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MaximumsprinzipimFinite-Elemente-Rahmen AndreasSwoboda

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Academic year: 2021

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(1)

LMU München • Andreas Swoboda

Maximumsprinzip im Finite-Elemente-

Rahmen

(2)

Laplace-Gleichung: Maximumprinzip

Satz (Maximumprinzip für die Laplace-Gleichung) Sei Ω ⊂

Rn

oen, beschränkt und sei f : Ω →

R

Lösung der Laplace-Gleichung, d. h. ∆f (x) = 0, x ∈ Ω . Dann gilt max f ( ¯ Ω) = max f (∂Ω) bzw. für alle x ∈ Ω :

f (x) ∈ [min f (∂Ω), max f (∂Ω)] ≡ conv hull(∂Ω)

-1.0 -0.5

0.0 0.0

0.5 1.0 0

1 2 3

f (x, y) = x

2

− y

2

+ 2

(3)

Beweis

Mittelwerteigenschaft: f (x) =

ffl

B(x,r)

f (y)dy .

Sei x ∈ Ω sodass f(x) ∈ / [min f (∂Ω), max f (∂Ω)] globales Maximum (Minimum) ist, dann folgt aus der Mittelwerteigenschaft dass f konstant ist in B (x, r) ⊂ Ω .

Wiederholtes Anwenden liefert, dass f im gesamten

zusammenhängenden Gebiet um x konstant ist, Widerspruch!

(4)

Convex Hull Property

Verallgemeinerung auf nicht-homogenes Problem:

∆f(x) = h(x) ≥ 0 ∀x ∈ Ω (Maximumprinzip)

Verallgemeinerung auf weitere (z. B. elliptische o. nicht-lineare) PDG's, z. B. p -Laplace-Gleichung:

p

f = 0

in

f = g

in

∂Ω ⇔

ˆ

1

p |∇f |

p

→ min

in

g + W

01,p

(Ω) (1) mit ∆

p

f := ∇ · |∇f |

p−2

∇f

.

Verallgemeinerung auf vektorwertige Lösungen: Convex Hull Property:

Satz (Convex Hull Property für die p-Laplace-Gleichung) Sei f (vektorwertige) Lösung zu (1). Dann gilt

(CHP)

(5)

Warum die konvexe Hülle?

Lemma

Sei K ⊂

Rn

abgeschlossen und konvex. Deniere die orthogonale Projektion Π

K

:

Rn

→ K durch Π

K

x := arg min

y∈K

|x − y| . Für alle x ∈

Rn

und alle z ∈ K gilt

(x − Π

K

x) · (z − Π

K

x) ≤ 0 (2)

(6)

Warum die konvexe Hülle?

Lemma

Sei K ∈

Rn

abgeschlossen, konvex und f :

Rm

Rn

. Dann gilt ∀x ∈

Rm

:

|∇Π

K

f(x)| ≤ |∇f(x)|

Kf(x)−ΠKf(y)|2= (ΠKf(x)−f(x)+f(x)−f(y) +f(y)−ΠKf(y))

·(ΠKf(x)−ΠKf(y))

≤(f(x)−f(y))·(ΠKf(x)−ΠKf(y))

C−S≤|f(x)−f(y)||ΠKf(x)−ΠKf(y)|

⇒lim

y→x

Kf(x)−ΠKf(y)|

|x−y| ≤ lim

y→x

|f(x)−f(y)|

|x−y|

(7)

Beweis: CHP für p-Laplace

Existenz einer eindeutigen schwachen Lösung (ohne Beweis)

Wähle K = conv hull (∂Ω) , dann gilt für J [f ] ≡

´ 1

p

|∇f |

p

J [f ] ≤ J [Π

K

f ]

Wegen Monotonität von J [f ] in |∇f| und |∇ (Π

K

f)| ≤ |∇f | : J [Π

K

f] ≤ J [f ]

⇒ Π

K

f ≡ f

(8)

Verallgemeinerung des CHP

Benutzt:

Existenz und Eindeutigkeit der Lösung

Monotonität von F in J [f] =

´

F (x, |∇f (x)|) im zweiten Argument Satz (Convex Hull Property)

Sei f eindeutiger Minimierer der Energie J [f ] =

´

F (x, |∇f (x)|) wie oben. Dann gilt

f (x) ∈ conv hull(∂Ω), ∀x ∈ Ω ⊂

Rn

(3)

(9)

Finite Elemente

Sei T eine konforme Triangulierung von Ω in n-Simplexe T . Sei N die Menge der Ecken in T .

