• Keine Ergebnisse gefunden

6   Prognose zu erwartender Auswirkungen auf die Artenvielfalt

6.2   Prognose bei Durchführung des Vorhabens

6.2.2   Wirkungen und Auswirkungen auf Höhere Pflanzen

Im Ergebnis der UVU (IBL & IMS 2010, Tab. 5.2-1

Richtfeuers Blankenese im Bereich eines Scherrasens (Ansaatrasen), keine erheblichen Beeinträchti-gungen des Schutzgutes Pflanzen (Höhere Pflanzen) prognostiziert. Weitere untersuchte vorhabensbedingte Wirkungen führen zu maximal unerheblich negativen Auswirkungen auf das Schutzgut.

Für die im Kontext der Artenvielfalt untersuchungsrelevanten geschützten und gefährdeten Pflanzen-arten wird diese Feststellung im Ergebnis der gleichnamigen Untersuchung bestätigt (IBL Umweltpla-nung 2015a). Analog zu dieser Planergänzungsunterlage II, Teil 2.1 (IBL UmweltplaUmweltpla-nung 2015a) er-folgt für die untersuchungsrelevanten 24 nicht geschützten bzw. nicht gefährdeten Pflan

eine besondere Relevanz für die Artenvielfalt aufweisen (s. in Tabelle 4-2), an dieser Stell

tiefte Untersuchung. Es werden alle vorhabensbedingten Wirkungen in den Blick genommen, die Rn. 17 des BVerwG-Beschlusses benannt werden. Folgende Wirkpfade werden untersucht:

• Veränderungen der Tidewasserstände5: potenzielle Wirkun dauer von Überflutung und Trockenfallen,

• Veränderungen der Strömungsgeschwindigkeit6: potenzielle Wirkung auf Pflanzen = mechanische Belastung,

• Veränderungen des Schwebstoffregimes und des Geschiebetransports7: potenzielle Wirkung auf Pflanzen = veränderte Sedimentation im Vorland

• Veränderungen der Salinität8: potenzielle Wirkung auf Pflanzen = Vitalitätseinschränkung Es handelt sich um direkt

Letztere werden in dieser Unter

zungsunterlage II, Teil 2.1), im jeweiligen Kontext eines relevanten Wirkfaktors ergänzend betrachtet.

5 Absunk und Anstieg von MThw und MTnw zwischen Altenbruch und Hamburg, Änderungen des Tidehubes mit bis zu 6 cm Erhöhung (zwischen Wedel und St. Pauli) und 4 cm Verminderung (Bereich Otterndorf); prognostizierte Veränderungen des MThw: 0 bis -2cm stromab Elbe-km 680 und von 0-3 cm oberhalb (vgl. Unterlage H.4a, S. 151f.).

6 Änderungen der mittleren Flut- wie auch Ebbstromgeschwindigkeit bis zu 10 cm/s, mit einer Erhöhung im Bereich Otterndorf und einer Verringerung um 10 cm/s im Bereich St. Pauli bis Wedel; Die Bandbreite der im Ist-Zustand auftretenden

Strö-und der 10 PSU-Isohaline um 1000 m nach stromauf (s. BAW in Unterlage H.1a bzw. Unterlage H.4a, S. 159f.).

mungsgeschwindigkeiten wird durch die Änderungen infolge Fahrrinnenanpassung nicht verlassen (s. Unterlagen H.1a so-wie H.4a, S. 159)).

7 Nach Prognose der BAW (Unterlage H.1c und PÄ III, Teil 10) führt die ausbaubedingte Veränderung der Strömungsge-schwindigkeiten zu einer räumlich differenzierten Veränderung des Sedimentations- und Erosionsgeschehens im Untersu-chungsgebiet. Eine generelle Verschlickung wurde nicht prognostiziert.

