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Entspringt zwischen den

Bündeln

des

M.

incisivus an den

Juga

alveolaria des zweiten Schneidezahnes

und

desEckzahnes, gedeckt ^•om >\I. quadratuslabiisuperioris.

Mit einem medialen Teil

(Pars

alaris) -) verbreitet er sich in der

Umgebung

des Nasenloches, an

Scheidewand

^j

und

Nasenflügel, mit

einem

lateralen

(Pars

trans-versa) *), steigt er

nach dem Nasenrücken

auf,

wo

er, fächerförmig ausstrahlend, in eine

Aponeurose

übergeht, durch welche er sich mit

dem Muskel

der Gegenseite ver-einigt.

Von oben

her heftet sich der N. procerus an diese

Aponeurose

an.

Wirkung.

Senkt dieNasenspitze; die Pars alaris bewegt den Nasenflügel medianwärts.

Jochbeinmuskel, M. zygomaticus

^) (36).

Platt cylindrisch entspringt er kurzsehnig nächst der Sutura zygomatico-tem-poralis

vom

oberen

Rand

des

Jochbogens und

inseriert schräg absteigend

am

Mund-winkel mit zwei Zacken, zwischen welchen die

Vasa

labialia superiora verlaufen.

Er

deckt den Fettpfropf der

Wange.

Wirkung.

Hebt den Mundwinkel nach oben und lateralwärts.

Lachmuskel, M. risorius

®) [36).

Zarte, zuweilen

kaum

nachweisbare, transversale Bündel, welche aus der Fascia parotidea entspringen. SiebedeckendieAusstrahlungdes

Platysma

faciei

und

kreuzen

sie spitzwinkelig.

Nach dem Mundwinkel

hin konvergieren sie

und

verbinden sich

an

demselben mit der Insertion des

M.

triangularis, so

daß

sie sich wie einquerer

Kopf

desselben verhalten. Seitliche Hautinsertionen

können Wangengrübchen

verur-sachen (M.-H.).

Wirkung.

Zieht den Mundwinkel seitwärts.

1) Pars malaris, Henle.

'^) Depressor alae nasi.

^) Depressor septi mobilis. Er wird von manchen Seiten beim i\L orbicularis oris auf-geführt.

*) Compressor s. triangularis nasi.

^) M. zygomaticus major.

^) -M. nsorius Santorini.

58 Muskeln der Xascn- und AhindfjfHend.

Dri'icckigcr M iindimiskcl

, M. t

riangularis

•) (36, 37).

Ein platt dreiseitiger Muslccl, welcher

vom

unteren

Rand

des Unterkiefers zwischen den Insertionen des

Platysma

bis in die

Gegend

der hinteren

Backenzähne

breit entspringt

und

straff an die Unterlage angeheftet in einem flachen, lateralwärts gerichteten

Bogen

/uiu

Mundwinkel

aufsteigt. \'on den vordersten

Bündeln

der beiden gleichnamigen ]\Iuskeln vereinigen sieh einige schleifenförmig unter

dem Kinn

(M.

transversus menti).

Ihre \'erbindung mit der

Haut

\-erhindert eine stärkere

Fettansammlung

an dieser Stelle.

Das

Fett

kann

erst hinter ihr als

Doppelkinn

zu ungehinderter Ausbildung

kommen.

Wirkung.

Senkt den Mundwinkel.

Von oben und

unten her

kommen

in wesentlich vertikalem Verlauf Muskeln, welche nicht, wie Zygomaticus, Risorius

imd

Triangularis, an den IMundwinkel, sondern an die breite Fläche der Ober-

und

l'nterlippe gehen.

\'iere c

k

iger

Muskel der ü

ber1ip pe, ^I. q uadratus 1a

b

ii supi'r -ioris {36, 37, 44).