Sei

P1

(T ) der Raum der an-linearen Funktionen auf T ∈ T . Denition (Finite Lagrange Elemente)

Der Raum der niten Lagrange Elemente ist deniert als

V

(T ) :=

V ∈ C Ω

V

|T

P1

(T) f ¨ ur alle T ∈ T . (4)

V(T)

wird aufgespannt von der nodalen Lagrange Basis

ϕz, z

∈ N :

f¨ur alley, z

∈ N

giltϕz(y) =δyz

X

z∈N

ϕz

1

(10)

Finite Elemente

Sei T eine konforme Triangulierung von Ω in n-Simplexe T . Sei N die Menge der Ecken in T .

Sei

P1

(T ) der Raum der an-linearen Funktionen auf T ∈ T . Denition (Finite Lagrange Elemente)

Der Raum der niten Lagrange Elemente ist deniert als

V

(T ) :=

V ∈ C Ω

V

|T

P1

(T) f ¨ ur alle T ∈ T . (4)

V

(T ) wird aufgespannt von der nodalen Lagrange Basis ϕ

z

, z ∈ N :

f¨ur alle

y, z ∈ N

gilt

ϕ

z

(y) = δ

yz

X

z∈N

ϕ

z

≡ 1

(11)

Triangulierung, nodale Basis

1

(12)

CHP für nite Elemente

I. A. gilt für V ∈

Vm

(T ) , dass Π

K

V ∈ /

V

(T ) !

Deniere den Projektionsoperator P

K

:

V

(T )

m

V

(T )

m

mit (P

K

V)(Ω) ⊂ K durch

(5)

(13)

CHP für nite Elemente

I. A. gilt für V ∈

Vm

(T ) , dass Π

K

V ∈ /

V

(T ) !

Deniere den Projektionsoperator P

K

:

V

(T )

m

V

(T )

m

mit (P

K

V)(Ω) ⊂ K durch

(5)

(14)

Nicht-Stumpfwinkligkeit

Denition (nicht-Stumpfwinkligkeit)

Ein Simplex T ∈ T heiÿt nicht-stumpf wenn die Winkel zwischen allen Paaren von Seiten kleiner oder gleich π/2 sind.

Eine konforme Triangulierung T von Ω heiÿt nicht-stumpf, wenn alle Simplexe T ∈ T nicht-stumpf sind.

Mit anderen Worten:

Lemma

Ein

n

-Simplex

T

∈ T ist nicht-stumpf genau dann wenn

∇ϕ

z|T

· ∇ϕ

y|T

0

∀z, y ∈

T

∩ N

mitz

6=

y

(6) Eine konforme Triangulierung T von

ist nicht-stumpf genau dann wenn

∇ϕ · ∇ϕ ≤

0 fast ¨uberall in Ω,

∀z, y ∈ N

mitz

6=

y

(7)

(15)

Nicht-Stumpfwinkligkeit

Denition (nicht-Stumpfwinkligkeit)

Ein Simplex T ∈ T heiÿt nicht-stumpf wenn die Winkel zwischen allen Paaren von Seiten kleiner oder gleich π/2 sind.

Eine konforme Triangulierung T von Ω heiÿt nicht-stumpf, wenn alle Simplexe T ∈ T nicht-stumpf sind.

Mit anderen Worten:

Lemma

Ein n -Simplex T ∈ T ist nicht-stumpf genau dann wenn

∇ϕ

z|T

· ∇ϕ

y|T

≤ 0 ∀z, y ∈ T ∩ N mit z 6= y (6) Eine konforme Triangulierung T von Ω ist nicht-stumpf genau dann wenn

∇ϕ · ∇ϕ ≤ 0 fast ¨ uberall in Ω, ∀z, y ∈ N mit z 6= y (7)

(16)

Lemma

Lemma

Sei T eine nicht-stumpfe, konforme Triangulierung von Ω und sei K ∈

Rm

abgeschlossen und konvex. Für alle V ∈

V

(T )

m

und fast überall in Ω gilt

∇V : ∇P

K

V ≥ |∇P

K

V|

2

und (8)

|∇V| ≥ |∇P

K

V|, (9)

d.h. unter diesen Bedinungen gilt (CHP)

(17)

Beweis

∇V : ∇P

K

V ≥ |∇P

K

V|

2

:

