• Keine Ergebnisse gefunden

Ueber die Einwirkung aliphatischer Diazoverbindungen auf Azoverbindungen: die Konstitution der aliphatischen Diazoverbindungen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Ueber die Einwirkung aliphatischer Diazoverbindungen auf Azoverbindungen: die Konstitution der aliphatischen Diazoverbindungen"

Copied!
100
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Research Collection

Doctoral Thesis

Ueber die Einwirkung aliphatischer Diazoverbindungen auf Azoverbindungen

die Konstitution der aliphatischen Diazoverbindungen

Author(s):

Wulkan, Eugen Publication Date:

1919

Permanent Link:

https://doi.org/10.3929/ethz-a-000097533

Rights / License:

In Copyright - Non-Commercial Use Permitted

This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use.

ETH Library

(2)

Ober die Einwirkung

aliphatischer Diazoverbindungen

auf Azoverbindungen.

Die Konstitution der aliphatischen Diazoverbindungen.

Von der

Eidgenössischen Technischen Hochschule

in Zürich

zur Erlangung der

Wurde eines Doktors der tedinisdien Wissenschaften

genehmigte

Promotionsarbeit,

vorgelegt von

Eugen

Wulkan

aus Myslenice (Österreich).

Referent: HerrProf.Dr. H. Staudinger Korreferent: Herr Prof. Dr. H. E.Fierz

208

ZÜRICH d 1919.

DiM.-Druckerei Gebr. Leemann ft Co.

Stockerstr. 64.

(3)

Leer

-

Vide

-

Empty

(4)

Meinen lieben Eltern in Dankbarkeit

gewidmet.

(5)

Leer

-

Vide

-

Empty

(6)

Inhaltsverzeichnis.

Theoretischer Teil. .

Seite

I. Verhalten aliphatischer Diazoverbindungen gegenüber reaktionsfähigen

Doppelbindungen 9

IL Über Farbe und Reaktionsfähigkeit der Azoverbindungen und der

aliphatischen Diazoverbindungen 25

III. Über strukturisomere Hydrazone 38

IV. Zur Konstitution der aliphatischen Diazoverbindungen .... 49 Experimenteller Teil.

I. Über strukturisomere Hydrazone 55

II. Zur Konstitution aliphatischer Diazoverbindungen .... 91

(7)

Leer

-

Vide

-

Empty

(8)

Vorliegende Arbeit wurde im Laboratorium für allgemeine und analytische Chemie der Eidgenössischen Technischen Hoch¬

schule in Zürich ausgeführt.

Es sei mir an dieser Stelle gestattet,

Herrn Prof. Dr. H. STAUDINGER,

auf dessen Anregung und unter dessen liebenswürdiger Leitung diese Arbeit ausgeführt wurde, für seine wertvollen Ratschlage, idowie für das mir gegenüber stets bekundete Interesse herzlich

zu danken

(9)

Leer

-

Vide

-

Empty

(10)

THEORETISCHER TEIL

I. Verhalten

aliphatischer Diazoverbindungen gegenüber reaktionsfähigen Doppelbindungen.

Curtius1) entdeckte im Jahre 1888 den ersten Vertreter aliphatischer Diazoverbindungen, den Diazoessigester. Im An¬

schluß an diese Entdeckung sind bald Untersuchungen vorge¬

nommenworden,umdas Verhaltendieses merkwürdigen, reaktions¬

fähigen Körpers gegenüber ungesättigten Verbindungen zu prüfen.

Man ließ insbesondere Derivate des Äthylens (und auch des Acetylens), sowie Aldehyde auf Diazoessigester einwirken. Bis

zur allerletzten Zeit fehlten jedoch systematische Untersuchungen über das Verhalten der verschiedenen Doppelbindungen und über den Einfluß der Substituenten auf die Reaktionsfähigkeit der letzteren. In den jüngst vergangenen Jahren wurde nun in diesem Laboratorium eine größere Reihe von Untersuchungen

vorgenommen, die den Zweck hatten, die Reaktionsfähigkeit der Körper mit verschiedenen Doppelbindungen miteinander zu ver¬

gleichen und den Einfluß der Substituenten auf Farbe und Re¬

aktionsfähigkeit bei den verschiedenen ungesättigten Verbindungen festzustellen. Es ist insbesondere das Verhalten von Körpern, die die C = C2), C = O3), C = N*), C = S5), N = 06) und in allerletzter Zeit von Körpern, die die N = N7) Doppelbin-

*) J. pr. Ch. (2), 38, S. 401 (1888).

2) 0. Muntwyler, Diss. Zürich 1917.

3) F. Pfenninger, Diss. Zürich 1915.

*) Ebenda.

6) J. Siegwart, Diss. Zürich 1917.

6) Noch unveröffentlichte Arbeit von Herrn Dipl.-Ing. K. Miescher.

7) Müller, B. 47, S. 3001 (1914). Staudinger u. Gaule, B. 49, S. 1961

(1916). A. Gaule, Diss. Zürich 1916. Vergl. insbesondere vorliegende Arbeit.

(11)

dung enthalten, in Untersuchung gezogen worden. Zuerst handelte

es sich darum, die Reaktionen der ungesättigten Verbindungen mit Diphenylketen, über welchen Körper eine größere' Anzahl

von Untersuchungen bekannt sind, kennen zu lernen. Im Zu¬

sammenhang damit kam man dann auf die Reaktionen der ge¬

nannten Körper mit aliphatischen Diazoverbindungen und ist es

nun interessant, das Verhalten einfach gebauter, ungesättigter Verbindungen gegenüber Diphenylketen und Diphenyldiaaomethan

an Hand nachfolgender Tabelle zu vergleichen.

