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(5.2) Akquisitionen und Desinvestitionen

Im Dokument Erfolg ist Verantwortung (Seite 182-185)

Im Folgenden werden die Veränderungen des Konsolidierungskreises für die Berichtsperiode nach Erwerben (Akquisitionen) und Verkäufen (Desinvestitionen) näher erläutert.

Akquisitionen

Evonik übernahm am 28. Februar 2011 durch die Übertragung des Betriebsvermögens (Asset Deal) das RESOMER Geschäft von der Boehringer Ingelheim-Gruppe, Ingelheim. Diese Aktivität mit Produkten aus Standard- und kundenspezifischen Polymeren für die Herstellung von medizinischen Anwendungen und pharmazeutischen Formulierungen wurde in das Segment Consumer, Health &

Nutrition integriert. Mit dieser Transaktion will Evonik seine Position als strategischer Partner der Pharmaindustrie stärken.

Evonik übernahm am 12. Mai 2011 von einer Verkäufergruppe die hanse chemie-Gruppe durch Erwerb von jeweils 100 Prozent der Anteile an der hanse chemie AG und der nanoresins AG, beide Geesthacht. Die hanse chemie-Gruppe beliefert mit ihren Produkten die Märkte für Spezial- anwendungen der Siliconchemie und ergänzt somit die bisherigen Aktivitäten mit siliconbasierten Produkten von Evonik. Das Geschäft wurde im Wesentlichen in das Segment Consumer, Health &

Nutrition eingegliedert. Infolge dieses Erwerbs wurden drei Tochterunternehmen erstmalig kon-solidiert.

Evonik übernahm am 31. Oktober 2011 durch die Übertragung des Betriebsvermögens (Asset Deal) die Aktivitäten zur metallurgischen Produktion von Solarsilizium (Solsilc-Prozess) von der FESIL Sunergy AS und der Solsilc Development Company AS, beide Trondheim (Norwegen).

Diese Aktivitäten wurden in das Segment Resource Efficiency integriert. Der Solsilc-Prozess ist für Evonik eine hervorragende Basis, die Rohstoffe für die Produktion von Solarsilizium weiter zu optimieren.

Evonik erwarb am 17. November 2011 durch die Übertragung des Betriebsvermögens (Asset Deal) das Pharmageschäft von SurModics Pharmaceuticals Inc., Birmingham (Alabama, USA), das auf die Entwicklung von pharmazeutischen Depotarzneiformen für parenterale Anwendungen (Injektionen) spezialisiert ist. Evonik erlangt hierdurch Zugang zu führendem Know-how auf diesem Gebiet und stärkt seine Angebotspalette für den Pharmamarkt. Das Geschäft umfasst zwei Standorte in Birmingham mit 75 Mitarbeitern und wurde in das Segment Consumer, Health &

Nutrition eingegliedert.

Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in %

Sonstige Beteiligungen (zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert) Inland

Faserwerke Hüls GmbH Marl 50,00

Industriepark Münchsmünster GmbH & Co. KG Münchsmünster 30,00

Industriepark Münchsmünster Verwaltungs-GmbH Königstein 38,00

Ausland

Aerosil Regional Representative Office Ltd. Bangkok (Thailand) 49,00

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Veränderungen im Konzern

Evonik übernahm am 30. November 2011 durch die Übertragung des Betriebsvermögens (Asset Deal) das kanadische Wasserstoffperoxid-Geschäft vom Kemira-Konzern, Helsinki (Finnland).

Hierdurch hat Evonik seine führende Marktstellung bei Wasserstoffperoxid in Nordamerika kon-sequent weiter ausgebaut. Die Transaktion umfasste die Produktionsstätte in Maitland (Ontario, Kanada), das Kundenportfolio sowie die Mitarbeiter. Das Geschäft wurde in das Segment Specialty Materials übernommen.