Er

besteht aus drei

am Ursprung mehr

oder

minder

deutlich gesonderten, ab-wärts übereinander greifenden Zacken. Ein

Caput angulare

2) entspringt in nächster

Nähe

der Ursprungszacke des

M.

frontalis

vom

Stirnfortsatz des Ober-kiefers; ein

Caput infraorbitale

^) entspringt gedeckt

vom

M. orbicularis oculi

am

Infraorbitalrande; ein

Caput zygomaticum

*) ist ein schmaler

und

platter

Muskel und

entstehtauf der

Höhe

des

Tuber

zygomaticimi.

Das Caput

angulareendetregelmäßig mit

einem

Teile seiner Fasern in der

Haut

des Nasenflügels,

doch kann auch

das

Caput zygomaticum

sich bis

zum

Nasenflügel erstrecken.

Im

übrigen konvergieren die

Bündel

der drei

Köpfe und

verflechten sich

beim

Eintritt in die Lippe.

Der Muskel

bedeckt

den M.

caninus

und

das Geflecht des N. infraorbitalis.

Wirkung.

Hebt die Oberlippe und den Nasenflügel.

* Die Vereinigung der drei Köpfe zu

einem

Muskel wird nicht von allen Seiten gebilligt.

Viereckiger Muskel der l'nterlippe,

M.

quadratus

labii in-feriorisä) {36, 37, 44).

Eine durch Insertion

am

unteren

Rand

des Unterkiefers unterbrochene Fort-setzung des Platysma, welche mit schräg

medianwärts

aufsteigenden Fasern die ganze Breite der Unterlippe einnimmt. Soweit der M. triangularis reicht, ist der

Quadratus von

demselben bedeckt

und

fest mit

ihm

verbunden.

Er

deckt das

Fo-ramen

mentale

und

die aus demselben austretenden Gefäße

und

Nerven. Seitlich schließt er sich

ohne

Grenze an die in das Gesicht aufsteigenden Fasern des

Platysma

(M. subcutaneus faciei S. 45) an.

Wirkung.

Senkt die l'nterlippe und zieht sie lateralwärts.

Kiunmuskel,

M. mentalis'') [36, 37, 41).

Er

entspringt beiderseits dicht unter

dem M.

incisivus labii inferior \'om l'nter-kiefer. Seine Fasern laufen abwärts

und

vorwärts,

um

in der

Haut

des Kinnes zu endigen. Die medialsten Fasern kreuzen sich in der Mittellinie auf einem

Binde-^) M. triangularis menti, M. depressor anguli oris.

^) M. levator communis labii superioris alaeque nasi.

") M. levator labii superioris proprius.

*) M. zygomaticus minor.

^) I\I. quadratus menti. M. depressor labii inferioris.

^) M. levator menti.

Muskeln der Nasen- und -M\iiii1l;cj?'iic1. 59 gewebswulst, wrlclier liier als Unterlage dii iit. Diese letzteren Fasern erzeugen das

Grübchen

im

Kinn

(M.-H.).

Wirkung.

Hebt das Kinn und die Unterlippe wie beim Schmollen.

Zwischen

dem

erwähnten Bindcgcwcbswulst und

dem

Knochen

kommt

zuweilen ein Schleimbeutel \-or,

Bursa

pracmentalis, welcher dcslialb Beachtung verdient, weil er ent-arten kann.

Eckzahnmuskel

. M. raiiiiuisi) (36, 37).

Der

tiefen Schichte der Gesichtsmuskeln zugehörig, in naher genetischer Be-ziehung

zum

M. triangularis stehend, liegt er unter

dem

M. quadratus labii supcrioris,

von dem

er durch Gefäße,

Nerven und

Fett getrennt ist.

Er

entspringt kurzschnig

und

glatt aus der Fossa canina des Oberkiefers unter

dem Foramen

infraorbitale

und

endet, lateralwärts absteigend, in der

Haut

des Mundwinkels.