Geschwindigkeit der Anlagerung

Farbe

an an Diphenyl-

farblos

Diphenylketen gering

diazomethan

(CeH5)2CCH2 gering

(C6H6)2C = 0 farblos gering nicht

(C6H6)2C =NC6H5 schw.-gelb sehr groß nicht

C6H6N= NC6H5 orange mäßig nicht

(C6H5)2C= S blau groß groß

C6H6N =0 grün groß groß

Wir sehen, daß Verbindungen mit stark chromophoren Grup¬

pen (N =- 0, C = S) im allgemeinen reaktionsfähiger sind, als diejenigen mit schwachem Chromophor (C 0, C = C). Was die Reaktionsfähigkeit gegenüber Keten und Diphenyldiaaomethan!

anbetrifft, so ist zu bemerken, daß das Verhalten der beiden

zu den genannten Verbindungen nicht vollständig parallel zuein¬

ander geht; so reagiert Benzophenonanilin sehr heftig mit Diphenylketen, mit Diphenyldiaaomethan dagegen tritt keine Re¬

aktion ein.

Außer den genannten Gründen verdienen die Reaktionen zwi¬

schen den aliphatischen Diazoverbindungen und ungesättigten Ver¬

bindungen noch deshalb besonderes Interesse, weil sie interessante Reaktionsprodukte liefern. Im Nachfolgenden seien die bezüg¬

lichen Arbeiten und die daraus resultierenden Beobachtungen zusammengestellt.

(12)

11 Die C= C-Doppelbindung.

Buchner8) und von Pechmann9) beobachteten, daß Athylen¬

verbindungen mit Diazokörpern in Reaktion treten. Als Reak¬

tionsprodukte erhielten sie Pyrazolinderivate.

C2H5OOCCH || -f

\N

CHCOOC2H8

II . =

CHCOOC2H5

C2H500CC NH

1 1

C2H600CHC --- CHCOOC2H5 Diazoessigester Pumarester Pyrazolintrikarbonester.

Systematisch wurde in allerletzter Zeit der Einfluß der Sub- stituenten auf die Äthylendoppelbindung in diesem Laboratorium

von Muntwyler10) untersucht.

Beim Erhitzen der Pyrazolinderivate verlieren sie sämtlich ein Molekül Stickstoffund gehenin Derivatedes Cyklotrimethylens

(Cyklopropans) über.

C2H8OOCC NH _N9 /CHC00C,H6

| | --* C2H500CCH |

C2H5OOCHC CHCOOC,H6 \CHCOOC2H5

Pyrazolintrikarbonester Cyklopropantrikarbonester iVorstehende Reaktion ist wohl so zu erklären, daß bei der Anlagerung von Äthylenverbindungen an Diazoverbmdungen pri¬

mär Azoverbindungen entstehen, diese lagern sich in das ent¬

sprechende cyklische Hydraaon um, welches dann unter Stick¬

stoffabspaltung in den Dreiring übergeht.

CaH6OOCCH N C2H600CC NH /CHCOOCjHb

i | -> | | r C2H5OOCCIl |

L,H6OOCHC CHCOOC2H6 C2H6OOCHC CHCOOC2HB \CHCOOC2HB

Primäres Produkt Pyrazolinderivat Cyklopropanderivat

(Azotypus) (Hydrazontypus) (Methantypus)

») B. 21, S. 263 (1888); A. 273, S. 214 (1893); A. 284, S. 197 (1894).

») B. 27, S. 1891 (1894).

10) 0. Muntwyler, Diss. Zürich 1917.

(13)

Es sei hier nun daran erinnert, daß sich Azoverbindungen allgemein leicht in Hydrazone umlagern können, z. B.

C6H5N=NHC(COOC2H5)8 - C6H5NHN=C(COOC2H5)21 *).

Benzolazomalonester Mesoxalesterphenylhydrazon Beim Erhitzen verlieren, wie das verschiedene Arbeiten dar¬

getan haben, die Hydrazone leicht Stickstoff und gehen in das entsprechende Methanderivat über12), *z. B.

(C6H6)2C =NNH2 - + (CöH5)äCH2 + N2 Benzophenonhydrazon Diphenylmethan

Der Cyklopropandreiring ist sehr beständig. Bei höherem Erhitzen wäre es vielleicht möglich, daß er sich zersetzt, indem einRingglied sich abspaltetund der Restein Äthylenderivat liefert, doch liegen bisher derartige Beobachtungen nicht vor.

/CHCOOC2H6 \

CaH500CCH | + C2H5OOCCH =CHCOOC2Hä -f CHCOOC3H5

\0HCOOC2H5 /

Cyclopropantrikarbonester Fumarester polymerisiert sich zu

Fumarester Auch Acetylene lassen sich mit aliphatischen Diazoverbin- dungen kombinieren. So liefert Diazomethan und Acetylen Py- razol13), Diazoessigester und Acetylendikarboneater Pyrazol- trikarbonester.u)

N NH

/N CR J

BCHII+IIJ - RC

\N CR \

RC=CR Der Pyrazolringist im Gegensatze zumPyrazolinringbeständig und kann sich nicht in der gleichen Richtung zersetzen, da sich dabei ungesättigte Dreiringe bilden sollten.

") Hantzsch u. Thompson, B. 38, S. 2272 (1905).

12) Curtius u. Thun, J. pr. Gh. (2), 44, S. 177 (1891); Staudinger u.

Kupfer, B. 44, S. 2197 (1911); Wolff, A. 394, S. 24 (1912)

«) v. Pechmann, B. 31, S. 2950 (1898).

i*) Buchner, B. 22, S. 842 (1889).

