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Quantenphysik in den Sternen

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Academic year: 2022

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(1)

Quantenphysik in den Sternen

Matthias Bartelmann

Universit ¨at Heidelberg, Institut f ¨ur Theoretische Astrophysik

(2)

Woher bezieht die Sonne ihre Energie?

(Wikipedia)

(3)

Woher bezieht die Sonne ihre Energie?

(4)

Woher bezieht die Sonne ihre Energie?

(Wikipedia)

(5)

Woher bezieht die Sonne ihre Energie?

(A. Pocar)

(6)

Woher bezieht die Sonne ihre Energie?

Wie und unter welchen Bedingungen ist Wasserstoff-Fusion m ¨oglich?

(7)

Ein einfaches Sonnenmodell

• hydrostatisches Gleichgewicht:

dP

dr =−ρdΦ

dr =−ρGM(r) r2

• polytrope Schichtung:

P P0 = ρ

ρ0

!γ

(8)

Ein einfaches Sonnenmodell

• f ¨uhrt auf dieLane-Emden-Gleichung:

θ00+ 2

0n=0

• dabei sind:

x= r

r0 , θ0= dθ

dx , θn= ρ

ρ0 , n= 1 γ−1

• die radiale Skala ist:

r0=

s(1+n)P0 4πGρ20

(9)

Ein einfaches Sonnenmodell

• Randbedingungen:

θ

x=0=1, θ0 x=0=0

• L ¨osung f ¨urn=1:

θ= sinx x

kleinste Nullstelle beix=π, SternradiusR=xr0, zentrale Dichteρ0aus

M=4πρ0r30 Z x

0

θnx2dx=4π2ρ0r30

(10)

Ein einfaches Sonnenmodell

• Randbedingungen:

θ

x=0=1, θ0 x=0=0

Annahme:n=3(γ=4/3)

• Normierung durch Radius und Masse der Sonne

(11)

Numerische L ¨osung

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1

Größen relativ zum Zentrum

Radius in Sonnenradien

Dichte Temperatur Druck Masse

(12)

Numerische L ¨osung

zentrale Dichte ρ0 76.31 g cm−3

zentraler Druck P0 1.24·1017erg cm−3 zentrale thermische Energie kBT0 1.7 keV zentrale Temperatur T0 1.97·107K

(13)

Energieschwelle

• Kernfusion setzt ein, sobald die starke Wechselwirkung st ¨arker als die Coulomb-Abstoßung wird.

• Der Abstand zwischen den Protonen muss daf ¨ur

≤λ=2·10−13cmwerden.

• Die Potentialschwelle ist dortV0=720 keV=420kBT hoch.

(14)

Energieschwelle

r V (r)

V (r) = V

0

λ/r V

0

λ

E

r

0

(15)

Energieverteilung (Boltzmann-Verteilung)

1e-06 1e-05 0.0001 0.001 0.01 0.1 1

0.01 0.1 1 10 1e+02

kumulative Wahrscheinlichkeit

thermische Energie in kBT

(16)

Energieverteilung (Boltzmann-Verteilung)

• Thermische Energien von420kBT kommen schlicht nicht vor.

• Schlussfolgerung:

Kernfusion in der Sonne ist unm ¨oglich.

(17)

Energieverteilung (Boltzmann-Verteilung)

• Thermische Energien von420kBT kommen schlicht nicht vor.

• Schlussfolgerung:

Kernfusion in der Sonne istklassischunm ¨oglich.

(18)

Energieverteilung (Boltzmann-Verteilung)

• Thermische Energien von420kBT kommen schlicht nicht vor.

• Schlussfolgerung:

Kernfusion in der Sonne istklassischunm ¨oglich.

• M ¨oglich wird sie allein durch denTunneleffekt.

(19)

Tunneleffekt im eindimensionalen Fall

r V (r)

V (r) = V

0

λ/r V

0

λ

E

r

0

(20)

Tunneleffekt im eindimensionalen Fall

r V (r)

V ¯ V

0

λ r

0

a

(21)

Tunneleffekt im eindimensionalen Fall

r V (r)

V ¯

III II I

(22)

Tunneleffekt im eindimensionalen Fall

r V (r)

V ¯

III II I

• Schr ¨odinger-Gleichung:

−~2

2mψ00+V(x)ψ=Eψ

(23)

Tunneleffekt im eindimensionalen Fall

r V (r)

V ¯

III II I

• Schr ¨odinger-Gleichung:

ψ00+ 2m(E−V)

~2

ψ=0

(24)

Tunneleffekt im eindimensionalen Fall

r V (r)