8 Veränderung der minimalen, mittleren und maximalen Salzgehalte im Abschnitt zwischen Altenbruch und Wischhafen um 0,2 - 0,6 PSU, Verschiebung der 1 PSU-Isohaline um 1400 m nach stromauf, der 5 PSU-Isohaline um 1900 m nach stromauf

Wirkungen und Auswirkungen auf Artebene Halophyten (Salzpflanzen)

Nicht geschützte oder gefährdete Pflanzenarten, die auf tiefliegenden, stärker salzbeeinflussten Stan-dorten wachsen und weiter zu untersuchen sind, sind Strand-Aster (Aster tripolium/Tripolium pannoni-cum), Strand-Melde (Atriplex littoralis), Strand-Salzmelde (Atriplex portulacoides/Halimione p.), Euro-x ritima), Salzmiere (Honckenya peploides), Krähenfuß-Wegerich (Plantago coronopus), Gewöhnli-her Salzschwaden (Puccinellia distans), Andel (Puccinellia maritima), EuropäiscGewöhnli-her Queller (Salicornia europaea ssp. europaea), Kali-Salzkraut (Salsola kali ssp kali), Flügelsamige ularia salina/S. marina)

punktvorkommen in der Tideelbe liegen vor allem stromab Elbe-km 690 im sog. äußeren

aben zu n an Küsten und Ästuarien schwanken stark (>> 10 ‰ chlagsarmer Witterung kann die Salinität deutlich ansteigen, während starker

Nieder-n

Perio-Wasser) bei ansonsten natürlichen Schwankungen zwischen 5,9 und 12,4 PSU (H.1a, S. 60). Sofern die geringen Erhöhungen der Salzgehalte die Standorte der genannten Arten regelmäßig erreichen können, sind eher in der Tendenz förderliche Auswirkungen für die Halophyten zu erwarten.

Di n vo

Di

päischer Meersenf (Cakile maritima), Englisches Löffelkraut (Cochlearia anglica), Milchkraut (Glau ma

c

Schuppenmiere (Spergularia maritima/S. media), Salz-Schuppenmiere (Sperg und Strand-Sode (Suaeda maritima).

• Vorhabensbedingte Veränderungen der Tidewasserstände, der Strömungsgeschwindigkeit und der der Salinität

Die Arten sind entsprechend ihrem Schwerpunktvorkommen Vertreter der unteren und oberen Salz-wiesen im unteren, polyhalinen Abschnitt des Übergangsgewässers unter stärkerem marinen Einfluss.

Die Schwer

Ästuar. Dort kommt es ausbaubedingt zu keinen Erhöhungen sondern zum Absunk des MThw um bis zu 2 cm (nach BAW in H.1a, S. 50-63). Änderungen der Strömungsgeschwindigkeit sind für diese Arten unkritisch, weil ihre Standorte überwiegend nicht ufernah um MThw liegen bzw. die Standorte dort eher Windfluten und auch Sturmtiden direkt ausgesetzt sind. An diese mechanische Belastung des einströmenden und ausströmenden Wassers sind ihre Vorkommen angepasst.

Im Vorland des OWK Übergangsgewässer sind ihre Standorte durch erhöhte Salinität im Boden und durch häufige Überflutungen aufgrund der geringen Geländehöhe gekennzeichnet. Ang

Schwankungen des Salzgehaltes in küstennahen Biotopen führen z.B. Ellenberg & Leuschner (2010) auf. Die Chloridgehalte salzbeeinflusster Böde

sind keine Besonderheit), insbesondere in den für die krautige Vegetation relevanten oberen Schich-ten. Bei nieders

schlag oft zu starker Aussüßung führt. In den (niederschlagsarmen) Sommermonaten steigt die Salinität an.

