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Transkulturelle Kompetenz in der Betreuung von drogenabhängigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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Academic year: 2022

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Medizinische Universität Graz

Transkulturelle Kompetenz in der Betreuung von

drogenabhängigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Fach: Interkultureller Dialogprozess Betreuer: Mag. Adam Yvonne

Verfasserin: Wibmer Anna Matrikelnummer: 0913907

(2)

I

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1

2 Migration und Sucht ... 2

3 Der Integrationsprozess von ausländischen Jugendlichen ... 8

3.1 Der Wechsel von einer Kultur zur anderen und die damit verbundenen Schwierigkeiten ... 9

3.2 Marginalisierung und dessen Folgen ... 12

4 Mögliche Gründe des Drogenkonsums bei jungen MigrantInnen ... 14

4.1 Bildungsspezfische Probleme am Beispiel von Österreich ... 14

4.2 Wohnverhältnisse ... 16

4.3 Sprachliche Beeinträchtigungen ... 17

4.4 Trennung von Familienmitgliedern ... 18

4.5 Schlechte Zukunftsaussichten ... 19

4.6 Differenzen hinsichtlich Wertvorstellungen und Normen ... 20

5 Zugangsbarrieren für Menschen mit Migrationshintergrund zu Drogenberatungsstellen ... 22

5.1 Unkenntnis des Beratungs- und Hilfesystems ... 22

5.2 Unzureichende muttersprachliche Beratung ... 23

6 Erschwernisse in der Behandlung von ausländischen Drogenabhängigen ... 26

7 Conclusio ... 28

Literaturverzeichnis ... 30

(3)

II

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Gfk - Erhebung ... 9

Abbildung 2: 6 Aspekte des Kulturschocks ... 11

Abbildung 3: Schüler/-innen mit nicht deutsher Umgangssprache ... 15

Abbildung 4: Schulstatistik ... 16

Abbildung 5: Ebenen der Transkulutrellen Öffnung ... 25

(4)

III

Ehrenwörtliche Erklärung

(5)

1

1 Einleitung

In meiner Arbeit geht es speziell um die Betreuung von drogenabhängigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, und die damit verbundenen Schwierigkeiten bezüglich Transkulturalität. Da ich im Laufe meines Studiums mehrere Praktika machen musste, in welchen mir besonders die Schwierigkeiten in der Arbeit mit nicht deutschsprachigen PatientInnen negativ aufgefallen sind, habe ich mich dazu entschieden in meiner Bachelorarbeit das Thema Migration miteinzubeziehen.

Da Drogenkonsum und die damit meist verbundene Abhängigkeit mittlerweile eine bedeutende Rolle in unserer Gesellschaft eingenommen haben, will ich im Laufe dieser Arbeit näher aufzeigen, wie es um dieses Problem steht. Bei der Literaturrecherche ist ersichtlich geworden, dass die Datenlage bezüglich dem Ausmaß des Drogenkonsums von jungen MigrantInnen noch nicht ausreichend erfasst wurde. Ebenso gibt es fast keine Literatur die auf die Ursachen der geringen Inanspruchnahme von MigrantInnen an Drogenberatungsstellen näher eingehen. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf jener Bevölkerungsgruppe, die gerade aufgrund ihres Migrationshintergrunds Schwierigkeiten am Integrationsprozess haben. Ebenfalls werde ich näher auf die verschiedenen Migrationsgruppen und deren Charakteristika eingehen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf den möglichen Gründen für das Suchtverhalten von ausländischen Jugendlichen. Die Relevanz von drogenabhängigen MigrantInnen und deren Betreuung und Beratung nimmt in unserer Gesellschaft immer mehr zu, da auch die Anzahl dieser Population kontinuierlich zunimmt. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird ein Überblick gegeben, welche Aspekte die Arbeit mit MigrantInnen erschweren und wie es um das Problem des Zugangs zum Versorgungssystem für drogenabhängige MigrantInnen bestellt ist. Des Weiteren werde ich auf die besonderen Herausforderungen für die Beratungs- und Hilfssysteme bezüglich der kulturellen Vielfalt ihrer Klienten eingehen. Denn um MigrantInnen adäquat betreuen zu können, benötigt man Personal mit entsprechenden Kompetenzen. Sowohl muttersprachliche Berater, als auch Berater mit einer Ausbildung in Bezug auf die kulturellen Aspekte der Zielgruppe sollten zur Verfügung gestellt werden.

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2

2 Migration und Sucht

Derzeit leben rund 15 Millionen MigrantInnen in Deutschland, welche mittlerweile einen Bevölkerungsanteil von circa 18 Prozent ausmachen. Diese Anzahl nimmt dabei auch Einfluss auf die Suchthilfe, die seit Mitte der 1990er vorwiegend die Auseinandersetzung mit den Aspekten der Suchtgefahren von Menschen mit Migrationshintergrund in Angriff nimmt. R. Salman und J.

Collatz wiesen am Beispiel von Hannover nach, dass Suchtkranke mit ausländischer Herkunft 20 Prozent des Gesamtanteils von Menschen ausmachen, die illegale Substanzen konsumieren, wohingegen nur 5 Prozent diverse Angebote der Suchthilfe wahrnehmen. Fachleute, die mit Themen wie Vorsorge, Beratung und Betreuung von suchtkranken MigrantInnen vertraut sind behaupten, dass diese Institutionen für die Zielgruppen nur schwer erreichbar sind, obwohl die Suchtproblematik und die Nachfrage an solchen Angeboten, wie oben schon erwähnt, stetig zunehmen. Es spricht vieles dafür, dass suchtspezifische Thematiken vor allem auf MigrantInnen zutreffend sind, und Sucht zu den primären Schwierigkeiten dieser Bevölkerungsgruppe zählt. Das lässt sich auch daraus ableiten, dass im 20. Jahrhundert ungefähr eine Drittel Million an der Gesamtheit der deutschen Bevölkerung von illegalen Substanzen abhängig war.1Diese Zahl kann jedoch nur vermutet werden, da es hinsichtlich des Themas Sucht und Migration noch keine genaueren Angaben gibt. Jedoch weist einiges darauf hin, dass die Zahl derer, die von Drogen abhängig sind, seit dem 19. Jahrhundert stetig ansteigt. 2 „In der Fachliteratur werden Suchterkrankungen generell in den Zusammenhang mit dem Wunsch eines Menschen gestellt, aus unerträglich erscheinenden Realitäten in einen Zustand der Betäubung zu flüchten.“3 Erklärt wird dieses Suchtverhalten dadurch, dass die erkrankten Menschen unter anderem unter mangelndem Schlaf, finanziellen Ängsten, sowie seelisch belastenden Situationen leiden. Bei Einnahme von Suchtmitteln erhalten die Konsumenten zwar vorerst einen psychedelischartigen Gefühlszustand, längerfristig gesehen kommt es jedoch zu negativen Auswirkungen. Die Personen legen ein selbstzerstörerisches Verhalten an den Tag und in schweren Fällen kann es sogar zu Suizidhandlungen kommen.4 Der Vollzug eines Selbstmordes, sowie der Konsum von Drogen scheint ein Mittel dafür zu sein, um der Realität entkommen und sich von allen belastenden Gedanken befreien zu können. Der Wechsel von einer Kultur zur anderen, sowie der Gedanke sich

1 Vgl. Hegemann,Salman (2010), S.369

2 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.12

3 Hegemann,Salman (2010), S.370

4 Vgl. Hegemann,Salmann (2010), S.370

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3 an eine neue, fremde Kultur anpassen zu müssen, können verschiedene stressbedingte Emotionen hervorrufen. Dabei unterscheidet man zwischen somatischen (z.B das getrennt Sein von einem vertrauten Lebensraum) und psychischen (schlechte Zukunftsaussichten, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, sprachliche Probleme, Trennung von wichtigen Menschen) Aspekten. Diese Faktoren beeinflussen das psychische Wohlbefinden der Individuen und sind mögliche Auslöser für den Drogenkonsum und der damit verbundenen Drogenabhängigkeit.5

Die Migranten lassen sich in folgende Gruppen unterteilen:

o (Spät)-aussiedler: Nach dem Bundesvertriebenengesetz (BVFG) werden als Spätaussiedler jene Menschen bezeichnet, die sich als Angehöriger einer bestimmten Völkerschaft ansehen und aus verschiedenen Bereichen der damaligen UdSSR (z.B Ukraine, Polen, Russland) ab dem 1. Jänner des Jahres 1993 ihr Heimatland durch Deutschland ersetzt haben.6 Zu den AussiedlerInnen als auch zu den SpätaussiedlerInnen lässt sich sagen, dass sie den größten Bevölkerungsanteil in Deutschland bilden. Auch wenn die meisten von ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, ist die Eingliederung in die Gesellschaft mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Dadurch dass viele MigrantInnen in ihrer sprachlichen Entwicklung eingeschränkt sind, oder durch unzureichende finanzielle Ressourcen abgeschottet von der sozialen Umwelt in armen Wohnsiedlungen leben müssen, wird die Integration zusätzlich erschwert. Außerdem ist die hohe Arbeitslosenrate ein zusätzlicher Faktor, der sich auf das integrative Verhalten der Menschen mit Migrationshintergrund negativ auswirkt. Um diesen Problemen entfliehen zu können, sehen viele die Lösung im Konsum von illegalen Substanzen. Das Verhältnis zwischen dem Konsumverhalten der AusländerInnen, sowie dem der deutschen Jugendlichen soll im Wesentlichen relativ ausgeglichen sein, wobei Untersuchungen aber ergeben haben, dass das Drogenverhalten von einheimischen Jugendlichen womöglich sogar auffälliger ist als das von jungen MigrantInnen. Weiters gibt es aber auch jene Sparte von jungen AussiedlerInnen, deren Suchtabhängigkeit schon lange vor dem Migrationsprozess bestand.7 Die meisten von ihnen kommen erst „nach der Einreise in den Übergangseinrichtungen in Kontakt mit harten illegalen Drogen.“ 8 In den letzten Jahren konnte bei männlichen Jugendlichen, die zur Aussiedlergeneration gehören, ein härteres Konsumverhalten festgestellt werden, als bei Erwachsenen.