(14)

13 Die C = 0-Doppelbindung.

Curtius und Buchner15) fanden, daß Benzaldehyd sich

an Diazoessigester anlagert. Das Reaktionsprodukt ist Benzoyl- essigester. Bei der Anlagerung

sollte^

primär ein Fünfring (Dihy- drooxydiazol) entstehen, der unter Stickstoffverlust spontan in den entsprechenden Dreiring, ein Athylenoxyderivat, übergeht.

Wie vielfach beobachtet wurde, sind Athylenoxyde recht unbe¬

ständig und ist diese Reaktionsphase auch hier nicht zu fassen, das Zwischenprodukt lagert sich unter Ringöffnung sofort in das zugehörige Keton um.

0 C,H500CCH N /0

+ 11 = II +CsH5OOCCH |

vNn HCCeH6 C6HBC- 0 \CHC6H5

H N

C,H6OOCCH

C,HB00CCH,C0CeH6

Analoge Reaktionen zwischen Diazoverbindungen und Kar¬

bonylverbindungen sind vereinzelt geblieben. Einzig Schlotter¬

beck16) konnte beobachten, daß aus Aldehyden und Diazomethan Ketone entstehen, weiter, daß Chloral und sonstige halogensubsti- tuitierte Aldehyde mit Diazoessigester Ketonsäureester liefern.

Pfenningerl7) versuchte an das sonst sehr reaktionsfähige Diphenyldiazomethan Benzaldehyd, Benzophenon, Dibenzalaceton anzulagern, es trat aber in keinem Falle Reaktion ein.

Die C= N-Doppelbindung.

Schiff'sche Basen reagieren, wie in der Tabelle auf Seite 10 gezeigt wurde, momentan mit Diphenylketen. Mit aliphatischen Diazoverbindungen treten sie dagegen nicht in Reaktion. Wie schon vorhin daraufhingewiesen wurde, ist dies umso erstaunlicher, als Diazoverbindungen sich mit den in der Regel reaktions- trägeren Äthylen- und Karbonylverbindungen, die ja zum größten

15) B. 18, S. 2371 (1885).

16) B. 40, S. 479, 3000 (1907); B. 42, S. 2559, 2565 (1909).

I 17) F. Pfenninger, Diss. Zurich 1915. »

(15)

Teil ungefärbt sind, leichter umsetzen. Durch Anlagerung der Schiffsehen Base an die aliphatische Diazoverbindung sollteprimär ein Diphydrotriazol entstehen, das durch Stickstoffabspaltung ein substituiertes Äthylenimid ergeben müßte. Dieses könnte sich unterUmständennochweiter umlagern und als Endprodukt bekäme

man Schiffsche Basen.

/NV NB" NR"

/N NB" E2C N /i ||

B2C II + || | | ->B2(f I ->R2CCB'

\n ce; %C -NR' V_. |

LKs R'

Von Interesse wäre die Beständigkeit der Athylenimidderivate mit denjenigen des Äthylenoxyds zu vergleichen.

Pfenninger18) konnteBenzylidenanilin an Diphenyldiazomethan nicht anlagern.

Von Pechmann beobachtete, daß Diazomethan mit Phenyl- senföl in Reaktion tritt. Wie es sich bei der nähern Untersuchung herausstellte, reagierte nicht die C = N-Doppelbindung mit dem Diazokörper, sondern die C = S-Bindung, weshalb die Reaktion bei der letztern behandelt wird.

Die C =S-Doppelbindung.

Wie im Vorhergehenden bemerkt wurde, ist es von Pechmann gelungen19), Phenylsenföl an Diazomethan anzulagern und erhielt dieser Thiodiazole, die als erste Anlagerungsstufe zu betrachten sind.

/N S HC N

H2C || + || = || !

\N C=NC«H5 C6H5NHC S

Pfenninger20) konnte die Reaktion mit Diphenyldiazomethan nicht wiederholen.

In der allerletzten Zeit sind von Siegwart21) in diesem Labo¬

ratorium Versuche unternommen worden, um das Verhalten von 18) Ebenda.

19) B. 29, S. 2588 (1896).

20) F. Pfenninger, Diss. Zürich 1915.

81) J. Siegwart, ©iss. Zürich 1917. t

(16)

15

Thioketonen gegenüber aliphatischen Diazoverbindungen kennen

zu lernen. Als erstes faßbares Produkt erhielt er Äthylensulfid¬

derivate, die als zweite Reaktionsstufe anzusprechen sind. Auf den ersten Moment erscheint das Entstehen des Dreiringes etwas merkwürdig, wenn wir Pechmanns Resultate mit denjenigen von Siegwart vergleichen. Wir sahen aber auch bei den Äthylen¬

verbindungen, daß der Pyrazolinring mit einer Doppelbindung unbeständiger ist, als der Pyrazolring mit zwei Doppelbindungen.

Pechmann erhielt eben das dem Pyraziol entsprechende Thio- diazol, wogegen bei den Reaktionen Siegwarts als primäres Pro¬

dukt ein Dihydrothiodiazol entstehen muß. Dieses spaltet spontan Stickstoff ab und liefert den Äthylensulfiddreiring.

/\

/N S (C6H5)2 C N /S

(C6H5)2C || + || -> | |—-+(C6H5)2C !

\N C(C6H5)2 (C6H5)2 C S \C(C6H5)ä

Interessant wäre, Thioketone mit monosubstituierten Diazo¬

verbindungen, wie Diazoessigester oder Phenyldiazomethan, in Reaktion zu bringen, um zu untersuchen, ob die Reaktionsprodukte analog der den Äthylenoxyden eigentümlichen Umlagerung in ein Keton, sich in das entsprechende Thioketon umlagern. Bei den vollständig substituierten Äthylensulfiden sind diese die be¬

ständige Endform und ergeben beim Erhitzen natürlich kein Keton;

sie zersetzen sich unter Abspaltung von Schwefel. Es entstehen also Äthylenderivate.