Diese kleineren Akquisitionen wirkten sich zusammengefasst zum Zeitpunkt der Erstkonsoli-dierung auf die Bilanz wie folgt aus:

in Millionen € Angesetzte Zeitwerte

Langfristiges Vermögen 110

Kurzfristiges Vermögen (ohne flüssige Mittel) 23

Flüssige Mittel 1

Die Kaufpreise für diese kleineren Akquisitionen bewegten sich zwischen 9 Millionen € und 52 Millionen € und wurden mit flüssigen Mitteln beglichen. Für diese Erwerbe wurden 2 Millio-nen € Transaktionskosten erfasst. Die Geschäfts- oder Firmenwerte bildeten im Wesentlichen den erwarteten künftigen Nutzen von Vermögenswerten ab, die nicht einzeln identifizierbar waren bzw. nicht angesetzt werden durften, wie zum Beispiel erwartete Synergien oder der Mitarbeiter-stamm. Bei den Erwerben des RESOMER und des Wasserstoffperoxid-Geschäfts ergaben sich steuerlich abzugsfähige Geschäfts- oder Firmenwerte. Es wurden insgesamt 5 Millionen € Forde-rungen übernommen. Die erstmalige Bilanzierung des übernommenen Pharmageschäfts beruhte aufgrund der zeitlichen Nähe zum Bilanzstichtag noch auf vorläufigen Werten.

Die erworbenen Geschäfte wurden, soweit es sich um die Übernahme von Betriebsvermögen handelte, in bestehende Gesellschaften und Geschäftsgebiete integriert bzw. auf neu gegründete Gesellschaften übertragen. Daher waren die Umsatz- und Ergebnisentwicklungen der erworbenen Geschäfte größtenteils nicht mehr im Einzelnen ermittelbar.

Desinvestitionen

Die Verkäufe von Tochterunternehmen des laufenden Geschäftsjahres beziehen sich mit 45 Gesell-schaften überwiegend auf den Abgang der STEAG GmbH (STEAG; ehemals Evonik Steag GmbH), Essen, und ihrer Tochterunternehmen.

Der am 17./18. Dezember 2010 unterzeichnete Kaufvertrag zwischen der Evonik Industries AG, Essen, und der RBV Verwaltungs-GmbH (RBV), Essen, auf Verkäuferseite und der KSBG Kom-munale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG (KSBG), Essen, auf Käuferseite über die Abgabe von 51 Prozent der Anteile an der STEAG wurde nach Erfüllung der im Kaufvertrag vereinbarten Vollzugsbedingungen am 2. März 2011 wirksam. Hierfür wurde ein vorläufiger Kaufpreis von 651 Millionen € gezahlt. Zu diesem Zeitpunkt wurde das in der STEAG gebündelte Energiegeschäft von Evonik, das Ende des Vorjahres unter den nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen war, entkonsolidiert.

Geschäftsbericht 2011 Evonik Industries 114

Die verbleibenden 49 Prozent der Anteile an der STEAG wurden zu diesem Zeitpunkt zum bei-zulegenden Zeitwert neu bewertet und at Equity in den Konzernabschluss einbezogen.

Des Weiteren wurde im Dezember 2010 eine Optionsvereinbarung abgeschlossen. Durch diese Vereinbarung wird der KSBG eine Option zum Kauf (Call-Option) der restlichen 49 Prozent der Anteile im Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2017 und der RBV eine Option zum Verkauf (Put-Option) der restlichen 49 Prozent der Anteile im Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2016 eingeräumt.

Am 16. April 2011 unterzeichnete Evonik den Vertrag zur Veräußerung des Carbon-Black-Geschäfts an die Kinove German Bidco GmbH, Frankfurt am Main. Die Käuferin ist eine Beteili-gungsgesellschaft von Investmentfonds, die von Rhône Capital (New York, USA) und von Triton Partners (Jersey, Kanalinseln) verwaltet und beraten werden. Am 29. Juli 2011 wurde der Verkauf des Carbon-Black-Geschäfts vollzogen, das bis dahin noch Bestandteil des Segments Resource Efficiency war. Der Transaktionswert belief sich inklusive zu übernehmender Verpflichtungen auf mehr als 900 Millionen €. Die vereinbarte Transaktion umfasste die Vermögenswerte und Schulden von Carbon-Black-Gesellschaften in Europa, Nordamerika, Asien, Brasilien und Südafrika; ein geringfügiger Teil des Geschäfts ist noch separat zu veräußern. Infolge des Verkaufs gingen zehn Tochterunternehmen und ein at Equity bilanziertes Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis ab.