5 Vgl. Hegemann, Salman (2010), S.370

6 Vgl. http://www.bamf.de/DE/Migration/Spaetaussiedler/spaetaussiedler-node.html

7 Vgl. Hegemann, Salman (2010), S.372

8 Hegemann, Salman (2010), S.372

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4 Männlichen Aussiedlern fällt es schwerer, sich neuen Situationen anzupassen. Dies kann sich negativ auf das Familienverhältnis auswirken. Dadurch, dass sich Männer dazu verpflichtet sehen, die Familie zu ernähren, fühlen sie sich schneller überfordert. Diese Umstände können unter anderem das Selbstwertgefühl vermindern und zu einer Art Hoffnungslosigkeit führen, wobei der Alkoholkonsum als eine Lösung aus diesen Situationen erscheint.9

Diverse Angebote von Beratungsstellen werden häufig nicht wahrgenommen, da Familien aus verschiedenen Kulturen andere Ansichtsweisen einer Problemlösung haben. Schwierigkeiten werden häufig verharmlost und in vielen Fällen wird versucht die Probleme innerfamiliär zu klären.

In Russland werden beispielsweise psychosoziale Probleme als private Probleme angesehen, die mit der Öffentlichkeit nicht geteilt werden. Diese kulturspezifischen Aspekte beeinflussen Menschen mit ausländischer Herkunft natürlich auch in ihrem Handeln. Beratungsstellen fällt es deshalb oft nicht leicht einen Kontakt mit den KlientInnen aufzubauen. Die Erwartungen einer Therapie von MigrantInnen grenzen sich auch klar von denen der Deutschen ab. Um zu erreichen, dass auch MigrantInnen die Angebote der Therapieinstitutionen in Anspruch nehmen, muss das Fachpersonal adäquat ausgebildet werden, um sowohl sozial als auch kulturell auf die Individuen speziell eingehen zu können.10

o ArbeitsmigrantInnen:

Man unterscheidet zwischen jenen MigrantInnen, die sich entscheiden für immer auszuwandern, und solchen, die vorsehen nur über einen bestimmten Zeitraum vom Heimatland fernzubleiben. Die meisten von ihnen visieren jedoch das Ziel an, wieder in ihr ursprüngliches Land zurückzugehen. Typisch für ArbeitsmigrantInnen ist auch, dass sie im Vergleich zu z.B Flüchtlingen ganz ohne Druck und Zwang ihr Land verlassen. Die Absicht, warum sich diese ArbeitsmigrantInnen entscheiden aus ihrem Herkunftsland wegzuziehen, ist jedoch meistens dieselbe und eigentlich auch schon vom Begriff „Arbeitsmigrant“ sehr einfach herzuleiten. Von ArbeitsmigrantInnen spricht man dann, wenn Menschen aufgrund finanzieller Umstände in ein Land ziehen, das wirtschaftlich gesehen bessere Zukunftsaussichten bieten kann als ihr Heimatland. Neben einer Verbesserung der finanziellen Situation, erhoffen sie sich oft qualitativ bessere Lebensbedingungen.11

Da am Ende des 19. Jahrhunderts ein deutlicher Mangel an Arbeitern im Bereich Bergbau und Industrie herrschte, war es vor allem die polnische Bevölkerung, die einen Großteil der ArbeitsmigrantInnen ausmachte. In Verbindung mit dem Beginn der maschinellen

9 Vgl. Hegemann,Salman (2010), S.372

10 Vgl. Hegemann, Salman (2010), S.373

11 Vgl. Mueller et al. (2000), S.938

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5 Produktionsweise, kam es zu einem erhöhten Zuwachs von ausländischen ArbeitnehmerInnen.12 Was das Suchtverhalten der ArbeitsmigrantInnen und Flüchtlingen der ersten Generation angeht, manifestiert sich dieses seltener als bei den Aussiedlern. Wenn es Schwierigkeiten gab, dann ausschließlich wegen Alkohol und Nikotin. Vor allem Männer waren von der Alkoholabhängigkeit betroffen.

Ein noch größeres Problem stellt die Alkohol- als auch Nikotinsucht jedoch bei slawischen Kulturen dar. „In der KiGGS – Studie des Robert – Koch – Instituts zeigte sich, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund (insbesondere aus der Türkei) im Vergleich zu deutschen Kindern signifikant weniger rauchen und Alkohol trinken.“ 13 Des Weiteren sind Männer mit Migrationshintergrund oft mit Spielsüchten konfrontiert.

Dagegen versuchen Frauen oft durch die Einnahme von Medikamenten, wie zum Beispiel Antidepressiva, psychische als auch physische Belastungen, wie die Erziehung der Kinder sowie Haushalt und andere Tätigkeiten zu kompensieren.

MigrantInnen der zweiten Generation wurden in den 70er und 80er Jahren nach Deutschland geholt und mussten dabei sehr oft eine harte Trennung von Familienangehörigen oder Freunden durchmachen. Viele davon konnten mit diesem Verlust nicht umgehen, was wiederum den Beginn einer Drogenkarriere bewirkte.14

Die dritte Generation hatte schon einige Vorteile mehr als ihre VorgängerInnen. Sie konnten durch den Besuch von Bildungsanstalten die Sprache besser erlernen, was sich auf die gesellschaftliche Integration klarerweise positiv auswirkte. Xavier Naidoo oder Mesut Özil sind nur wenige Beispiele von vielen, die diesen Schritt geschafft haben.

Andererseits gibt es aber auch jene MigrantInnen, die aus finanziell ärmeren Familien stammen und somit die meisten Angebote gar nicht erst nutzen können. Durch die fehlenden materiellen Ressourcen wohnen viele von ihnen in Wohnanlagen, die weit von der Stadtmitte entfernt sind, und somit eine gesellschaftliche Integration nur sehr schwer gelingt.15 Viele Eltern versuchen auch ihre Kinder vor anderen Kultureinflüssen zu bewahren, um einen Verlust der eigenen Kultur möglicherweise verhindern zu können. Die sprachlichen Defizite führen zu schlechten beruflichen Aussichten und meistens entsteht ein hohes Risiko an fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten. Des Weiteren wird in vielen Familien Gewalt angewendet, was die Isolierung von der Außenwelt der

12 Vgl. Mueller et al. (2000), S.938

13 Vgl. Hegemann, Salmann (2010), S.375

14 Vgl. Hegemann, Salman (2010), S.375

15 Vgl. Hegemann, Salman (2010), S.376

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6 Jugendlichen verstärkt, und zu einer Umgestaltung der eigenen Identität führt.16 Die jungen MigrantInnen suchen Rat und Unterstützung bei Menschen mit anderen Lebensbedingungen und Kulturen und schlittern dadurch oft in schlechte Kreise. Dort wollen sie mit einer starken Persönlichkeit auftreten und in vielen Fällen durch zum Beispiel das Tragen von Waffen oder den Konsum von illegalen Drogen ihre verletzlichen Eigenschaften verbergen, was noch viel mehr zu Problemen innerhalb der Familie und auch in der Gesellschaft führt. Um nicht von den eigenen Eltern abhängig zu sein, um eigenes Geld verdienen zu können und nicht am Existenzminimum leben zu müssen, spielen viele der Jugendlichen mit dem Gedanken aktiv in den Drogenhandel einzusteigen. Aber auch um sich psychisch von all den Schwierigkeiten loslösen zu können werden viele Jugendliche selbst drogenabhängig, wobei jene Jugendliche, die eine bessere Integration in die Gesellschaft erleben eher zu Rauschmitteln greifen. Diejenigen, die eher ausgeschlossen werden, betäuben ihre Gefühle meist mit härter wirkenden, synthetischen Drogen. Die Eltern der suchtkranken Jugendlichen wissen meist nicht ausreichend über das Thema Drogen und Sucht Bescheid, und fühlen sich hilflos.17 „Psychosoziale Beratungsstellen sind den Migranten aus ihrem Herkunftsland zumeist nicht bekannt“18, was die Bewältigung von Suchtproblemen zusätzlich erschwert. Deshalb sollte man sich besonders darauf konzentrieren, auf die Beratungsinstitutionen aufmerksam zu machen, deren Zielgruppen Menschen mit Migrationshintergrund sind. Zum Beispiel mit Hilfe von Angeboten, die speziell auf die Muttersprache der jeweiligen MigrantInnen abgestimmt sind. Außerdem sollte man sich auch darauf konzentrieren, Familienmitglieder oder auch Verwandte in den Prozess der Therapie miteinzubeziehen um nachhaltige positive Ergebnisse zu erhalten.19

