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(8) Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG

Im Dokument Erfolg ist Verantwortung (Seite 120-123)

Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Die RAG-Stiftung hält 74,99 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handels-gesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von den Ergebnissen der Tochtergesellschaften sowie von Aufwendungen und Erträ-gen aus der Konzernfinanzierung und aus Portfoliomaßnahmen bestimmt.

Zum 1. August 2011 wurde die Führung sämtlicher Betriebe der Evonik Degussa GmbH, Evonik Goldschmidt GmbH, Evonik Oxeno GmbH, Evonik Röhm GmbH und Evonik Stockhausen GmbH auf die Evonik Industries AG übertragen. Damit verbunden gingen rund 13.600 Mitarbeiter der Gesellschaften auf die Evonik Industries AG über. Die betriebsgeführten Gesellschaften bleiben wirtschaftliche Eigentümer der Vermögensgegenstände und Schulden der Betriebe. Die wirtschaft-lichen Chancen und Risiken sind daher weiterhin den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurech-nen. Evonik Industries AG weist als Betriebsführer die in eigenem Namen eingegangenen Schulden aus und aktiviert gleichzeitig einen Ausgleichsanspruch gegen die Eigentümer der Betriebe. Aus der Betriebsführung entstehen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Evonik Industries AG lediglich Umsatzerlöse für Entgelte aus den Betriebsführungstätigkeiten. Alle anderen Aufwen-dungen und Erträge sind den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen und in deren Jahres-abschlüssen ausgewiesen. Für das Geschäftsjahr 2011 erfolgte die Berechnung der Betriebs-führungsentgelte zeitanteilig.

seine Produktionskapazitäten für Polyetheretherketon (PEEK) sowie für Polymethylmethacrylat-Formmassen (PMMA) ausgebaut. Am japanischen Standort Yokkaichi nahm der Geschäftsbereich Inorganic Materials die kombinierte Produktionsanlage von Monosilan und der pyrogenen Kiesel-säure AEROSIL in Betrieb. Entsprechend unserer Wachstumsstrategie haben wir weitere größere Projekte auf den Weg gebracht: In Singapur entsteht ein neuer rückintegrierter Anlagenkomplex für die Aminosäure DL-Methionin und in China werden wir neue Produktionskomplexe für Isophoron und Isophoron-Veredelungsprodukte sowie für organische Spezialtenside und eine Produktionsanlage für Wasserstoffperoxid errichten.

Hohe Nachfrage in Amerika

In Nordamerika wuchs der Umsatz um 10 Prozent auf 2.766 Millionen €; der Anteil am gesamten Konzernumsatz blieb unverändert bei 19 Prozent. Deutliche Umsatzanstiege verzeichneten wir in den Segmenten Consumer, Health & Nutrition sowie Specialty Materials, während der Umsatz des Segments Resource Efficiency aufgrund des Verkaufs des Carbon-Black-Geschäfts unter dem Vorjahreswert blieb. Die Sachinvestitionen stiegen deutlich auf 109 Millionen €.

In Mittel- und Südamerika erwirtschaftete Evonik einen Umsatz von 642 Millionen €. Dieser lag aufgrund des Abgangs des Carbon-Black-Geschäfts um 2 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Anteil am Konzernumsatz verringerte sich um 1 Prozentpunkt auf 4 Prozent. In Sachanlagen wurden wie im Vorjahr 7 Millionen € investiert. In dieser Region befinden sich für uns attraktive Schwellenländer, in denen wir überproportionales Potenzial für zukünftiges Wachstum sehen.

Um hieran teilhaben zu können, haben wir Investitionsprojekte in die Wege geleitet. So entsteht in Argentinien eine Produktionsanlage für Alkoholate, die als Katalysatoren für die Biodiesel-produktion eingesetzt werden; in Brasilien werden wir eine Anlage für oleochemische Spezial-tenside errichten.

