- rung der Psychotherapeuten an die Erteilung einer Approbation. Dies gilt auch für die Festlegung im Eckpunktepapier, dass eine verfahrensorientierte und altersgruppen- spezifische Vertiefung im Rahmen einer Weiterbildung erfolgt und diese die Voraus- setzung für den Erwerb des Fachkundenachweises ist.

Im Projekt Transition werden von der Bundespsychotherapeutenkammer unter Betei- ligung der Landespsychotherapeutenkammern, der psychotherapeutischen Berufs- und Fachverbände, der staatlich anerkannten Ausbildungsstätten, der Psychothera- peuten in Ausbildung sowie von Fakultäten- und Fachbereichstagen die Details der Reform geklärt.

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Der Deutsche Psychotherapeutentag fordert auf der Basis der bisher erarbeiteten Vor- schläge für das Approbationsstudium und die Weiterbildung, bei der Weiterentwicklung der Eckpunkte insbesondere folgende Punkte zu berücksichtigen:

 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sind als Angehörige eines akade- mischen Heilberufes wissenschaftlich so zu qualifizieren, dass das Masterniveau (EQR 7) erreicht wird, um die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Psychothe- rapie zu gewährleisten und zukünftige Psychotherapeuten in die Lage zu verset- zen, wissenschaftliche Erkenntnisse auch eigenständig in der Patientenversor- gung umzusetzen.

 Das Studium schließt die Breite der wissenschaftlichen Grundlagen, Grundorien- tierungen und Wurzeln der Psychotherapie ein.

 Im Studium werden ausreichende altersgruppenspezifische Kompetenzen für die Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erworben.

 Das Studium vermittelt Kenntnisse zu allen Tätigkeitsbereichen der Kuration, Prä- vention und Rehabilitation, auch als Grundlage für die Weiterbildung in Einrichtun- gen der ambulanten, stationären und komplementären Versorgung.

 Mit der Novellierung des Psychotherapeutengesetzes werden gleichzeitig auch die rechtlichen Grundlagen für die Organisation und Finanzierung der Weiterbildung gelegt.

In ihrem Koalitionsvertrag haben sich die jetzigen Regierungsparteien die Reform des Psychotherapeutengesetzes als konkretes Arbeitsziel gesetzt. Zur Erreichung dieses Zieles hat sich die Psychotherapeutenschaft in den vergangenen Jahren mit einem aufwändigen und transparenten Transitionsprozess beteiligt. Da der DPT mit Bedau- ern feststellen muss, dass ein Abschluss dieser nach wie vor dringlichen Reform in dieser Legislaturperiode nicht mehr möglich erscheint, wird sich die Psychotherapeu- tenschaft bereits im Vorfeld der kommenden Wahlen zum Deutschen Bundestag mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die politischen Parteien den Reformprozess des Psy- chotherapeutengesetzes mit höchster Priorität fortsetzen und der Gesetzgeber dabei auf die fachlich begründeten Vorarbeiten aufsetzt.

Zur Beendigung der prekären Situation der Psychotherapeuten in Ausbildung sind kurzfristig Anstrengungen zu unternehmen, die insbesondere zur Verbesserung der Vergütung der praktischen Tätigkeit führen.

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Im Sinne einer Interimslösung werden die Bundesländer aufgefordert, Regelungen zu treffen, die die Festlegung der Zugangsvoraussetzungen zur heutigen postgradualen Ausbildung auf der Basis des Masterniveaus sicherstellen.

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