o Flüchtlinge: Als Flüchtlinge werden jene Personen bezeichnet, die aufgrund verschiedener Probleme aus ihrem Heimatland auswandern und in ein anderes Land immigrieren. Dabei kann es sich um Probleme handeln, die anlässlich religiöser Aspekte von einzelnen Personen, oder Personen in Gruppen entstehen. Neben religiösen Gründen kann es aber auch noch andere Beweggründe geben, warum Personen aus ihrem Land fliehen. Die wirtschaftliche Lage des Heimatlandes stellt einen zusätzlichen Faktor dar. Außerdem wandern Flüchtlinge oft wegen der schlechten politischen Verhältnisse ihres Herkunftslandes in ein anderes Land aus. Des Weiteren tragen auch ethnische Konflikte dazu bei, dass Flüchtlinge in einem anderen Land versuchen Fuß zu fassen.

16 Vgl. Hegemann, Salman (2010), S.376

17 Vgl. Hegemann, Salman (2010), S.377

18 Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.64

19 Vgl. Hegemann Salman (2010), S.378

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7 Diesen Flüchtlingen steht dann im jeweiligen Einreiseland zu einen Asylantrag zu stellen, jedoch ist das Land nicht gezwungen diesen zu bewilligen. Sollte die Aufnahme bestätigt werden stehen den Flüchtlingen allerdings noch diverse andere Schwierigkeiten bevor. Sei es, dass ihnen weit nicht so viele Angebote hinsichtlich des Arbeitsmarktes zustehen als einheimischen Personen, oder dass sie sich erst wieder neu in die Sozialisation eingliedern müssen.20

o Asylbewerber: Asylwerber sind jene Menschen, die aufgrund gesellschaftlich herrschender Verhältnisse in ihrem Heimatland Zuflucht in einem anderen Land suchen. Man unterscheidet zwischen jenen AslywerberInnen, die wegen Feindsehligkeiten in ihrem Land, und jenen, die bezüglich verschiedener Misshandlungen bzw. Gewalttaten durch ein Abkommen der Europäischen Union das Recht auf einen zeitlich begrenzten Schutz beanspruchen dürfen. Das Asylverfahren ist jedoch noch im Gange und somit nicht vollständig beendet.21Die Entscheidung, ob einer/einem AsylwerberIn genehmigt wird, im Gastland auf unbegrenzte Zeit zu verbleiben trifft unter anderem die Genfer Flüchtlingskonvention. 22 Diese übernimmt die Kontrolle darüber, wer soziale Hilfeleistungen in Anspruch nehmen darf und wer nicht. Außerdem schreibt sie vor, welche Aufgaben die AsylbewerberInnen zu erfüllen haben, wenn sie im Land aufgenommen werden

20 Vgl. http://www.hrea.org/index.php?doc_id=420

21 Vgl. http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/56551/asyl-fluechtlingspolitik?p=all

22 Vgl.

http://www.unhcr.at/fileadmin/user_upload/dokumente/02_unhcr/in_oesterreich/Questions_Answers_2_2012.pdf

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8

3 Der Integrationsprozess von ausländischen Jugendlichen

2012 fand eine Bevölkerungsbefragung bezüglich des Integrationsverhaltens der Einheimischen als auch der MigrantInnen in Österreich statt. Der Großteil der ÖsterreicherInnen meinte, dass die Integrationsvorgänge weiter ausbaufähig wären, da es hinsichtlich dieses Themas noch viele Lücken geben würde. Was man an der Tabelle 1 deutlich erkennen kann ist, dass junge Menschen eine etwas andere Sichtweise hatten als Erwachsene. Im Gegensatz zu der älteren Bevölkerung ist die Mehrheit der Jugendlichen der Meinung, dass integrationstechnisch nur geringe Probleme vorhanden sind.

Auf die Frage an die ZuwanderInnen, ob sie sich in Österreich wohl beziehungsweise eingegliedert fühlen, kam von mehr als der Hälfte der MigrantInnen eine positive Antwort. Das heißt, dass sie sich mit der Situation in Österreich sehr gut abfinden können. Deutlich zu sehen ist dabei, dass die jungen Menschen diesem Thema sehr optimistisch gegenüberstehen.23

23 Vgl. http://www.integrationsfonds.at/zahlen_und_fakten/migration_und_integration_schwerpunkt_jugend_2012/

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9

Abbildung 1: Gfk - Erhebung24

Was die politischen, arbeitsmarktbezogenen und anpassungspezifischen Aspekte angeht, fordern die Einheimischen etwas mehr Kooperation. Viele der ÖsterreicherInnen gaben bei der Befragung an, dass sie mehr Anpassungsfähigkeit der MigrantInnen verlangen. Ebenfalls gab es schon oft Diskussionen darüber, dass MigrantInnen die Arbeitsplätze der Einheimischen wegnehmen würden.

Und auch in der Politik fordern die Österreicher weniger Rechte für ZuwanderInnen.25

Jugendliche haben oft eine deutlich aufgeschlossenere Haltung gegenüber dem Thema Integration als ältere Menschen. Dies mag vielleicht daran liegen, dass in der heutigen Zeit in den Bildungseinrichtungen mehr auf diese Problematik eingegangen wird als früher.

3.1 Der Wechsel von einer Kultur zur anderen und die damit verbundenen Schwierigkeiten Da sich MigrantInnen meist nicht mit möglichen Hindernissen, wenn sie von ihrer Heimat in ein neues Land immigrieren auseinandersetzen, nicht auf Veränderungen eingestellt sind und nicht wissen was sie möglicherweise erwarten könnte, nehmen viele von ihnen einen Kulturschock wahr.

24 http://www.integrationsfonds.at/zahlen_und_fakten/migration_und_integration_schwerpunkt_jugend_2012/

25 Vgl. http://www.integrationsfonds.at/zahlen_und_fakten/migration_und_integration_schwerpunkt_jugend_2012/.

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10 Ein Kulturschock wird als ein Zustand definiert, in dem die MigrantInnen schockartige Gefühle entwickeln. Aufgrund des Wechsels von ihrer Kultur in eine andere und den damit verbundenen aufkommenden Schwierigkeiten bezüglich sprachlicher Aspekte, Werte und Normvorstellungen fühlen sie sich ratlos und es kommen Zweifel auf nicht zu dieser Gesellschaft zu passen.26 Nach Oberg durchleben Menschen ausländischer Herkunft im Laufe ihres Integrationsprozesses vier Phasen. Zuerst die „Honeymoonphase“ dann die Krise, anschließend die Erholung und zu guter letzt die Anpassung.27

Oberg beschreibt in der sogenannten „Honeymoonphase“, was übersetzt Flitterwochen bedeutet, dass Menschen, die aufgrund ihres Berufes vorübergehend in ein anderes Land ziehen müssen, vorerst einen berauschenden Zustand erleben. Sie sind positiv eingestimmt, in der ihr noch unbekannten Umgebung ihr Leben meistern zu können. Nachdem auf das Individuum immer häufiger nicht überbrückbar erlebte Schwierigkeiten zukommen, entsteht die Phase der Krise. Diese Krise ist dem sogenannten Kulturschock gleichzusetzten. Wenn man die Abbildung 2 genauer betrachtet, geht hervor, dass mit der Bemühung sich an die Kultur anpassen zu wollen Gefühle der emotionalen Angeschlagenheit entstehen. Weiters können innerfamiliäre, oder am Arbeitsplatz auftretende Probleme einen Zustand der sozialen Isolation hervorrufen und ein Gefühl der Inakzeptanz kann entstehen. Der Kulturschock tritt normalerweise ungefähr bis zu einem halben Jahr nachdem die Menschen im neuen Land eingereist sind in Erscheinung, jedoch variiert es von Individuum zu Individuum.28

26 Vgl. http://www.transcultural.ch/EK_Kulturschock.pdf

27 Vgl. Eckert (2009), S.28

28 Vgl. http://www.transcultural.ch/EK_Kulturschock.pdf

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11

Abbildung 2: 6 Aspekte des Kulturschocks29

Die dritte Phase wird Restabilisierung bezeichnet, in der das Individuum die sprachlichen Fähigkeiten ausbaut, einen tieferen und besseren Einblick in die Bevölkerung und deren Lebensraum gewinnt und diesen auch anfängt zu akzeptieren.30

In der vierten und somit letzten Phase kommt es zu einem Anpassungsprozess der delegierten Person an die Umgebungsbedingungen, als auch an die kulturellen Aspekte der Bevölkerung.