Er

wird fast beständig verstärkt durch ein schmales, \-om Stirnfortsatz des Oberkiefers

stammendes

Bündel.

Bei der Präparation wird sein unteres, lateral gerichtetes

Ende

zwischen

Quadratus nnd Zygomaticus

sichtbar.

Wirkung.

Zieht den Mundwinkel aufwärts.

Backcnmuskel,

M.

buccinator

(37, 38, 39).

Wird

zu

einem

guten Teile

von den

oberflächlich gelegenen

Muskeln

verdeckt.

Er nimmt

seinen

Ursprung

in einerhufeisenförmigen Linie,

von

der

Gegend

der hinteren

Backzähne

des Ober-

und

Unterkiefers

(am

Unterkiefer

von

der Crista buccinatoria)

und

zwischen beiden Kiefern

von

der

Raphe pterygomandibularis

{39), in welcher die Fasern des Buccinator mit den Fasern des M. constrictor pharyngis superior des obersten

Ringmuskels

des Schlundes

zusammenhängen.

Dieselbe erstreckt sich

vom Hamulus

pterygoideuszurLineamylohyoidea.

Durch

VerflechtungderBündel, die den

Ausführungsgang

der Gl. parotis zwischen sich fassen, gelangen die

vom

L^nterkiefer entspringenden teilweise an

den

oberen

Rand,

die

vom

Oberkiefer entspringenden

an den

unteren

Rand

des Muskels

und

setzen sich so, gekreuzt, in die

Lippen

fort.

Ein

kleiner Teil der Fasern endet in der Schleimhaut des

Mundwinkels und am

Alveolarrand des L^nterkiefers, ein anderer schon früher in der Schleimhaut der

Wange.

.

Es

sei

nochmals

daran erinnert,

daß

sein hinterer Teil

von

der Fascia bucco-phar\Tigea bedeckt wird (S. 54)

und daß

auf

ihm

der Fettpfropf der

Wange

(S. 54) liegt.

Wirkung.

Treibt die Luft aus den geblähten Backen aus, wie beim Trompetenblasen.

IstderMuskelgelähmt, dann schlottert die

Wange

und die Schleimhaut kann beim Kauen leicht zwischen die Zähne geraten und schwere Verletzungen erleiden.

Kreismuskel des Mundes, M. orbicularis

oris") {36, 37, 44).

\A'enn

auch

der

Muskel

aus selbständiger Anlage entsteht (S. 53), so sind

ihm doch

in fertigem

Zustand

so vielefremde

Elemente

beigemischt,

daß

er

im

wesent-lichen

von den

Ausstrahlungen des

M.

caninus, triangularis

und

buccinator gebildet wird. Die

von den

beiden ersten

Muskeln stammenden Bündel

kreuzen die Mittel-linie

und enden dann

inderHaut. Die

dem

letzteren

entstammenden Bündel

biegen aus

dem

Kreisverlauf nicht ab

und enden

nicht inderHaut.

Zu

diesenFasern

kommen noch

solche, welche

vom Knochen

dicht über, resp. unter

dem

Alveolarrand beider Kiefer, in der

Gegend

zwischen

dem

ersten Schneidezahn

und Eckzahn

entspringen.

Mm.

1) M. levator angulioris.

-) Sphincter oris.

60 Kauimiskcln.

incisi\i labii

supciitnis und

infcrioiis') (J/). Sic

wenden

sicli laterahvärts,

um

sich früher oder später

im

Kreismuskel zu verheren. Die .M. incisivi labii superioris reihen sich mit ihren

Ursprüngen

denen des M. nasalis unmittelbar an. dii'

Mm.

incisivi labii inf.

denen

des M. mentalis.

Die Lippin cntlialten an ilirmi

Rand

auch sagittal verhuifendc,

xon

di'r

Haut

zur Sclileimhaut ziehende Fasern, welche jedoch nur mikroskopisch nachzuweisensind.

Wirkung.