Auch Wind- und Sturmtiden können (insbesondere nach vorangehenden niederschlagsarme

den) einen starken Anstieg der Salzgehalte bewirken. Dies gilt generell ebenso wie für das Vorland an der unteren Tideelbe. Die natürlichen Schwankungen des Salzgehaltes in küstennahen Biotopen überschreiten die vorhabensbedingt zu erwartenden Salzgehaltsveränderungen somit deutlich. So ändert sich bei Elbe-km 700 beispielsweise der mittlere Salzgehalt um 0,5 bis 0,7 PSU / 0,5-0,7‰ (im

e im Wirkbereich des Vorhabens wachsenden Halophyten sind entsprechend angepasst und weisen e erhöhte bis hohe Salz-, Überflutungs- und Strömungstoleranz auf. E

ei s sind daher keine

rhabensbedingten, erheblich negativen Auswirkungen zu erwarten.

• Vorhabensbedingte Veränderungen des Schwebstoffregimes und des Geschiebetransports e vorhabensbedingt zu erwartenden Veränderungen des Schwebstoffregimes und des Geschiebe-transports können nur die Arten der Röhrichte mit Lage um und unter dem langjährigen MThw

betref-fen und nicht Vorkommen in Salzwiesen und höheren Lagen feuchter bis nasser Standorte. Die o.g.

Arten der Gruppe der Halophyten sind davon nicht betroffen.

Fazit zur Auswirkungsprognose für die Gruppe der Halophyten

Negative Auswirkungen auf die Arten der Halophyten durch die vorhabensbedingt zu erwartende Ver-änderung der Tidewasserstände, der Strömungsgeschwindigkeiten, des Schwebstoffregimes und Geschiebetransports und insbesondere der Salinität sind aufgrund der vorangehend dargestellten natürlichen Standortansprüche und Vorkommen im UG nicht zu erwarten (im Sinne der UVU-Bewertungsmethode sind es neutrale bis gering positive Auswirkungen). Mit Blick auf die Artenvielfalt ist für die Arten somit festzustellen, dass es

1. vorhabensbedingt nicht zu einer erheblichen Verschlechterung der Habitateignung mit der Folge einer Verringerung der Bestände bzw. der weiteren Bestandsentwicklung (Bestandsgröße,

Repro-u einer verringerten VerbreitRepro-ung der Arten im NatRepro-urraRepro-um kommen wird.

duktionserfolg) im Naturraum sowie 2. vorhabensbedingt nicht z

Helophyten (Sumpfpflanzen)

In Unterlage H.4a (IBL & IMS 2007a) wurde bereits festgestellt, dass mess- und beobachtbare Aus-wirkungen auf Helophyten aufgrund der prognostizierten vorhabensbedingten AusAus-wirkungen nicht zu erwarten sind. Diese Prognose gilt nach wie vor und dies auch im konkreten Hinblick für die Helophytenarten Gewöhnlicher Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Strandsimse (Bolboschoenus maritimus agg.), Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile), Sumpf-Labkraut (Galium palustre), Nie-derliegende Sumpfkresse (Rorippa anceps), Weidenblatt-Ampfer (Rumex triangulivalvis (R. salicifolius triangul.) und Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia). Der Teich-Schachtelhalm (E.

fluviati-fernahen Bereichen, die Standorte in teils ausgesprochen salzbeeinflussten Abschnitten

d etwa 1,70 m unter MThw be-w

e le) wächst im UG in Gräben und nassen Grüppen des Marschengrünlands und als Begleitart in Röh-richten. Er kommt häufig an flach überschwemmten Standorten auch unterhalb des MThw-Niveaus vor und ist dementsprechend mit der Feuchtzahl 109 bei Ellenberg & Leuschner (2010) aufgeführt.

Zugleich ist die Art mit der Salzzahl 0 als Glykophyt (Süßwasserart) eingestuft, also als nicht salzer-tragend. Ähnlich auch die Niederliegende Sumpfkresse (Rorippa anceps), die sehr überschwem-mungstolerant ist und zugleich an stark schwankende Wasserstände angepasst ist. Auch diese Art ist eine Süßwasserart. Dagegen sprechen jedoch rezente wie historische Vorkommen der Arten an der Tideelbe in u

der Tideelbe (z.B. unterhalb der Störmündung) und an der Oste erkennen lassen.