Dieser Prozess erfolgt ungefähr ein halbes bis ganzes Jahr nach Ankunft im neuen Land, wobei dies natürlich nicht auf jede Person übertragbar ist. Die Person hat mittlerweile gelernt mit der Situation umzugehen, und ist nun fähig neue Kontakte knüpfen sowie auf die Gewohnheiten der Mitmenschen eingehen zu können.31

29 http://www.coe.int/T/DG3/Pompidou/Source/Documents/PPG-Coop(2012)3_Handbook_ger.pdf

30 Vgl. Eckert (2009), S.28

31 Vgl. http://www.transcultural.ch/EK_Kulturschock.pdf

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12 3.2 Marginalisierung und dessen Folgen

Laut Auernheimer liegt das Risiko für abweichendes Verhalten nicht in der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen sondern vielmehr darin, zunehmend von schlechteren Lebensbedingungen betroffen zu sein und eine geringere soziale Stellung einnehmen zu müssen. Unter abweichendem Verhalten versteht er das Leben am Rande der Gesellschaft, das Einnehmen der Rolle eines Einzelgängers oder Mangel an materieller Sicherheit. Marginalisierung kann unter anderem durch jegliche Art von sozialer und gesellschaftlicher Abweichung, sowie durch schlechte Lebensumstände ausgelöst werden.

Jedoch dürfen nicht nur die negativen Fälle von Familien ausländischer Herkunft erwähnt werden.

Die Anzahl der Familien, die sowohl in der Bildung als auch im Beruf erfolgreich ist, ist stetig am Steigen, wird jedoch im Vergleich zu problematischeren Fällen nicht annähernd so häufig erwähnt.

Dennoch gibt es immer noch doppelt so viele ausländische Arbeitslose als jene aus Deutschland.32 Ebenso betreffen schlechte Verhältnisse bezüglich Unterkunft ausländische Familien deutlich häufiger als deutsche.33 „ Das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in sozialen Brennpunkten – von Baum (1997) als Urbanisierung der Armut bezeichnet – führt zu besonderen Lebensbedingungen und hat Konsequenzen in allen Lebensbereichen“34, wobei die Gelegenheit neue Erfahrungen zu sammeln erschwert wird. Man unterscheidet die erzwungene (räumliche) Trennung und die gesetzlich erzwungene (soziale) Trennung. Diese Aufspaltung wird im Fachbereich auch als Segregation bezeichnet.

Viele Familien sind besonders aufgrund der für sie nicht leistbaren Mietpreise gezwungen ihre Wohnung außerhalb der Stadt zu suchen. Diese räumliche führt häufig zu einer sozialen Segregation. Dadurch, dass die meisten AusländerInnen am Stadtrand wohnen, kommt es zu Erschwernissen in der Kommunikation mit einheimischen Menschen.

Dass ein Großteil der Shops und Geschäfte, sowie der Freizeitmöglichkeiten nicht von den sozialen Brennpunkten aus erreichbar ist, trägt auch nicht zu einer besseren Integration bei. Ebenso fehlt es an ausreichenden Angeboten der Verkehrsmittelverbindungen, die zusätzlich zu positiven Integrationsprozessen beitragen würde.35 Diese Faktoren führen dazu, dass sich ein erhöhter Anteil an Familien mit Sozialhilfebezug und Arbeitslosen in diesen Wohnvierteln aufhalten. Zudem ist es für die jüngeren Nachkömmlinge noch schwieriger die Lebensweisen, die ihnen von ihren Eltern

32 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.20

33 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.21

34 Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.21

35 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.21

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13 vorgelebt werden, wieder abzulegen und Kontakt mit diversen Ausbildungs- und Berufseinrichtungen aufzunehmen sowie sich im Arbeitsleben zu beweisen. Denn immer noch liegt die Quote derjenigen, die eine Ausbildung beziehungsweise eine Lehre absolvieren bei ungefähr 40 Prozent. Der Rest ist nach der Pflichtschule arbeits- sowie wohnungslos. Weiterhin müssen diese sich mit Diskriminierungen und Benachteiligungen aller Art auseinandersetzten.36 Beispielsweise, dass AusländerInnen der Zutritt zu Discos, Lokalen oder Gasthäusern nicht gewehrt wird, dass AusländerInnen von vielen Wohnungsangeboten ausgeschlossen sind oder, dass AusländerInnen oft das Recht auf Arbeit oder Immobilien verwehrt bleibt. Diese Punkte sind nur ein paar von zahlreichen Beispielen, die sich gegen Menschen mit ausländischer Herkunft richten und auch ohne Zweifel das psychische Wohlbefinden beeinflussen. Bei einer Benachteiligung von AusländerInnen unterscheidet man zwei Arten. Einerseits gibt es die persönliche Diskriminierung, die sich gegen die individuellen Eigenschaften einer Person richtet. Andererseits können Menschen auch aufgrund ihres Glaubens und ihrer religiösen Absichten benachteiligt werden, was als sogenannte institutionelle Diskriminierung bezeichnet wird. Diese ablehnende Sichtweise von einheimischen Menschen nimmt Einfluss auf die Einstellung der ausländischen Jugendlichen und ist für Menschen ausländischer Herkunft deutlich spürbar. Die meisten AusländerInnen junger Generationen wissen durchaus über das häufig abwertende Verhalten deutscher Einwohner gegenüber jener die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen Bescheid. Die Benachteiligung von Menschen fremder Herkunft wird meistens dann ersichtlich, wenn es um primäre Faktoren wie zum Beispiel mangelnde Ressourcen hinsichtlich des Wohnungs- oder Arbeitsmarktes geht.37

Trotz der noch weiterhin zunehmenden Ausländerfeindlichkeit der deutschen Bewohner wird in den meisten Familien mit Migrationshintergrund nicht über auftretende Probleme dieser Art gesprochen.

Wenn auch die Familie bezüglich der Integration der Kinder oftmals ein Problem darstellt, kann der Familienzusammenhalt aber auch einen protektiven Faktor für bevorstehende Schwierigkeiten schaffen. Viele ausländische Jugendliche können ihr Leben ohne familiären Beistand nicht meistern. 38

36 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.22

37 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.23

38 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.25

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4 Mögliche Gründe des Drogenkonsums bei jungen MigrantInnen

Um verschiedene Aufgaben meistern, oder sich adäquat auf Veränderungen einstellen zu können, die im Zuge des Migrationsprozesses hervorgehen, wird in vielen Fällen von EinwanderInnen das Suchtverhalten mit der Möglichkeit assoziiert, Alltagsbelastungen besser bewältigen zu können. Es handelt sich vorwiegend um junge männliche Migranten, welche in Folge mit neuen Umständen, wie Schule, Arbeitsplatz oder Kultur und Religion konfrontiert sind und ein mögliches Suchtverhalten entwickeln. Die Zeit, in der sich die Jugendlichen mit Veränderungen auseinandersetzen müssen ist besonders jene nach Beendigung des Jugendalters bis zum Hineinwachsen in das Erwachsenenalter. Dieser Zeitabschnitt wird als liminelle bzw. anfällige Periode bezeichnet.39 Aus diesem Lebensabschnitt „erwachsen wiederum wichtige Anforderungen und Aufgaben für die Jugendlichen, d.h. sie müssen um eine langfristig stabile Erwachsenenpersönlichkeit zu entwickeln, die oben aufgezählten Lebensbereiche ausbalancieren und ein funktionstüchtiges Selbstkonzept entwickeln.“40

Zu den wichtigsten Faktoren, die ein Suchtverhalten hervorrufen können gehören:

4.1 Bildungsspezfische Probleme am Beispiel von Österreich

Im Jahre 2010/11 steht das Verhältnis zwischen einheimischen SchülerInnen und SchülerInnen mit Migrationshintergrund in Österreich ca. 1:10, bezogen auf alle Schulformen. In den Maturaklassen beispielsweise bilden Migranten eine deutliche Unterzahl, wohingegen in sonderpädagogischen Schulen eine Vielzahl von nicht deutschsprachigen Jugendlichen vorhanden ist. Dies lässt sich daraus ableiten, dass die Eltern von Migrantenkindern häufig nach dem Grad der sprachlichen Fähigkeiten, welche meist noch unzureichend sind, die Schulform auswählen. Im Gegensatz zu Jugendlichen die eine Schule mit Maturaabschluss besuchen, zu jenen, die Teil der Schulform der mittleren Bildung sind, bilden letztere ungefähr einen doppelt so hohen Anteil. Was man an der Abbildung 3 deutlich erkennen kann ist, dass immer mehr nicht deutschsprachige Schüler sowohl höherbildende, als auch volks- und hauptschulische Einrichtungen besuchen.41