V ¯

III II I

• Schr ¨odinger-Gleichung:

ψ00−k2ψ=0,

k2= 2m(V−E)

~2

(25)

Tunneleffekt im eindimensionalen Fall

r V (r)

V ¯

III II I

• Schr ¨odinger-Gleichung:

ψ00−k2ψ=0,

k2= 2m(V−E)

~2

L ¨osung:

ψI =Aeikx+Be−ikx ψII =Cek0x+De−k0x ψIII =Ee−ikx

Amplituden aus

Stetigkeitsbedingungen

(26)

Tunneleffekt im eindimensionalen Fall

r V (r)

V ¯

III II I

• Schr ¨odinger-Gleichung:

ψ00−k2ψ=0,

k2= 2m(V−E)

~2

L ¨osung:

ψI =Aeikx+Be−ikx ψII =Cek0x+De−k0x ψIII =Ee−ikx

• Tunnelwahrscheinlichkeit:

T(E)= |E|2

|A|2

(27)

Tunneleffekt im eindimensionalen Fall

r V (r)

V ¯

III II I

• Schr ¨odinger-Gleichung:

ψ00−k2ψ=0,

k2= 2m(V−E)

~2

• Tunnelwahrscheinlichkeit:

T(E)= 1 1+ sinh4ε(1−ε)2(ka)

(28)

Tunnelwahrscheinlichkeit

1e-12 1e-10 1e-08 1e-06 0.0001 0.01 1

1 10 1e+02 1e+03

Energieverteilung, Tunnelwahrscheinlichkeit

thermische Energie in kBT

p(E) T(E) p(E)T(E)

(29)

Wirkungsquerschnitt

• ohne Tunneleffekt:

σ(E)≈





πλ2 (E≥V0) 0 (E<V0)

(30)

Wirkungsquerschnitt

• ohne Tunneleffekt:

σ(E)≈





πλ2 (E≥V0) 0 (E<V0)

• mit Tunneleffekt:

σ(E)≈πλ2T(E)

(31)

Wirkungsquerschnitt

• ohne Tunneleffekt:

σ(E)≈





πλ2 (E≥V0) 0 (E<V0)

• mit Tunneleffekt:

σ(E)≈πλ2T(E)

• entscheidend ist dieReaktionsrate:

Γ =nσ(E)v(E) (Teilchendichten, Geschwindigkeitv)

(32)

Wirkungsquerschnitt

• ohne Tunneleffekt:

σ(E)≈





πλ2 (E≥V0) 0 (E<V0)

• mit Tunneleffekt:

σ(E)≈πλ2T(E)

• mittlere Reaktionsrate:

hΓi=nhσ(E)v(E)i

(33)

Wirkungsquerschnitt

• ohne Tunneleffekt:

σ(E)≈





πλ2 (E≥V0) 0 (E<V0)

• mit Tunneleffekt:

σ(E)≈πλ2T(E)

• mittlere Reaktionsrate:

hΓi=n Z

dE p(E)σ(E)v(E)

(34)

Wirkungsquerschnitt

1e-20 1e-19 1e-18 1e-17 1e-16 1e-15

10 1e+02 1e+03

Wirkungsquerschnitt σv [cm3 s-1]

thermische Energie in kBT mit Tunneleffekt

ohne Tunneleffekt

(35)

Gemittelter Wirkungsquerschnitt

0.0001 0.001 0.01 0.1 1

0.01 0.1

Wirkungsquerschnitt <σv> [barn cm s-1]

Radius r/R

(36)

Gemittelter Wirkungsquerschnitt

0 0.0005 0.001 0.0015 0.002 0.0025 0.003 0.0035 0.004 0.0045

0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 0.3 0.35 0.4 0.45 0.5

(ρr2) <σv> [barn cm s-1]

Radius r/R

(37)

Zusammenfassung

• physikalische Bedingungen im Inneren der Sonne aus der Lane-Emden-Gleichung

• Kernfusion ist unter solchen Bedingungen klassisch unm ¨oglich

• erst der Tunneleffekt ergibt ausreichend hohe Reaktionsraten

(38)

Zusammenfassung

• physikalische Bedingungen im Inneren der Sonne aus der Lane-Emden-Gleichung

• Kernfusion ist unter solchen Bedingungen klassisch unm ¨oglich

• erst der Tunneleffekt ergibt ausreichend hohe Reaktionsraten

• aber: eine weitere Spaßbremse bei

p+p→2H+νe+e+ ist der inverseβ-Zerfall,

p→n+νe+e+

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