/S

(CeH5)2C | -> (CHfihC = C(CaH5), + S

\C(C6H8)a

Die N = 0-Doppelbindung,

Von Pechmann22) untersuchte das Verhalten von Nitroso¬

verbindungengegenüberDiaaomethan und fand, daßsie miteinander in Reaktion treten. Nach seiner Anschauung erhielt er Dreiring¬

körper: N-Äther von Diacetyldioxim. Die Verkettung zweier Diazomethanreste ist dabei auf eine Oxydation zurückzuführen.

22) B. 30, S. 2871 (1897).

(17)

Miescher23) nahm mit den neueren Diazoverbindungen (Diphe- nyl-, Diphenylen-, Phenyl- und Phenylmethyldiazomethan) Unter¬

suchungen vor und fand, daß bei der Einwirkung derselben auf Nitrosoverbindungen neue, eigenartige, gefärbte Körper entstehen, die er Nitrone nannte. Sie besitzen die allgemeine Formel

K2C = NR II 0

und lassen sich, ihrer Konstitution nach, einerseits mit Azoxy- benzol (Hantzsch'sche Formulierung), andererseits mit Nitroso¬

verbindungen vergleichen.

R2C= NR RN = NR 0 =NR

II II II

0 0 0

Nitron Azoxyverbindung Nitroverbindung Die Farbe der Nitrene wird dadurch erklärt, daß sie eine stark ungesättigte Zwillingsdoppelbindung enthalten.

Die Entstehung des Nitrons ist so aufzufassen, daß der durch die Anlagerung primär entstehende Fünfring (Dihydrooxytriazol) und der aus ihm durch Stickstoffabspaltung entstehende Drei¬

ring (cyklischer N-Hydroxylaminäther) unbeständig ist und in die stabile Form des Nitrons übergeht:

/N 0 R2C N /O

R2C || + II - | I ->R2C | ->R2C=NR'

\N NR' R'N 0 \NR' ||

0 Nach Mieschers Untersuchungen ist es nicht ausgeschlossen, daß bei gewissen Formen der Ring beständig ist, insbesondere bei Derivaten monosubstituierter Diazoverbindungen. Diese geben beim Erhitzen merkwürdige Zersetzungsprodukte, z. B.:

->C6H5C=0 + C6H5N=NC6H&

/N 0 /O H

C6H6CH ||+ || =C6H6CH | ^^C6H6N =0[+CeH5CH=CHC6H5j

\N NG6H6 \NC6H6- +C6H5CH=NC6H5[-f-0]?

//*

- C6H5C

\NHC6H5

23) Noch unveröffentlichte Arbeit

(18)

17 Oie N = N-Doppelbindung.

Nach E. Müllers2*) Beobachtungen treten aliphatische Diazo- verbindungen mit gewissen Azokörpem in Keaktion. Insbeson¬

dere konnte er aus Diazoessigester und Azodicarbonester den Hydrazimethylentricarbonester, aus Diazoessigester und Azodi- benzoyl den Dibenzoylhydrazimethyleincarbonester aufbauen. Dem Anschein nach ist der primäre Fünfring (Dihydrotetrazol) auch1 hier unbeständig und ergibt nach der Stickstoffabspaltung einen scheinbar stabilen Dreiring.

/N NCOOC2H6 C,H5OOOCH N

C2H6OOCCH || + || = ||

\N NCOOC2H6 CsH5OOCN NCOOC2H6

|

/NC00C,H8 C2H6OOCCH |

\NCOOC2H5

Gaule25) kam zu ähnlichen Resultaten. Sie erhielt aus Di-

phenylendiaaomethan und Azodicarbonester den Hydrazifluoren- dicarbonester. Im Laufe ihrer Untersuchungen stellte es sich aber heraus, daß der Dreiring nicht die stabilste Form darstellt.

Beim Erhitzen auf Temperaturen über seinen Schmelzpunkt lagert

er sich nämlich in ein substituiertes Hydrazon um.

/N NCOOC2H5 /NV

(C6H4)2C || + II - (CeH4),C N

\N NCOOCsH6 | |

C2H5OOCN NCOOC,H5

/KCOOC2H6 /COOCsH5

(WaC | (C6H4),C=NN

\NCOOCsH5 \COOC,H6

In der vorliegenden Arbeit ist es gelungen, durch Variie¬

rung der Diazoverbindungen, wie auch der Azoverbindungen, eine größere Anzahl von Hydrazimethylenen darzustellen. Sie zeigen

2i) B. 47, S. 3001 (1914).

*5) Staudinger u. Gaule, B. 49, S. 1961 (1916); A. Gaule, Dias. ZüricK 1916.

(19)

18

sämtlich eine mehr oder weniger leichte Umlagerung in das Hydrazon. Es erwies sich jedoch, daß die Umlagerung nicht direkt erfolgt, es tritt noch eine Zwischenphase auf. Wenn

mannämlich Diphenylhydrazimethylendicarbonestervorsichtig über

seinenSchmelzpunkt erhitzt, färbt sich die zuerstfarbloseSchmelze vorübergehend gelb, die gelbe Farbe verschwindet jedoch nach kurzer Zeit und es entsteht das Hydrazon. Man kam auf die Vermu¬

tung, daß die intermediär auftretende gelbe Farbe auf einen selb¬

ständigen Körper hinweisen müsse. Dieser müßte in seiner Kon¬

stitution zwischen Hydrazimethylen und Hydrazon stehen und stark ungesättigt sein, denn nur so ist seine gelbe Farbe zu

erklären. Versuche zur Isolierung der interessanten Verbindung führten nicht zum Ziel. Die Konfiguration konnte jedoch, wie im Kapitel III beschrieben wird, durch Zusammenbringen mit reaktionsfähigen Doppelbindungen in Form von Fünfringen fixiert

werden. Die Versuche bestätigten die Annahme, daß die gelbe Zwischenphase ein Hydrazen darstellen müsse, eine Annahme, die schon Miescher gemacht hat.