39 Vgl. http://www.praevention.at/upload/documentbox/0_2_LINZ_Salman_Tagungstext.pdf

40 http://www.praevention.at/upload/documentbox/0_2_LINZ_Salman_Tagungstext.pdf

41 Vgl. http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Service/Integration_2012/migration_integration_2012_72dpi.pdf

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15

Abbildung 3: Schüler/-innen mit nicht deutsher Umgangssprache42

Dass im Jahr 2010 13,4 % eine mittlere Bildungseinrichtung verlassen, ohne dabei die letzte Schulstufe abgeschlossen zu haben, ist aus der Abbildung 4 deutlich ersichtlich. Deutsche Schulbesucher schneiden dabei besser ab, da im Gegensatz zu Migranten nur ein Drittel Schulabbrecher sind.43

42 http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Service/Integration_2012/migration_integration_2012_72dpi.pdf

43 Vgl. http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Service/Integration_2012/migration_integration_2012_72dpi.pdf

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16

Abbildung 4: Schulstatistik44

4.2 Wohnverhältnisse

Da die meisten Familien, die in ein Land einreisen von großer Armut betroffen sind, haben sie auch nicht die Möglichkeit sich zentrumsnahe eine Wohnung zu suchen, da sie die teuren Wohnungen nicht finanzieren können. Deswegen bieten sich meistens nur Wohnungen am Rande der Stadt an, die Platz für Migranten haben. Diese Wohngebiete werden meist als soziale Brennpunkte bezeichnet, da hier der Anteil an Arbeitslosen, Ausländern, sowie Sozialhilfeempfängern hoch ist.

Diverse Einkaufsmöglichkeiten sowie Freizeiteinrichtungen sind aufgrund schlechter Verkehrsverbindungen nur schwer zu erreichen. Diese Faktoren erschweren natürlich zusätzlich den Integrationsprozess in die Gesellschaft und nehmen ebenfalls Einfluss auf das (Sucht)verhalten der Jugendlichen.45

Denn mit einer räumlichen Ausgrenzung geht meist eine soziale Ausgrenzung einher.

Dadurch dass MigrantInnen häufig am Rande der Stadt, und somit nicht zentrumsnahe angesiedelt sind, wird ihnen eine Sozialisierung in die Gesellschaft zusätzlich erschwert. Durch den meist herrschenden Mangel an finanziellen Ressourcen können sie sich kein Leben in der Stadt leisten.

Nur die Mietpreise von Immobilien außerhalb des Zentrums entsprechen der finanziellen Situation von MigrantInnen. Um diese Segregation verhindern zu können gäbe es die Möglichkeit für MigrantInnen zu finanzierbare Wohnanlagen zu schaffen, in der sie auch näher in der Stadt wohnen könnten. Somit könnte ihnen ein leichterer Einstieg in das soziale Leben unter anderem auch mit einheimischen Menschen ermöglicht werden.

44 http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Service/Integration_2012/migration_integration_2012_72dpi.pdf

45 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.21

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17 4.3 Sprachliche Beeinträchtigungen

Die Sprache spielt nicht nur für die tägliche Verständigung eine wichtige Rolle. Solange MigrantInnen nicht die Landessprache beherrschen, werden ihnen auch das Knüpfen sozialer Kontakte, der Zugang zu verschiedenen Bildungseinrichtungen, sowie Interaktionen am Arbeitsmarkt schwerfallen. Sprachbarrieren wie zum Beispiel ein möglicher Akzent deuten oftmals daraufhin nicht aus diesem Land zu stammen, was wiederum zu Diskriminierungen und Missachtungen führen kann. Weiters gibt es Probleme mit der Verständigung am Arbeitsplatz oder es kommt zu Defiziten in der Schule, die irgendwann nicht mehr aufgeholt werden können, da die Leistungsfähigkeit erheblich mit den sprachlichen Kompetenzen verbunden ist. „Das Erlernen der neuen Sprache ist von den grundlegenden Größen Motivation (z.B. die Aussicht auf ein höheres Einkommen), Zugang (z.B. Kontaktmöglichkeiten oder Kursangebote), Fähigkeiten (z.B.

Intelligenz oder die spezielle Lernfähigkeit für Sprachen) und Kosten des Lernens (z.B.

Zeitaufwand, Angleichungs-Stress) abhängig“.46 Menschen die erst seit kurzer Zeit in ein neues Land eingewandert sind, sind aber keineswegs auf sich alleine gestellt. Personen, die beispielsweise in Österreich Asyl beantragen, haben die Möglichkeit durch verschiedene Angebote wie z.B durch die Eingliederungshilfe des Staates, vollständig in die Gesellschaft integriert zu werden.47 §68 abs.

1 AsylG beschreibt, dass Asylwerber das Recht auf Eingliederungshilfe haben, und somit Angebote, die eine einfachere Sozialisierung vorsehen, wahrnehmen können. Dabei wird ihnen „volle Einbeziehung in das österreichische wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Leben“48 garantiert. Klarerweise steht fest, dass je höher die Bildung der MigrantInnen beziehungsweise ihrer Eltern ist, desto eher wird eine Zweitsprache beherrscht. Dass MigrantInnen im Stande sind gleichzeitig mit der Muttersprache als auch der Landessprache gut zu verstehen, tritt eher in Einzelfällen auf, demzufolge dominiert derzeit die sogenannte monolinguale Assimilation. Je älter die Einreisenden, und je stärker die Beziehungen untereinander sind, umso eher wird in der Muttersprache kommuniziert und desto weniger kommt es zu einem Zweitsprachenerwerb.49 In vielen Fällen der Kommunikation wird auch ein Wechsel zwischen zwei Sprachen durchgeführt, welche besonders bei jungen MigrantInnen einen höheren Bekanntheitsgrad erreicht hat, und in der Sprachwissenschaft als code- switching bezeichnet wird.50

46 http://www2000.wzb.eu/alt/aki/files/aki_forschungsbilanz_4_kurz.pdf

47 Vgl. Dorald (2013), S.632

48 Dorald (2013), S.632

49 Vgl. http://www2000.wzb.eu/alt/aki/files/aki_forschungsbilanz_4_kurz.pdf

50 Vgl. Schepker, Toker (2009), S.109

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18 4.4 Trennung von Familienmitgliedern

Wenn zuwandernde Menschen während der Migrationsphase Familienmitglieder in ihrem Heimatland zurücklassen müssen, kann es zu verschiedenen Schwierigkeiten kommen. Durch den Verlust von Angehörigen können innerfamiliäre Beziehungen, sowie persönliche Eigenschaften (z.B Selbstbewusstsein) stark beeinträchtigt werden. 51 Eine Familie kann während eines Migrationsprozesses zwei verschiedene Rollen repräsentieren. Zum einen gibt es Familien, die durch ihren Zusammenhalt einen sogenannten „Stützfaktor“ darstellen und bei der Bewältigung von Hindernissen und Schwierigkeiten keine Probleme haben. Sobald Schwierigkeiten auftauchen ist das Mitwirken der einzelnen Familienmitglieder bezüglich der Erhaltung des Familiensystems enorm. Zum anderen gibt es aber auch Familienkreise, die beim Zurückbleiben eines Angehörigen jegliche Stabilität verlieren und deren Mitglieder dann versuchen Halt in ethnischen Gruppen des neuen Heimatlandes zu finden.52 Wenn zum Beispiel der Vater im Herkunftsland bleiben muss, müssen die Tätigkeitsbereiche neu verteilt werden, da die Position als Ernährer oder Partner neu besetzt werden muss. In den meisten Fällen zum Leidwesen der Kinder. Diese müssen erfahrungsgemäß viel zu früh die Verantwortung übernehmen, obwohl sie dazu noch nicht bereit bzw. reif genug sind. Sie haben nicht mehr die Möglichkeit die typischen Erfahrungen zu machen, die ein Kind normalerweise in seiner Kindheit durchlebt, sondern sind eher überfordert mit der neuen Situation. Wenn jedoch in der Familie eine klare Ordnung herrscht und die Beziehungen ausreichend gepflegt werden, wirkt sich dies klarerweise auch auf die persönliche Identität aus.