Dieses gilt auch für den Schmalblättrigen Rohrkolben (Typha angustifolia), der nach der Deutschlandflora (siehe Tabelle 5-3) entlang der Tideelbe verbreitet ist und rezente Vorkommen (nach 1980) stromab bis Allwördener Außendeich (unteres Übergangsgewässer, meso- bis polyhalin) auf-weist, historisch sogar weiter stromab. Wie dem Teich-Schachtelhalm ist der Art die Feuchtzahl 10 zugewiesen. Mit der Salzzahl 1 wird die Art zumindest als „salzertragend“ geführt, was eher den tat-sächlichen Vorkommen entspricht. Als Verlandungspionier bildet die Art häufig reine Bestände. Neben Schilf (Phragmites australis) gehört die Art zu den konkurrenzstärkeren Vertretern der Röhrichte.

Die Strandsime (Bolboschoenus maritimus) bildet in der charakteristischen Abfolge (Zonierung) der Röhrichtarten am Ufer den Übergang zwischen Schilf-Röhricht und Teichsimsen-Röhricht. An der Tideelbe werden Standorte mit Höhenlagen zwischen MThw-Linie un

siedelt, die meisten Vorkommen liegen schwerpunktmäßig zwischen 0,30 bis 1,20 m unter MTh (Heuner in BfG 2013). Das Strandsimsen-Röhricht bildet unter Strömungs- und Welleneinfluss ein dem Schilf-Röhricht zum Wasser hin vorgelagerte Zone, die den hydraulischen Energieeintrag bremst

9 Wasserpflanze, die längere Zeiten auch ohne Wasserbedeckung des Bodens überlebt

und das strömungsempfindlichere Schilf schützt (BfG 2013, Carus & Schröder 2014). Ohne Strö-mungseinfluss kann das Schilf auf die tief liegenden Wuchsorte der Strandsimse übergreifen und sie verdrängen.

unktmäßig im nassen

Marschengrün-n laMarschengrün-nge überstauteMarschengrün-n GrüppeMarschengrün-n uMarschengrün-nd GräbeMarschengrün-n. Die meisteMarschengrün-n

rg & Leuschner 2010). Dies passt allerdings ebenso nicht zu ex triangulivalvis) ist ein Neophyt, der im UG vereinzelt auf Ufersiche-Thw nachgewiesen wurde. Die Feuchtezahl ist 7, die Salzzahl 0. Die

folgen.

In anderen Abschnitten des UG sind die relativen Änderungen vergleichbar gering mit prognostizierten bbedauer. In den Abschnitten Das Sumpf-Labkraut (Galium palustre) kommt im UG schwerp

land sowie lange überschwemmten Grüppen vor, gelegentlich ist es auch als Begleitart im Röhricht zu finden. Ellenberg & Leuschner (2010) beurteilen es dementsprechend mit der Feuchtzahl 9=. Zugleich ist die Sippe bei ihnen mit der Salzzahl 0 als Glykophyt (Süßwasserart) eingestuft, also als nicht salz-ertragend. Dies passt allerdings zu den kartierten Vorkommen bis Elbe-km 690.

Der Gewöhnlicher Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) tritt im UG häufig als Begleitart im Röhricht auf, zudem im nassen Marschengrünland, a

Fundorte der floristischen Kartierung lagen unterhalb MThw. Die Feuchteverhältnisse werden durch die Feuchtezahl 10 sehr gut reflektiert, hinsichtlich der Salzverträglichkeit wurde die Sippe als Glykophyt (Salzzahl 0) eingestuft (Ellenbe

den kartierten Vorkommen bis km 690, die eine gewisse Salztoleranz nahelegen.

Der Weidenblatt-Ampfer (Rum rungen, meistens unterhalb M

Sippe ist an ihren Uferstandorten zwischen Elbe-km 640 und 670 allerdings einer gewissen Salzfracht ausgesetzt.