V|T =

n

X

i=1

V(zii|T mit {zi}i=1...n=N

∇V|T:∇PKV|T =

n

X

i=1 n

X

j=1

∇ϕi|T· ∇ϕj|T

(V(zi)·ΠKV(zj))

=

n

X

i=1 n

X

j=1

∇ϕi|T· ∇ϕj|T

V(zi)· ΠKV(zj)−ΠKV(zi)

| {z }

P j→0

Lemma 1

∇ϕi·∇ϕj≤0

n

X

i=1 n

X

j=1

∇ϕi|T· ∇ϕj|T

ΠKV(zi)· ΠKV(zj)−ΠKV(zi)

| {z }

P j→0

=∇(PKV)|T:∇(PKV)|T =

∇(PKV)|T

2

: Cauchy-Schwarz:

(18)

Beweis

∇V : ∇P

K

V ≥ |∇P

K

V|

2

:

V|T =

n

X

i=1

V(zii|T mit {zi}i=1...n=N

∇V|T:∇PKV|T =

n

X

i=1 n

X

j=1

∇ϕi|T· ∇ϕj|T

(V(zi)·ΠKV(zj))

=

n

X

i=1 n

X

j=1

∇ϕi|T· ∇ϕj|T

V(zi)· ΠKV(zj)−ΠKV(zi)

| {z }

P j→0

Lemma 1

∇ϕi·∇ϕj≤0

n

X

i=1 n

X

j=1

∇ϕi|T· ∇ϕj|T

ΠKV(zi)· ΠKV(zj)−ΠKV(zi)

| {z }

P j→0

=∇(PKV)|T:∇(PKV)|T =

∇(PKV)|T

2

: Cauchy-Schwarz:

(19)

Existenz&Eindeutigkeit ( p -Laplace FE)

Satz

J [V] =

ˆ

1

p |∇V|

p

→ min

in

G +

V0

(T )

m

Hat eine eindeutige Lösung.

J ist durch 0 nach unten beschränkt und eine inmale Folge {V

k

}

k∈N

durch

C >0

nach oben

V(T)m

endlich-dimensional ⇒ {V

k

}

k∈N

ist präkompakt in

V(T)m

⇒ Es gibt

Vkl

U

G+V0(T)m

, Minimierer

Angenommen, es gibt mehrere Minimierer

U

6=

V, dann

∇U+∇V2

p < |∇U|2 p +|∇V|2 p

für

p >1

⇒ J

[U+V2 ]< J[U]2 +J[V]2 =

J

[U]

, Widerspruch!

(20)

Existenz&Eindeutigkeit ( p -Laplace FE)

Satz

J [V] =

ˆ

1

p |∇V|

p

→ min

in

G +

V0

(T )

m

Hat eine eindeutige Lösung.

J ist durch 0 nach unten beschränkt und eine inmale Folge {V

k

}

k∈N

durch C > 0 nach oben

V

(T )

m

endlich-dimensional ⇒ {V

k

}

k∈N

ist präkompakt in

V

(T )

m

⇒ Es gibt V

kl

→ U ∈ G +

V0

(T )

m

, Minimierer

Angenommen, es gibt mehrere Minimierer U 6= V, dann

∇U+∇V2

p

<

|∇U|2 p

+

|∇V|2 p

für p > 1

⇒ J [

U+V2

] <

J[U]2

+

J[V]2

= J [U] , Widerspruch!

(21)

Existenz&Eindeutigkeit (allgemein)

Satz

Sei das Funktional J :

V

(T )

m

R

stetig und sei F : Ω ×

R

R (1)

streng konvex im zweiten Argument, d. h. für alle θ ∈ (0, 1) und

s, t ≥ 0, s 6= t gilt fast überall in Ω

F (·, θs + (1 − θ)t) < θF (·, s) + (1 − θ)F (·, t)

(2)

koerzitiv, d. h. es gibt eine stetige, monotone Funktion F :

R

R

mit g(t) → ∞ für t → ∞ , sodass fast überall in Ω gilt:

F (·, t) ≥ g(t) für alle t ≥ 0.

Dann existiert ein eindeutiges U ∈ G +

V0

(T )

m

sodass

J (U) = min {J (V) : V ∈ G +

V0

(T )

m

}

(22)

Diskussion

Ob ein Mensch klug ist, erkennt man an seinen Antworten.

Ob ein Mensch weise ist, erkennt man an seinen Fragen.

(Nagib Mahfuz)

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