Selbstwertgefühl sowie andere zwischenmenschliche Aspekte können sich adäquat entwickeln.53 In den meisten Familien sind die Pflichten und Aufgaben klar definiert, „doch gerade diese tradierten Rollenmuster und -aufgaben unterliegen drastischen Veränderungen, wenn das Familiengefüge in Gefahr ist – etwa durch politische Gewalt, durch ökonomische und soziale Krisen, durch die Notwendigkeit zu flüchten oder zu emigrieren.“54 Vor allem dann, wenn ein Familienmitglied im Herkunftsland zurückbleiben muss, jedoch die Rollenverteilung innerhalb der Familie klar strukturiert war, ist die Situation erst recht schwer zu ertragen. Diese verschiedenen Faktoren wirken sich natürlich auch auf das Individuum und dessen Denkweise und Handlungstätigkeiten aus.

51 Vgl. http://www.praevention.at/upload/documentbox/0_2_LINZ_Salman_Tagungstext.pdf

52 Vgl. http://www.oif.ac.at/fileadmin/OEIF/Materialien/mat_12_immigration.pdf

53 Vgl. http://www.zebra.or.at/zebratl/83art/83artikel4.html

54 http://www.zebra.or.at/zebratl/83art/83artikel4.html

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19 4.5 Schlechte Zukunftsaussichten

Solange MigrantInnen nicht als vollständiges Mitglied der Gesellschaft anerkannt werden, wird sich auch ihr Selbstwertgefühl, beziehungsweise ihre Sichtweise hinsichtlich der Arbeitswelt nicht ändern. Jedoch ist das Selbstwertgefühl ein beeinflussender Faktor, wenn es darum geht im weiteren Leben erfolgreich zu sein.55 Arbeitslosigkeit, schlechte Jobs bzw. Ausbildungen sind in vielen Fällen nicht mehr auf die MigrantInnen zurückzuführen, sondern auf die Gesellschaft. Durch diese wird den MigrantInnen häufig ein Stein in den Weg gelegt. Nicht nur MigrantInnen ohne Ausbildung, sondern auch hochqualifizierte MigrantInnen haben es schwer in der Arbeitswelt Fuß zu fassen und sich durchzusetzen. Die Gründe, warum diese am Arbeitsmarkt so schlecht abschneiden liegen darin, dass die Herkunft meist das entscheidende Kriterium ist. “Nur rund 1,4 Prozent der 25-26-jährigen Deutschen (Männer 1,5 und Frauen 1,3 Prozent) haben keinen allgemeinen Schulabschluss, aber mehr als 10 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund bleiben ohne Abschluss (Männer 10,7 und Frauen 13,7 Prozent) (Statistisches Bundesamt 2009).

Besonders hoch ist der Anteil mit 20 Prozent bei Migrantinnen über 45 Jahren (Migranten 15,5 Prozent) und über 55 Jahren mit 23,2 Prozent (Migranten 17,9 Prozent).“56

Die beruflichen Ansprüche werden immer höher gesteckt. Sogar wenn MigrantInnen ein abgeschlossenes Studium oder andere erfolgreiche Leistungen vorweisen können, erhalten sie öfter eine schlechte Bezahlung, als einheimische Berufstätige. Obwohl das Antidiskriminierungsgesetz in Deutschland bereits seit 2006 in Kraft getreten ist, werden MigrantInnen noch immer nicht als ernstzunehmende Arbeitskräfte wahrgenommen. Deswegen gibt es hinsichtlich der Gesetzmäßigkeit noch einiges zu tun. Beispielsweise wird MigrantInnen, die in ihrem Herkunftsland ein Studium abgeschlossen haben, dieses in Deutschland nicht angerechnet. Jedoch steht das Gesetz für die Beanspruchung auf Anerkennungs- und Bewertungsverfahren für Auslandsqualifikation schon in den Startlöchern, welches die berufliche Situation der MigrantInnen mit großer Wahrscheinlichkeit auf positive Art und Weise beeinflussen wird. Ob hingegen dieses Problem ganz aus der Welt geschaffen werden kann, ist dennoch fraglich, da immer noch der Arbeitgeber die letzte Entscheidung bezüglich der Einstellung von Arbeitskräften trifft.

55 Vgl. http://www.praevention.at/upload/documentbox/0_2_LINZ_Salman_Tagungstext.pdf

56 http://www.esf-

gleichstellung.de/fileadmin/data/Downloads/Aktuelles/expertise_soziale_integration_migrant_innen.pdf

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20 4.6 Differenzen hinsichtlich Wertvorstellungen und Normen

Ein Anpassungsprozess kann nur dann erfolgen, wenn sowohl die MigrantInnen als auch die Einheimischen sich auf die jeweiligen Kulturen einlassen und darauf eingehen.

Wenn Wertvorstellungen und Normen der MigrantInnen mit denen der Einheimischen in Kontakt kommen, kann davon ausgegangen werden, dass dies zu Konflikten zwischen den beiden Kulturen führen kann. In den Migrantenfamilien werden den Kindern meist diejenigen Werte und Normen weitergegeben, welche bereits im Herkunftsland gewöhnlich waren. Kinder lernen bereits im frühen Schulalter oder auch später in der Arbeitswelt jene moralische Eigenschaften und soziale Normen kennen, die nun im neuen Heimatland herrschen. Viele EinwanderInnen, die versuchen sich in die neue Gesellschaft zu integrieren, entwickeln dabei oft eine bikulturelle Sichtweise. Das heißt, dass beispielsweise muslimische Menschen durch den Kontakt, bzw. die Beziehung zu christlichen Menschen ebenfalls manche derer Bräuchtümer sowie Verhaltensweisen übernehmen. Sie legen dabei nicht ihre individuellen, kulturellen und religiösen Sichtweisen beiseite, sondern lernen ihre mit denen der Einheimischen bestmöglichst zu kombinieren, wobei sie ihre eigenen Vorstellungen nicht komplett aufgeben müssen. 57

Wenn dieser Prozess jedoch nicht zu Stande kommt, kann man allgemein zwischen zwei Konfliktarten unterscheiden. Zwischen den Echten und den Unechten.

Unter den echten Konflikten versteht man Ungleichheiten bezüglich sozialer Verhaltensweisen sowie Differenzen hinsichtlich der Werte.

Unter den sogenannten unechten Konflikten versteht man die „Entladung von Spannungen und Aggressionen gegenüber einem im Prinzip austauschbaren 'Partner' oder, 'Ersatzobjekt'. Werden auch die konfliktbedingten Aggressionen und Sozialängste kanalisiert, so kann es sich hierbei nur um Scheinlösungen handeln. Konfliktursachen werden somit nicht beseitigt, sondern bestehen fort.“58

Bei den sozialen Konflikten differenziert man einerseits die finanziellen und materiellen Aspekte und andererseits jene Aspekte, die auf die Sprache, die religiöse Einstellung sowie auf die kulturelle Identität zurückkommen. Bezüglich der Religion und Kultur wird beispielsweise in den Medien immer wieder diskutiert, ob für muslimische Frauen das Tragen von

57 Vgl. http://www.praevention.at/upload/documentbox/0_2_LINZ_Salman_Tagungstext.pdf

58

http://books.google.at/books?id=z1aPcdUaCRwC&pg=PA58&lpg=PA58&dq=echte+unechte+konflikte+migrations prozess&source=bl&ots=rSnAQaG7-

t&sig=2wdZ658IdiTmlxsp5788UI_b4Jk&hl=de&sa=X&ei=jV8iUcmoLo_NsgbTgYGoCw&ved=0CDIQ6AEwAQ

#v=onepage&q=echte%20unechte%20konflikte%20migrationsprozess&f=false

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21 Kopftüchern in öffentlichen Bildungseinrichtungen legitim ist. Zum einen Teil ist es eine bestimmte Vorschrift ihrer Religion, die sie vor negativen Einflüssen schützen soll. Jedoch wird vom Staat auch ein wenig integratives Handeln verlangt, das unter anderem die Anpassung an die jeweils herrschenden Kulturen miteinbezieht, was nicht heißen soll, dass die eigene religiöse Konformität vollständig aufgegeben werden muss. Auch zum Thema Zwangsheirat haben die verschiedenen Kulturen andere Ansichtsweisen. Dass es dabei zu Kulturkonflikten kommen kann ist unumgänglich. Nichts desto trotz sei zu erwähnen, dass soziale Konflikte prinzipiell leichter zu schlichten sind als ethnisch – kulturellen Konflikte.