• Vorhabensbedingte Veränderungen der Tidewasserstände

In Kapitel 5.3 wurde die hohe Überflutungstoleranz der hier betrachteten Helophytenarten dargestellt, die sich auch in den Feuchtezahlen widerspiegelt.

Wie in Unterlage H.1a für die verschiedenen 10 km-Abschnitte des UG dargestellt, kommt es stromauf Elbe-km 680 (etwas Höhe der Störmündung) vorhabensbedingt zu einer Erhöhung des MThw um bis zu 3 cm (vor allem zwischen Elbe-km 660 bis 630, ansonsten geringer). Im KlWAS-Projekt 3.09 (BfG 2013) wurde mit einem MThw-Anstieg von ungefähr 10 cm gerechnet, der kaum Auswirkungen auf die Röhrichte zeigte. Bei einem MThw-Anstieg von 20-60 cm waren zunehmend deutliche Veränderungen festzustellen (unter der Voraussetzung einer gleichbleibenden Topographie!). Von diesen Verände-rungen sind die vorhabensbedingten Auswirkungen weit entfernt, so dass schon aufgrund dieses Ver-gleichs (Analogieschluss) keine bzw. nur neutrale Auswirkungen begründet werden können. Überdies passen sich die Ufer und ufernahen Bereiche durch jährliche Auflandung an (in dem Abschnitt rund 1 cm/a), ein sukzessiver Prozess, dem die Vegetation und die Vegetationszonierung

Ebenso können sich die Änderungen von Flut- und Ebbedauer nicht auf die Bestände dieser Arten der Ufer negativ auswirken. So ändern sich zum Beispiel im Abschnitt Elbe-km 660 – 650 (Ruthenstrom-Schwarztonnensand-Pagensand-Eschschallen) die mittlere Flut- und Ebbedauer um jeweils bis zu einer Minute (Abnahme/Zunahme). Für die mittlere Flutdauer bedeutet diese eine Änderung von der-zeit 323 bis 329 Minuten (5,38 bis 5,48 Stunden entsprechend H.1a, Auswertung Kap. 5.3, S. 69ff.) auf 322 bis 328 Minuten.

Die vorhabensbedingt einminütige Zunahme der mittleren Ebbedauer verhält sich vergleichbar auf sehr geringem Niveau (Änderung von derzeit 418 bis 423 Minuten auf 418 bis 424 Minuten (Umrech-nung der Stundenangaben in H.1a in Minutenangaben). Die relativen Änderungen betragen für die Flutdauer eine 0,30 bis 0,31 %ige Abnahme der mittleren Überflutungsdauer, für die Ebbedauer eine 0,24 %ige Zunahme der Dauer des Trockenfallens. Dies jedoch nur in dem beispielhaft herangezoge-nen Abschnitt Elbe-km 660 – 650 (Ruthenstrom-Schwarztonherangezoge-nensand-Pagensand-Eschschallen).

Änderungen überwiegend deutlich unter 1 % für die mittlere Flut- und E

Elbe-km 720-710 und 680-670 ändert sich die Abnahme der mittleren Überflutungsdauer um 1,27 % bzw. 1,21 %. Insoweit ist es angesichts der großen Schwankungen im Tidegeschehen plausibel, dass diese Änderungen bezogen auf die Standortansprüche Arten und der weiteren innerhalb der

Tide-ich der Jahre 1999

sene Röhrichtbestand wird überwiegend aus Schilf aufgebaut. Am tieferen Priel (dort r elbeseitigen Grenze des ergleich der Jahre 1999 und 2002 02 eine deutliche Geländeaufhöhung durch

Sedi-att-Grenze

der Röhricht-Watt-Grenze zwischen 1999 und 2002 stabil, zwischen 2002

richt-Röhrichte (wie auch aller anderen wassergebundenen Pflanzenarten der Ufer, die im Bereich um und unter MThw vorkommen können) ohne Auswirkungen bzw. nicht Bestandswert verändernd (neutral) bleiben. Denn letztlich, wie bereits umfassend dazu in der Planergänzungsunterlage 2.1 diskutiert, kommt es bei diesen geringen Änderungen nicht darauf an, ob sich die Überflutungsdauer gering im Uferbereich erhöht oder gering vermindert.