Durch die genannten Arbeiten haben wir nun einen Einblick in die Reaktion gewonnen, die sich zwischen Diazo- und Azo-

verbindungen abspielt. Demnach gibt der unbeständige Fünf¬

ring des Dihydrotetrazols, der primär entstehen muß, seinen Stickstoff spontan ab unter Bildung eines Hydrazimethylendrei- ringes. Dieser ist zwar ziemlich beständig, lagert sich aber dennoch bei Temperaturen über seinem Schmelzpunkt mit dem unbeständigen Hydrazen als Zwischenphase in das Hydra¬

zon um.

/N NR' RäC N /'NR'

R3C || + || = | | -> R2C i

\N NR" R'N —NR" \NR"

Dihydrotetrazol Hydrazimethylen

i

R' /R'

R1G =N =NR" ->-R2C = NN

\R"

Hydrazen Hydrazon

(20)

19

Es wäre die Möglichkeit denkbar, daß die Substituenten

so kompendiös wären, daß die Umlagerung, die ja mit einer Wanderung des Kadikais verbunden ist, nicht stattfinden könnte.

In diesem Falle wären noch andere Zersetzungsmöglichkeiten beim Erhitzen vorhanden:

1. Der Dreiring zerfällt in einen Azokörper und einen Me¬

thylenrest. Der letztere polymerisiert sich (Formel 1).

2. Ein Atom Stickstoff wird samt daranhängendem Radikal abgespalten, woraus ein Azokörper durch Polymerisation ent¬

steht. Der Rest ist eine Schiffsche Base (Formel 2).

3. Der Ring spaltet sich zwischen den zwei Stickstoffatomen, wodurch ein Amidin entsteht (Formel 3). Diese Möglichkeit käme jedoch nur bei Derivaten monosubstituierter Diazokörper in Frage.

/

+R'N = NR" + ROH Formel 1

I \

/NR' _ | \

RCH | —>RCH = NR' + NR" Formel 2

\NR" /

/NR'

-> RC Formel 3

\NHR"

Derartige Spaltungen sind bisher nicht beobachtet worden.

In der vorliegenden Arbeit wurden die Reaktionen der ali¬

phatischen Diazoverbindungen mit Azoverbindungen behandelt.

Zweck und Ziel der Untersuchungen war, Beiträge zu der Frage

zu liefern, inwieferne die Farbe und Reaktionsfähigkeit'der ge¬

nannten Verbindungen miteinanderzusammenhängen und in welcher Weisedie letzteren Eigenschaften vonder chemischen Konstitution, also von der Art der Substitution abhängen. Des weitern wurde eine Anzahl von Hydrazikörpern erhalten und es bot einiges Interesse, dieselben näher kennen zu lernen.

Bevor ich auf die Arbeit selber des Näheren eingehe, möchte ich noch auf folgende Zusammenhänge aufmerksam machen:

(21)

Fünfringe

mit einer Doppelbindung mit zwei Doppelbindungen

RC=

1 R2C-

= CR

>NH CR2

Pyrrolin

relativ

unbeständig

RC = CR

1 >NH

RC=CR

Pyrrol beständig

RC=

R2C—

= CR

>o

-CR»

Dihydrofuran

relativ

unbeständig

RC = CR

1 >o RC =CR

Furan

beständig

RC = R^C—

= CR

>s

—CR2

Dihydrothiophen

relativ

unbeständig

RC=rCR i >s

RC = CR

Thiophea beständig

N =

1 R2C—

=N

>CR2 CR2

Pyrazolin

relativ

unbeständig

RC=N

I >NH RC= CR

Pyrazol beständig

N =

1 R2C—

= N

>o

—CR2

Dihydrooxy-

diazol

unbeständig

N= N Oxydiazol

| >0 [Furodiazol, Diazoanhydrid)

RC = CR ?

N =

1 R2C—

=N

>NH

--CR2

Dihydrotriazol unbeständig

N = N 1 >NH RC = CR

Triazol

beständig

N=

1

=N

>s CR2

Dihydrothio-

diazol

unbeständig

N =N

1 >s RC = CR

Thiodiazol

beständig

N =

1 R2C—

=N

>o

-NR

Dihydrooxy-

triazol

unbeständig

N =N

1 >o

RC =N

OxytriazoL

? N =

R2C—

=N

>NR

~NR

Dihydrotetrazol unbeständig

N= N

I >NH RC =N

Tetrazol

beständig a) Bei den Reaktionen zwischen aliphatischen Diazoverbin- düngen und ungesättigten Körpern entstehen als primäre Pro¬

dukte stets Fünfringe. Diese sind in der Regel unbeständig, geben ihren Stickstoff spontan ab unter Ringverengerungen zu Dreiringen. Es erscheint auf den ersten Blick etwas auffallend, daß Fünfringe mit einer Doppelbindung so unbeständig sind, .währenddem Fünfringe mit zwei Doppelbindungen, also unge-

(22)

21

sättigfcere Körper, beständiger sind. Vergleichen wir jedoch!

andersartige Fünfringe miteinander, so sehen wir, daß z. B.

Pyrrol, Furan, Thiophen beständige Körper sind, währenddem ihre Dihydroderivate bedeutend instabileren Charakter besitzen.

Vergleichen wir nun unsere Fünfringe an Hand der vor¬

stehenden Tabelle mit den entsprechenden zwei Wasserstoffatome weniger enthaltenden Fünfringen, so sehen wir,

1. daß Heteroringe mit einem Heteroatom im allgemeinen beständiger sind, als solchemit zwei oder mehreren Heteroatomen.