Ob es zu Schwierigkeiten kommt und wie diese gelöst werden, hängt natürlich von den betroffenen Individuen, sowie deren Einstellung dazu ab.59

59 Vgl. Schulte, Treichler (2010), S.59

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22

5 Zugangsbarrieren für Menschen mit Migrationshintergrund zu Drogenberatungsstellen

Es lässt sich nicht abstreiten, dass die Anteilnahme der MigrantInnen an der Drogenthematik und der damit verbundene geringe Anspruch an Drogenberatungsinstitutionen sich als schwierige Angelegenheiten darstellen. Untersuchungen haben ergeben, dass nur 10-15 Prozent der MigrantInnen Angebote von Drogenberatungseinrichtungen wahrnehmen. Auch Drogenberatungsstellen die primär eine telefonische Betreuung vorsehen, kommen ebenfalls nur wenig zum Einsatz.60 Wobei man sich denken könnte, dass die Anonymität einen positiven Teil zur Nutzung dieses Angebotes beitragen würde. Zu erwähnen sei, dass sich durch die Anstellung von türkischen und kroatischen Beschäftigten der Prozentsatz von 8 auf 31 Prozent angehoben werden konnte.61

5.1 Unkenntnis des Beratungs- und Hilfesystems

Empirisch gesehen ist die Datenlage bezüglich der Annahme der Drogendienste von MigrantInnen noch nicht ausreichend ermittelt. Jedoch kann angenommen werden, dass MigrantInnen deutlich öfter Therapien aufgeben, als deutsche Drogenabhängige. Ebenfalls wird vermutet, dass Einheimische, die mit Rauschmitteln und ähnlichen Substanzen in Konflikt geraten eher therapeutische Unterstützung aufsuchen als jene mit Migrationshintergrund.62 Es gibt viele verschiedene Hintergründe, warum MigrantInnen die verschiedenen Beratungsstellen deutlich seltener beanspruchen, wobei die Datenlage auch hier nicht ausreichend erfasst ist. Das Thema bezüglich Drogenprobleme wird in Migrantenfamilien oftmals verschwiegen, verdrängt bzw. nicht ernst genommen. Diese Familien wissen im Allgemeinen sehr wenig über das Versorgungssystem Bescheid, da sie unter anderem durch die schlechten Verbindungen, aufgrund des Wohnortes am Rande der Stadt, wenig Zugang zum Gesundheitssystem erhalten.63 Aufgrund der Tatsache, dass die sprachlichen Fähigkeiten in den meisten Fällen eingeschränkt sind, gelangen die Angebote der

60 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.62

61 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.63

62 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.63

63 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.26

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23 Drogeninstitutionen durch die Medien nur unzureichend an die MigrantInnen. Außerdem stellen Schwellenängste ein besonderes Hindernis dar, da durch die Rechtsvorschriften ihr Aufenthalt zusätzlich gefährdet ist. Diese Gesetze besagen, dass Drogenberatungsstellen verpflichtet sind, „der Ausländerbehörde personenbezogene Daten zur Verfügung zu stellen, die für den Vollzug des Ausländergesetzes Bedeutung haben (§§75,76 AuslG), - also personenbezogene Angaben über Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (vgl §§45-47 AuslG).“64 MigrantInnen haben mit deutlich ausgiebigeren Strafen zu rechnen als Einheimische. Dies erklärt auch Hans Körner für richtig. Körner ist als Oberstaatsanwalt in Frankfurt tätig, und weiß, dass Zuwanderer für mehr Jahre verurteilt werden, als Deutsche, auch wenn es sich um die ein und dieselbe Ware handelt.

„Inzwischen sind wir von der Annahme abgekommen, dass allein eine hohe Strafandrohung die Verhältnisse ändern könnte“65, erzählt Hans Körner, da die Härte der Bestrafung nicht zu einer Reduzierung bzw. Einstellung von kriminellen Handlungsweisen führt. Ganz im Gegenteil, kürzere Strafen und stattdessen mehr Therapieplätze würden eine größere Wirkung hervorrufen jedoch liegt das Problem darin, dass vorrangig einheimische Drogenabhängige einen Therapieplatz erhalten.

Dies mag höchstwahrscheinlich am eingeschränkten Angebot von Therapieplätzen inklusive muttersprachlicher Betreuung liegen.

5.2 Unzureichende muttersprachliche Beratung

„Die (…) Inanspruchnahmeuntersuchungen zeigen deutlich, dass der Einsatz muttersprachlicher und bilingualer Therapeuten – damit sind Therapeuten gemeint, die über eine sehr gute bilinguale Sprachkompetenz verfügen und interkulturell erfahren sind – fast zwangsläufig einhergeht mit einer höheren Nachfrage nach psychosozialen Angeboten durch die entsprechenden Ethnien.“66 Wenn die Therapeuten in der Lage sind, eine adäquate Grundhaltung gegenüber der jeweiligen Kultur einnehmen zu können, kann die Zusammenarbeit mit den KlientInnen, aber auch mit deren Familie erheblich begünstigt werden. Vor allem MigrantInnen, die erst im späten Kindesalter zugezogen sind, haben meist den Einstieg in das schulische Bildungsprogramm versäumt, und somit auch keine sprachliche Ausbildung erfahren. Viele von ihnen beherrschen nur gebrochenes Deutsch, was sich für die Interaktion zwischen Therapeut und Klient als hinderlicher Faktor aufweist. Aber auch wenn die deutsche Sprache zum Teil gut beherrscht wird, ist es für Ausländer trotzdem einfacher

64 Sucht in unserer multikulturellen Gesellschaft (1998), S.64

65 Kommunale Ausänderinnen- und Auslänervertretung der Stadt Frankfurt am Main (1996), S.61

66 Schepker,Toker (2009), S.155

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24 emotionale Momente und Empfindungen in ihrer Muttersprache mitteilen zu können. Aufgrund des eingeschränkten Vokabulars kann der Klient nicht das ausdrücken was er eigentlich möchte.

Zusätzlich kann gesagt werden, dass die Beziehung zwischen einem muttersprachlichen Betreuer und dem Klienten deutlich besser hergestellt und vertieft werden kann. Dabei ist jedoch das Wissen von Informationen über typische kulturelle oder religiöse Abläufe oder Gesten grundlegend, da es genauso zu falschen Interpretationen von Handlungen des Klienten kommen kann.67

Betreuer sollten nicht nur die Muttersprache ihrer Klienten beherrschen, denn um Verhaltensweisen nicht falsch auszulegen, müssen sie sich auch mit den kulturellen Unterschieden auseinandersetzen, bzw. ein gewisses Kulturverständnis besitzen. Wenn dieses jedoch nicht vorhanden ist, sollten die Therapeuten verpflichtet sein, Angebote an Weiter- und Fortbildungskursen wahrzunehmen.

Außerdem kann eine bessere Beziehung bzw. Bindung zwischen dem Betreuer und Klienten hergestellt werden, wenn es zu keinen Missverständnissen kommt.68 Wenn es einmal zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt, können die zwischenmenschlichen Probleme nicht mehr so einfach beseitigt werden und es kann sogar zu einem Therapieabbruch von Seiten des Therapiebeanspruchenden kommen. Um solche Angelegenheiten verhindern zu können, müssen auch die Therapeuten versuchen ihre zum Teil oberflächliche Sichtweise bzw. Haltung gegenüber dem Menschen mit Migrationshintergrund abzulegen.69

Darüber hinaus haben es MigrantInnen deutlich schwerer, einen Therapieplatz zu erhalten, da die Therapie mit MigrantInnen mit deutlich mehr Arbeit in Verbindung gebracht wird. Darum ist es auch heute noch so, dass häufig deutsches Klientel bevorzugt wird.70

Da MigrantInnen meist nur sehr wenig Wissen über soziale Beratungsangebote vorweisen können,

„haben [sie] (deshalb) häufig eine höhere Hemmschwelle, sich mit sozialen, beruflichen, gesundheitlichen oder familiären Problemen aus dem familiären Netzwerk heraus an eine externe Stelle zu wenden.“71

Da die meisten Sozialbetreuer und Therapeuten bezüglich der Transkulturalität häufig noch nicht adäquat und ausreichend ausgebildet sind ist es die Aufgabe des Staates in Bezug auf die Arbeit mit MigrantInnen mehr Geld zu investieren. Wenn dann die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung stehen, können Beratungseinrichtungen auch ihr Angebot erweitern, was die Betreuung der Zielgruppe angeht. Beispielsweise die Beschäftigung von Therapeuten die sowohl die Muttersprache als auch ein transkulturelles Verständnis vorlegen können.

67 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.66

68 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.67

69 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.68

70 Vgl. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (1998), S.70

71 Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung (2008), S.173

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25 Aufgrund der mangelnden Erfahrung und der fehlenden Informationen der Eltern zum Thema Sucht, können sich die meisten von ihnen auch nicht in dieses Problem ihrer Kinder hineinversetzen. Viele Eltern können kein Verständnis aufbringen, verstehen nicht warum ihre Kinder ein Drogenproblem haben. Sie sehen die Schuld in der neuen Gesellschaftsumgebung und wollen daher, dass ihre Kinder in ihrem Heimatland therapeutische Unterstützung erhalten.

Abbildung 5: Ebenen der Transkulutrellen Öffnung72

In Abbildung 5 wird veranschaulicht, welche Maßnahmen gesetzt werden müssen, bzw. was bezüglich Vorsorge, Beratung und Therapie noch ergänzt werden muss, um MigrantInnen einen einfacheren Zugang zum öffentlichen Versorgungssystem gewähren zu können. Des Weiteren beleuchtet Abbildung 5, dass nicht nur im Versorgungssystem Veränderungen stattfinden müssen, sondern auch die Gesellschaft bezüglich Integration noch viele Lücken aufweist.