Untersuchungen zur abgeschlossenen Beweissicherung (am Beispiel Eschschallen, Prallhang an der Pagensander Nebenelbe) geben einen interessanten Einblick in das dynamische Verhältnis zweier konkurrenzstarker Pflanzen: Schilf und Rohrkolben.

Die seinerzeitige UVU-Prognose ging von einem Rückgang der Bestände aus. Tatsächlich wurde eine Zunahme der geschlossenen Röhrichtbestände in Richtung Elbe festgestellt. Die diese Röhrichtbestände vorgelagerten inselartigen Röhrichtbestände zeigten im Vergle

und 2002 Abnahmen, im Vergleich der Jahre 2002 und 2005 Zunahmen. Dazu im Einzelnen (es wird aus den Ergebnissen im Portal Tideelbe zitiert10, siehe auch BfG 2004):

Flaches Vorland um MThw:

Der geschlos

auch Rohr-Glanzgras und Sippen der feuchten Hochstaudenflur) und an de geschlossenen Röhrichtgürtels dominiert Rohrkolben-Röhricht. Im V

verdrängte auf relativ tief liegenden Standorten das Schilf-Röhricht das Rohrkolben-Röhricht. Aller-dings hatten diese Standorte zwischen 1999 und 20

mentation erfahren.

Im Vergleich der Jahre 2002 und 2005 zeigt sich keine wesentliche Geländeaufhöhung. In dieser Si-tuation eroberte der Rohrkolben wieder viele Standorte des Schilfs zurück. Allerdings konnte auch das Schilf erneut in Standorte des Rohrkolbens vordringen. An der Grenze dieser Röhrichttypen wurde also eine hohe Dynamik festgestellt. Die dynamische Zone liegt dabei nur wenige Dezimeter unter dem langjährigen MThw und umfasst etwa zwei Höhen-Dezimeter.

Die Veränderungen an der Grenze des geschlossenen Röhrichts zum Watt werden im Folgenden anhand der drei Profile des Transekts dargestellt.

Im Profil 1 blieb das Rohrkolben-Röhricht nahezu stabil, das Gelände an der Röhricht-W höhte sich von 1999 bis 2005 um 27 cm auf.

In Profil 2 ist dem Rohrkolben-Röhricht ein schmaler Streifen mit Teichsimsen (Schoenoplectus spec.) vorgelagert, der 1999 viel Strandsimse (Bolboschoenus maritimus) enthielt. Das geschlossene Röh-richt drang im Vergleich der Jahre 1999 und 2005 etwa 5 m weit in das tiefer liegende Watt Richtung Elbe vor. Damit einhergehend wurden Geländeaufhöhungen von etwa 15 bis 45 cm festgestellt.

Im Profil 3 blieb die Lage

und 2005 breitete sich das hier vorhandene Teichsimsen-Röhricht um 9 m Richtung Elbe aus. Gleich-zeitig erfolgte eine Geländeaufhöhung um 10 bis 40 cm.

Unter der Annahme, die oben stehenden Ergebnisse seien im Lichte der UVU zur geplanten Fahrrin-nenanpassung zu bewerten, wird nachfolgend ausgeführt:

Mit Blick auf die Ergebnisse am Transekt Eschschallen handelt es sich zunächst um langfristige und lokale Auswirkungen. Es kam im flachen Vorland entweder gar nicht zu Verschiebungen der Röh

10 https://www.portal-tideelbe.de/Allgemeine_Informationen/Archiv/Beweissicherungssberichte/bericht2006/

3Kurzbeschee.html#_III64

Watt-Grenze (Profil 1) oder Verschiebungen gingen zu Lasten des vegetationslosen Watts (Profil 2 und 3). Auf Ebene des Lebensraums bzw. Biotops hat sich damit keine Wertstufenveränderung erge-ben (alle Biotope sind zudem nach § 30 BNatSchG gesetzlich geschützt), die Auswirkungen sind so-mit neutral, weil sie dem gebietsbezogenen Zielsystem weder zu- noch abträglich sind.