Schließt die Mundöffnung und hält die Lippen gespannt. Die

Mm.

incisivi spitzen die Lippen, wie beim Küssen.

Die

Wirkung

der Ciesichtsmuskeln im ganzen ist eine überaus komplizierte. Sie be-schränkt sich, wie gesagt, nicht darauf, die Öffnungen,

um

welche sie sich gruppieren, einfach zu verengern oder zu erweitern, sondern hat außerdem noch die so fein nuancierten \'erschie-bungen und Faltungen der Haut auszuführen, welche

man

als Mienenspiel bezeichnet. Die von den einzelnen Muskeln kurz erwähnte Tätigkeit erschöpft dabei die Möglichkeiten bei weitem nicht, siekönnenvielmehr erheblichfeinerarbeiten,indemeinzelne Teilederanatomischen Muskcl-individuen selbständig bewegtwerden. Entstehen beiden Verschiebungen auch Falten derHaut, dann bilden sich dieselben stetsim rechten Winkel

zum

Verlauf dersich kontrahierenden Muskel-fasern, so z. B. Querfalten der Stirne bei Kontraktion desM. frontalis, eine tiefe Längsfalte über der Nase bei Kontraktion der in der Braue endenden Bündel. Einige Furchen bedeuten Grenz-linien von Muskelgebieten und zwar die Wangenlidfurche, die Xasolabialfurche, die ^lentolabial-furche. Werden gewisse Muskeln gewohnheitsmäßig immer und immer wieder in Tätigkeit ge-setzt, dann bleiben die durch sie erzeugten Falten in der in späteren Lebensjahren rigiden Haut mehr oder weniger deutlich bestehen, wodurch sich ein bestimmter Ausdruck ausprägt, der der Heiterkeit, des Ernstes, des Trotzes usw. Besonders kräftige Hautinsertionen rufen bei ent-sprechenden Bewegungengrübchenförmige Einziehungen derHaut hervorund zwarinder

Wange

und

am

Kinn. Die Wangengrübchen stehen nicht bei allen Leuten an der gleichen Stelle, sie

werden auch nicht stets von den gleichen Muskelbündeln hervorgerufen.

Motorische

Innervation. Es sei wiederholt, daß sämtliche Hautmuskeln des Kopfes

\om

N. facialis versorgt werden.

Varietäten. Die Ausbildung, der Verlauf, diegegenseitigenVerbindungen und die Haut-insertionen der Gesichtsmuskeln sind im Einzelfall ganz außerordentlich verschieden und diese Verschiedenheiten sind es gerade, welche Bildung und Ausdruck des Gesichtes so bedeutend be-einflussen. Sie erklären sich aus der Entwickelung. In der ersten Zeit bilden die Ausbreitungen des Platysma große ununterbrochene Platten über den ganzen Kopf hin

(Futamura)

und es

kommt

nun daraufan,wie weit siesichspäterzurückbilden; bei

dem

einenMenschen istdanndas Gesicht von einer dicken Muskelplatte überzogen, in welcher

kaum

Lücken nachzuweisen sind, bei einem anderen wieder sind die Bündel schwach, farblos und ganz mit Fett durchsetzt.

Praktische

Bemerkungen. Wegen

der einheitlichen Nervenversorgung der bespro-chenen !\Iuskeln betrifft eine

Lähmung

derselben sie fast regelmäßig in ihrer Gesamtheit. Es entsteht eine Asvmmetriebeider Gesichtshälften, welche schon in der Ruhe, noch mehraber bei Bewegungen, besonders beim Lachen hervortritt. Die Querfalten der Stirne sind nur auf der gesunden Seite ausgeprägt, dasAugestehtweitgeöffnet, die Nase weichtnachdergesunden Seite ab, die Nasolabialfurche ist auf der kranken Seite verstrichen und der

Mund

nach der gesunden hin verzogen

(Oppenheim

1908).