72 http://www.transver-sucht.de/fileadmin/transver/downloads/Vortrag_Kimil_Fachtag_transVer_20.11.2012.pdf

(30)

26

6 Erschwernisse in der Behandlung von ausländischen Drogenabhängigen

MigrantInnen haben oft gar keine Ahnung welche Angebote ihnen zur Verfügung stehen, um bestimmten Krankheiten und Suchtgefahren vorzubeugen, oder um ihnen in prekären Situationen adäquat zur Seite stehen, sowie eine stationäre als auch in den verschiedenen Institutionen mögliche Behandlung gewährleisten zu können.

Hinzu kommt, dass sie im Glauben sind, dass TherapeutInnen illegale Handlungen weiterleiten könnten, was eine eventuelle Abschiebung zur Folge haben könnte. Deswegen lassen die Migranten es erst gar nicht so weit kommen, indem sie keine Kontaktaufnahme mit diversen Beratungs- und Behandlungsstellen aufnehmen. Als unterstützende Sicherheit vor solchen Geschehnissen könnten Abkommen mit den MigrantInnen vollzogen werden, die als gewisse Schutzmaßnahme vor Anzeigen der Drogenberatungsstellen dienen könnten.

Weiters steht MigrantInnen kein Recht zu behandelt zu werden, ohne dass sie Papiere vorweisen können, die eine Identifikation der Person ermöglichen. Das heißt, dass sie nur an Therapien teilnehmen dürfen, solange sie sich entsprechend ausweisen können.73

Ein weiteres Problem stellt der Mangel an Fachpersonal für drogenabhängige MigrantInnen dar. Es wird immer schwieriger Menschen zu finden, die sich im schlimmsten Fall mit kriminellen Drogenabhängigen auseinandersetzen, oder an Weiterbildungen hinsichtlich spezifischer kultureller Verhaltensweisen teilnehmen wollen. Vor allem bei MigrantInnen wird ein höherer Anspruch an die Kompetenz der TherapeutInnen gesetzt, da vor allem durch die kulturellen und sprachlichen Aspekte gewisse Differenzen vorliegen, die nur durch entsprechende Aus- bzw. Weiterbildungen kompensiert werden können. Der Mangel an Fachpersonal lässt sich aber auch dadurch erklären, dass bei vielen die Angst existiert, dass mit dem Beruf des Drogenberaters/betreuers parallel emotionale Probleme wie zum Beispiel das „Burn – out – Syndrom“ einhergehen. Deswegen sollte mehr Zeit in Bezug der Mitarbeiter investiert werden, sodass sich diese voll und ganz auf die Betreuung der Klienten konzentrieren können.

Des Weiteren könnte man einen Vertrag regeln, der vorsieht, dass Mitarbeiter der Drogenberatungsinstitutionen eine gewisse Sicherheit gegenüber der Klienten haben, falls es einmal

73 Vgl. http://www.coe.int/T/DG3/Pompidou/Source/Documents/PPG-Coop(2012)3_Handbook_ger.pdf

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27 zu bestimmten Vorfällen oder Streitigkeiten miteinander kommt. Dies könnte zum Beispiel mit einer Mitarbeiterversicherung gewährleistet werden.74

74 Vgl. http://www.coe.int/T/DG3/Pompidou/Source/Documents/PPG-Coop(2012)3_Handbook_ger.pdf

(32)

28

7 Conclusio

Da die Anzahl der Migranten in Österreich kontinuierlich ansteigt ist es wichtig die Versorgung sowohl im Gesundheits- als auch im Sozialwesen adäquat auf diese Zielgruppe abzustimmen.

Jedoch muss aufgrund der fehlenden Datenlage bezüglich dem Anteil an drogenabhängigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund und deren Drogenkonsum noch einiges an Forschung getan werden, um anschließend die Resultate in die Praxis implizieren zu können. Nur durch Studien und Forschungsarbeiten kann die Theorie implementiert werden. Fest steht, dass die Weiterentwicklung ein wichtiger Aspekt im Gesundheits- und Sozialbereich ist.

Um Fortschritte zu erlangen muss das Personal im sozialen Tätigkeitsbereich durch Ausbildungen richtig geschult werden, um in der Prävention, Behandlung und Nachsorge speziell auf Migranten eingehen zu können. Um diese Ausbildungen finanzieren zu können, muss aber auch im politischen Bereich einiges getan werden, da die Versorgung von Migranten im Gegensatz zu jener von der einheimischen Bevölkerung bis heute noch nicht gleichgestellt ist, der Anspruch jedoch vorhanden ist. Allgemein sollte der Staat für die Betreuung und Beratung von Migranten mehr Geld investieren, um auch in der Prävention den fehlenden Zugang zu Informationen kompensieren zu können. So könnten auch vorhandene Hemmungen vor der Inanspruchnahme des Beratungs- und Hilfssystem genommen werden.

Vor allem Kommunikationsschwierigkeiten und kulturelle Schwierigkeiten stellen ein häufiges Problem in der Arbeit mit Migranten dar. Die Zuziehung von Dolmetschern, muttersprachlichen Betreuern, oder jenen Personen die auch im kulturellen Bereich ausgebildet sind ist unumgänglich, und nur so können die Zugangsbarrieren für Migranten reduziert werden.

Damit es erst gar nicht zu einer Drogenabhängigkeit von Migranten kommen kann, muss im Bereich der Prävention noch einiges ergänzt werden. Um z.B die schlechten Zukunftsperspektiven für fertig studierte Migranten verhindern zu können, sollten auch die im Ausland erworbenen ECTS bzw. das erworbene Studium angerechnet werden. Jeder sollte das gleiche Recht auf eine berufliche Karriere haben. In Bezug auf die Bildung allgemein sollte vor allem für Migranten mit den entsprechenden Angeboten besser geworben werden.

Des Weiteren könnten psychologische Beratungen angeboten werden, die vor allem für junge MigrantInnen hilfreich sein könnten, denn genau im Übergang des Kindes zum Erwachsenen, also

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29 in der pubertären Phase, werden die Jugendlichen mit Aufgaben konfrontiert, denen viele noch gar nicht gewachsen sind. Sie müssen sich auf einmal mit wichtigen Entscheidungen wie z.B. dem beruflichen Werdegang auseinandersetzen. Um den MigrantInnen berufliche Erfolge ermöglichen zu können, wären Aus – bzw. Fortbildungskonzepte, die extra auf Menschen mit Migrationshintergrund angepasst sind, eine optimale Lösung. Somit könnten die individuellen Fähigkeiten der Migranten gefördert werden.

Aber nicht nur für Schüler mit Migrationshintergrund, sondern auch für vor kurzem eingewanderte Personen wären Aufklärungsangebote, in denen wichtige Informationen enthalten sind, von Vorteil.

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Literaturverzeichnis

Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren, Sucht in unserer multikulturellen Gesellschaft, Lambertus - Verlag, 1998.

Doralt, W., Besonderes Verwaltungsrecht, LexisNexis Verlag, 2013.

Hegemann, T., Salman, R., Handbuch transkulturelle Psychiatrie, Psychiatrie – Verlag, 2010.

Huster, E., Boeckh, J., Mogge – Grotjahn, H., Handbuch Armut und Soziale Ausgrenzung, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008

Kommunale Ausländerinnen – und Ausländervertretung (KAV) der Stadt Frankfurt am Main, Drogen und Migration, Forum Verlag Godesberg, 1996.

Schepker, R., Toker, M., Transkulturelle Kinder – und Jugendpsychiatrie, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft (Berlin), 2009.

Schulte, A., Treichler, A., Integration und Antidiskriminierung, Eine interdisziplinäre Einführung, Juventa – Verlag, 2010.

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31 http://www.bamf.de/DE/Migration/Spaetaussiedler/spaetaussiedler-node.html

http://www.hrea.org/index.php?doc_id=420

http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/56551/asyl-fluechtlingspolitik?p=all

http://www.unhcr.at/fileadmin/user_upload/dokumente/02_unhcr/in_oesterreich/Questions_Answer s_2_2012.pdf

http://www.integrationsfonds.at/zahlen_und_fakten/migration_und_integration_schwerpunkt_jugen d_2012/.

http://www.transcultural.ch/EK_Kulturschock.pdf

http://www.praevention.at/upload/documentbox/0_2_LINZ_Salman_Tagungstext.pdf

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http://www2000.wzb.eu/alt/aki/files/aki_forschungsbilanz_4_kurz.pdf

http://www.praevention.at/upload/documentbox/0_2_LINZ_Salman_Tagungstext.pdf

(36)

32 http://www.oif.ac.at/fileadmin/OEIF/Materialien/mat_12_immigration.pdf

http://www.zebra.or.at/zebratl/83art/83artikel4.html

http://www.esf-

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Referenzen

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