Am 30. Mai 2011 wurde der Vertrag über den Verkauf der Anteile an dem Tochterunternehmen Evonik Lynchem Co. Ltd., Dalian (China), von Evonik und der Dalian Kionge Group Co. Ltd., Dalian (China), unterzeichnet. Die Anteile wurden am 30. August 2011 übertragen. Die Gesellschaft war bis dahin Bestandteil des Segments Consumer, Health & Nutrition.

Am 23. Juni 2011 unterzeichneten Evonik und Kaneka Belgium N.V., Westerlo-Oevel (Belgien), den Vertrag zum Verkauf des Betriebsvermögens (Asset Deal) des Geschäfts mit Plastikadditiven und Plastisolen. Das Betriebsvermögen wurde am 29. Juli 2011 übertragen. Das Geschäft war bis dahin im Segment Resource Efficiency ausgewiesen.

Nach der Abgabe wesentlicher Teile des Energiegeschäfts waren noch zwei dem Energiegeschäft zugeordnete Gesellschaften im Konzern verblieben. Am 12. Juli 2011 wurde ein Vertrag über den Verkauf eines 2-prozentigen Teilgeschäftsanteils an der RAG Verkauf GmbH, Herne (ehemals RVG GmbH, Essen), an dem Evonik 51 Prozent der Anteile hielt, mit der RAG Beteiligungs-GmbH, Herne, unterzeichnet. Die Veräußerung führte dazu, dass Evonik die Kapital- und Stimmrechts-mehrheit an der RAG Verkauf GmbH (RAG Verkauf) und deren Tochterunternehmen WSA GmbH, Herne, zum 31. Juli 2011 verlor. Der bei Evonik verbleibende 49-Prozent-Anteil an der RAG Verkauf wurde zu diesem Zeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und at Equity in den Konzern abschluss einbezogen. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass der verbleibende 49-Prozent-Anteil mit Wirkung zum 1. Januar 2013 zu einem festgelegten Kaufpreis auf die RAG Beteiligungs-GmbH übergeht. Zum Ende des Vorjahres waren diese Gesellschaften unter den nicht fortgeführ-ten Aktivitäfortgeführ-ten ausgewiesen. Nach Entkonsolidierung des ehemaligen Geschäftsfelds Energie wurden die beiden Gesellschaften bis zu ihrem Verkauf unter „Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung“ ausgewiesen.

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Veränderungen im Konzern

Diese Desinvestitionen wirkten sich zusammengefasst zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung bzw.

Veräußerung auf die Bilanz wie folgt aus:

in Millionen € Abgehende Buchwerte

Langfristiges Vermögen 3.608

Kurzfristiges Vermögen (ohne flüssige Mittel) 1.419

Flüssige Mittel 295

Langfristige Schulden −2.057

Kurzfristige Schulden −1.195

Verkaufspreise 1.310

Hiervon entfielen auf das ehemalige Geschäftsfeld Energie 4.399 Millionen € Vermögenswerte und 2.959 Millionen € Schulden, auf das Carbon-Black-Geschäft 906 Millionen € Vermögenswerte und 279 Millionen € Schulden sowie auf die übrigen Transaktionen 17 Millionen € Vermögenswerte und 14 Millionen € Schulden. Die Verkaufspreise enthalten nur die Beträge für die Veräußerung von 51 Prozent der Anteile an der STEAG und 2 Prozent der Anteile an der RAG Verkauf, während die Vermögenswerte und Schulden dagegen zu 100 Prozent als Abgang gezeigt werden.

(5.3) Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht

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