Wird das Zielsystem dahingehend verschoben, mit höheren Pflanzen bewachsene Lebensräume und vor allem Röhrichte/Uferstaudenfluren als (potenziellem) Lebensraum gefährdeter oder lebensraumty-pischer Pflanzenarten höher als vegetationslose Watten zu bewerten, sind die Auswirkungen mindes-tens gering positiv, bei theoretisch bewertetem Wertstufenzuwachs (aus vegetationskundlicher Sicht)

de, die langfristig und auf großer Fläche wirksam

eränderungen der Strömungsgeschwindigkeit

ge 4 zu Unterlage H.1a, Seiten 16,18, 20, 74, 76, 78, 80, 134, 136, 138, 140,

erung, Schierlings-Wasserfenchel)

ffen aufgeladene fließende Wasser ab, sodass die tion kommt.

n-verändern“ werden (BfG 2013, S. 8). Erst bei , deutliche Habitateinbußen zu erwarten,

Anstieg des MThw von max. 3 cm weit entfernt. Insbesondere gibt es keine Anzeichen dafür, dass ein deutlich positiv.

Wie bereits in Planergänzungsunterlage II, Teil 2.1 (IBL Umweltplanung 2015a) ausgeführt, können geringe Veränderungen der mittleren Tidewasserstän

sind, allenfalls dazu führen, dass sich die Konkurrenzverhältnisse zwischen dominanten Röhrichtarten (z.B. Schilf und Strandsimse) an der Grenze zwischen verschiedenen Röhrichttypen zugunsten oder zu ungunsten eines Röhrichttyps geringfügig ändern. Auf die Vielfalt an Pflanzenarten haben diese geringfügigen Konkurrenzverschiebungen keinen Einfluss.

• Vorhabensbedingte V

Die Bandbreite der im Ist-Zustand auftretenden Strömungsgeschwindigkeiten wird durch die zu erwar-tenden Änderungen infolge der Fahrrinnenanpassung (Änderungen der mittleren Flut- wie auch Ebb-stromgeschwindigkeit bis zu 10 cm/s) nicht verlassen. Dieses ist grundsätzlich festzustellen und wird bereits in H.4a (Kap. 3.1.2.3, Seite 143-153) beschrieben. In ufernahen Bereichen sind vorhabensbedingt überwiegend geringe Abnahmen der Strömungsgeschwindigkeiten zu erwarten (s.

BAW-Prognose, Anla

178, 180, 182 und 184), sodass hier überwiegend mit einer verstärkten Sedimentation und weniger mit erosiven Tendenzen zu rechnen ist bzw. die mechanische Belastung geringer wird.

Eine verstärkte Sedimentation ist nicht gleichbedeutend mit grundlegenden Änderungen von Stand-ortbedingungen der dort vorkommenden helophytischen Arten. Denn grundsätzlich, wie bereits in Planergänzungsunterlage II, Teil 5.1 (Eingriffsermittlung und Bilanzi

festgestellt, ist in strömungsabgewandten Bereichen des UG und v.a. in den Nebenelben sowie in Tide-Röhrichten Sedimentation ein natürlicher Prozess (die Halme der Röhrichtarten bewirken Verstrudelungen und bremsen das mit Schwebsto

Schwebstoffe verstärkt sedimentieren). Das bedeutet jedoch auch, dass es ständig zu Auflandungen und entsprechender Anpassungen der Vegeta