2. Fünfringe, die zwei Doppelbindungen enthalten, sind, so¬

weit sio bekannt, beständiger, als solche mit einer Doppelbin¬

dung.

3. Besonders auffallend ist, daß von den Fünfringen, die bei den Reaktionen zwischen aliphatischen Diazoverbindungen und ungesättigten Körpern entstehen, diejenigen besonders unbestän¬

dig sind, bei denen die N = N-Doppelbindung einem anorganischen Atom benachbart ist, dagegen sind Ringe, in welchen die Doppel¬

bindung an organische Reste gebunden ist, stabil. Die Pyrazolin- derivate können allerdings zum Vergleich nicht herangezogen werden, da Umlagerung aus der Azoform in die Hydrazonform eintritt. Dagegen ist aus Diphenylketen und Diphenyldiazomethan eine Verbindung erhalten worden26), bei welcher die Azostruktur erhalten blieb, da eine Umlagerung, infolge des tetrasubstituierten.

Charakters der Àthylendoppelbindung, nicht eintreten konnte.

(CfiH5)2C N

0= C C(CfiH5)2

Ähnliche Körper sollten aus Diphenyldiazomethan und tetra¬

substituierten Athylenen entstehen. Bin kleiner orientierender Versuch überzeugte uns, daß Diphenyldiazomethan mit Äthy¬

lentetrakarbonester nicht in Aktion tritt.

Obgenannte Tatsachen werden verständlich, wenn wir unsere

Ringkörper mit offenkettigen Azokörpern vergleichen. Ist bei den letzteren der Stickstoff beidseitig an Kohlenstoff gebunden!, wie beispielsweise im Azobenzol, so ist der Körper beständig.

26) F. Pfenninger, Diss. Zurich 1915.

(23)

Azobenzol ist ohne Veränderung destillierbar. (Azoisobuttersäure-

ester bildet eine bemerkenswerte Ausnahme, weil er schon bei 80° seinen Stickstoff leicht abzugeben vermag.) Einseitig an

ein anorganischesElement gebundener Stickstoff bewirkt eine rela¬

tive Labilität: Diazoäther, Diazosulfide, Diazoamidoverbindungen spalten beim Erhitzen Stickstoff ab. Dasselbe ist der Fall bei den Tetrazinen und den Estern der untersalpetrigen Säure, bei welchen die Stickstoffdoppelbindung beidseitig an ein anorga¬

nisches Element gebunden ist.

Echte Azoverbindungen

C-N = N-C meist beständig Azoverbindungen

C-N = NOR relativ unbeständig-

Diazoäther

C-N = NNRarelativunbeständig Diazoamidoverbindungen

C-N = NSR sehr unbeständig

Diazosulfide

b) aus den vorher genannten Fünfringen entstehen durch Stickstoffverlust üreiringe. Sie sind ebenfalls nicht in allen Fällen zu fassen, sie lagern sich teilweise sofort, namentlich aber beim Erhitzen, um. Die Art der Umlagerung ist sehr mannigfaltig.

1. Sehr beständig ist der Cyklopropandreiring. Er besitzt

gar keine- Tendenz sich umzulagern. Bei höherer Temperatur sollte es möglich sein, daß er sich unter Abspaltung eines Ring- gliedes zersetzen könnte.

IVgCy RgC \

! >CR2 -> || -f >CR2

R8CX RäC /

Derartige Beobachtungen liegen indessen bis heute nicht vor.

Azofünfringe

Nr=N

| >CR beständig

RC- CR

nicht N=N

KC CR existenzfähig

nicht N= N

i >NH

RC- CR existenzfähig

nicht N=N

I >s

RC CR existenzfähig

(24)

23

2. Der Äthylensulfidring ist bei gewöhnlicher Temperatur beständig, bei höherer Temperatur spaltet er sich in eine Äthylen¬

verbindung und Schwefel.

;s

> ii

R2<y R2C

3. Der Äthylenoxydring ist als Reaktionsprodukt bisher nicht

zu fassen gewesen. Es entsteht vielmehr sofort die entsprechende Karbonylverbindung. Die Reaktion ist analog der bekannten Um¬

lagerung von Äthylenoxyd in Acetaldehyd.27)

RsCH RC

= 0

R2C

X) -> |

R2CH

4. Die Existenz cyklischer N-Hydroxylaminäther ist bisher nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden. Jedenfalls lagern sie sich leicht in die isomeren Nitrone um.

I

>

+ ||

BN/ 'RN= 0

Gewisse monosubstituierte Derivate zersetzen sich leicht in einer anderen Richtung, indem das eine oder das andere Ringglied abgespalten wird.

Es wäre endlich noch die Möglichkeit vorhanden, daß Nitrone sich in die isomeren Oxime umlagern könnten, wie all¬

gemein Nitrosokörper sich äußerst leicht in Oxim umlagern.

Diese Umlagerung entspräche derjenigen der Hydrazimethylene

resp. Hydrazene in Hydrazone.

R

R2C*= N=0 ->R2C = NOR

Derartige Umlagerungen konnten jedoch bis jetzt nicht be¬

obachtet werden.

2?) Ipatiew h. Leontowitsch, B. 36, S. 2016 (1903). Vgl. auch Nef, A.

335, S. 197.

(25)

5. Am kompliziertesten ist die Umlagerung des Hydrazimethy- lenringes. Eîr ist bei gewöhnlicher Temperatur beständig, lagert sich aber bei höherer Temperatur in Hydrazene um. Derartige Verbindungen sind an und für sich unbeständig und ergeben Hydrazone als Endprodukt:

|>NR'

-> || - || R

WW R"N =NE' NN<

(26)

II.