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Lagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen

Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik Industries AG

in Millionen € 2011 2010

Umsatzerlöse 51 168

Sonstige betriebliche Erträge 529 929

Personalaufwand −87 −62

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen −3 −2 Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens −1 −1

Sonstige betriebliche Aufwendungen −811 −934

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit −322 98

Zinsergebnis −147 −122

Abschreibungen auf Finanzanlagen −5 −440

Beteiligungsergebnis 101 848

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit −373 384

Außerordentlicher Ertrag 11 0

Außerordentlicher Aufwand −17 −16

Außerordentliches Ergebnis −6 −16

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag −46 −237

Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss −425 131

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 115 384

Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen 735 0

Bilanzgewinn 425 515

Seit dem 1. Januar 2008 stellt die Evonik Industries AG ihren Tochterunternehmen Dienstleistungs-entgelte in Rechnung. Diese betrugen im Jahr 2011 24 Millionen € und wurden zusammen mit den zeitanteiligen Betriebsführungsentgelten von 27 Millionen € unter den Umsatzerlösen ausgewie-sen. Die Konzernumlage wird seit dem 1. Januar 2011 nicht mehr erhoben. Daher lagen die sons tigen betrieblichen Erträge mit 529 Millionen € erheblich unter dem Vorjahreswert von 929 Millionen €, der Kostenweiterbelastungen an Konzernunternehmen in Höhe von 252 Millionen € enthielt. Im Rahmen der Bruttodarstellung werden Erträge aus Währungskursdifferenzen (456 Millionen €) unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und die korrespondierenden Aufwendungen (404 Mil-lionen €) unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Ertrag von 52 Millionen €. Der Personalaufwand stieg deutlich auf 87 Millionen €. Hierzu trugen Sonderbelastungen bei den Pensionsrückstellungen, Kosten im Zusammenhang mit der Neu-strukturierung sowie allgemeine Personalkostensteigerungen bei. Nicht enthalten ist der Personal-aufwand für die zum 1. August 2011 übernommenen Mitarbeiter, da diese wirtschaftlich weiter den betriebsgeführten Gesellschaften zuzurechnen sind.

Das Zinsergebnis von minus 147 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus der Finanzmittel-aufnahme im Rahmen der konzernweiten Finanzierungstätigkeit. Zudem sind Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzen-triert ist, enthalten. Das Beteiligungsergebnis verringerte sich von 848 Millionen € im Vorjahr auf 101 Millionen €. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Evonik Degussa GmbH ihren gesamten Jahresüberschuss thesauriert hat, während er im Vorjahr vollständig abgeführt wurde.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug aufgrund der fehlenden Konzernumlage sowie des geringeren Beteiligungsergebnisses minus 373 Millionen € gegenüber 384 Millionen € im Jahr zuvor. Das außerordentliche Ergebnis von minus 6 Millionen € betraf Aufwendungen im

Geschäftsbericht 2011 Evonik Industries 52

Umfeld der geplanten Börsennotierung. Darüber hinaus sind im außerordentlichen Aufwand Kosten für die Vorbereitung der geplanten Börsennotierung in Höhe von 11 Millionen € enthalten, die uns von den Aktionären erstattet wurden. Die Ertragsteuern von 46 Millionen € betrafen Steuern für die Vorjahre. Der Jahresüberschuss/-fehlbetrag verringerte sich von 131 Millionen € auf minus 425 Millionen €. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr von 115 Millionen € sowie Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 735 Millionen € ergibt sich ein Bilanzgewinn von 425 Millionen €. Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzgewinn als Dividende an die Aktionäre auszuschütten.

Bilanz Evonik Industries AG

in Millionen € 31.12.2011 31.12.2010

Aktiva

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 8 8

Finanzanlagen 8.813 8.870

Anlagevermögen 8.821 8.878

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.156 3.423

Wertpapiere 635 373

Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG erhöhte sich um 0,3 Milliarden € auf 13,8 Milliarden €.

Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Tochtergesellschaften. In den For-derungen sind im Wesentlichen die Erstattungsansprüche aus Betriebsführung sowie Finanz-forderungen von 1,0 Milliarden € vor allem aus der Cashpool-Tätigkeit enthalten. Das Eigenkapital verringerte sich aufgrund der Dividendenzahlung und des Jahresfehlbetrags um 0,8 Milliarden € auf 4,2 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote ging dementsprechend von 37,5 Prozent auf 30,8 Pro-zent zurück. Die Rückstellungen erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund der Übertragung von Pensions- und Personalrückstellungen von den betriebsgeführten Gesellschaften um 1,6 Milliar-den € auf 2,0 Milliar1,6 Milliar-den €. Die Verbindlichkeiten und die Forderungen spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. In den Verbindlichkeiten sind 6,9 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten enthalten. Hiervon entfallen 6,0 Milliarden € auf ver-bundene Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 750 Millionen € betreffen die im Oktober 2009 begebene Kapitalmarktanleihe.

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Corporate Responsibility

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