Grundlegende naturwissenschaftliche und plausible gutachterliche Überlegungen zur Anpassung der Vegetation an veränderte Strömungsverhältnisse sind bereits in H.4a erfolgt. Carus & Schröder (2014) prognostizieren, dass sich die Tide-Röhrichte „bis zu einem gewissen Schwellenwert“ einer klimabe-dingt zunehmenden Hydrodynamik anpassen werden (es wird von 10 cm MThw-Anstieg ausgega gen) und dass sich selbst unter den angenommenen klimabedingten Änderungen der Hydrodynamik (die größer sind als vorhabensbedingte Änderungen, nämlich bis zu 3 cm MThw-Anstieg) die „Habita-te der Röhrich„Habita-te … in der nahen Zukunft nur geringfügig

einem deutlichen Meeresspiegelanstieg (in der fernen Zukunft, die Rede ist von 20-60 cm MThw-Anstieg) also „..,bei einem deutlichen MThw-Anstieg sind

sofern kein Sediment zum Mitwachsen der Watten zur Verfügung steht“. Davon sind die vorhabensbedingten Auswirkungen im Kontext veränderter Strömungsgeschwindigkeiten und einem Sedimentmangel eintreten könnte.

Mit Blick auf die Konkurrenzverhältnisse der Arten der Tide-Röhrichte ist festzustellen: Unter schwa-chem Strömungsangriff, etwa in den Nebenelben, wird (zusätzlich zu der Sedimentierung) das Schilf eher auf Kosten der anderen Röhrichtarten gefördert. Allerdings führt dies nicht dazu, dass Standorte anderer Arten dadurch verloren gehen wie es sich vorstehend am Beispiel Eschschallen verdeutlicht

das in Höhe des langjährigen MThw liegt (flaches Vorland). Dort wachsen die Röhrichte tendenziell auf, während es entlang des Hauptstroms iche mit kontinuierlichem

1)). Die durch hat. Vielmehr kann sich die vertikale Zonierung des Röhrichts, also die Lage des Vorkommens zum MThw, geringfügig ändern, ohne dass dadurch Arten ausfallen. Die Strandsimse beispielsweise kann bei erhöhter Konkurrenzkraft durch Schilf wasserseitig neue, durch Sedimentation geschaffene Stan-dorte besiedeln.

• Vorhabensbedingte Veränderungen des Schwebstoffregimes und des Geschiebetransports Die vorhabensbedingt zu erwartenden Veränderungen des Schwebstoffregimes und des Geschietransports können nur die Sippen der Röhrichte mit Lage um und unter dem langjährigen MThw be-treffen. Ausgedehnte Röhrichte, die unmittelbar im Wasser stocken, gibt es vor allem im Bereich der strömungsärmeren Nebenelben wie Schwarztonnensander, Pagensander oder Hahnöfer Nebenelbe südlich Neßsand/Hanskalbsand sowie im ebenen Vorland,

im Ergebnis der abgeschlossenen Beweissicherung unterschiedliche Bere

Zuwachs, kontinuierlichen Abnahmen und dynamischen Bereichen gibt, ohne dass ein durchgängiges Muster erkennbar gewesen wäre.

Mit Blick auf die vorhabensbedingten Veränderungen des Schwebstoffregimes und einer daraus po-tenziell resultierenden veränderten Sedimentation im Bereich der Wuchsstandorte ist festzustellen, dass die Vorlandvegetation im Ist-Zustand einem beständigen Aufwuchs des Vorlands von ca.

+1 cm/Jahr unterliegt, der maßgeblich aus dem Eintrag von Sediment bei Wind- und Sturmfluten re-sultiert (s. auch Planergänzungsunterlage II, Teil 4 (IBL Umweltplanung 2015b, Kap. 8.2.

diese Ereignisse eingetragenen Sedimentmengen prägen die halo- wie helophytischen Wuchsstan-dorte. Die dort vorkommenden Arten bzw. die Vorkommen innerhalb der vertikalen Zonierung sind

diese Ereignisse eingetragenen Sedimentmengen prägen die halo- wie helophytischen Wuchsstan-dorte. Die dort vorkommenden Arten bzw. die Vorkommen innerhalb der vertikalen Zonierung sind