Über

Farbe und

Reaktionsfähigkeit

der

Azoverbindungen

und der

aliphatischen Diazoverbindungen.

!Als echte Azoverbindungen wurden bisher nur diejenigen Körper aufgefaßt, bei denen beide Stickstoffatome an Kohlen¬

stoff gebunden waren. Wenn ein Stickstoff, oder beide an anor¬

ganische Elemente gebunden waren, sprach man stets von anders¬

artigen Verbindungen. Ein Grund dieser Trennung liegt darin, daß man die verschiedenartigen Körper nach ganz unterschied¬

lichen Methoden gewonnen hatte. Die Klassifikation hat sich aber als sehr nachteilig erwiesen, weil man auf diese Weise niemals alle Verbindungen, -die eine N = N-Doppelbindung ent¬

halten, unter einheitliche Gesichtspunkte nehmen konnte und man

keinen Einblick gewann, wie einmal die Farbe und das andereMal die Reaktionsfähigkeit der Azokörper von der Substitution ab¬

hängen. Herr Casas y Ros und ich führten fast gleichzeitig miteinander Versuche mit einer Reihe von Azoverbindungen aus und betrachteten alle Verbindungen, die die N = N-Doppel¬

bindung enthalten, gleichviel ob sie organisch oder anorganisch substituiert, ketten- oder ringförmig konstituiert sind, als Azo¬

verbindungen. In der Tabelle Seite 26—29 bringe ich nun eine Zusammenstellung der wichtigsten Azoverbindungen, im Sinne obiger Zusammenfassung.

Aus der Tabelle geht hervor, daß diejenigen Azoverbindungen (am stärksten gefärbt sind, bei denen die N = N-Doppelbindung mit andern Doppelbindungen ein konjugiertes System bildet. Am stärksten beeinflußt die Karbonylgruppe die Farbe, wir sehen,

daß der karbonylsubstituierte jedoch rein aliphatische Azodikar- bonester tieforangegefärbtist. Wonocheine chromogene Gruppe,

(27)

Formel

undName

Dicarbonylsubstituierte C2H5COON

=

NCOOC,H5 Azodicarbonsäurediäthylester

CH3CON=

NCOCH3 Azodiacetyl C6H6CON

=

NCOC6H5 Azodibenzoyl C«HsCON

=

NCOOC2H5 Benzoylazocarbonester Monocarbonylsubstituierte

C(!H5N=

NCOOC,H5 Phenylazocarbonsäureäthylestei-

C,H5N=

NCOC6H5 Phenylazobenzoyl

C,;H5N=

NCOCH3 Phenylazoacetyl Aromatisch-substituierte

0fiH5N= NCeH6

Azobenzol

Farbe

orangegelbes

Öl

dunkelrotes

Öl

orangegelbe Nadeln kirschrotes

Öl

dunkelrotes

Öl

dunkelrotbraunes

Öl

braunrotes

Öl

orangerote Prismen

Physikalische Konstanten Siedepunkt

106°,13mm

Schmelzpunkt 117°—118° Siedepunkt 107°—108",

0,5mm

Siedepunkt

136°,10mm

Siedepunkt

142°,0,2mm

Siedepunkt 80°—81°,

0,06mm

Literaturnachweis Curtius

u.

Heidenreich,

B.27,

(1894). Stolle,

B.45,284

(1912). Stollé

u.

Benrath,

B.

33,1770 (1900).

B.45,279

(1912). Vergl.

diese

Arbeit,

S.72.

Widmann,

B.28,1927

(1895) Heller,

A. 263,

278

(1891). Fischer,

A. 190,

126

(1877). Vergl.

diese

Arbeit,

S.80.

Schmelzpunkt

68

Mitscherlich,

A.12,311

(1834).

(28)

Formel

undName

Aromatisch-substituierte

C6H5N=

NC6H4N(CH3)2 Dimethylaminoazobenzol CH3.O.C6H4N

=

NCBH40.CH3 Dimethyläther

des

p-Azophenols CH3.C6H4N

=

NC6H4CHS p-Azotoluol Aliphatisch-substituierte

CeH5N=

NCH2CH3

'

Phenyl azoäthyl C6H5CH2N

=

NCH2C6H5 w-Azotoluol

CH3N= NCH3

Azomethan COOC2H5C(CH3)2N

=

NC(CH3)2COOC2H5 Azoisobuttersäureäthylester CNC(CH3)2N =NC(CH3)2CN Azoisobuttersäurenitril

Farbe gelbe

Blàttchen

gelbe

Kristalle orangegelbe Nadeln hellgelbes

öl

farblose Blättchen farbloses

Gas

farbloses

Öl

farblose Nadeln

Physikalische Konstanten Literaturnachweis Schmelzpunkt 115°-117° Schmelzpunkt 160,5°-162,5° Schmelzpunkt

144°

Siedepunkt 69,5—71°,

10mm

Schmelzpunkt

31,5°

Siedepunkt

1,5°

Siedepunkt 231—233° Schmelzpunkt 105-106°

Grieß,

B.10,

528

(1877). Berju,

B.17,1402

(1884). Vorlander u.Mayer, A.320,131 (1902) Willstätter

u. Benz,

B.40,1583(1907) Jaworsky,

J.pr.

Ch.527,1864.

Melms,

B.3,550

(1870). Fischer

u.

Erhardt,

A.199,S.328 B.29,S*.794

(1896). [(1879). Thiele,

A.376,

265

(1910). Thiele,

B.42,2578

(1909). Thieleu. Heuser, A.290,8.39(1896). Thiele

u.

Heuser,

A.290,S.30

(1896).

(29)

Formel

undName

Anorganisch-substituierte

C6H5N=

N.N(CH3), Diazobenzoldimethylamid

CH<,CH, NN=

N <

C0H5C6H6 Dim

ethyldiphenyltetrazen N02C6H4N

=

NOCH3 p-Nitroisodiazobenzolmethyläther C2H5O.N

=

N.O.C2H5

Di äthy

lester

der

untersalpetrigen

Säure

Ringförmig-substituierte

H2C<

Ü Diazomethan

.CO—N ,HN<|| xCO—N

Azodicarbonimid

Farbe

gelbes

Öl

farblose Blätter schwach gelbe Nädelchen farbloses

Öl

tiefgelbe Flüssigkeit violettes

Öl

Physikalische Eonstanten Literaturnachweis Siedepunkt

155°,12mm

Baeyer

u.

Jaeger,

B.8,149

(1875). Schmelzpunkt

137°

Fischer,

A.190,

169

(1877). Schmelzpunkt

83°

Pechmanij

u.

Frobenius,

B.27,

(1894).

Zorn,B.11,1630

(1878). Siedepunkt

—23°v.

Pechmann,

B.28,S.855

(1895). Staudinger

u.

Kupier,

B.45,

(1912). Stollé,

B.45,286

(1912).

(30)

Formel

undName

Bingformig-substituierte

CHCH \n=n// 1,2,4,

5-Tetrazin

/N=

N C6H5N< |

XC=CH

I

C6H6 1,

5-Diphenyl—1,

2,

3-triazol S< I

\C=

C.COOCsH5 I

CeH6

Thiodiazolcarbonsäureäthylester

N=

N 0 Stickoxydul

N=

N N.C6H5 Phenylazid

Farbe

glänzende purpurrote

-

Säulen Physikalische Eonstanten Schmelzpunkt

99°

Literaturnachweis Curtius, Darapsky

u.

Müller,

B.40, 84

(1907). weisse, kleine Nadeln Schmelzpunkt 113—114° Dimroth,

B.35,4050

(1902). farblose Tafeln

oder

Nadeln farbloses

Gas

blaßgelbes

Öl

Schmelzpunkt

42°

Siedepunkt

—87°

Wolff,

A.333,

4 (1904). Gay-Lussac,

Ann.eh. phys.1,394. V.

Meyer,

A. 175,S.141

(1875).

L.

Smith, Still,

Am.J.(2)15,

240.. usw.

Siedepunkt 80—85°,

30—40mmP.

Grieß,

A. 137,65

(1866). Dimroth,

B.35,1032

(1902).

(31)

wie beispielsweise einBenzolkern hinzutritt, wird die Farbewesent¬

lich vertieft. Wir sehen das am deutlichsten beim Benzoylazo- karbonester.

CäH500CN= NCOOC3H6 C0H6CON = NC00C2H5 Azodicarbonester Benzoylazocarbonester

orange kirschrot

Auch beiden phenylsubstituierten Azokörpernkönnen wir zwei konjugierte Doppelbindungen annehmen, wienachfolgende Formeln zeigen:

0=C—N=N-C=0

1 1 \x

^N

= N-C = 0

C2H50 OC2H5 OC2H5

Azodicarbonester Phenylazocarbonester

orange tiefrot

< )>N

=

NC_ y

\

)>N

=N - CH.CH.

Azobenzol Phenylazoathyl

orangerot gelb

Beim Übergang von den rein aromatisch substituierten Azo¬

körpern zu den rein aliphatisch substituierten wird die Farbe erhöht.

C6H5N= NCeH8 C6H5N = NCH3 CHdN =NCH, Azobenzol Phenylazomethyl Azomethan

orangerot gelb farblos

Beidseitig aliphatisch substituierte Azoverbindungen sind, wie wir es eben am Beispiel des Azomethans sahen, farblos, auch Azoisobuttersäureester, bei welchem das Karbonyl in ß-Stellung

zum Stickstoff steht, also kein konjugiertes System mit der N = N-Doppelbindung bildet. Durch anorganische Substitution, wie es bei Diazoäthem, Diazosulfiden, Diazoamidoverbindungen

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Es ist unlöslich in Wasser, aber löslich in \Veingeist, Aether und Säuren mit grünlicher, später gelb werdender Farbe, aus der Lösung der letzteren wird es durch Alkalien gefällt;

Wenn die butterartige , in warmem Wasser schmelzbare Masse , die man durch nnhaliendes- llinüberleiten von Chlorgas über Naphtalin erhält, mit siedender Salpetersäure eine

Es bedeutet einen großen Vorteil, wenn die Zahl der Extraktionsvorgänge gering gehalten werden kann, da gerade durch diese auch bei Verwendung von inneren Standards für

Ebenso gibt es Tri— und Tetrasehwefelsäuren, die durch die Ver- bindung von zwei und drei Molekülen 303 mit einem Molekül Hst4 entstehen, Theoretisch kann man diese Säuren

Ein Gemenge von Chlornatrium und konzentrierter Schwefelsäure greift arsenige Säure unter Bildung von Arsentrichlorid an.. Dies kann in konzentrierter Chlorwasserstoffsäure

gleich die Metalle enthält, die flüchtiger als Zink sind, wie Cadmium und Arsen, soweit sie sich im Mineral finden, und die sich zuerst verfliichtigen.. Dieser Zinkstaub enthält

aber die äußerst leichte Reaktion mit Aceton. Ganz analog wie bei dem tiefblauen Dibromid, so wird auch hier das Brom mit Aceton leicht unter Bildung von Bromaceton herausgenommen.

Mit Acetylchlorid bildet sich ein Reaktionsprodukt, dem nach Analyse folgende Formel (XV) zuzuerteilen ist; doch muss auch dieser Körper noch genauer untersucht werden. Beim